-
Petra Sauer
-
V. Stauffenbergstraße 35 7470 Albstadt 15 Helmut Sauer V. Stauffenbergstraße
35 7470 Albstadt 15 Rückekarre für Industrie- und Schichtholz mit Fällhilfe, Einschneide-
und Transportgestell Die Erfindung betrifft zwei Ausführungen einer luftbereiften
Rückekarre in Stahlrohrkonstruktion mit einem Zusatzgerät als Fällhilfe für hängengebliebene
Schwachholzbäume, sowie als Zusatz ein Serienschnitt- und Transportgestell für Brennholz.
-
Die Einsatzbereichesind nach Ausführung I das Fällen, Aufarbeiten
und Vorliefern (transportieren) von Industrieholz in Kranlängen. Nach Ausführung
II das Vorliefern von Industrie- und Brennholz der Längen bis 3 Meter und dem serienmäßigen
Einschnitt zu ofenfertigem Brennholz mittels Zusatzgerät und Motorkettensäge.
-
Zu Ausführung I: Schon seit geraumer Zeit ist das Schwachholzrückeproblem
in den Forstbetrieben ein sehr wesentlicher Faktor. Obwohl schon viele Arbeitsverfahren
und Rückemethoden erprobt wurden, zeigten sich immer wieder Nachteile, die in verschiedenster
Form auftraten.
-
Meistens entstanden zu hohe Kosten und Rückeschäden am verbleibenden
Bestand. Im Verlauf der Zeit haben sich auch die von der Industrie benötigten Sortimente
geändert, was nun zwangsläufig neue Arbeits- und Rückeverfahren erforderlich macht.
Das Vorliefern von Kranlängenholz hin zu den Rückegassen und Maschinenwegen ist
von Hand auszuführen und bedeutet Schwerstarbeit. Das Hauptproblem dieser Arbeit
ist das Tragen, Ziehen und Aufsetzen schwerer Holzstücke. Es werden dabei für den
Rückeschlepper zu kleine Lasten gebildet, da das Holz nur über kurze Entfernungen
hergeschafft
werden kann. Dadurch wird die nachfolgende Arbeit des Rückeschleppers wesentlich
verteuert. Die Rückelastenbildung mit dem Pferd ist bei Kranlängen zwar möglich,
durch geringe Stückmassen jedoch sehr zeit- und kostenintensiv. Das Vorliefern mit
Seilwinden ist aufgrund der auftretenden großen Rückeschäden am verbleibenden Baumbestand
nicht vertretbar, und bei Kranlängen unrentabel, wegen zu geringer Leistung. Spezialanfertigungen
von geländegängigen Kleinschleppern mit funkgesteuerten Seilwinden oder Motorseilwinden,
konnten bislang den erhofften Erfolg in der Teilarbeit "Vorliefern" nicht einbringen.
Die Kosten der Anschaffung, der Unterhaltung und des Betriebes, sowie die Problematik
des überregionalen Einsatzes sind zu groß. Neu auf dem Markt befindliche Aufarbeitungsprozessoren
und Rückezüge sind nur in den für sie geeigneten Beständen wirtschaftlich einsetzbar.
-
Am Fahrweg bereitgestelltes Kranlängenholz in der Länge von 3 m erfordert
bei der LKW-Beladung die doppelte Zeit gegenüber der Länge von 6 m.
-
Mit unterschiedlichen Kranlängen zwischen 3 und 6 m ist die Beladung
noch zeitaufwendiger, und die Ladekapazität läßt sich nicht voll ausnützen. Erhöhte
Transportkosten sind zwangsläufig die Folge.
-
Das zu Fall bringen von hängengebliebenen Bäumen ist oft ein Problem
und bedarf des Einsatzes geeigneter Hilfsmittel.
-
Zu Ausführung I: Mit der Erfindung und dem Einsatz des Rückekarrens
nach Ausführung I sind die zuvor aufgeführten Nachteile weitgehendst, zum Teil sogar
ganz aufgehoben. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielseitig, sie werden nur in
Steilhängen oder durch sehr hohen Reisiganfall eingeschränkt. Auch Schrägfahrten
in normalen Hanglagen
sind problemlos zu bewältigen. Es können
dadurch in der Hangfallinie verlaufende Rückegassen mit seitlich anfallendem Holz
beschickt werden. Vorlieferentfernungen sind nicht mehr so von Bedeutung, wie bei
der reinen Handarbeit, da die Rundhölzer mit der Rückekarre beigefahren und nicht
mehr getragen werden. Die Rückekarre ist durch ausgezeichnete Handlichkeit einfach
zu bedienen. Ihre Handhabung kann innerhalb 1 - 2 Stunden leicht erlernt werden.
Das Gewicht ist mit der Verwendung einer einfachen Stahlrohrkonstruktion so niedrig
gehalten, daß die Karre auch bequem getragen werden kann. Mit der Reifengröße von
ca. 40 cm Durchmesser und 10 cm Breite ist ein geringer Rollwiderstand gewährleistet.
Die Bodenfreiheit von ca. 45 cm ermöglicht auch das Überfahren von Hindernissen.
