Die Erfindung richtet sich auf ein Lenk- und Zündschloß der im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art, bei dem der
Schließzylinder in seitlichem Abstand zur Lenksäule angeordnet
ist. Diese Lenkschlösser haben gegenüber anderen Schlössern, bei
denen der Schließzylinder gleich an der Lenksäule mitbefestigt
ist, den Vorteil einer bequemeren Handhabung beim Einstecken und
Abziehen des Schlüssels. Weiterhin ist der Schließzylinder, von
der Lenksäule unbehindert, günstiger im Blickfeld der Bedienungs
person angeordnet. Außerdem ermöglicht es der Abstand des
Schließzylinders zur Lenksäule bei Lenkschlössern der vorliegen
den Art, die übrigen Schloßteile zuverlässiger gegenüber Manipula
tionen beim Diebstahl des Kraftfahrzeuges zu schützen.
Bei den aus der DE-OS 32 36 190 bekannten Lenkschlössern dieser
Art, ist der zum Rückstellen des Sperrbolzens in seine Freigabe
lage dienende Exenter drehfest mit dem schlüsselbetätigten Zylin
derkern verbunden. Wird der Zylinderkern mit dem Schlüssel wieder
in seine normale Ausgangsstellung zurückgedreht, so gelangt der
Exenter in die entsprechende Position, selbst wenn der Schlüssel
noch nicht abgezogen ist und die sogenannte Sperrbereitschafts
stellung vorliegt. Hier kommt das Gestänge der Schlüsselabzugssi
cherung zum Zuge und der Längsschieber dieses Gestänges wirkt mit
seinem Innenende bei dem bekannten Schloß unmittelbar auf den
Sperrbolzen ein und hält ihn, so lange das Gestänge die Anwesen
heit des Schlüssels im Zylinderkern feststellt, in dessen Freiga
belage zurück. Aus diesem Grunde darf der Abstand zwischen dem
Schließzylinder und dem Lenkschloß in axialer und/oder radialer
Richtung bestimmte Maximalgrößen nicht übersteigen. Andernfalls
ist nicht ersichtlich, wie in der Sperrbereitschaftsstellung der
Längsschieber im Gestänge der Schlüsselabzugssicherung den Sperr
bolzen in dessen Freigabelage blockieren sollte. Dies schränkt
den Anwendungsbereich derartiger Lenkschlösser ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zuverlässiges, ein
faches Lenkschloß der im Gattungsbegriff des Anspruches 1 genann
ten Art zu entwickeln, das eine weitgehend freizügige Anordnung
des Schließzylinders gegenüber den Schloßteilen gestattet.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 angeführten Maßnahmen erreicht. Die koaxial zum Zylinderkern
angeordnete Steuerwelle ermöglicht einen einfach handhabbaren,
raumsparenden Aufbau. Der Abstand zwischen dem Schließzylinder
und den übrigen Schloßteilen kann beliebig gewählt werden. Und
diese Teile können folglich, voneinander ungestört, an der gün
stigsten Stelle angeordnet werden. Die Besonderheit der Erfindung
liegt darin, daß die Steuerwelle zugleich zwei Funktionen er
füllt, wofür nur einfache, zuverlässig wirksame Elemente, wie
Steuerkurve und Drehfreigang nötig sind. Die Steuerwelle ist zu
nächst das Rückstellmittel für den Sperrbolzen, denn bei Schlüs
selbetätigung des Zylinderkerns stellt der ihr festverbundene
Exenter den Sperrbolzen aus seiner die Lenksäule blockierenden
Sperrlage gegen die Kraft der auf ihn einwirkenden Ausschubfeder
in eine Freigabelage, in der die Lenksäule durch ihr Lenkrad
frei beweglich ist.
Die Steuerwelle ist aber zugleich auch Gestänge der Schlüsselab
zugssicherung, denn in der erwähnten Sperrbereitschaftsstellung
hält der Exenter den Sperrbolzen in dessen Freigabelage solange
zurück, bis der Schlüssel nahezu vollständig aus dem Zylinderkern
entfernt ist. In der Sperrbereitschaftstellung befindet sich
nämlich die Steuerwelle infolge des Dreh-Freigangs an der Kup
plungsstelle zum Zylinderkern drehversetzt gegenüber der Schalt
welle, die vom Zylinderkern bereits an ihre normale Ausgangsstel
lung voll zurückgedreht ist. Der in der Sperrbereitschaftsstel
lung insoweit mit drehversetzte Exenter nimmt die von der Aus
schubfeder des Sperrbolzens ausgeübte Kraft auf und ist bestrebt,
die Schaltwelle unter Aufhebung des Dreh-Freigangs auch in ihrer
Ausgangsstellung zurückzudrehen. Die Steuerwelle ist hieran aber
gehindert, weil sich die übrigen Gestängeteile der Schlüsselab
zugssicherung, bedingt durch den im Schließzylinder steckenden
Schlüssel, dabei blockierend auswirken. Bei einem einen Längs-und
Querschieber aufweisenden Gestänge, befindet sich der Längsschie
ber im Fall der Sperrbereitschaftsstellung in seiner Ausfahrposi
tion und sein Innenende stützt sich an einer ansteigenden Stelle
der außerendig an der Steuerwelle vorgesehenen Steuerkurve ab.
Erst wenn der Schlüssel aus dem Schließzylinder abgezogen ist,
was der Querschieber feststellt, kann der Längsschieber zurück
weichen. Durch die Kraft der auf den Sperrbolzen einwirkenden
Ausschubfeder wird die Steuerwelle gedreht und das Innenende des
Lenkschiebers läuft auf die Steuerkurve der Steuerwelle auf und
wird dadurch in seine Eindrückposition im Schließzylinder über
führt. Durch die Ineinanderschachtelung der beiden Wellen ist ei
ne raumsparende Anordnung möglich.
An Stelle des Längs- und Querschiebers im Schließzylinder könnten
auch Fühlglieder an sich bekannter anderer Art das Gestänge der
Schlüsselabzugssicherung im Schließzylinder bilden, zum Beispiel
schwenkbare Hebel, die mit ihrem einen Ende in den Schlüsselkanal
hineingreifen und dort die Anwesenheit des Schlüssels feststel
len. In diesem Fall dürfte es nur einer anderen Form und Anord
nung der Steuerkurve an der Steuerwelle, die der Bewegung des an
dersartigen Gestänges beim Übergang zwischen der Sperrbereit
schaftsstellung und der normalen Ausgangsstellung angepaßt ist.
