DE3430860C2 - Mehrwege-Armatur zum Umlenken von Strömungsrichtungen und/oder Regeln von Fördermengen von in Rohrleitungssystemen geführten, gasförmigen oder flüssigen Medien, insbesondere bei Röhrenwärmeaustauschern - Google Patents
Mehrwege-Armatur zum Umlenken von Strömungsrichtungen und/oder Regeln von Fördermengen von in Rohrleitungssystemen geführten, gasförmigen oder flüssigen Medien, insbesondere bei RöhrenwärmeaustauschernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrwege-Armatur
zum Umlenken von Strömungsrichtungen und/oder Regeln
von Fördermengen von in Rohrleitungssystemen geführten,
gasförmigen oder flüssigen Medien, insbesondere bei
Röhrenwärmeaustauschern, wobei die Armatur von einem
zylindrischen, äußeren Gehäuse und einem in diesem
drehbar gelagerten Ventilküken gebildet wird, und das
Gehäuse an seinem Mantel mit Anschlußstutzen für das
Zuführen und Abführen des Mediums durch die Armatur und
Anbinden derselben an ein Leitungssystem, ausgestattet
ist, wobei alle diese Stutzen einerseits senkrecht zur
Drehachse des Ventilkükens angeordnet und andererseits
jeweils in zwei, diese Ventilachse senkrecht schneiden
den Ebenen am Gehäuse vorgesehen sind, und das Ventil
küken selbst ebenfalls mit vier Strömungswegen ausgerü
stet ist, von denen ein Strömungsweg die Stutzen einer
Ebene und ein weiterer Strömungsweg die Stutzen der an
deren Ebene miteinander verbindet, und zwei weitere
Strömungswege am Ventilküken ausgebildet sind, und
diese Strömungswege die Stutzen der jeweils anderen,
getrennten Ebenen miteinander verbinden.
Es ist allgemein bekannt, in Rohrleitungssystemen für
die Förderung gasförmiger oder flüssiger Medien, Ven
tile, Armaturen, Drosseln u. a. Regelungen vorzusehen
und, insbesondere die Armaturen, als sogenannte Mehr
wege-Armaturen auszuführen. Diese Armaturen, die in die
Leitungsführung des Rohrleitungssystems integriert wer
den, sind mit Anschlußstutzen für die Zu- und Abführung
des Mediums ausgestattet und lassen sich je nach ge
wünschter Funktion in das Rohrleitungssystem so ein
bauen, daß sie die Strömungsrichtung und/oder die Menge
des zu fördernden Mediums bestimmen.
Bei Verwendung solcher Armaturen bei Röhrenwärmeaustau
schern mit einer in deren Rohren intervallmäßig wirken
den Bürstenreinigung ist es erforderlich, daß mittels
einer solchen Armatur die Strömungsrichtung des Mediums
umgelenkt werden kann, um solche, die jeweiligen Rohre
reinigenden Bürsten vom einen Rohrende zum anderen zu
bewegen und nach einer vorgewählten Standzeit an diesem
Ende erneut zum anderen Ende des jeweiligen Rohres zu
rückzuführen. Dieser Steuervorgang kann sich beliebig
oft wiederholen und wird dadurch bewerkstelligt, daß
die Umkehrorgane der Armatur dazu ausgestattet sind, in
die jeweils gewünschte Stellung versetzt zu werden.
Durch das DE-Gm 81 34 995 ist eine mit einem Schwenk
rohr als Umkehrorgan ausgebildete Mehrwege-Armatur zum
Umlenken von Flüssigkeitsströmen und/oder Regeln deren
Fördermenge bekannt. In einem kreisförmigen Gehäuse mit
jeweils zwei einander gegenüberliegende Öffnungen für
Anschlußstutzen ist das Schwenkrohr drehbar angeordnet.
Diese Armatur läßt sich mit ihren Anschluß- bzw. Rohr
stutzen, vorzugsweise zwischen zwei parallel laufenden
Rohrleitungen, einbauen. Die Normal- bzw. Grundstellung
der Armatur liegt dann vor, wenn das Schwenkrohr
parallel zu den Öffnungen und hier den Zu- und Abführ
stutzen liegt und damit das Gehäuse etwa mittig teilt.