-
Bei den ca-Maßen von 150 cm Länge, 80 cm Breite und 50 cm Höhe ist
es möglich, auch in dichten Beständen und auf schmalen Wegen zu fahren. Die Stabilität
ist dem Zweck entsprechend vollkommen ausreichend. Es ergibt sich von selbst, daß
nur soviel Last auf die Karre gelegt wird, wie mit ihr dann auch gefahr- und problemlos
transportiert werden kann. In der Regel ist Einmannarbeit am idealsten.
-
Einsatzmöglichkeiten sind im Nadel- und Laubholz gegeben. Am vorteilhaftesten
ist es, die Karre bei allen Teilarbeiten, wie Fällen, Entasten, Vorliefern und Ablegen
zu Rückelasten einzusetzen. Diese Arbeiten werden von einem Mann alleine durchgeführt.
Nach dem Fällschnitt nicht zu Fall gekommene Bäume werden mit Karre (Figur 1 - 3)
und Fällhilfe (Figur 4) über die Hebelkraft der Deichsel angehoben und durch Fahren
in die gewünschte Richtung zu Fall gebracht. Günstige Hebelverhältnisse ermöglichen
dies mit minimalem Kraftaufwand. Das Einhalten der Fällrichtung ist von Vorteil,
aber nicht Bedingung. Nach dem Fällen einer Serie von Bäumen (ca. 10 - 20 Stück)
folgt das Vermessen und Absägen auf die gewünschten Längen. Die Motorsägenarbeit
bleibt auf das Nötigste beschränkt und beträgt bei einem 8 Stunden Arbeitstag nur
etwa 1 - 2 Stunden.
-
Nach dem Ablängen erfolgt das Entasten mittels einer leichten Axt.
Dazu werden die Kranlängenstücke auf die Karre (Figur 2 + 3) gelegt, um dann in
bequemer Höhe bearbeitet werden zu können. Stück für Stück wird so entastet, danach
laufend wegtransportiert und auf einer Rauhbeige als Rückelast abgelegt.
-
Dieses Arbeitsverfahren trägt wesentlich zur Humanisierung am Arbeitsplatz
bei, da die. Motorsägenarbeit reduziert wird und Tätigkeitsabwechslung gegeben ist.
Als Standardlänge sind in der Regel 6 Meter am Besten geeignet. Diese Länge ist
mit der Rückekarre gut zu transportieren und zur späteren LKW-Verladung optimal
ausgehalten. Je nach Massenanfall und Vorlieferentfernung sind als Rückelast 20
- 50 Stück auf einer Rauhbeige abzulegen. So gebildete Rückelasten, in der Größe
um einen Festmeter aufwärts, sind vom Rückeschlepper gut und wirtschaftlich transportierbar,
sowie problemlos am Fahrweg zu poltern. Beim Vorliefern mit der Rückekarre entstehen
keine Rückeschäden. Die Forstbetriebe können somit auch während der Saftzeit ohne
nachteilige Rückeschäden in Kauf zu nehmen Bestände durchforsten und frisches Industrieholz
zum Verkauf bringen. Es verkürzen sich die Lagerzeiten des Holzes im Wald um Monate.
Der Borkenkäferbefall und die Qualitätsminderung dieser Hölzer wird ausgeschlossen,
wenn die Bereitstellung zum Verkauf und der Abtransport durch die Käuferfirmen innerhalb
weniger Wochen erfolgt. Umweltschädigende, chemische und teure Schutzspritzungen
können dann unterbleiben.
-
Die Figuren 1 - 3 stellen die Rückekarre in verschiedenen Perspektiven
dar. Auf dem hochgezogenen Tragbügel sind aus Metall Dreiecksdorne angebracht, um
das Verrutschen der Ladung zu vermeiden. Die Ladung wird so aufgelegt, daß sie nahezu
in der Waage liegt. Durch Zug oder Schub an der T-Deichsel wird die Karre in Bewegung
gesetzt. Der Deichselgriff ist außen nach unten abgekröpft, um der abgestellten
Karre am Hang Halt zu geben, oder durch das zu Boden fallen lassen der Deichsel
die Fahrt zu stoppen.
-
Mit der Figur 4 ist die Fällhilfe abgebildet. Sie ist aus Stahl geschmiedet,
hat einen Haken zum einhängen am Tragbügel der Rückekarre und einen Winkel an dessen
Schenkelende sich eine Spitze befindet. Durch das Anheben der Deichsel geht die
Fällhilfe nach unten. Dann wird deren Spitze in den Fällschnitt eingeführt und mit
dem Hebel der Deichsel durch ziehen nach unten wieder angehoben. Der nun auf der
Spitze sitzende, abgesägte Baum wird durch rückwärtsfahren zu Fall gebracht.
-
Zu Ausführung II: Das Vorliefern von ein- oder zwei Meter langem Schichtholz
hin zu Rückegassen und Maschinenwegen erfolgt größtenteils durch das Tragen der
Holzstücke. Dies ist für Waldarbeiter Schwerstarbeit. Das Einschneiden von Brennholz
auf ofenfertige Längen wird in der Regel mit der Band- oder Kreissäge durchgeführt.
