DE3433146A1

DE3433146A1 - Mess- und suchsystem

Info

Publication number: DE3433146A1
Application number: DE19843433146
Authority: DE
Inventors: Ulrich Dipl.-Ing. 5485 Sinzig Weigel; Gerold Dipl.-Ing. 6457 Maintal Welzel
Original assignee: Honeywell GmbH
Current assignee: Honeywell Regelsysteme GmbH
Priority date: 1984-09-10
Filing date: 1984-09-10
Publication date: 1986-03-20
Also published as: IT8548491A0; NO169258B; NO169258C; GB2165715A; NO853015L; GB8522390D0; IT1182838B; GB2165715B; DE3433146C2

Description

3 3433H6

HONEYWELL GmbH 7. September 1984

Kaiserleistraße 55 77100539 DE

6050 Offenbach am Main Hz/ep

Meß- und Suchsystem

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Meß- und Suchsystem nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches

Aus der DE-OS 32 44 255 ist es bereits bekannt, unter Einsatz eines Computers durch Sensoren erfaßte bewegliche Objekte bezüglich ihrer Bewegungen zu verfolgen und in einem zentralen Leitstand auf Bildschirmen die errechneten Bahnen darzustellen und zu überwachen. Dort gelangen optronische Sensoren zur Anwendung, die in mindestens zwei verschiedenen Positionen angeordnet sind und deren Signale in einer Triangulation kombiniert werden. Ein solches System kann benutzt werden, um die Bewegungen einer Vielzahl von Objekten zu Land, zu Wasser und in der Luft zu überwachen. Beim Schießen in ein bestimmtes Zielgebiet könnte man mit dem bekannten System auch feststellen, ob dieses Gebiet frei von Objekten ist, die nicht gefährdet werden dürfen.

Beim Schießen auf Erprobungsstellen nutzt man oftmals den Gezeitenunterschied in küstennahen Gebieten, insbesondere in Buchten, aus, um nach dem Trockenfallen des Gebietes bei Ebbe die verschiedenen Projektile wieder bergen zu können. Dies ist nicht immer einfach zu bewerkstelligen, da beispielsweise ein solches Projektil im Schlick versinken kann und der Auftreffpunkt nicht genau bekannt ist.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Meß- und Suchsystem anzugeben, das nicht nur als zentrales Leit- und Uberwachungssystem beispielsweise eine Sicherheitszone überwachen kann, sondern weitere Fähigkeiten aufweist, insbesondere bei einer Schießbahn das Auffinden

von Geschossen erleichtert.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Meß- und Suchsystems sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Anhand eines in den Figuren der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sei im folgenden das erfindungsgemäße System näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 die Darstellung einer Bucht, in der das erfindungsgemäße Meß- und Suchsystem installiert ist;
Figur 2 die Darstellung der gleichen Bucht unter

Berücksichtigung der Topographie des Untergrundes;

Figur 3 nähere Einzelheiten des Meß- und Suchsystems; Figur 4 ein Blockschaltbild des Meß- und Suchsystems; Figur 5 nähere Einzelheiten des Rechnersystems gemäß

Figur 5; und

Figur 6 eine auf einem Bildschirm darstellbare Graphik.

Gemäß Figur 1 ist eine Bucht dargestellt, in welche entweder von Land oder von einer Hubinsel 10 mit einem Geschütz 12 oder einem Raketenwerfer 14 geschossen wird. In der Bucht ist eine Trefferzone 16 definiert, in der die verschiedenen Projektile aufschlagen sollen und um diese Trefferzone 16 ist in vorgebbarem Abstand eine Sicherheitszone 18 angeordnet, in die weder von der Luft noch zu Wasser irgendwelche Fahrzeuge, insbesondere Fischereifahrzeuge 20, eindringen dürfen. Markierungstonnen 22 dienen der Markierung dieser Sicherheitszone 18. Das Eindringen eines Fahrzeuges 20 in die Sicherheitszone 18 muß erfaßt werden, um in diesem Fall den Schießbetrieb zu unterbrechen. Diese überwachung erfolgt in einem zentralen Leitstand, der in einem Container 24 untergebracht und an

Land aufgestellt ist. Ein Radargerät 26 kann in üblicher Weise den Luftraum und den Schiffsverkehr in der Bucht überwachen. Dieses Radargerät 26 ist vorzugsweise umschaltbar in einen Splash-Spotting-Betrieb, in welchem es die Koordinaten der Aufspritzfontänen der in der Trefferzone 16 auftreffenden Projektile erfaßt. Ohne Bahnvermessung ist ein solches Splash-Spotting-Radar in der Lage, die Koordinaten der Aufspritzfontänen zu ermitteln, die in noch näher zu beschreibender Weise von dem erfindungsgemäßen Meß- und Suchsystem verarbeitet werden.

Gemäß Figur 2 können zusätzlich zu dem Radargerät 26 in den vier Eckpunkten der Trefferzone 16 und am Meeresboden Sonargeräte 28 verankert sein, die beim Einschlag der Projektile 30, 30' mittels Schall-Laufzeitmessung deren Auftreffort ermitteln, so daß nach dem Trockenfallen der Trefferzone 16 diese Projektile gezielt geborgen werden können. Zu diesem Zweck ist weiterhin die Topographie der Trefferzone 16 in einem x, y, z-Koordinatenraster beispielsweise durch eine Echolotung erfaßt und in einer entsprechenden Datei abgespeichert.