Die gegenläufigen Flüssigkeitsströme sind durch das
Schwenkrohr voneinander getrennt. Die Umkehrstellung
liegt dann vor, wenn das Schwenkrohr aus der Normal
bzw. Grundstellung in eine Diagonalstellung geschwenkt
wird. In dieser Stellung verbindet das Schwenkrohr den
eingangsseitigen Vorlaufstutzen mit dem eingangsseiti
gen Rücklaufstutzen, während die ausgangsseitigen Vor
lauf- und Rücklaufstutzen über den Innenraum des Gehäu
ses und die Freiräume zwischen dem Schwenkrohr und der
Innenwand des Gehäuses miteinander verbunden sind. Zur
Minderung einer Leckrate sind zwischen der Innenwand
des Gehäuses und dem Schwenkrohr selbst Dichtungen, z. B.
in Form von Rippen, vorgesehen, die in Normalstel
lung des Schwenkrohres nebeneinander liegen. In der
Diagonalstellung des Schwenkrohres sind keine Dichtun
gen zwischen diesem und dem Gehäuse vorgesehen, da sie
vielfach nicht notwendigs sind. In der Grundstellung
des Schwenkrohres aber, wenn die Hauptmengen an Medium
fließen, ist in den meisten Fällen eine Leckrate nicht
erwünscht, weil diese zu einer Rückvermischung der Me
dien führt. Eine solche Rückvermischung hat den Nach
teil, daß das bereits heruntergekühlte Medium noch vor
Beginn des erneuten Kühlprozesses aufgeheizt wird, wo
durch ein schlechterer Wirkungsgrad der Anlage sich
einstellen kann. Wird diese Armatur dennoch für eine
geringere Leckrate ausgelegt, so müssen die Spalte zwi
schen Schwenkrohr und Gehäuse sehr eng gehalten oder
entsprechende Dichtungen in die Armatur eingesetzt wer
den, was die Armatur verteuern kann.
Aus der DE-PS 32 07 465 geht eine weitere Armatur zum
Umsteuern von Kühlwasserströmen hervor, bei der in ei
nem zylindrischen Rohrkörper vertikale und horizontale
Trennwände vorgesehen sind. Der Rohrkörper selbst wird
dabei durch eine horizontale Trennwand in zwei annä
hernd gleiche Hälften unterteilt, von denen jede mit
einem Ein- und Austrittstutzen für den durch die Arma
tur führenden Kühlwasserstrom ausgestattet ist. Die da
bei mit der horizontalen Trennwand verbundenen, verti
kalen Trennwände sind um 90° zueinander versetzt und
auf der horizontalen Trennwand so angeordnet, daß sie
die koaxial hintereinander liegenden Räume der Hälften
in gleich große Kammern unterteilen. Um das Medium, d. h.
den Kühlwasserstrom, durch die Armatur führen zu
können, ist die horizontale Trennwand mit Durchbrechun
gen versehen, durch die das Medium von der einen Kam
mer, d. h. Hälfte des Rohrkörpers, in die andere ge
langt. Analog der Stellung der vertikalen Trennwände
kann das Medium vom Einlaufstutzen in die eine Kammer
kommend, in den Auslaufstutzen der andern Kammer
fließen, und es kann der Flüssigkeitsstrom vom Einlauf
stutzen dieser Kammer kommend, in den Auslaufstutzen
der darüberliegenden Hälfte bzw. Kammer gelangen, um
aus dieser Kammer in die Rückflußleitung zu treten. Un
geachtet der Durchströmrichtung passiert das Medium
beim "Kommen" oder "Gehen" stets die Durchbrechungen
der horizontalen Trennwand. Zum Drehen der Trennwände
um die Längsachse des Rohrkörpers sind diese Wände an
einem Antrieb angeschlossen, und es sind die Spalte
zwischen diesen Trennwänden und dem Innenmantel des
Rohrkörpers mittels an den Trennwänden sitzenden Dich
tungen abgedichtet. Durch eine solche Abdichtung lassen
sich die Kammern weitgehend gut gegeneinander abdichten
und die Leckraten reduzieren, es wird jedoch nicht ver
kannt, daß die Abdichtmittel sehr lang sind, und die zu
bestreichenden Dichtflächen sehr genau bearbeitet sein
müssen. Hinzu kommt, daß die um die Längsachse angeord
neten Trennwände im Rohrkörper besonders gut abgestützt
sein müssen, um Verformungen dieser Wände bei Einwir
kung der oft hohen Drucke des Mediums standzuhalten,
besonders dann, wenn Leckraten, insbesondere in größe
rem Umfang, nicht hingenommen werden können.