Die Erfindung ermöglicht in überraschender Weise auch eine Freizü
gigkeit in der Anordnung des Schließzylinders gegenüber einer Hö
henverstellbaren Lenksäule. Es besteht nämlich das Bedürfnis,
auch bei den Lenkschlössern der gattungsgemäßen Art das an der
Lenksäule befindliche Lenkrad in Abhängigkeit von der Größe des
Fahrers in unterschiedlichen Höhenpositionen zu arretieren. Dazu
wird die Lenksäule gegenüber einem festen Drehpunkt auf ihre Ach
se mit ihrem freien, das Lenkrad umfassenden Ende in die ge
wünschte Höhenlage geschwenkt und in dieser Lage dann arretiert.
Dies wird erfindungsgemäß durch die Hinzufügung der einfachen, in
Anspruch 2 angeführten Maßnahmen erreicht. Durch die jeweilige
Kardankupplung können die Schaltwelle und die Steuerwelle in sich
geknickt werden, ohne das der Schließzylinder in der Armaturenta
fel seine Position zu ändern braucht. Man erhält mit der Erfin
dung den großen Vorteil einer freizügigen Höheneinstellung der
Lenksäule bei feststehender Anordnung des Schließzylinders. Alle
Funktionen des Lenkschlosses, einschließlich der Schlüsselabzugs
sicherung, sind ungestört und zuverlässig ausführbar.
Damit sich die Knickungen der Steuerwelle und der Schaltwelle ge
genseitig nicht behindern, empfiehlt es sich, einen gemeinsamen
Kardandrehpunkt vorzusehen, wo sich jeweils die Knickachsen mit
der Längsachse der Steuerwelle und der Schaltwelle schneiden. Da
durch sind auch extreme Knickpositionen ohne gegenseitige Behin
derung ausführbar.
Die Knickfähigkeit der Welle ist, unabhängig von der Höhenein
stellbarkeit der Lenksäule auch dann interessant, wenn Toleran
zen im Radialabstand zwischen der Lenksäule und dem Anordnungsort
des Schließzylinders auszugleichen sind. Diese Möglichkeit kann
daher alternativ oder zusätzlich ausgenutzt werden.
In den weiteren Unteransprüchen sind einfache Maßnahmen für die
Ausbildung der Kardankupplung und für die Gehäuseausbildung im
Bereich der Wellen angeführt, die jeweils eigene besondere Vor
teile liefern, die an Hand der Zeichnungen und der nachfolgenden
Beschreibung eingehend beschrieben sind.
In der Zeichnung
ist die Erfindung in einem Aus
führungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein an einer Lenksäule
montiertes Lenkschloß nach der Erfindung, und zwar
in sog. "Sperrbereitschaftsstellung",
Fig. 2 in Abwicklung, die Seitenansicht einer beim
Lenkschloß von Fig. 1 verwendeten Lagerhülse,
Fig. 3 im Ausbruch ein Teilstück einer gegenüber Fig. 1
alternativen Ausgestaltung eines Lagerbereichs,
Fig. 4A einen Teilschnitt quer durch den inneren Ge
häusesockel des in Fig. 1 gezeigten Lenk
schlosses längs der Schnittlinie A-A von Fig. 1,
wobei die Schloßteile sich in einer von der
Null-Lage des schlüsselfreien Zylinderkerns be
stimmten Ausgangsstellung befinden,
Fig. 4B in einer Seitenansicht in Blickrichtung des
Pfeils B von Fig. 1 die Position zweier im
inneren Endbereich des Gehäuses angeordneter
Bauteile, in Ausgangsstellung,
Fig. 4C eine Querschnittansicht der in Fig. 4B
gezeigten Bestandteile in dieser Ausgangs
stellung, wobei die Schnittführung längs der
Schnittlinie C-C von Fig. 1 genommen ist,
Fig. 5A, 5B und 5C die entsprechenden Schnitt- und
Seitenansichten der Bauteile, wenn eine soge
nannte Sperrbereitschaftsstellung vorliegt,
Fig. 6A, 6B und 6C die nämlichen Ansichten, wenn sich
die Bauteile in einer Arbeitsstellung be
finden, die durch Drehen des Zylinderkerns in
eine Fahrtstellung bestimmt ist,
Fig. 7 eine Ansicht einer im Axialbereich des erfindungs
gemäßen Lenkschlosses angeordneten Baugruppe,
teilweise ausgebrochen, in Blickrichtung des
Pfeiles VII von Fig. 1,
Fig. 8 eine Seitenansicht auf innere Bauteile
des erfindungsgemäßen Lenkschlosses zusammen
mit dem Schließzylinder in Blickrichtung des
Pfeiles VIII von Fig. 1, wenn eine den
Schließzylinder verkleidende Abdeckhülse
entfernt ist, und
Fig. 9 im Ausbruch und in Vergrößerung einen Lager
bereich vom Lenkschloß gemäß Fig. 1.
Das in Fig. 1 gezeigte Lenkschloß hat ein zweiteiliges
Gehäuse 10, 11, bestehend aus einem an der Verkleidung 12
der Lenksäule 13 befestigten Gehäusesockel 10 und einem
über eine Kardankupplung 14 knickfähig damit verbundenen
Gehäusehals 11. Im Gehäusesockel 10 ist in Führungen
ein in sich zweiteiliger Sperrbolzen 15 angeordnet, der
seinerseits aus einem im Gehäusesockel 10 geführten
Bolzenschlitten 16 und einem, wie insbesondere Fig. 4A
zeigt, über eine Schubkupplung 17 mit Haltefeder 48 damit
nachgiebig verbundenen Sperrteil 18 besteht. Der Sperrbolzen
15 steht unter der Kraftwirkung einer Ausschubfeder 19,
die bestrebt ist, das freie Ende des Sperrteils 18 in die
Sperraufnahme 21 einer Sperrschale 20 einzuschieben, wel
che drehfest an der Lenksäule 13 angebracht ist. Der
Sperrbolzen 15 ist folglich im Sinne des aus Fig. 1 er
sichtlichen Ausschubpfeils 22 federbelastet.
