DE3432812C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Spulenkörper für insbesondere
einlagige Zylinderspulen der Hochfrequenz- und Nachrichtentech
nik mit zwei Stirnseiten und mit senkrecht zur Spulenachse an
geordneten, voneinander getrennten Rillen zur Drahtführung, die
am Umfang des Körpers parallel zueinander verlaufen und zum
Wechsel des Spulendrahtes von einer Rille in eine andere oder
zum Herausführen der Drahtenden mehrfach unterbrochen sind.
Hochwertige Filterspulen müssen bekanntlich hohe Gütewerte
Q = ω L/R und gute Konstanteigenschaften aller Kenndatenparame
ter aufweisen. Am Zustandekommen dieser Eigenschaften ist
der Wicklungsaufbau maßgebend beteiligt.
Man unterscheidet zwischen einlagigen und mehrlagigen Wicklun
gen. Die Erfindung bezieht sich vor allem auf einlagige Zylin
derspulen mit und ohne ferromagnetischen Kern und mit relativ
kleiner Induktivität L.
Die Problematik hierbei liegt bei der Realisierung lückenloser
L-Spektrien zwischen etwa 10 nH und 5 µH mit Windungszahlen zwi
schen 1 und 20 Windungen. Ferner ist es bei konventionellen
Spulen bis jetzt kaum möglich, gespreizte Windungen in ihrer
geometrischen Lage zum Wicklungsträger genau reproduzierbar
aufzubringen. Auch das Problem der Windungs- und Anschlußenden
fixierung ist derzeit noch nicht befriedigend gelöst.
Bei niedrigen Windungszahlen sind L-Lücken infolge des Zusam
menhanges L ∼ N 2 nicht zu vermeiden. Eine Lücke, die sich bei
spielsweise bei zwei Spulen gleicher Wicklungsgeometrie zwi
schen einer und zwei Windungen ergibt, beträgt 300%. Diese
größte Lücke läßt sich zwar innerhalb einer Spulenbaugröße mit
tels variabler Windungsanordnung und Verwendung von Abgleich
kernen eingrenzen, aber nur schwerlich völlig schließen. Um ei
ne Windungsanordnung mit dicht schließenden und bes
ser noch überlappenden L-Werten nutzbringend anwenden zu können,
dürfen die einzelnen Windungsvarianten in ihrer geometrischen
Anordnung nur wenig streuen und müssen genau reproduzierbar
sein. Dazu muß sich der Spulendraht vor allem lagestabil auf
dem Träger befestigen lassen, was bisher insbesondere bei
Spreizwicklungen nicht sichergestellt ist. Zu Beginn der Spu
lenfertigung ist man deshalb auf die Anfertigung von Probewick
lungen angewiesen; die dann noch verbleibende Streubreite ent
hält Ausschuß. Andere Maßnahmen zur Eingrenzung von L-Lücken,
wie gestufte Luftspaltabmessungen bei Schalenkernen sind eben
falls möglich, doch sie führen zu Konstanz-, Güte- und Kosten
nachteilen.
Weiterhin sind bis jetzt die bei Spulendrähten im Durchmesser
bereich von 0,5 mm bis 2 mm auftretenden relativ großen Rück
stellkräfte nicht oder nicht ausreichend genug abzufangen, so
daß sich die Wicklungen lockern und eine mehr oder weniger
große Inkonstanz der Kenndaten solcher Spulen vorherrscht.
Aus der GB-PS 3 69 735 insbesondere Figur 3 ist ein Spulenkörper,
der zur Drahtführung Rillen hat, bekannt, bei dem die am Umfang
des Körpers angeordneten Rillen (b2) parallel zueinander ver
laufen und am Umfang zum Wechsel des Spulendrahtes in die näch
ste Rille oder zur Herausführung der Drahtenden mehrfach unter
brochen sind.
Aus der DE-OS 23 29 529 insbesondere Figur 1 ist ein Spulenkörper bekannt, bei dem
in den Endplatten Einschnitte (1) in Form von Kreisringnuten
vorgesehen sind, in die die Drahtenden einlegbar sind.
Aus der DE-OS 22 36 241 ist ferner ein Spulenkörper mit nasen
förmigen Ansätzen (5, 7) bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spulenkörper
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art zu
schaffen, der eine lagestabile Befestigung des Spulendrahtes
auf einem Spulenkörper und damit reproduzierbare Spulenkennda
ten gewährleistet und der die Verwendung dickerer Drähte oder
höherer Windungszahlen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird unter Zugrundelegung eines Spulenkörpers der
eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß durch die im Kennzei
chen des Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
finden sich in den Unteransprüchen.
