DE3443493C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung von
Schweißvorgängen bei vorwiegend einlagigen I-Maßverbindungen
und ersten Nähten mehrlagiger Schweißungen, mit einer wurzel
seitig angeordneten Einrichtung zur Erfassung des Schweiß
vorganges, die einen Fotosensor aufweist, der durch Strahlen
absorption mindestens eines Bandbereiches aus dem Strahlungs
spektrum des Schweißwurzelbereiches Zustandsgrößen des
momentanen wurzelseitigen Aufschmelzpunktes erfaßt, und dabei
die absorbierte Strahlung zur Regelung des Schweißstromes in
elektrische Spannung umwandelt.
Bei nahezu allen Schweißverbindungen kommt der Wurzelaus
bildung besondere Bedeutung zu. Nicht verschweißte Kanten im
Wurzelbereich, aber auch zu großer Wurzeldurchhang, sind
meist unzulässig und führen zu zeitaufwendigen, teuren Nach
arbeiten oder gar zum Ausschuß eines Teiles. Durch unter
schiedliche Materialdicken, unterschiedliche Fertigungs
toleranzen, veränderte Wärmeableitung, Oxidschichten sowie
Schwankungen des Schweißstromes, der Schweißspannung und
dergleichen kommt es beim Schweißen der Nahtwurzel häufig zu
Schweißfehlern. Man ist daher bestrebt, durch eine Beobach
tung der Schweißwurzel und Regelung des Schweißvorganges
Fehler in der Schweißnaht weitgehend zu verhindern.
Im Aufsatz "Selbsttätige Regelung des Einbrands beim Licht
bogenschweißen" der Fachzeitschrift "Swarotschnoje Prois
wodstwo (Schweißproduktion), Nr. 8, 1961, UdSSR, Seiten 23
bis 25", ist ein Lösungsbeispiel dazu beschrieben. Bei der
darin offenbarten Einrichtung wird der Einbrand bzw. eine
unveränderliche Tiefe des Einbrands bei einer veränderlichen
Größe des Nahtspalts zwischen den Schweißkanten selbsttätig
geregelt. Es handelt sich dabei um ein System der selbst
tätigen Steuerung der Pendelbreite einer schwenkbaren
Schweißelektrode in Abhängigkeit von der Tiefe des Einbrands
der Schweißwurzel. Dazu ist wurzelseitig eine kristalline
fotoelektrische Diode an einer relativ zum Schweißlichtbogen
fixierten Position als Strahlungsfühler angeordnet, der ein
Signal in Abhängigkeit der Intensität der Lichtausstrahlung
bevorzugt im langwelligen Spektralbereich aus der Schweiß
wurzel zum Steuern eines Antriebs für die Pendelbewegung
ausgibt. Bei dieser bekannten Einrichtung muß der Fühler
sowohl bei einer Rundnaht als auch bei einer geraden Naht
mit dem wandelnden Wurzelschmelzfleck mitbewegt und
möglichst genau justiert werden.
Eine weitere Lösung ist aus der JP-PS 55 42 111 bekannt, bei
der die Schweißnahtregelung nicht mittels einer komplizierten
Pendelbewegung der Schweißelektrode, sondern durch Regelung
des Schweißstromes in Abhängigkeit der Ausstrahlungen aus
einem vom Aufschmelzpunkt relativ weit entfernten Bereich der
Schweißwurzel erfolgt. Jedoch ist auch hier eine Mitführung
des Fühlers mit dem Schweißvorgang erforderlich. Der Fühler
besteht aus 6 Fotosensoren, die in 2 Reihen auf empirisch
bestimmten Abständen in einer bandartigen Halterung versenkt
sind. Zwischen Schweißnahtwurzel und Sensorhalterung befindet
sich lichtdurchlässiges Material (Glaswolle).
Aus der US-Fachzeitschrift "Welding and Metal Fabrication,
March 81, Seiten 81 und 82" ist auch schon eine Lösung
bekannt, mittels eines optischen Lichtleiterkabels und
eines Monitors einen Schweißvorgang optisch zu verfolgen.
Dabei ist das eine stirnseitige Ende des Lichtleiterkabels
auf die Schweißwurzel gerichtet, während das andere Licht
leiterkabelende am Monitor (Bildschirm) angeschlossen ist,
auf dem die Schweißzone vergrößert wiedergegeben wird.
