DE3422877C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ermitteln der Endpunkte von Sprachsignalen, insbeson
dere zur genauen Ermittlung des Anfangs und des Endes eines
anliegenden Sprachsignals, insbesondere mit niedrigem Signal/
Rausch-Verhältnis.
Ein erhebliches Problem bei der Verarbeitung von Sprach
signalen besteht darin, das Vorliegen von Sprachsignalen
aus einem verrauschten Untergrund festzustellen. Dieses
Problem wird häufig als Problem zur Ermittlung der Sprach
signal-Endpunkte bezeichnet. Durch genaues Feststellen des
Anfangs und des Endes von Sprachsignalen kann die Menge der
zu verarbeitenden Sprachsignaldaten minimal gehalten werden.
Bei einer bekannten Lösung zum Ermitteln der Endpunkte von
Sprachsignalen wird die Gesamtleistung (oder ein Proportional
wert dieser Gesamtleistung) eines eingehenden Sprachsignals
mit einem Schwellenwert verglichen. Der Signalanfang wird
dabei für den Zeitpunkt definiert, wenn die Gesamtleistung
des eingehenden Sprachsignals den Schwellenwert übersteigt.
Wenn andererseits die Gesamtleistung unter den Schwellenwert
für mehr als einen vorgegebenen Zeitraum fällt, so wird der
Zeitpunkt, an dem die Gesamtleistung den Schwellenwert schnei
det, als Endpunkt angenommen. Bei diesem Stand der Technik
ergeben sich jedoch Probleme, wenn den Sprachsignalen ein
weißes Rauschen überlagert ist, so daß eine genaue Ermitt
lung der Endpunkte wegen des verringerten Signal/Rausch-
Verhältnisses nicht erwartet werden kann. Dieser Stand der
Technik wird in den folgenden Druckschriften beschrieben:
"IEEE Transactions on Acoustics, Speech, and signal pro cessing" Bd. ASSP-22 Nr. 5, Oktober 1974 mit dem Titel "A Parametrically Controlled Spectral Analysis System for Speech" sowie in "The Bell System Technical Journal" Bd. 54 Nr. 2, Februar 1975 mit dem Titel "An Algorithm for Deter mining the Endpoints of Isolated Utterances".
"IEEE Transactions on Acoustics, Speech, and signal pro cessing" Bd. ASSP-22 Nr. 5, Oktober 1974 mit dem Titel "A Parametrically Controlled Spectral Analysis System for Speech" sowie in "The Bell System Technical Journal" Bd. 54 Nr. 2, Februar 1975 mit dem Titel "An Algorithm for Deter mining the Endpoints of Isolated Utterances".
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln der Endpunkte
von Sprachsignalen anzugeben,
die
aufgrund von weißem Rauschen ein niedriges Signal/Rausch-
Verhältnis aufweisen.
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben.
Es zeichnet sich durch die folgenden
Verfahrensschritte aus:
- a) Anlegen des Sprachsignals an mehrere Bandpaß-Filter und Ableiten der Signal größe in jedem der vorgegebenen Frequenzbereiche,
- b) Auswählen des Maximalwertes der Signalgrößen und
- c) Ermitteln der Endpunkte des Sprachsignals unter Verwen dung des Maximalwertes und mindestens eines Schwellen wertes.
Die Vorrichtung zur Lösung der Aufgabe ist in Patentanspruch 2 angegeben.
Sie weist die folgenden Bestandteile auf: Einen ersten Schaltkreis
zum Empfangen der Sprachsignale, mit mehreren Bandpaß-Filtern,
mit denen ein Maximalwertdetektor verbunden ist,
der den Maximalwert der Ausgangssignale der Bandpaß-
Filter ermittelt, sowie einen den Maximalwert empfan
genden zweiten Schaltkreis zum Ermitteln der Endpunkte
aus den Maximalwert und mindestens einem vorgegebe
nen Schwellenwert.