Die Kardankupplung 14 ist innerhalb eines am Gehäusesockel
10 angeformten Rohrstutzens 23 angeordnet und umfaßt zu
nächst eine im Rohrstutzen sitzende Lagerhülse 24, die
im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 aus zwei inein
ander gefügten Ringen 25, 26 besteht, die vorzugsweise aus
Kunststoff gebildet sind. Die Berührungsfuge zwischen
den beiden Ringen 25, 26 ist mit einer zinnenartigen
Verzahnung 27 versehen und läßt bei Zusammenfügen der
Ringe 25, 26 ein Langloch 28 in der Lagerhülse 24 ent
stehen. Die Lagerhülse 24 bildet mit ihren Langlöchern 28
die eine Kupplungshälfte, die bezüglich des maßgeblichen
Kardandrehpunkts 30 kugelartige Konkavflächen 29 besitzt.
Die komplementäre Kupplungshälfte der Kardankupplung 14
besitzt am Innenende 33 zunächst einen kugelartig ge
rundeten Drehkopf 34, der im Kupplungsfall an den Konkav
flächen 29 sich abstützt. Der Drehkopf 34 besitzt ferner
diametral herausragende Lagerzapfen 35, die im Kupplungs
fall in die erwähnten Langlöcher 28 der Lagerhülse 24
eingreifen. Damit ist eine Schwenkbewegung des Gehäuse
halses 11 in zwei zueinander vertikalen Ebenen möglich.
Die strichpunktiert in Fig. 1 angedeutete Längsachse 32
des Gehäusehalses 11 kann zunächst in der Zeichenebene
aus der dargestellten Mittellage in die beiden durch
strichpunktierte Linien 32′, 32′′ gekennzeichnete Extrem
lagen überführt werden, wodurch sich der durch den Doppel
pfeil 36 gekennzeichnete Schwenkbereich 36 ergibt. Bei
dieser Schwenkung 36 bewegt sich der Drehkopf 34 in der
Aufnahme 29 der Lagerhülse 24, wobei die Lagerzapfen 35
im Langloch 28 sich verschieben können. Die Achse dieser
Schwenkbewegung 36 geht durch den bereits erwähnten
Kardandrehpunkt 30 und steht senkrecht zur Zeichenebene
von Fig. 1.
Die Kardankupplung 14 ermöglicht aber auch eine senkrecht
zur Zeichenebene von Fig. 1 gerichtete zweite Schwenkbe
wegung, deren Schwenkachse 31 in Fig. 1 strichpunktiert
eingezeichnet ist. Jetzt drehen sich die Lagerzapfen 35
in den sie aufnehmenden Langlöchern 28. Der Schnittpunkt
der Schwenkachse 31 mit der Längsachse 32 erzeugt den
erwähnten Kardandrehpunkt 30.
Fig. 3 zeigt eine Alternative 14′ der vorbeschriebenen
Kardankupplung, die auf Seiten des Innenendes 33 vom
Gehäusehals 11 den gleichen Aufbau wie Fig. 1 aufweist,
weshalb insoweit die bisherige Beschreibung gilt. Der
Unterschied besteht darin, daß als Lagerhülse 24′ ein
vorzugsweise aus Kunststoff bestehender Ring verwendet
wird, der zur Aufnahme des Lagerzapfens 35 einen parallel
zur Längsachse 32 verlaufenden Axialschlitz 37 aufweist.
Der Ring 24′ besitzt in seinem ungeschlitzten unteren
Bereich zwar auch eine Konkavfläche 29′, doch ist am
Innenende des Rohrstutzens 23 eine weitere Konkavfläche 29′′
unmittelbar an den Gehäusesockel 10 angeformt und bildet
daher die aufnehmende Kupplungshälfte dieser Kardan
kupplung 14′ mit.
Am Außenende 38 des Gehäusehalses 11 ist ein zylindrischer
Gehäusemantel 39 angeformt, der zur Aufnahme eines Schließ
zylinders 40 dient. Der Schließzylinder 40 ist hier als
einstückig montierbare Baueinheit in der Weise ausge
bildet, wie in der vorausgehenden Patentanmeldung P 32 36 190.4
näher beschrieben wurde, weshalb die dortige Beschreibung
mit Zeichnungen zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
gemacht wird. Die Schließzylinder-Baueinheit 40 besteht
im wesentlichen aus einer Zylinderführung 41 und einem
darin aufgenommenen Zylinderkern 42. Am vorderen Stirnende
des Zylinderkerns 42 sitzt drehfest eine längs ihres Um
fangs abgesetzte Panzerplatte 43. Nach der Montage, die in
der zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten
Zeichnungen und Beschreibung der Patentanmeldung P 32 49 501.3-21
näher beschrieben ist, greift, wie Fig. 1 zeigt, ein in der
Zylinderführung 41 radial geführter Riegel 44 sperrend in
die Innenrinne einer Panzerhülse 45 ein, die nach der Montage
den Gehäusemantel 39 und den darin sitzenden Schließzylinder
40 schützend umschließt. Die Panzerplatte 43 und die Panzer
hülse 45 bestehen aus Stahl und dienen zur Diebstahl
sicherheit. Zum Einstecken eines Schlüssels 46 besitzt
der Zylinderkern 42 einen Schlüsselkanal 47, der sich durch
eine damit fluchtende Öffnung in der Panzerplatte 43
erstreckt.
Das Außenende 38 des Gehäusehalses 11 ist in einem ortsfest
angeordneten Durchbruch 51 einer strichpunktiert in Fig. 1
angedeuteten Armaturentafel 50 angeordnet, und zwar stützt
sich ein am Gehäusehals 11 angeformter Lagerbund 49 an
einem durchmessermäßig damit angepaßten Öffnungsrand 52
des Durchbruchs 51 ab. Die zusammen mit dem Schließzylinder 40
fest am Gehäusehals-Außenende 38 sitzende Panzerhülse 45
wird von einer Rosette 53 umschlossen, die von einem
zurückgesetzten Öffnungsrand 54 radialbeweglich aufge
nommen ist. Durch diese Beweglichkeit lassen sich sowohl
Bautoleranzen als auch vor allem die durch Schwenkbewegungen
des Gehäusehalses 11 um den Kardandrehpunkt 30 eintretenden
Ortsänderungen des Schließzylinders 40 im Durchbruch 51
ausgleichen, was bei Fig. 7 und 8 noch näher erläutert wird.