-
Von der Gefährlichkeit dieser Arbeit zeugen viele Unfälle mit schweren
Hand- und Fingerverletzungen. Verluste von Gliedmaßen sind leider oft die Folge.
Der Arbeitsablauf erfordert 2 - 3 Arbeitskräfte, wenn die Kapazitätsauslastung der
Maschine erreicht werden soll. Auch Holzstücke mit größeren Durchmessern lassen
sich nicht mehr zersägen. Aufgrund hoher Anschaffungskosten ist der Betrieb einer
solchen Säge nur gewerblich von wirtschaftlichem Nutzen. Das Einschneiden mit der
Motorkettensäge auf einem Sägebock ist sehr zeitaufwendig und nur fürWleine Holzmengen
geeignet.
-
Mit der Rückekarre nach Ausführung II wird das Vorliefern von Schichtholz
erleichtert, da die Tragearbeit entfällt. Die in verschiedenen Perspektiven dargestellte
Karre (Figur 5, 6, 7) hat eine mit Dreiecksdornen bestückte Achse zur Holzablage.
An der Achse befestigt ist ein Bügel zum Ziehen oder Schieben. Er enthält zusätzlich
vier Ösen zum Einhängen einer verstellbaren Kette, in die das Holz zum Transport
hineingelegt wird.
-
Die Holzablage erfolgt so, daß ein leichtes Übergewicht auf der Seite
der Kette entsteht. Nach dem Anheben des Bügels spannt sich die auf die richtige
Länge eingestellte Kette und hebt das Holz vom Boden ab. Der geringe Rollwiderstand
der Luftbereifung ermöglicht dann kraftsparendes Fahren mit mehreren schweren Holzstücken.
-
Die Figur 8 zeigt ein Stahlrohrgestellt mit abnehmbarer Rückwand aus
Brettern mit Befestigungsbeschlägen, einem Bodenschutzbrett in der Mitte und zwei
seitlich angebrachten Haken zum Einhängen an der Achse der Rückekarre. Durch die
Figur 9 ist das mit Brennholz aufgefüllte Gestell in Kombination mit der daran befestigten
Rückekarre in Frontalansicht dargestellt. Die Rückwand ist am Gestell befestigt.
So können nach dem Prinzip der Sackkarre, Gestell und Karre kombiniert für den Transport,
zum Beispiel zersägtem Brennholz, verwendet werden. Die Breite der Karre ist insgesamt
78 cm und ermöglicht das Fahren durch eine normale Türöffnung. Durch die Luftbereifung
ist das Befahren von Treppenstufen nach unten in beladenem Zustand durchaus möglich.
Die Ladekapazität des Gestells beträgt je nach Holzlänge bis zu 0,35 Raummeter Brennholz.
-
Das Gestell ist bei herausgenommener Rückwand bestens geeignet im
Serienschnitt mit der Motorkettensäge Brennholz in jeder Länge auf das ofenfertige
Maß zu zersägen. Hierbei wird das Holz bis unter die oberen Querleisten aufgesetzt
und anschließend der ganze Stapel mit der Kettensäge, mit senkrecht geführtem Schnitt,
völlig gefahrlos durchtrennt. Das Holz wird dabei im Einschneidegestell festgehalten
und kann beim Ansetzen de4Kettensäge nicht gegen den Sägenführer schlagen. Auch
ist die Gefahr, daß die Schwertspitze der Säge nach oben zurückschlagen kann nicht
möglich, wenn zuerst der Krallenanschlag der Maschine ans Holz gebracht wird. Das
oben geöffnete Gestell ermöglicht das Ansetzen der Kettensäge ohne mit einem Stahlrohr
in Berührung zu kommen.
-
Die hochgezogenen Bodenleisten schaffen Bodenfreiheit nach beendetem
Sägeschnitt. Für den innerhalb des Gestells zu führenden Schnitt ist am Boden ein
Brett befestigt das verhindert, daß die noch laufende Sägekette in Metallberührung
kommen kann.
-
Auf diese Art wird der Serienschnitt für das Einschneiden von Brennholz
kostengünstig, rationell, zeit- und energiesparend, sowie für die ausführende Arbeitskraft
ohne Unfallrisiko ermöglicht.
-
Erläuterungen zu den Zeichnungen 1 Rad - luftbereift 2 Tragebügel
mit Dreiecksdorne 3 Deichselgriff, nach unten gekröpft 4 Deichsel 5 Verstrebung
6 Fällhilfe mit Haken 7 Spitze der Fällhilfe 8 abgesägter, hängender Baum 9 aufgelegtes
Rundholzstück als Kranlänge 10 durchgehende Achse mit Dreiecksdornen 11 aufgelegtes
Schichtholz 12 Zug- oder Schubbügel 13 Ösen für Kette 14 verstellbare Kette 15 Trennschnitt
der Kettensäge 16 Rahmen 17 Gestellaufbau 18 hochgezogener Boden 19 Bodenschutzbrett
20 Transporthaken 21 Rückwand - abnehmbar 22 Beschläge 23 Sockelleiste - Rückwand