DE3424958C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drahtelektrode für eine
funkenerosive Drahtschneidemaschine.
Drahtelektroden zum funkenerosiven Bearbeiten mittels
Schneidedraht liegen im allgemeinen in Form eines Drahtes
aus Kupfer, Messing, Wolfram und dergleichen vor und haben
einen Durchmesser im Bereich von 0,05 bis 0,3 mm.
Fig. 1A
und B der Zeichnungen beschreiben die Art und
Weise, in welcher eine funkenerosive Bearbeitung
mit einer solchen Drahtelektrode durchgeführt wird.
Die Drahtelektrode 1 wird unter Spannung gesetzt
und mit einer konstanten Geschwindigkeit in Rich
tung des Pfeils A zugeführt und dabei in einer kon
frontierenden Beziehung zu einem Werkstück 2 gehal
ten. Dann wird eine Bearbeitungslösung 3 in koaxia
ler Richtung mit der Drahtelektrode 1 zugeführt
und dabei eine pulsierende Spannung zwischen der
Drahtelektrode 1 und dem Werkstück 2 aufrechterhal
ten. Eine elektrische Entladung wird durch das Me
dium der Bearbeitungslösung 3 über einen schmalen
Spalt zwischen der Drahtelektrode 1 und dem Werk
stück 2 ausgebildet, um eine gewünschte Menge des
Materials des Werkstücks 2 durch die bei der elek
trischen Entladung erzeugte Wärmeenergie zu schmel
zen und zu entfernen. Ein Koordinatentisch (nicht
gezeigt), der mit dem Werkstück 2 verbunden ist,
wird numerisch kontrolliert, um die gewünschte relati
ve Bewegung zwischen der Drahtelektrode 1 und dem
Werkstück 2 zu erzielen und dabei den Elektrode
zu-Werkstück-Spalt während der gesamten Zeit konstant
zu halten und eine kontinuierliche elektrische Ent
ladung zu ermöglichen.
Durch Wiederholen der elektrischen Ladung und
Kontrollieren des Koordinatentisches in der vorer
wähnten Weise, kann eine Kerbe 4 kontinuierlich in
das Werkstück 2 eingeschnitten werden und das Werk
stück 2 kann in der gewünschten Form bearbeitet wer
den. Eine solche funkenerosive Bearbeitung
mit einem Schneidedraht wird in großem Maße ange
wendet, z. B. beim Schneiden von Gußformen.
Die Geschwindigkeit der Schneidedraht-Bearbeitung
hängt von dem Druck ab, der auf die Drahtelektrode
1 ausgeübt wird, wie dies in Fig. 2 gezeigt wird,
in welcher die Abszisse den Druck T (g) und die
Ordinate die Schneidegeschwindigkeit F (mm/min) an
gibt. Fig. 2 zeigt eine charakteristische Kurve,
die allmählich nach rechts ansteigt, was bedeutet,
daß die Schneidegeschwindigkeit größer wird, wenn
der Druck vergrößert wird. Es wurde bestätigt,
daß dann, wenn man den Druck vergrößert, die Draht
elektrode 1 kleineren Vibrationen unterworfen wird
und der Elektrode-zu-Werkstück-Spalt kann gleich
mäßiger überwacht werden und ergibt eine stabilere
Wiederholung der elektrischen Entladung und damit
eine Erhöhung der Schneidegeschwindigkeit. Eine
übliche Elektrode wird in US-PS 42 87 404 mit dem
Titel "Elektrode für Electrical Discharge Machining"
beschrieben, wobei eine Drahtelektrode aus einem Material
mit hoher Zugfestigkeit und einem Metall mit guter
Bearbeitbarkeit hergestellt wird.
Drahtelektroden aus beispielsweise Kupfer, Messing
oder Stahl mit den üblichen kristallinen Strukturen,
sind hinsichtlich der Zugfestigkeit begrenzt und
es ist nicht möglich, eine höhere Schneidegeschwin
digkeit durch eine Erhöhung der Zugfestigkeit zu er
zielen.
Wird eine übliche Drahtelektrode 1 aus Kupfer, Mes
sing oder Stahl während der Bearbeitung in bezug auf
ein Werkstück nach oben oder nach unten geführt,
wie dies in Fig. 3 gezeigt wird, dann werden Teile
der Drahtelektrode 1 häufig an einem oberen oder
unteren Ende der Kerbe 4, die in das Werkstück 2
eingeschnitten wurde, verstreut und abgeschieden.
