DE3503855C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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- C08K3/02—Elements
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- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Electrical Discharge Machining, Electrochemical Machining, And Combined Machining (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von mit Graphit
versehenen gießbaren Kunststoffen zur Herstellung von
Modellen beim Formenschleifen.
Formenschleifverfahren sind in verschiedenartigen
Verfahrensvarianten bekannt. Nach einer Ausführungs
form des Formenschleifverfahrens zur Herstellung von
Gesenken geht man von einer vorgegebenen Positiv-Form
aus und stellt mittels eines Gießverfahrens unter
Einsatz von Füllstoff versetztem Kunststoff ein
Modell her. Dieses Modell dient wiederum zur Herstel
lung einer Funkenerosionselektrode aus Graphit, mit
der dann mittels Elektroerosion in an sich bekannter
Weise ein maßgenaues Gesenkteil hergestellt werden
kann.
Zur Herstellung des Modells wird üblicherweise ein
gießfähiges Kunstharz unter Zufügung von Zusatzstof
fen und Härter verwendet. Als Gießharze werden bei
spielsweise Epoxide, Polyurethane, Polyester, aber
auch Phenol-Formaldehyd-Harze etc., eingesetzt. Als
Füllstoffe können unterschiedliche Materialien heran
gezogen werden, wie beispielsweise sogenannte "Mikro
ballons", Aluminiumsilikat, Talkum und andere.
An die zur Herstellung des Modells dienenden Materia
lien werden eine Reihe von Anforderungen gestellt.
Die Materialien müsen entweder ein gutes Abformver
mögen und gute Entformbarkeit oder eine gute Zerspan
barkeit besitzen. Auch soll sich die Aushärtung des Kunst
stoffs nebst eingebrachten Füll- und Hilfsstoffen
ohne die Ausbildung innerer Spannungen vollziehen,
da es anderenfalls, z. B. beim nachfolgenden Fräsen
durch die Auflösung solcher Spannungen zu Formunge
nauigkeiten kommen kann. Schließlich sollen die
genannten Materialien gute Oberflächencharakteri
stiken ergeben, umweltfreundlich sein etc.
Aufgrund der ständig wachsenden Anforderungen an
Maßgenauigkeit, Rationalisierung von Verfahrensab
läufen sowie Umweltneutralität eingesetzter und ab
fallender Produkte, ergibt sich ein laufender Bedarf
nach einer Verbesserung des Formenschleifverfahrens
und insbesondere von Teilstufen hiervon.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrun
de, im Rahmen von Formenschleifverfahren zur Herstel
lung von Hohlformen, z. B. Gesenken bzw. Teilen hier
von, in denen ausgehend von Modellen unter Verwendung
von Abgußmaterialien auf Kunststoffbasis über mehre
re Verfahrensstufen mittels Graphitelektroden durch
Elektroerosion diese angeführten Teile erzeugt wer
den, Verbesserungen vorzunehmen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mit Graphit
versehene gießbare Kunststoffe zur Herstellung von Mo
dellen beim Formenschleifen verwendet werden.
Grundsätzlich kann der Graphit unter Naturgraphit,
Elektrographit und deren Gemischen ausgewählt werden.
Je nach Anwendungszweck können verschiedenartige Gra
phitqualitäten in Betracht gezogen werden, z. B. auch
Graphite mit inhärenten (keramischen) Komponenten,
beispielsweise sogenannte Tongraphite etc. Die
letztgenannten Materialien eignen sich aber nur
insoweit, als keine Nachbearbeitung durch Zerspanen
erfolgt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Verwendung wird als Graphit der beim
Kopierfräsen (Vorkopieren) der Elektroden anfallende
Abfallgraphit eingesetzt. Auf diese Weise kann der
bislang als Abfallmaterial angesehene Graphit, der
bei Herstellung der Funkenerosionselektrode anfällt,
einer sinnvollen Verwendung bei der Zubereitung des
Abformmaterials, d. h. der Modellkunststoffe und/oder
der Modellmaterialien, zugeführt werden.
