DE3414655A1 - Uebertragungsmaterial fuer hand- und maschinendurchschriften sowie ein verfahren zu dessen herstellung - Google Patents

Uebertragungsmaterial fuer hand- und maschinendurchschriften sowie ein verfahren zu dessen herstellung

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    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M5/00Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
    • B41M5/10Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein by using carbon paper or the like

Description

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Pelikan AG u.Z.: SR-P/Pz-Ha 84/8
übertragungsmaterial für Hand- und Maschinendurchschriften sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Übertragungsmaterial für Hand- und Maschinendurchschriften mit einem Träger aus Zellulosefasern enthaltendem Papier, gegebenen-
falls mit einer oder mehrerer nicht abschreibbarer Zwischen- und Rück schichten, die farbig ode^r mit farbig kontrastierendem Rückendruck versehen sein können, einer abschreibbaren Pigmente enthaltenden wachsgebundenen Farbschicht sowie gegebenenfalls mit einer
ebenfalls nicht abschreibbaren, nicht eingefärbten Rückenwachsschicht, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Materials.
Unter einem Übertragungsmaterial soll hier ein Kohle-
papier (carbon paper) und Durchschreibepapier (pen and pencil carbon paper) verstanden werden. Es handelt sich dabei um ein sehr dünnes, zähes, reißfestes Papier, das vorwiegend aus Hadern hergestellt und
mit Wachsfarben, die u.a. verschiedene Wachse, Öle 35
und Harze sowie Farbmittel in Form von Pigmenten und/ oder Farbstoffen, insbesondere Anilinfarbstoffen, enthalten, beschichtet wird.
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Für anspruchsvolle Kohle- und Durchschreibepapiere werden hochwertige Trägerpapiere eingesetzt, die bei geringem Flächengewicht von weniger als 20 g/m2 eine hohe Reiß- und Schlagfestigkeit sowie eine hohe Dichtigkeit gegenüber den in den wachsgebundenen Farbschichten enthaltenen ölen und Farbmitteln haben müssen und sich darüber hinaus beim Aufbewahren und Benutzen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen nicht rollen oder kräuseln dürfen.
Hochwertige Rohpapiere für Ubertragungsmaterialien werden vorzugsweise aus Hadernfaserstoffe hergestellt. Unter Hadern versteht man Faserstoffe aus Baumwolle und Leinen (Textilabfälle ohne Anteil synthetischer Fasern) sowie Hanf und Jute. Hadernfasern besitzen eine hohe Faserelastizität und können einer Schlagbeanspruchung durch Schreibmaschinen besonders gut widerstehen. Durch den Anteil an Baumwollfasern, die eine geringe Hygroskopizität besitzen, wird dem Papier darüber hinaus eine gute Flächenbeständigkeit verliehen. Dasselbe gilt im übrigen auch für Baumwoll-Linters. Die Schlagbeanspruchung sowie die Flächenbeständigkeit stellen für den Gebrauchswert und das Aussehen von anspruchsvollen Kohle- und Durchschreibepapieren Eigenschaften großer Bedeutung dar.
Rohpapier aus Hadernfaserstoff ist inzwischen sehr teuer geworden, weil textile Abfälle in zunehmendem Maße mit Fasern anderen Ursprungs, insbesondere mit Synthesefasern gemischt sind und der zur Abtrennung der Synthesefasern zwingend erforderliche Sortierprozeß kostenintensiv ist. Daher werden für die Herstellung von Trägerpapier für Kohle- und Durchschreibepapiere nicht mehr ausschließlich Hadernfaserstoffe, sondern auch Abmischungen mit Zellstoff, der durch chemischen Aufschluß aus pflanzlichen Rohstoffen, vorwiegend aus Holz, gewonnen wird, verwendet. Der-
artige Mischpapiere zeigen nicht mehr die uneingeschränkt guten Qualitätseigenschaften der Reinhadernpapiere. Durch Auswahl geeigneter Zellstoffe und Optimierung des Mahlgrades können zwar die Festigkeitswerte des Reinzellulose-Papiers denen der Hadernpapiere angeglichen werden. Die Hygroskopizität ist jedoch bei derartigen Papieren nachteilig hoch und des weiteren die Flächenbeständigkeit der daraus hergestellten Papiere schlechter.
