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Vorrichtung zum Abwickeln von Stoff
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abwickeln von
Stoff gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Stoffe, die gerade mit Hilfe einer Webemaschine hergestellt wurden,
werden im allgemeinen auf Rollen aufgewickelt. Bevor der Stoff geschnitten wird,
muß er deshalb notwendigerweise von der Rolle abgewickelt werden.
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Anschließend kann er in einer vorgeschriebenen Länge in Stücke geschnitten,
aufeinandergesetzt oder gefaltet werden. Zur Durchführung der oben beschriebenen
Arbeitsgänge wird eine solche Stoffabwickelvorrichtung verwendet.
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Die bis jetzt bekannt gewordenen Stoffabwickelvorrichtungen weisen
ein Laufgehäuse auf, das abwechselnd längs eines rechteckigen Arbeitstisches bewegt
werden kann.
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Eine Stoffrolle, die mit einer Welle versehen ist, ist drehbar auf
dem Laufgehäuse aufgesetzt, Der nach vorne weisende Teil des Laufgehäuses ist mit
einer Vielzahl räumlich in die Bewegungsrichtung angeordneter Vorschubrollen versehen.
Die Vorschubrollen, die von einem Motor angetrieben werden, wickeln den Stoff von
der Rolle bzw.
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dem Schaft ab und transportieren ihn zum Arbeitstisch.
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Eine herkömmliche Stoffabwickelvorrichtung weist den Nachteil auf,
daß beim Abwickeln des Stoffes von dem Schaft durch die Vorschubrollen der Stoff
einer Spannung ausgesetzt wird. Ein dünner Stoff neigt dabei zur Bildung von horizontalen
Falten oder elastischen Einschnürungen bzw. ist er einer Dehnung unterworfen, so
daß eine glatte Abwicklung schwierig ist. Große Kräfte müssen angewendet werden,
um eine Rolle abzuwickeln, auf die beispielsweise dickes synthetisches Leder aufgewikkelt
ist, insbesondere dann, wenn die Rolle einen sehr großen Durchmesser aufweist. Aufgrund
der großen Kräfte kommt es zu Gleiterscheinungen zwischen dem Leder und den Vorschubrollen,
so daß es schwierig ist, das Leder kontinuierlich abzuwickeln.
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Bei den bekannten Abwickelvorrichtungen muß das Führungsende des Stoffes
von der Rolle gezogen und mit den Vorschubrollen verbunden werden. Beim Entfernen
der Stoffrolle von der Abwickelvorrichtung muß das Führungsende des Stoffes von
den Vorschubrollen entfernt und der Stoff aufgenommen werden. Da die oben beschriebenen
Schritte sehr häufig durchgeführt werden, weisen die bekannten Abwickelvorrichtungen
den Nachteil auf, daß die
und um eine im wesentlichen senkrecht
bezüglich des Arbeitstisches angeordnete Achse schwenkbar ist. Der Aufbau trägt
die Stoffrolle derart, daß sie um ihre Achse drehbar ist. Ferner ist auf dem Aufbau
eine Abwickelrolle installiert, die in Kontakt mit der Stoffrolle steht.
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Ferner sind Fördereinrichtungen vorgesehen, mit denen der durch die
Abwickelrolle abgewickelte Stoff zu dem Arbeitstisch befördert werden kann. Wird
das Laufgehäuse zurückbewegt und dreht sich dabei die Abwickelrolle, so wird der
Stoff von der Rolle abgewickelt. Die Vorschubmittel befördern den abgewickelten
Stoff zu dem Arbeitstisch. Wird der Aufbau zusätzlich nach jedem Abschneiden eines
Stoffstückes um 1800 gedreht, so wird der Stoff derart auf den Arbeitstisch befördert,
daR seine Vorder-und Rückseiten alternierend nach oben weisend auf dem Arbeitstisch
angeordnet werden. Der Aufbau ist deshalb so ausgebildet, daß er in beiden Richtungen
um 1800 gedreht werden kann. Die 1800-Drehungen des Aufbaus werden automatisch durch
Antriebsmittel durchgeführt, die mit dem Aufbau verbunden sind. Die Anordnungen
des Stoffes auf dem Arbeitstisch, in der Weise, daß seine Vor- und Rückseiten alternierend
nach oben weisend angeordnet sind, können mit dieser Vorrichtung ohne irgendwelche
Nachteile wie Faltenbildung, Dehnung oder Einschnürung des Stoffes durchgeführt
werden.
