DE3410731C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/60—Simultaneously removing sulfur oxides and nitrogen oxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F5/00—Compounds of magnesium
- C01F5/38—Magnesium nitrates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F5/00—Compounds of magnesium
- C01F5/40—Magnesium sulfates
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausfällen von
Schwefel- bzw. schwefelhaltigen Verbindungen, insbesondere
der Schwefeloxyde und von Stickstoff bzw.
stickstoffhaltigen Verbindungen aus den Rauchgasen von
insbesondere mit Kohle, Öl oder anderen Brennstoffen
betriebenen Verbrennungsanlagen sowie die Verwendung der
aus dem Rauchgas ausgefällten Stoffe.
Es ist allgemein bekannt, daß der im Rauchgas von mit
Kohle, Öl oder anderen Brennstoffen betriebenen
Feuerungsanlagen, z. B. von Kraftwerken, enthaltene Schwefel
und Stickstoff bzw. ihre Verbindungen in hohem Maß zu
Umweltbelastung und -schäden führen. Es werden daher große
Anstrengungen unternommen, solche Verbindungen, die
zwangsläufig bei der Verbrennung von fossilen
Primärenergieträgern anfallen, aus dem Rauchgas zu
entfernen.
Die herkömmlichen Anlagen erfordern zum einen erhebliche
Investitionskosten. Zum anderen entstehen bei der
Entschwefelung Stoffe, wie Gips, die für eine weitere
Verwendung zusätzlichen Aufwand für die Abtrennung
unerwünschter Verunreinigungen und dergleichen er
forderlich machen bzw. die wegen der großen anfallenden
Mengen und/oder schlechter Qualität überhaupt nicht ver
wertbar sind und nur kostenträchtig auf Deponien abge
lagert werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaf
fung eines Verfahrens, durch welches es ohne großen
apparativen und finanziellen Aufwand gelingt, Schwefel
und Stickstoff bzw. ihre auftretenden Verbindungen aus
Rauchgasen zu entfernen und die aus dem Rauchgas ausge
fällten Stoffe zu verwerten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß das Ver
fahren gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen.
Die Menge des eingeblasenen feinstteiligen Magnesiumsoxyds
wird abgestimmt auf die jeweilige Menge des im Rauchgas
vorhandenen Schwefels und Stickstoffs bzw. ihrer Verbin
dungen, insbesondere SO2 und SO3 und NO und NO2, wobei
zweckmäßigerweise ein Magnesiumoxyd-Überschuß gewählt
wird, um eine vollständige Abbindung des Schwefels und
des Stickstoffs bzw. ihrer Verbindung im Rauchgas zu
erreichen. Es ist dabei möglich, die Gesamtmenge des
Magnesiumsoxyds entweder in die Brenngase, gegebenenfalls
durch die Brenner, oder in die Rauchgase einzublasen oder
aber eine Teilmenge in die Brenngase einzublasen und die
Restmenge in die Rauchgase. Das Einblasen des Magnesium
oxyds in die Brenngase dürfte den Vorteil einer guten Ver
wirbelung der Magnesiumoxydpartikel und die Verwendung
der vorhandenen Brenner zum Einblasen des Magnesiumsoxyds
haben.
Die zum Ausfällen der erfindungsgemäß angestrebten Ver
bindungen MgSO4 · 7 H2O und Mg(NO3)2 · 6 H 2O erforderliche
Menge Wasser wird, sofern in den Rauchgasen dafür
nicht bereits genügend Wasser ent
halten ist, durch Einsprühen von Wasser in die Rauchgase
bereitsgestellt. Das Ausfällen erfolgt durch Taupunkt
unterschreitung. Diese kann entweder dadurch verwirklicht
werden, daß die das Magnesiumsoxyd enthaltenden Rauchgase
über Kühlflächen geleitet werden, an denen sich die Stoffe
abscheiden, oder das Ausfällen erfolgt durch Besprühen
der Rauchgase mit Wasser. Eine Kombination beider Maß
nahmen ist zweckmäßig, um einerseits die für das Be
sprühen benötigte Wassermenge gering zu halten und anderer
seits die mechanische Reinigung der Kühlflächen in größeren
Zeitabständen durchführen zu können.
Die Verwendung kalzinierten Magnesits als Magnesiumoxyd
wird bevorzugt, weil seine Reaktionsfähigkeit infolge des
Brennens bei verhältnismäßig niedriger Temperatur (unter
900°C) hoch ist.
Die Rauchgase können zusätzlich in üblicher Weise gefil
tert werden, um andere Feststoffbestandteile, wie Asche,
aus dem Rauchgas abzufiltern. Die Kühlkörper werden durch
Schaber, durch Abstrahlen oder dergleichen von den an
ihnen niedergeschlagenen Feststoffen befreit. Dies können
durch geeignete Mittel, wie Förderschnecken, ausgetragen
werden.
Das Besprühen der Rauchgase mit Wasser hat neben den
bereits erwähnten Effekten, zusätzliches Wasserangebot
für die Bildung der Verbindungen MgSO4 · 7 H2O und
Mg(NO3)2 · 6 H2O und Kühlung und damit Taupunktunterschrei
tung zum Ausfällen dieser Verbindungen, den weiteren Vor
teil, daß die ausgefällten Feststoffe granuliert und in
dieser Form, bevorzugt als Düngemittel bzw. Düngemittel
zusatz ohne weitere aufwendige
Verarbeitung einer ertragreichen Verwertung zugeführt
werden können. Dabei kann sogar die aus dem Sprühwasser
und den durch dieses ausgefällten Stoffen gebildete Auf
schlämmung, gegebenenfalls nach Zwischenlagerung, von
Tankwagen direkt auf die zu düngenden Felder gefahren und
dort versprüht werden.
