DE3502504C2 - - Google Patents
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- DE3502504C2 DE3502504C2 DE19853502504 DE3502504A DE3502504C2 DE 3502504 C2 DE3502504 C2 DE 3502504C2 DE 19853502504 DE19853502504 DE 19853502504 DE 3502504 A DE3502504 A DE 3502504A DE 3502504 C2 DE3502504 C2 DE 3502504C2
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
- C22C1/08—Alloys with open or closed pores
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
schwammartigen Metallformkörpers mit hoher Porosität und
untereinander verbundenen, offenen Zellen, der für eine
Vielzahl von Verwendungszwecken geeignet ist.
Bekanntlich werden poröse Metallformkörper eingeteilt in
Formkörper mit geschlossener Zellstruktur, in der jede der
Leerzellen von den anderen durch umgebende Metallwände
isoliert ist, die die Permeation und Penetration von Ga
sen und Flüssigkeiten durch den Formkörper verhindern,
und Formkörpern mit offener Zellstruktur, in der jede der
Zellen mit den anderen Zellen verbunden ist und eine
Permeation oder Penetration von Gasen und Flüssigkeiten
durch den Formkörper wie in einem Schwamm möglich ist. Die
porösen Metallformkörper jeder Klasse werden für Zwecke ver
wendet, in denen ihre speziellen Eigenschaften verwertbar
sind. Schwammartige Metallformkörper mit offener Zellstruk
tur werden als hochfunktionelles Material auf verschiedenen
Gebieten eingesetzt, in denen Absorption und Penetration
von Gasen oder Flüssigkeiten wesentlich sind,z. B. für
ölfreie Lager, Filterteile, Wärmeaustauscherelemente,
Elektroden, Katalysatoren oder Behälter für spezielle Sub
stanzen.
Das herkömmlichste Verfahren zur Herstellung eines schwamm
artigen Metallformkörpers ist das sog. metallurgische Pulver
verfahren, in dem ein Metallpulver in ein Formteil gepreßt
und der geformte Grünling gesintert wird. Eines der Probleme
eines solchen Sinterverfahrens ist die begrenzte Porosität
des gesinterten Metallformkörpers. Da die Packdichte oder
die Raumverteilung der Metallteilchen in dem geformten
Grünling bestimmend ist für die Porosität des gesinterten
Endprodukts, kann die Porosität eines auf diese Weise er
haltenen schwammartigen Metallformkörpers selten über 40%
betragen. Außerdem wird die offene Zellstruktur eines sol
chen schwammartigen Metallformkörpers durch mechanisches
Bearbeiten zerstört, d. h. Schneiden, Mahlen oder plasti
sches Verformen verursacht immer ein Verklumpen oder Zu
sammenbrechen der offenen Zellen, wodurch die Permeabilität
von Gasen und Flüssigkeiten abnimmt. Dieses Problem bedeutet
zwangsweise eine Begrenzung der Produktformen, da die Form
des Endprodukts in den meisten Fällen eine einfache Wieder
gabe der Form des Grünlings ist, so daß gesinterte Pro
dukte mit komplizierten Formen auf diese Weise nur sehr
schwer herstellbar sind.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung eines schwammartigen
Metallformkörpers ist z. B. in der JA-PS 39-3652 beschrie
ben, in dem ein schwammartiger Metallformkörper mit relativ
hoher Porosität erhalten werden kann. Dabei wird eine Stahl
form mit einem Natriumchloridpulver zu einem Kompaktpulver
gefüllt; eine Schmelze eines Metalls mit einem relativ niedri
gen Schmelzpunkt, wie Aluminium, Zink oder Blei, wird über
das auf eine geeignete Temperatur unter Druck vorerhitzte
Kompaktpulver gegossen, wobei die Schmelze in die Zwischen
räume zwischen den Natriumchloridteilchen eindringt. Durch
Abkühlen erfolgt Verfestigung des geschmolzenen Metalls,
es entsteht ein Verbundkörper des Metalls als Matrix und
der Natriumchloridteilchen als Dispergiermittel. Das Natrium
chlorid wird dann mit Wasser ausgelaugt, es bleibt die Me
tallmatrix in schwammartiger Form zurück.
In diesem Verfahren sollte das Metall einen Schmelzpunkt
unter dem des Natriumchlorids, nämlich unter 801°C, haben.
Die Form des Produkts ist ebenfalls begrenzt, da das Ver
fahren wegen des Verdichtens des Natriumchloridpulvers
für die Herstellung von schwammartigen Metallformkörpern
mit komplizierten Formen oder großen Abmessungen nicht ge
eignet ist. Außerdem sollte gemäß der JA-PS 39-3652 die Vor
heiztemperatur des komprimierten Natriumchlorids immer höher
als die Verfestigungstemperatur des hineingepreßten ge
schmolzenen Metalls sein. Wie weiter unten beschrieben wird,
tritt dadurch beim Pressen des geschmolzenen Metalls in das
Natriumchlorid-Kompaktpulver ein wesentlicher Mangel auf.
Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund dafür, daß selbst
20 Jahre und mehr nicht ausreichen, um dieses patentierte
Verfahren für die großtechnische Herstellung von schwamm
artigen Metallformkörpern weiter zu entwickeln.
Wird bei der Herstellung eines Verbundkörpers aus einer Me
tallmatrix und einem Kompaktpulver als Vorstufe eines
schwammartigen Metallformkörpers das Druckgießen verwendet,
so ist es wesentlich, die vorzeitige Verfestigung des ge
schmolzenen Metalls in den engen Zwischenräumen der Pulver
teilchen zu verhindern, da sonst der Durchgang der Schmelze
verstopft ist und die Schmelze nicht durch die Zwischenräume
zum Inneren des Formkörpers fließen kann. In diesem Zusammen
hang ist es verständlich, daß die JA-PS 39-3652 eine Vor
heiztemperatur verlangt, die höher als die Verfestigungs
temperatur der Metallschmelze ist. Solche Vorheizbedingungen
können jedoch die folgenden Probleme nicht lösen: Die
Schmelze, die sich unter einem Druck von mindestens einigen
zehn bar befindet, wird leicht in den engen Spalt zwi
schen der Metallform und dem Stempel oder den kleinen Luft
auslaß in der Form gepreßt und dadurch heftig herausgedrückt.
Wird der Stempel unter erhöhtem Druck weiter in die Form ein
geführt, so kommt er gelegentlich in Berührung mit dem Kom
paktpulver, was zur Zerstörung oder plastischen Verformung
des Kompaktpulvers führt. Dieses unerwünschte Phänomen kann
nur dadurch vermieden werden, daß das Druckgießen bei Aus
treten des Metalls sofort unterbrochen wird. Dieses Unter
brechen bedingt natürlich einen Verlust der gewünschten Ver
festigungswirkung unter Druck, so daß die auf diese Weise
erhaltenen Verbundkörper immer eine Anzahl von nicht mit
Metall gefüllten Stellen aufweisen und zufriedenstellende
Produkte nur schwer erhältlich sind. Wegen der hohen Vor
heiztemperatur ist eine gerichtete oder beschleunigte Ab
kühlung der Form von außen wesentlich, um eine wirkungs
volle Verfestigung des geschmolzenen Metalls zu erreichen.
Das heißt, das Verfahren ist nicht immer wirtschaftlich.