Figur 3 zeigt den zentralen Leit- und Uberwachungsstand, der an das Radargerät 26 und die Sonargeräte 28 angeschlossen ist und in dem Container 24 untergebracht ist. Dieser Leit- und Uberwachungsstand umfaßt ein zentrales Rechnersystem 32, dem als Massenspeicher ein Plattenlaufwerk 34 und ein Bandgerät 36 beigestellt sind. Als Ausgabegeräte sind ein Drucker 38 und ein Graphikbildschirm 40 vorgesehen. Ein gleicher Graphikbildschirm 42 mit entsprechender Tastatur kann als Ein/Ausgabe-Terminal verwendet werden. Die gleichen Komponenten sind in Figur 4 nochmals in einem Blockschaltbild dargestellt.

Gemäß Figur 5 werden die. von dem Radargerät bzw. dem Sonargerät erfassten Koordinaten der jeweiligen Aufspritzfontänen beim Aufschlag eines Projektiles auf die Wasseroberfläche in einem ersten Speicher mit wahlfreiem Zugriff RAM-44 abgespeichert. In einem zweiten Speicher mit

wahlfreiem Zugriff RAM-46 ist die Ballistik verschiedenartiger Projektile abgespeichert, d.h. insbesondere deren Geschwindigkeit ν und deren Auftreffwinkel oc , die eine Funktion der Schußentfernung und der Richtwerte sind. Ein dritter Speicher mit wahlfreiem Zugriff RAM-48 speichert das Bergungskataster, d.h. die Topographie des Meeresbodens und dessen Beschaffenheit (Schlick, Sand, Fels) sowie den Gezeitenkalender, von dem die Höhe des Wassers über dem jeweiligen topographischen Punkt abhängt. Aus all diesen gespeicherten Werten errechnet eine zentrale Verarbeitungseinheit 50 unter Steuerung durch ein in einem Festwertspeicher ROM-52 abgespeicherten Bergungs- und Suchprogramm den genauen Auftreffort des Projektiles am Meeresboden in der Trefferzone und die Eindringtiefe des Projektiles. Auf einem Bildschirm-Darstellgerät bzw. einem Drucker 54 werden diese Angaben angezeigt bzw. ausgegeben, so daß nach dem Trockenfallen der Trefferzone bei Ebbe die Projektile mit geringem Aufwand geborgen werden können.

Figur 6 zeigt ein Beispiel einer möglichen Darstellung auf einem Graphikbildschirm. Mit einem bestimmten Farbgraphik-Steuerprogramm können aus einer Datenbasis bestimmte Symbole, eine Schießbahn 56, die Trefferzone 16, die Sicherheitszone 18, die Markierungstonnen 22, Fischereifahrzeuge 20, die Sonargeräte 28, das Radargerät 26, der zentrale Leitstand 24, die Waffen 12 und 14, die Küstenlinien und durch weitere Symbole, beispielsweise ein Wachboot 58, ein Leuchtfeuer 60, ein Beobachter 62 und ein Blinkfeuer 64 zur Signalisierung einer Verletzung der Sicherheitszone 18 eingeblendet werden. Ebenso kann mit einem Symbol 66 die Auftreffstelle eines Projektiles kenntlich gemacht werden. In einem weiteren Bereich des Bildschirms können alphanummerische Daten betreffend die Entfernung eines Schusses, die Schußzahl, den Auftreffpunkt usw. eingeblendet werden. Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße System dient insbesondere auch dazu, die Bereiche anzugeben, in die geschossen werden kann, ohne daß die Projektile verloren gehen.

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Claims

3433H8 Patentansprüche:

1. Multifunktionales Meß- und Suchsystem mit wenigstens einem Detektor zur Erfassung von über einer Wasseroberfläche beweglichen Objekten, insbesondere von Projektilen, und mit einem mit Speichern und Darstellgeräten verbundenen Rechner zur Auswertung der erfassten Daten, gekennzeichnet durch die Abspeicherung eines Such- und Bergungskatasters, Erfassung des Aufschlagpunktes der Projektile beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche mittels des Detektors, Berechnung des Auftreffpunktes auf dem Boden unter der Wasseroberfläche unter Berücksichtigung der Projektilballistik und Anzeige der Bergungsmöglichkeit in Abhängigkeit von den erfassten Werten und dem Bergungskataster.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Bergungskataster die in einem Koordinatenraster ermittelte Topographie des unter der Wasseroberfläche liegenden Bodens sowie Angaben über dessen Beschaffenheit enthält.

3. System nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Berücksichtigung des von den Gezeiten abhängigen Wasserpegels.

4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Radargerätes (26) als Detektor, das im Splash-Spotting-Modus arbeitet bzw. in diesen umschaltbar ist.

5. System nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Umschaltung des Radargerätes (26) in den Splash-Spotting-Modus bei Auslösung eines Schusses.

6. System nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Sonar-Ortungsanlage (28) als zusätzlicher Detektor.

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7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Sonar-Ortungsanlage vier in den Eckpunkten einer Trefferzone (16) angeordnete Sonargeräte aufweist.