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Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen:
Effektivität der mit ihnen durchgeführten
Arbeiten sehr gering ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mit den herkömmlichen
Stoffabwickelvorrichtungen die Vorder- und die Rückseiten des Stoffes in einer alternierenden
Beziehung durch Drehen der Rollenwelle in entgegengesetzte Richtungen aufeinander
gelegt werden. Dies bedeutet, daß in diesem Fall der Stoff jedesmal von den Vorschubrollen
genommen werden muß, nachdem er geschnitten ist. Der mit der Rolle verbundene Stoff
wird vollständig auf die Welle aufgenommen. Nachdem dies geschehen ist, wird die
Welle horizontal um 1800 gedreht, um die Vorder- und Rückseiten des Stoffes umzudrehen.
Anschließend wird das Führungsende des Stoffes mit den Vorschubrollen wieder verbunden.
Die oben beschriebenen Stoffabwickelvorrichtungen haben den Nachteil, daß für die
durchzuführenden Funktionsschritte viel Zeit erforderlich ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Stoffabwickelvorrichtung
zu schaffen, die es ermöglicht, einen Stoff glatt und mit einer vorgeschriebenen
Geschwindigkeit von einer Welle abzuwickeln, unabhängig von der Dicke des Stoffes
oder der Abmessung der Rolle, die auf die Welle aufgewickelt ist. Dabei soll sichergestellt
werden, daß die abgeschnittenen Stoffstücke auch so auf dem Arbeitstisch aufeinandergelegt
werden können, daß ihre Vor- und Rückseiten alternierend nach oben weisend angeordnet
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Stoffabwickelvorrichtung weist einen Aufbau auf,
der auf einem Laufgehäuse angeordnet ist
Figur 1: eine erfindungsgemäße
Stoffabwickelvorrichtung in Draufsicht, Figur 2: die in Figur 1 dargestellte Stoffabwickelvorrichtung
von vorne gesehen, Figur 3: eine Variante der in Figur 1 dargestellten Stoffabwickelvorrichtung
von vorn gesehen, Figur 4: einen Ausschnitt aus dem Aufbau der Stoffabwickelvorrichtung
gemäß Figur 1, Figur 5: eine Abwickelrolle und eine Hilfsabwickelrolle der Stoffabwickelvorrichtung
gemäß Figur 1, Figur 6: den Hauptteil der Stoffabwickelvorrichtung im Schnitt.
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Die Figuren 1 bis 6 zeigen die Stoffabwickelvorrichtung gemäß der
Erfindung. Wie anhand von Figur 1 zu sehen ist, weist die Stoffabwickelvorrichtung
einen flachen rechtwinkligen Arbeitstisch auf, der in einer horizontalen Stellung
durch mehrere Tragbeine 6 getragen ist. Ein Stoffänger 8 ist auf der Oberfläche
des Arbeitstisches 4 an dessen längsseitigem vorderen Endteil installiert.
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Ein Laufgehäuse 2 ist auf dem Arbeitstisch 4 angeordnet.
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Der untere Teil des Laufgehäuses 4 ist mit Laufrädern 10 ausgerüstet.
Das Laufgehäuse 2 wird abwechselnd längs des Arbeitstisches durch das Drehen dieser
Laufräder 10, die durch einen Motor 15 getrieben werden, in Richtung der Pfeile
3 und 5 bewegt. Das Laufgehäuse ist mit einem Aufbau 12 versehen, der durch Mittel
eines später beschriebenen Drehmechanismus drehbar gemacht ist. Zwei
Führungsplatten
13 sind vorspringend auf dem Aufbau 12 angeordnet, welche quer zum Laufgehäuse voneinander
getrennt sind. Der obere Rand der Führungsplatten 13 ist mit einer abgeschrägten
Kante 14 versehen, welche gegen die Bewegungsrichtung des Laufgehäuses geneigt ist.
