DE3406466C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C15/00—Moulding machines characterised by the compacting mechanism; Accessories therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verdichten
von Gießereiformstoff, insbesondere Formsand, mittels einer der Form
stoffoberfläche unmittelbar aufliegenden Preßplatte, die auf eine Hubge
schwindigkeit bis zu 20 m/s beschleunigt wird.
Die Technik der Verdichtung von Gießereiformstoff hat in den letzten Jahren
eine sprunghafte Entwicklung gemacht , die weitgehend von der Verbesserung
der Arbeitsbedingungen, insbesondere der Umweltbedingungen in der Gießerei
bestimmt war. So ist das früher übliche Rütteln und Preßrütteln wegen der
erheblichen Lärmentwicklung in zunehmendem Maß durch pneumatisch
arbeitende Formmaschinen beispielsweise Schießmaschinen ersetzt worden,
bei denen eine Vorverdichtung durch Abbremsen eines pneumatisch beschleu
nigten Formstoffvolumens auf dem Modell und der Modellplatte erfolgt.
Hierbei ist im allgemeinen ein mechanischen Nachpressen notwendig, um
eine ausreichende Formfertigkeit an der Modellkontur zu erreichen.
In neuerer Zeit sind rein pneumatische Verdichtungsverfahren entwickelt
worden, bei denen der Formstoff in den Formkasten eingefüllt und an
schließend mit einem schlagartigen Gasdruckstoß beaufschlagt wird.
Hierfür wird entweder hochgespanntes Druckgas oder ein zur Explosion
gebrachtes gasförmiges Brennstoffgemisch verwendet. Mit diesem Ver
fahren konnten zwar die Formkosten gegenüber den herkömmlichen Ver
fahren drastisch gesenkt und die Qualität der Form bei einem großen
Anteil von Modellen gesteigert werden, doch ergeben sich bei anderen Mo
dellen wieder unerwartete Schwierigkeiten. Mit diesen Verfahren ist es
ferner auch möglich, Gießtrichter oder Gießtümpel direkt einzuformen,
da der Formrücken relativ weich bleibt. Bei einigen Gußarten, z. B.
Sphäroguß oder Stahlguß, ist ein harter Formrücken und wegen der Belastung
beim Gießen eine durchgehend hohe Härte erwünscht, was wiederum dazu
zwingt, die Form mechanisch nachzupressen, womit der technische Auf
wand zu groß wird. Insgesamt läßt sich für diese Verdichtungsverfahren
feststellen, daß die Formkosten gegenüber bei herkömm
lichen Verdichtungsverfahren zwar gesenkt, die praktischen Einsatzmög
lichkeiten aber begrenzt wird.
Es ist schließlich bereits seit einiger Zeit bekannt, Preßorgane, wie Preß
platten, Preßstempel, Membranen oder dgl. durch Gasdruck zu beauf
schlagen, doch haben diese Verfahren bisher keine praktische Bedeutung
erlangt, offensichtlich deshalb, weil die Verdichtungswirkung den Bereich
bekannter hydraulischer oder pneumatischer Preßverfahren nicht überstieg.
Es ist schließlich bekannt ("Litejnoe Proizvodstvo in Deutsch" Jg. 1963 H. 3,
S. 6 bis 9), eine dem Formstoff frei aufliegende Platte durch Stoßimpuls
zu beschleunigen. Dieses sogenannte "Hochgeschwindigkeitspressen" geschieht
dadurch, daß ein Schlagkolben in einem Zylinder durch einen gezündeten
Explosivstoff schlagartig beschleunigt wird und seine kinetische Energie
beim Aufprall auf die Preßplatte abgibt. Dadurch wird die Preßplatte im
Augenblick des Impulses schlagartig auf Maximalgeschwindigkeit beschleu
nigt und während des Verdichtungshubs durch die innere Reibung der Form
stoffpartikel bis zum Stillstand abgebremst. Der zeitliche Verlauf der
Verzögerung wird von Elastizitätsverhalten der Preßplatte und vom
Dämpfungsverhalten der Formstoffmasse maßgeblich beeinflußt. Schwanken
de Sandwerte, wie sie in der Praxis üblich sind, sowie unterschiedliche
Formstoffhöhen bei verschiedenen Modellen führen zu unterschiedlicher Ver
dichtungswirkung, die im übrigen durch überlagerte Stoßwellen gestört wird.