Es ist auch schon eine Mehrwege-Armatur, vgl. europä
ische Patentanmeldung EPA 82 10 5661-1, bekannt, welche
aus einem rohrförmigen Gehäuse mit einem darin drehbar
gelagerten, stirnseitig angeschlossenen Rohr besteht.
Zwischen dem Rohr und dem Gehäuse ist ein Zwischenraum
für die Flüssigkeitsströme vorgesehen. Das Rohr trägt
umfangseitig Anschlußstutzen, die entsprechend der je
weiligen Normalstellung und Umkehrstellung mit den ge
häuseseitigen Anschlußstutzen korrespondieren. Eine La
gerachse durchsetzt das gesamte Rohr. Um den für die
Leckrate maßgebenden Spalt zu reduzieren, sind Präzi
sionsplatten gehäuseseitig und rohrseitig erforderlich.
Die Armatur ist daher auch sehr kostenintensiv in der
Fertigung und bedarf zudem aufwendiger Rohrführungen in
radialer und axialer Richtung, um die Flüssigkeits
ströme innerhalb des Rohrkörpers umzulenken. Hinzu
kommt, daß durch die aufwendigen Rohrführungen die Ab
dichtung der konzentrisch angeordneten Rohrteile und
Trennwände sehr schwierig ist, so daß eine Leckage zwi
schen den Wasserwegen unumgänglich bleibt.
Aus der deutschen Patentanmeldung P 34 08 815.6 ist
eine Mehrwege-Armatur bekannt, bei der in der
Längsachse eines rohrförmigen Gehäuses ein drehbarer
Schieber gelagert ist. Der als Röhre ausgebildete
Schieber ist umfangseitig mit in einem Winkel kleiner
90° zur Längsachse angeordneten, mit dem Gehäuse kor
respondierenden Dichtscheiben versehen. In der Normal
stellung der Armatur werden die Flüssigkeitsströme um
den genannten Winkel abgelenkt, wodurch sich entspre
chend versetzt, am Gehäuse anzuordnende Rohrstutzen er
geben. In der durch Drehung des Schiebers bewirkten Um
kehrung der Flüssigkeitsströme wird in der einen Rich
tung der Schieber durchflossen und in der anderen Rich
tung umflossen. Nachteilig sind die in der Normal- und
in der Umkehrstellung vorhandenen unterschiedlichen
Strömungswiderstände der beiden Flüssigkeitsströme in
der Armatur. Für das Einfügen der Armatur in bestehende
bzw. erst zu planende Rohrführungen sind wegen des Ver
satzes der Anschlußstutzen besondere Maßnahmen erfor
derlich.
Darüber hinaus ist durch die CH-PS 328 844 eine Mehr
wege-Armatur bekannt, die ein äußeres Gehäuse mit vier
Anschlußstutzen und einem darin drehbar gelagerten
Küken aufweist, wobei die Anschlußstutzen in verschie
denen Ebenen diametral gegenüber liegen, und das Küken
selbst in sich Verbindungskanäle aufweist, über die die
Stutzen, je nach Drehung des Kükens, miteinander ver
bunden werden können. Alle Verbindungskanäle sind dabei
innerhalb des Mantels des Kükens vorgesehen und dort so
eingelegt, daß zwei Kanäle das Küken geradlinig durch
queren, die zwei weiteren dagegen dieses Küken kreuz
weise durchdringen. Durch die Einbettung sämtlicher
Verbindungskanäle innerhalb des Kükens ergibt sich eine
sehr große Ausbauchung desselben, besonders dann, wenn
die offenen Querschnitte der Kanäle gegenüber den offe
nen Querschnitte der Stutzen nicht reduziert werden
sollen. Dies allein führt zu einer sehr voluminesen Ar
matur, die vielfach in den oft ohnehin beengten Lei
tungssystemen mit Nennweiten der Zu- und Abführleitun
gen bis zu einem Meter und mehr nicht mehr unterzubrin
gen ist. Hinzu kommt, daß durch die Einbettung der die
Stutzen gerade und kreuzweise verbindenden Verbin
dungskanäle insbesondere für die geradlinige Verbindung
der Stutzen, diese Kanäle teilweise eingeengt werden,
wodurch an diesen Stellen sich Druckspitzen aufbauen,
die letztendlich zu erhöhten Druckverlusten im Medium
strom führen. Diese Druckverluste werden zu dem noch
dadurch erhöht, als in den Ein- und Austrittsbereichen
der geraden und der sich kreuzenden Kanäle neben win
kelförmigen Versetzungen auch Ausbauchungen notwendig
sind, die eine gewisse Umlenkung und Verwirbelung der
Medienströmungen bewirken.