Auf diese abgeschrägte Kante 14 ist eine Welle 18 mit Hilfe von Lagern (hier nicht
dargestellt) montiert, die auf dieser abgeschrägten Kante 14 angeordnet sind, wobei
auf die Welle 18 eine Rolle Stoff 16 aufgewickelt ist. Die Stoffrolle 16 erstreckt
sich zwischen den beiden Führungsplatten 13. Der Aufbau 12 ist mit einer Abwickelrolle
20 versehen, deren Endteile in der Nähe der abgeschrägten Kanten 14 angeordnet sind.
Die Welle 18 der Rolle 16 wird so angetrieben, daß sie sich aufgrund der Schwerkraft,
verursacht durch das gesamte Gewicht der Stoff rolle und der Welle entlang der abgeschrägten
Kanten 14 auf die Abwickelrolle 20 zubewegt. Die Stoffrolle wird aufgrund des abgewickelten
Stoffes fortschreitend reduziert. Die Oberfläche der Abwickelrolle 20 ist mit einer
Gleitstopschicht überzogen, die aus einem Urethangummi oder einem Filz hergestellt
ist, um dadurch das Abgleiten des Stoffes 17 zu verhindern. Wie Figur 2 zeigt, wird
die Abwickelrolle 20 durch einen Motor 21 um eine Achse gedreht, die senkrecht zu
den Bewegungsrichtungen 3, 5 des Laufgehäuses 2 angeordnet ist, um sich so gegen
die Stoffrolle 16 zu wälzen. Infolgedessen wird der Stoff 17 von der Stoffrolle
16 in Form eines Blattes abgewickelt. Eine Hilfsrolle 22, die einen schmaleren Durchmesser
als die Abwickelrolle 20 aufweist, ist wie später beschrieben (siehe Figuren 4 bis
6) drehbar unter der Abwickelrolle 20 angeordnet. Der durch die Abwickelrolle 20
von der Stoffrolle 16 abgewickelte Stoff 17 wird nach unten transportiert, während
er in Kontakt mit dieser Hilfsrolle 22 gebracht ist. Ein Förderband 24 ist
unter
dem Aufbau 12 vorgesehen. Dieses Förderband 24 wird in der jeweils für- den Stofftransport
erforderlichen Weise bewegt und erstreckt sich leicht nach oben.
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Eine Vorschubrolle 16 ist drehbar in der Nachbarschaft des vorderen
Endteils des Förderbandes 4 in Bewegungsrichtung desselben gesehen am Laufgehäuse
abgestützt.
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Die Vorschubrolle 26 wird durch einen Motor 27 getrieben (Figur 2).
Die Vorschubrolle 26 und das Förderband 24 sind durch ein Übertragungsmittel, beispielsweise
eine Kette, miteinander gekoppelt. Das Förderband 24 wird, an die Drehung der Vorschubrolle
26 gekoppelt, bewegt.
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Zwei Sensorenpaare 32 sind zur Beobachtung der Positionen der seitlichen
Stoffkanten vorgesehen, und jeweils unter der Abwickelrolle 20 angeordnet, die so
gedreht wird, wie später beschrieben (wie durch die Punkt-Strich-Linie in Figur
2 angedeutet).
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Nach dem Erhalt des Ausgangssignals des jeweiligen optischen Sensorenpaares
32 wird der Aufbau 12 durch einen Servomechanismus (nicht dargestellt) horizontal
senkrecht zu der Laufrichtung des Laufgehäuses 2 bewegt (das ist die Richtung, die
durch die Pfeile 3 und 5 angezeigt ist). Hieraus resultiert, daß der Stoff 17 quer
bewegt wird, dabei werden die Positionen der seitlichen Kanten desselben eingestellt.
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Der Aufbau 12 ist mit einem optischen Sensor (hier nicht dargestellt)
versehen, der unterhalb der Abwickelrolle 20 angeordnet ist, um das Führungsende
des Stoffes 17 zu beobachten. Wenn der Aufbau 12 horizontal um 1800 geschwenkt ist,
befindet sich der Stoff 17 auf der Achswelle 18. Wenn der optische Sensor das Führungsende
des Stoffes 17 erfaßt, das ist dann der Fall, wenn das Führungsende des Stoffes
etwas von der Abwickelrolle 20 herabhängt, wird die Aufnahme des Stoffes unterbrochen.
