DE3419048A1 - Verfahren zur herstellung eines vollwertigen humustraegers und duengers auf rindenbasis - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines vollwertigen humustraegers und duengers auf rindenbasis

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DE3419048A1
DE3419048A1 DE19843419048 DE3419048A DE3419048A1 DE 3419048 A1 DE3419048 A1 DE 3419048A1 DE 19843419048 DE19843419048 DE 19843419048 DE 3419048 A DE3419048 A DE 3419048A DE 3419048 A1 DE3419048 A1 DE 3419048A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung
  • eines vollwertigen Humusträgers und Düngers auf Rindenbasis Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines vollwertigen Humusträgers oder Düngers auf Basis der bei der Verarbeitung von Stammholz anfallenden Baum rinde, der auf einen voll ausgewogenen Nährstoffgehalt eingestellt werden kann und sich auf Grund seiner Stickstoffstabilität durch besondere Pflanzenverträglichkeit bei hohem Anteil an organisch gebundenen Stickstoff auszeichnet.
  • Schon seit längerer Zeit ist man bestrebt, Baumrinde, einen Abfallstoff, durch Verrottung in einen wertvollen Humusträger zu verwandeln. Da die natürliche Verrottung von Rinde Jahre dauert, wurde bereits in der Arbeit "Wertvoller Humus aus Rinde, Versuche zur Rindenkompostierung", von A. Bittner und A.
  • Schneider, Holz-Zentralblatt Nr. 73/74, vom 20.6.1975, Seite 956, vorgeschlagen, zur schnelleren Kompostierung die Rinde zu zerkleinern, durch Branntkalkzusatz den pH-Wert zu erhöhen und durch Zugabe von 1,5 - 2 kg Harnstoff oder Hornmehl pro m3 Rinde oder durch Zusatz von 20 - 50 % Klärschlamm ein günstigeres Verhältnis von C : N einzustellen, bevor die Mischung in kleinen Kompostmieten fermentiert wird. In diesbezüglichen Versuchen wurde bei Zusatz von 5 1 Rinderblut/m3 Rinde als Stickstoffträger und 2 kg Branntkalk/ m3 zur Einstellung eines pH-Wertes von 7,4 zu Versuchsbeginn nach 4 Monaten zwar ein Produkt erhalten, bei dem durch den Nitratgehalt ein kalt verlaufener Fermentierungsvorgang beweisbar war, doch konnte das Produkt trotz der langen Fermentierdauer nur als nahezu reif bezeichnet werden, obwohl der Fermentierungsversuch im Sommer bei günstigen Außentemperaturen stattfand.
  • In der ArbelR von H. Jahn in Müll und Abfall 5/79, Seite 147, bzw. 8/79, Seite 227 wird hingegen über verschiedene Verfahren der Heißkompostierung von Rinde berichtet.
  • Diese Verfahren haben gemeinsam, daß durch Zugabe von Stickstoffträgern wie Harnstoff, Kalkammonsalpeter oder Klärschlamm zur vorzerkleinerten Rinde ein CjN-Verhältnis von etwa 30 : 1 eingestellt wird und in der Anfangsphase der Verrottung für starke Belüftung in Einrichtungen wie Körben, Rotteplatten oder Rottestapeln mit der Luftzufuhr dienenden, eingelegten Plastikschläuchen gesorgt wird. Anschließend müssen die so erhaltenen Produkte in einer Nachrotte über mehrere Monate abgelagert werden, wobei nach etwa ß bis 6 Monaten ein Humusprodukt erhalten wird, das als reif bezeichnet wurde. Bei keinem dieser Vorschläge wurde jedoch darauf geachtet, ob der erhaltene Humusträger ein stickstoffstabiles Stadium erreicht hat, also bei Verwendung keinen weiteren Fermentiervorgängen unterliegt, die Nährstoffe, vor allem Stickstoff, binden, und dadurch den Pflanzenwuchs hemmen.
  • Gemäß DE-AS 30 00 098 wird hingegen keine derartige Vorbehandlung durchgeführt, sondern vorgeschlagen, die Rinde nach Vermahlung bis zu einer Korngröße von 0 - 30 mm, vorzugsweise 0 bis 15 mm mit 0,5 bis 1 kg, vorzugsweise 0,8 kg Harnstoff und etwa 0,2 m3 Humusbakterien pro m3 Rinde zu vermengen und unter nicht näher definierten Bedingungen zu kompostieren, wobei sich ohne äußere Wärmezufuhr eine Temperaur von etwa 700C einstellen soll. Dadurch sollen sowohl wuchshemmende Stoffe als auch Schädlinge und Unkrautsamen vernichtet werden.