Durch den eingesteckten Schlüssel 46 läßt sich der Zylinder
kern 42 in verschiedene Drehlagen überführen, die den ver
schiedenen benötigten Schaltpositionen des Lenkschlosses
entsprechen. In einer Null-Drehlage des Zylinderkerns 42
befinden sich nicht näher gezeigte federbelastete Zu
haltungen im Zylinderkern 42 in Ausrichtung mit Sperrnuten
der Zylinderführung 41, in die sie unter ihrer Federkraft
ausfahren, wenn der Schlüssel 46 fehlt. Nur in dieser
Stellung läßt sich der Schlüssel 46 in den Schlüsselkanal 47
ein- und ausschieben, weil dann die Zuhaltungen in die
Sperrnuten hineinspielen können. In dieser Null-Drehlage
des Zylinderkerns 42 befinden sich die Schloßteile in einer
nachfolgend "Ausgangsstellung" bezeichneten Lage, die in den
Fig. 4A bis 4C näher gezeigt ist. Bei voll ein
gestecktem ordnungsgemäßem Schlüssel 46 lassen sich die
Zuhaltungen auf den Durchmesser des Zylinderkerns 42 ein
sortieren, weshalb dieser dann durch Betätigung des Schlüs
sels in die verschiedenen anderen Drehpositionen überführt
werden kann, die zu Arbeitsstellungen der Schloßteile
führen, die beispielsweise in den Fig. 6A, 6B und 6C
näher gezeigt und nachfolgend zu beschreiben sind.
Der Schließzylinder 40 ist außerdem mit einem Gestänge
einer Schlüsselabzugssicherung versehen, das ausweislich
der Fig. 1 folgenden Aufbau hat. Im Eingangsbereich des
Schlüsselkanals 47 befindet sich ein Querschieber 55 in
einem Radialkanal des Zylinderkerns 42, der radial nach außen
bewegt wird, wenn der Schlüssel 46 eingeführt wird.
Das Außenende des Querschiebers 55 fährt dabei in ein
besonders ausgebildetes Außenende 56 eines Längsschiebers 57 bei 89
ein, der von einer eigenen Federbelastung 60 bestrebt ist
in eine aus Fig. 1, 5B und 6B ersichtliche "Ausfahr
position" mit seinem Innenende 58 zu gelangen. Im Falle
der Fig. 4B befindet sich der Längsschieber 57
durch die Drehstellung einer aus Fig. 4B und 4C ersicht
lichen höhen-profilierten Steuerkurve 61 in einer "Ein
drückposition", in welcher die Feder 60 zusammengedrückt
ist. Die Berührungsstelle des Längsschieber-Innenendes 58
bezüglich der drei maßgeblichen Kurvenstücke 62, 63, 64
ist durch die Strichpunktlinie in den Fig. 4C, 5C, 6C
angedeutet. Die Steuerkurve 61 gehört zu einem Paar von
koaxial zur Längsachse 32 angeordneten Wellen 65, 70,
welche den Schließzylinder 40 einerends mit den übrigen
Schloßteilen im Gehäusesockel 10 andererends verbinden
und denen folgende Bedeutung zukommt.
Die axial innenliegende Welle 65, die nachfolgend kurz
"Schaltwelle" bezeichnet werden soll, besteht aus zwei
miteinander durch ein am besten in Fig. 9 gezeigtes Kardan
gelenk 80 verbundenen Wellenabschnitten 66, 67, von denen
der eine aus Materialersparungsgründen aus einem Rohr 66
besteht, während der andere aus einem im Bodenbereich 81
des Gehäusesockels 10 drehgelagerten Drehbolzen 67 besteht.
Am Zylinderkern 42 sitzt ein mit einer Nase 82 ausge
rüsteter Kupplungsbolzen 83, dem eine doppelte Bedeutung
zukommt.
Der Kupplungsbolzen 83 wirkt zunächst mit dem Außenende 68
der Schaltwelle 65 zusammen und ist im Innenraum ihres
Rohres 66 mit seinem zylindrischen Teil aufgenommen, wie
aus Fig. 4C am besten hervorgeht. Die radial vor
springende Nase 82 durchgreift dabei einen Axialschlitz 69
im Rohrabschnitt 66, wodurch sich eine in beiden Dreh
richtungen drehfeste Kupplung zwischen dem Bolzen 83 und
der Schaltwelle 65 ergibt. Beim Drehen des Schlüssels 46
wird folglich über den Zylinderkern 42 und den Kupplungs
bolzen 83 die Schaltwelle 65 mitgenommen, wobei nicht nur
der Rohrabschnitt 65, sondern über das Kardangelenk 80
auch der Drehbolzen 67 sich mitdrehen. Der Drehbolzen 67
wirkt bei 37 auf ein nicht näher gezeigtes Schaltglied in
einem am Boden 81 des Gehäusesockels 10 befestigten
elektrischen Schalter 84 und führt dieses in gewünschte
elektrische Schaltpositionen entsprechend der erzielten
Drehstellung des Zylinderkerns 42, nämlich eine Zünd
stellung oder Anlaßstellung. Das Kardangelenk 80 hat dabei,
wie Fig. 9 am besten verdeutlicht, den folgenden Aufbau:
Am Drehbolzen 67 der Welle 65 sitzt zunächst ein gerundeter
Drehkopf 85 mit diametral herausragenden Lagerzapfen 86,
die in Längsschlitzen 88 am Innenende des Rohrabschnitts 66
sowohl verschieblich wie drehbar aufgenommen sind. Dadurch
entsteht zunächst eine Knickbarkeit der beiden Wellenab
schnitte 66, 67 der Schaltwelle 65 um die bereits erwähnte
Knickachse 31, die deshalb an der gleichen Stelle erscheint,
weil auch für diese Kardankupplung 80 der gleiche Kardan
drehpunkt 30 gilt, wie für die bereits beschriebene Kardan
kupplung 14 zwischen dem Gehäusesockel 10 und dem Gehäuse
hals 11. Dadurch läßt sich auch die Schaltwelle 65 in der
gleichen Weise, wie der Gehäusehals 11 gemeinsam mit diesem
verschwenken, wie im Zusammenhang mit der Schwenkbewegung 36
bereits beschrieben wurde. Dies gilt sinngemäß auch für die
andere, die Schaltwelle 65 umschließende Welle 70 des vor
erwähnten Wellen-Paars 65, 70, die nachfolgend "Steuerwelle 70"
bezeichnet werden soll.