Wie Fig. 1 und 2 zeigen, sind in den Rauchgaskanal 1,
durch den die Rauchgase 2 zum Kamin gelangen, Kühl
flächen 3, 4 in Form von Schikanen eingebaut, die den
Rauchgasstrom mehrfach umlenken. Infolge Taupunktunter
schreitung scheiden sich an den Kühlflächen 3, 4 Teil
chen der Verbindungen MgSO4 · 7 H2O und Mg(NO3)2 · 6 H2O aus
dem Rauchgas ab. Durch ein Sprühsystem 5 kann zusätzlich
Wasser in die Rauchgase gesprüht werden. Die befeuchteten
und durch Taupunktunterschreitung gebildeten Feststoff
teilchen der Verbindungen MgSO4 · 7 H2O und Mg(NO3)2 · 6 H2O
fallen nach unten auf eine Förderschnecke 6, welche sie
in der Aufschlämmung mit dem unten gesammelten Sprüh
wasser in Pfeilrichtung 7 zur Entnahmestelle fördern.
Die Kühlflächen 3, 4 werden von Zeit zu Zeit von den an
ihnen abgeschiedenen Teilchen befreit, die ebenfalls von
der Förderschnecke 6 ausgetragen werden.
Fig. 2 zeigt in einer Abwandlung das Wassersprühsystem 5
in einem senkrechten Abschnitt des Rauchgaskanals 1′, in
dem wiederum Kühlflächen 3, 4 in Form von Schikanen einge
baut sind. Anstelle der Förderschnecke gemäß Fig. 1 ist
ein Förderrührwerk 6′ unterhalb des senkrechten Rauch
gaskanalabschnitts 1′ angeordnet.
Wie schon erwähnt ist es auch möglich, das Magnesium
sulfat und das Magnesiumnitrat allein durch ein Wasser
sprühsystem 5 oder allein durch die Kühlflächen oder
-körper 3, 4 aus dem Rauchgas auszufällen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Ausfällen von Schwefel bzw.
schwefelhaltigen Verbindungen und von Stickstoff bzw.
stickstoffhaltigen Verbindungen aus den Rauchgasen von
insbesondere mit Kohle, Öl oder anderen Brennstoffen
betriebenen Verbrennungsanlagen,
dadurch gekennzeichnet, daß in
die Brenn- und/oder Rauchgase feinstteiliges
Magnesiumoxyd (MgO) in ausreichender Menge zur
vollständigen Abbindung der im Rauchgas enthaltenen
Schwefel- und Stickstoffverbindungen eingeblasen und
in Anwesenheit von Wasser durch Taupunktunterschreitung
Magnesiumsulfat (MgSO · 7 H2O) und Magnesiumnitrat
(Mg(NO3) 2 · 6 H2O) ausgefällt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß MgO
in Form von kalziniertem Magnesit verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in
die Rauchgase Wasser gesprüht wird.
4. Verwendung der nach dem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 3 aus dem Rauchgas ausgefällten Stoffe
als Düngemittel bzw. Düngemittelzusatz.
Priority Applications (1)
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DE19843410731 DE3410731A1 (de) | 1984-02-11 | 1984-03-23 | Entschwefeln und entsticken von rauchgasen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3404864 | 1984-02-11 | ||
DE19843410731 DE3410731A1 (de) | 1984-02-11 | 1984-03-23 | Entschwefeln und entsticken von rauchgasen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3410731A1 DE3410731A1 (de) | 1985-09-05 |
DE3410731C2 true DE3410731C2 (de) | 1987-12-10 |
Family
ID=25818395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843410731 Granted DE3410731A1 (de) | 1984-02-11 | 1984-03-23 | Entschwefeln und entsticken von rauchgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3410731A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19629423A1 (de) * | 1996-07-22 | 1998-01-29 | Buehler Ag | Neutralisation mittels Flugaschse |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5084258A (en) * | 1988-10-24 | 1992-01-28 | Lin Ping Wha | Lin flue gas SOx /NOx removal process and its by-product utilization |
DE4113793C2 (de) * | 1991-04-26 | 1994-08-04 | Steag Ag | Verfahren zum Entfernen unerwünschter Bestandteile aus einem Gasstrom |
DE19719243A1 (de) * | 1997-05-07 | 1998-11-12 | Babcock Anlagen Gmbh | Verfahren zur Abscheidung von Schadgaskomponenten aus einem Abgas |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT339865B (de) * | 1975-06-27 | 1977-11-10 | Steirische Magnesit Ind Ag | Verfahren zur herstellung eines rauchgasentschwefelungsmittels |
DE2539500B2 (de) * | 1975-09-05 | 1980-06-19 | Heinz Ing.(Grad.) 4390 Gladbeck Hoelter | Verfahren zum Abscheiden von Staub und gasförmigen Schadstoffen aus heißen Abgasen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
-
1984
- 1984-03-23 DE DE19843410731 patent/DE3410731A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19629423A1 (de) * | 1996-07-22 | 1998-01-29 | Buehler Ag | Neutralisation mittels Flugaschse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3410731A1 (de) | 1985-09-05 |
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