  • Nach einer nicht angegebenen Kompostierdauer soll dabei ein brauchbarer Rindenhumus erhalten werden. Die Verwendung von nur 0,5 bis 1 kg Harnstoff pro m3 Rinde, die sich in langwierigen Versuchen als am günstigsten herausgestellt haben soll, entspricht allerdings nur einem C/N-Verhältnis von 64 : 1, sodaß von einer Stickstoffversorgung der Pflanze durch den so erhaltenen Humusträger keine Rede sein kann, und außerdem sehr fraglich ist, ob für die Erreichung eines stickstoffstabilen Zustandes überhaupt ausreichend löslicher Stickstoff zur Verfügung stand.
  • In der DE-O 30 40 040 wird hervorgehoben, daß bei Kompostierung von Rinde mit verschiedenen Stickstoffträgern wie Harnstoff oder Klärschlamm Produkte erhalten werden, die bei der Anwendung in Kulturen bei nicht ausreichender gleichzeitiger Stickstoffgabe zu Stickstoffmangel (N-Fixierung) führen, was bedeutet, daß diese Produkte im Boden weiteren, stickstoffverbrauchenden Fermentationsprozessen unterliegen, die den Pflanzenwuchs hemmen. Zur Abhilfe wird empfohlen, Ammonhydrogencarbonat als Stickstoffträger in einer Menge entsprechend 1 bis 2 kg Reinstickstoff pro m3 Rinde, was etwa 2 bis 4 3 kg Harnstoff pro m3 Rinde entsprechen würde, einzusetzen, was einem C/N-Verhältnis von etwa 34 : 1 entspricht. Das so erhaltene Produkt zeigt den Nachteil des Stickstoffverbrauchs nicht. Trotz einer Fermentierdauer von bis zu etwa 20 Wochen wurden aber nur etwa zwei Drittel des zugesetzten Stickstoffs organisch gebunden, was bedeutet, daß noch hohe wasserlösliche Stickstoffkonzentrationen im Humusträger zurückbleiben, die für die Verwendung als Pflanzsubstrat nachteilig sind.
  • In der EP-A 104 355 wird hingegen die Herstellung eines stickstoffstabilen Humusträgers aus Baum rinde mit einem Kohlenstoff-Stickstoffverhältnis von höchstens 25 : 1 beschrieben, bei dem der Stickstoff bis auf einen geringen Restgehalt organisch gebunden ist. Dieser Humusträger eignet sich daher hervorragend als Basis nicht nur für Humusdünger sondern auch als Pflanzsubstrat. Die Herstellung dieses Humusträgers beruht auf der Erkenntnis, daß Rinde, die einer Behandlung mit überhitztem Dampf unterworfen worden ist, 0 bei der sich im Produkt eine Temperatur von mindestens 90 C einstellt, zu einer raschen und gezielt verlaufenden Fermentierung befähigt ist und dabei in der Lage ist, größere Mengen an Stickstoff organisch zu binden, als es bisher durch einfache Fermentierung von Rinde mit Stickstoffträgern möglich war.
  • Die Fermentierung erfolgt dabei im Falle der Anwendung von Harnstoff uhter Einsatz von 5 - 8 kg pro m3 Rinde, der im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen praktisch vollständig organisch, nämlich etwa zu 90 % und mehr gebunden wird. Dadurch wurde es möglich, im Humusträger ein optimales Kohlenstoff-Stickstoffverhältnis von höchstens 25:1 einzustellen. Die Dampfbehandlung bedeutet allerdings einen beträchtlichen Aufwand.
  • In dieser EP-A wurde ferner auch schon darauf hingewiesen, daß es günstig ist, die rohe Rinde vor der Dampfbehandlung mit mindestens einem Teil des Stickstoffträgers zu versetzen und zu lagern, wodurch die Rinde weicher wird und sich letzter zerkleinern läßt. Die so vorbehandelte Rinde wird dann nach ev. Ergänzung der Menge an Stickstoffträger der Dampfbehandlung zugeführt.