Dieses bekannte System läßt mithin nur eine visuelle
Beobachtung des Schweißvorganges zu. Außerdem ist hierbei
eine ständige und zudem sehr feinfühlige Nachführung und
Einjustierung des inneren Lichtleiterkabelendes in Bezug
auf die momentane Schweißstelle erforderlich. Auf die
Qualität und korrekte Ausführung der Schweißung hat diese
bekannte Beobachtungseinrichtung jedoch keinen Einfluß.
Des weiteren ist aus dem "Patents Abstract of Japan, M-76,
June 30, 1981, Vol. 5/No. 101" auch schon eine Schweißnaht
überwachung mit Hilfe eines optischen Lichtleitkabels
bekannt, die dazu dient, den Schweißstrom so zu regeln, daß
die Schweißtemperatur einen bestimmten Wert erreicht und
behält. Über die Erfassung der Temperatur ist dem Abstract
jedoch nichts näheres entnehmbar.
Schließlich sei noch auf die US-PS 37 02 915 verwiesen, von
der die Erfindung ausgeht. Dort ist ein optischer Sensor
vorgesehen, bei dem in einem Rohr zwei Photozellen zur
Erfassung der stirnseitig eintretenden Strahlung angeordnet
sind. Vor dem Stirnende des Rohres ist unter Freilassung
eines Spaltes eine Sammellinse angeordnet, die die ankommende
Strahlung zu den Photozellen hin umlenkt. Außerdem wird das
Rohr von einem inerten Gas durchströmt, das dazu dient, die
Sammellinse sauber zu halten, für eine ausreichende Kühlung
derselben und des Rohres zu sorgen und außerdem eine
Oxidation der Schweißstelle zu verhindern. Die Photozellen
sind an eine Regelung angeschlossen, die in Abhängigkeit
von der von den Photozellen empfangenen und in elektrische
Spannung umgesetzten Strahlung der Schweißstelle eine Ver
größerung oder Verkleinerung des Schweißstromes und der
Verweilzeit steuert. Damit die Einrichtung funktionieren
kann, muß das Rohr in einem solchen Abstand von der
Schweißstelle justiert sein, daß die Strahlung unter einem
Einfallswinkel zwischen 5° und 45° auf die frontseitig
angeordnete Sammellinse trifft. Dies erlaubt zwar einen
gewissen Spielraum innerhalb fester Grenzen, bei einer
hiervon abweichenden Lage kann die Einrichtung jedoch
nicht mehr funktionieren. Im übrigen wäre das Rohr, wenn
der Einfallswinkel gerade noch 5° betragen würde, so weit
von der Schweißstelle entfernt, daß die Wirksamkeit und
Eindeutigkeit der erfaßten Strahlung zumindest stark
angezweifelt werden muß. Das heißt, je näher das Rohr mit
der Sammellinse zur Schweißstelle hingerückt wird, um so
besser die Strahlenumsetzung. Für eine eindeutige Regelung
ist deshalb durchaus eine relativ exakte Zuordnung von
Sammellinse und Rohr zur Schweißstelle erforderlich. Da
zudem aus den erwähnten Gründen inertes Gas durch das Rohr
geleitet werden muß, sind auch entsprechend aufwendige
Halterungen für die Sammellinse und die Photozellen im
bzw. am Rohr erforderlich. Außerdem muß das Rohr selbst
exakt in Bezug auf die Schweißstelle fixierbar sein, was
entsprechend genaue Vorrichtungen voraussetzt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß nur eine Grobjustierung eines in sich einfachen,
unkompliziert aufgebauten Sensorsystems notwendig, trotz
dem aber eine exakte Umsetzung der empfangenen Strahlung
für eine genaue Regelung des Schweißvorganges erzielbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 in Verbindung mit den in dessen
Oberbegriff angegebenen Merkmalen gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nutzt die von der
Schweißstelle emittierte Strahlung zur Regelung des
Schweißvorganges, indem der Stab die auf dessen Außen
umfang bzw. -mantel auftreffende Stahlung zumindest
teilweise aufnimmt und sie an den Fotosensor weiter
leitet. Ein derartiger Lichtleiter der einen runden
oder poligonalen Querschnitt haben und gerade oder
gebogen ausgestaltet sein kann, kann gestellfest ange
bracht werden, wobei der Fotosensor beliebig entfernt
von der heißen Schweißzone angeordnet sein kann. Die
Geometrie des Sensorstabes richtet sich nach dem Verlauf
der Schweißnaht derart, daß die Strahlung der sich
bewegenden Schmelzstelle trotz nicht mitlaufenden Stabes
stets auf den Stab auftrifft. Außerdem ist eine genaue
Positionierung im Gegensatz zu den bekannten Verfahren
nicht notwendig. In Abhängigkeit der absorbierten Strahlen
energie wird der Schweißstrom oder die Dauer von Strom
impulsen geregelt, womit eine rasche und präzise Steuerung
des Schweißvorganges möglich ist.
