DE3409498A1 - Tintenradierer - Google Patents

Tintenradierer

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Description

Pelikan AG, Hannover 82/15
Pat 380/12-83Ch · 2.3.84
Dr.H/3/bw
Tintenradierer
15
Die Erfindung betrifft einen Tintenradierer zum Löschen von sauer eingestellten Methin-, Xanthen-, Polymethin- und/oder Triarylmethanfarbstoffen. Im Vordergrund stehen unter den Triarylmethanfarbstoffen die Triphenylmethanfarbstoffe.
Nach der geltenden Definiton sind Tinten wässrige, gelöste Farbstoffe und sehr wenig oder keine Bindemittel enthaltende Schreibflüssigkeiten. Während flüssige Tinten, die insbesondere in Füllfederhaltern verwendet werden, keine oder keine nennenswerten Mengen an hochmolekularen Stoffen enthalten und darum in die Papieroberfläche eindringen, enthalten die Pasten einen gewissen Anteil an hochmolekularen Stoffen, wie Gummi oder.PoIyisopren. Farbstoffe von Tinten, insbesondere Methin-, Xanthen-, Polymethin- und Triarylmethanfarbstoffe , führen bei der Anwendung lediglich im sauren Bereich zu einer optimalen Farbe. Der günstigste pH-Wert liegt in der Regel zwischen 1 und 6. Bei ErhÖung des
pHrWertes in den neutralen bzw. alkalischen Bereich verblaßt die Farbe mehr und mehr, um schließlich zu verschwinden. Der Mechanismus der Entfärbereaktion ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich kommt es zu einer Adduktbildung zwischen den Stickstoffatomen der Stickstoffverbindung (die als Lewis-Base aufgefaßt werden kann) und den zentralen Kohlenstoffatomen des Farbstoffs (der als Lewis-Säure angesehen werden kann), durch die das Resonanzgefüge innerhalb der Moleküle des Farbstoffs aufgehoben wird. Nach diesem Prinzip arbeiten die sogenannten TintenlÖschstifte, die nach Art eines Faserschreibers aufgebaut sind und eine basische Flüssigkeit enthalten, mit der die Tinte entfernt werden kann. TintenlÖschstifte, die ein Löschen farbiger Schriftzeichen auf chemischem Wege gestatten, sind zwar wirkungsvoll, jedoch sowohl bezüglich ihres Aufbaus als auch im Hinblick auf den Gebrauch höchst unpraktisch. Durch die Einwirkung der basischen Substanz auf den sauer eingestellten Farbstoff der Schrift kann die unsichtbargemachte Schrift anschließend in vielen Fällen nicht mehr mit der gleichen Tinte überschrieben werden. Hierfür ist restliches, nicht umgesetztes alkalisches Lösungsmittel verantwortlich, da dieses bei dem anschließenden Überschreiben erneut löschend wirkt. Daher ist es erforderlich, die korrigierte Schriftstelle anschließend wieder zu neutralisieren.
Aus der DE-PS 26 07 557 sind bereits Radiermassen zum Löschen von Tuschen bekannt. Tuschen unterscheiden sich von Tinten dadurch, daß sie deutlich mehr Bindemittel als Tinten sowie vorwiegend farbige Pigmente enthalten. Sie dienen als Zeichenflüssigkeiten.
Die bekannten Radiermassen enthalten in einer Gerüst-
substanz aus Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid/ Vinylacetat-Mischpolymerisaten (mit Weichmachergehalt) ein Tuschelösungsmittel. Daneben ist ihnen eine quellfähige Substanz einverleibt, insbesondere in Form von Polyvinylalkohol/ Zellulosederivaten, Alginsäure, Alginaten, Polysacchariden, Polyvinylpyrrolidon und/oder modifiziertem Montmorillonit. Das Tuschelösungsmittel kann eine Lösung von Benzolsulfonsäure oder Aminosulfonsäure in Ethylenglykol oder auch ein Gemisch von Di- oder Triglykol mit tertiären Aminen oder quartären Ammoniumbasen sein. Diese Radiermassen sind nur zum Radieren von Tuscheschriftzeichen vorgesehen. Sie sollen im Anwendungsfall ersichtlich das Bindemittel der Tuscheschriftzeichen lösen bzw. mechanisch entfernen. Derartige rein physikalische Vorgänge spielen beim Löschen bzw. Entfärben von Tintenschriftzeichen, wo allein, wie bereits gezeigt, chemische Reaktionen ablaufen, keinerlei Rolle.