Ausgehend von der deutschen Patentanmeldung P 34 08
815.6 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine in
einfacher Weise an Rohrleitungen anzuschließende Arma
tur vorzuschlagen, die konstruktiv einfach ist und aus
wenigen, zu bewegenden Teilen besteht und bei der zum
Umschalten der Flüssigkeitsströme nur ein kurzer Stell
weg erforderlich ist, wobei der Strömungswiderstand in
der Armatur sehr gering gehalten wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Arma
tur der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die
beiden am Ventilküken (9, 12) ausgebildeten und die
Stutzen (3, 4, 5, 6) der getrennten Ebenen miteinander
verbindenden Strömungswege (15-18) als zur Innenwand
(14) des Gehäuses (2) hin offene Rinnen am Ventilküken
ausgeführt sind, und daß diese Strömungswege (17, 18)
wendelförmig und etwa parallel zueinander verlaufen.
Entsprechend dem Anspruch 2 besteht das Küken aus einem
einzigen, walzenförmigen Körper, der als zentrale Strö
mungskanäle im Bereich seiner Stirnseiten im Quer
schnitt kreisförmige oder U-förmige, geradlinig durch
gehende Querschnitte aufweist.
Nach dem Anspruch 3 sind die wendelförmigen Kanäle mit
halbkreisförmigen oder elliptischen Querschnitten ver
sehen.
Nach dem Anspruch 4 weist das Küken einen solchen
Durchmesser auf, daß an seinem Umfang in einer recht
winklig zur Hauptachse liegenden Ebene die vier Kanal
querschnitte mit dazwischen liegenden, schmalen Dicht
strecken liegen.
Nach dem Anspruch 5 ist jeder einzelne Strömungsweg von
dem anderen Strömungsweg durch relativ dünne, dichtende
Zwischenwände getrennt.
Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die vorstehende
Aufgabe vorteilhaft gelöst, sondern es werden weitere
Vorteile erzielt, die die Armatur für eine Reihe von
Anwendungen geeignet machen. So kann beispielsweise mit
einer solchen Armatur der Strömungswiderstand sowohl in
der Vorlauf- als auch Rücklaufströmung des Mediums
äußerst gering gehalten als auch der Rückvermischungs
grad der die Armatur passierenden Medienströme weitge
hend unterbunden werden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß durch das wendel
förmige, symmetrische Überkreuzen der Strömungskanäle
selbst in der Umkehrstellung des Ventilkükens kaum
starke Kräfte auf dieses wirken, so daß dieses kräf
tesparend gedreht werden kann, als auch dessen Lagerun
gen am Gehäuse nicht stark ausgeführt werden müssen.
Wesentlich ist auch für diese Armatur, daß sie insge
samt sehr raumsparend, also sowohl im Durchmesser als
auch in bezug auf ihre Länge, ausgebildet werden kann.
Auch können in einfacher Weise Abdichtmaßnahmen für die
einzelnen Strömungswege vorgesehen werden. Hierzu kön
nen beispielsweise die Innenwand des zylindrischen Ge
häuses gummiert sein, während das Küken aus Metall be
steht. Andererseits können eingelegte, separate Dich
tungen vorgesehen sein, die bevorzugt am Küken und zwar
an abdichtungswürdigen Stellen, anzuordnen sind.
Ein weiterer Vorteil der Armatur wird noch darin gese
hen, daß die Fließquerschnitte in den Hauptströmungs
richtungen bzw. Normalströmung sehr groß sind, so daß
keinerlei Druckanstieg im Gehäuse auftritt.