Der Sensorstab ist vorzugsweise so hergestellt, daß
er ein kurzwelliges Band aus dem Strahlenspektrum ab
sorbiert und es in eine langwellige Strahlung umwandelt
und zum Sensor weiterleitet.
Mit der kurzwelligen Strahlung wird der Zustand des
Schmelzpunktes mit geringstmöglicher Verfälschung durch
Fremdeinflüsse erfaßt. Die nachträgliche Anhebung der
Wellenlänge durch den Sensorstab hat den Vorteil, daß die
Strahlung in einen Wellenlängenbereich gebracht wird, der
für Fotosensoren, z.B. Si-Fotodioden günstig ist. Foto
sensoren sind empfindlich für größere Wellenlängen.
Der Sensorstab kann einen großen Teil des transformierten
Lichtes aufgrund seines hohen Berechnungsindexes im Stab
durch Totalreflexion verlustarm über weite Strecken zu
dessen Stirnflächen leiten.
Der Sensorstab kann dazu einen Durchmesser zwischen
etwa 3 bis 15 mm haben. Er empfängt radial einfallende
Strahlung aus allen Winkelstellungen mit gleicher Empfind
lichkeit.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist somit eine
fertigungstechnisch einfache Lösung zur genauen Regelung
des Schweißstromes und damit zur zuverlässigen Steuerung
der Schweißnaht geschaffen, bei der kein Mechanismus
für einen Vorschub des Fühlers sowie keine genau einzu
haltene Positionierung des Sensors notwendig ist.
Für den Sensorstab kann jedes durchsichtige Polymer
verwendet werden, das Lichtstrahlungen absorbiert
und innerhalb des Materials durch Totalreflexion
in bestimmte Richtungen weiterleiten kann. Dazu sind
beispielsweise Polycarbonade, Polymethylmethacrylat,
Zellulose geeignet.
Für die Filterung der Strahlung ist es vorteilhaft,
den Sensorstab mit lumineszenzfähigen Partikeln zu
durchsetzen, die die für den Anwendungsfall günstigen
Wellenlängen absorbiert und umgewandelt wieder abstrahlt.
Hiermit wird erreicht, daß nur ein enges Strahlenspektrum
bzw. nur eine Wellenlänge absorbiert und zum Fotosensor
geleitet wird, so daß ohne zusätzliche Filter einfache,
auf eine Wellenlänge abgestimmte Sensoren verwendbar sind.
Für die anderen Wellenlängen ist der Sensorstab transparent.
Bei einem Schweißvorgang trifft das gesamte vom Auf
schmelzpunkt an der Nahtwurzel und seiner Umgebung emit
tierte Licht den Sensorstab, durch die lumineszenzfähigen
Teilchen werden nur die Strahlungen absorbiert, die bevor
zugt vom Aufschmelzpunkt und nicht von der Umgebung
emittiert werden. Das von den Teilchen wieder emittierte
Licht ist längerwelliger und liegt damit im Bereich
der erhöhten Empfindlichkeit einer Fotodiode. Durch
Totalreflexionen wird ein großer Teil des emittierten
Lichts an die Stirnflächen geleitet. Ein an mindestens
einer Stirnseite des Sensorstabes angeordneter Fotosensor
reagiert sehr empfindlich auf Intensitätsschwankungen
des vom Aufschmelzpunkt emittierten und von den lumines
zenzfähigen Stoffen absorbierten Lichtes. Damit steht
für die Regelung ein bezüglich der Schweißnahtwurzel
breite empfindliches Signal zur Verfügung.
Mit den als Filter wirkenden Partikeln können die warmen
Infrarotstahlungen ausgefiltert werden, so daß Fehler
durch Fremdstrahlungen, insbesondere die von den der
Schweißnaht umgebenen Werkstoffbereichen emittierten
Wärmestrahlungen, ausgeschaltet werden.
