DE3435937A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen lackierung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen lackierungInfo
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Description
"Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Lackierung"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Lackierungen
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Lackierungen, d.h. beim partiellen Applizieren von
Lacken, bei denen die Farbtöne untereinander scharf
abgegrenzt sein müssen, geht man üblicherweise so vor, daß das Substrat mit einem ersten Farbton überzogen
wird, der aufgebrachte Lack getrocknet und eingebrannt und dann die mit diesem Farbton beschichtete
Fläche abgedeckt wird, worauf anschließend die nicht abgedeckten Flächen mit einem
zweiten oder weiteren Lacken überzogen werden (siehe Lehrbuch für Fahrzeuglackierer, Verlag Neuer
Herkur GmbH, München, 1. Auflage, 1981, Seite 19o).
Diese Arbeitsweise ist wegen des jeweils zwischen der Aufbringung von zwei Lacken erforderlichen
Trocknens bzw. Einbrennens zeit- und energieaufwendig. Im übrigen entsteht eine hohe Lackverschwen-
dung im Überdeckungsbereich.
Demgegenüber Liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine mehrfarbige Beschichtung zu schaffen, wobei
sämtLiche verschiedenfarbig lackierten Flächen relativ
scharf voneinander abgegrenzt sind und somit den Anforderungen einer dekorativen Oberfläche genügen,
ohne daß ein zwischenzeitliches Trocknen oder Einbrennen erforderlich ist und wobei weiterhin
der Überdeckungsbereich zwischen den einzelnen Farbtongrenzen gering gehalten werden kann.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
gelöst.
Bei der Arbeitsweise gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren
wird das Substrat mit dem ersten Lack oder Farbton in an sich bekannter Weise, beispielsweise
durch Spritzapplikationen, mit Hilfe von pneumatischen
Zerstäubern oder Zentrifugalzerstäubern im
elektrostatischen Feld beschichtet. Ohne nunmehr
diese aufgebrachte erste Lackschicht zu trocknen oder einzubrennen, wird der in der Regel andersfarbige
zweite oder jeder weitere in der Regel andersfarbige Lack durch einen Zerstäuber aufgebracht,
der mit elektrostatischem Transport der Farbteilchen
arbeitet und der an den Farbtongrenzen den Lacktröpfchen einen Impuls aufprägt, der nahezu
parallel zu der dort vorhandenen Flächennormalen
des Substrates steht. Als Zerstäuber wird erfindungsgemäß ein elektrostatisch arbeitendes Gerät
vorgeschlagen, das mit ruhenden Zerstäuberkanten und einem Transport der Farbteilchen im elektrischen
Feld arbeitet.
Der Einsatz einer elektrostatischen Zerstäubung
an ruhenden Zerstäuber kanten mit dem Transport der Farbteilchen im elektrischen Feld ist seit
langem bekannt (siehe IndustrieIackierbetrieb,
25. Jahrgang, Nr. 2, 1957, Seite 34 und 35). In dieser Li teraturste I Ie wird zum Prinzip des Verfahrens
ausgeführt, daß als Sprühbild eine unscharf begrenzte Form zwischen Rechteck und Oval
erzielt wird.
Anspruch 2 kennzeichnet eine Variante des erfindungsgemaßen
Verfahrens, bei der das Sprühbild gesteuert werden kann.
Anspruch 3 beschreibt eine Weiterbildung, bei der
das Sprühbild sogar unter dem Sprühvorgang selbst geändert werden kann.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist durch den Anspruch 4 beschrieben. Wesentliches Merkmal dabei ist, daß der
durch die Zerstäuberkanten gebildete Sprühspalt mit
seiner Spa It Längsachse im wesentlichen senkrecht zur Flächennormalen des Substrates steht, also die
Spa 111ängsachse parallel zum Substrat verläuft.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Sprühspalt so ausgerichtet ist, daß er im wesentlichen senkrecht
zu der Ebene steht, die durch die Flächennormale im Bereich der Farbtongrenzen und durch die
Bewegungsrichtung des Substrates aufgespannt wird.