Der volumenmäßig überwiegende Teil des Gehäuses ist von
dem zu steuernden Medium ausgeführt. Die Strömungen
sind nur durch die Form des Ventilkükens, z. B. durch
den dünnwandigen Flügel, voneinander flüssigkeitsdicht
getrennt. Bei der Strömungsumkehrung durch Schwenken
des Kükens aus der Normalstellung in die Umkehrstellung
und umgekehrt, werden bereits nach kurzer Anfangsbewe
gung, aufgrund des schmalen Flügels Ausgleichsströmun
gen im Gehäuse aufgebaut, so daß ein Druckstoß verhin
dert wird. Die beim Drehen des Kükens mitgeschwenkten
Flüssigkeitsmengen wirken als Dämpfung bzw. als Druck
polster auf das Ventilküken, so daß dieses schwingungs
frei um dessen Längsmittelachse gedreht werden kann.
Ferner ist es vorteilhaft, daß für die jeweilige Umkeh
rung der Strömung nur eine Vierteldrehung des
Ventilkükens notwendig ist.
Auch kann das Ventilküken aus einem elastischen Werk
stoff, so beispielsweise einem thermoplastischen Kunst
stoff bestehen, der durch Gießen in eine Gießform oder
Spritzgießen die Form des Kükens abbildet. Ein Ventil
küken aus einem solchen Werkstoff könnte ggf. auch ohne
eine Mantelgummierung ausgeführt werden, dies besonders
dann, wenn kaum Abrieb am Kükenumfang zu erwarten ist.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen dieser Armatur
können den verbleibenden Unteransprüchen entnommen wer
den, für die im Rahmen des Hauptanspruches Schutz be
gehrt wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 Eine Armatur mit dem Küken in Normalstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Armatur in der Ebene II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Armatur in Umkehrstellung,
Fig. 4 die Armatur nach Fig. 3 entsprechend dem Schnitt
IV-IV,
Fig. 5 entsprechend der Fig. 4, jedoch die Normalstellung
der Armatur.
Eine Mehrwege-Armatur 1 gemäß der Erfindung wird im wesentlichen von
einem Gehäuse 2 mit Rohrstutzen 3-6 und eine im Gehause in
Lagern 7, 8 dreh- bzw. schwenkbar gelagerten Ventilküken 9 gebildet.
Das Gehäuse 2 kann als Stahlkonstruktion ausgebildet sein,
während das Ventilküken 9 durch ein geeignetes Gießverfahren aus
Metall oder Kunststoff hergestellt ist.
Als Stahlkonstruktion für das Gehäuse 2 eignet sich für die
meisten Fälle die Anwendung eines Rohres, welches nach ent
sprechender Ablängung endseitig mit Flanschen oder gewölbten
Böden versehen wird.
Das Ventilküken 9 selbst weist zwei, die Rohrstutzen 3, 4 bzw. 5, 6
auf kürzestem Wege verbindende, geradlinige Strömungswege
15, 16 und umfangseitig zwei wendelförmige, sich überkreuzende
Strömungswege 17, 18 auf.
Die Endquerschnitte des Strömungsweges 17 sind mit 19, 20
und die Endquerschnitte des Strömungsweges 18 mit 21, 22
bezeichnet.
Das der Mehrwege-Armatur 1, z. B. über den Rohrstutzen 3 geführte nicht
dargestellte Medium gelangt bei dieser Darstellung der Mehrwege-Armatur,
d. h. in der Umkehrstellung, über den gewendelten Strömungsweg
17 zum Rohrstutzen 6 und von da zu einem Wärmeaustauscher
30. Von dort wird dieses Medium zurückgeführt und gelangt
über den Rohrstutzen 4, den ebenfalls gewendelten Strömungsweg
18 zum Rohrstutzen 5, siehe hierzu auch die Pfeile
25, 26.
Für die Normalströmung der Strömungsrichtung des Mediums wird
das Ventilküken 9 über einen Zapfen 27 entsprechend dem Pfeil 28
um 90° geschwenkt bzw. gedreht und nimmt damit die gewünschte
Normalstellung ein. In diesem Fall fließt das der Mehrwege-Armatur
1 zugeführte Medium am Rohrstutzen 3 gemäß dem Pfeil 25 ein,
passiert den Strömungsweg 15 und verläßt die Mehrwege-Armatur über
den Rohrstutzen 4, um von hier zum Wärmeaustauscher 30 zu gelangen.
