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Brandsperre für Kabeltrassen
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B e s c h r e i b u n g Die Erfindung betrifft eine Brandsperre für
Kabeltrassen, insbesondere für Steigetrassen, bei der ein Dämmschicht bildendes
Material verwendet wird, um einer Fortleitung von Feuer längs einer Kabeltrasse
entgegenzuwirken.
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In Gebäuden, in denen Kabeltrassen verlegt sind, kann es im Brandfalle
dazu kommen, daß sich das in einem Raum ausgebrochene Feuer über die von Raum zu
Raum verlaufenden Kabeltrassenausbreitet, wenn die Kabelmäntel Feuer fangen. Insbesondere
bei ansteigenden Kabeltrassen, die sich über verschiedene Stockwerke eines Gebäudes
hin erstrecken, besteht so die Gefahr, daß sich Feuer rasch auf sämtlichen Stockwerken
und dann schließlioh auch im gesamten Gebäude ausbreiten kann.
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Um zu verhindern, daß derartige Kabeltrassen als "Feuerleiter " dienen,
hat man bisher auf die Kabel an verschiedenen Stellen einen Dämmschichtbildner aufgetragen,
der im Brandfalle aufschäumt und somit die Weiterleitung des Feuers verhindern soll.
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Es hat sich aber gezeigt, daß trotz des Kosten-und Herstellungsaufwandes
eine solche zusätzliche Kabelbeschichtung nicht mit der erforderlichen Zuverlässigkeit
die Feuerausbreitung über Kabeltrassen verhindern kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Brandsperre für
Kabeltrassen der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit geringem Kosten- und
Herstellungsaufwand eine äußerst zuverlässige Ausbreitung von Feuer über Kabeltrassen
verhindern kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Brandsperre
ein Kasten aus einem unbrennbaren Kaschierungsmaterial vorgesehen ist, der über
eine gewisse Länge um die Kabeltrassen herum angeordnet und auf seiner kabeltrassenseitigen
Innenfläche mit einem Dämmschichtbildner überzogen ist.
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Ein derartiger Kasten kann einfach an bestimmten Stellen einer Kabeltrasse
so angeordnet werden, daß die Kabel durch den Kasten hindurch verlaufen. Die auf
den Innenflächen des Kastens, d.h. auf den Flächen, die der Kabeltrasse zugewandt
sind, vorgesehene Beschichtung mit einem Dämmschichtbildner hat zur Folge, daß zwischen
den Innenflächen und der Kabeltrasse eine Dämmschicht in Richtung auf die Kabeltrasse
zu aufgebaut wird, wobei das Aufquellen der Dämmschicht nicht beliebig erfolgt,
sondern die Form des Kasteninnenvolumens annimmt.
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Dabei entsteht die Dämmschicht unter festen Einschluß der einzelnen
Kabel der Kabeltrasse auch zwischen den Spalten und Ritzen nebeneinanderliegender
Kabel, so daß sich die Dämmschicht insgesamt fest und unter Bildung eines guten
Abschlusses um die Kabel legt. Dieser so gebildete vollständige Verschluß innerhalb
des Kastens bewirkt, daß eine Feuerausbreitung durch den so gebildeten abgeschlossenen
Kasten nicht mehr stattfinden kann. Das Feuer kann sich daher nicht mehr von der
einen auf die andere Seite der Kabeltrasse, gesehen bezüglich der Stelle, an der
der Kasten angeordnet ist, ausbreiten.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird als Kaschierungsmaterial
ein Laminat mit niederer Rohdichte verwendet. Ein derartiges Laminat, wie es beispielsweise
im Handel unter dem Handelsnamen Pyrodur erhältlich ist, besitzt dann ein sehr geringes
Eigengewicht, so daß keine komplizierten und aufwendigen Trägerkonstruktionen für
den Kasten an der Stelle, an der er die Kabeltrasse umgeben soll, erforderlich sind.
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Darüber hinaus besitzt ein derartiges Laminat eine geringe Wärmeleitfähigkeit,
ist naßfest und korrosionsbeständig. Außerdem läßt es sich gut verarbeiten und ist
auch ohne Verwendung von Asbest hochtemperaturfest.