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Beide seitlichen Wände des vorderen unteren Teils des Laufgehäuses
2 sind mit einem vertikal beweglichen Träger 34 verbunden. Dieser vertikal bewegliche
Träger 34 wird durch einen Hebemechanismus (hier nicht dargestellt) betätigt, der
in dem Laufgehäuse 2 angeordnet ist. Eine Führungsrolle 36 und eine Schneideeinheit
38 sind an diesem vertikal beweglichen Träger 34 befestigt.
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Der Stoff 17 wird bis zu einer vorgeschriebenen Höhe über dem Arbeitstisch
4 durch die Führungsrolle 36 und den Träger 34 aufgestapelt und durch die Schneideeinheit
38 auf eine vorgeschriebene Länge zugeschnitten.
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Figur 4 zeigt einen detaillierten Ausschnitt des hori zontalen Drehmechanismus
des Aufbaus 12. Zwischen dem Boden des Aufbaus 12 und der Oberfläche des Laufgehäuses
2 sind Axiallager 40, Kugellager 44 und Querlager -42 vorgesehen. Der horizontale
Drehmechanismus erlaubt es den Aufbau 12 an dem beweglichen Gehäuse 2 so zu befestigen,
daß er um eine senkrechte Achse gedreht werden kann. Unter dem Aufbau 12 ist eine
zentrale Welle 46 vorgesehen, die sich nach unten erstreckt und fest mit dem Aufbau
verbunden ist. Die zentrale Welle 46 ist mit einem Zahnrad 48 ausgerüstet. Dieses
Zahnrad wird durch einen Drehmechanismus gedreht, der beispielsweise aus einem Motor
und einer Kette besteht. Durch die Zahnraddrehung wird der Aufbau 12 veranlaßt,
sich jedesmal horizontal um 1800 zu drehen, um eine erste Stellung einzunehmen,
in der die Abwickelrolle 20 von der Stoffrolle 16 aus gesehen, vor dem Pfeil 3 liegt,
und in eine zweite Position, wobei die Stoffrolle 16 von der Abwickelrolle 20 gesehen
vor dem Pfeil 3. Die Abwickelrolle 20 wird gekuppelt durch eine Kette 50 durch einen
Motor 21 getrieben (Figur 6). Der Drehkodierer 52 wird, durch ein
Steuerband
54 mit der Abwickelrolle 20 gekoppelt, getrieben, um die Zahl der Drehungen der
Abwickelrolle 20 zu speichern.
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Die Figuren 5 und 6 zeigen, wie die Abwickelrolle 20 und die Hilfsrolle
22 drehbar miteinander gekuppelt sind.
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Wie anhand von Figur 6 zu sehen ist, ist die Welle 56 der Abwickelrolle
20 in dem vorderen Endteil des Aufbaus 12 angeordnet. Ein Arm 60 ist drehbar an
der Welle 56 durch ein Lager 58 befestigt. Die Achswelle 62 der Hilfsrolle 22 ist
in dem vorderen Endteil des Armes 60 angeordnet. Die Hilfsrolle 22 wird drehbar
durch ein Lager 64 von Rollenwelle 62 getragen. Wie Figur 5 zeigt, dreht sich die
Hilfsrolle 22 um die Abwickelrolle 20 durch die Drehung des Armes 60. Wie anhand
von Figur 5 weiterhin zu sehen ist, ist der Arm 60 an den Stab 68 eines Drehmagneten
66 gekoppelt, der mit Hilfe eines Verbindungsstabes 70 auf dem Aufbau 12 angeordnet
ist, in der Art, daß beide, der Arm 60 und der Stab 68, gemeinsam rotieren. Wenn
die Hilfsrolle 22 in die durch eine durchgehende Linie in Figur 5 dargestellte Position
gebracht ist, befindet sie sich in Kontakt mit dem Stoff 17. Wenn die Hilfsrolle
22 in die durch die Punkt-Strichlinie dargestellte Position gebracht wird, wird
sie von dem Stoff 17 wegbewegt. Die Hilfsrolle 22 ist durch ihre Welle 62 drehbar
gehaltert, die ein Langloch 72 durchsetzt, das sich in der Längsrichtung des Armes
60 erstreckt. Wenn die Welle 62 durch das Langloch 72 bewegt wird, wird die Hilfsrolle
22 in einen Kontakt mit der Abwickelrolle 20 gebracht und entgegengesetzt zu der
Richtung dieser Abwickelrolle 20 gedreht. Wenn der abgewickelte Stoff auf die Welle
18 aufgenommen wird und beide berührt, die Abwickelrolle 20 und die Hilfsrolle 22,
wird der Stoff 17 einer gewissen Spannung ausgesetzt,
die durch
die Drehbewegungen der Abwickelrolle 20 und der Hilfsrolle 22, welche einander entgegengesetzt
sind, verursacht wird.