Ein so ausgebildeter Stab hat die Eigenschaften, Licht
selektiv zu absorbieren, zu transformieren und zu leiten,
er ist besonders bei Rohrrundnähten vorteilhaft, da
hier nach dem Schweißen von etwa 300° Umfang der Rest
der Schweißung in einem durch Wärmeleitung schon heißen
Bereich stattfindet. Gerade in diesem heißen Über
lappungsbereich von Nahtanfang und -ende ist der Anteil
des längerwelligen, von der Umgebung des Aufschmelz
punktes emittierten Lichtes am Gesamtspektrum wesent
lich größer und würde auch bei nur teilweiser Berück
sichtigung im Fotosensor zur Verfälschung der Messung und
damit zu einer ungleichmäßigen Schweißnahtwurzelbreite
führen.
Dadurch, daß der Sensorstab bevorzugt nur kurzwelliges,
vom Schmelzpunkt emittiertes Licht zum Fotosensor leitet,
ist es dem Sensor möglich, ein Signal zu liefern, mit
Hilfe dessen ein Regler den Schweißstrom so verändert,
daß auch unter ungünstigsten Randbedingungen eine Schweiß
naht mit gleichmäßiger schmaler Wurzel über der gesamten
Länge entsteht.
Eine zusätzliche Filterung der langwelligen Strahlen
kann mittels eines nur für die gewünschte Wellenlänge
transparentes, den Stab umgebendes Rohr erreicht werden.
Hierzu ist Quarz besonders gut geeignet. Damit wird der
Sensorstab gegen Hitze geschützt.
Die von einem Sensorstab eingefangene Strahlung wird
an den Stirnenden wieder ausgestrahlt. Um die aus der
von der Fotoelektrode entferntliegenden Stirnende aus
tretende Strahlung ebenfalls zu nutzen, wird an dieser
Stirnseite eine Spiegelfläche vorgesehen, die die Strah
lungen wieder zurück in den Stab reflektiert.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
der Sensorstab mit Blenden versehen, die je nach
Anwendungsfall unterschiedlich ausgebildet sind.
Mit den Blenden werden Fremdstrahlungen, z.B. Licht
aus der Umgebung, Wärmestrahlungen aus aufgeheizten
Werkstückbereichen in der Umgebung des Schweißpunktes
abgehalten und damit Verfälschungen der Meßdaten,
insbesondere durch sich zeitlich und örtlich ändernden
Fremdstrahlungen weitestgehend ausgeschaltet.
Die erfindungsgemäße Ausführung ist daher geeignet,
um präzise Messungen der Einbrandtiefe einer Schweiß
wurzel und eine genaue Regelung des Schweißvorganges
mit sehr einfachen Mitteln durchzuführen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine allgemeine Anordnung des Regelsystemes,
Fig. 2 bis 4 je ein Ausführungsbeispiel.
Bei einem Schweißvorgang, bei dem zwei Werkstücke
10 und 11 miteinander verbunden werden sollen, kommt der
Herstellung der Schweißnahtwurzel 12 eine besondere Be
deutung zu. Die Schweißnaht im Wurzelbereich muß möglichst
durchgehend homogen verlaufen, um eine zuverlässige
Verbindung der Werkstückteile 10 und 11 zu gewähr
leisten. Wird der Schweißpunkt zu stark erhitzt, dann
besteht die Gefahr, daß das Lot durchsickert. Bei zu
geringer Aufschmelzung wiederum können unverschweißte
Stellen die Folge sein.
Um derartige Unregelmäßigkeiten zu vermeiden, wird die
Schweißnaht gemäß Fig. 1 ständig beobachtet und der
Schweißvorgang über den an der Schweißelektrode 13
anliegenden Strom 14 geregelt.
Die Regelung des Schweißstromes 14 erfolgt dadurch, daß
die Intensität der Strahlung 16, die von der aufgeheizten
Schweißwurzel 12 emittiert wird und die ein Maß für die
Einschmelztiefe ist, mit einem Fotosensor 18, beispiels
weise einer Si-Fotodiode gemessen wird. Der Fotosensor 18
gibt ein Signal 19 aus, das der aufgenommenen Strahlungs
intensität entspricht.