Die Bedeutung der Flächenstabilität von Kohle- und Durchschreibepapieren zeigt sich insbesondere dann, wenn diese Papiere einem Klima wechselnder Feuchtigkeit oder bei erhöhter Temperatur einem Klima geringer Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden, so z.B. auf dem Transport, beim Lagern oder auch beim Gebrauch. Besonders bei hoher Temperatur und geringer Luftfeuchtigkeit gibt das Trägerpapier Feuchtigkeit ab. Der Trocknungsprozeß wird hierbei von einem Schrumpfvorgang begleitet. Dies äußert sich bei einem beidseitig mit Wachs beschichteten Papier durch die Ausbildung sichtbarer kleiner Unebenheiten (Kräuseln). Das Ansteigen der Luftfeuchtigkeit führt dann nicht zur Beseitigung dieser Unebenheiten, weil die Wachsschichten aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht hygroskopisch sind und keinen Längenausgleich mit dem Trägerpapier zulassen.
Es ist zwar bekannt, bei der Papierherstellung Naßverfestigungsmittel (ein Papierhilfsmittel) z.B. dem Papierbrei zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit des fertigen Papiers zuzusetzen. Derartige Mittel verhindern aber nicht den genannten Kräuseleffekt beim Lagern des Übertragungsmaterials bei erhöhter Temperatur und geringer Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus sind derartige Mittel nur wirksam, wenn sie dem Papierbrei einverleibt und mit dem Faserstoff
getrocknet werden. Darüber hinaus sind derartige Mittel erst nach längerer Zeit wirksam und an einen bestimmten pH-Wert in Lösung gebunden. Schließlieh sind die Naßverfestigungsmittel nahezu ausschließlich in Wasser löslich und kommen deshalb bei der Herstellung von Kohle- und Durchschreibepapier mit Wachsbeschichtung nicht in Frage.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Ubertragungsmaterial für Hand- und Maschinendurchschriften so weiterzubilden, daß es ausschließlich Reinzellulose- bzw. Zellstoff-Fasern enthält und durch eine spezielle Präparation solche Eigenschaften verliehen bekommt, die sonst nur den Reinhadern-Papieren zu eigen sind. Darüber hinaus soll die Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Übertragungsmaterialien für Hand- und Maschinendurchschriften, insbesondere anspruchsvollen Kohle- und Durchschreibepapieren, vorschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Übertragungsmaterial ein präpariertes Papier auf der Basis von Reinzellulose und als Präparationsmittel ein Polyethylenglykol eines mittleren Molekulargewichts von 100 bis 1500 oder eine mit den Hydroxylgruppen der Reinzellulose zumindest teilweise veresterte polymere Polycarbonsäure enthält.
Es wurde im Ergebnis gefunden, daß in einem Übertragungsmaterial für Hand- und Maschinendurchschriften, d.h. mit Wachsfarbe beschichteten Kohle- oder Durchschreibepapieren, Reinzellulosefasern bzw. Zellstofffasern zumindest als Hauptbestandteil eingesetzt werden können und gleiche Flächenstabilität und gleicher Widerstand gegen Schlagbeanspruchung durch Schreibmaschinentypen erzielt wird, wenn die Rein-
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zellulosefasern mit einem der beiden erwähnten Präparation smitte In vor dem Einfärben bzw. dem Aufbringen der wachsgebundenen Farbschicht behandelt wird. Sinn und Zweck der Behandlung mit diesen beiden Präparationsmitteln ist es, die auf die freien Hydroxylgruppen des Zellulosebestandteils des Papierträgers zurückgehende Hygroskopizität auf ein zu vernachlässigendes Maß zurückzudrängen. Das geschieht beim Einsatz des Polyethylenglykols durch eine oberflächliche Belegung
IQ der Zellulosefasern, ohne daß deren wünschenswerte Eigenschaften beeinträchtigt werden, so der erwähnte Widerstand gegen die Schlagbeanspruchung des fertigen Materials. Auch mit dem weiteren Präparationsmittel in Form der polymeren Carbonsäure stellen sich gleich-
j5 wertige Effekte ein. Die polymere Carbonsäure ist jedoch auf der Oberfläche der Reinzellulosefasern nicht nur physikalisch gebunden bzw. darauf abgesetzt, sondern sie ist über Esterbindungen fest mit der Oberfläche der Zellulosefasern verbunden.
