DE3421016A1 - Verfahren zur rauchgaskonditionierung bei kraftwerken, industriefeuerungen, verbrennungs- und brennanlagen aller art - Google Patents
Verfahren zur rauchgaskonditionierung bei kraftwerken, industriefeuerungen, verbrennungs- und brennanlagen aller artInfo
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- B03—SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
- B03C—MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
- B03C3/00—Separating dispersed particles from gases or vapour, e.g. air, by electrostatic effect
- B03C3/01—Pretreatment of the gases prior to electrostatic precipitation
- B03C3/013—Conditioning by chemical additives, e.g. with SO3
Description
— 2c —
Verfahren zur Rauchgaskonditionierung bei Kraftwerken, Indus tr i-e feuerungen, Verbrennungs- und Brennanlagen
aller Art
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rauchgaskonditionierung bei Kräftwerken, Industriefeuerungen,
Verbrennungs- und Brennanlagen aller Art, bei denen zur Staubabscheidung Elektrofilter eingesetzt sind.
Ausgehend von der Erkenntnis, daß die Emission an Schadstoffen abhängig ist vom Schwefelgehalt des
jeweiligen Brennstoffes, wird zur Verringerung von Umweltverschmutzungen angestrebt, möglichst schwefelarme
Brennstoffe zu verwenden, um auf diese Weise die Schwefeldioxidemission zu verringern. Dies hat aber
zur Folge, daß die für die Staubabscheidung verwendeten Elektrofilter nicht mehr ausreichen, weil deren Wirkungsgrad
durch die schlechten elektrischen Eigenschaften des Flugstaubes bei Verbrennung schwefelarmer Brennstoffe
erheblich reduziert ist und außerdem eine wesentlich größere Menge an Flugstaub anfällt. Die
Filteranlagen müßten deshalb mit hohem Kostenaufwand vergrößert werden oder es sind besondere, aufwendige
Gaswaschanlagen erforderlich.
Um den spezifischen Widerstand der bei Verbrennung schwefelarmer Brennstoffe anfallenden Flugasche herabzusetzen,
wurde bereits vorgeschlagen, in das Rauchgas vor dem Elektrofilter genau dosierte Mengen
von Schwefel trioxid (SO3) einzudüsen, welches den elektrischen Staubwiderstand herabsetzt und die Abscheideleistung
des Elektrofilters verbessert.
Die Gewinnung des erforderlichen Schwefeltrioxids (SO3) erfolgt bisher katalytisch aus flüssigem Schwefeldioxid
(SO2) durch Verdampfen und Aufheizen auf 4 50° 550° oder man verbrennt geschmolzenen Elementarschwefel,
der ebenfalls katalytisch zu Schwefeltrioxid (SO3) oxidiert. Beide Verfahren sind außerordentlich umständlich,
aufwendig und teuer und nur mit großem apparatischen Aufwand und zusätzlichem Energieaufwand
durchführbar. Die eingesetzten Ausgangsstoffe
sind wegen ihrer Handhabung und chemischen Eigenschaften zu-mindest problematisch.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, diese Mängel zu beheben und ein Verfahren zur Rauchgaskonditionierung
zu schaffen, bei dem das für die Behandlung des Rauchgases erforderliche Schwefeltrioxid (SO3)
in einfacher und ungefährlicher Weise aus ungiftigen und leicht zu handhabenden billigen Ausgangsstoffen
zu erzeugen ist und ohne daß hierfür besondere Einrichtungen und zusätzlicher Energieaufwand erforderlich
sind.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in den zum Elektrofilter führenden Rauchgasstrom besonders
behandelte Sulfatträger eingedüst werden, die sich thermisch unter Bildung von Schwefeltrioxid
(SO3) zersetzen. Als Sulfatträger kommen praktisch alle geeigneten Stoffe zur Anwendung, die keine
schädlichen Auswirkungen auf Produkt, Rauchgas, Elektrofilter und Umgebung aufweisen, insbesondere
aber natürliche und synthetische Gipse und Anhydrite im rohen oder gebrannten Zustand, vorzugsweise aber
gebrannter feingemahlener Gips.
Vorzugsweise erfolgt die thermische Zersetzung des SOß-Trägers in der Brennkammer einer Feuerungsanlage
oder-eines Heißgaserzeugers oder in einer eigenen Brennkammer außerhalb der Hauptbrennkarnmer.
