DE3430963A1

DE3430963A1 - Gurtstrammeinrichtung

Info

Publication number: DE3430963A1
Application number: DE19843430963
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dipl.-Ing. 7032 Sindelfingen Andres; Heinz W. Dipl.-Ing. Knoll; Harald Dipl.-Ing. 7000 Stuttgart Pfistner
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1984-08-23
Filing date: 1984-08-23
Publication date: 1986-04-24

Description

"Gurtstrammeinrichtung"
Die Erfindung betrifft eine Gurtstrammeinrichtung mit einem hilfskraftbeaufschlagbaren, unter Bildung einer Schlaufe eine umgelenkte Zugeinrichtung aufnehmenden Kolben.
Eine derartige Einrichtung, bei der die Umlenkung gegen äußere Einflüsse geschützt im Bereich der wirksamen Kolbenfläche angeordnet ist, geht aus der Patentanmeldung P 33 23 985.1-22 hervor. Die die Umlenkung hervorrufende Kausche stellt dabei ein gesondertes Bauteil dar und auch der im Bedarfsfall zur Hilfskrafterzeugung herangezogene Treibsatz wird in einem besonderen Arbeitsgang von außen in die Zylinderwand eingeschraubt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, unter Beibehaltung der Vorteile der vorbeschriebenen Gurtstrammeinrichtung diese so weiterzubilden, daß Herstellung und Montage vereinfacht werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Dadurch ist es möglich, die Umlenkung platzsparend in den Kolben zu integrieren und auf bzw. in diesen den Treibsatz zum Abschluß der Montagearbeiten einzusetzen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung verläuft das Zentrum jeder Bohrung, vorzugsweise ausgehend vom Mittelpunkt der Kolbenoberseite, unter gleichmäßiger Verteilung zur Außenkante der Kolbenunterseite, wodurch im Ansprechfall wegen der zunächst wirksamen kleinen Kolbenfläche eine weiche Anlaufbewegung des Kolbens einsetzt.
Eine Montagevereinfachung beim Einfädeln der Zugeinrichtung wird erreicht, wenn der Kolben unterseitig mit einer in der Bereitschaftsstellung gegenüber einem ihn aufnehmenden Zylinder wirksam werdenden Verdrehsicherung versehen ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zur Hilfskrafterzeugung ein pyrotechnischer Treibsatz herangezogen, dessen endseitig mit einem Steckanschluß versehene Zündkabel durch eine gasdurchlässige, als Anschlagbegrenzung für den Kolben fungierende Verschlußkappe geführt sind, wobei der Steckanschluß einen ringförmigen, durch Mehrkantausbildung an der zugeordneten Zylinderaußenseite in verschiedenen Stellungen festlegbaren Bund aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines nur in Umrißlinien dargestellten Rollergehäuses mit einem aufgesetzten Gurtstrammer im Schnitt und Fig. 2 die Vorderansicht der Darstellung nach Fig. 1.
Von einem nur in Umrißlinien gezeigten Gurtrollergehäuse 1, das in bekannter Weise eine Gurtwickelrolle, eine Wickelfeder. eine Gurtsperreinrichtung und eine das Gurtband im Gefahrenfalle durch Abzug einer als Seil ausgebildeten Zugeinrichtung 2 von einer Rolle straffende Gurtstrammeinrichtung 3 aufweist, ragt ein Zylinder 4 dieser Gurtstrammeinrichtung 3 ab. Die Zugeinrichtung 2 ist durch den Boden 5 des Zylinders 4 geführt und bildet eine Schlaufe 6. Im Zylinder 4 ist ein Kolben 7 angeordnet, der ausgehend vom Mittelpunkt seiner Kolbenoberseite 8 mit vier zur Außenkante 9 der Kolbenunterseite 10 verlaufenden, gleichmäßig verteilten Bohrungen 11 und 12 versehen ist.
Die Bohrungen 12 nehmen die umgelenkte Zugeinrichtung 2 auf, die sich an ihrem freien Ende in nicht näher dargestellter Weise ortsfest abstützt. Dagegen dienen die Bohrungen 11 als Zufuhrkanal für Treibgase, die beim Abbrennen eines zumindest teilweise in den Kolben7 eingelassenen Treibsatzes 13 entstehen. Von letzterem führen Zündkabel 14, die eine oberseitig im Zylinder 4 eingeklipste Verschlußkappe 15 durchdringen, zu einem Steckanschluß 16, der über einen als Mehrkant ausgebildeten Bund 17 in gewünschter Lage an der zugeordneten Zylinderaußenseite 18 festlegbar ist.
Die Verschlußkappe 15, die aus einem elastischen Material besteht, begrenzt die Hubbewegung des Kolbens 7 im Ansprech- fall der Gurtstrammeinrichtung 3 und ist mit Bohrungen 19 versehen, die zur Verhinderung von Staubeintritt außenseitig mit einer Haut 20 ausgestattet sind, die dann zerstört wird, wenn durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens 7 ein entsprechend großer Überdruck aufgebaut ist.
Damit beim Zusammenbau der Einrichtung das Einfädeln der Zugeinrichtung 2 leicht vonstatten geht, ist am Boden 5 und an der Kolbenunterseite 10 eine Verdrehsicherung 21 ausgebildet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer Nut-Federverbindung besteht.
Im Gefahrenfall wird durch einen nicht dargestellten Sensor über den Steckanschluß 16 und die sich daran anschließenden Zündkabel 14 der Treibsatz 13 elektrisch gezündet, wobei dieser unter Gaserzeu-gung abbrennt. Die entstehenden Gase strömen in die Bohrungen 11 und wirken zunächst nur auf eine kleine Fläche des Kolbens 7, so daß dieser eine weiche Ablaufbewegung erfährt. Erst beim Abheben des Kolbens 7 wird dessen gesamte Kolbenunterseite 10 beaufschlagt und der Kolben 7 demgemäß schlagartig nach oben bewegt, wobei die kappenseitigen Häute 20 platzen und die eingeschlossene Luft aus dem Zylinder 4 entweichen kann. Bei dieser Aufwärtsbewegung des Kolbens 7 wird aufgrund der Umlenkung der endseitig festgelegten Zugeinrichtung 2 entsprechend dem Kolbenhub die doppelte Länge der Zugeinrichtung 2 ausgezogen und dabei das nicht dargestellte Gurtband gestrafft.