Für die Zwecke der Erfindung kommen generell sämtliche Polyethylenglykole in Frage, die gegenüber der Reinzellulose eine merklich verringerte Hygroskopizität zeigen. Das gilt für niedrig-molekulare Polyethylen-,glykole eines mittleren Molekulargewichts von weniger als etwa 100 nicht mehr. Sie sind verhältnismäßig hygroskopisch, wenngleich auch deutlich weniger als Glyzerin oder Diethylenglykol. Polyethylenglykole eines mittleren Molekulargewichts von mehr als 600
ο« werden zunehmend wachsartig fest. Sie lassen sich als solche demzufolge schon nicht mehr verwenden. Sie müssen stets in Form einer Lösung, insbesondere einer wässrigen Lösung oder einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel eingesetzt werden. Mit ansteigen-
gg dem Molekulargewicht nimmt jedoch die Löslichkeit so weit ab, daß die unter praktischen Gesichtspunkten sich ergebende obere Begrenzung des mittleren Mole-
kulargewichts bei etwa 1500 liegt.
Bevorzugt werden für die Zwecke der Erfindung PoIy-ethylenglykole eines mittleren Molekulargewichts von etwa 150 bis 600, die noch unbeschränkt in Wasser und vielen organischen Lösungsmitteln, die Methanol, Ethanol, Iso-Propanol, n-Butanol, Aceton, Toluol etc. löslich sind.
-q Ein besonderes Merkmal der vorteilhafterweise im Rahmen der Erfindung eingesetzten Polyethylenglykole eines mittleren Molekulargewichts von etwa 150 bis 600 ist ihre geringe Flüchtigkeit. Diese Eigenschaft und die geringfügige Hygroskopizität weist sie
, c als besonders vorteilhaftes Konditioniermittel für ι ο
die erfindungsgemäßen Übertragungsmaterialien aus, weil die damit imprägnierten Trägerpapiere gegen KlimaSchwankungen deutlich weniger empfindlich sind ^nd unter diesem Gesichtspunkt ähnliche Unempfindlichkeit wie die eingangs beschriebenen Hadernpapiere Au
zeigen.
Die bevorzugt eingesetzten Polyethylenglykole eines mittleren Molekulargewichts von etwa 150 bis 600, inso_ besondere etwa 400, können in vergleichsweise geringen Mengen, ausgedrückt als Flächengewicht, eingesetzt werden. Die Mengen zum Erreichen der erwünschten Eigenschaften, insbesondere der Flächenstabilität und der Vermeidung des Kräuseln infolge Austrocknens des Trägerpapiers, sind nicht besonder begrenzt. Vorzugsweise beträgt die Menge etwa 0,3 bis 2 g/m2 bei einem Flächengewicht des Papiers von 16 bis 20 g/m2. Bevorzugt wird der Bereich von 0,5 bis 1 g/m2. Ein Unterschreiten der Mindestmenge von 0,3 g/m2 verhindert das Kräuseln des Papieres infolge Austrocknens nicht. Ein wesentlich über 2 g/m2 liegender Auftrag macht das Papier zusehends weicher, was zu Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung führt.
Als weiteres im Sinne der Erfindung wirksames Präparationsmittel wird aus der Gruppe der Polyelektrolyte das Anhydrid eines Copolymers genannt, das mit polyfunktionellen Stoffen, wie z.B. Glykolen, Polyethylenglykolen, Polyvinylalkohol, Sorbit, aber auch mit den Hydroxylgruppen von Zellulose reagieren kann. Hierbei wird ein derartiges Anhydrid vorzugsweise nicht als solches verwendet, sondern in Form einer wässrigen oder alkoholischen Lösung, in der die Anhydridstruktur zerstört ist und die hochpolare freie Säure bzw. ein Teilester, insbesondere Halbester, vorliegt. Die freie Säure und der Teilester reagieren dann besonders wirkungsvoll mit den polyfunktioneilen Stoffen zu wasserunlöslichen Verbindungen. Wird das Polyanhydrid in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie z.B.