In der DE-OS 28 33 572 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Gußteils aus Aluminium oder Aluminiumlegierung beschrieben, in
dem
- a) ein Pulver mit einem Anteil von 30-100 Masse-% Calcium carbonat in mindestens einem Lösungsmittel zu einer Kom paktpulverform verdichtet und gesintert wird,
- b) die so hergestellte Formanordnung vorgeheizt wird,
- c) die Formanordnung mit geschmolzenem Aluminium oder geschmolzener Aluminiumlegierung gefüllt wird,
- d) das Metall zur Bildung des Gußteils, das zumindest teilweise den Kern umschließt, abgekühlt wird und
- e) der Kern durch anorganische Säure herausgelöst wird.
Auch in diesem Verfahren liegt der Schmelzpunkt des Aluminiums
bzw. der Aluminiumlegierung unter dem Zersetzungspunkt des
Calciumcarbonats.
Die oben beschriebenen Probleme können alle gelöst
werden, wenn die Vorheiztemperatur des Kompaktpulvers niedri
ger als die Verfestigungstemperatur des geschmolzenen Metalls
ist, so daß das Kompaktpulver an sich und die Form als
Hitzeabführung verwendet werden können, nämlich zur Abführung
der durch die Verfestigung der Schmelze freigesetzten Hitze.
Die Vorheiztemperatur darf natürlich nicht so niedrig sein,
daß sich die Schmelze vorzeitig verfestigt und die Zwischen
räume für den Durchgang der Schmelze verstopft, was eine
unvollständige Imprägnierung des Kompaktpulvers mit der
Schmelze bedeuten würde.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein neues Verfahren
zur Herstellung eines schwammartigen Metallformkörpers mit
offener Zellstruktur und untereinander verbundenen Zellen
anzugeben, in dem ein Verbundkörper einer Metallmatrix und
eines Kompaktpulvers hergestellt wird.
Die oben beschriebenen Probleme und Nachteile der bekannten
Verfahren sollten dadurch beseitigt werden, daß die optimale
Vorheiztemperatur des Kompaktpulvers zwischen der Verfesti
gungstemperatur des geschmolzenen Metalls und einer gewissen
unteren Grenze liegen sollte, unter der die Verstopfung der
Teilchenzwischenräume durch die vorzeitige Verfestigung der
Schmelze auftritt. Diese untere Grenze der Vorheiztemperatur
wird im folgenden mit "kritische Vorheiztemperatur" bezeich
net.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein
Verfahren zur Herstellung eines porösen, schwammartigen
Formkörpers eines Metalls oder einer Legierung mit einer
offenen Zellstruktur und einer Porosität von mindestens
50%, durch
- a) Verdichten eines Pulvers einer anorganischen, in min destens einem Lösungsmittel löslichen Verbindung in eine Kompaktpulverform,
- b) Bilden von Zwischenverbindungen durch zumindest teil weises Überbrücken der Teilchen im Kompaktpulver, wo bei eine poröse einheitliche Masse entsteht,
- c) Vorheizen der porösen einheitlichen Masse,
- d) Füllen der Poren der porösen einheitlichen Masse der anorganischen Verbindung mit einer Schmelze des Metalls oder der Legierung zu einer porösen, mit der Metall- oder Legierungsschmelze imprägnierten Masse,
- e) Abkühlen der so imprägnierten Masse und Verfestigen der Metall- oder Legierungsschmelze zu einem Verbund körper aus der anorganischen Verbindung und dem (der) verfestigten Metall- oder Legierung und
- f) Auslaugen der anorganischen Verbindung aus dem Verbund körper mit einem Lösungsmittel, das die anorganische Verbindung lösen kann, und Isolieren des Metalls oder der Legierung als schwammartigen Formkörper,
das gekennzeichnet ist durch
Verwendung in Stufe
- a) einer anorganischen Verbindung mit einer Teilchengröße von 10 bis 5000 µm,
- b) einem Volumenanteil V P der anorganischen Verbindung von 0,5 bis 0,85 in der porösen einheitlichen Masse und
- c) einer Vorheiztemperatur T P, die unter dem Schmelzpunkt der anorganischen Verbindung und zwischen der Verfesti gungstemperatur T M des Metalls oder der Legierung und einer, durch die folgende Gleichung definierten, kritischen Temperatur T C liegt: T C = T M - 0,25(H M · D M/V P · C P · D P),in der
- H M die latente Verfestigungswärme des Metalls oder der Legierung in J/g,
- D M die Dichte des Metalls oder der Legierung in g/cm³,
- V P der Volumenanteil der anorganischen Verbindung in der porösen einheitlichen Masse,
- C P die spezifische Wärme der anorganischen Verbindung in J/g. °C und
- D P die wahre Dichte der anorganischen Verbindung in g/
cm³ ist und
alle Temperaturen in °C angegeben sind.
In Stufe d) des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Po
ren der porösen einheitlichen Masse vorzugsweise unter Druck
mit der Metall- oder Legierungsschmelze gefüllt.
In Stufe b) des erfindungsgemäßen Verfahrens können die
Zwischenverbindungen zwischen den Teilchen der anorganischen
Verbindung auf verschiedene Weisen gebildet werden. So kann
das Kompaktpulver durch Erhitzen auf eine Temperatur, die
etwas niedriger als der Schmelzpunkt der Verbindung ist,
gesintert werden, wobei Brücken an den Berührungsstellen
der Teilchen entstehen und eine poröse einheitliche Masse
gebildet wird. Andererseits kann das Kompaktpulver der an
organischen Verbindung mit einer gesättigten Lösung der
gleichen Verbindung benetzt und dann getrocknet werden, wo
durch die anorganische Verbindung in den Zwischenräumen
zwischen den Teilchen ausfällt, so daß die Teilchen mit
einander durch die ausgefallene Verbindung verbunden sind
und eine poröse einheitliche Masse erhalten wird.
In einer weiteren Stufe g) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Porosität des hergestellten schwammartigen Metall
formkörpers auf ein kontrolliertes Ausmaß durch isotrope
oder anisotrope mechanische Kompression vermindert werden,
wobei ein schwammartiger Metallformkörper mit verbesserten
mechanischen Eigenschaften entsteht.
Die Erfindung wird durch die Abbildungen erläutert, wobei
Fig. 1 der schematische Querschnitt eines Kompakt
pulvers ist, in dem die Teilchen miteinan
der punktweise in Berührung sind.
Fig. 2 ist ein schematischer Querschnitt einer po
rösen einheitlichen Masse der gepulverten
anorganischen Verbindung, in der die Teil
chen durch Brücken größeren Ausmaßes verbunden
sind.
Fig. 3 ist ein schematischer Querschnitt einer Vor
richtung zum Einpressen einer Metall- oder
Legierungsschmelze in einen porösen Formkörper,
um ihn damit zu imprägnieren.
Fig. 4 und 5 sind schematische Darstellungen eines po
rösen Metallkörpers, der durch Verpressen einer
Metallschmelze mit dem (der) in Fig. 2 oder 1
dargestellten Kompaktpulver oder porösen ein
heitlichen Masse erhalten worden ist.
Fig. 6 und 7 zeigen das Verhältnis von Kompressions
druck zur Herstellung eines porösen schwamm
artigen Metallformkörpers und der Porosität
des gemäß der Beispiele 6 bzw. 7 hergestellten
Formkörpers.
Im erfindungsgemäßen Verfahren ist das Metall oder die
Legierung, die in einen schwammartigen Metallformkörper
verarbeitet werden soll und von Natur aus bei Raumtemperatur
fest ist, nicht besonders begrenzt. Es können z. B. Guß
eisen, Blei, Zink, Zinn, Aluminium, Magnesium, Gold, Silber,
Kupfer und Nickel sowie deren Legierungen verwendet werden.