Im Ergebnis ist im Stand der Technik noch kein befriedigender Tintenradierer bekannt geworden, der eine schnelle und gute Löschwirkung für die eingangsbezeichneten Farbstoffe besitzt und darüber hinaus auch in herkömmlicher V7eise als Radiergummi benutzbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Tintenradierer zu schaffen, der für die genannten sauer eingestellten Farbstoffe eine schnelle und umfassende Löschwirkung zeigt und darüber hinaus die Funktion eines üblichen Radiergummis erfüllen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Gerüstsubstanz des Tintenradierers aus einem thermoplastischen Material besteht, das als Löschsubstanz ein primäres und/oder sekundäres Amin und/oder ein Imin enthält.
Der erfindungsgemäße Tintenradierer enthält als Gerüstsubstanz ein thermoplastisches Material, insbesondere ein solches, das durch Zusatz von Weichmachern die für Radierer erforderliche Weichheit bekommt. Thermoplastische Materialien (Thermoplaste bzw. Plastomere) sind bei gewöhnlicher Temperatur harte oder sogar spröde Kunststoffe, die bei Wärmezufuhr reversibel erweichen und mechanisch leicht verformbar werden, um schließlich bei hohen Temperaturen in den Zustand einer viskosen Flüssigkeit überzugehen (vgl. Römpps Chemie-Lexikon, 7. Aufl., 1977, Bd. 6, S. 3563). Die werden regelmäßig mit Weichmachern versehen, um die erforderliehen physikalischen Eigenschaften der Radierer einzustellen. Der erfindungsgemäße Tintenradierer enthält als Gerüstsubstanz z.B. Polyolefine, wie Polyethylen und Polypropylen, Polyviny!verbindungen, wie Polyvinylchlorid und Vinylchlorid/Vinylacetat-Mischpolymerisate, und Polyurethan. Hierunter wird weichgemachtes Polyvinylchlorid bevorzugt, das als Weichmacher z.B. Dioctylphthalat enthalten kann.
Als Löschsubstanz kommen für die Zwecke der Erfindung primäre und sekundäre Amine sowie Imine in Frage. Hierbei kann es sich um höher-molekulare (oligomere bis polymere) organische Stickstoffverbindungen oder solche mit zusätzlichen stickstofffreien funktioneilen Gruppen handeln. Sind diese
-ϊ-
höher-molekularen organischen Stickstoffverbindungen unter Normalbedingungen fest, dann sollten sie innerhalb der Gerüstsubstanz in einem möglichst inerten polaren organischen Lösungsmittel gelöst vorliegen.
Vorzugsweise wird mit hoch viskosen Verbindungen dieser Art ähnlich verfahren.
Typische Beispiele für höher-molekulare Verbindungen sind oligmonere bzw. polymere Alkylenamine und -imine, bei denen die obere Grenze für die Molekulargewichte im wesentlichen durch die Löslichkeit der eventuell heranzuziehenden polaren organischen Lösungsmittel bestimmt ist, in einzelnen Fällen aber auch dadurch, daß sich bei sehr großen MoIekülen eine sterische Behinderung der bereits erwähnten Adduktbildung ergeben kann. Generell gilt im übrigen für alle erfindungsgemäß in Betracht kommenden organischen Stickstoffverbindung, daß solche mit aliphatischen oder cycloaliphatischen Resten gegenüber solchen mit aromatischen Resten regelmäßig etwas reaktiver und deshalb zweckmäßiger sind.
Für die Zwecke der Erfindung werden mit besonderem Vorteil folgende Löschsubstanzen herangezogen: Pentaethylenhexamin, Polyethylenamin (Molekulargewicht etwa 100-370), Polyethylenimin (Molekulargewicht etwa 2000-3000), Diethylentriamin, Triethylentetramin, Dipropylentriamin, Hexamethylendiamin on und/oder 3-Aminpropanol. Hierunter werden folgende Substanzen ganz besonders bevorzugt: Pentaethylenhexamin, Polyethylenamin, Diethylentriamin und Polyethylenimin.