Aceton gelöst, dann könnte es direkt mit dem jeweiligen Reaktionspartner, im Falle der Erfindung mit den Hydroxylgruppen der Zellulose zur veresternden umsetzung gebracht werden.
Bevorzugt wird für die Zwecke der Erfindung das Poly(methylvinylether/Maleinsäureanhydrid). Dieser wasserlösliche Polyelektrolyt ist ein lineares, polymeres Anhydrid, das in verschiedenen Molekulargewichtsbereichen im Handel unter dem Warenzeichen Gantrez AN erhältlich ist. Hiervon gibt es verschiedene Typen, d.h. die Typen 119, 139, 149, 169 und 179, wovon der Typ 139 mittleren Molekulargewichts und einem Wert von η/ Mpas / von 1,0 bis 1,4 bevorzugt ist. Bei den oben bezeichneten Typen des Poly(methylenvinylether/ Maleinsäureanhydrids) handelt es sich um Stoffe folgender physikalischer Eigenschaften: weißes Pulver, Erweichungspunkt / °C_7 200 - 225, spezifisches Gewicht (Film) I~g/cm3_7 1,37, Schüttgewicht (Pulver) ., L g/cm3_7 0,32, Maleinsäure (Restmonomergehalt) 0, pH, 5%ige wässrige Lösung (freie Säure) ca. 2, Molekulargewicht (pro Anhydrid-Einheit) 156 und Molekulargewicht (pro freie Säure-Einheit) 175. Diese
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Verbindungen sind in Wasser und verschiedenen organischen Lösungsmitteln, einschließlich Alkoholen, insbesondere Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol und Butanol, Estern, wie Methylacetat und Ethylacetat, Ketonen, wie Aceton, Cyclohexanon und Methylethylketon, sowie Ethern und Etheralkoholen, wie Ethylenglykolmonoethylether, Tetrahydrofuran, löslich. Es ist praktisch unlöslich in aliphatischen, aromatischen und halogenierten Kohlenwasserstoffen. Wird das
jQ Polymer in Wasser oder Alkoholen aufgelöst, so wird, wie bereits gesagt, die Anhydridstruktur zerstört, und es bildet sich die hochpolare freie Säure bzw. der entsprechende Teilester und bei Halbveresterung der Halbester. Die Auflösungsreaktion wird insbesondere durch Hitze besschleunigt. Erfolgt die Auflösung in Alkoholen, so ist die Akoholmenge zweckmäßigerweise so zu bemessen, daß möglichst nur der Halbester pro Moleküleinheit entsteht. Die Reaktivität des genannten speziellen Polyanhydrids mit Alkoholen ist abhängig
2Q von der Kettenlänge des Polymers und der Natur des Alkohols, der Reaktionstemperatur und eines gegebenenfalls verwendeten Katalysators. Normalwerweise wird die Teilveresterung, insbesondere die im Rahmen der Erfindung allenfalls vorzunehmende Halbveresterung .bei der Rückflußtemperatur des Alkohols und im Alkoholüberschuß (z.B. 10 bis 20%ige Alkohollösung des Halbesters) durchgeführt. Das erhaltene Produkt kann durch Verdampfen des Lösungsmittels isoliert werden. Die Teilester , insbesondere die Halbester,
3Q sind Filmbildner, deren hydrophiler bzw. hydrophober Charakter durch die Auswahl des Alkohols (eventuell Alkoholmischung) und durch den Veresterungsgrad bestimmt wird. Im allgemeinen sind die Alkylhalbester wasser- und säureunlöslich, jedoch löslich in Alkalien.