Die Erfindung wird nachstehehend mit Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein Blockdiagramm eines Steuerschaltkreises der Vor
richtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der End
punktermittlung von Sprachsignalen,
Fig. 4 eine Schaltungseinzelheit für die Schaltungsanordnung
gemäß Fig. 2,
Fig. 5 ein Blockdiagramm eines Maximalwertdetektors, der
in der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 2 eingesetzt
werden kann,
Fig. 6 ein Blockdiagramm eines beispielhaften Vergleichers
mit einem Analogschalter für die Anordnung gemäß
Fig. 5,
Fig. 7 ein Blockdiagramm einer digitalarbeitenden, erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Ermittlung der End
punkte von Sprachsignalen,
Fig. 8 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise
der Vorrichtung gemäß Fig. 7,
Fig. 9(A) bis 9(D) graphische Darstellungen zur Erläuterung
der Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der
Technik.
Gemäß Fig. 1 wird ein Sprachsignal, beispielsweise von einem
Mikrophon, über einen Eingangsanschluß 10 einem ersten Schaltkreis (Steuerschalt
kreis) 12 zugeführt. Bei dieser Ausführungsform weist der
Steuerschaltkreis 12 mehrere Bandpaß-Filter (Analog- oder
Digitalfilter), denen das Sprachsignal zugeführt wird, sowie
einen mit den Ausgängen der Bandpaß-Filter verbundenen Maxi
malwertdetektor auf. Der Steuerschaltkreis 12 hat im Zusam
menhang mit der Erfindung besondere Bedeutung und wird nach
stehend mit Bezug auf Fig. 2 näher erläutert. Der Steuer
schaltkreis 12 erzeugt einen Maximalwert der Ausgangssignale
der Bandpaß-Filter. Der Maximalwert vom Steuerschaltkreis 12
wird einem zweiten Schaltkreis (Vergleicher) 14 zugeführt, der den Maximalwert mit
einem am Anschluß 16 anliegenden Schwellenwert vergleicht.
Das Ausgangssignal des Vergleichers 14 wird einem Detektor 18
zugeführt, wo die Endpunkte des anliegenden Sprachsignals
festgestellt werden. Das Ausgangssignal des Detektors 18
erhält man am Ausgangsanschluß 20.
Der in Fig. 2 dargestellte Steuerschaltkreis 12 ist hier bei
spielhaft ein Analog-Schaltkreis und weist mehrere Bandpaß-
Filter (BPF) 22(1) bis 22 (N), wobei N eine ganze,positive
Zahl ist, sowie einen Maximalwertdetektor 24 auf. Das ein
gehende Sprachsignal liegt an den Bandpaß-Filtern 22(1) bis
22 (N) an, deren Ausgangssignale dem Maximalwertdetektor 24
zugeführt werden. Der Detektor 24 wählt den Maximalwert der
Ausgangssinale der Bandpaß-Filter aus und führt den Maxi
malwert in vorgegebenen Zeitabständen der nächsten Stufe,
d. h. dem Detektor 18 (vgl. Fig. 1) zu.
Fig. 3 zeigt eine graphische Darstellung des Ausgangssi
gnals des Steuerschaltkreises 12 mit der Position der End
punkte der Sprachsignale. Als Anfangspunkt wird der Zeit
punkt (T 1) festgelegt, bei dem das Ausgangssignal (Sm) des
Steuerschaltkreises 12 einen Schwellenwert (TH) übersteigt.
Wenn das Ausgangssignal Sm unter den Schwellenwert TH für
einen Zeitraum unterschreitet, der länger ist als ein vor
gegebenes Zeitintervall TP, so wird der Zeitpunkt T 2, an dem
das Ausgangssignal Sm den Schwellenwert TH schneidet, als
Endpunkt des Sprachsignals angesehen. In diesem Zusammenhang
wird darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Lehre auch
den Fall erfassen soll, bei dem das Ausgangssignal Sm beispiels
weise mit zwei Schwellenwerten verglichen wird, beispiels
weise einem Schwellenwert für die Definition des Signalan
fangs und einem Schwellenwert für die Definition des Signal
endes.
