DE34665C - Sprengpatrone für Bergwerke, gefüllt mit Schwefelsäure und Zinkstaub - Google Patents

Sprengpatrone für Bergwerke, gefüllt mit Schwefelsäure und Zinkstaub

Info

Publication number
DE34665C
DE34665C DENDAT34665D DE34665DA DE34665C DE 34665 C DE34665 C DE 34665C DE NDAT34665 D DENDAT34665 D DE NDAT34665D DE 34665D A DE34665D A DE 34665DA DE 34665 C DE34665 C DE 34665C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cartridge
poussiere
ecm
sulfuric acid
hydrogen gas
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT34665D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. B. KOSMANN, Königl. Bergmeister a. D. und Privatdozent an der Königl. Universität in Breslau
Publication of DE34665C publication Critical patent/DE34665C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bisher gebräuchliche und hier als bekannt vorausgesetzte Schiefsarbeit in Bergwerken , insbesondere in Kohlenbergwerken, deren Flötze schlagende Wetter mit sich führen, hat die Gefährlichkeit dieser Sprengmethode dadurch erwiesen, dafs die Entflammung des Sprengmaterials eine Entzündung und Explosion der schlagenden Wetter oder von explosivem Kohlenstaub herbeizuführen im Stande ist. Dieser Gefahr soll durch diese Erfindung vorgebeugt werden.
Zu diesem Zwecke habe ich eine Patronenflasche wie folgt construirt: Dieselbe bildet einen aus Glas oder Thon gefertigten Cylinder, dessen äufserer Durchmesser sich den Dimensionen des Bohrloches anpafst, d. h. 25 bis 50 mm beträgt; die Länge kann nach Erfordernifs 180 bis 300 mm lang genommen werden und bietet der Anfertigung keine Schwierigkeit; die Wandungen werden möglichst schwach, gegen gewöhnlichen Schlag oder Stofs widerstandsfähig gemacht.
In zwei Dritteln der Höhe über dem Boden enthält der Cylinder eine horizontale Scheidewand mit einer centralen Oeffnung von 7 bis 9 mm Weite oder (bei Glas) eine Einschnürung, welche einer Oeffnung gleicher Gröfse Raum läfst. An der Mündung ist der Cylinder zu einem kurzen konischen Halse von 10 bis 12 mm Weite zusammengezogen.
Mittelst der Scheidewand bezw. Einschnürung ist der Hohlcylinder in zwei über einander liegende Kammern getheilt, deren untere mit Schwefelsäure (Kammersäure) gefüllt und durch einen Korkpfropfen verschlossen wird; die obere Abtheilung wird mit grauem Zinkstaub aus den Vorsteckballons der Destillationsvorlagen der Zinköfen, sogen. Poussiere, gefüllt und dann die Schiefsnadel eingeführt, deren Spitze, in den Korkpfropfen eindringend, hierdurch Halt erhält, worauf die Mündung der Patronenflasche mit sandfeuchtem Letten verstopft und hierdurch der Schiefsnadel abermals Halt verliehen wird.
Die Schiefsnadel kann aus Eisen oder Kupfer gefertigt sein; sie erhält eine etwas scharfe Spitze und 5 bis 8 mm über derselben einen Bund von 10 bis 15 mm Länge, welcher, von konischer Form, an der unteren Fläche sich dem Durchmesser der centralen Oeffnung der Scheidewand anschliefst, an der oberen Fläche aber ein wenig dicker als dieselbe ist.
In das Bohrloch, dessen unterer Theil vorher in reichlich der Höhe der Patrone verlettet ist, wird die so beschickte Patrone mit der Schiefsnadel eingeführt und zuerst mit weichem Letten, weiterhin mit weichem Schiefer, wie gewöhnlich, besetzt. Zum Wegthun des Schusses wird die Schiefsnadel in die Patrone mit einem Faustschlage hineingetrieben, um den Korkpfropfen durch die Oeffnung hindurchzustofsen bezw. die Scheidewand oder die Wände an der Einschnürung zu zertrümmern. Durch den nunmehr erfolgenden Ergufs der Schwefelsäure auf den fein vertheilten Metallstaub wird Wasserstoffgas so schnell und in solcher Menge entwickelt, dafs der Druck, unter welchen das Gas geräth, die Kohlen- bezw. Gesteinmasse zu sprengen vermag.
Für den praktischen Betrieb werden den Bergleuten die mit Schwefelsäure gefüllten und innen mit Pfropfen verschlossenen Patronen-

Claims (1)