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Es folgt nun eine Beschreibung, wie der Stoff mit Hilfe der Stoffabwickelvorrichtung
abgenommen wird, die in der vorliegenden Erfindung dargestellt und beschrieben ist,
wobei die Zeichnungen herangezogen werden.
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Das Laufgehäuse 2 wird vorwärts in eine Vorwärtsposition in der Nähe
des Stoffängers 8 (Figur 1) gebracht. Die Antriebsmotoren 21 und 27 (Figur 2) werden
zusammen betätigt, um die Funktion der Abwickelrolle 20, des Förderbandes 24 und
der Vorschubrolle 26 zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Magnetspule 66 (Figur
5) erregt, um die Hilfsrolle 22 in eine Stellung zu bringen, in der sie sich nicht
im Kontakt mit dem Stoff 17 befindet. Die Stoffrolle 16 wird an die Abwickelrolle
20 gekuppelt, um zu bewirken, daß der Stoff 16 kontinuierlich abgezogen wird. Nachdem
der Stoff 17 über die Außenfläche der Abwickelrolle 20 geführt wurde, hängt der
Stoff nach unten auf das darunterliegende Förderband 24. Der Stoff 17 wird durch
das Förderband in Richtung des Pfeiles 3 vorwärts bewegt. Wenn der Stoff 17 abgewickelt
wird, weist die Seite des Stoffes, welche die Innenwand der Stoffrolle 16 bildet,
nach außen. Das Führungsende des Stoffes ist auf dem Arbeitstisch 4 befestigt, solange
es von dem Stoffänger 8 festgehalten wird.
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Die Antriebsmotoren 15, 21, 27 werden zusammen betätigt, um die Laufräder
10, die Abwickelrolle 20, das Förderband 24 und die Vorschubrolle 26 zur gleichen
Zeit anzutreiben. Der Stoff 17 wird fortlaufend von seiner Rolle 16 abgerollt, um
in einer vorgeschriebenen Geschwindigkeit
auf den Arbeitstisch
gesetzt zu werden. Nun wird das Laufgehäuse 2 mit der gleichen Geschwindigkeit rückwärts
in die Richtung des Pfeiles 5 geführt. Infolgedessen wird der abgerollte Stoff auf
dem Arbeitstisch 4 ausgebreitet. Nachdem eine vorgeschriebene Länge des abgerollten
Stoffes 17 durch die Schneideeinheit 38 hindurchgelaufen ist, werden die Motoren
5, 21 und 27 abgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt wird der Stoff 17 durch die Schneideeinheit
18 abgeschnitten. Der vertikal bewegliche Träger 34 wird durch das Hebewerk angehoben,
dabei werden die Schneideeinheit 38 und die Endführungsrolle 36 bis zu einer Höhe
angehoben, die der Dicke des aufgestapelten Stoffes 17 entspricht. Danach wird das
Laufgehäuse 22 vorwärts in die Richtung des Pfeiles 3 geführt, wobei der vordere
Teil des Laufgehäuses 2 nahe an den Stofffänger 8 herangebracht wird. Damit ist
ein Zyklus des Stoffabschneidens beendet. Nach dem Wiederholen des Schnittzyklus
sind eine Vielzahl von Schnittstücken des Stoffes mit der gleichen Fläche nach oben
weisenden auf dem Arbeitstisch übereinandergelegt angeordnet.