Mittels eines Reglers 20 wird aufgrund des Signals 19
ein Potentiometer 22 zur Einstellung des für den je
weiligen Zustand erforderlichen Schweißstromes 14
angesteuert. Es kann auch die Dauer eines Schweißimpulses
beeinflußt werden.
Um den Fotosensor 18 einerseits fern von der heißen
Schweißstelle anordnen zu können und eine ausreichende
Strahlungsenergie aufnehmen zu können, wird ein strahlen
sammelnder ausgebildeter Sensorstab 24 verwendet, der
die aufgenommene Strahlung 16 vom Bereich des Schweiß
punktes an eine davon entferntgelegene Stelle leitet.
Mit dem Sensorstab 24 kann über eine größere Umfangsfläche
Strahlungen absorbiert und an die verhältnismäßig kleine
Fläche der Stirnseiten des Stabes konzentriert werden.
Der Fotosensor 18 ist an einem, dem warmen Bereich 26
des Schmelzpunktes entferntliegenden Stirnende des
Stabes 24 angeordnet, um dort die konzentrierte Strahlungs
energie aufzunehmen und in elektrische Spannung umzu
wandeln.
Der Lichtleiterstab 24 wird so ausgebildet, daß er
unbeweglich angeordnet imstande ist, die Strahlung des
sich bewegenden Einbrandbereiches durchweg aufnehmen
zu können.
Wie in Fig. 1 mit der Bezugsziffer 27 angedeutet, ist der
Stab gestellfest angebracht. Die geometrische Ausge
staltung des Lichtleiterstabes 24 richtet sich nach
dem Anwendungsfall bzw. der Geometrie des Schweiß
nahtverlaufes. Der Lichtleiterstab 24 kann ebenfalls
in Abhängigkeit des Verlaufes der Schweißwurzel mit
Blenden versehen werden, mit denen die Strahlenabsorption
auf einen gezielten Strahlenkonus eingeschränkt wird.
Durch im Stabmaterial enthaltene fluoreszierende Par
tikeln wird die Strahlung nur einer bestimmten Band
breite vom Stab absorbiert. Bei der Wahl der Partikeln
mit einer Absorptionsfähigkeit im Bereich der niedri
geren optischen Wellenlängen bis etwa 500 nm lassen
sich die langwelligen, insbesondere Wärmestrahlungen
ausfiltern, wodurch eine Beeinträchtigung der fremden
Wärmestrahlung weiter reduziert wird.
Um die absorbierte Strahlung möglichst vollständig
zum Fotosensor 18 zu leiten, ist am dem Fotosensor 18
entgegengesetzten Ende 28 des Lichtleiterstabes 24
eine Reflektionsschicht vorgesehen, mit der die diesem
Ende 28 ausgerichteten Strahlen in den Lichtleiterstab 24
zurückreflektiert werden.
Verschiedene Ausführungen des Lichtleiterstabes sind in
den Fig. 2 bis 4 gezeigt.
Gemäß Fig. 2 ist ein gradliniger Lichtleiterstab 30
gezeigt, der beispielsweise für eine Rundschweißnaht 31
zum Zusammenfügen von Rohren 32 vorgesehen werden kann.
Der Lichtleiterstab 30 ist am freien Stirnende mit einer
Spiegelschicht 34 versehen, die die an dieser Stirn
seite ankommenden Strahlen 38 zurückreflektiert (36),
so daß ein Austritt von Strahlenenergie an dieser Stirn
seite verhindert wird. Die zurückreflektierten Strahlen
36 werden ebenfalls wie die direkt absorbierten Strahlen
38 durch Totalreflexion innerhalb des Stabes zur ent
gegengesetzten Stirnseite des Stabes 30 und damit zum
Fotosensor 18 geleitet.
Der Lichtleiterstab 30 ist mit einer als Blende aus
gebildeten, lichtundurchlässigen Ummantelung 35 um
geben, die lediglich in dem Bereich der Schweißnahtwurzel
31 eine Ringöffnung 37 hat, durch die ein Strahlen
konus 39 von der unteren Schmelzstelle 40 in den
Lichtleiterstab 30 durchdringen kann. Durch die Blende 35
wird verhindert, daß ein großer Anteil von Fremdstrah
lungen, z.B. Wärmestrahlungen 42 aus dem Umgebungs
bereich des Schmelzpunktes 40, von außen kommende
Lichtstrahlen 43 in den Stab 30 eindringen und das Meß
ergebnis verfälschen, zumal diese Strahlungen im Regel
fall keine konstante Intensität haben. Die Aufwärmung
des Werkstückes 32 in der Umgebung des Schweißpunktes 40
schwankt nämlich im allgemeinen und das von außen ein
dringende Licht 43 wird durch unregelmäßige Abschattungen
ebenfalls in ihrer Intensität stark schwanken.