Die Menge der in dem Tintenradierer enthaltenen Löschsubstanz ist an sich nicht entscheidend. Es hat sich aber im praktischen Gebrauch vorteilhaft, wenn die Löschsubstanz in einer relativ niedrigen gewichtsprozentualen Menge im Tintenradierer vorliegt. Somit gelangt beim Lösch- bzw. Radiervorgang lediglich eine verhältnismäßig geringe Menge an Löschsubstanz auf das Papier, die zwar für einen einmaligen Löschvorgang, aber nicht mehr unbedingt für einen mehrmaligen Löschvorgang ausreicht. Als Folge davon verbleibt nach dem Löschen eines fehlerhaften Schriftzuges ein nur so geringer Überschuß an Löschsubstanz auf dem Papier, daß bei dem anschließenden überschreiben mit der gleichen Tinte keine oder jedenfalls keine vollständige Löschwirkung mehr eintritt und spätestens nach einer einmaligen bis mehrmaligen Wiederholung des Überschreibens ein dauerhafter Schriftzug im Korrekturbereich gebildet werden kann. Da dieser Schriftzug mit der gleichen Tinte und auch mit dem gleichen Schreibgerät aufgebracht wurde, unterscheidet er sich kaum von einem Originalschriftzug. Dieses optimale Vorgehen ist insbesondere dann möglich, wenn die Menge der Löschsubstanz etwa 0,01 bis 10 Gew.-% beträgt, wobei der Bereich von 0,02 bis 5 Gew.-1S ganz besonders bevorzugt wird. Dieser gewichtsprozentuale Wert bedeutet die Menge Amin- bzw. Imin-Stickstoff im Tintenradierer.
Da gelegentlich dennoch zu viel Löschsubstanz beim Löschvorgang auf das Papier gelangt, wird es bevorzugt, den nicht verbrauchten bzw. überschüssigen Anteil der basischen Löschsubstanz mit einem weiteren Radierer, der ein neutralisierendes Mittel, insbesondere in Form von Benzolsulfonsäure enthält, zu neutralisieren. Dabei ist es vorteil-
— Ύ —
haft, wenn dieser Radierer unmittelbar mit dem erfindungsgemäßen Tintenradierer verbunden ist.
Die praxisgerechte Menge der Löschsubstanz in dem Tintenradierer läßt sich dadurch günstig einstellen, indem zusätzlich ein polares organisches Lösungsmittel bzw. Verdünnungsmittel herangezogen wird. Dieses darf allerdings die Hauptfunktion der Gerüstsubstanz nicht beeinträchtigen, insbesondere deren Elastizität durch Herauslösen von Weichmacheranteilen. Ein geringes Herauslösen des Weichmachers ist allerdings regelmäßig vernachlässigbar. Bei diesen Verdünnungs- bzw. Lösungsmitteln kann es sich insbesondere um folgende Substanzen handeln: 2- oder mehrwertige Alkohole, wie Ethyldiglykol, 1,2-EthandioJL, Hexandiol-1,6, Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Propandiol-1,2, Butandiol-2,3, Glyzerin, Triethylenglykol, Hexandiol-2,5, Pentandiol-1,5, Tripropylenglykol, Butantriol-1,2,4 und Hexantriol-1,2,6. Hierunter werden ganz besonders bevorzugt. Triethylenglykol, Etandiol-1,2, Diethylenglykol und Hexanäiol-1,6.
Die oben beschriebenen Verdünnungsmittel haben, insbesondere beim Einsatz flüssiger Löschsubstanzen/ nicht nur die Aufgabe, die Konzentration der Löschsubstanz innerhalb des Tintenradierers optimal einzustellen bzw. herabzusetzen, sondern sie wirken offensichtlich mit den Löschsubstanzen während des Löschvorganges funktionell zusammen und steigern den Löscheffekt über das erwartete Maß hinaus. Worauf dieser synergistische Effekt zurückgeht, ist allerdings noch nicht geklärt.