Die Steuerwelle 70 ist als Hohlwelle ausgebildet und
besteht ebenfalls aus zwei Wellenabschnitten 71, 72, die,
wie am besten Fig. 9 zeigt, ihrerseits durch eine Kardan
kupplung 73 zwar drehfest, aber allseitig knickbar miteinander
verbunden sind. Am Außenende 74 der Steuerwelle 70 befindet
sich ein besonderer Bund 75 außen auf der Hohlwelle, auf dessem
Stirnende die bereits erwähnte Steuerkurve 61 sich be
findet. Der Bund ist schließlich auch mit einem am besten
aus Fig. 4C ersichtlichen Axialschlitz 76 versehen, in
welchen ebenfalls die erwähnte Radialnase 82 des Kupplungs
bolzens 83 eingreift, doch ist der Axialschlitz demgegenüber
verbreitert, so daß ein durch den Pfeil 77 angedeuteter
Dreh-Freigang sich dabei ergibt. In der Ausgangsstellung
gemäß Fig. 4C liegt aber die Radialnase 82 an der
einen Schulter 90 des Axialschlitzes 76 an, so daß beim
Drehen des Zylinderkerns 42 nicht nur die vorerwähnte
Schaltwelle 65, sondern auch die Steuerwelle 70 über den
Kupplungsbolzen 83 und seine Radialnase 82 im Sinne des
aus Fig. 4C ersichtlichen Drehpfeils 79 mitgenommen werden.
In der Ausgangsstellung von Fig. 4B, 4C stützt sich
das Innenende 58 des Längsschiebers 57 an dem axial ange
hobenen Hochplateau 62 der Steuerkurve 61 ab und drückt
dadurch den Längsschieber 57 in die bereits erwähnte "Ein
drückposition". Der Längsschieber 57 ist dann, entgegen
der in Fig. 1 gezeigten Ausfahrposition, weiter in den
Schließzylinder 40 eingedrückt, wobei das radial äußere
Ende des Querschiebers 55 in den Hinterschnitt 89 am
Außenende 56 des Längsschiebers 57 einfahren kann. Diese
radiale Einfahrbewegung des Querschiebers 55 wird durch das
Einstecken des Schlüssels 46 in den Schlüsselkanal 47 be
wirkt, weil dabei das Radialinnenende des Querschiebers 55
vom Schlüsselkörper aus dem Schlüsselkanal 47 herausge
drückt wird.
Beim Drehen des Zylinderkerns 42 wird die aus Fig. 4C
ersichtliche Drehbewegung 79 über die Radialnase 82 und
die Schulter 90 auf die Steuerwelle 70 übertragen, womit
über ihre Kardankupplung 73 auch ihr Innenabschnitt 72
mitgedreht wird. Der Innenabschnitt 72 trägt am Innenende
91 der Steuerwelle 70 einen Exzenter 92, dessen Profil am
besten aus Fig. 4A zu erkennen ist, wo die Ausgangsstellung
der Schloßteile gezeigt ist. Der Exzenter 92 wirkt mit einer
am Schlitten 16 des Sperrbolzens 15 vorgesehenen Schulter
93 zusammen. In der Ausgangsstellung von Fig. 4A befindet
sich aber der Sperrteil 18 in Sperrposition bezüglich der
Lenksäule 13, weil die erwähnte Ausschubfeder 19 den
Sperrbolzen 15 in die dargestellte ausgefahrene Sperrlage
überführt hat. Bei der Drehung 79 fährt aber der Exzenter
gegen die Schulter 93 und führt die durch den Pfeil 94
angedeutete Rückstellung des Exzenterbolzens 15 aus, der ihn
in die aus Fig. 6A ersichtliche Endlage überführt, wo sich
der Sperrbolzen 15 in einer "Freigabelage" befindet, weil
sein Sperrteil 18 die Lenksäule 13 freigegeben hat.
Im Fall der Fig. 6A bis 6C liegt eine erste Arbeits
stellung der Schloßteile vor, die sich nach einer 90°-
Drehung des Zylinderkerns 42 ergibt. Diese erste Arbeits
stellung ließe sich als "Montagestellung" bezeichnen, weil
in ihr, wie eingehend in der bereits erwähnten älteren
Patentanmeldung P 32 49 501.3 näher ausgeführt ist, der
Schließzylinder 40 als Baueinheit in den Gehäusemantel 39
des Gehäusehalses 11 zusammen mit der Panzerhülse 45 mon
tiert werden kann, denn in dieser Drehposition läßt sich der
erwähnte Riegel 44 über einen einzusteckenden nicht näher
gezeigten Montagedorn radial eindrücken. Durch Heraus
ziehen des Montagedorns aus einer nicht näher gezeigten
Randöffnung an der Panzerplatte 43 wird der unter Federbe
lastung stehende Riegel 44 freigegeben und schnappt in
die Sperrkanäle der Panzerhülse 45 ein. Dadurch ist die
Panzerhülse 45 und mit ihr der Schließzylinder 40 an den
am besten aus Fig. 8 ersichtlichen Nocken 95 festgesetzt,
die in entsprechende Innenrinnen der Panzerhülse 45 ein
greifen. In Fig. 8 ist nämlich die Panzerhülse 45 ent
fernt und lediglich die Nocken 95 auf der Außenseite des
Gehäusemantels 39 gezeigt.