Durch diese ungewöhnliche Anordnung des Sprühorgans wird erreicht, daß an den Farbtongrenzen den Lack-
- y-
tröpfchen elektrostatisch ein Impuls aufgeprägt
wird, der nachher parallel zu der dort vorhandenen
Flächennormalen steht, wodurch die scharfe Abgrenzung
des aufgetragenen Lackes im Bereich der
Farbtongrenze erreicht wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht gemäß den Ansprüchen ό und 7 darin, daß in Richtung der Sprühspa
11längsachse vor dem Sprühspalt verstellbare,
vorzugsweise automatisch verstellbare, die wirksame
Länge des Sprühspaltes begrenzende Hilfselektroden vorgesehen werden. Durch diese Hilfselektroden
ist die Breite des aufgebrachten Lackbandes
regulierbar und, wenn diese Hilfselektroden
während des Lackierverfahrens auf- und abgesteuert
werden, sind in einfachster Weise Konturen des Lackbandes erzielbar oder Anpassungen an Oberflächenformen
des Substrates, ohne daß hierzu weitere Hilfsmittel eingesetzt werden müssen.
Ein besonderes Anwendungsgebiet der Erfindung ergibt
sich in der Zwei-Farben-Lackierung von Autokarossen,
bei denen nach der Erfindung beide Farben naß in naß aufgebracht werden können. Der durch das
erfindungsgemäße Verfahren erzielbare schmale
Grenzbereich zwischen den verschiedenfarbigen Bereichen
läßt sich durch Bauteile,wie z.B. eine Rammschutzleiste, abdecken. Dadurch wird der beim
bisherigen Lackieren notwendige Zwischenschritt,
vor dem Aufbringen der zweiten Farbe den ersten Lackauftrag einzubrennen, überflüssig. Geringere
Taktzeiten und verringerter Energieverbrauch pro Lackierung einer Karosse sind die Vorteile. Auch
der Raumbedarf wird geringer.
-js -
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf ein Sprühorgan mit zugeordnetem Substrat, in
Fig. 2 in größerem Maßstab die Zuordnung des Sprühorganes zum Substrat zur Verdeutlichung
der Wirklinien und in Fig. 3 in schematischer Darstellung die er-
findungsgemäße Anordnung.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Sprühorgan bezeichnet, das an Hochspannung liegt und somit eine elektrostatische
Zerstäubung des zugeführten flüssigen Lackes ermöglicht, und zwar an ruhenden Zerstäuberkanten,
die einen Sprühspalt 9 (Fig. 2) definieren. Ein Substrat 2, z.B. eine AutomobiIkarosserie, Liegt
an Erde und ist mit einer ersten Lackschicht 3 beschichtet. Die durch das Sprühorgan 1 aufzubringende
zweite Lackschicht, die vorzugsweise einen anderen Farbton aufweist, ist mit 4 bezeichnet.
Vor dem Sprühspalt 9 können motorisch verstellbare HiLfse Lektroden 5 angeordnet sein, die beispielsweise
in Richtung der Spa 11Längsachse χ - χ verstellbar
sind und dadurch die wirksame Länge des Sprühspaltes 9 begrenzen.
In Fig. 3 sind mit 1o die Farbtongrenzen schematisch
angedeutet und mit 11 die auf den Farbtongrenzen stehenden FLächennormaLen.
Die erste Lackschicht 3 kann durch Verfahren aufgebracht werden, die heute üb Lieherweise zur Auf-
bringung von Lackschichten auf Substraten eingesetzt
werden- Eine scharfe Begrenzung der ersten Lackschicht 3 zur nachfoLgenden aufzubringenden
Lackschicht 4 ist nicht erforderlich und kann mit den heute üblichen Verfahrensweisen auch
nicht erzielt werden. Insbesondere aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß sich der Übergangsbereich der
ersten Lackschicht 3 über die mit der zweiten
Lackschicht 4 zu beschichtenden Fläche erstrecken
ο kann.