Nachstehend wird die Erfindung samt ihren Vorteilen an
hand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Schalenkernspule mit bewickeltem Körper,
Fig. 2 einen Spulenkörper in Drauf- und Seitenansicht,
Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel eines Spulenkörpers.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Herstellung ge
spreizter Wicklungen geringer Windungszahl schwierig
und der Ausschuß relativ hoch, da die Geometrie der Win
dungsanordnung nicht sicher genug einzuhalten ist. In
duktivität und Güte hängen jedoch
überwiegend von der Windungsanordnung ab. Ein geeignetes
Verfahren zur Herstellung von Wicklungen mit definiert
kleinen Unterschieden in den Drahtabständen bei gleich
falls sicherer Windungs- und Endenfixierung fehlt bis
jetzt. Derzeit werden HF-Spulen größtenteil mit relativ
einfachen Wicklungsmaschinen mit manueller Drahtführung
hergestellt. Es ist nur das Abbinden mit Faden, das Kle
ben oder neuerdings ein Umschlingen von Nasen zur Enden
fixierung bekannt. Ist die Wicklung wesentlich kürzer
als der Wicklungsträger, so kommt lediglich Abbinden
bzw. Kleben in Frage, weil sich beim Umschlingen von
Nasen in diesem Fall die Windungen axial verschieben.
Wird die Klebetechnik zur Fixierung der Windungen und
Drahtenden benutzt, so ergeben sich Wartezeiten für die
Aushärtung des Klebers, die den Fertigungsablauf behin
dern. Außerdem muß der Kosten- und Zeitaufwand für die
Anschaffung von speziellen Klebevorrichtungen und Härte
öfen in Betracht gezogen werden.
Für Spulen mit nur wenigen Windungen können im allgemei
nen keine Automaten eingesetzt werden, da die Stückzah
len bei Filterspulen meist nicht sehr groß sind. Außer
dem ist das Problem der Windungs- und Endenfixierung
dicker Drähte auch bei Automaten nicht befriedigend lös
bar. Eine Bereitstellung von L-Spektren durch Bauvor
schriftenreihen stößt deshalb auf Schwierigkeiten oder
erbringt in der Fertigung einen erheblichen Streubereich
der Spulendaten.
Der Spulenkörper gemäß Fig. 1 zeigt einen
hohlzylindrischen Spulenkörper 1, der außen ähnlich
einem Gewinde, jedoch steigungslose Rillen 2 trägt, in
die der Wickeldraht 9 unverrückbar eingelegt werden
kann. Dieser Spulenkörper 1 weist zudem mehrere ril
lenfreie Zonen 3 (Sprungstellen) zum Rangieren des Spu
lendrahtes zwischen ausgewählten Rillen auf.
Setzt man beispielsweise konstante Wickelbreite voraus,
so lassen sich mit dieser Lösung im Gegensatz zu Gewin
derillen Wicklungen mit unterschiedlichen Windungszahlen
und Windungsabständen herstellen. Ferner kann die Wick
lungsbreite und der axiale Abstand der Wicklung zum
Spulenende bzw. zum Schalenkernluftspalt auch bei kon
stant gehaltener Windungszahl variiert werden. Letztlich
ist es möglich, nichtganzzahlige Windungen aufzubringen
und diese ohne die üblichen Abbindemethoden sicher zu
befestigen. Hierzu hat der Spulenkörper für die
Drahtenden spezielle "Drahtanker" 4 an den Stirnseiten,
die später näher erläutert werden. Alle diese genannten
Eigenschaften ermöglichen es, ein nahezu lückenloses
L-Spektrum mit hoher Konstanz der Spulendaten zu reali
sieren.
Bei einem Körper mit Gewindekontur müßte für
jede Windungszahl und für jede Windungsabstandsvariante
ein Gewinde mit anderer Steigung, das heißt je ein
anderes Konstruktionsteil festgelegt werden, was ver
ständlicherweise sehr teuer würde.
Im vorliegenden Anwendungsbeispiel konnte mit einem
Spulenkörper mit sechs orthogonalen Rillen ein kom
plettes Induktivitätsspektrum aufgebaut werden.
Durch die orthogona
le Aufbringung des Spulendrahtes auf den Wicklungsträger
geht kein Wickelraum an den Spulenenden verloren, wie
dies bei einer steigungsbehafteten Wicklung der Fall
ist. Aufgrund der relativ kurzen Sprungstellen an den
rillenfreien Zonen folgt der maximal verwendbare Draht
durchmesser etwa der Beziehung d max = B/N, gegenüber
d max = B/(N + 1) bei einem Gewinde oder konventionell
aufgewickeltem Draht (B = Wickelbreite, N = Windungs
zahl).
Dies bedeutet beispielsweise bei einem verwirklichten
Wicklungsträgermuster für eine Schalenkernspule 22 · 13
mit sechs orthogonalen Rillen, daß der Drahtdurchmesser
um 17% dicker gewählt werden konnte oder daß bei glei
cher Spulenkörperbreite 20% mehr Windungen Platz fin
den, nämlich sechs Windungen, anstatt fünf Windungen bei
Gewinderillen. Der Gleichstromwiderstand ist in diesem
Fall sogar um 36% niedriger.