Dem erfindungsgemäßen Tintenradierer können weitere übliche Additive einverleibt werden, die zusätzliche Funktionen erfüllen. So kann beispielsweise
* /f 4 '
-r
Kieselsäure in der durch die Löschsubstanz und gegebenenfalls das Verdünnungsmittel gebildeten inneren Phase des Tintenradierers als eine Art Dispergierhilfsmittel wirken. Das gilt insbesondere für feinverteilte Kieselsäure einer Teilchengröße von etwa 2 μ. Diese Funktion können auch Emulgatoren erfüllen. Für die Zwecke der Erfindung haben sich hier sehr vorteilhaft Emulgatoren mit einem HLB-Wert zwischen und 15 erwiesen. Die Emulgierung bzw. Dispergierung mit diesen Verbindungen führt zusätzlich dazu, daß ein gegebenenfalls auftretendes nachteiliges Ausschwitzen der Löschsubstanz aus dem Tintenradierer weitestgehend ausgeschlossen wird.
Schließlich kann es von Vorteil sein, wenn der pH-Wert in dem erfindungsgemäßen Tintenradierer angehoben wird, um die mit den primären und sekundären Aminen bzw. Iminen angestrebten optimalen Effekte zu erreichen. Hierzu können beliebige Mittel zur pH-Werterhöhung verwendet werden, so z.B. insbesondere alkalisch wirkende anorganische Salze, wie Natriumcarbonat. Selbstverständlich könnten auch übliche anorganische Laugen, wie insbesondere Natriumhydroxid, eingesetzt werden.
Die Erfindung läßt sich technologisch wie folgt erläutern: der mit dem erfindungsgemäßen Tintenradierer angestrebte Effekt wird durch die Einverleibung von primären und/oder sekundären Aminen und/oder Iminen erreicht, die darin vorteilhafterweise in feinster Dispersion vorliegen. Hierbei bildet die Gerüstsubstanz eine Art "äußere Phase", während die Löschsubstanz, gegebenenfalls mit den geschilderten Zusätzen, insbesondere den Verdünnungsflüssigkeiten, die "innere Phase" bildet. Es muß hier über-
-γ-
raschen, daß für die Zwecke der Erfindung, anders als bei den eingangs erwähnten Radiermassen mit Tuschelösungsmitteln, tertiäre Amine und quartäre Ammoniumbasen nicht in Frage kommen, da sie nur unbefriedigend auf die sauer eingestellten Farbstoffe löschend wirken. Ersichtlich scheint es daher erforderlich zu sein, daß an dem Stickstoffatom der Amminogruppe zumindest ein freies Elektronenpaar für die Löschreaktion mit dem kationischen Teil des sauer eingestellten Farbstoffs zur Verfügung stehen muß, da quartäre Ammoniumbasen nicht wirken, über dieses Erfordernis hinaus muß allerdings auch noch ein nicht-substituiertes Wasserstoffatom an dem Stickstoffatom der Ajninogruppe vorliegen. Sind zwei unsubstiuierte Wasserstoffatome vorhanden, wie bei den primären Aminen, dann werden ganz besonders günstige Ergebnisse erzielt. Daher werden im Rahmen der Erfindung primäre Amine bevorzugt. Für eine Optimierung des Löscheffektes ist es des weiteren zweckmäßig, eine Löschsubstanz möglichst niedrigen Molekulargewichts einzusetzen. Hierbei kann allerdings das Problem auftreten, daß diese niedrig-molekularen Verbindungen wegen ihrer niedrigen Viskosität einem gewissen "Ausschwitzen" unterliegen, d.h. sie treten an der Oberfläche des mikroporösen Gefüges der Gerüstsubstanz in Erscheinung. Dadurch kann es vorkommen, daß der Tintenradierer oberflächlich ständig feucht ist, insbesondere an der Seite, die auf der Unterlage aufliegt.
Dieses Problem des möglichen Ausschwitzens kann jedoch leicht behoben werden. Zunächst kann eine optimale Löschsubstanz im Hinblick auf Viskosität und Molekulargewicht gewählt werden. Des weiteren wird .dieses Problem aber auch durch den Einsatz der erwähnten Emulgatoren weitestgehend ausgeschlossen.