Claims

Patentansprüche 1. Gurtstrammeinrichtung mit einem hilfskraftbeaufschlagbaren, unter Bildung einer Schlaufe eine umgelenkte Zugeinrichtung aufnehmenden Kolben, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß der Kolben (7) mit mindestens drei an der Kolbenunterseite (10) austretenden Bohrungen (11,12) versehen ist, von denen zwei die Zugeinrichtung (2) aufnehmen und jede weitere Bohrung (11) als Zuführkanal für die im Ansprechfall zur Kolbenunterseite (10) hin abströmende Hilfskraft dient.
2. Gurtstrammeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrum jeder Bohrung (11,12) vorzugsweise ausgehend vom Mittelpunkt der Kolbenoberseite (8), unter gleichmäßiger Verteilung zur Außenkante (9) der Kolbenunterseite (10) verläuft.
3. Gurtstrammeinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7) unterseitig mit einer in der Bereitschaftsstellung gegenüber einem ihn aufnehmenden Zylinder (4) wirksam werdenden Verdrehsicherung (21) versehen ist.
4. Gurtstrammeinrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Hilfskrafterzeugung ein pyrotechnischer Treibsatz (13) herangezogen wird, dessen endseitig mit einem Steckanschluß (16) versehene Zündkabel (14) durch eine gasdurchlässige, als Anschlagbegrenzung für den Kolben (7) fungierende Verschlußkappe (15) geführt sind und daß der Steckanschluß (16) einen ringförmigen, durch Mehrkantausbildung an der zugeordneten Zylinderaußenseite (18) in verschiedenen Stellung festlegbaren Bund (17) aufweist.