Von diesem Wärmeaustauscher 30 fließt das Medium zur
Armatur 1 zurück und dringt über den Rohrsstutzen 6 in diese
ein. Das Ventilküken 9, das jetzt in der Normalströmung steht, verbindet
diesen Rohrstutzen 6 über den Strömungsweg 16 mit dem
Rohrstutzen 5, aus letzterem das Medium wieder ausfließt. Vgl.
hierzu auch die gestrichelten Pfeile 31, 32.
Je nach Ausführung der Mehrwege-Armatur 1 und damit auch ihres Ventilkükens
9 sind die Strömungswege 15, 16 bzw. 17, 18 im Ventilküken durch
spanabhebende Bearbeitung eingearbeitet, oder falls das Ventilküken
gegossen wird, an diesem eingeformt. Wichtig dabei ist, daß
die Strömungswege so ausgeführt werden, daß strömungsgünstige
Verhältnisse vorliegen, d. h. Kanten oder scharfe Abknickungen
in diesen vermieden werden, weil diese die Strömung
beeinträchtigen und vielfach den Strömungswiderstand
erheblich erhöhen.
Zu diesem Zweck sind auch die Zuflüsse 33, 34 in die Strömungswege
15, 16 düsenförmig ausgebildet, wie dies besonders
aus Fig. 2 ersichtlich ist. Dies hat zur Folge, daß
das durch diese Strömungswege 15, 16 fließende Medium
nicht behindert wird, sondern von einem Rohrstutzen 3-6
zum anderen strömungsgünstig ein- bzw. ausläuft.
Die Erfindung ist am Beispiel einer Mehrwege-Armatur 1 für deren An
wendung, insbesondere in Verbindung mit einem Wärmeaustau
scher 30 vorgesehen.
Dies schließt natürlich nicht aus, eine solche Mehrwege-Armatur 1
auch für andere Strömungszwecke vorzusehen, bei denen das
Medium in festgelegten, zeitlichen Intervallen in dessen
Strömungsrichtung umgelenkt wird.
Um die Mehrwege-Armatur 1 im Gehäuse 2 um die Ventilachse (Längsachse) X schwenken
zu können, kann der Zapfen 27 des Ventilkükens 9 mit einem in der
Zeichnung nicht dargestellten Handrad oder einem elektrischen,
hydraulischen oder pneumatischen Antrieb verbunden
sein.
Untersuchungen mit einer solchen Mehrwege-Armatur 1 haben ergeben, daß
es von Vorteil ist, wenn das Ventilküken 9 mit dem Zapfen 27 über
eine kardanische Verbindung 35 verbunden ist. Die kardanische
Verbindung 35 ist bei dieser Ausführung als eine Platte und
einem Kegel ausgeführt, der über einen Mittelzapfen 36 und
zwei Mitnehmern 37 versehen ist. Diese Verbindung hat den
Vorteil, daß das Ventilküken 9 bei Drehen um dessen Ventilachse
X plan bis annähernd plan an der Innenwand des Gehäuses
2 läuft und Normalkräfte aus dieser Drehbewegung nicht
über die Wand des Ventilkükens 9 auf die Innenwand des Gehäuses 2
übertragen werden müssen.
In besonders gelagerten Fällen, wenn eine extrem niedrige
Leckrate gefordert wird, kann das Ventilküken 9 mit einer elastischen
Ummantelung ausgeführt sein, wobei diese Ummantelung
vorzugsweise eine Gummibeschichtung ist. Dies hat den Vorteil,
daß bei Abnutzung dieser Beschichtung das Ventilküken 9 beschichtet
werden kann, so daß die geforderten, geringen
Leckraten wieder erreicht werden können.
Nach Fig. 3 weist eine Armatur 50 ein Ventilküken 12 auf, daß aus
einem einzigen, dünnwandigen, gewendelten Flügel 13 besteht.
Der gewendelte Flügel 13 liegt über Dichtleisten 41 an der
Innenwand 14 des Gehäuses 2 an. Der Flügel 13 weist zwei Wen
del 22, 24 für die Strömungsrichtungen 31 und 32 auf.
In der Umkehrstellung der Mehrwege-Armatur bilden die Wendel 22, 24 mit
der Innenwand 14 des Gehäuses 2 die Strömungswege 17, 18.