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Nachfolgend wird der Fall beschrieben, bei dem Schnittstücke des Stoffes
17 so aufeinandergelegt sind, daß die Vorder- und Rückseiten dieser Schnittstücke
alternierend nach oben weisen. Nachdem der Stoff durch die Schneideeinheit 38 abgeschnitten
und der vertikal bewegliche Träger 34 angehoben ist, wird der Motor umgekehrt getrieben,
dadurch wird die Abwickelrolle 20 nun rückwärts gedreht, um den verbleibenden ungeschnittenen
Teil des Stoffes 17 auf die Stoffrolle 16 aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt ist die
Magentspule 16 erregt, um die Hilfsrolle 22 in Kontakt mit dem Stoff 17 zu bringen.
Wenn das Führungsende des verbleibenden ungeschnittenen Stoffes
durch
den optischen Sensor beobachtet wird, der sich unter der Rolle 20 befindet, wird
die Drehung dieser Rolle 20 gestoppt. Danach wird der Aufbau 12 durch die Antriebsvorrichtung
11 horizontal um 1800 geschwenkt, um die durch die Punkt-Strich-Linien definierte
Position gemäß Figur 2 einzunehmen. Die Rolle 20 wird durch den Motor 21 gedreht,
um den Stoff 17 von seiner Rolle 16 abzuziehen und es zu ermöglichen, daß der Stoff
17 auf das Förderband 24 herabhängt. Der Stoff 17 wird mit Hilfe des Förderbandes
24, das durch den Motor 27 angetrieben ist, in Richtung des Pfeiles 3 vorwärts geführt.
In diesem Fall wird der Stoff 17 so auf dem Förderband 24 angeordnet, daß die Fläche
des Stoffes 17, welche die äußere Wand der Stoffrolle 16 bildet, nach oben weist.
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Mit anderen Worten, die Fläche des Stoffes 17, die gegenüber der angeordnet
ist, die nach oben weist, wenn der Aufbau 12 die durch die geschlossene Linien in
Figur 2 dargestellte Position einnimmt, weist jetzt auf dem Förderband nach oben.
Anschließend folgen die gleichen Schritte wie oben beschrieben. Insbesondere wird
das vordere Ende des Stoffes 17 durch den Stoffänger 8 festgehalten. Das Laufgehäuse
2 wird zurückgeschoben und der Stoff 17 wird in der vorgeschriebenen Länge abgeschnitten.
Die Wiederholung dieser Funktionsschritte bewirkt, daß die Schnittstücke des Stoffes
in der Weise übereinandergelegt werden, daß die Vor- und die Rückseiten der Schnittstücke
des Stoffes 17 alternierend nach oben weisend angeordnet sind.
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In der vorangegangenen Darstellung sind die Abwickelrolle 20 und das
Förderband 24 in die Richtung hin angeordnet, durch welche der Stoff 17 von der
Stoffrolle 16 zu der Vorschubrolle 26 geführt wird. Deshalb kann, wenn die Position
der seitlichen Kanten des Stoffes durch den
optischen Sensor 32
erfaßt wird, der Aufbau 12 und der Stoff 17 sanft in eine Querrichtung dazu bewegt
werden, während der Stoff 17 über die Abwickelrolle und das Förderband gleitet.
Da die Rolle 20, das Förderband 24 und die Vorschubrolle 26 zusammen angetrieben
werden, kann der Stoff 17, selbst wenn er dünn ist, glatt vorwärts geführt werden,
ohne einer Spannung ausgesetzt zu sein, horizontale Falten zu bilden, eine Einschnürung
oder eine Dehnung zu erfahren. Selbst wenn eine Rolle mit synthetischem Kunststoff
oder eine Rolle Baumwollstoff, die einen großen Durchmesser aufweist, abgewickelt
wird, unterdrückt die erfindungsgemäße Stoffabwickelvorrichtung das Auftreten von
Gleiterscheinungen zwischen diesem Stoff und der Vorschubeinrichtung und ermöglicht
das Abwickeln in geeigneter Weise durch eine vorgeschriebene Geschwindigkeit. Wenn
der Stoff 17 auf die Stoffrolle 16 aufgewickelt wird, berührt die Hilfsrolle 22
diesen Stoff, dabei beseitigt sie Längsfalten des Stoffes.