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Die beim Lösen des Polyanhydrids in Wasser jeweils entstehende freie Folysäure bzw. der sich aus alkoholischer Lösung bildende Halbester reagieren mit den Hydroxylgruppen der Zellulose und vermindern auf diese Weise ihre Hygroskopizität. Nicht umgesetzte Anteile
des Halbesters können dann, worauf bereits hingewiesen wurde, als Filmbildner dienen, wobei der hydrophobe Charakter nach außen hin wirkt, da die Bereiche hydrophiler Eigenschaften sich auf der Oberfläche der ,Q Zellulosefasern, zumindest teilweise chemisch über eine Esterbindung gebunden, befinden. Im Ergebnis wird auf jeden Fall durch den Einsatz der oben beschriebenen Folgeprodukte des Anhydrids die Hygroskopizität der Zellulosefaser herabgesetzt. Das jeweilige Trägerpac pier auf der Basis dieser Reinzellulosefasern führt in Durchschreibematerialien für Hand- und Maschinendurchschriften dann nicht mehr zu dem nachteiligen Kräuseleffekt.
Die Mengen, in denen das Polyanhydrid bzw. die daraus in den verschiedenen Lösungen gebildeten freien PoIysäuren bzw. Halbester davon, bezogen auf das Papier, eingesetzt werden, sind an sich nicht kritisch. Im Falle des Poly(methylvinylether/Maleinsäureanhydrids), erfolgt die Behandlung in einer solchen Menge, daß der auf den Reinzellulosefasern ausgebildete elastische filmbildende Stoff in einer Menge von etwa 0,5 bis 5 g/m2, bezogen auf ein Flächengewicht des Trägerpapiers von etwa 16 bis 20 g/m2,vorliegt. Bevorzugt wird eine Menge von 1 bis 2 g/m-' . In den angegebenen
Mengenbereichen zeigen mit diesen Trägerpapieren hergestellte Durchschreibematerialien bei Klimaschwankungen vorzügliche Flächenstabilität und führen praktisch zu keinerlei Kräuseleffekten beim Austrocknen.
So
Die Konzentration der oben beschriebenen Lösungen der Präparationsmittel ist für den angestrebten Erfolg nicht kritisch. In der Praxis hat es sich gezeigt, daß mit Konzentrationen von etwa 5 bis 50 Gew.-% eine erfolgreiche Präparation des Papiers möglich ist, wobei in diesen Grenzbereichen keinerlei Beschränkungen gesehen werden sollen. Vielmehr können diese auch mehr oder weniger unter- bzw. überschritten werden. Die erfindungsgemäßen Präparationsmittel können ein- oder beidseitig, auf jeder Seite unterschiedlich oder gleich oder aber als Gemisch beider Stoffe eingesetzt werden. Dieser Einsatz erfolgt vor dem Beschichten des Trägerpapiers mit Wachsfarben. Die Präparation kann bereits bei der Herstellung des Papiers auf einer üblichen Papiermaschine in der Leimpresse erfolgen. Dabei wird die Papierbahn durch ein wässriges Medium des Präparationsmittels geführt. Hierbei wird die Konzentration des Tauchbades an Präparationsmittel so gewählt, daß nach dem Trocknen des präparierten Trägerpapiers die oben genannten Flächengewichte an trockenem Präparationsmittel in dem Trägerpapier erhalten werden. Die Präparation des Trägerpapiers kann auch in einem separaten Arbeitsgang unabhängig von der Beschichtung oder in einem Arbeitsgang gleich- · zeitig mit dem Beschichten des Kohle- und/oder Durchschreibepapiers mit Wachsfarben erfolgen. Dies kann beim Endhersteller des Kohle- und/oder Durchsehreibepapiers bzw. des Übertragungsmaterials erfolgen, insbesondere durch Walzenauftrag oder durch Bedrucken.
Ferner kann der Auftrag auch mit der Lösung der Materialien erfolgen, die die Zwischen- und Rückenschichten des Übertragungsmaterials bilden.