Die Vermischung der entstandenen SO3~Gase bei hoher Temperatur mit dem Rauchgasstrom findet vor dem
Elektrofilter statt.
Die entstehenden Verbindungsreste wie z. B. Kalziumoxid
(CaO) fallen gegebenenfalls staubförmig an und werden somit vom nachgeschalteten Elektrofilter abgeschieden.
Möglich ist aber auch die Einbringung mit dem Brennstoff oder mit den in einer Brennanlage zu behandeinen
Stoffen, wie z. B. Zement, Kalk oder Gips. Als Brennstoffe eignen sich insbesondere Kohle,
öle oder Gase (Erdgas oder Flüssiggas).
Von besonderem Vorteil ist es, den bei der Entschwefelung von Rauchgasen in Kraftwerken anfallenden
sogenannten REA-Gips, zumindest einen Teil davon, als Sulfatträger bei der S03~Konditionierung
zu verwenden.
Die einzusetzenden Sulfatträgermengen sind außerordentlich
gering. Bei einer Erdgasfeuerung einer Gips-Mahl-3rennanlage reichen z. B. weniger als
3,5 kg Halbhydrat in einem Rauchgasstrom von 5 2 0 00 NmVh aus, um die Staubemission von über
1200 mg/Nm3 auf unter 75 mg/Nm3 zu senken. Eine
meßbare Erhöhung der SG^/SC^-Emission findet nicht statt, da das SO3 an den Filterstaub gebunden wird,
welcher im Filter aufgefangen wird.
Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, daß zur Zersetzung der geringen Sulfatträgermengen ebenfalls
nur geringe Energiemengen erforderlich sind, die sich ohne weiteres den heißen Rauchgasstrom entnehmen
lassen. Wo die Temperaturen nicht ausreichen, kann die Zersetzung in einer kleinen Hilfsbrennkammer erfolgen,
wobei geringste Zusatzenergiemengen ausreichend sind.
Claims (10)
1. Verfahren zur Rauchgaskonditionierung bei Kraftwerken,
Industriefeuerungen, Verbrennungs- und Brennanlagen aller Art unter Verwendung eines Elektrofilters zur Staubabscheidung,
dadurch gekennzeichnet, daß in den zum Elektrofilter führenden Rauchgasstrom Sulfatträger, wie z. B.
Gips, Anhydrite o. dgl. eingedüst werden, die sich thermisch zu SO3 und Verbindungsresten, wie z. B. CaO zersetzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Sulfatträger natürliche und synthetische Gipse
und Anhydrite im rohen oder gebrannten Zustand, vorzugsweise aber gebrannter, feingemahlener Gips, verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Zersetzung des SO3~Trägers
in der Brennkammer der Feuerungsanlage bzw. im Heißgaserzeuger stattfindet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Zersetzung in einer gesonderten
Brennkammer außerhalb der Brennkammer der Feuerungsanlage bzw. des Heißgaserzeugers stattfindet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch thermische Zersetzung entstandenen SO3-Gase
bei hoher Temperatur dem Rauchgasstrom vor dem Elektrofilter gut verteilt zugemischt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sulfatträger gemeinsam mit dem
Brennstoff (Kohle, Öle, Gase, Flüssiggase) in die Brennkammer, der Feuerungsanlage bzw. den Heißgaserzeuger
aufgegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sulfatträger gemeinsam mit den in
einer Brennanlage zu behandelnden Stoffen aufgegeben wird, z. B. in Zement-, Kalk-, Gips- und anderen Brennanlagen.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die thermische Zersetzung des SO3-Trägers
die Brennkammer einer Gips-Mahl-Brennanlage benutzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verbrennung von Erdgas einem
Rauchgasstrom von 52 000 Nm3/h etwa 3,5 kg Halbhydrat
zugesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zur .Zersetzung des Sulfatträgers
erforderliche Energie dem Rauchgasstrom entnommen wird.
Priority Applications (4)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=6237727
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19843421016 Withdrawn DE3421016A1 (de) | 1984-06-06 | 1984-06-06 | Verfahren zur rauchgaskonditionierung bei kraftwerken, industriefeuerungen, verbrennungs- und brennanlagen aller art |
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