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Beide obere Kanten des Aufbaus 12 haben eine abgeschrägte Fläche 14,
die sich nach unten zu der Abwickelrolle 20 hin erstreckt, wodurch es möglich ist,
daß die Stoffrolle 16 immer aufgrund der Schwerkraft in Kontakt mit der Abwickelrolle
20 gebracht wird. Deshalb dreht sich die Stoffrolle zusammen mit der Abwickelrolle
20 und kann glatt abgewickelt werden. Des weiteren kann die Stoffrolle 16 leicht
auf den Aufbau 12 gesetzt werden, einfach durch Montieren auf den Führungsplatten
13. Die Stoffrolle 16 kann automatisch mit Hilfe einer geeigneten Transportmaschine
auf die erfindungsgemäße Stoffabwickelvorrichtung- geladen werden. Bei der oben
beschriebenen Darstellung wird der Aufbau 12, auf welchem die Stoffrolle 16 drehbar
montiert ist, von dem Laufgehäuse 2 durch einer Welle getragen, wodurch es möglich
ist,
den Stoff in der Laufrichtung des Laufgehäuses 2 als auch
in einer entgegengesetzten Richtung dazu abzuwikkeln. Die Abwickelrolle 20 ist auf
dem Aufbau 12 installiert. Deshalb ist es bei einem horizontalen Schwenken der Stoffrolle
16 um 1800 nicht notwendig, den gesamten Stoff auf die Welle 18 aufzunehmen. Mit
anderen Worten, der 12 Aufbau kann horizontal um 1800 geschwenkt werden, wenn das
Führungsende des Stoffes 17 leicht von der Abwickelrolle 20 hängt. Die Position
des Führungsendes des Stoffes 17 wird von dem optischen Sensor (hier nicht dargestellt)
beobachtet, der unter dem Aufbau 12 angeordnet ist. Die Aufnahme des Stoffes 17
wird gestoppt, wenn das von der Abwickelrolle 20 hängende Führungsende des Stoffes
17 durch den optischen Sensor beobachtet wird. Deshalb kann der Stoff 17, dessen
Führungsende gegen die Abwickelrolle 20 gepreßt ist, mit Leichtigkeit automatisch
abgerollt werden. Wenn der Aufbau 12 horizontal bis 1800 geschwenkt wird, um die
mit der Punkt-Strich-Linie dargestellte Position in Figur 2 einzunehmen, wird der
Stoff 17 mit Hilfe des unter der Abwickelrolle 20 angeordneten Förderbandes 24 automatisch
in die Laufrichtung des Laufgehäuses 22 geleitet. Wenn die Schnittstücke des Stoffes
17 auf dem Arbeitstisch 4 so aufeinandergesetzt werden, daß die Vorder- und Rückseiten
davon alternierend nach oben gehalten sind, ist der Aufbau 12 nur horizontal um
1800 zu schwenken, wobei sichergestellt wird, daß die Automatik die Stoffrolle 16
schnell abwickelt. Wenn der Aufbau 12 horizontal gedreht wird, wird zuvor eine gewisse
Menge des Stoffes 17 in geeigneter Weise durch eine umgekehrte Drehung der Abwickelrolle
20 auf die Welle 18 aufgenommen, ohne daß Längsfalten im Stoff gebildet werden.
In diesem Fall bietet die Stoffabwickelvorrichtung gemäß der oben dargestellten
Ausführungsform dieser Erfindung den Vorteil,
daß sich die Hilfsrolle
22 gekoppelt an der Abwickelrolle 20, in Kontakt mit dem Stoff befindet. Der Stoff
17 ist einer gewissen Spannung ausgesetzt, während er über die Abwickelrolle 20
und die entgegengesetzt gedrehte Hilfsrolle 22 gleitet, wodurch er vor der Bildung
von Längsfalten.geschützt wird, welche anderenfalls gebildet werden könnten. Der
Stoff 17 kann in einem geeigneten gerollten Zustand auf die Welle 18 aufgenommen
werden.
