DE3443911C2 - Einrichtung zum Herstellen von flüssigem Konzentrat aus pulverförmigem Konzentratsalz für die Zubereitung von Dialysierflüssigkeit - Google Patents

Description

Die Erfindung hat eine Einrichtung zum Herstellen von flüssigem Konzentrat aus pulverförmigem Konzentratsalz für die Zubereitung von Dialysierflüssigkeit, zum Gegenstand.

Bei chronischem oder akutem Versagen der menschlichen Niere wird eine Blutdialyse erforderlich, bei der die im Blut sich angesammelten Stoffwechselgifte aus dem Blut wieder entfernt werden. In dem dabei benutzten Dialysegerät wird als Dialysat-Lösung eine Mischung aus "Null" -Wasser und konzentrierter Salzlösung etwa im Verhältnis 1 : 34 verwendet. Unter "Null"- Wasser wird ein von Salzen und metallischen Verunreinigungen freies Wasser verstanden. Die konzentrierte Salzlösung ist eine Mischung aus "Null" -Wasser und Kochsalz sowie Zusätzen unter anderem von Magnesium, Kalzium, Kalium und Glukose.

Aufgrund der bei einer Blutdialyse benötigten relativ großen Mengen an "Null"- Wasser stellen die Dialysezentren dieses Wasser regelmäßig selber etwa durch Umkehrosmose aus Leitungswasser her.

Die konzentrierte Salzlösung wird bisher fertig gemischt in Standtanks oder abgefüllt in 10-l-Kanistern den Dialysezentren zur Verfügung gestellt. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise in der EP 86 553 A1 beschrieben. Dies bedingt einen großen Bedarf an Lagerkapazität, will man die kostenmäßigen Vorteile der Lieferung von großen Flüssigkeitsmengen ausnutzen.

In der DE 32 12 230 A1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Dialysierflüssigkeit beschrieben, mit der nach der Batch-Methode in einem Tank eine bereits fertige Dialysierflüssigkeit für eine zentrale Dialysestation hergestellt wird, an die üblicherweise eine Reihe von Dialysegeräten angeschlossen ist. Nun hat die Bedeutung der Dialysezentren mit Zentralanlagen in den letzten Jahren durch die immer größer werdende Zahl an Einzelplatzgeräten erheblich abgenommen, wobei zugleich das Transport- und Abfallproblem mit den bei den Einzelplatzgeräten eingesetzten Konzentratbehältern immer größer geworden ist.

Insofern liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der an der Dialysemaschine unmittelbar unter Zuhilfenahme des dort existierenden Reinwasseranschlusses die Dialysierflüssigkeit hergestellt werden kann, wobei Transport- und Abfallkosten praktisch vernachlässigbar sind.

Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der Anspruchs 1 gelöst.

Mit einer solchen Einrichtung läßt sich unmittelbar an der Dialysemaschine durch die Vorgabe von Konzentratsalz im Mischgefäß im Online-Betrieb ein Dialysierflüssigkeitskonzentrat herstellen, das unter weiterem Vermischen mit Wasser zu einer einsetzbaren Dialysierflüssigkeit überführt werden kann.

Die Unteransprüche haben Ausgestaltungen der Einrichtung nach dem Anspruch 1 zum Gegenstand.

Das mit einer solchen Einrichtung durchführbare Verfahren zum Herstellen der Dialysat-Lösung zeichnet sich dementsprechend dadurch auch, daß von dem aus Leitungswasser hergestellten "Null"-Wasser ein erster Teil in das Dialysegerät und ein zweiter Teil in das Mischgefäß abgeführt werden. Nach Zugabe einer einstellbaren Menge von Salz und Zusätzen wird die Lösung durchmischt, so daß anschließend eine beliebige Menge dieser Lösung in das Dialysegerät abgeführt werden kann. Das "Null"-Wasser wird dabei dann in das Mischgefäß eingeführt, wenn nur noch eine vorbestimmte, kleine Menge an Lösung darin vorhanden ist. Außerdem wird jedesmal eine bestimmte Menge an "Null"-Wasser zugeführt.

Dieses Vorgehen hat vor allem den Vorteil, daß das für die Herstellung der konzentrierten Salzlösung benötigte "Null" -Wasser nicht zu den Dialysezentren transportiert zu werden braucht, sondern aufgrund der in den Dialysezentren bereits vorhandenen apparativen Ausrüstung dort an Ort und Stelle hergestellt werden kann.