  • Uberraschenderweise konnte nun gefunden werden, daß es möglich ist, auf die Dampfbehandlung zur Gänze zu verzichten und trotzdem stickstoffstabile Endprodukte mit einem C/N-Verhältnis von höchstens 25:1 zu erhalten, deren Stickstoffgehalt nahezu vollständig z. B. zu 90 % und mehr organisch gebunden ist, wenn man die Vorbehandlung der Rinde mit nur einem bestimmten Anteil des Stickstoffträgers, der speziell Harnstoff ist, unter Bedingungen durchführt, daß sich die rohe, unzerkleinerte Rinde auf 65 bis 800C erhitzt und diese als Vorfermentierung oder erste Fermentierungsstufe zu bezeichnende Vorbehandlung bei Erreichung einer Temperatur von 65 - 700C mindestens 4 Wochen, bei Temperaturen von über 700C mindestens 2 Wochen fortführt, und das resultierende Produkt nach Zerkleinerung und Zugabe der restlichen Harnstoffmenge der als zweite Fermentierungsstufe zu bezeichnenden Hauptfermentierung bis zur Erzielung der Stickstoffstabilität unterzieht.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung eines vollwertigen Humusträgers und Düngers auf Basis der bei der Verarbeitung von Stammholz anfallenden Baumrinde mit einem C/N-Verhältnis von höchstens 25 : 1, wobei mindestens 90 % des Stickstoffes organisch gebunden sind, durch Zerkleinern, Fermentieren unter Zugabe von 5 - 8 kg Harnstoff pro m3 Rinde bei pH-Werten von 6 bis 7,5 und gewünschtenfalls anschließende Ergänzung der Nähr- und/oder Zusatzstoffe, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fermentierung in zwei Stufen durchgeführt wird, wobei in der ersten Stufe der unzerkleinerten Rohrinde 0,5 bis 2 kg Harnstoff/ m3 Rinde zugemischt und die Mischung bei einer Mietenhöhe von 4 - 8 m einer Heißfermentierung bei einer Temperatur von 65 - 800C und einem Wassergehalt von 60 - 70 Gew.% unterzogen wird, die bei Erreichung einer Fermentiertemperatur von 65 - 700C eine Mindestdauer von 4 Wochen, bei Erreichen einer solchen von über 700C eine Mindestdauer von 14 Tagen erfordert, worauf die erste Fermentationsstufe unterbrochen, das vorfermentierte Produkt vermahlen und nach weiterer Zugabe von Harnstoff bis zum Erreichen der Gesamtzusatzmenge von 9 bis 8 kg/m3 Rinde in der zweiten Stufe bei üblicher Mietenhöhe solange einer weiteren Heißfermentierung bei 50 - 700C, einem pH-Wert von 6,5 - 7, einem Wassergehalt von 60 - 70 Gew.% und unter mehrfacher Umsetzung der Miete unterworfen wird, bis die Fermentierung trotz Vorhandensein eines Restgehaltes an wasserlöslichem Stickstoff zum Stillstand kommt.
  • Für das Gelingen der ersten Fermentierstufe ist es wesentlich, daß die Rinde in unzerkleinerter Form eingesetzt wird. Nur dadurch ist es möglich, bei Einhaltung der erfindungsgemäß zu wählenden Mietenhöhe in allen Schichten eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten und die nötige Temperatur von 0 65 bis 30 C zu erreichen. Diese hohe Temperatur ist erforderlich, um das Produkt in jenen Zustand des Voraufschlusses zu bringen, der erst die Erzielung der hohen Einbaurate von Stickstoff in der zweiten Fermentationsstufe gewährleistet. Sie führt auch zur Unschädlichmachung wuchshemmender Stoffe und Zerstörung von Keimen und Unkrautsamen. Der Zusatz von Neutralisationsmitteln ist in dieser Stufe zwar möglich aber nicht nötig, da die bei der Fermentierung freiwerdende Ammoniakmenge ein unerwünschtes Absinken des pH-Wertes verhindert.