In der Normalstellung der Mehrwege-Armatur gemäß Fig. 5 bilden die ka
nalseitigen Endquerschnitte 19, 21 der Strömungswege 17, 18
bzw. der Wendel 23, 24 innerhalb des Gehäuses 2 Abschnitte 28.
Die Endquerschnitte 19, 21 und die Abschnitte 28 liegen in ei
ner Längsebene 29 des Gehäuses 2.
Ein in den Flügel 13 eingeprägter bzw. eingeformter Strömungs
weg 40 ist durch die Endquerschnitte 19 und 21 begrenzt.
Zu beiden Seiten des Flügels 13 sind mit dem Flügel 13 einstüc
kig verbundene Planscheiben 42, 43 vorgesehen. Diese Planschei
ben 42, 43 können bei Bedarf einen umlaufenden, nicht gezeich
neten Dichtring aufweisen.
In der Normalstellung der Mehrwege-Armatur 50 nach Fig. 5 tritt das Me
dium gemäß dem Pfeil 31 durch den Rohrstutzen 3 in das Gehäuse
2 ein. Die Strömung durchsetzt das Gehäuse 2 auf kürzestem We
ge und tritt aus dem Rohrstutzen 4 aus, um dem Wärmetauscher
30 zugeleitet zu werden. Entsprechend dem Pfeil 32 tritt dann
das Medium durch den Rohrstutzen 6 in das Gehäuse 2 ein, durch
setzt dieses auf dem kürzestem Wege und tritt aus dem Rohrstut
zen 5 wieder aus. Die durch die Dichtleiste 41 voneinander ge
trennte Wendel 23, 24 separieren die beiden, im Gehäuse 2 ge
genläufig fließenden Strömungen gemäß den Pfeilen 31 und. 32.
Die geradlinigen Strömungswege 15, 16 und die zugehörigen
"blind", mit den Endquerschnitten 19 und 21 endenden, wendel
förmigen Strömungswege 17 und 18 sind mit dem Medium ge
füllt. Dadurch ergibt sich beim Umsteuern des Ventilkükens entgegen
der Pfeilrichtung 28, daß beim Eintreten der Dichtleiste 41
in den Strömungsquerschnitt des Rohrstutzens 3 eine Nebenströ
mung auftritt, die den Strömungsweg 19 ablenkt. Nachdem dort
noch ruhende Strömungsverhältnisse sind, bildet sich bei zuneh
menden Öffnungsquerschnitt in dem Strömungsweg 19 eine auf
bauende Strömung, die zu einem relativ sanften Umsteuern der
Strömung dann führt, wenn der Strömungsdruck gemäß dem Pfeil
25 größer ist als der Druck der Strömung gemäß dem Pfeil 32.
Parallel dazu wird die aus dem Gehäuse 2, nämlich dem Rohrstut
zen 5, ausfließende Strömung gemäß dem Pfeil 32 kontinuierlich
abgeschnürt. Daraus folgt ein langsam erfolgender Druckaufbau
im Bereich der Wendel 24, der aufgrund des Druckabfalls im Wär
metauscher 30 wesentlich geringer ist als der Druck der Strö
mung in dem Strömungsweg, ausgehend von dem Rohrstutzen 3.
Dadurch ist der druckstoßlose Obergang in der Normalstellung
zur Umkehrstellung gegeben.
Bezüglich der Verhältnisse der Mehrwege-Armatur 50 beim Umsteuern aus der
Umkehrstellung gemäß Fig. 3 in die Normalstellung gemäß Fig. 5
entsprechend der Pfeilrichtung 38 liegen ahnliche Druckverhält
nisse vor. Der Druck der Strömung gemäß dem Pfeil 25 bewirkt
den Aufbau einer Nebenströmung, die in den oberen Bereich
der Wendel 23 wirkt, und zunächst von der rücklaufenden Strö
mung gemäß dem Pfeil 26 mitgenommen wird. Nachdem die rück
laufende Strömung, die aus dem Rohrstutzen 5 austritt, konti
nuierlich bezüglich ihres Querschnitts eingeschränkt wird,
überwiegt schließlich die zur Hauptströmung gewordene Neben
strömung den Druck der Strömung 26, so daß in der Mehrwege-Armatur
druckstoßfreie Umkehrung der Strömung erfolgt.