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Als Dämmschichtbildner ist vorzugsweise eine wässrige Dispersion im
Einkomponentensystem vorgesehen, das nach dem Austrocknen wasserunempfindlich und
nicht hygroskopisch ist. Ein solcher Dämmschichtbildner hält sich sehr lange unabhängig
vom Feuchtigkeitsgrad innerhalb des Raumes, in dem der Kasten mit dem Dämmschichtbildner
angeordnet ist. Dies erhöht auch die Alterungsbeständigkeit.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Brandsperre besteht
darin, daß der Kasten aus einem vorgefalzten Element des Kaschierungsmaterials mit
dem Dämmschichtbildnerüberzug besteht. Der Zusammenbau einzelner Elemente zu einem
Kasten entfällt damit weitgehend, weil die Kästen schon mit unterschiedlichen Abmessungen,
je nachdem , für welche Kabeltrassen sie verwendet werden sollen, vorgefalzt werden
können und somit nur noch entlang einer Kante miteinander zu verbinden sind. Dabei
wird der Dämmschichtbildner bereits vor dem Vorfalten aufgetragen, so daß er gleichmäßig
auf den Innenflächen des dann gebildeten Kastens verteilt wird. Der Kasten selbst
kann dann mit einem Spannband zusammengehalten und über geeignete Stützen oder Träger
oder sogar ohne gesonderte Träger lediglich auf den Kabeln gehalten angeordnet werden.
Das geringe Gewicht des so gebildeten Kastens macht es möglich daß die Kabeltrasse
selbst den Kasten trägt.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung weiter erläutert
und beschrieben.
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Figur 1 zeigt eine Kabeltrasse mit einer erfindungsgemäßen Brandsperre
in perspektivischer Dar-
stellung.
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Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Brandsperre
mit einer Kabeltrasse.
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In Figur 1 ist mit 1 eine Kabeltrasse bezeichnet, die aus mehreren
Kabeln 2 besteht. Derartige Kabeltrassen können entweder ansteigend als sogenannte
Kabelsteigetrassen oder aber auch in waagerechtem Verlauf im Brandfalle Feuer fangen,
welches sich über die Kabelmäntel entlang der Trassenausbreiten würde. Um dies zu
verhindern, ist um die Kabel trasse 1 als Brandsperre ein Kasten 3 angeordnet, der
sich über eine gewisse Länge, beispielsweise 1 m, erstreckt. Der Kasten besteht
aus einem vorgefalzten unbrennbaren Kaschierungsmaterial, welches als Laminat hergestellt
ist und gute Verarbeitungseigenschaften hat. Dieses Material ist auch asbestfrei,
hochtemperaturfest und nicht brennbar.
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An den kabelseitigen Innenflächen dieses Kaschierungsmaterials 4 ist
ein Dämmschichtbildner 5 aufgetragen, der aus einer wässrigen Dispersion im Einkomponentensystem
besteht, welches nach Austrocknung wasserunempfindlich und nicht hygroskopisch ist.
Ein solcher Dämmschichtbildner ist im Handel z.B. unter der Bezeichnung "Pyrocol"erhältlich.
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Der vorgefalzte Kasten 3 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel durch
zwei Spannbänder 6 zusammengehalten.
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Derartige Kästen 3 können in verschiedenen Formen, je nachdem, welchen
Durchmesser und welche Breite die zu schützenden Kabeltrassen haben, hergestellt
sein. Dabei wird jeweils eine solche Form gewählt, daß die Kästen mit jeweils möglichst
kleinstem Volumen eine Kabeltrasse 1 umschließen.
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In Figur 2 ist in einem Querschnitt gezeigt, wie sich die in Figur
1 dargestellte Brandsperre im Brandfalle
verhält.
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Um den aus einem Element vorgefalzten Kasten 3 an der Stoßstelle 8
zusammenzuhalten, sind, wie bereits erwähnt, Spannbänder 6 vorgesehen, die an den
Spannlaschen 7 zusammengehalten sind. Dadurch definiert der Kasten 3 ein gleichbleibendes
Volumen. Unter Hitzeeinwirkung löst sich der Dämmschichtbildner 5 von den Innenwänden
des Kaschierungsmaterials 4 und bildet eine aufschäumende Dämmschicht, die sich
auch in die Fugen und Ritzen, die zwischen den einzelnen Kabelsträngen 2 entstehen,
hineindrückt, da eine Verbreiterung des Volumens vom Kabelstrang weg nicht möglich
ist. Auf diese Art und Weise entsteht ein dichter Verschluß, so daß eine Ausbreitung
des Feuers von einer Seite durch den Kasten 3 hindurch auf die andere Seite nicht
mehr möglich ist.
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Natürlich kann der Kasten 3 auch aus einzelnen Laminatplatten 4 mit
der Beschichtung 5 zusammengesetzt und auf andere herkömmliche Art und Weise als
mit Spannbändern zusammengehalten werden.
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Eine erfindungsgemäße Brandsperre macht es überflüssig, auf die Kabel
2 selbst eine Dämmschicht aufzutragen. Aufgrund der hohen Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Brandsperre auch bei Kabelsteigetrassen eignet sie sich besonders zum Einsatz in
Gebäuden oder Industrieanlagen, in denen äußerst strenge Brandschutzbestimmungen
eingehalten werden müssen.
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