Fig. 4 zeigt eine an sich bekannte Ausführungsform für die
Bandpaß-Filter 22(1) bis 22 (N) gemäß Fig. 2. Diese Schalt
kreise weisen Widerstände R 1, R 2 und R 3, Kondensatoren C 1,
C 2 und C 3, eine Diode D sowie einen Operationsverstärker OP
auf, die miteinander in der dargestellten Weise verbunden
sind. Die Arbeitsweise des Schaltkreises gemäß Fig. 4 ist
an sich bekannt, so daß auf eine nähere Beschreibung ver
zichtet werden kann.
Fig. 5 zeigt ein Blockdiagramm eines Beispiels für den De
tektor 24 gemäß Fig. 2 mit mehreren Blöcken 30. Diese Blöcke
30 sind untereinander gleich. Ein Beispiel für diese Blöcke
ist in Fig. 6 dargestellt. Die erste Vertikalreihe oder
Blockgruppe 30 wird mit den Ausgangssignalen der Bandpaß-
Filter 22(1) bis 22 (N) versorgt. Jeder Block dient zur Aus
wahl des höheren Wertes der beiden Bandpaß-Filter-Signale.
Die folgenden Vertikalreihen oder Blockgruppen 30 wählen
wiederum jeweils aus zwei Eingangssignalen das jeweils größ
ere Eingangssignal aus, bis schließlich nur ein Signal
übrigbleibt. Gemäß Fig. 6 weist jeder Block 30 einen Verglei
cher 40 sowie einen Analogschalter 42 auf, denen zwei Ein
gangssignale zugeführt werden. Der Vergleicher 40 führt das
Vergleichsergebnis als Steuersignal dem Analogschalter 42
zu, der seine Schaltstellung entsprechend dem anliegenden
Steuersignal ändert, um dem nächsten Block jeweils das größ
ere Eingangssignal zuzuführen.
Die in Rede stehende Vorrichtung ist nicht auf die vorstehend er
örterten Analogschaltkreise beschränkt, sondern kann auch mit
Digitalschaltkreisen aufgebaut werden.
Die Fig. 7 zeigt ein Blockdiagramm einer digital arbeitenden,
Ausführungsform. Gemäß Fig. 7 wird ein
Sprachsignal (Analogsignal) in Digitalsignale mit Hilfe eines
Analog/Digital (A/D)-Umsetzers 50 umgewandelt, dessen Aus
gangssignal einer digitalen Bandpaß-Filtereinheit (BPF) 52
mit mehreren Bandpaß-Filtern (nicht dargestellt) zugeführt
wird. Die Blöcke 50 und 52 entsprechen dem Steuerschaltkreis
12 gemäß Fig. 1. Das Ausgangssignal der digitalen BPF-Einheit
52 wird einem Digitalprozessor 54 zugeführt, der dem Verglei
cher 14 gemäß Fig. 1 entspricht. Der A/D-Umsetzer 50 sowie
die digitale BPF-Einheit 52 sind in üblicher Weise ausge
führt und können beispielsweise dem A/D-Umsetzer 11 und
einem Bandpaß-Filterabschnitt (ohne Bezugszeichen) aus der
US-PS 41 57 457 entsprechen.