Durch Weiterdrehen des Zylinderkerns 42 läßt sich, wie
Fig. 6A andeutet, der Exzenter 92 im Sinne des Dreh
pfeils 96 weiterdrehen, wobei sich zwei weitere Arbeits
stellungen ergeben, die z. B. nach einer 120°- Drehung bzw.
einer 147°-Drehung bezüglich der Ausgangsstellung von
Fig. 4A sich einstellen. Wirkänderungen ergeben sich dabei
lediglich hinsichtlich der axial innenliegenden Schaltwelle
65, weil die Schaltstellung des an ihren Wellen-Innenende 87
im elektrischen Schalter 84 befindlichen
Schaltglieds sich verändert, und zwar in die Schaltposition
"Zünden" bzw. "Anlassen". Es dreht sich zwar auch die
Steuerwelle 70 insoweit mit, doch treten dabei Wirkänderungen
an ihrem Ekzenter 92 nicht ein, denn, wie Fig. 6A verdeut
licht, besitzt der Exzenter 92 im gesamten nachfolgenden
Abschnitt 97 bezüglich des Stützpunkts an der Schulter 93
des Bolzenschlittens eine gleichbleibende radiale Höhe.
Es liegt folglich auch bei der Weiterdrehung 96 die aus
Fig. 6A ersichtliche gleichbleibende Freigabelage des
Sperrbolzens 15 vor.
Bereits bei der vorausgehenden Drehung 79 gelangt das
Innenende 58 des federbelasteten Längsschiebers 57 vom
Gestänge der Schlüsselabzugssicherung 59 gemäß Fig. 1
über eine Kurvenschräge 63 auf das axial zurückgesetzte
Tiefplateau 64 der erwähnten Steuerkurve 61 gemäß Fig. 6B.
Die Berührungsstelle des Längsschieber-Innenendes 58
ist in Fig. 6C durch die Strichpunktumrahmung angedeutet.
Der Längsschieber 57 kann dadurch mit seinem Innenende 58
in die aus Fig. 6B ersichtliche Ausfahrposition unter
der Wirkung seiner Feder 60 gelangen, die lagenmäßig auch aus
Fig. 1 zu erkennen ist. Die Stirnfläche am Außenende 56
des Längsschiebers 57 gelangt dadurch in eine Lage unter
halb des abgeschrägt verlaufenden Radialaußenendes vom
Querschieber 55. Bei der Drehung 79 ist nämlich der in
dem erwähnten Radialkanal des Zylinderkerns 42 befindliche
Querschieber 55 mitgedreht worden, während der in einem
Längskanal der Zylinderführung 41 befindliche Längsschieber
57 seine Winkelposition zur Längsachse 32 nicht verändert
hat. Während der Drehung 79 ist das Radialaußenende des
Querschiebers 55 aus dem erwähnten Hinterschnitt 89 am
Schieber-Innenende 58 herausgedreht worden; deshalb ist
jetzt unter Wirkung der Feder 60 dieser Schlüsselabzugs
sicherung 59 der Längsschieber 57 in seine Ausfahrposition
verschiebbar. Der Grenzwinkel für diesen Übergang liegt
jenseits der aus Fig. 5A bis 5C ersichtlichen Drehlage,
wo der Querschieber 55 gerade noch sperrend mit dem Außen
ende 56 des Längsschiebers 57 zusammenwirkt, was von einer
noch näher zu beschreibenden Bedeutung ist.
Die im Zusammenhang mit Fig. 6A erläuterte Weiterdrehung
96 der Steuerwelle 70 hat auch hinsichtlich der Position
des Längsschiebers 57 keine Wirkänderung zur Folge, denn das
erwähnte Tiefplateau 64 des Kurvenstücks 61 setzt sich
hinter der strichpunktiert 58 in Fig. 6C angedeuteten
Stellung fort. Der Längsschieber 57 bleibt in der aus Fig. 6B
ersichtlichen "Ausfahrposition".
Wird der Schlüssel aus den Arbeitsstellungen des Schlosses
zurückgedreht, so wird die Schaltwelle 65 durch die Radial
nase 82 im Sinne des Drehpfeils 98 von Fig. 5C mitgenommen
und gelangt, wie Fig. 5C erläutert, aufgrund ihrer dreh
festen Verbindung in die Ausgangsstellung, die schon
in Fig. 4C erläutert worden ist. Die Rückdrehung läuft
aber hinsichtlich der Steuerwelle 70 und der zugehörigen
Schloßteile ausweislich der Fig. 5A bis 5C anders ab;
es kommt, solange der Schlüssel im Schließzylinder 40
steckt, zu einer "Sperrbereitschaftsstellung", die durch
folgende Verhältnisse gekennzeichnet ist, wie auch Fig. 1
zeigt:
Durch die Radialnase 82 des Kupplungsbolzens 83 wird die
schlüsselbedingte Rückdrehung des Zylinderkerns 42 über
einen Teilwinkelbereich auch auf die Steuerwelle 70 über
tragen, denn die Radialnase 82 stößt dabei auf die andere
Schulter 99 des Axialschlitzes 76 im Wellenbund 75. In
dieser Sperrbereitschaftsstellung ist der Querschieber 55
vom Zylinderkern 42 soweit zurückgedreht worden, daß die
aus Fig. 1 ersichtliche Position vorliegt, nämlich das
abgeschrägte Radial-Außenende des Querschiebers 55 kommt
bereits soweit über das Außenende 56 des Längsschiebers 57
zu liegen, daß der Längsschieber 57 daran gehindert ist,
aus seiner immer noch gegebenen "Ausfahrposition" in den
Schließzylinder 40 eingedrückt zu werden, solange der
Schlüssel 46 im Schlüsselkanal 47 steckt. Bei dieser
Rückdrehung 98 kommt schließlich das Längsschieber-Innen
ende 58 an den Anfang der ansteigenden Kurvenschräge 63
der Steuerkurve 61 zu liegen, wie aus Fig. 5B und 5C zu
entnehmen ist. Wegen der erwähnten Blockade des Längs
schiebers 57 durch den sich am Schlüssel 46 abstützenden
Querschieber 55 kann sich aber die Steuerkurve 61 an dem
Längsschieber-Innenende 58 nicht weiter im Sinne des Dreh
pfeils 98 rückdrehen. Folglich ist die Steuer
welle 70 in dieser Sperrbereitschaftsstellung
um den aus Fig. 5C ersichtlichen Winkel 100 gegenüber der
ursprünglichen Ausgangsstellung von Fig. 4C drehversetzt.