Auch die anorganische Verbindung, die gemäß Stufe a) des
erfindungsgemäßen Verfahrens in ein Kompaktpulver geformt
wird, ist nicht besonders begrenzt, vorausgesetzt die Ver
bindung ist gegenüber Zersetzung thermisch stabil und ihr
Schmelzpunkt liegt wesentlich höher als die gemäß Gleichung
(I) berechnete kritische Vorheiztemperatur für die Kombi
nation des Kompaktpulvers der anorganischen Verbindung und
des Metalls oder der Legierung und ist vorzugsweise höher
als der Schmelzpunkt des Metalls oder der Legierung. Außer
dem muß die anorganische Verbindung in mindestens einem
Lösungsmittel löslich sein. Auch das Lösungsmittel ist nicht
auf eine besondere Klasse von anorganischen oder organischen
Lösungsmitteln begrenzt; Wasser, wäßrige Lösungen von Basen
und Säuren, Alkohole, Aceton und Dimethylformamid
sind geeignet, vorausgesetzt sie sind gegenüber dem Metall
oder der Legierung inert. So ist z. B. eine anorganische
Verbindung, die nur in einer wäßrigen sauren Lösung löslich
ist, unerwünscht, wenn das Metall oder die Legierung mit
der Säure reagiert. Besonders bevorzugte anorganische Ver
bindungen sind in Wasser löslich und viele Salze von Alkali-
und Erdalkalimetallen sind zufriedenstellend. Geeignete an
organische Verbindungen sind beispielsweise Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Natriumnitrit, Bariumchlorid, Zinn(II)-
chlorid, Zinkchlorid, Kupfer(II)-chlorid, Magnesium
chlorid, Magnesiumsulfat oder Kaliumphosphat.
Da die anorganische Verbindung in Pulverform vorliegen und
vorzugsweise eine Teilchengrößenverteilung im Bereich von
10 bis 5000 µm haben sollte, kann die gewünschte anorgani
sche Verbindung, wenn kein Pulver der bevorzugten Teilchen
größenverteilung im Handel erhältlich ist, geschmolzen werden,
die Schmelze zu einem Barren gegossen und dann pulveri
siert werden. Unter Verwendung einer Anzahl von Sieben
mit der geeigneten Maschenweite kann die entsprechende Größen
verteilung eingestellt werden.
Das so hergestellte Pulver der anorganischen Verbindung
wird dann in eine gewünschte Form des Kompaktpulvers ver
dichtet. Diese Stufe wird zweckmäßigerweise durch Füllen
unter Klopfen einer hitzebeständigen Form der gewünschten
Gestalt mit dem Pulver durchgeführt. Es ist nicht immer
notwendig, das Kompaktpulver unter einem Druck, der von der
gewünschten Porosität des Endprodukts abhängt, besonders
zu komprimieren.
In Stufe b) können die Zwischenverbindungen auf verschie
dene Weisen gebildet werden, wovon eine das Sintern
ist. Dabei wird das in der wie oben angegebenen hitzebe
ständigen Form gebildete Kompaktpulver auf eine Temperatur,
die etwas niedriger als der Schmelzpunkt der anorganischen
Verbindung ist, solange erhitzt, bis sich Zwischenverbin
dungen zwischen den Teilchen an den Berührungspunkten bil
den. Die Fig. 1 und 2 sind schematische Querschnitte eines
Kompaktpulvers vor und nach der Sinterung. Aus Fig. 1 ist
leicht verständlich, daß das Kompaktpulver aus den Teilchen
1 und den Leerzellen 2 in eine poröse einheitliche Masse
umgewandelt wird, ebenso die in Fig. 2 dargestellten unter
einander verbundenen Teilchen 1′ und die immer noch mitein
ander verbundenen Leerzellen 2′. Vorsicht ist geboten, um
eine übermäßig hohe Sinterungstemperatur oder eine über
mäßig lange Sinterungszeit zu vermeiden, damit nicht alle
Leerzellen 2′ der Fig. 2 in einem sog. übersinterten Zu
stand geschlossen werden, sondern miteinander in Verbindung
bleiben, da eine geschlossene Zelle nicht mit dem (der)
geschmolzenen Metall oder Legierung in der folgenden Stufe
c) gefüllt werden kann. Eine Porosität von etwa 15% ist
die untere Grenze, unter der der gesinterte Formkörper in
den übergesinterten Zustand übergeht, wobei einige ge
schlossene Zellen auftreten. Die Porosität des gesinterten
Formkörpers sollte im Bereich von 15 bis 50% liegen oder
in anderen Worten, die Packdichte, d. h. der Volumenanteil
an anorganischer Verbindung in der porösen einheitlichen
Masse V P, sollte im Bereich von 50% bis 85% liegen. Über
sinterung ist wegen der großen Schrumpfung des Formkörpers
im Vergleich zum Kompaktpulver vor der Sinterung uner
wünscht. Obwohl einige der Leerzellen 2′ in Fig. 2 isoliert
und in diesem zweidimensionalen Querschnitt geschlossen er
scheinen, stehen sie miteinander zumindest in der zur Ebene
des Querschnitts senkrechten Richtung in Verbindung.
Wie oben angegeben, kann man die Zwischenverbindungen zwi
schen den Teilchen des Kompaktpulvers anstelle des Sinterns
durch Ausfällen der anorganischen Verbindung aus einer ge
sättigten Lösung herstellen. Dabei wird das in Stufe a)
hergestellte Kompaktpulver der anorganischen Verbindung
mit einer gesättigten Lösung der gleichen anorganischen
Verbindung unter Druck oder Saugen infiltriert, so daß die
Oberflächen der Teilchen mit der Lösung benetzt werden.
Anstatt das vorgeformte Kompaktpulver mit der gesättigten
Lösung zu benetzen, kann man die Teilchen der anorganischen
Verbindung vor dem Verdichten in einer hitzebeständigen
Form zu einem Kompaktpulver durch Sprühen oder Vermischen
benetzen. Werden die Teilchen vorbenetzt, so wird das
Kompaktpulver in der Form vorzugsweise mit einem Druck
von beispielsweise 0,98 bis 19,6 bar eher als durch einfaches
Klopfen komprimiert. Vorsicht ist geboten, um das Zusammen
brechen der Teilchen unter übermäßig starken Kompressions
kräften zu vermeiden. Das auf diese Weise mit der gesättig
ten Lösung der anorganischen Verbindung benetzte Kompakt
pulver wird dann durch Erhitzen unter Normal- oder ver
mindertem Druck getrocknet, die gelöste anorganische Ver
bindung fällt beim Abdampfen des Lösungsmittels an den
Zwischenräumen zwischen den Teilchen aus und bildet zu
sammenhängende Brücken. Die Porosität der so erhaltenen,
porösen einheitlichen Masse liegt vorzugsweise im Bereich
von 15 bis 50%, die Packdichte des Kompaktpulvers sollte
entsprechend eingestellt werden durch Einbeziehen des An
teils an anorganischer Verbindung, die durch den Nieder
schlag aus der gesättigten Lösung an den Teilchenoberflächen
entsteht.