Es kann aber auch mit Vorteil Abfall-Graphit aus der
Produktion von Graphitteilen, wie Lagerringen, Kohle
bürsten, Kolbenringen, Tiegeln etc., zum Einsatz ge
langen.
Die Mengenanteile des Graphits innerhalb des herange
zogenen Materials können in breiten Bereichen schwan
ken. Im allgemeinen ist der Graphit in einer Menge
von 30 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Modellmaterials, eingesetzt. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung wird der Graphit in einer Menge von 45 bis
80 Gew.-% und insbesondere im Bereich von 50 bis 75
Gew.-% verwendet, wobei sich der letztgenannte Bereich
besonders für Modellmaterialien eignet. Wenngleich
die hier angegebenen Mengen bevorzugte Mengen dar
stellen, so ist es doch auch möglich - je nach heran
gezogenem Kunststoff und dessen Härtersystem, der Graphit
qualität und der Korngröße des Graphits - auch gute
Materialien mit abweichenden Graphitanteilen herzu
stellen. Insbesondere kann der Graphit auch in Men
gen, die unter 30 Gew.-% liegen, eingemischt werden,
gegebenenfalls unter Zufügung weiterer Hilfsstoffe.
Die Korngröße des Graphits kann in weiten Bereichen
schwanken, wobei es bevorzugt ist, daß der Graphit
in einer im wesentlichen einheitlichen Korngröße
vorliegt. Im allgemeinen wird der Graphit in Korn
größen von 10 µm bis zu 1 mm, vorzugsweise aber
10 µm bis 0,1 mm, für die Materialien der Form vor
liegen, wobei der untere Bereich der Korngröße bis
zu staubfeinen Graphitqualitäten geht. Für die Mo
dellmaterialien kann der Korngrößenbereich des ein
gesetzten Graphits zwischen 10 µm und 5 mm und vor
zugsweise im Bereich von etwa 50 µm und 1 mm liegen.
Üblicherweise werden der gießbare Kunststoff
und der Graphit unter Erhalt eines ho
mogenen Gemisches innig miteinander vermischt. Dabei
ist es günstig, die Vermischung durch Vakuum, z. B. in
Vakuummischern etc., vorzunehmen, weil sich sonst
beim Rühren und Mischen Luftblasen mit in die noch
flüssige Masse einmischen können.
Bei der Herstellung des Modellmaterials ist es zweck
mäßig, nach der Vermischung unter
Druck, insbesondere 20 bis 80 bar, langsam auszuhär
ten.
Als gießbare Kunststoffe sind im
Regelfall die üblicherweise für Abformmaterialien zur
Herstellung von Modellen verwendeten Kunststoffe ein
setzbar. Als solche können beispielhaft und auch be
vorzugt, weil im Rahmen der erfindungsgemäßen Ver
wendung auch besonders günstig, Epoxidharze, Poly
urethanharze, Polyesterharze sowie Harze genannt wer
den, die mit Formaldehyd auspolymerisiert bzw. -kon
densiert wurden. Als Beispiel letzterer Harze können
mit Vorteil Phenol-Formaldehyd-Harze genannt werden.
Zweckmäßigerweise liegen diese Kunststoffe als
Gießharz vor.
Als Beispiele für solche gießbaren Kunststoffe können
genannt werden: schnellhärtende, handelsübliche Poly
urethan-Gießharze. Als Beispiel für Polyesterharz kann
eine handelsübliche anorganische Füllstoffanteile ent
haltende nachgetemperte Gießmasse angeführt werden.
Andere Beispiele sind Harze, die auf der Basis Phenol-
Formaldehyd-Harzen formuliert sind und damit in die
Gruppe der Duroplaste fallen. Auch modifizierte Epoxid
harze, wie sie im Handel sind, können genannt werden.