Zur Regulierung der zum Herstellen der konzentrierten Kochsalzlösung benötigten Mengen an "Null"-Wasser ist vorgesehen, daß durch zwei Sensoren ein minimaler und maximaler Lösungsstand im Mischgefäß festgestellt und durch die Sensoren auch die elektrische Leitfähigkeit der Lösung gemessen wird. Über diese beiden Sensoren wird der Zufluß von "Null"-Wasser freigegeben, sobald der minimale Lösungsstand erreicht wird, wobei vorher der Abfluß verschlossen wird. Der Zufluß von "Null"-Wasser wird dabei unterbrochen, wenn der maximale Lösungsstand erreicht wird.

Um sicherzustellen, daß immer eine konstante Menge an "Null"-Wasser dem Mischgefäß zugegeben wird, bleibt der Zufluß von "Null"-Wasser unterbrochen, so lange sich der Lösungsstand zwischen dem minimalen und maximalen Wert bewegt und das Maß der Leitfähigkeit der Lösung von einem vorbestimmten Wert größenmäßig um höchstens einen vorbestimmten Wert abweicht.

Eine automatische vollstandige Durchmischung der Lösung von gewünschter Konzentrationsstärke wird dadurch erreicht, daß nach Zugabe des Salzes und der Zusätze das Rührwerk im Tank so lange eingeschaltet bleibt, wie über die beiden Sensoren eine dem gewünschten Mischungsverhältnis der Lösung nicht entsprechende elektrische Leitfähigkeit der Lösung angezeigt wird.

Der Sicherheit kommt weiter zugute, daß Sicherheitsorgane vorgesehen sind, die sicherstellen, daß die Lösung aus dem Tank erst abfließen kann, wenn die Lösung eine vorbestimmte Konzentration besitzt.

Entsprechend dieser Vorgehensweise zeichnet sich die benutzte Einrichtung dadurch aus, daß das Mischgefäß eine Meßvorrichtung und zwei Sensoren enthält, diese Sensoren mit der Meßvorrichtung verbunden sind und die Meßvorrichtung sowohl einen höhenmäßigen Stand der Lösung in dem Tank als auch die jeweilige elektrische Leitfähigkeit der Lösung anzeigt, wobei die beiden Sensoren im Tank so angeordnet sind, daß durch den einen Sensor ein höhenmäßig einsteilbarer minimaler und durch den anderen Sensor ein höhenmäßig einstellbarer maximaler Stand der Lösung angezeigt wird. In vorteilhafter Weise sind sowohl in der Zu- als auch Abflußleitung des Tanks jeweils ein Magnet- und Rückschlagventil vorhanden.

In der Abflußleitung des Mischgefäßes ist ein zusätzlicher Verschlußmechanismus vorhanden, der mit der Meßvorrichtung verbunden ist und der immer dann entriegelbar ist, wenn die Lösung eine vorbestimmte elektrische Leitfähigkeit besitzt. Dadurch wird sichergestellt, daß dem Dialysegerät nur eine Salzlösung von bestimmter Konzentration zugeführt werden kann.

Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, das Rührwerk im Tank höhenmäßig verstellbar anzuordnen, damit bei jeder Füllmenge im Tank die Lösung nachgemischt werden kann.

Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Misch- und Lagertanks, der auch als Mischgefäß 10 bezeichnet wird.

Der im Längsschnitt dargestellte Misch- und Lagertank 10 besitzt in seinem oberen Bereich eine Zuflußleitung 12 und in seinem unteren Bereich eine Abflußleitung 14. In der Zuflußleitung 12 sind ein Magnetventil 16 und ein Rückschlagventil 18 eingebaut. Ebenso sind in der Abflußleitung 14 ein Magnetventil 22 und ein Rückschlagventil 24 angeordnet. In der Abflußleitung 14 ist außerdem eine Pumpe 20 vorhanden.

In das Innere des Behälters ragt von oben ein Rührwerk 26 hinein, das von einer in einem Gehäuse 28 plazierten Antriebsvorrichtung 29 angetrieben werden kann. Das Rührwerk 26 kann höhenmäßig in dem Tank verstellt werden, so z. B. aus der Position 26 in die gestrichelt dargestellte Position 26¹.

Im unteren Bereich des Tanks, etwas oberhalb der Stelle, wo die Abflußleitung 14 in den Tank einmündet, ist ein Sensor 30 vorhanden. Dieser Sensor 30 ist über eine Leitung 34 mit einer Meß- und Regeleinrichtung 40 verbunden. Im oberen Bereich des Tanks ist ein Sensor 32 vorhanden, der über eine Leitung 36 ebenfalls mit der Meß- und Regeleinrichtung 40 verbunden ist.

Auf der Oberseite des Misch- und Lagertanks 10 ist eine verschließbare Öffnung 50 vorhanden.

