-
Herr Jürgen-Gerd Dirks, Richardstr. 18, 2971 Hinte 2 Suurhusen
-
Vorrichtung zur Verminderung des Anlagedruckes eines angelegten selbst
spannenden Sicherheitsgurtes Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Verminderung
des Anlagedruckes eines angelegten selbstspannenden Sicherheitsgurtes, insbesondere
Kraftfahrzeug-Sicherheitsgurtes, der von einem fest verankerten Selbstspanner aus
über eine Umlenköse zu einem fest verankerten Schloß verläuft.
-
Der durch die Selbstspanner verursachte Anlagedruck von Sicherheitsgurten
wird, insbesondere bei längeren Fahrten, vom Insassen eines Kraftfahrzeuges als
störend, unter Umständen sogar als schmerzhaft empfunden. Insbesondere weibliche
Insassen leiden häufig unter straff am Oberkörper anliegenden Gurten.
-
Störend ist auch die Beeinträchtigung der Kleidung durch zum Beispiel
verschmutzte Gurte. Die Verschmutzungsgefahr ist häufig gegeben, wenn das Fahrzeug
von Personen mit beispielsweise verschmutzter Arbeitskleidung für Dienstfahrten
benutzt wird. Bei einem anschließenden privaten Einsatz des Fahrzeuges kann am Gurt
durch Übertragung von der Arbeitskleidung haften-
der Schmutz saubere
Kleidung verderben.
-
Durch gesetzliche Bestimmungen muß der Gurt beim Benutzen eines Kraftfahrzeuges
jedoch angelegt sein, so daß diese Nachteile bisher in Kauf genommen werden müssen.
-
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
durch welche die geschilderten Nachteile vermieden werden.
-
Diese Aufgabe ist gelöst worden durch einen Sperranschlag, der an
den gegen die Wirkung des zurückholenden Selbstspanners ausgezogenen Sicherheitsgurt
vor einer Umlenköse ansetzbar ist.
-
Der von dem Selbstspanner abgezogene und in das Schloß eingeklinkte
Sicherheitsgurt kann, nachdem der Sperranschlag angesetzt ist, nicht mehr vom Selbstspanner
vollständig zurückgeholt werden. Der Gurt kann nur soweit zurückgeholt werden, bis
der Sperranschlag gegen die Umlenköse anschlägt. Der Gurt bleibt somit locker und
ist dennoch angelegt. Ein durch Strammziehen mittels des Selbstspanners erzeugter
lästiger Anlagedruck wird vermieden.
-
Nach einer Weiterbildung ist der Sperranschlag als Federklemme ausgebildet.
Eine Federklemme hat den Vorteil, daß sie nach Belieben an den Gurt ansetzbar oder
davon abnehmbar ist.
-
Eine Federklemme kann auch jederzeit am Gurt versetzt werden, so daß
ein jeweils erwünschter lockerer Sitz des angelegten
Gurtes noch
hinsichtlich einer zunehmenden oder abnehmenden Lockerung verändert werden kann.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, daß die Federklemme
federbelastete, den Gurt zwischen sich aufnehmende Klemmbacken aufweist und das
Handhaben zum Öffnen der Klemmbakken vorgesehen sind. Die Klemmbacken können somit
gegen die Wirkung einer Feder durch Druck -auf die Handhaben auseinander gespreizt
werden. Die Federklemme wird dabei gleichzeitig so an den Gurt angesetzt, daß er
zwischen den Klemmbacken aufgenommen ist, so daß diese nach Lösen des Druckes auf
die Handhaben durch die freiwerdende Federspannung den Gurt zwischen sich einklemmen.
-
Die Federklemme kann auch aus Kunststoff oder aus Metall kostengünstig
hergestellt sein, weil sie ein konstruktiv einfaches Bauteil ist.
-
Nach einer anderen Weiterbildung ist bei der Vorrichtung mit Vorteil
vorgesehen, daß an der Federklemme eine Verliersicherung, zum Beispiel eine Kette
angeordnet ist, und daß das freie Ende der Verliersicherung ein Halteelement aufweist.
Mit dem Halteelement kann die an der Verliersicherung hängende Federklemme im Fahrzeug
an geeigneter Stelle unverlierbar angebracht werden. Zweckmäßigerweise wird das
Halteelement im Fahrzeug in der Nähe der Umlenköse des Sicherheitsgurtes angebracht.
-
Selbstverständlich kann als Verliersicherung auch eine
Schnur,
Kordel oder dergleichen: Element verwendet werden.
-
Vorzugsweise ist das Halteelement eine mit dem Fahrzeug verbindbare
Ringöse. Die Ringöse weist eine Fußplatte auf, von der sie absteht. Diese Fußplatte
bietet auf einfache Weise eine Ansetzmöglichkeit für Verbindungselemente, um das
Halteelement, bzw. die Ringöse mit dem Fahrzeug zu verbinden, und somit den neuerungsgemäßen
Sperranschlag im Bereich der Sicherheitsgurte unverlierbar zu halten.