Durch die Blende 35 wird somit vorwiegend die von der
Schmelzstelle 40 emittierte, die Temperatur und den Zu
stand bzw. die Größe der momentanen Schmelzzone charakteri
sierende Strahlung 39 an den Fotosensor 18 weitergeleitet
und verarbeitet. Hiermit kann eine sehr genaue Messung der
Einbrandtiefe im Werkstück 32 durchgeführt und folglich
eine genaue Regulierung des Schweißstromes 14 vorgenommen
werden, die es erlaubt, eine über die Schweißnahtlänge
gleichmäßige Einbrandtiefe und damit eine gleichmäßige
Schweißnahtwurzel herzustellen.
Mit der Vorrichtung können Rundnähte von Kugeln, Rohren,
Kegeln mit Durchmessern von 30 bis 3000 mm überwacht
werden.
Beim Schweißen von Rohren mit sehr großen Durchmessern,
d.h. oberhalb 3 m wird die Intensität der auf einen
axialen Lichtleiterstab gemäß Fig. 2 auftreffende
Schmelzstellenstrahlung zu gering sein, um eine genaue
Messung bzw. Regelung durchzuführen. In diesem Fall
könnte der Lichtleiterstab als offener Ringstab aus
gebildet werden, dessen Durchmesser entsprechend nied
riger als der Durchmesser der zusammenzufügenden Rohre
ist.
Bei sehr langen Rohren 32 wird das aus Sensorstab 30
und Fotosensor 18 bestehende Sensorsystem verschiebbar
angebracht, so daß es der Schweißnaht nachgeführt
wird, wenn eine Längsschweißung vorgenommen wird. In
diesem Fall wird der Sensorstab in der Art nach Fig. 4
ausgestattet sein. In Fig. 2 ist ein für eine Rund
naht 31 ausgebildeter Sensorstab 30 gezeigt, der für
so eine Naht nach dessen Positionierung - die nicht
exakt sein muß - ortsfest verankert. Für eine Längs
naht wird der Sensorstab ausgetauscht, die nicht darge
stellte Verankerung gelöst und das Sensorsystem ent
lang einer Führung 61 dem Schweißvorgang mit Motor oder
per Hand nachgeführt.
In Fig. 3 ist ein Beispiel gezeigt, bei dem ein un
regelmäßiger Werkzeugkantenverlauf 50 zu verschweißen
ist. Für so einen Fall kann der Lichtleiterstab 51
mit entsprechend gebogener Kontur ausgebildet werden,
so daß der Schweißweg stets oberhalb des Lichtleiter
stabes 51 zu liegen kommt. Als Blenden sind hier Ring
scheiben 52 vorgesehen, die in regelmäßigen Abständen
über die Länge des Stabes 51 hinweg senkrecht zur Stab
achse 53 mit dem Stab befestigt sind.
Bei geradlinigen Schweißnähten kann der Lichtleiter
stab 55 gemäß Fig. 4 mit einer lichtundurchlässigen
Ummantelung 56 umschlossen sein, die einen Spalt 57
für den Zutritt von Strahlungen 58 freiläßt. Diese
Blendenausführung eignet sich auch für den Ringstab für
Rohr-Schweißnähte mit großen Durchmessern.
Je nach Anwendungsfall kann ein Sensorsystem verwendet
werden, das die für den Anwendungsfall günstige Ab
sorptions- bzw. Wirkbänder hat. Die gewünschte Ab
sorption wird durch entsprechende Pigmentierung des
Sensorstabmaterials erreicht. Es ist aber auch möglich,
einen nahezu alle optischen Wellenlängen absorbierenden
Stab zu verwenden und die Wellenlängenselektierung durch
ein als Filter dienendes Rohr 62 (Fig. 2) zu erreichen.
In so einem Fall kann ein den Stab kühlendes Inertgas
durch den Ringspalt geführt werden, das nach Austritt
des Ringspaltes die Schweißstelle umspült und damit
einer Korrosion entgegenwirkt.