In Stufe d) des erfindungsgemäßen Verfahrens, in der die
poröse einheitliche Masse der anorganischen Verbindung mit
einem (einer) geschmolzenen Metall oder Legierung impräg
niert wird, um die Poren der Masse zu füllen, sollte die
Imprägnierung vorzugsweise unter einem Druck von bis zu
beispielsweise 980 bar durch Druckgießen erfolgen. Dabei
wird die poröse einheitliche Masse der anorganischen Verbin
dung auf eine Vorheiztemperatur vorerhitzt, die zwischen der
Verfestigungstemperatur des
Metalls oder der Legierung und der durch Gleichung (I) de
finierten kritischen Vorheiztemperatur liegt. Fig. 3 zeigt
einen Querschnitt durch eine Vorrichtung, die zum Druck
gießen verwendet wird. Dabei wird die poröse einheitliche
Masse 5 der anorganischen Verbindung auf den Boden der Form
3 aus hitzebeständigem Material, wie Kohlenstoff und/oder einem
hochschmelzenden Metall, wie Stahl, eingebracht; eine
Schmelze des Metalls oder der Legierung 4 wird auf die
poröse Masse 5 der anorganischen Verbindung gegossen; der
Stempel 6 wird so in die Form 3 eingeführt, daß das geschmol
zene Metall oder die geschmolzene Legierung 4 in die Poren
der porösen einheitlichen Masse 5 der anorganischen Verbin
dung unter Druck eindringt. Der durch den Stempel 6 auf das
(die) geschmolzene Metall oder Legierung 4 ausgeübte Druck
sollte groß genug sein, um gegen den Widerstand gegen das
Eindringen des (der) geschmolzenen Metalls oder Legierung
4 in die Zwischenräume zwischen den Teilchen der Masse 5 zu
überwinden und die Poren so vollständig wie möglich zu füllen.
Der notwendige Druck auf die Schmelze 4 hängt natürlich von
der Porengröße in der porösen Masse 5, der Viskosität der
Schmelze 4 und anderen Faktoren ab; ein Druck von etwa
29,4 bar oder darüber ist im allgemeinen ausreichend.
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
die Kontrolle der Vorheiztemperatur T P der porösen einheit
lichen Masse der anorganischen Verbindung. Die Vorheiztempe
ratur T P, die natürlich niedriger ist als der Schmelzpunkt
der anorganischen Verbindung, sollte niedriger sein als die
Verfestigungstemperatur des (der) geschmolzenen Metalls oder
Legierung. Das steht im Gegensatz zu den herkömmlichen Ver
fahren, in denen die Vorheiztemperatur höher als die Verfesti
gungstemperatur des (der) geschmolzenen Metalls oder Legie
rung ist, um eine vorzeitige Verfestigung der Schmelze und damit
ein Verstopfen der Durchgänge der Schmelze durch die Zwi
schenräume der Teilchen zu verhindern. Dabei wird ein sehr wich
tiges, oben beschriebenes Problem nicht gelöst. Die untere
Grenze der Vorheiztemperatur T P ist die kritische Vorheiz
temperatur T C, die durch die oben angegebene Gleichung (I)
als Funktion von T M, H M, D M, V P, C P und D P definiert ist,
wobei diese Symbole die oben definierte Bedeutung haben.
Geeignete Werte für diese Parameter für verschiedene Arten
von Metallen, Legierungen und anorganischen Verbindungen
sind in verschiedenen Handbüchern verfügbar, z. B. "Metals
Handbook", 8. Auflage, Band 4, American Society of Metals,
1961 und "Smithells Metals Reference Book", 6. Auflage,
Butterworths Pub., 1983. Ist die Vorheiztemperatur T P der
porösen Masse gleich oder niedriger als die kritische Vor
heiztemperatur T C, so sind die Nachteile der vorzeitigen
Verfestigung der Schmelze gelegentlich unvermeidbar. Die
Temperatur der Metall- oder Legierungsschmelze, mit der
das Kompaktpulver unter Druck imprägniert wird, sollte um
100 bis 200°C höher sein als deren Verfestigungstemperatur,
jedoch niedriger als der Schmelzpunkt der das Kompaktpulver
bildenden anorganischen Verbindung. Ist die Temperatur der
Schmelze zu niedrig, so werden die Durchgänge durch vorzei
tige Verfestigung der Schmelze verstopft.
In Stufe e) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die auf
diese Weise mit dem (der) geschmolzenen Metall oder Legie
rung imprägnierte, poröse einheitliche Masse der anorgani
schen Verbindung auf eine Temperatur abgekühlt, die niedriger
als die Verfestigungstemperatur des (der) geschmolzenen Me
talls oder Legierung ist, so daß die Gesamtmasse in der Form
in einen Verbundkörper umgewandelt wird, der aus der ein
Gerüst bildenden anorganischen Verbindung und des (der) die
Poren füllenden verfestigten Metalls oder Legierung besteht.
In Stufe f) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der auf
diese Weise erhaltene Verbundkörper einer Behandlung unter
worfen, durch die die anorganische Verbindung entfernt wird
und die Metall- oder Legierungsphase in schwammartiger Form
zurückbleibt. Gegebenenfalls kann der Verbundkörper vor die
ser Stufe mechanisch bearbeitet werden, wie durch Schneiden,
Hobeln oder Mahlen, um ihm die gewünschte Form zu verleihen.
Die Entfernung der anorganischen Verbindung aus dem Verbund
körper kann durch Auslaugen erfolgen, d. h. durch Weglösen
der Verbindung aus dem von der Kruste befreiten Formkörper
mit einem Lösungsmittel, das die Verbindung lösen kann, als
Laugflüssigkeit. Das Lösungsmittel sollte Wasser sein, wenn
die anorganische Verbindung in Wasser löslich ist, wie
Natriumchlorid oder Bariumchlorid. Eine genügend große Laug
geschwindigkeit kann man dadurch erhalten, daß man den Ver
bundkörper einfach in fließendes Wasser einbringt, wenn
die anorganische Verbindung eine relativ große Löslichkeit
in Wasser hat, obwohl die Gesamtdauer der vollständigen
Entfernung der anorganischen Verbindung von den Abmessungen
und der Porosität des Verbundkörpers abhängt. Die Laugge
schwindigkeit kann durch Verwendung eines heißen Lösungs
mittels, z. B. heißen Wassers, als Laugflüssigkeit oder
durch Durchführen des Laugverfahrens unter Ultraschall er
höht werden.
Ist die anorganische Verbindung vollständig aus dem Ver
bundkörper ausgelaugt, so wird der Formkörper aus der Laug
flüssigkeit genommen und durch Erhitzen unter vermindertem
Druck getrocknet, wobei das Endprodukt als schwammartiger
Metallformkörper erhalten wird. Die Fig. 4 zeigt einen
schematischen Querschnitt durch einen auf diese Weise er
haltenen schwammartigen Metallformkörper, der aus dem
schwammartigen Gerüst des Metalls oder der Legierung 7′
und Leerräumen 8′, die durch den Formkörper miteinander
verbunden sind, besteht. Fig. 4 ist sozusagen eine nega
tive Wiedergabe der Fig. 2, da die Leerräume 2′ der Fig. 2
jetzt in Fig. 4 durch das Metall oder die Legierung 7′ be
setzt sind, wogegen die Räume 1′, die in Fig. 2 durch
die anorganische Verbindung gefüllt waren, jetzt in Fig. 4
die Leerräume 8′ sind.