Das abgeschiedene Material 5 besteht hauptsächlich
aus Kupfer oder Stahl und man hat festgestellt, daß
das Material sich hinter der Drahtelektrode 1 beim
Einschneiden in das Werkstück 2 abscheidet, wie
dies in den Fig. 3A, 3B, 4A und 4B gezeigt wird. Das abge
schiedene Material 5 auf der bearbeiteten Oberfläche
beeinträchtigt die Dimensionsgenauigkeit der einge
schnittenen Kerbe 4. Eine solche Schicht aus abgeschiedenem
Material 5 hat eine Dicke im Bereich von etwa 10 bis
100 µm in den Flächen, bei denen eine große Bear
beitungsenergie angewendet wird. Erhöht man die Be
arbeitungsenergie, dann wird die eingeschnittene
Kerbe 4 manchmal mit dem abgeschiedenen Material ge
füllt, wie dies in Fig. 4 gezeigt wird. Dieses un
erwünschte Phänomen ergibt eine Reihe von Nachteilen.
Das zu bearbeitende Werkstück kann nicht von den
Drahtelektroden entfernt werden. Während der Bearbei
tung kommt die Bearbeitungslösung 3, die koaxial mit
der Drahtelektrode 1 ausgespritzt wird, nicht in
den Elektrode-zu-Werkstück-Spalt und verursacht da
durch eine gasförmige elektrische Entladung, wodurch
die Schneidegeschwindigkeit erniedrigt wird und die
Gefahr besteht, daß die Drahtelektrode 1 bricht. Das
abgeschiedene Material aus hauptsächlich Kupfer, Eisen
und dergleichen, kann nur mit gefährlichen Chemikalien, wie
rauchender Salpetersäure, entfernt werden, und ein solches
Verfahren ist mühselig, zeitaufwendig und unsicher.
Deshalb weisen die üblichen Drahtelektroden zahlreiche
Nachteile auf und haben sich als noch nicht befriedigend
herausgestellt.
Durch die vorliegende Erfindung sollen die vorerwähnten
Nachteile vermieden werden.
Die Herstellung von Drähten aus amorphen Legierungen ist aus
DE-OS 23 64 131 und US-PS 38 45 805 bekannt. Aus der
genannten DE-OS 23 64 131 ist außerdem ein amorpher Draht
aus einer Co-Fe-Si-B-Legierung zu entnehmen, der sich jedoch
hinsichtlich der Mengenverhältnisse der einzelnen
Komponenten von dem erfindungsgemäßen Drahtkern
unterscheidet. Darüber hinaus sind aus US-PS 43 41 939
Drahtelektroden mit Überzügen bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drahtelektrode für eine
funkenerosive Drahtschneidemaschine zur Verfügung zu
stellen, die eine hohe Zugfestigkeit aufweist, die keine
merklichen Mengen ihres Materials auf dem Werkstück
abscheidet, und mit welcher man ein Werkstück mit erhöhter
Geschwindigkeit und hoher Genauigkeit bearbeiten kann.
Die vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine
Drahtelektrode für eine funkenerosive Drahtschneidemaschine
gelöst, wobei die Drahtelektrode dadurch gekennzeichnet ist,
daß der Draht aus (a) einer amorphen Cu-Zn-Ag-Legierung,
insbesondere 65-70% Cu, 20-25% Zn und 5-15% Ag, oder (b)
einer amorphen Legierung aus 67,5% Co, 5% Fe, 12,5% Si und
15% B besteht.
Die Erfinder haben festgestellt, daß die erfindungsgemäßen
Drahtelektroden eine wesentlich höhere Zugfestigkeit als die
üblichen Drahtelektroden haben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1A und 1B sind Diagramme und zeigen ein
elektrisches Entladungsbear
beitungsverfahren mit einem
Schneidedraht unter Verwendung
einer üblichen Drahtelektrode.
Fig. 2 ist ein Diagramm und zeigt die
Beziehung zwischen dem Draht
elektrodendruck und der Schnei
degeschwindigkeit.
Fig. 3A, 3B, 4A, 4B sind Diagramme und zeigen die
Art und Weise, in welcher das
Material von üblichen Draht
elektroden auf den Oberflächen
der zu verarbeitenden Werkstücke
abgeschieden wird.
Fig. 5 ist ein Diagramm und zeigt die
Spannungs-Belastungs-Kurve
eines amorphen Drahtes und eines
Klavierdrahtes.
Fig. 6A und 6B sind schematische Ansichten
einer Spinnvorrichtung unter
Verwendung einer rotierenden
Flüssigkeitsschicht zur Herstel
lung einer Drahtelektrode ge
mäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 7A und 7B sind schematische Ansichten
von anderen Spinnvorrichtungen,
die man zur Herstellung von
Drahtelektroden gemäß der vor
liegenden Erfindung verwenden
kann.
Die bisher bei elektrischen Entladungsbearbeitungs
verfahren unter Verwendung eines Schneidedrahtes ein
gesetzten Drahtelektroden weisen einen kristallinen
Aufbau auf, der keine ausreichende Zugfestigkeit er
möglicht.