Die Fig. 8 zeigt ein Flußdiagramm mit den Programmschritten,
durch die der Maximalwert der Ausgangssignale der digitalen
BPF-Einheit 52 während jedes vorgegebenen Zeitintervalls
ermittelt wird. Diese Berechnung erfolgt in dem Digitalpro
zessor 54. Beim Programmschritt 60 wird der Speicherbereich
(Dmax) zum Speichern des Maximalwerts gelöscht, und ein Zäh
ler wird auf "1" gesetzt, um die Anzahl der eingehenden Digi
talsignale innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls aufwärts
zu zählen. Es sei angenommen, daß N (eine positive ganze
Zahl) die Gesamtzahl der eingehenden Digitalsignale am Digi
talprozessor 54 innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls
ist. Beim Programmschritt 62 werden ein erstes digitales
Eingangssignal in einem Speicherbereich (Din) und eine Zahl
"1" im Zähler gespeichert. Beim Programmschritt 64 erfolgt
eine Überprüfung, ob der Inhalt von Din größer ist als der
von Dmax. Die Inhalte werden in dem Flußdiagramm in Klammern
dargestellt. Wenn das Ergebnis dieses Vergleiches "JA" ist,
dann fährt das Programm mit dem Programmschritt 66 fort, wo
[Din] in dem Speicherbereich Dmax gespeichert wird; daraufhin
folgt der Programmschritt 68. Wenn bei Programmschritt 64
die Antwort "NEIN" ist, so setzt sich das Programm mit dem
Programmschritt 68 fort, wo ein Vergleich stattfindet, ob
"n" (der Inhalt des Zählers) größer als N ist. Wenn die Ant
wort "NEIN" ist, so wird im nächsten Programmschritt 70 der
Wert "n + 1" im Zähler gespeichert, und das Programm kehrt
zum Programmschritt 62 zurück. Diese Programmschritte werden
solange wiederholt, bis beim Programmschritt 68 als Antwort
"JA" festgestellt wird. In diesem Fall setzt sich das Pro
gramm beim Programmschritt 78 fort, wo [Dmax] abgeleitet wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird
diese im folgenden mit Bezug auf Fig. 9 mit dem Stand
der Technik verglichen.
Fig. 9(A) ist eine graphische Darstellung eines analogen
Spracheingangssignals, wo das weiße Rauschen (mit "Rauschen"
bezeichnet) von einem Sprachsignal überlagert ist; der tat
sächliche Beginn und das Ende der Sprachsignale werden mit
"Anfang" bzw. "Ende" bezeichnet. Beim Stand der Technik wer
den die Endpunkte der Sprachsignale unter Ausnutzung der
Gesamtleistung der Eingangssignale ermittelt. Daher muß der
Schwellenwert relativ hoch angesetzt werden, um die Endpunkte
bei Vorliegen von weißem Rauschen zu ermitteln. Diese hohe
Einstellung des Schwellenwerts wird zu einer falschen Ermitt
lung der Endpunkte, wenn die Gesprächsintensität in der Nähe
der Endpunkte nicht ausreichend groß gegenüber dem Rauschen
sind, wie dies in Fig. 9(B) dargestellt ist. Dieses Problem
wird jedoch in wirksamer Weise mit der Erfindung
vermieden. Fig. 9(C) zeigt die Ausgangssignale
der Bandpaß-Filter, von denen zur Vereinfachung lediglich
vier Ausgangssignale dargestellt sind; die Fig. 9(D) zeigt
die Einhüllende der maximalen Ausgangssignale in Fig. 9(C).
Wie sich insbesondere aus Fig. 9(D) ergibt, kann
der Schwellenwert auf einen relativ niedrigen Wert
eingestellt werden, so daß die Endpunkte der Sprachsignale
präzise festgelegt werden können.
Claims (2)
1. Verfahren zum Ermitteln der Endpunkte von Sprachsignalen,
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Anlegen des Sprachsignals an mehrere Bandpaß-Filter und Ableiten der Signalgröße in jedem der vorgege benen Frequenzbereiche,
- b) Auswählen des Maximalwertes der Signalgrößen und
- c) Ermitteln der Endpunkte des Sprachsignals unter Ver wendung des Maximalwertes und mindestens eines Schwellenwertes.
2. Vorrichtung zum Ermitteln der Endpunkte von Sprachsigna
len, gekennzeichnet durch
- a) einen ersten Schaltkreis (12) zum Empfangen der Sprachsignale, mit mehreren Bandpaß-Filtern (22 (1) bis 22 (N)), mit denen ein Maximalwertdetektor (24) verbunden ist, der den Maximalwert der Ausgangssignale der Bandpaß-Filter ermittelt, und
- b) einen den Maximalwert empfangenden zweiten Schaltkreis (14) zum Ermitteln der Endpunkte aus dem Maximal wert und mindestens einem vorgegebenen Schwellenwert.
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