In Fig. 2 sind die Flugbahnen der Lacktröpfchen
unter Einwirkung von Luftschleppkräften und der
Schwerkraft G_ bezeichnet. Kleinere und damit
leichtere Lacktröpfchen werden auf das Substrat über die Flugbahn 7 geführt, während schwerere,
d.h. größere Lacktröpfchen über die Flugbahn 8 vom Sprühorgan 1 zum Substrat 2 geführt werden. Durch
diese Abhängigkeit der Flugbahnen von der Tröpfchenmasse
ergibt sich auch bei der zweiten Lackschicht ein Übergangsbereich. Dieser ist jedoch
kleiner als 2 cm und damit ist eine ausreichend scharfe Trennung der beiden Lackschichten 3 und
erreicht. Im Übergangsbereich, der - wie vorstehend
ausgeführt - nur 2 cm groß ist, können entsprechende Zierleisten od. dgl. angebracht werden.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß, um die scharfen Farbtongrenzen 1o zu erreichen, die Ausrichtung
des Sprühspaltes 9 mit seiner Längsachse χ - χ derart sein muß, daß diese Längsachse senkrecht
zu der Ebene steht, die durch die Flächennormalen
11 im Bereich der Farbtongrenzen aufgespannt ist.
Claims (9)
- Patentansprüche:Verfahren zur HersteLLung zwei- oder mehrfarbiger Lackierungen, wobei ein erster Lack auf mindestens einen TeiL eines Substrates und danach ein zweiter und ggf. weitere andersfarbige Lacke auf vorbestimmte, andere TeiLe des Substrates aufgebracht unc die Lackaufträge durch Einbrennen gehärtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß derzweite bzw. ggf. die weiteren andersfarbigen Lacke ohne zwischenzeitLiches Einbrennen des ersten Lackes auf die vorbestimmten anderen TeiLe des Substrates unter Einsatz einer eLektrostatisehen Zerstäubung an ruhendenZerstäuberkanten mit eLektrostatischem Transport der FarbteiLchen aufgebracht werden und nach Aufbringen der ersten und weiteren Lacke aLLe Lackaufträge gemeinsam durch Einbrennen gehärtet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet/ daß das AusbreitungsverhaLten der von der ruhenden Zerstäuber kante im elektrostatischen Feld wegtransportierten Lackpartikel durch Hi Ifselektroden beeinflußt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß während des Sprühvorganges das elektrostatische Feld durch Bewegen derHilfselektroden verändert wird.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei mittels aus in Arbeitsrichtung hintereinander angeordneten Sprühorganen oder Gruppen von Sprühorganen zum Auftragen von Lack auf ein Substrat ein erster Lack auf mindestens einen Teil des Substrates und danach ein zweiter und ggf. weitere andersfarbigeLacke auf andere Teile des Substrates aufgebracht und die Lackaufträge durch Einbrennen gehärtet werden, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens das letzte Sprühorgan(1) bzw. die letzte Gruppe von Sprühorganeneine ruhende Zerstäuberkante zur elektrostatischen Zerstäubung der Lackpartikel aufweist bzw. aufweisen, wobei der durch die ruhende Zerstäuberkante gebildete Sprühspalt(9) mit seiner Spa It Längsachse (x - x) imwesentlichen senkrecht zur Flächennormalen (11) des zu lackierenden Substrates (2) steht.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn-zeichnet, daß der Sprühspalt (9) mit seiner Spa LtLängsachse (x - x) im wesentlichen
senkrecht zur Ebene steht, die aufgespannt
wird durch die Richtung der an den Farbtongrenzen vorhandenen Flächennormale undder Bewegungsrichtung des an dem Sprühspalt vorbeigeführten Substrates. - 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, gekennzeichnet durch Hi I fse lektroden(5), die zwischen dem Sprühspalt (9) und dem Substrat (2) angeordnet sind und ortsveränderbar sind.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennze i chnet , daß die Hi Ifselektroden (5)
während des Sprüh Vorganges ortsveränderbar
sind. - 8. Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der zugehörigen Vorrichtung zur mehrfarbigen, insbesondere zweifarbigen
Lackierung von Kraftfahrzeugkarossen. - 9. Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung zur mehrfarbigen, insbesondere zweifarbigen
Lackierung von Kraftfahrzeugkarossen, wobei der Bereich des Farbüberganges zwischen den einzelnen Farbtönen durch ein geeignetesBauteil abgedeckt wird.
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JPH0454500B2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AUDI AG, 8070 INGOLSTADT, DE BASF FARBEN + FASERN |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AUDI AG, 8070 INGOLSTADT, DE BASF LACKE + FARBEN A |
|
8330 | Complete renunciation |