-
Es liegt selbstverständlich im Rahmen der erfindungsgemäßen Neuerung,
das Sperrelement auch anderen jeweils geeigneten Sicherheitsgurt-Bereichen zuzuordnen.
Beispielsweise kann das Sperrelement auch unmittelbar vor dem Selbstspanner an dem
Gurt angesetzt werden. Diese Maßnahme hat jedoch den Nachteil, das Selbstspanner
häufig an schwer zugänglichen Orten im Kraftfahrzeug angeordnet werden. Die Umlenköse
ist dagegen über der Schulter eines Insassen am Dachholm der Fahrzeugkarosserie
befestigt und demzufolge leichter zugänglich.
-
Selbstverständlich kann die Umlenköse auch durch einen Schlitz im
Dachholm ausgebildet werden, wenn die vom Selbstspanner zur Umlenköse verlaufende
Part des Sicherheitsgurtes innerhalb des Hohlraumes eines Tür- beziehungsweise Dachholmes
vom Kraftfahrzeug verläuft.
-
Die Fußplatte für das Halteelement kann mit Schrauben oder dergleichen
Befestigungselementen am Kraftfahrzeug festgesetzt werden. Vorzugsweise weist die
Fußplatte jedoch ein Klebekis-
sen auf, das mit Klebstoff beschichtet
ist, so daß die Fußplatte nach Abziehen eines Schutzdeckblattes, und somit nach
Aktivieren der Klebschicht einfach an den dafür vorgesehenen Flächenbereich des
Kraftfahrzeuges geklebt werden kann.
-
Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht einer Vorrichtung Fig. 2 eine Ansicht des Umlenkbereiches eines Sicherheitsgurtes
mit angesetzter Vorrichtung und Fig. 3 eine Seitenansicht des Befestigungsbereiches
gemäß Fig. 2 im Schnitt mit angesetzter Vorrichtung.
-
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Verminderung des Anlagedruckes
eines angelegten selbstspannenden Sicherheitsheitsgurtes in perspektivischer Ansicht
dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einer Federklemme mit Klemmbacken 2 und
3, welche durch die Kraft einer Spiralfeder 4 gegeneinander gedrückt werden. Die
hinteren Enden der Klemmbacken sind als Handhaben 5 und 6 ausgebildet. Durch Zusammenpressen
der Handhaben entgegen der Kraft der Feder 4 können die Klemmbacken 2 und 3 der
Federklemme geöffnet werden, so daß ein Sicherheitsgurt zwischen den Klemmbacken
aufgenommen werden kann. An der Feder-
klemme ist eine Verliersicherung
angeordnet, die hier als Kette 7 ausgebildet ist. Am freien Ende der Kette 7 ist
ein Halteelement 8 angeordnet, welches aus einer Öse 9 besteht, welche von einer
Fußplatte 10 absteht. Die Fußplatte kann an einem Karosserieteil in einem Fahrzeug
befestigt werden. An der Fußplatte befindet sich zu diesem Zweck ein Klebekissen
11.
-
In Fig. 2 ist ein Umlenkbereich eines Sicherheitsgurtes 12 schematisch
in der Vorderansicht dargestellt. An einem nicht weiter sichtbaren Karosserieteil
ist eine Umlenköse 13 befestigt, durch die der anzulegende Sicherheitsgurt 12 verläuft,
wobei die Part 12a von einem nicht weiter dargestellten Selbstspanner aus zur Umlenköse
13 verläuft. Ein vom Selbstspanner abgezogener Sicherheitsgurt kann vom Selbstspanner
durch die Umlenköse 13 nicht zurückgezogen werden und sich somit nicht straff an
den Oberkörper eines Kraftfahrzeug-Insassen anlegen, sobald die Federklemme 1, die
mit ihrer Fußplatte 10 über die Kette 7 am Fahrzeug hängt, so auf den Sicherheitsgurt
gesteckt ist, daß sie sich durch ihre Klemmwirkung hält und bei Zurückziehung des
Sicherheitsgurtes 12 an die Umlenköse 13 schlägt. Ein weiteres Zurückziehen durch
den Selbstspanner wird verhindert, so daß ein über den Oberkörper eines Kraftfahrzeug-Insassen
verlaufender Gurt 12 locker bleibt.
-
In Fig. 3 ist eine Seitenansicht des in Fig. 2 gezeigten
Umlenkbereiches
eines Sicherheitsgurtes schematisch im Schnitt dargestellt.
-
Die Umlenköse 13, durch die der Gurt 12 bzw. 12a verläuft, hängt
in einem Lagerbügel 14, welcher mittels einer Sechskantschraube 15 am hier schematisch
angedeuteten Holm 16 eines Kraftfahrzeuges, befestigt ist. Der Befestigungsbereich
mit der Sechskantschraube 15 ist durch eine Schutzkappe 17 abgedeckt. Auf die äußere
Fläche der Schutzkappe ist die Fußplatte 10 mittels des Klebekissens 11 aufgeklebt.
Die Kette 7 hält die Federklemme 1, deren Klemmbacken 2 und 3 den Sicherheitsgurt
12 klemmen und ein Durchrutschen durch die Umlenköse 13 verhindern können.
-
- Leerseite -