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A B S T R E I F- U N D R E I N I G U N G S-
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VORRICHTUNG Die Erfindung bezieht sich auf eine Abstreif- und Reinigungsvorrichtung
an Formpressen, Spritzgußmaschinen oder dergl. für die Herstellung von Teilen aus
Gummi, Kunststoff oder ähnlichen Werkstoffen, wobei deren Reinigungs- und Abstreifelemente
auf einem in die Form einfahrbaren, durch einen Motor oder dergl. angetriebenen,
Rotationskörper angeordnet sind.
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Abstreif- und Reinigungsvorrichtungen gemäß dem Oberbegriff sind an
sich bekannt. So beschreibt beispielsweise die GB-PS 581642 eine Vorrichtung dieser
Art, die mit rotierenden Bürsten ausgerüstet ist, wobei für jede Formhälfte mehrere
Bürsten vorgesehen sind.
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Auch die US-PS 2054476 beschreibt eine solche, mit Bürsten versehene,Vorrichtung,die
in die Formhälften einfahrbar ist. Diese Vorrichtungen benötigen jedoch
zusätzlich
einen Auswerfer zum Entfernen des in der Form erzeugten Teiles. Dagegen zeigt die
DE-PS 2133748 eine Formpresse, die mit einer zwischen die Formhälften einfahrbaren
rotierenden Bürste, die gleichzeitig die erzeugten Spezialformstücke, wie O-Ringe
auswirft, ausgerüstet ist.
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Es hat sich gezeigt, daß solche Vorrichtungen mit rotierenden Bürsten
zum Auswerfen der in der Form erzeugten Teile und zum Reinigen der Form völlig ungeeignet
sind, weil sie mehrere Nachteile aufweisen.
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Einerseits wird der an der Formoberfläche anhaftende dünnwandige Austrieb
zwar abgestreift, jedoch setzt sich dieser Austrieb zwischen den Borstengruppen
fest und stört dadurch die Funktion der Bürsten erheblich.
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Dies bedingt ein Abschalten der Formpresse und einen Reinigungsvorgang
an der Bürste, also einen erhöhten Aufwand an Kontroll- und Wartungszeit, eine Unterbrechung
des automatisch ablaufenden Produktionszyklus für bestimmte Zeit, sowie ggf. die
Produktion von Ausschuß. Andererseits verfängt sich bei der Produktion, beispielsweise
von O-Ringen größeren Durchmessers und einem im Verhältnis zu diesem Durchmesser
geringer Ring-Dicke,auch der fertiggespritzte O-Ring zwischen den Borstengruppen.
Dieser Nachteil ist erheblich, da sich dadurch eibne Ausschußproduktion ergibt,
weil die zwischen den Borstengruppen hängenden Ringe bei der weiteren Rotationsbewegung
der Bürsten beschädigt werden. Bei der Herstellung von Ringen kleineren Durchmessers
mit einer Anspritzspinne, die verhältnismäßig dünn ausgebildet ist
bleibt
von Zeit zu Zeit die komplette Anspritzspinne zwischen den Borsten der Bürste hängen
und bedingt somit ein Anhalten der Formpresse, bzw.
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Spritzgußmaschine.
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Außerdem ereicht die Abstreifwirkung der rotierenden Bürsten nicht
aus, um großflächige, hinterschnittene oder aus Werkstoffgründen fester in der Form
haftende Formteile sicher abzustreifen. Schließlich nutzen sich die üblicherweise
aus thermoplastischen Kunststoffen, wie Polypropylen, Polyamid oder ähnlichen Werkstoffen,bestehenen
Borsten der Bürsten unter der sehr intensiven Beanspruchung beim Reinigen der auf
etwa 2000C heißen Formoberfläche mit ihren scharfkantigen Vertiefungen relativ schnell
ab. Der entstehende Austrieb neigt dazu,an den Kanten der Formoberfläche anzuschmelzen
und auf diese Weise einen nicht ohne weiteres zu entfernenden Belag zu bilden.