-γό-
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Tintenradierers kann in vielfältiger Weise vorgegangen werden. So kann ein Plastisol aus den thermoplastischen Materialien unter ;Hinzufügung eines Weichmachers hergestellt und dieses Plastisol mit der Löschsubstanz vermischt werden. Im einzelnen kann dabei tnit Vorteil wie folgt verfahren werden: zunächst wird in bekannter Weise ein Plastisol des thermoplastischen Materials hergestellt, wobei insbesondere Polyvinylchlorid oder Vinylchlorid/Vinylacetat-Mischpolymerisate mit einem gelierenden Weichmacher innig vermischt werden. Zu diesem Plastisol wird die Löschsubstanz, insbesondere in Vermischung mit einen Verdünnungsmittel und/oder einem Emulgator, gegebenenfalls mit den weiteren erwähnten Additiven, gegeben. Diese Mischung kann dann anschließend unter Wärmezufuhr gelieren, wobei die Löschsubstanz bzw. die sie enthaltende innere Phase in der festen Gerüstsubstanz feinst verteilt werden. Beim Gelieren kann auch Druck angewandt werden, da keine Separation zwischen dem Plastisol und der inneren Phase auftritt. Besonders vorteilhaft ist es daher, den Tintenradierer nach dem Extrusionsverfahren herzustellen, so daß das umständliche und arbeitsintensive Gießen und anschließende Gelieren nicht erforderlich ist..Der gelierende Weichmacher ist insbesondere ein Ester der Phthalsäure, wie Dioctylphthalat, Dibutylphthalat, Diisobutylphthtalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Diisononylphthalat, Diisodecylphthalat, Benzylbutylphthalat, Benzyloctylphthalat und/oder Phthalsäure-Polyester, Ester der Sebacinsäure, z.B. Dibutylsebacat, oder Ester der Adipinsäure, z.B. Diisononyladipat, Diisodecyladipat und Dioctyladipat.
Der erfindungsgemäße Tintenradierer zeichnet sich durch vielfältige Vorteile aus: er ist ein prakti-
tischer Gebrauchsgegenstand, der immer zugegen sein kann, weil er beispielsweise auch zum Radieren von Bleistift geeignet ist. Dies gilt insbesondere für Schüler, die in großem Umfang Kugelschreiber mit den oben genannten Farbstoffen verwenden. Durch die Benutzung des Tintenradierers in Form eines Radiergummis läßt sich auch die Korrektur- oder Löschflüssigkeit, die in dem Tintenradierer in feinen Tröpfchen dispergiert enthalten ist, sehr fein dosieren, weil erfahrungsgemäß der Radiervorgang beendet ist, wenn die Schrift verschwunden ist. Danach dreht man den Radiergummi, wenn es erforderlich ist, um und neutralisiert die auf dem Papier befindliche überschüssige Komponente mit dem.neutralisierenden Teil. Mit dem erfindungsgemäßen Radiergummi lassen sich ferner oberflächlich haftende Substanzen entfernen, z.B. pastenförmige Aufträge, wie auf Stoffe, die nicht in den Papierfilz eindringen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Tintenradierers ist auch darin zu sehen, daß die in ihm enthaltenen Löschsubstanzen gegenüber Luftsauerstoff weitgehend inert sind und somit ihre Wirksamkeit über eine verhältnismäßig lange Zeitdauer bewahren. Diese wird auch nur unwesentlich durch Kohlendioxidaufnahme beeinträchtigt, da diese nur über eine langsam ablaufende Diffusion von Kohlendioxid in die mikroporöse Gerüstsubstanz des Tintenradierers möglich ist. Dies führt zu einer praktisch unbegrenzten Lagerfähigkeit des erfindungsgemäßen Tintenradierers.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele noch näher erläutert werden. 35
-γ-
Beispiel 1:
Ausgegangen wurde von der nachfolgenden Mischung chemi scher Sub stanzen:
Di-2-ethylenhexylphthalat 36,0
Polyvinylchlorid (K-Wert 68) 46,0
Ethandiol 1,2 10,0
Natriumcarbonat 2,0
Pentaethylenhexamin 2,0
Fettsäureethoxylat 2,0
feinteilige Kieselsäure
(Teilchengröße 2 μ) 2,0
100,0
Dieses Gemisch wurde in einer Menge von 50 g in eine metallische quadratische Form gegeben. Die Temperatur wurde auf etwa 1200C angehoben. Bei dieser Temperatur lief innerhalb der Mischung eine Gelierung ab, die zur Ausbildung der Gerüstsubstanz als äußere Phase führte, die darin die innere Phase in Form der Löschsubstanz mit den weiteren Substanzen enthielt. Dieses Erzeugnis war thermoplastisch und zeigte vorzügliche Eignung als Tintenradierer.