Schließlich können in der Lösung des Präparationsmittels gleichzeitig Verlackungsmittel für in der wachsgebundenen Farbschicht vorliegende basische Farbstoffe enthalten sein. Der Einsatz dieser Verlackungsmittel kann von Vorteil sein. Bevorzugt werden hier-
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runter Gerbstoffe, Tannine, Tamole und Heteropolysäuren. Sie verhindern das Wandern der basischen Farbstoffe aus den Wachsfarben in oder durch das präparierte Trägerpapier.
Die erfindungsgemäßen übertragungsmaterialien für Hand- und Maschinendurchschriften, d.h. die Carbon- und Durchschreibepapiere, lösen in vorzüglicher Weise die zugrundegelegte Aufgabe, d.h. sie weisen eine so stark verminderte Hygroskopizität auf, daß auch bei unterschiedlichsten Klimaschwankungen keine Kontraktion eintritt und Flächenstabilität gewahrt bleibt. Diese vorzüglichen Eigenschaften lassen sich nunmehr mit einem billigen Ausgangsmaterial in Form des Reinzelluloseträgerpapiers erzielen, wobei die geschilderten Präparationsmaßnahmen ohne weiteres durchführbar sind.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Beispielen noch näher erläutert werden.
Beispiel 1
1G Gewichtsteile Polydiol 400 (Molekulargewicht = 400) werden bei Raumtemperatur in 90 Gewichtsteilen ■ Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird das Carbonrohpapier auf der Basis von Reinzellulosefasern in der Leimpresse einer Papiermaschine, die zwischen der ersten und zweiten Trockenpartie angeordnet ist, ein- oder beidseitig präpariert.
Beispiel 2
90 Gewichtsteile Wasser einer Temperatur vor··. 95 bis 990C werden so stark gerührt, daß in der Wasseroberfläche eine trichterförmige Vertiefung entsteht. In dieser Vertiefung werden 10 Gewichtsteile Gandrez AN-139 so eingetragen, daß sich das Pulver sehr schnell fein verteilt , ohne Klumpen zu bilden. Bis zur vollständigen Lösung des Pulvers muß die Temperatur bei 950C gehalten und mit hoher Geschwindig-
keit gerührt werden. Anschließend wird die Lösung bis zum Erkalten gerührt und der Verdunstungsverlust durch Wasserzugabe ergänzt. Mit dieser Lösung wird Carbonrohpapier auf der Basis von Reinzellulosefasern, wie im Beispiel 1 beschrieben, in der Leimpresse beidseitig präpariert.
Beispiel 3
15 Gewichtsteile Polydiol 400 werden bei Raumtemperatur und unter Rühren in Ethylalkohol gelöst.
Mit dieser Lösung wird Carbonrohpapier auf der Basis von Reinzellulosefasern ein- oder beidseitig präpariert. Das Aufbringen der Lösung erfolgt durch Tauchen, Abrakeln des Überschusses oder durch Bedrucken im Flexo- oder Tiefdruck.
Beispiel 4
Mit einer Lösung von 10 Gewichtsteilen Gandrez AN-139 in einem Lösungsmittelgemisch aus 30 Gewichtsteilen 2-Ethoxy-ethanol und 60 Gewichtsteilen Ethylalkohol, wobei sich in der Wärme ein Teilester gebildet hat, wird Carbonrohpapier auf der Basis von Reinzellulosefasern, wie im Beispiel 3 angegeben, beidseitig präpariert.
·
Beispiel 5
20 Gewichtsteile Plexigum X 7N (festes Acrylharz, das für Lacke, Druckfarben, waschfeste Appreturen, zur Schlußlackierung von PVC-Kunstleder etc. eingesetzt wird) wird in einem Gemisch aus 50 Gewichtsteilen Methylethylketon und 10 Gewichtsteilen Toluol bei Raumtemperatur unter Rühren gelöst. In diese Lösung werden 10 Gewichtsteile Pigment eingerührt. Es schließt sich ein 3 stündiges Mahlen in einer Kugelmühle an. Danach wird die Pigmentvermahlung aus der Kugelmühle abgelassen und mit dem oben genannten Lösungsmittelgemisch nachgespült. Unter Rühren werden hierzu 10 Gewichtsteile
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Polydiol 400 gegeben.