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Durch die mechanische Beanspruchung der scharfen Formkanten werden
diese nach relativ kurzer Benutzungsdauer abgerundet. Dies alles bedingt eine rasche
Abnutzung der Borsten der Bürste und somit eine zeitaufwendige, damit teuere, Austauscharbeit
der Bürstenkörper. Bei der Benutzung von Metallbürsten sind die Nachteile noch erheblich
größer. Diese scheiden somit aus.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abstreif- und
Reinigungsvorrichtung für Formpressen, Spritzgußmaschinen und dergl. zu besitzen,
die einerseits die Nachteile der bekannten Vorrichtungen dieser
Art
mit Sicherheit vermeidet und außer dem Reinigen der Form und Abstreifen der erzeugten
Teile geeignet ist, den auf der Formoberfläche sich bildenden dünnwandigen Austrieb
abzureiben, verschleiß fest ist und ggf. ohne Aufwand austauschbar ist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein walzsnfdrmiger
Träger vorgesehen ist, der mehrere elastische Leisten trägt.
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Vorteilhafterweise sind diese Leisten paarweise aufeinander liegend
an dem walzenförmigen Träger angeordnet.
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Vorteilhafterweise ist der walzenförmige Träger mit gevebeyerstärkten
Leisten ausgerüstet.
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Die mit der. erfindungsgemäß vorgeschlagenen Abstreif-und Reinigungsvorrichtung
erzielten Vorteile liegen besonders darin, daß diese elastischen Leisten, z.B.
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aus Gummi oder dergl. bestehend, durch ihre Radierwirkunst das in
der Formhälfte haftende, teilweise aus dieser hervorstehende erzeugte Teil schonend,
aber sicher abstreifen, ohne daß ein Haften dieses Teiles an den elastischen Leisten
möglich ist. Ferner darin, daß die Fertigteile, gleich welche Dimension sie aufweisen,
bzw.
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welches Verhältnis von Ringdicke zu Ringdurchmesser bei O-Ringen sie
besitzen, sowie die in der Form vorgesehenen Anspritzspinnen abstreift.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß zwischen den Kanten der
rotierenden Abstreif- und Reinigungselemente, d.h. Leisten#, und den aus einem ähnlichen
Werkstoff
bestehenden erzeugten Teilen ausreicht, um auchgroßflächige und hinterschnittene
oder aus Werkstoffgründen fester in der Form haftende erzeugte Teile abzustreifen.
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Vorte#lhaft ist auch, daß die Abstreif- und Reinigungselemepte, d.h.
Leisten, auch den auf der FQrmoberfiäche sich bildenden dünnwandigen Austrieb abstreifen,(der
nicht an den Leisten haften kann!) und somit in den Auffangbehälter fällt. Dadurch,
daß die Abstreif- und Reinigungselemente, d.h. die Leisten, das in der Form erzeugte
Teil aus der Hohlform der Werkzeughälfte nur herausheben, aber nicht in die Formhöhlungen
selbst eindringen, besteht keinerlei Gefahr eines Verkratzens der Inneren Formoberflächen,
wie dies bei Bürstenanordnungen,je nach Werkstoff für die Borsten,auftritt. Auch
eine Abnutzung der scharfkantigen Übergänge von der Formfläche zur Formhöhlung findet
bei Anwendung von solchen elastischen Leisten für die Reinigung und das Abstreifen
nicht statt. Ein Eindringen in die Formhälften ist für die Reinigung auch nicht
erforderlich, da der dünnwandige Austriebader abzustreifen ist, sich ohnehin nur
an der flachen Oberfläche der Form bilden kann.
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pr Werkstoff für die Reinigungs- und Abstreifleisten der
Vorrichtung
kann so gewählt werden, daß er sich unter der Einwirkung der Friktion an den heißen
Formoberflächen weder chemisch, noch mechanisch verändert und die Form nicht verschmutzt.
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Wenn die Leisten aus ASnutzungsgründen einmal ersetzt werden müssen,
ist dies durch einfaches Lösen,z.B.
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einer angeschraubten Klemmleiste leicht durch zu führen. Eine Ausführungsvariante
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung sieht vor, daß die Leisten mit angeformten
oder anvulkanisierten verdickten Haltestegen ausgerüstet sind, die bei Auswechslung
ohne weiteres in entsprechende hinterschnittene Ausnehmungen des walzenförmigen
Trägers gesteckt und herausgezogen werden können. Dazu ist ein Ausbau des walzenförmigen
Trägerkörpers nicht notwendig, was sich auf die Standzeiten der Maschinen vorteilhaft
auswirkt.