Wie schon erwähnt, sind in diesem Spulenkörper neu
artige, den Spulendraht verankernde, der Windungskrüm
mung gegenlaufende Einschnitte 4 in Form von Kreis
ringnuten integriert, die die Drahtenden 7 gegen Auf
springen sichern. Erst durch diese voll in den Wicklungs
träger integrierten "Drahtanker" kann der Spulenkörper auch
für Schalenkernspulen oder ähnliche Bauformen ohne Wickel
raumverlust eingesetzt werden. Das Vorhandensein mehrerer
"Drahtanker" in den Stirnflächen des Trägers erlaubt
es ferner, auch nichtganzzahlige Windungen aufzubringen
und zu fixieren, woraus weitere L-Varianten resultieren.
Werden die Einschnitte ("Drahtanker") 4 auf einer oder auf beiden
Stirnseiten des Wicklungsträgers tiefer als in Fig. 2
gezeichnet eingearbeitet, so können auch wenige Windun
gen in der Wicklungsträgermitte angeordnet werden, ohne
daß eine seitliche Abknickung eines oder beider Draht
enden erforderlich ist (Güteverbesserung).
Zur Isolierung und zum Schutz der Drahtenden im Bereich
der Schalen-Schlitze können die Drahtanker in Form von
nasenförmigen Ansätzen 8 nach außen verlängert werden (Fig. 3). Bei
halben Windungen dürfen diese Nasen nur so weit in den
Wickelraum ragen, daß die Rillen für die erste und letz
te Windung nicht verdeckt werden. Der Spulendraht würde
an diesen Stellen nach innen gebogen und Kurzschlüsse
bewirken. Um dies zu vermeiden und um Platz zu schaffen,
sieht man hierzu eine verrunde
te leistenartige Verstärkung der Nasen 8 vor, die auf
grund ihrer Kontur in die Bodennut des Schalenkerns
paßt. Die Einschnitte für die Drahtenden 4 (Drahtanker) laufen
hierzu in einer Schräge 10 nach innen bis in die Höhe
des ersten Rillenendes 11.
Die Dicke a der Rippen zwischen den Windungsrillen ist
so gewählt, daß die Proximityverluste etwa ein Minimum
bilden, so daß sich zum Beispiel bei a = 0,5 mm ein
einheitlicher Drahtdurchmesser von 0,8 mm zwischen einer
und sechs Windungen verwenden läßt, ohne nennenswerte
Güteeinbußen hinnehmen zu müssen. Zur Erlangung annä
hernd gleich großer Güten innerhalb des L-Spektrums
war es bisher erforderlich, die Drahtdicken etwa pro
portional mit 1/N zu verändern. Die Verwendung eines
einheitlichen Drahtdurchmessers hat fertigungstechni
sche Vorteile (Kosteneinsparung für Lagerhaltung, kürze
re Rüstzeiten, Mengenrabatte usw.). Außerdem sind ver
silberte Kupferdrähte nur in sehr grober Durchmesser
stufung erhältlich, im Gegensatz zu Kupferlackdrähten,
so daß man bisher schon auf Kompromisse in der Drahtaus
wahl angewiesen war.
Wie die Praxis erwiesen hat, wird durch die erfindungs
gemäße Lösung des Problems eine reibungslose Fertigung
derartiger Spulen und eine Einsparung von Kosten und
Zeit in Entwicklung und Fertigung erreicht.
Claims (6)
1. Spulenkörper für insbesondere einlagige Zylinderspulen der
Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik mit zwei Stirnseiten und
mit senkrecht zur Spulenachse angeordneten, voneinander ge
trennten Rillen zur Drahtführung, die am Umfang des Körpers
parallel zueinander verlaufen und zum Wechsel des Spulendrahtes
von einer Rille in eine andere oder zum Herausführen der Draht
enden mehrfach unterbrochen sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rillenbreite (c) dem Draht
durchmesser (d) entspricht und die Dicke (a) der Rillenwandung
gegenüber dem Drahtdurchmesser gering ist.
2. Spulenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß insbesondere für Spulen mit Schalenkern
(5, 5 a) an den Stirnseiten des Spulenkörpers (1) in Bereichen,
an denen die Rillen (2) unterbrochen (3) sind, Einschnitte
in Form von Kreisringnuten (4), die nach außen offen sind, vorgese
hen sind, in die die Drahtenden (7) einlegbar sind.
3. Spulenkörper nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kreisringnuten (4) so tief sind, daß
sie in Richtung der Spulenachse über mehrere Rillen (4) hinweg
reichen und einerseits in den Rillen andererseits in den rillen
freien Zonen (3) enden.
4. Spulenkörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kreisringnuten (4) auf zwei
Seiten bezüglich der Längsachse des Spulenkörpers (1) umfangs
mäßig um 180° gegeneinander versetzt angeordnet sind.
5. Spulenkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kreisringnuten (4) im Be
reich der rillenförmigen Zonen (3) nasenförmige Ansätze (8) in
Richtung Außenumfang der Spule haben.
6. Spulenkörper nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die nasenförmigen Ansätze (8) in Richtung
Spulenachse an der Oberfläche glatt sind.
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DE3432812A1 DE3432812A1 (de) | 1986-03-13 |
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Cited By (1)
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SE356156B (de) * | 1972-06-19 | 1973-05-14 | Ericsson Telefon Ab L M | |
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1984
- 1984-09-06 DE DE19843432812 patent/DE3432812A1/de active Granted
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