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Die geschnittenen Stücke des Stoffes 17 werden glatt aufeinandergelegt,
in der Art und Weise, daß die Vor-und Rückseiten dieser Schnittstücke alternierend
nach oben weisend angeordnet sind. Nachdem eine gewisse abgewickelte Menge der Stoffrolle
in der vorgeschriebenen Länge aufgeschnitten und anschließend in der oben beschriebenen
Weise aufeinandergesetzt ist, kann der verbleibende Teil der Stoffrolle 16 im dem
exakt original aufgewickelten Zustand von dem Aufbau 12 abgenommen werden. Wie oben
erwähnt, umfaßt die Stoffabwickeleinrichtung einen Aufbau 12, der horizontal um
1800 geschwenkt werden kann. Diese 1800-Drehung des Aufbaus 12 erlaubt es dem Stoff
automatisch und effektiv zu dem Förderband 24 geführt zu werden, in der Art, daß
die Vor- und Rückseiten des Stoffes alternierend nach oben weisend angeordnet sind.
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Es folgt nun eine Beschreibung der in Figur 3 dargestellten Varianten
der erfindungsgemäßen Stoffabwickelvorrichtung. Gemäß der Varianten wird ein Förderband
24 von einem unabhängigen Motor 29 angetrieben. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Förderband 24 etwas kürzer ausgebildet und direkt unter dem Aufbau 12, insbesondere
den Sensoren 32 angeordnet. Es ist horizontal mit Abstand von der Vorschubrolle
26 angeordnet. Ein Hilfsförderband 30 ist zwischen das Förderband
24
und die Vorschubrolle 26 eingefügt. Die Vorschubrolle 26 und das angekuppelte Hilfsförderband
30 werden durch ein Übertragungsmittel 29 in Form einer Kette angetrieben. Wenn
der gekoppelte Zustand durch einen Umschalter, beispielsweise eine elektromagnetische
Kupplung gestoppt wird, wird das Hilfsförderband 30 unabhängig gedreht. Mit der
oben beschriebenen Varianten gemäß Figur 3 wird der durch die Abwickelrolle 20 abgerollte
Stoff 17 fortlaufend zu dem Förderband 24 geführt, welches den Stoff 17 zu dem Hilfsförderband
30 transportiert. Der zu dem Hilfsförderband 30 gebrachte Stoff wird zu der Vorschubrolle
26 befördert, um dem Arbeitstisch 4 zugestellt zu werden. Ein ankuppelndes Hilfsförderband
30, das zwischen den Förderband 24 und der Vorschubrolle 26 vorgesehen ist, wird
mit der Vorschubrolle 26 angetrieben. Das Hilfsförderband 30 kann unabhängig von
der Förderrolle 26 durch einen Umschalter angetrieben werden. Normalerweise wird
der Stoff ohne einer Spannung ausgesetzt zu sein, wie oben beschrieben, transportiert.
Wenn mit der oben beschriebenen Ausführungsform der Vorrichtung ein Stoff bearbeitet
wird, der dazu neigt, sich natürlicherweise aufzurollen, wie beispielsweise ein
hartes synthetisches Leder, wird der gekuppelte Zustand zwischen der Förderrolle
26 und dem Hilfsförderband 30 unterbrochen, um das Hilfsförderband 30 unabhängig
anzutreiben. Hieraus ergibt sich, daß die Vorschubrolle 26 durch den Kontaktwiderstand
des Hilfsförderbandes 30 eine gewisse Spannung auf den Stoff ausübt, wodruch Querfalten
am Stoff 17 vermieden werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Stoffabwickelvorrichtung können alle flächig
ausgebildeten Werkstoffe, die auf Rollen aufgewickelt sind, abgerollt werden. Es
spielt dabei keine Rolle, aus welchem Material sie gefertigt sind.
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