Es besteht also ein Drehversatz 100 zwischen der Steuer
welle 70 und der jetzt schon in die Ausgangsstellung zu
rückgedrehten Schaltwelle 65. Dieser Drehversatz 100 kommt
zustande durch die Dimension des bereits erwähnten Dreh-
Freigangs 77, der zwischen der Radialnase 82 des Kupplungs
bolzens 83 und dem Axialschlitz 76 im Bund 75 der Steuer
welle 70 erzeugt wird.
Durch diesen Drehversatz 100 bleibt auch der drehfest am
Innenende 91 der Steuerwelle 70 befestigte Exzenter 92
in der aus Fig. 5A ersichtlichen Winkellage stehen. Diese
ist so bemessen, daß der Exzenter 92 an der Schulter 93 sich
immer noch abstützt und dadurch den Sperrbolzen 15 immer
noch in seiner "Freigabelage" hält, wo der Sperrteil 18
die Lenksäule 13 freigibt. Solange der Schlüssel im Schlüssel
kanal 47 des Zylinderkerns 42 steckt, bleibt die Lenksäule 13
frei drehbar. Wie ersichtlich, sind an der Schlüsselabzugs
sicherung 59 nicht nur der Querschieber 55 und der Längs
schieber 57 innerhalb des Schließzylinders 40 beteiligt,
sondern die Steuerwelle 70 und ihre Bestandteile übernehmen
in der Sperrbereitschaftsstellung des Schlosses die neue
Funktion, Gestänge der Schlüsselabzugssicherung zu sein.
Wie sich nämlich aus Vorstehendem ergibt, blockiert das
Innenende 58 des Längsschiebers 57 an der ansteigenden
Kurvenschräge 63 der Steuerkurve 61 die weitere Rückdrehung
98 der Steuerwelle 70 und der Exzenter 92 am Innenende 91
der Steuerwelle 70 hält den Sperrbolzen 15 in dessen "Frei
gabelage", zurück. Dies ändert sich nur, wenn der Schlüssel
46 aus dem Schlüsselkanal 47 herausgezogen wird, weil dann
folgende Wirkungen eintreten:
Die erwähnte Ausschubfeder 19 ist, wie Fig. 5A erläutert,
bestrebt, den Sperrbolzen 15 im Sinne des Pfeils 101 von
Fig. 5A aus dem Gehäusesockel 10 in die Sperrlage gemäß
Fig. 4A zu überführen. Über die Schulter 93 des Bolzen
schlittens 16 übt diese Kraft 101 ein Drehmoment 102 auf
den Exzenter 92 und damit auf die Steuerwelle 70 aus, welches
bestrebt ist, wie Fig. 5B verdeutlicht, die Steuerkurve
61 unter dem Längsschieber-Innenende 58 weiterzudrehen.
Weil bei entferntem Schlüssel der Querschieber 55 mit seinem
Radialinnenende in den Schlüsselkanal 47 eindringen kann,
kann jetzt das Drehmoment 102 die Weiterdrehung der Steuer
welle 70 bewirken, denn das Außenende 56 des Längsschiebers
57 ist jetzt vom Querschieber 55 freigegeben und der Längs
schieber 57 ist gegen die Kraftwirkung seiner Ausfahrfeder 60
eindrückbar und kann auf der ansteigenden Kurvenschräge 63
der Steuerkurve 61 auflaufen, bis er das aus Fig. 4C ersicht
liche Hochplateau 62 der Steuerkurve 61 erreicht. Jetzt sind
auch die Steuerwelle 70 und die zu ihr gehörigen Bauteile
in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 4A bis 4C zurückgekehrt.
Durch die Rückdrehung des Exzenters 92 ist auch der Sperr
bolzen 15 durch seine Ausschubfeder 19 jetzt in seine
"Sperrlage" überführt. Durch die gegebene Drehstellung der
Lenksäule 13 könnte zwar der Sperrteil 18 noch nicht mit
einer von mehreren Sperraufnahmen 21 in der Sperrschale 20
ausgerichtet sein, doch stört dies die Bewegung nicht, weil
die erwähnte Haltefeder 48 in diesem Fall den Sperrteil 18
nachgiebig gegenüber dem Bolzenschlitten 16 macht. Beim
Weiterdrehen der Lenksäule 13 kommt aber diese Ausrichtung
zustande und dann kann, unter der Wirkung der Haltefeder 48
der Sperrteil 18 in die Sperraufnahme 21 eindringen. Die
vorausgehend latent vorhandene Sperrlage des Sperrbolzens
15 hat sich jetzt über die Schubkupplung 17 und deren Halte
feder 48 selbst vervollständigt.
Wie schon erwähnt wurde, ermöglichen die Gliederung
der Schaltwelle 65 und der Steuerwelle 70 in wenigstens
jeweils zwei Wellenabschnitte 66, 67 bzw. 71, 72 und die
jeweils dazwischen geschalteten Kardankupplungen 80, 73
eine Knickbeweglichkeit der Wellen bezüglich ihrer ursprüng
lichen, aus Fig. 1 ersichtlichen Längsachsen 32. Auch die
Kardankupplung 73 der Steuerwelle 70 ist konstruktions
mäßig ähnlich der Kardankupplung 73 der Schaltwelle 65
gestaltet, wie am besten aus Fig. 9 hervorgeht. Dazu ist
der Hohlwellen-Abschnitt 71 der Steuerwelle 70 an seinem
Ende aufgeweitet, um darin einen gerundeten Drehkopf 103
des nachfolgenden Innenabschnitts 72 der Steuerwelle 70
aufzunehmen. Der Drehkopf 103 ist seinerseits mit diametral
zueinander angeordneten Lagerzapfen 104 versehen, die in
Längsschlitzen 105 der Steuerwelle 70 eingreifen. Es kommt
dabei auch zu einer Knickachse 31, die einen gemeinsamen
Kardandrehpunkt 30 mit dem bereits beschriebenen Kardange
lenk 80 der Schaltwelle 65 einerseits und der Kardan
kupplung 14 des eingangs beschriebenen Gehäusehalses 11
andererseits aufweist. Diese Form und Ausbildung der
Kardankupplungen 14, 73, 80 ermöglicht eine zuverlässige
und bequeme Montage des Lenkgehäuses mit seinen ver
schiedenen Bestandteilen.