Der Einsatz dieser und anderer Kunststoffe zur Herstel
lung von Modellen ist bekannt, wie auch geeignete Här
tersysteme für diese Kunststoffe.
Als besonders geeignete Qualitäten kann z. B. Graphit
einer Dichte von 1,75 bis 1,85 g/cm3, einer Shore-
Härte von 40 bis 80, einer Biegefestigkeit von 28 bis
50 N/mm2, einer Druckfestigkeit von 60 bis 110
N/mm2, eines E-Moduls von 9000 bis 11 000 N/mm2,
einer thermischen Ausdehnung von 2,8 bis 3,8
K-1 × 10-6 (290-47 OK), eines spezifischen elektri
schen Widerstandes von 12 bis 14 µΩm und einer
Wärmeleitung von 80 bis 110 W/mk genannt werden.
Bei dem Elektroerosionsverfahren wird mit Hilfe elek
trischer Funkenüberschläge zwischen einer Elektrode
und dem zu bearbeitenden Metallblock von letzterem
Metall abgetragen. Die Elektrode hat dabei etwa eine
der einen Hälfte des Schmiedestückes entsprechende
Oberflächenform. Bei dem Erodiervorgang macht die
Graphitelektrode üblicherweise eine translatorisch
kreisende Bewegung (Planetärbewegung). Der zur Her
stellung solcher Funkenerosionselektroden herangezo
gene Graphit eignet sich insbesondere zur Einbringung
in die gießbaren Kunststoffe.
Im Rahmen der Erfindung sind auch Anwen
dungen zur Herstellung von Gesenken bzw. Teilen hier
von umfaßt, in denen man von einer Positiv-Form mit
tels eines Gießverfahrens unter Einsatz von mit
Füllstoff und Schleifmittel versetztem, gießbaren Kunststoff ein
Modell fertigt, das Modell zur Herstellung einer Fun
kenerosionselektrode aus Graphit heranzieht und so
dann hiermit durch Elektro-Erosion in an sich bekann
ter Weise ein maßgenaues Gesenkteil herstellt, wobei
man zur Herstellung des Modells als Füllstoff für den
Kunststoff 30 bis 85 Gew.-% Graphit, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Modellmaterials, einsetzt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform dieser Verwen
dung wird der bei der Herstellung der Funkenerosions
elektrode anfallende Abfallgraphit gesammelt und zu
mindest teilweise als Füllstoff für den gießbaren Kunststoff
gegebenenfalls unter Zufügung weiterer Füll- und
Hilfsstoffe, zur Herstellung des Modellmaterials der
Abgußform eingesetzt.
Durch die Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen
erzielt. Zum einen werden gut zerspanbare Massen mit
hervorragender Oberflächencharakteristik geschaffen,
die nach Aushärtung nur geringe oder keine innere
Spannungen besitzen. Damit können die Kunststoffe mit die
sen Füllstoffen nach deren Aushärtung problemlos
durch Zerspanen bearbeitet werden. Andererseits ist
es durch die Erfindung überraschenderweise möglich
geworden, den Abfallgraphit, der bei Herstellung der
Funkenerosionselektrode anfällt, einer sinnvollen
Verwendung zuzuführen, weshalb entsprechende Umwelt
probleme minimiert und der Ablauf des Formenschleif
verfahrens in der Gesamtheit rationalisiert werden.
Claims (17)
1. Verwendung von mit Graphit versehenen gießbaren
Kunststoffen zur Herstellung von Modellen beim
Formenschleifen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Graphit unter Natur
graphit, Elektrographit und Gemischen hiervon
ausgewählt ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der beim Kopierfräsen
(Vorkopieren) der Elektroden anfallende Abfall-
Graphit eingesetzt wird.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der bei der Herstellung
von Graphit-Produkten anfallende Abfall-Graphit
eingesetzt wird.