Die Fig. 4 ist verschieden von Fig. 5, die einen sche
matischen Querschnitt eines entsprechenden schwammartigen
Metallformkörpers zeigt, der aus dem Metallgerüst 7 und
den Leerräumen 8 besteht. In diesem Fall erfolgte das
Druckgießen des (der) geschmolzenen Metalls oder Legierung
ohne der vorhergehenden Bildung von Zwischenverbindungen
zwischen den Teilchen der anorganischen Verbindung, wodurch
die Teilchen nur die in Fig. 1 gezeigte Punkt-zu-Punkt-
Berührung aufweisen. Fig. 1 ist deutlich verschieden von
Fig. 2, in der die Teilchen der anorganischen Verbin
dung über größere Brücken miteinander verbunden sind oder
in Fläche-zu-Fläche-Berührung stehen. Wiederum ist Fig. 5
sozusagen eine negative Wiedergabe der Fig. 1. Aus dem Ver
gleich dieser Figuren ist ersichtlich, daß die Lauggeschwin
digkeit der anorganischen Verbindung aus dem Verbundkörper
viel größer ist, wenn die Teilchen wie in den Fig. 2
oder 4 miteinander verbunden sind, als bei Punkt-zu-Punkt-
Berührung der Teilchen, wie in Fig. 1 oder 5. Die anorgani
sche Verbindung kann somit erfindungsgemäß schneller und
vollständiger aus dem Verbundkörper herausgelöst werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf jede Kombination von
löslicher anorganischer Verbindung und Metall oder Legierung
anwendbar, vorausgesetzt die oben beschriebenen Erforder
nisse können erfüllt werden. Es ist jedoch wünschenswert,
daß die anorganische Verbindung einen möglichst hohen
Schmelzpunkt hat, damit sie für die Herstellung eines
schwammartigen Formkörpers eines Metalls oder einer Le
gierung mit einem relativ hohen Schmelzpunkt verwendet
werden kann. In diesem Zusammenhang ist Bariumchlorid
mit einem Schmelzpunkt von 962°C eine der anorganischen
Verbindungen mit den höchsten Schmelzpunkten, die auch
andere Erfordernisse, wie niedrige Kosten, erfüllen.
Die kritische Vorheiztemperatur T C wurde für einige Arten
von Metallen und Legierungen und drei verschiedenen Pack
dichten oder Volumenanteil an Bariumchlorid (V P = 60, 70
und 80%) in der porösen einheitlichen Masse berechnet. Die
Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Es versteht sich, daß im erfindungsgemäßen Verfahren kein
schwammartiger Metallformkörper mit dem angegebenen Pack
dichtewert, entsprechend der Porosität, mit Bariumchlorid
und dem Metall oder der Legierung erhalten werden kann,
wenn die berechnete kritische Vorheiztemperatur T C höher
als der Schmelzpunkt von Bariumchlorid, d. h. 962°C, ist.
Zum Beispiel liegt die maximale Porosität eines erfindungsgemäß
hergestellten, schwammartigen Nickelformkörpers irgendwo
zwischen 60 und 70%, wenn die lösliche anorganische Ver
bindung Bariumchlorid ist.
Die Erfindung betrifft somit ein einfaches Verfahren zur
Herstellung von porösen schwammartigen Formkörpern verschiedener
Arten von Metallen und Legierungen mit einer
Porosität von 50 bis 85%, d. h. zwei bis dreimal höher,
als bei entsprechenden schwammartigen Metallformkörpern,
die in herkömmlichen Verfahren hergestellt worden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet außerdem noch andere
Vorteile:
- (1) Das Pulver der löslichen anorganischen Verbindung kann leicht und schnell auf einen solchen Teilchendurchmesser eingestellt werden, daß der Porendurchmesser des als End produkt erhältlichen, porösen schwammartigen Metallform körpers je nach Wunsch eingestellt werden kann.
- (2) Die Struktur der Poren im schwammartigen Metallform körper kann durch entsprechende Wahl der Teilchenform des Pulvers der anorganischen Verbindung eingestellt werden.
- (3) Wird die poröse einheitliche Masse der anorganischen Verbindung mit einer Öffnung oder Aussparung versehen, so erhält man einen schwammartigen Metallformkörper mit einem der Öffnung entsprechenden, festen, d. h. nicht porösen, Anteil. Diesen festen Anteil erhält man auch, wenn das Gießen mit einem Einsatzstück in der Form, z. B. mit einem Stab, Rohr oder einer Trennwand, durchgeführt wird. Die poröse einheitliche Masse der anorganischen Verbindung kann natürlich gegebenenfalls auch im voraus ein solches metallisches Einsatzstück, z. B. ein Drahtnetz, enthalten, das eine Form aufweist, die durch eine Öffnung oder Aus sparung in der porösen einheitlichen Masse der anorganischen Verbindung nur schwer erhältlich ist.
- (4) Wird die poröse einheitliche Masse der anorganischen Verbindung durch Benetzen des Kompaktpulvers mit einer ge sättigten Lösung der gleichen Verbindung hergestellt, so kann die Sinterungsstufe ganz weggelassen werden, was zu einer großen Ersparnis von für die Sinterung benötigten Energie führt.
- (5) Die lösliche anorganische Verbindung kann durch Aus laugen schneller und vollständiger als in herkömmlichen Verfahren entfernt werden. Die auf diese Weise ausgelaugte anorganische Verbindung kann natürlich zurückgeführt und wieder verwendet werden.
- (6) Richtlinie für die vorteilhafte Herstellung eines porösen, schwammartigen Formkörpers eines Metalls oder einer Legierung mit einem hohen Schmelzpunkt, wie Gußeisen, ist die Verwendung einer anorganischen Verbindung, deren Schmelz punkt nicht höher ist als der des Metalls oder der Legie rung.
- (7) Das erfindungsgemäße Verfahren ist leicht und ohne be sondere Probleme auf solche Metalle anwendbar, mit denen poröse, schwammartige Metallformkörper nur schwer im metallur gischen Pulververfahren herstellbar sind, wie Aluminium und Magnesium.
Dank der oben beschriebenen Merkmale und Vorteile können die
im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten porösen, schwamm
artigen Metallformkörper nicht nur für solche Zwecke verwen
det werden, bei denen entsprechende schwammartige Metallform
körper schon, wenn auch mit Problemen, verwendet worden
sind, sondern auch für Zwecke, in denen ein poröser,
schwammartiger Metallformkörper wegen der nicht zufrieden
stellenden niedrigen Porosität oder anderen Nachteilen und
Mängel der herkömmlichen Produkte nie in Betracht kam. Die
im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten porösen, schwamm
artigen Metallformkörper können als Material für Wärmeaus
tauscherelemente, Filterelemente oder Katalysatoren verwen
det werden, wo eine große spezifische Oberfläche wesentlich
ist. Die im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
schwammartigen Metallformkörper können auch zur Herstellung
verschiedener Arten tinteabsorbierender Papier- und Druck
waren verwendet werden, wie Druckwalzen, Druckbuchstaben
wie in Schreibmaschinen, Stempel und Druckkissen für Stempel
und Schreibspitzen in Schreibgeräten, sowie als Docht und
Glühstrumpf in Ölöfen, langlebige ölfreie Lager, das
sind Lager, die mit einem Schmieröl vorimprägniert worden
sind, sowie in Metallformen mit gasabgebenden Wänden,
wobei die Absorption von Flüssigkeit durch die Kapillar
wirkung und die Gasdurchlässigkeit zum Einsatz kommt. Der
poröse, schwammartige Metallformkörper in Form eines Bretts
ist auch als schallisolierendes Baumaterial geeignet. Die
für die oben angegebenen Zwecke einsetzbaren porösen,
schwammartigen Metallformkörper müssen nicht unbedingt
einheitlich in bezug auf die Porosität sein, die Porosität
in einem Teil des Formkörpers kann von der Porosität in
einem anderen Teil des gleichen Formkörpers verschieden
sein. Diese schwammartigen Metallformkörper mit verschiedener
Porosität können dadurch hergestellt werden, daß Pulver
der löslichen anorganischen Verbindung mit verschiedenen
Teilchengrößen verwendet werden oder die Verteilung der
Packdichte im daraus hergestellten Kompaktpulver einge
stellt wird.