Der Sensorstab kann im Rahmen der Erforderung, Licht
strahlen zu absorbieren und weiterleiten, jede
erdenkliche Ausgestaltung haben. So ist es auch denk
bar, einen Flüssigkeitsstab vorzusehen, bei dem durch ent
sprechende Wahl der Flüssigkeit und des Materials des
die Flüssigkeit tragenden Rohres ein für die Total
reflexion günstiger Berechnungsindex gegeben ist.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Regelung von Schweißvorgängen bei vor
wiegend einlagigen I-Maßverbindungen und ersten Nähten
mehrlagiger Schweißungen mit einer wurzelseitig
angeordneten Einrichtung zur Erfassung des Schweiß
vorganges, die einen Fotosensor aufweist, der durch
Strahlenabsorption mindestens eines Bandbereiches aus
dem Strahlungsspektrum des Schweißwurzelbereiches
Zustandsgrößen des momentanen wurzelseitigen Aufschmelz
punktes erfaßt und dabei die absorbierte Strahlung zur
Regelung des Schweißstromes in elektrische Spannung
umwandelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Teil der wurzelseitigen Einrichtung ein annähernd
transparenter Sensorstab (24, 30, 51, 55) vorgesehen ist,
der die auf einen Umfangsbereich desselben auftreffende
Strahlung des wurzelseitigen Aufschmelzpunktes aufnimmt
und durch interne Reflexionen zum Fotosensor (18) leitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensorstab (24, 30, 51, 55) hinsichtlich seiner
Transparenz und seines Materiales so ausgebildet ist,
daß er ein kurzwelliges Band aus dem wurzelseitigen
Strahlungsspektrum absorbieren und diese Strahlung in
eine längerwellige, dem Fotosensor zuzuführende Strahlung
umwandeln kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensorstab (24, 30, 51, 55) ein
Vollstab aus einem nahezu transparenten Polymer ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensorstab (24, 30, 51, 55) fluoreszierende Partikel
enthält, die optische Strahlung im Bereich des Grün- bis
Lilatones absorbieren und in längerwellige Strahlung
umsetzen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fotosensor (18) eine
Si-Fotodiode ist, die an einer Stirnseite des
Sensorstabes (24, 30, 51, 55) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an der dem Fotosensor (18) entgegengesetzten Stirnseite
des Sensorstabes (30) eine Reflektionsschicht (34) vor
gesehen ist, an der die an dieser Stirnseite ankommenden
Strahlen (38) in den Stab zurückreflektiert werden.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorstab (30, 51, 55)
umfangsseitige Strahleneintrittsbereiche freilassende
Blenden (35, 52 bzw. 56) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Blenden entlang des Sensorstabes (51) regelmäßig
verteilte, konzentrisch zur Stabachse (53) angeordnete
Ringscheiben (52) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
radial gerichtete Blenden in regelmäßigen Abständen am
Umfang des Sensorstabes angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensorstab (30, 55) bis auf einen Spalt (37 bzw. 57)
in Umfangsrichtung oder entlang einer Mantellinie mit
einem lichtundurchlässigen Material (35 bzw. 56) als
Blende umgeben ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorstab (24, 51)
ortsfest angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensorstab (51) parallel zum Schweißnaht
verlauf (50) gebogen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensorstab bei sehr langen, über
dessen axiale Längserstreckung hinausgehenden Schweiß
nähten oder weiteren, mit größerem Abstand als dessen
Längserstreckung voneinander gegebenen Schweißbereichen,
mittels einer Vorrichtung zum jeweils nächsten Schweiß
bereich hin nachführbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorstab (30) von
einem Rohr (60) umgeben ist, das bevorzugt nur im kurz
welligen und vom Stab absorbierbaren Strahlenbereich
transparent ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Sensorstab (30) und umgebenden Rohr (60)
ein inertes Gas strömt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorstab einen
polygonalen Querschnitt hat.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensorstab ein mit einer nahezu transparenten
Flüssigkeit gefülltes Rohr ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843443493 DE3443493A1 (de) | 1983-12-31 | 1984-11-29 | Vorrichtung zur regelung eines schweissvorganges |
CH592084A CH664316A5 (de) | 1983-12-31 | 1984-12-13 | Vorrichtung zur regelung eines schweissvorganges. |
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NL8403893A NL8403893A (nl) | 1983-12-31 | 1984-12-21 | Inrichting voor het regelen van een lasproces. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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