Mit etwa 5 bis 7 Radierhüben wurde ein Löschvorgang an einem mit einem Füllfederhalter geschriebenen Tintenstrich durchgeführt.
Beispiel 2;
30
Entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise wurde mit folgenden Gemischen ebenfalls ein erfindungsgemäßer Tintenradierer hergestellt:
a) Di-(N-C7-C10) phthalat 36,0 Polyvinylchlorid (K-Wert 68) 46,0
Ethandiol 1,2 10,0
Pentaethylenhexamin 4,0
Fettsäureethoxylat 2,0
feinteilige Kieselsäure
(Teilchengröße 2 μ) 2,0
b) Di-2-ethylhexylphthalat
Polyvinylchlorid (K-Wert 68)
Ethandiol 1,2
Polyethylenamin A
Fettsäureethoxylat
feinteilige Kieselsäure
(Teilchengröße 2 μ)
c) Di-2-ethylhexylphthalat
Polyvinylchlorid (K-Wert 68)
Triethylenglykol
Polyethylenimin
Sorbitol-Lanolinderivat
feinteilige Kieselsäure (Teilchengröße 2 μ)
1 00 ,0
36 ,5
46 ,0
12 ,0
3 ,0
1 ,5
1
1 00 ,0
33 /6
46 ,4
12 ,0
5 /0
2 /0
1 ,0
100,0
__ d) Di-1-ethylhexylphthalat 35,0
Polyvinylchlorid (K-Wert 68) 45,0
Ethandiol 1,2 12,0
Diethylentriamin 4,0
Sorbitol-Lanolinderivat 2,0
feinteilige Kieselsäure
35 (Teilchengröße 2 μ) 2,0
100,0
Die mit den obigen Mischungen erhaltenen Tintenradierer zeigten eine gleichermaßen gute Eignung wie der nach Beispiel 1 erhaltene.

Claims (14)

Pelikan AG, Hannover Pat 380/12-83Ch 82/15 Dr.H/3/bw 2.3.84 Patentansprüche
1. Tintenradierer zum Löschen von sauer eingestellten Methin-, Xanthen-, Polymethin- und/oder Trjarylmethanfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gerüstsubstanz des Tintenradierers
* aus einem thermoplastischen Material besteht, das als Löschsubstanz ein primäres und/oder sekundäres Amin und/oder ein Imin enthält.
2. Tintenradierer nach Anspruch 1, dadurch gekennza zeichnet, daß die Löschsubstanz in dem thermoplastischen Material fein dispergiert vorliegt.
3. Tintenradierer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material
Polyvinylchlorid ist.
4. Tintenradierer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschsubstanz ein oligomeres bis polymeres Alkylenamin oder Alkylenimin ist.
5. Tintenradierer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschsubstanz Pentaethylenhexamxn, Diethylentriamin und/oder Polyethylenimin ist.
6. Tintenradierer nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß er die Löschsubstanz in einer Menge von 0,02 bis 5 Gew.-%, ausgedrückt als Amin- bzw. Imin-Stickstoff f enthält.
7. Tintenradierer nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich einen Emulgator enthält.
8. Tintenradierer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Emulgator ein Säurederivat ist.
9. Tintenradierer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschsubstanz feinteilige Kieselsäure enthält.
10. Tintenradierer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kieselsäure eine Teilchengröße von etwa 2 μ aufweist.
Ί1· Tintenradierer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Verdünnungsmittel für die Löschsubstanz enthält.
12. Tintenradierer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdünnungsmittel ein polares organisches, einen in der Gerüstsubstanz enthaltenen Weichmacher nicht herauslösendes Lösungsmittel ist.
13. Tintenradierer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an ihm ein weiterer Teil mit einem Gehalt an einem neutralisierenden Mittel angeordnet ist.
14. Tintenradierer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das neutralisierende Mittel Benzolsulfonsäure ist.
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