  • Die Mindestdauer der ersten Fermentierungsstufe hängt wesentlich von der erreichten Temperatur in der Miete ab. Übersteigt die Temperatur 70°C, ist die Aufrechterhaltung dieser Temperatur über 14 Tage zur Erzielung des nötigen Aufschlußgrades, der sich durch eine Dunkelfärbung sowie eine mürbe Beschaffenheit der Rinde anzeigt, ausreichend. Bei einer Temperatur unter 700C sind hingegen 4 Wochen erforderlich. Eine wesentliche Überschreitung dieser Mindestdauer ist möglich, bringt aber keine Vorteile mehr mit sich, da die Temperatur ab einer gewissen Zeit absinkt und ev. Verrottungsprozesse dann nur mehr langsam vor sich gehen. Eine übermäßige Überschreitung die sich z. B. aus dem Produktionsablauf ergeben kann, ist für die zweite Fermentierungsstufe nicht von Nachteil. Es ist ferner wichtig, daß die erste Fermentationsstufe nicht in Gegenwart der gesamten Harnstoffmenge durchgeführt wird, sondern die Menge, wie erfindungsgemäß vorgeschrieben, geteilt wird. Nur so können Hemmungen des Fermentationsverlaufes durch zu hohen Salzgehalt und lokale Überhitzungen vermieden werden.
  • Nach Abbruch der ersten Fermentationsstufe ist das noch heiße, aufgeschlossene Rindenprodukt dunkel gefärbt und besitzt mürbe Beschaffenheit. Es läßt sich mit einem wesentlich geringeren Energieaufwand zu der für die als zweite Stufe angeschlossenen Hauptfermentierung erforderlichen Kornfeinheit vermahlen als rohe, unbehandelte Rinde.
  • 3 Das gemahlene Produkt wird dann mit solchen Mengen an Harnstoff pro m Rinde versetzt, daß sich in Summe aus den Zusätzen in den beiden Fermentationsstufen eine Harnstoffmenge von 5 - 8 kg pro m3 Rinde ergibt.
  • In beiden Fermentationsstufen können zusätzlich zur erfindungsgemäß einzusetzenden Harnstoffmenge nach Stickstoffträger organischen Ursprungs wie Hornmehl, Blut, Gülle, Klärschlamm und ähnliches zugesetzt werden. Auf die Bemessung der Harnstoffmenge haben diese Zusätze auch dann, wenn sie löslichen Stickstoff enthalten, keinen Einfluß. Bei der Verwendung wäßriger Lösungen wie z. B. von Klärschlamm ist jedoch darauf zu achten, daß die Menge so bemessen wird, daß der tolerierbare Wassergehalt nicht überschritten wird.
  • Um zu verhindern, daß während der Fermentation der pH-Wert absinkt, müssen vor der zweiten Stufe basische Substanzen, z. B. Erkalkalicarbonat, zitratlösliche Phosphate wie Thomasmehl u. a. zugesetzt werden. Die Menge richtet sich dabei nach der Art der Rinde, beispielsweise nach deren Gerbstoffgehalt. Besonders bewährt hat sich neben dem Zusatz von Calciumcarbonat der Einsatz eines Gemisches von Calcium- und Magnesiumcarbonat, wobei das Magnesiumcarbonat gleichzeitig zur Einstellung eines gewissen Magnesiumspiegels dient. Auch andere Spurenelemente wie Eisensalze oder Molybdänverbindungen können zur Erzielung eines für Pflanzsubstrate günstigen Spurenelementspiegels zugesetzt werden.
  • Die Hauptfermentierung kann praktisch unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden, wie sie in der EP-A 0 104 355 für die Fermentierung der durch Dampfbehandlung aufgeschlossenen Rinde beschrieben wurde. Dies gilt sowohl für den Wassergehalt und den pH-Wert als auch für die Einhaltung der Temperaturspanne von 50 - 700C und die Mietenhöhe. Bei Absinken der Temperatur,*muß ,muß die Miete umgesetzt werden, um noch nicht ausreichend fermentierte Anteile ebenfalls der Fermentierung zuzuführen. In der Regel ist bei einer Fermentierzeit von etwa 2 1/2 bis 4 Monaten eine 2 bis 3-malige Umsetzung erforderlich.
  • Der Endpunkt der Fermentierung zeigt sich dadurch an, daß sich der Gehalt an wasserlöslichen Stickstoff im Produkt nicht mehr ändert, was durch zeitlich aufeinanderfolgende Stickstoffbestimmungen feststellbar ist. Sollte der Stickstoffgehalt zu stark abnehmen, bzw. der vorhandene wasserlösliche Stickstoff praktisch zur Gänze verbraucht werden, muß durch Zugabe einer geringen Menge an wasserlöslichem Stickstoff überprüft werden, ob die Fermentierung nur durch Nährstoffmangel zum Stillstand kam oder tatsächlich der stickstoffstabile Zustand erreicht ist.