Die Porosität der erfindungsgemäß hergestellten, porösen,
schwammartigen Metallformkörper kann weiter dadurch modi
fiziert oder vermindert werden, daß der schwammartige Form
körper mechanisch anisotrop oder isotrop komprimiert wird
und dadurch eine feinere Porenstruktur und verbesserte me
chanische Eigenschaften sowie eine erhöhte Hitzebeständig
keit erhält. Diese Stufe g) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann durch Verwendung einer mechanischen Presse, wie einer
Universal-Testvorrichtung oder einer isotropen hydrauli
schen Presse, wie einer Kautschukpresse, unter einem Druck
von beispielsweise 98 bis 980 bar, abhängig vom ge
wünschten Ausmaß der Prositätsveränderung, erfolgen. Durch
diese Kompression wird die Porosität und der Porendurch
messer des porösen, schwammartigen Metallformkörpers aniso
trop oder isotrop vermindert, die vor der Kompression vor
handene Struktur der miteinander in Verbindung stehenden
Poren bleibt als solche, ohne Zusammenbrechen der Poren,
erhalten; die günstigen Eigenschaften des schwammartigen
Formkörpers werden überhaupt nicht beeinträchtigt.
Somit ist es gelegentlich günstig, einen porösen, schwamm
artigen Metallformkörper mit einer Porosität von beispiels
weise 70% oder darüber oder einer Porosität, die etwas
größer ist als die schließlich gewünschte Porosität im er
findungsgemäßen Verfahren herzustellen und den Formkörper
dann unter kontrollierten Bedingungen zu komprimieren, so
daß die Porosität des Formkörpers auf den gewünschten Wert,
der unter dem Anfangswert von beispielsweise 70% liegt,
zu vermindern. Es ist natürlich möglich, nur einen Anteil
eines einzelnen Formkörpers zu komprimieren, den anderen
Anteil unkomprimiert zu lassen. Es ist überraschend, daß
die Struktur der miteinander in Verbindung stehenden Poren
weder zusammenbricht noch verstopft, selbst nach anisotropem
oder isotropem Komprimieren des Formkörpers als Ganzes oder
von Teilen davon. Im erfindungsgemäßen Verfahren kann somit
ein schwammartiger Metallformkörper mit kontrollierter Po
rosität und verbesserten mechanischen Eigenschaften herge
stellt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Natriumnitritpulver mit einer Teilchengrößenverteilung
von 350 bis 590 µm wird durch Schmelzen von Natriumnitrit
und anschließendem Verfestigen, Zerstoßen und Sieben herge
stellt. Ein zylindrischer Graphitkessel mit einem inneren
Durchmesser von 25 mm und einer Tiefe von 30 mm wird mit
18 g Natriumnitritpulver durch Klopfen gefüllt; das Pulver
wird auf 270°C fünf Stunden in Luft erhitzt, wobei ein
zylindrischer gesinterter Formkörper des Salzes mit einem
Durchmesser von 23 mm und einer Höhe von 28 mm entsteht,
was einer Packdichte oder Raumimprägnierung von 70% ent
spricht.
Dieser gesinterte Formkörper aus Natriumnitrit wird in
eine Gußeisenform mit einem inneren Durchmesser von 30 mm
und einer Tiefe von 50 mm eingebracht und in einem elek
trischen Ofen auf 150°C vorerhitzt. Die kritische Vorheiz
temperatur wird für die oben angegebene Packdichte und das
im folgenden Gießen verwendete Zinn auf 135°C berechnet.
Hat das Gesamtvolumen des gesinterten Formkörpers die Vor
heiztemperatur erreicht, so wird ein genügend großes Vo
lumen an geschmolzenem Zinn (Fp. 232°C), das auf 350°C
erhitzt worden ist, zur Bedeckung des gesinterten Form
körpers in die Form gegossen und mit einem Stempel mit
einem Druck von 29,4 bar komprimiert, bis die Poren des
gesinterten Formkörpers vollständig mit geschmolzenem Me
tall gefüllt sind. Nach dem Abkühlen und Verfestigen des
geschmolzenen Zinns wird der Verbundkörper aus Natriumnitrit
und Zinn aus der Form genommen. Nach dem mechanischen Ent
fernen der Zinnkruste wird das Natriumnitrit durch Aus
waschen in fließendem Wasser ausgelaugt, der Formkörper
wird getrocknet. Der auf diese Weise erhaltene poröse,
schwammartige Zinnformkörper hat eine Porosität von 74%.
Ein Graphittiegel mit einem inneren Durchmesser von 30 mm
und einer Tiefe von 100 mm wird durch Klopfen mit 90 g
granuliertem Natriumchloridpulver mit einer Teilchengrößen
verteilung von 1190 bis 1680 µm gefüllt. Das Natriumchlo
rid-Kompaktpulver wird drei Stunden in Luft auf 800°C er
hitzt, es entsteht ein zylindrischer gesinterter Formkör
per mit einem Durchmesser von 29 mm und einer Höhe von 98 mm,
was einer Packdichte von 60% entspricht.
Der gesinterte Natriumchlorid-Formkörper wird in eine Guß
eisenform mit einem inneren Durchmesser von 30 mm und einer
Tiefe von 120 mm eingebracht und auf eine Temperatur von
480°C vorerhitzt. Die kritische Vorheiztemperatur wird für
die oben angegebene Packdichte des Salzes und der in dem
folgenden Gießen verwendeten Aluminiumlegierung auf 410°C
berechnet. Hat das Gesamtvolumen des gesinterten Formkörpers
die Vorheiztemperatur erreicht, so wird eine Schmelze einer
12% Silicium-Aluminiumlegierung, die auf 700°C erhitzt
worden ist, in die Form gegossen und gemäß Beispiel 1 un
ter Druck gesetzt, um den porösen gesinterten Salzformkör
per mit der Schmelze zu imprägnieren. Nach dem Abkühlen
und Verfestigen der Schmelze wird der Verbundkörper aus
Salz und Legierung aus der Form genommen. Nach dem mechani
schen Entfernen der Legierungskruste wird das Salz durch
Waschen in fließendem Wasser und dann unter Ultraschall
ausgelaugt. Der so erhaltene poröse, schwammartige Form
körper einer Aluminiumlegierung wird getrocknet und weist
eine Porosität von 60% auf.
Ein Bariumchloridpulver mit einer Teilchengrößenverteilung
von 2000 bis 3400 µm wird gemäß Beispiel 2 komprimiert und
gesintert. Der zylindrische gesinterte Formkörper weist eine
Packdichte von 65% auf und wird auf 950°C vorerhitzt. Diese
Temperatur liegt um 147°C höher als die kritische Vorheiz
temperatur, die für die oben angegebene Packdichte und das
im folgenden Gießen verwendete Kupfer berechnet worden ist.
Der vorerhitzte gesinterte Formkörper wird mit geschmolzenem
Kupfer bei 1200°C unter Druck gemäß Beispiel 2 imprägniert,
dann abgekühlt, um die Schmelze zu verfestigen. Das Druck
gießen erfolgt in einer Form, die mit einem hitzeisolierenden
Schutz aus Keramikwolle versehen ist, um die vorzeitige Ver
festigung des geschmolzenen Kupfers zu vermeiden. Der ge
sinterte Bariumchlorid-Formkörper wird mit einer 5 mm dicken
Schicht von gepulvertem Aluminiumoxid bedeckt, wodurch die
direkte Berührung der Schmelze mit dem Bariumchlorid ver
hindert wird. Aus dem so erhaltenen Verbundkörper wird dann
das Bariumchlorid ausgelaugt, es entsteht ein zylindrischer,
schwammartiger Kupferformkörper mit einem Durchmesser von
29 mm und einer Länge von 90 mm, dessen Porosität 69% be
trägt.