  1. flaschen aufrecht stehend in einer hierzu vorgerichteten, aus Holz oder steifem Leder gefertigten Patronentasche mitgegeben; das Füllen mit Poussiere besorgt der Arbeiter in der Grube nach Bedarf. Die Spannungsverhältnisse, in welche das entwickelte Wasserstoffgas versetzt wird, ergeben sich nach Ansicht des Erfinders aus folgender Berechnung, welcher eine gläserne Patrone von 25 mm Durchmesser und 180 mm Länge zu Grunde gelegt wird. Der durch diese Patrone eingenommene Hohlraum hat rund 90 ecm Inhalt; die Füllung derselben beträgt ca. 50 ecm Schwefelsäure, während für die obere Abtheilung 12 g Poussiere ausreichen (12 g Poussiere entsprechen in der Handelsqualität = 10 g metallischem Zink).
    Nach der Formel Zn -\- H2 SO4 = Zn SO4 + 2 H entwickeln 10 g Zn 0,3 g Wasserstoff, oder, da 1 cbm Wasserstoff bei 760 mm Barometerstand 0,089 g wiegt, 3,37 cbm desselben. Es sind mithin 3,37 cbm Wasserstoffgas auf den Raum von 90 ecm zusammengeprefst und
    1 1 T-s 3370000 .
    stehen unter dem Druck von -^-^ = rund
    90
    37 000 Atmosphären. Beim Schiefsen mit Sprengpulver entwickeln die explosiven Gase nur einen Druck von 4 000 Atmosphären.
    Die Verwendung anderer Reagentien zur Gasentwickelung, z. B. von Kohlensäure, wird hier nicht in Vorschlag gebracht, weil solche zur Verschlechterung der Wetter beitragen würde, während das schnell diffundirende Wasserstoffgas die Qualität der Wetter nicht beeinträchtigt. Auch die Kosten des neuen Verfahrens sind nicht beträchtlich; es kosten pro Schufs:
    die Patronenflasche (aus gewöhnlichem grünen Glas) 8,00 Pf.,
    50 ecm Kammersäure (pro 100 kg
    5 Mk.) . . . 1,25 -
    12 g Poussiere (pro 100 kg 24 Mk.) .2,88 -
    Summa . . . 12,13 Pf.
    Patεντ-Anspruch:
    Die Verwendung von Schwefelsäure und Zinkpoussiere in der Patronenflasche behufs Entwickelung von Wasserstoffgas als Ersatz für Sprengmaterial.
DENDAT34665D Sprengpatrone für Bergwerke, gefüllt mit Schwefelsäure und Zinkstaub Expired - Lifetime DE34665C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE34665C true DE34665C (de)

Family

ID=310561

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT34665D Expired - Lifetime DE34665C (de) Sprengpatrone für Bergwerke, gefüllt mit Schwefelsäure und Zinkstaub

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE34665C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9770750B2 (en) 2011-11-23 2017-09-26 Thyssenkrupp Steel Europe Ag Method and forming tool for hot forming and press hardening workpieces of sheet steel, in particular galvanized workpieces of sheet steel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9770750B2 (en) 2011-11-23 2017-09-26 Thyssenkrupp Steel Europe Ag Method and forming tool for hot forming and press hardening workpieces of sheet steel, in particular galvanized workpieces of sheet steel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3334464A1 (de) Industriekartusche
DE2263626A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum laden von borloechern mit sprengstoff
US2892406A (en) Method of detonating ammonium nitrate base explosives
DE34665C (de) Sprengpatrone für Bergwerke, gefüllt mit Schwefelsäure und Zinkstaub
DE942319C (de) Blaslochfreie elektrische Sprengkapsel mit kurzer Verzoegerung
US3810425A (en) Method of blasting with an nh{11 {11 no{11 -{11 nitropropane blasting agent
US4170178A (en) Detonator containing octogen crystals for projectiles and method of manufacturing the same
DE84704C (de)
DE44422C (de) Verfahren zum Laden von Bohrlöchern
DE957195C (de) Verfahren zur Erhoehung der Detonationsempfindlichkeit von gelatinoesen Sprengstoffen
DE1958217C (de) Vorrichtung zum Laden von Bohrlöchern
DE854188C (de) Verfahren zur Erhoehung der Sicherheit bei der Schiessarbeit
DE67793C (de) Verfahren zum Sprengen von mit brisanten Sprengstoffen geladenen Bohrlöchern
US3930910A (en) Blasting composition containing an alkanol
DE2039713C3 (de) Dichtes Sprengmittel
US3474729A (en) Ammonium nitrate explosive package and three-stage method of initiation
AT251462B (de) Unpatronierte Sprengmasse und Einrichtung zur Auslösung der Detonation dieser Sprengmasse
DE22006C (de) Verfahren mit Explosionsstoffen vorzunehmende Sprengarbeiten sicherer zu machen
DE727715C (de) Vorrichtung zum Zuenden von Minen
DE1646340A1 (de) Schlagladung fuer das Schiessen mit Sprengschnur von abgeschwaechter Brisanz
DE11030C (de) Anwendung von komprimirtem Pulver in Verbindung mit Zündpatronen aus Dynamit oder aus einem Gemenge von Schwar7pulver und Dynamit, Sprenggelatine, Schiefswolle, zweifach pikrinsäure™ Baryt, Bleioxyd oder Kali für Sprengzwecke
DE1189902B (de) Gasdrucksprengpatrone mit mechanisch betaetigter Zuendung und druckgaserzeugender Ladung
DE910757C (de) Verfahren zum Laden von Bohrloechern
DE446816C (de) Acetylenentwickler mit Carbidzufuehrung
DE38734C (de) Verfahren zur Herstellung eines Explosivstoffes aus Pikrinsäure