Mit 60 sind ein minimaler Stand und mit 62 ein maximaler Stand der Flüssigkeitsmenge im Tank angedeutet.

Über die Sensoren 30, 32 werden die minimalen und maximalen Flüssigkeitsstände im Tank registriert. Außerdem messen die Sensoren über die Ermittlung der elektrischen Leitfähigkeit der Flüssigkeit auch deren Konzentration.

Der Tank 10 wird auf folgende Weise betrieben:
Das beispielsweise durch Umkehrosmose hergestellte "Null"-Wasser wird teilweise durch die Zuflußleitung 12 in den Tank eingeführt. Dies geschieht immer dann, wenn der Tankinhalt auf den minimalen Stand 60 abgesunken ist, was über den Sensor 30 von der Meß- und Regeleinrichtung 40 festgestellt wird. Sobald die Flüssigkeitsmenge den maximalen Stand 62 erreicht hat, was über den Sensor 32 von der Meß- und Regeleinrichtung 40 registriert wird, wird über das Magnetventil 16 der Zufluß von "Null"-Wasser unterbrochen. Nach Zugabe von Salzen und Zusätzen durch die Öffnung 50 in den Tank hinein wird das Rührwerk 26 durch die Antriebseinrichtung 29 in Umdrehung versetzt. Das Rührwerk bleibt so lange in Betrieb, bis die Flüssigkeit vollständig durchmischt ist. Der Zeitpunkt, zu dem die Antriebsvorrichtung 29 ausgeschaltet werden kann, wird über die beiden Sensoren 30, 32 ermittelt, die in diesem Fall eine gleich hohe elektrische Leitfähigkeit und damit eine gleich starke Konzentration an den Stellen 60 und 62 der Flüssigkeit registrieren. In diesem Zustand ist das Magnetventil 22 verschlossen.

Sobald das Rührwerk 26 nicht mehr in Betrieb ist, wird das Magnetventil 22 entriegelt, so daß über die Pumpe 20 die konzentrierte Kochsalzlösung dem Dialysegerät durch die Zuflußleitung 40 zugeführt werden kann. In diesem Verfahrenszustand bleibt das Magnetventil 16 verriegelt. Sobald der Flüssigkeitsstand die Marke 60 erreicht hat, werden die Pumpe 20 und das Magnetventil 22 verriegelt. Anschließend wird das Magnetventil 16 entriegelt, so daß wieder "Null"-Wasser in den Tank eingeführt werden kann. Ein neuer Zyklus zur Herstellung und Lagerung von konzentrierter Salzlösung beginnt.

Claims (9)

1. Einrichtung zum Herstellen von flüssigem Konzentrat aus pulverförmigem Konzentratsalz für die Zubereitung von Dialysierflüssigkeit für die Hämodialyse mit

• - einem Mischgefaß (10), das einen ersten Anschluß an eine Wasserquelle und einen zweiten Anschluß an ein Dialysegerät aufweist,
• - einer Sensoreinrichtung (30, 32), die zum Ermitteln der Konzentration des von Wasser gelösten Konzentratsalzes nach dessen Auflösung geeignet ist,
• - einer Ventilanordnung (22) im Bereich des zweiten Anschlusses und
• - einer Meß- und Regeleinrichtung (40), die auf das Signal der Sensoreinrichtung (30, 32) hin die Ventilanordnung (22) in vorbestimmter Weise betätigt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Konzentratsalz in dem Mischgefäß (10) vor Behandlungsbeginn enthalten ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (30, 32) Leitfähigkeitssensoren umfaßt.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Sensoreinrichtung (30, 32) die Füllstandshöhe (60, 62) im Mischgefäß (10) bestimmbar ist.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Sensoren in dem Mischgefäß (10) so angeordnet sind, daß durch den einen Sensor (30) ein höhenmäßig einstellbarer minimaler (60) und durch den anderen Sensor (32) ein höhenmäßig einstellbarer maximaler (62) Stand des flüssigen Konzentrats anzeigbar ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der mit dem ersten Anschluß verbundenen Zuflußleitung (12) Mittel (16, 18) zum Steuern der Zufuhr von Wasser zu dem Mischgefäß (10) vorgesehen sind.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der mit dem zweiten Anschluß verbundenen Abflußleitung (14) Mittel (22, 24) zum Steuern der Abfuhr des flüssigen Konzentrats aus dem Mischgefäß (10) vorgesehen sind.

8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (16, 18; 22, 24) jeweils ein Magnetventil und ein Rückschlagventil umfassen.

9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rührwerk (26) in dem Mischgefäß (10) höhenmäßig verstellbar angeordnet ist.