400 g Natriumchloridpulver mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 62 µm werden auf eine Kunststoffpalette
ausgebreitet und einheitlich durch Versprühen von 20 g einer
gesättigten, wäßrigen Natriumchloridlösung unter Bewegung
benetzt. Das so benetzte Natriumchloridpulver wird in eine
zylindrische Form mit einem inneren Durchmesser von 80 mm
und einer Tiefe von 150 mm gefüllt und mit einer Last von
20 t mit einer hydraulischen Presse verpreßt. Das zylin
drische Natriumchlorid-Kompaktpulver, das ein Gewicht von
420 g, einen Durchmesser von 80 mm und eine Höhe von 60 mm
hat, wird in einem Luftofen fünf Stunden bei 70°C getrocknet.
Es entsteht eine poröse einheitliche Natriumchloridmasse mit
einem Gewicht von 400 g, einem Durchmesser von 79,6 mm und
einer Höhe von 58,7 mm. Die Packdichte des Salzes in diesem
porösen Formkörper beträgt 64,6%.
Der so erhaltene zylindrische, poröse Natriumchlorid-Form
körper wird in eine Metallform mit einem inneren Durchmesser
von 80 mm und einer Tiefe von 80 mm eingebracht und in einem
elektrischen Ofen auf 525°C vorerhitzt. Die berechnete kri
tische Vorheiztemperatur beträgt 436°C für die oben ange
gebene Packdichte und die im anschließenden Gießen verwen
dete Aluminiumlegierung. Hat das Gesamtvolumen des porösen
Salzformkörpers die Vorheiztemperatur erreicht, so wird
eine Schmelze einer Aluminiumlegierung AC3A, die auf 700°C
erhitzt worden ist, in die Form gegossen und sofort mit einer
Last von 15,7 t unter Verwendung eines Stempels in einer
hydraulischen Presse unter Druck gesetzt. Der poröse Salz
formkörper wird so mit der geschmolzenen Legierung voll
ständig imprägniert.
Nach dem Abkühlen und Verfestigen der geschmolzenen Legie
rung wird der Verbundkörper aus Aluminiumlegierung und
Natriumchlorid aus der Form genommen. Der von der Kruste
befreite Verbundkörper wird 24 Stunden in fließendes Wasser
gestellt und somit das Salz ausgelaugt. Der so erhaltene
poröse, schwammartige Formkörper einer Aluminiumlegierung
wird getrocknet, er hat eine Porosität von 69% und weist
eine gute Luftdurchlässigkeit auf.
In eine zylindrische Metallform mit einem inneren Durch
messer von 80 mm und einer Tiefe von 120 mm werden 455 g
eines Natriumchloridpulvers mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 62 µm eingefüllt. Das Salzpulver wird
unter einer Last von etwa 10 t komprimiert, wobei ein zy
lindrisches Kompaktpulver mit einem Durchmesser von 80 mm
und einer Höhe von 60 mm entsteht, dessen Packdichte etwa
70% ist.
Dieses Natriumchlorid-Kompaktpulver wird in einen Kunst
stoffilm eingewickelt, der die oberen und unteren Flächen
nicht bedeckt. Eine wäßrige gesättigte Natriumchloridlösung,
die auf die obere Fläche gegossen wird, perlt durch den
Formkörper von der oberen Fläche zur unteren Fläche, wobei
an der unteren Fläche gesaugt wird, um während einer Stunde
eine Druckdifferenz von etwa 980 Millibar (1 at) zwischen
den Flächen aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise wird das
Kompaktpulver vollständig mit der Salzlösung benetzt,
keine Teilchenfläche bleibt unbenetzt. Das benetzte Kompakt
pulver wird 5 Stunden in einem Luftofen bei 80°C getrock
net, es entsteht eine poröse einheitliche Masse des Na
triumchloridpulvers mit einer Packdichte von 79%.
Die so erhaltene, poröse einheitliche Natriumchloridmasse
wird in eine Metallform eingebracht und auf eine Temperatur
von 525°C vorerhitzt. Diese Temperatur ist um 63°C höher
als die kritische Vorheiztemperatur, die für die oben ange
gebene Packdichte des Salzes und die in dem nachfolgenden
Gießen verwendete Aluminiumlegierung berechnet wurde. Hat
das Gesamtvolumen des porösen Salzformkörpers diese Tempe
ratur erreicht, so wird eine Schmelze einer 12% Silicium-
Aluminiumlegierung, die auf 700°C erhitzt worden ist, in
die Metallform gegossen und gemäß Beispiel 4 unter Druck
gesetzt. Auf diese Weise werden die Poren des porösen Salz
formkörpers vollständig mit der geschmolzenen Legierung
imprägniert.
Nach dem Abkühlen und Verfestigen der geschmolzenen Legie
rung wird der so erhaltene Verbundkörper aus verfestigter
Legierung und Salz aus der Form genommen und mechanisch
in Blöcke mit einem Durchmesser von je 70 mm und einer Dicke
von 10 mm bearbeitet. Die Blöcke des Verbundkörpers werden
12 Stunden in fließendes Wasser gestellt, wodurch das Natrium
chlorid ausgelaugt wird, dann in der Zentrifuge entwässert
und zwei Stunden bei 80°C getrocknet. Die Porosität der
so erhaltenen Blöcke des porösen, schwammartigen Formkörpers
der Aluminiumlegierung beträgt 79%.
980 g Natriumchloridpulver mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 50 µm werden in einen zylindrischen Block
mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Höhe von 100 mm
unter Verwendung einer Kautschukpresse komprimiert. Der
Block wird in einem Graphittiegel in einem elektrischen Ofen
bei 780°C vier Stunden gesintert, wodurch ein zylindrischer
gesinterter Natriumchlorid-Pulverblock mit einem Durchmesser
von 95 mm und einer Höhe von 96 mm und einer Packdichte von
66% entsteht.
Dieser gesinterte Block wird in eine Gußeisenform eingebracht
und auf eine Temperatur von 500°C vorerhitzt. Diese Tempera
tur liegt um 58°C höher als die kritische Vorheiztemperatur,
die aus der oben angegebenen Packdichte des Salzes und der
im folgenden Gießen verwendeten Aluminiumlegierung berechnet
worden ist. Hat das Gesamtvolumen des gesinterten Salzblockes
diese Temperatur erreicht, so wird eine Schmelze der in Bei
spiel 2 verwendeten Aluminiumlegierung in die Form gegossen
und bis zu einem Druck von 39,2 bar beaufschlagt, so daß
die Poren des gesinterten Salzblocks mit der Schmelze voll
ständig imprägniert werden. Nach dem Abkühlen und Verfesti
gen der geschmolzenen Legierung wird der Verbundblock aus
Salz und verfestigter Legierung aus der Form genommen und
in zehn scheibenartige Blöcke mit je einer Dicke von 8 mm
geschnitten. Aus diesen Blöcken wird das Salz durch Aus
laugen während drei Stunden in fließendem Wasser unter Ultra
schall-Beschallung entfernt, die Luft wird unter verminder
tem Druck entfernt, dann wird noch einmal 30 Minuten unter
Ultraschall-Beschallung gewaschen und schließlich getrocknet.
Die so erhaltenen scheibenartigen Blöcke des porösen, schwamm
artigen Formkörpers der Aluminiumlegierung haben eine Poro
sität von 68 bis 70%.