  • Das bei der erfindungsgemäßen zweistufigen Fermentierung anfallene Produkt kann entweder als solches oder nach Mischen mit anderen Produkten z. B. Torf oder Erde denen gegebenenfalls Nähstoffe und/oder Spurenelemente zugesetzt wurden, als Pflanzsubstrat eingesetzt werden. Nach entsprechender Ergänzung des Nährstoffgehaltes kann es auch als Humusdünger Verwendung finden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll anhand der vorliegenden Beispiele näher erläutert werden: Beispiel 1: Gemischte Baum rinde von Fichte und Tanne mit einem Anteil an Tannenrinde von 10 % und einem Wassergehalt von etwa 70 % wurde im angelieferten Zustand mi?l kg festem Harnstoff/m3 Rinde gemischt, zu einer Miete von 6 m Höhe aufgeschüttet und bei einer Außentemperatur von etwa 100C gelagert.
  • Innerhalb einer Woche stieg die Temperatur der Miete, die in 1,5 m Tiefe gemessen wurde, auf 700C. Nach Erreichen dieser Temperatur wurde die Vorfermentierung 3 Wochen lang fortgesetzt. Nach dieser Zeit wurde die Fermentierung abgebrochen und das noch heiße Produkt in einer Mühle zerkleinert. Der Wassergehalt des vermahlenen, dunkel gefärbten Rindenproduktes betrug etwa 65 %.
  • In einem Schnecken mischer wurden dem vermahlenen Rindenprodukt pro m3 l kg eines Gemisches von Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat mit einem Magnesiumcarbonatanteil von 15 %, 5 kg Harnstoff, 1kg Superphosphat, 0,9 kg Eisensulfat-Heptahydrat und 2,5 g Na-Molybdat zugemischt. Das Gemisch wurde in Mieten von 2,5 m Höhe aufgesetzt und erreichte nach etwa 1 Woche gemessen in etwa 1 m Tiefe, eine Mietentemperatur von etwa 65°C. Nach Abfallen der Temperatur unter 500C wurde die Miete umgesetzt und die Fermentation fortgesetzt. Innerhalb einer Fermentationsdauer von 3 Monaten war eine zweimalige Umsetzung erforderlich. Nach 3 Monaten fiel die Temperatur auf 3QOC und aufeinanderfolgende Stickstoffbestimmungen zeigten keine Veränderung des Stickstoffspiegels mehr an.
  • Das erhaltene Produkt hatte weicherdige Beschaffenheit und zeigte folgende Nährstoffanalyse: Wassergehalt 58 - 60 Gew.96 Schüttgewicht 189 kg Trockensubstanz/m3 pH-Wert 5,8 Ammonium-N lösl. 2 mg/l Nitrat-N lösl. 272 mg/l Phosphat (P2O5) lösl. 310 mg/l Kalium (K2O) lösl. 527 mg/l Gesamt-N 4712 mg/l C/N-Verhälthis 18,2 Zur Finalisierung als Pflanzsubstrat wurde dieses Produkt mit Schwarztorf, der pro Kubikmeter mit 1,5 kg Mischkalk und 1 kg N/P/K-Volldünger (Nährstoffgehalt 14/17/;L1) pro Kubikmeter versetzt worden war, im Verhältnis 1 : 1 vermischt und abgesackt.
  • Das fertige Pflanzsubstrat wies folgende Analysenwerte auf: Wassergehalt 50 % pH-Wert 6,0 Schüttgewicht 180 kg Trockensubstanz/Kubikmeter N-löslich 220 mg/l Phosphat (P2O5) lösl. 190 mg/l Kalium (K2o) lösl. 376 mg/l Beispiel 2: Sehr trockene Fichtenrinde mit einem Wassergehalt von 45 - 50 % wurde im Rohzustand mit 1 kg festem Harnstoff pro Kubikmeter versetzt und in Schichten von je etwa 0,5 m Mächtigkeit zu Mieten von insgesamt 6 m Höhe aufgeschichtet. Jede einzelne der 12 Schichten wurde mit 2501 Klärschlamm pro Kubikmeter Rinde durch Gießen befeuchtet. Der Klärschlamm enthielt pro Kubikmeter 67 kg Trockensubstanz, 5,9 kg Gesamt-N (davon 0,7 kg in wasserlöslicher Form), 0,73 kg P2O5, 0,22 kg K2O sowie 1 kg Calcium. Der pH-Wert betrug 6,6. Dabei wurde der Feuchtigkeitsgehalt der Rinde auf ca. 70 % eingestellt.