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Somit ist eine störungsfreie vollautomatische produktion von Gummi-
oder Kunststoffteilen unter Vermeidung von AusschuB-für beliebige Dimensionen gegeben.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Abbildungen näher
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigt: Figur 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung, Figur 2 eine
Seitenansicht der Figur 1, Figur 3 eine Ausführungsvariante der Figur 1, und Figur
4 eine Seitenansicht der Figur 3.
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Wie aus Figur ersichtlich besteht die Abstreif- und Reinigungsvorrichtung
aus einem walzenförmigen Träger 1, der auf einer Welle 2 angeordnet ist. Beide können
selbstverständlich
auch aus einem Teil bestehen.
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Auf dem walzenförmigen Träger 1 sind vier als Reinigungs- und Abstreifelemente
dienende Leisten 3,4,5 und 6 im rechten Winkel zu einander, radial z.B. jedoch über
Befestigungselemente 3a, 4a, 5a und 6a angeordnet.
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Die Anzahl der Leisten 3,4,5 und 6 kann, je nach Aufgabe, variieren.
Diese Leisten 3,4,5 und 6 bestehen beispielsweise aus einem Elastomer , wie Gummi.
Auch Kunststoffe entsprechender Härte haben sich als qeeignet erwiesen. Diese Leisten
3 bis 6 sind etwa him dick und können auch paarweise auf einander liegend angeordnet
sein. Die Leisten 3 bis 6 stehen etwa 30mm über den walzenförmigen Träger 1 vor
und weisen beispielsweise eine Shorehärte von 50 bis 60 auf. Diese Werte sind jedoch
abhängig von dem abzustreifenden Werkstoff, der Form des Teiles, sowie der Form
selbst.
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Sie sind also, je nach Einsatzgebiet, bestimmbar. Auch Gewebe-verstär#te
Leisten aus Gummi oder ähnlichen Werkstoffen sind geeignet und dann von Nutzen,
wenn der unvermeidliche Abnutzungseffekt sehr verlangsamt werden soll.
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Eine derartige Ausführungsvariante mit Gewebe-verstärkten Leisten
9,10,11 ist in den Figuren 3 und 4 dargestellt.
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Die Leiste 9 befindet sich dabei, wie aus Figur 3 ersichtlich in einer
schwalbenschwanzförmigen Hinterschneidung 12 im walzenförmigen Träger 7. Die weiteren
in der Abbildung dargestellten Hinterschneidungen sind mit 13 und 14 bezeichnet,
in die ebenfalls Leisten einsetzbar
sind. Diese Leisten 9 bis 11
(die in die Hinterschneidung 13 einzusetzende Leiste ist in der Abbildung 4 nicht
sichtbar) sind in einer entsprechend der Hinterschneidung 12 ausgebildeten Halterung
15 eingesetzt und ggf. anvulkanisiert, die ihrerseits mit diesem walzenförmigen
Träger durch ein Befestigungsmittel, z.B. Schraube oder dergl. 19 verbunden ist.
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Der walzenförmige TRäger 1 ist beispielsweise mit Schlitzen oder Abflachungen
zum Einsetzen, bzw. als Anschlag für die elastischen Leisten 3 bis 6 versehen.
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Selbstverständlich ist die Befestigungsart gemäß Figur 1 und 3 nicht
auf die jeweils dargestellten Leisten 3,9 beschränkt. Ebenso wenig ist die Abstreif-
und Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung nicht auf das Abstreifen von O-Ringen
oder dergl. und Reinigen von Spritzguß- oder Preßformen beschränkt; sie kann vielmehr
überall dort mit Vorteil eingesetzt werden, wo Teile abgestreift und Flächen von
Rückständen oder dergl.
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zu reinigen sind.
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Die mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung gegenüber einer
Bürstenanordnung erzielten Vorteile sind erheblich. So ist eine störungsfreie vollautomatisch
ablaufende Erzeugung von beispielsweise Formpress-oder Spritzgußteilen tatsächlich
möglich, wobei Ausschuß
vermieden wird und die Abstreif- und Reinigungselemente,
nämlich die Leisten 3,9 usw., einfach und ohne Aufwand im Falle der Abnutzung ausgetauscht
werden können. Jedwelche Kontrolle und Reinigung dieser Elemente wegen des Verdachtes
auf anhaftende Partikel ist während des Produktionsprozesses ahér ssig.