Claims (9)
1. Mehrwege-Armatur zum Umlenken von
Strömungsrichtungen und/oder Steuern von Fördermengen
von in Rohrleitungssystemen geführten, gasförmigen oder
flüssigen Medien, insbesondere bei
Röhrenwärmeaustauschern, wobei die Armatur von einem
zylindrischen, äußeren Gehäuse und einem in diesem
drehbar gelagerten Ventilküken gebildet wird, und das
Gehäuse an seinem Mantel mit Anschlußstutzen für das
Zuführen und Abführen des Mediums durch die Armatur und
Anbinden derselben an ein Leitungssystem, ausgestattet
ist, wobei alle diese Stutzen einerseits senkrecht zur
Drehachse des Ventilkükens angeordnet und andererseits
jeweils in zwei, diese Ventilachse senkrecht
schneidenden Ebenen am Gehäuse vorgesehen sind, und das
Ventilküken selbst ebenfalls mit vier Strömungswegen
ausgerüstet ist, von denen ein Strömungsweg die Stutzen
einer Ebene und ein weiterer Strömungsweg die Stutzen
der anderen Ebene miteinander verbindet, und zwei
weitere Strömungswege am Ventilküken ausgebildet sind,
und diese Strömungswege die Stutzen der jeweils
anderen, getrennten Ebenen miteinander verbinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden am Ventilküken (9, 12) ausgebildeten und
die Stutzen (3, 4, 5, 6) der getrennten Ebenen
miteinander verbindenden Strömungswege (15-18) als zur
Innenwand (14) des Gehäuses (2) hin offene Rinnen am
Ventilküken ausgeführt sind, und daß diese
Strömungswege (17, 18) wendelförmig und etwa parallel
zueinander verlaufen.
2. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungswege (15-18) halbkreisförmig oder
halbellipsenförmige Querschnitte aufweisen.
3. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilküken (9, 12) im Bereich seiner, die
Ventilachse (X) desselben, rechtwinklig schneidenden
und zwischen den Ebenen liegenden, weiteren Ebene
(Gürtelzone) und/oder im Bereich seiner Stirnenden
gegen dessen Gehäuse (2) abgedichtet ist.
4. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder einzelne Strömungsweg (15-18) von einem an
diesem angrenzenden, anderen Strömungsweg durch dünne,
dichtende Zwischenwände getrennt ist.
5. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilküken (12) als ein einziger,
dünnwandiger, gewendelter Flügel (13) ausgeführt ist,
und daß dieses Ventilküken mit der Innenwand (14) des
Gehäuses (2) und zweier seiner Wendel (23, 24) die zwei
von einander getrennten Strömungswege (17, 18) bildet,
und daß diese Strömungswege (17, 18) in der einen
Strömung des Mediums (Normalströmung) die einander
gegenüberliegenden Rohrstutzen (3, 4 bzw. 5 und 6)
direkt, und in der anderen Strömung (Umkehrströmung)
die Rohrstutzen (3 und 6 bzw. 4 und 5) über Kreuz
miteinander verbinden.
6. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gehäuseseitige Flügel (13) in der Stellung
"Normalströmung" nur einseitig, jeweils einen Abschnitt
(28) zwischen den in Ebenen (10, 11) liegenden
Rohrstutzen (3, 4 bzw. 5, 6) und der Innenwand (14) des
Gehäuses (2), bis auf die kanalseitigen Endquerschnitte
(19 bzw. 21) ausfüllt, und daß dieser Abschnitt (28) in
einer parallel, zur Ventilachse (X) des Gehäuses (2)
verlaufenden, weiteren Längsebene (29) liegt.
7. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flügel (13) auf seiner der Ventilachse (X)
abgewandten Rückseite eine konvex gewölbte Einprägung
als Strömungskanal (40) aufweist.
8. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Innenwand (14) des Gehäuses (2) gerichteten
Kanten des Flügels (13) mit an der Innenwand (14) des
Gehäuses (2) anliegenden Dichtleisten (14) versehen
sind.
9. Mehrwege-Armatur nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flügel (13) an seinen beiden Enden durch
konzentrisch zu dessen Ventilachse (X) angeordneten
Planscheiben (42, 43) begrenzt ist.
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