Die Auswahl des Pigmentes bestimmt den Farbton dieser Druckfarbe.· 5
Carbonrohpapier auf der Basis von Reinzellulosefasern wird einseitig mit obiger Druckfarbe im Flexo- oder Tiefdruck vollflächig bedruckt und anschließend im gleichen Arbeitsgang auf die unbedruckte Seite des Papiers die abschreibende Farbmasse auf Wachsbasis aus der Schmelze aufgebracht.
Die oben wiedergegebenen Beispiele können vielfältigen Modifikationen unterzogen werden, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Die Bezeichnung "Polydiol steht für Polyethylenglykol.

Claims (8)

34U655 Pelikan AG u.Z.: SR-P/Pz-Ha 84/8 Patentansprüche
1. übertragungsmaterial für Hand- und Maschinendurchschriften mit einem Träger aus Zellulosefasern enthaltendem Papier, gegebenenfalls mit einer oder mehrerer nicht abschreibbarer Zwischen- und Rücken-
schichten, die farbig oder mit farbig kontrastierendem Rückendruck versehen sein können, einer abschreibbaren, Pigmente enthaltenden wachsgebundenen Farbschicht sowie gegebenenfalls mit einer ebenfalls nicht abschreibbaren, nicht eingefärbten Rückenwachsschicht,
dadurch gekennzeichnet , daß das
Übertragungsmaterial ein präpariertes Papier auf der Basis von Reinzellulose und als Präparationsmittel ein Polyethylenglykol eines mittleren Molekulargewichts von 100 bis 1500 oder eine mit den Hydroxyl-30
gruppen der Reinzellulose zumindest teilweise veresterte polymere Polycarbonsäure enthält.
2. Übertragungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyethylenglykol ein mittle-
res Molekulargewicht von 200 bis 600 aufweist.
3. übertragungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,3 bis 2 g/m2 PoIyethylenglykol bei einem Flächengewicht des Papiers von 16 bis 20 g/ma enthält.
4. übertragungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch Veresterung gebundene polymere Polycarbonsäure Poly(methylvinylether/Maleinsäure) oder ein Teilester dieser Polycarbonsäure ist.
5. Übertragungsmaterial nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polycarbonsäure, bezogen auf das Poly(methylvinylether/Maleinsäureanhydrid), in einer Menge von 0,5 bis 5 g/m2 bei einem Flächengeiß wicht des Papiers von 16 bis 20 g/m2 vorliegt.
6. Verfahren zur Herstellung eines Übertragungsmaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 5 im Rahmen üblicher Verfahrensmaßnahmen und unter zusätzlicher Behandlung mit den genannten Präparationsmitteln, dadurch gekennzeichnet , daß das PoIyethylenglykol zur Herabsetzung der Viskosität in Wasser, einem Alkohol und/oder einem anderen flüchtigen Lösungsmittel und das Poly( methylvinylether/Maleinsäureanhydrid) in Wasser und/oder einem Alkohol gelöst ist, wobei die Anhydridstruktur des Poly(methylvinylether/Maleinsäureanhydrids) sowohl in der wässrigen als auch in der alkoholischen Lösung nicht mehr vorliegt, sondern sich die hochpolare freie Säure bzw. der entsprechende Teilester gebildet hat, und die Präparation mit einer der beiden Lösungen bei der Papierherstellung durch Tauchen und/oder bei der endgültigen Herstellung des Übertragungsmaterials durch Walzenauftrag oder durch Bedrucken des Trägerpapiers durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Präparationsmittel bei der endgültigen Herstellung des Ubertragungsmaterials allein oder als Zusatz mit den Zwischen- und/oder Rückenschichten aufgebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung der Präparationsmittel ein Verlackungsmittel für basische Farbstoffe zugesetzt wird.
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DE3808935A1 (de) * 1988-03-17 1989-09-28 Claus Radebold Papierlagensystem zur wahlweisen sofortherstellung von postkarte ohne oder mit textabdeckung mit adhaesionsverschluss oder brief bei gleichzeitiger herstellung von zweitschriften der anschriften- und textseite

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