  • Die Mietentemperatur stieg innerhalb einer Woche auf 500C und erreichte erst nach 14 Tagen 680C. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Fermentierung noch 4 Wochen fortgesetzt und dann abgebrochen. Der Wassergehalt betrug etwa 65 %.
  • Das so erhaltene, noch heiße Produkt wurde vermahlen und pro Kubikmeter mit 4 kg Harnstoff, 0,5 kg eines Gemisches von Calcium- und Magnesiumcarbonat (MgCO3-Gehalt 15 %) sowie 0,3 kg Eisensulfatheptahydrat vermischt und bei einer Mietenhöhe von 2,5 m einer 4-monatigen Hauptfermentierung mit einer Mietentemperatur von 55 - 650C unterworfen. Innerhalb dieser Zeit wurde zweimal umgesetzt.
  • Das fertig fekmentierte Produkt zeigte folgende Analysenwerte: Wassergehalt 63 % pH-Wert 6,6 Ammonium-N 80 mg/l Nitrat-N 210 mg/l Phosphat lösl.(P2o5) 430 mg/l Kalium (K2O) lösl. 455 mg/l Gesamt-N 4530 mg/l C/N-Verhältnis 17,5 Zur Herstellung eines Humusdüngers wurde dieses Produkt pro Kubikmeter mit 45 kg eines Volldüngers mit dem Nährstoffverhältnis 14 : 6: 18 + Spurenelemente vermischt. Der so erhaltene Humusdünger enthielt dann 1 % N, 0,3 % Phosphat und 1 % K2O

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung eines vollwertigen Humusträgers und Düngers auf Basis der Verarbeitung von Stammholz anfallenden Baum rinde mit einem C/N-Verhältnis von höchstens 25 : 1, wobei mindestens 90 % des Stickstoffes organisch gebunden sind, durch Zerkleinern, Fermentieren 3 unter Zugabe von 5 - 8 kg Harnstoff pro m3 Rinde bei pH-Werten von 6 bis 7,5 und gewünschtenfalls anschließende Ergänzung der Nähr-und/oder Zusatzstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Fermentierung in zwei Stufen durchgeführt wird, wobei in der ersten Stufe der unzerkleinerten Rohrinde 0,5 bis 2 kg Harnstoff/m3 Rinde zugemischt und die Mischung bei einer Mietenhöhe von 4 - 8 m einer Heißfermentierung bei einer Temperatur der Miete von 65 - 800C und einem Wassergehalt von 60 - 70 Gew.% unterzogen wird, die bei Erreichen einer Fermentierungstemperatur von 65 -700C eine Mindestdauer von 4 Wochen, bei Erreichen einer solchen von über 700C eine Mindestdauer von 14 Tagen erfordert, worauf die erste Fermentationsstufe unterbrochen, das vorfermentierte Produkt vermahlen und nach weiterer Zugabe von Harnstoff bis zum Erreichen der Gesamtzusatzmenge von 5 - 8 kg/m3 Rinde in der zweiten Stufe bei üblicher Mietenhöhe solange einer weiteren Heißfermentierung bei 50 - 700C, einem pH-Wert von 6,5 - 7, einem Wassergehalt von 60 - 70 Gew.% und unter mehrfacher Umsetzung der Miete unterworfen wird, bis die Fermentierung trotz Vorhandensein eines Restgehaltes an wasserlöslichem Stickstoff zum Stillstand kommt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Harnstoffmenge in der ersten Stufe wäßrige Abfallprodukte mit einem Gehalt an löslichem Stickstoff in einer Menge zugegeben werden, daß der für Fermentierverfahren höchst zulässige Wassergehalt nicht überschritten wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer Harnstoff und gegebenenfalls anderen wasserlöslichen Stickstoffträgern Spurenelemente und/oder Phsophate zugesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert vor und während der zweiten Stufe durch Zusatz von Calciumcarbonat oder einem Gemisch von Calcium- und Magnesiumcarbonat im geforderten Bereich gehalten wird.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3561943A (en) * 1968-02-02 1971-02-09 Charles W Gay Jr Process for preparing a soil conditioner from wood wastes materials
DE3235452A1 (de) * 1982-09-24 1984-03-29 Lentia GmbH Chem. u. pharm. Erzeugnisse - Industriebedarf, 8000 München Verfahren zur herstellung eines vollwertigen humustraegers und duengers auf rindenbasis

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