5. Verwendung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Graphit in einer
Menge von 30 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht des Modellmaterials,
eingesetzt wird.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Graphit in einer
Menge von 50 bis 80 Gew.-% eingesetzt wird.
7. Verwendung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Korngröße des
Graphits im Bereich von 10 µm bis 5 mm liegt.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Korngröße des
Graphits im Bereich von 50 µm bis 1 mm liegt.
9. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gießbare Kunststoff und
der Graphit zuvor unter Erhalt eines homogenen
Gemisches innig vermischt werden.
10. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gießbare Kunststoff zur
Bindung des Graphits
unter Erhalt eines homogenen Gemisches innig
vermischt wird.
11. Verwendung nach Anspruch 9 und 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vermischung
unter Vakuum vorgenommen wird.
12. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gemisch
zur Herstellung von Modellmate
rial unter Druck, insbesondere bei 20 bis 80
bar, langsam ausgehärtet wird.
13. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gießbare Kunststoff
zur Bindung des Graphits
zur Abformung unter Epoxidharzen,
Polyurethanharzen, Polyesterharzen, sowie Har
zen, die mit Formaldehyd auspolymerisiert bzw.
-kondensiert werden, ausgewählt wird.
14. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der gießbare Kunststoff 30 bis 85 Gew.-%, bezo
gen auf das Gesamtgewicht des Modellmate
rials, an Graphit in einer Teilchengröße im Bereich
von 10 µm bis 5 mm in homogener Einmischung enthält.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Graphit in Funkenerosions
elektroden-Qualität vorliegt.
16. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche zur Herstellung von Gesenken bzw.
Teilen hiervon, wobei man von einer Positiv-Form mit
tels eines Gießverfahrens unter Einsatz von mit
30 bis 85 Gew.-% Graphit als Füllstoff, bezogen auf das Ge
samtgewicht des Modells, und Schleifmittel versetztem härtbaren Kunst
stoff ein Modell fertigt, das Modell zur Herstellung
einer Funkenerosionselektrode aus Graphit heranzieht
und sodann hiermit durch Elektro-Erosion in an sich
bekannter Weise eine maßgenaue Hohlform herstellt.
17. Verwendung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den bei Herstellung
der Funkenerosionselektrode anfallenden Abfall-
Graphit sammelt und zumindest teilweise als Füll
stoff für das Kunstharz gegebenenfalls unter Zufü
gung weiterer Füll- und Hilfsstoffe, zur Herstellung
des Modells einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853503855 DE3503855A1 (de) | 1985-02-05 | 1985-02-05 | Verwendung von graphit als zusatzstoff fuer modellkunststoffe, modellmaterial sowie formenschleifverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853503855 DE3503855A1 (de) | 1985-02-05 | 1985-02-05 | Verwendung von graphit als zusatzstoff fuer modellkunststoffe, modellmaterial sowie formenschleifverfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3503855A1 DE3503855A1 (de) | 1986-08-07 |
DE3503855C2 true DE3503855C2 (de) | 1988-10-06 |
Family
ID=6261704
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853503855 Granted DE3503855A1 (de) | 1985-02-05 | 1985-02-05 | Verwendung von graphit als zusatzstoff fuer modellkunststoffe, modellmaterial sowie formenschleifverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3503855A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0950766B1 (de) * | 1998-04-15 | 2002-04-17 | Walter Klein | Ausgleichringe für Schachtabdeckungen und Strasseneinläufe |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3056750A (en) * | 1961-01-23 | 1962-10-02 | Air Reduction | Resin bonded electrical resistors and methods of producing the same |
JPS5222012A (en) * | 1975-08-12 | 1977-02-19 | Matsushita Electric Ind Co Ltd | Manufacture of nonnburnt carbon rods |
-
1985
- 1985-02-05 DE DE19853503855 patent/DE3503855A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3503855A1 (de) | 1986-08-07 |
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