In diesem Beispiel wird eine Le
gierung in geschmolzenem Zustand mittels eines
Schnellabschreckverfahrens, wie einem Spinnverfah
ren zur Herstellung eines amorphen Drahtes, in einer
rotierenden Flüssigkeitsschicht abgeschreckt. Die
Abschrechungsrate des Metalls oder der Legierung
liegt im Bereich von 105 bis 106°C/sec. Ein so her
gestellter dünner, amorpher Draht kann direkt als
Drahtelektrode verwendet werden oder man kann ihn
noch weiter zu einer Drahtelektrode verziehen. Die
so erhaltene Drahtelektrode weist eine Reißfestig
keit auf, die wesentlich höher ist als die der Draht
elektroden des Standes der Technik.
Fig. 6A und 6B zeigen schematisch eine Spinnvorrich
tung zur Herstellung eines amorphen Drahtes in einer
rotierenden Flüssigkeitsschicht, wobei die Spinn
vorrichtung hauptsächlich aus einem Heizofen, einem
Ejektor zum Herausbringen des geschmolzenen Metalls
und eine Kühleinheit zum Kühlen einer Drehtrommel be
steht. Die Drehtrommel hat einen Innendurchmesser
von 600 mm und bildet beim Drehen eine gleichmäßige
Rotationsschicht von Wasser auf einer inneren Peri
pherie. Das geschmolzene Material wird in gleicher
Weise wie ein amorphes Band gebildet wird, herausge
schleudert, wobei jedoch das Herausschleudern durch eine
Düse mit einem kreisförmigen Querschnitt erfolgt. Das
Spinnverfahren bildet kontinuierlich einen amorphen
Draht, der sich in dem Kühlwasser in der Trommel ansammelt.
Andere Schnellabschreckverfahren schließen ein
Spinnverfahren zur Herstellung eines amorphen Drah
tes in einem Wasserstrom und ein Spinnverfahren zur
Herstellung eines amorphen Drahtes, der mit einem
Glas beschichtet ist, wie dies in Fig. 7A bzw. 7B
beschrieben wird, ein.
Amorphe Metalldrähte haben im allgemeinen eine Zug
festigkeit, die 1,5 bis 3mal so groß ist wie die
von kristallinen Metalldrähten. In Fig. 5 wird ein
Beispiel für die Spannungs-Belastungs-Kurve eines
amorphen Metalldrahtes und eines üblichen Klavierdrah
tes gezeigt.
Da man die Spannung, die auf eine Drahtelektrode aus einem
amorphen Legierung angelegt wird, bei dem Bearbeitungsverfah
ren erhöhen kann, ist es möglich, die Bearbeitungsgeschwin
digkeit zu erhöhen und die Bearbeitungsgenauigkeit zu ver
bessern.
Eine so durch Schnellabschrecken einer geschmolzenen Legie
rung hergestellte Drahtelektrode aus amorpher Legierung hat
eine Zugsfestigkeit, die um das 1,5- bis 3fache größer ist
als die einer Drahtelektrode aus kristalliner Legierung
üblicher Art.
Weitere Vorteile der amorphen Drahtelektrode mit einer
höheren Zugfestigkeit sind die folgenden:
Durch Zufügen eines passiven filmbildenden Elements,
wie Cr, wird die Korrosionsbeständigkeit erheblich
erhöht. Wird eine Drahtelektrode nur aus einer amor
phen Metallegierung hergestellt, ohne einen Oberflä
chenüberzug, dann kann man die so hergestellte Draht
elektrode in einfacher Weise verpacken. Nach der der
zeitigen Praxis werden Elektroden aus Bronze herge
stellt und durch Vakuumverpackung verpackt. Die amor
phen Drahtelektroden gemäß der Erfindung können je
doch einfacher verpackt werden.
Im allgemeinen haben amorphe Drahtelektroden ohne
einen darauf ausgebildeten passiven Film eine Ober
fläche, die chemisch sehr aktiv ist.
Die Vorteile beim Herstellungsverfahren sind die fol
genden: Drahtelektroden kann man in einfacher Weise
fertig herstellen, indem man lediglich ein geschmol
zenes Material zum Schnellabschrecken ausstößt.
Es ist deshalb nicht notwendig, das übliche Draht
ziehverfahren unter Ausbildung eines dünnen Drahtes
anzuwenden. Infolgedessen kann man das Herstellungs
verfahren vereinfachen und die Zeit zur Herstellung
der Drahtelektrode verkürzen.
Claims (3)
1. Drahtelektrode für eine funkenerosive Drahtschneide
maschine, dadurch gekennzeichnet, daß
der Draht aus einer amorphen Cu-Zn-Ag-Legierung besteht.
2. Drahtelektrode gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Cu 65 bis 70%,
der Gehalt an Zn 20 bis 25% und der Gehalt an Ag 5 bis
15% beträgt.
3. Drahtelektrode für eine funkenerosive Drahtschneide
maschine, dadurch gekennzeichnet, daß
der Draht aus einer amorphen Legierung besteht, die zu
67,5% Co, zu 5% Fe, zu 12,5% Si und zu 15% B enthält.
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