Jeder der scheibenartigen, porösen, schwammartigen Blöcke der
Aluminiumlegierung wird zwischen den oberen und den unteren
Druckamboß einer Universal-Testvorrichtung gelegt und ein
heitlich mit einem Druck von 98, 196, 294, 392 oder 490 bar
komprimiert. Fig. 6 stellt die Porosität der so kom
primierten schwammartigen Blöcke in % auf der Ordinate als
Funktion des Kompressionsdruckes in bar auf der Abszisse
dar. Aus der Fig. 6 ist ersichtlich, daß ein Verhältnis
zwischen der Porosität des komprimierten, schwammartigen
Formkörpers und dem Kompressionsdruck besteht, wodurch
eine reproduzierbare Kontrolle der Porosität der erfindungs
gemäß hergestellten porösen, schwammartigen Metallformkörper
möglich ist.
Eine zylindrische Graphitform mit einem inneren Durchmesser
von 30 mm und einer Tiefe von 100 mm wird mit 160 g Barium
chloridpulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
300 µm durch Klopfen gefüllt und dann drei Stunden in Luft
auf 950°C erhitzt. Dabei entsteht ein zylindrischer gesin
terter Bariumchlorid-Formkörper mit einem Durchmesser von
29 mm, einer Länge von 97 mm und einer Packdichte von
65%.
Der gesinterte Formkörper wird in eine rostfreie Stahlform
eingebracht und auf 850°C vorerhitzt. Diese Temperatur
liegt um 119°C höher als die kritische Vorheiztemperatur,
die aus der oben angegebenen Packdichte des gesinterten Form
körpers und der im folgenden Gießen verwendeten Kupfer-Zink-
Legierung berechnet worden ist. Hat das Gesamtvolumen des ge
sinterten Formkörpers diese Temperatur erreicht, so wird eine
Schmelze einer Legierung aus 30% Zink und Kupfer bei 1100°C
in die Form gegossen und mit einem Druck von 29,4 bar be
aufschlagt, so daß die Poren des gesinterten Bariumchlorid-
Formkörpers mit der geschmolzenen Legierung vollständig ge
füllt werden. Nach dem Abkühlen und Verfestigen der Schmelze
wird der erhaltene Verbundkörper aus Bariumchlorid und Kupfer
legierung aus der Form genommen und in Blöcke mit einer Dicke
von je etwa 10 mm geschnitten. Nach der vollständigen Ent
fernung des Bariumsalzes durch wiederholtes Waschen mit
Wasser, Entgasen unter vermindertem Druck und Waschen un
ter Ultraschall-Beschallung sowie anschließendem Trocknen
werden poröse, schwammartige Blöcke der Kupferlegierung
mit einer Porosität von 65 bis 67% erhalten.
Diese schwammartigen Blöcke werden wie in Beispiel 6 unter
einem Druck von 196 bis 980 bar zur Verminderung der
Porosität komprimiert. Fig. 7 zeigt das Verhältnis zwischen
dem Kompressionsdruck und der Porosität der so erhaltenen
schwammartigen Blöcke. Selbst wenn die Blöcke mit dem größten
Druck komprimiert werden, bleibt die offene Zellstruktur er
halten, was durch den Luftpermeationstest angezeigt wird,
in dem die auf eine der Blockflächen eingedrückte Luft durch
den Formkörper zur anderen Fläche ohne deutliche Erhöhung
des Widerstands gegen die Luftpermeation strömen kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines porösen, schwammartigen
Formkörpers eines Metalls oder einer Legierung mit einer
offenen Zellstruktur und einer Porosität von mindestens
50%, durch
- a) Verdichten eines Pulvers einer anorganischen, in min destens einem Lösungsmittel löslichen Verbindung in eine Kompaktpulverform,
- b) Bilden von Zwischenverbindungen durch zumindest teil weises Überbrücken der Teilchen im Kompaktpulver, wo bei eine poröse einheitliche Masse entsteht,
- c) Vorheizen der porösen einheitlichen Masse,
- d) Füllen der Poren der porösen einheitlichen Masse der anorganischen Verbindung mit einer Schmelze des Metalls oder der Legierung zu einer porösen, mit der Metall- oder Legierungsschmelze imprägnierten Masse,
- e) Abkühlen der so impräginerten Masse und Verfestigen der Metall- oder Legierungsschmelze zu einem Verbund körper aus der anorganischen Verbindung und dem (der) verfestigten Metall- oder Legierung und
- f) Auslaugen der anorganischen Verbindung aus dem Verbund körper mit einem Lösungsmittel, das die anorganische Verbindung lösen kann, und Isolieren des Metalls oder der Legierung als schwammartigen Formkörper,
gekennzeichnet durch
Verwendung in Stufe
- a) einer anorganischen Verbindung mit einer Teilchengröße von 10 bis 5000 µm,
- b) einem Volumenanteil V P der anorganischen Verbindung von 0,5 bis 0,85 in der porösen einheitlichen Masse und
- c) einer Vorheiztemperatur T P, die unter dem Schmelzpunkt
der anorganischen Verbindung und zwischen der Verfesti
gungstemperatur T M des Metalls oder der Legierung und
einer, durch die folgende Gleichung definierten,
kritischen Temperatur T C liegt:
T C = T M - 0,25(H M · D M/V P · C P · D P),in der
H M die latente Verfestigungswärme des Metalls oder der Legierung in J/g,
D M die Dichte des Metalls oder der Legierung in g/cm³,
V P der Volumenanteil der anorganischen Verbindung in der porösen einheitlichen Masse,
C P die spezifische Wärme der anorganischen Verbindung in J/g. °C und
D P die wahre Dichte der anorganischen Verbindung in g/cm³ ist und
alle Temperaturen in °C angegeben sind
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Teilchen der anorganischen Verbin
dung gebildeten Zwischenverbindungen durch Sintern des
Kompaktpulvers gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenverbindungen zwischen den Teilchen der
anorganischen Verbindung durch Benetzen der Oberflächen
der Teilchen mit einer gesättigten Lösung der anorgani
schen Verbindung in einem Lösungsmittel und zur Aus
fällung der in der gesättigten Lösung enthaltenen anor
ganischen Verbindung, Abdampfen des Lösungsmittels bis
zur Trockene gebildet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als anorganische Verbindung eine in Wasser lösliche
Verbindung verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Verdichten des Pulvers der anorganischen
Verbindung in eine Kompaktpulverform die Flächen der
Teilchen mit der gesättigten Lösung der anorganischen
Verbindung benetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen der Teilchen durch Infiltrieren des
Kompaktpulvers mit der gesättigten Lösung der anorgani
schen Verbindung benetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe d) die Poren der porösen einheitlichen Masse
mit der Metall- oder Legierungsschmelze unter einem Druck
von mindestens 0,98 bar gefüllt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe f) die anorganische Verbindung aus dem Ver
bundkörper durch Herauslösen mit dem Lösungsmittel unter
Ultraschall entfernt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, zur Her
stellung eines porösen, schwammartigen Formkörpers mit
kontrollierter Porosität, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer zusätzlichen Stufe g) der poröse, schwamm
artige Formkörper des Metalls oder der Legierung unter
einem solchen Druck komprimiert wird, daß seine Porosität
abnimmt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper mit einem Druck von 98 bis 980 bar
komprimiert wird.
11. Poröser, schwammartiger Metallformkörper mit einer
offenen Zellstruktur und einer Porosität von minde
stens 50%, erhalten gemäß einem der Ansprüche 1
bis 10.
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