Die Gelenkigkeit im Bereich des Kardandrehpunktes 30 der
Schalt- und Steuerwelle 65, 70 ist von außerordentlicher
Bedeutung, wenn es darum geht, die Lenksäule 13 höhenver
stellbar zu machen, um beispielsweise die Anordnung des
von ihr getragenen Lenkrads in Abhängigkeit von der Größe
des Fahrers einzustellen. Zu dieser Höheneinstellung wird
die strichpunktiert in Fig. 1 angedeutete Lenksäulenachse
106 um den dort symbolisch eingezeichneten Schwenkpunkt
107 zur Zeichenebene von Fig. 1 geschwenkt. In der
Halterung ist aber bei 52 der Schließzylinder 40 im Gehäuse
mantel 39 des ihn aufnehmenden Gehäusehalses 11 ortsfest
positioniert. Ferner ist aus Gründen der Stabilität und
Einbruchssicherheit der Gehäusesockel 10 des Schlosses,
wie bereits eingangs erwähnt wurde, fest an der Verkleidung
12 der Lenksäule 13 befestigt und folgt daher der Schwenk
bewegung der Lenksäule 13 bei deren Höheneinstellung.
Dieser Bewegung können aber sowohl die Wellen als auch
der sie umschließende Gehäusehals 11 bequem folgen wegen
ihrer Knickbarkeit aufgrund der dort vorgesehenen Kardan
kupplungen 14, 73, 80, ohne daß die sonstigen Funktionen
zur Schloßbetätigung und zur Schlüsselabzugssicherung
beeinträchtigt oder auch nur gefährdet wären. Diese
Schwenkmöglichkeiten sind anhand der Fig. 1, 7 und 8 näher
erläutert, wozu folgendes zu bemerken ist:
Fig. 7 zeigt nur die im Achsbereich angeordneten wirkungs
mäßig zusammenhängenden Schloßteile in einer Seitenansicht
gemäß dem in Fig. 1 angedeuteten Pfeil VII, wenn die sie um
schließenden übrigen Bestandteile des Schlosses entfernt sind.
Es liegt eine extreme Knicklage von etwa 6° gegenüber der
ursprünglichen, in Fig. 8 strichpunktierten gestreckten
Längsachse 32 vor; und zwar in einer zur Zeichenebene von
Fig. 1 senkrechten Richtung. Während der den inneren Wellen
abschnitt bildende Drehbolzen 67 der Schaltwelle 65 aufgrund
seiner beschriebenen Lagerung im Gehäusesockel 10, relativ da
zu in Ausrichtung mit der Längsachse 32 bleibt, ist der
äußere Rohrabschnitt 66 der Schaltwelle an der Knickstelle
31 der dazwischen befindlichen Kardankupplung 80 relativ
dazu verschwenkt in die durch ihre Achse 32′′′ gekenn
zeichnete Position. Alternativ könnte die entsprechende
Verschwenkung auch in die entgegengesetzte Richtung ausge
führt werden, wo der am äußeren Rohrabschnitt 66 der Schalt
welle 66 durch Preßsitz festsitzende Kupplungsbolzen 83
den daran angeschlossenen Schließzylinder 40 in die durch
die Achse 32′′′′ dargestellte Position überführt hat. Der Schwenkbereich in
Fig. 7 ist durch den Winkel 108 angedeutet.
In Fig. 8 ist die Endansicht des Schlosses von Fig. 1
in Blickrichtung des dortigen Pfeiles VIII gezeigt. Es
ist eine Schwenkbewegung 108 dargestellt, die aufgrund
des Kardangelenkes 14 den Gehäusehals 11 bezüglich des
Gehäusesockels 10 soweit verschwenkt, daß, ausweislich der
geknickten Längsachse 32′′′ der Gehäusehals 11 zusammen
mit den darin angeordneten Schalt- und Steuerwellen 65, 70
in die Extremlage von Fig. 7 gelangt ist. Die dafür maß
gebliche Knickachse 31 ist in Fig. 8 angedeutet. In Fig. 7 und
8 ist aber auch die für die Schwenkung 36 gemäß Fig. 1
maßgebliche andere, dazu vertikale Knickachse 109 einge
zeichnet, welche die gestreckte Längsachse 32 in die
beiden Knickpositionen 32′, 32′′ überführt.
Damit ist erkennbar, daß die Wellen 65, 70 für die Über
tragung der Steuerfunktion und der sie umschließende Ge
häusehals 11 bei der Höheneinstellung allen Bewegungen
der Lenksäule 13 folgen können, ohne daß die Halterung
des Schließzylinders 40 am Öffnungsrand 52 der Armaturen
tafel 50 verändert zu werden braucht. Diese Elemente 11,
65, 70 sind nämlich sowohl in der Zeichenebene gemäß Fig. 1,
aus der dortigen Strecklage 32 in die Knicklagen 32′, 32′′
überführbar, wie auch Knickungen vertikal zur Zeichenebene
von Fig. 1 erfolgen können, wie Fig. 7 und 8 verdeut
lichen, wo die Strecklage 32 der Längsachse in die beiden
Knicklagen 32′′′ oder 32′′′′ überführt werden kann.
Durch die Schwenkbereiche 36, 109 der Elemente 11, 65, 70
bezüglich der beiden vertikal zueinander angeordneten
Schwenkachsen 31, 109 gemäß Fig. 7 bzw. 8 ergibt sich
eine weitgehende freizügige Lage der Lenksäule 30 bezüglich
der ortsfesten Halterung des Schloßzylinders 40 in der
Armaturentafel 50. Auf diesem Wege können, wie auch schon
betont wurde, auch etwaige Bautoleranzen in radialer, aber
auch in axialer Richtung bezüglich der gestreckten Längs
achse 32 ausgeglichen werden. Die erfindungsgemäßen Kardan
kupplungen 14, 73, 80 lassen nämlich durch ihre Lang
löcher bzw. Schlitze auch einen ausreichenden Längenausgleich
an den Wellen 65, 70 und dem Gehäusehals 11 zu.