Um den Aufbau axialer Stoßwellen zu vermeiden, wird das Antriebsgas
über den Schlagkolben bereits vor dem Aufschlag auf die Preßplatte durch
Auspufföffnungen drucklos entspannt.
Es wird ferner in der Literatur darauf hingewiesen, daß es im Bereich des
Formrückens zu Abplatzungen und Rissen, sogar zur Kornzerstörung kommen
kann, weil offensichtlich der Formrücken aufgrund der sehr hohen Anfangs
beschleunigung zu stark verdichtet wird, so daß die Form nach dem Ent
lasten "springt". Dieses Verfahren scheint bisher nur im Labormaßstab durch
geführt worden zu sein. Die Ursache dürften nicht nur die vorgenannten Nach
teile, sondern auch die Tatsache sein, daß bei üblicher Bauhöhe von Form
kästen und entsprechend großem Verdichtungshub hochbrisante Explosiv
stoffe mit entsprechendem Energieinhalt eingesetzt werden müßten, die
naturgemäß auch sicherheitstechnische Risiken in sich bergen. Als positiv
an diesem dynamischen Pressen muß immerhin die erreichbare Form
härte angesehen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das letztgenannte Verfahren da
hingehend weiterzuentwickeln, daß eine gleichmäßige und reproduzierbare
Verdichtung erreicht wird.
Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren wird diese Aufgabe da
durch gelöst, daß die Preßplatte in einer Anlaufphase mit bis zu 50% der
Gesamthubzeit bis zur maximalen Hubgeschwindigkeit progressiv be
schleunigt, in der anschließenden Bewegungsphase mit nahezu konstanter Hub
geschwindigkeit bewegt und in der Auslaufphase mit bis zu maximal 30%
der Gesamthubzeit degressiv verzögert wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich zunächst eine weiche
Anfangsbeschleunigung der Preßplatte und damit auch des Formstoffs, wo
durch eine zu starke Vorverdichtung im Bereich des Formrückens vermieden
wird. Die Verdichtung setzt sich in dieser Anlaufphase und in der Haupt
phase, in der die maximale Hubgeschwindigkeit erreicht und annähernd
konstant beibehalten wird, fort und führt zu einer zunehmenden Verdichtung
des Formstoffs über die gesamte Formstoffhöhe. Gegenüber der reinen
Stoßverdichtung wird der Vorteil erreicht, daß der Ver
dichtungsdruck aufgrund des Geschwindigkeitsverlaufs längere Zeit an
hält und erst in der Auslaufphase degressiv abgebaut wird. Diese Druck
nachführung führt zu einer gleichmäßigen Formhärte über die gesamte Form
stoffhöhe. Der Absolutwert der Formhärte läßt sich durch die Einstellung
der maximalen Hubgeschwindigkeit vorbestimmen.
Ein weiterer Lösungsgedanke der Erfindung, der insbesondere in Verbindung
mit dem vorgenannten Verfahren, aber auch bei reinen Gasdruck- und Stoßver
dichtungsverfahren anwendbar ist, besteht darin, daß die Hubgeschwindig
keit der Preßplatte umgekehrt proportional zur Formstoffhöhe gewählt wird.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß - anders als an sich zu erwarten - bei
einer niedrigen Form eine höhere Hubgeschwindigkeit erforderlich ist, um
zu einer gleich guten Verdichtung zu kommen wie bei einer höheren Form.
Mit Vorteil beträgt die Hubgeschwindigkeit für Formen bis zum 200 mm Form
stoffhöhe zwischen 20 und 12 m/s und für Formen mit 200 bis 400 mm Form
stoffhöhe zwischen 12 und 7 m/s und für Formen größer 400 mm zwischen
7 und 2 m/s. Hierdurch lassen sich reproduzierbare
Verdichtungsgrade in Abhängigkeit von der Formstoffhöhe bzw. der Höhe
der herzustellenden Form erhalten.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die
Preßplatte mittels vorgespannten Federantriebs, vorzugsweise mittels
eines abgeschlossenen, hochgespannten Druckgasvolumens angetrieben.
Die von dem Druckgasvolumen erzeugte Antriebskraft wird also unmittel
bar auf die Preßplatte übertragen und nicht, wie beim gattungsgemäßen
Stand der Technik, zunächst in die Beschleunigung eines Stoßkolbens
umgesetzt, der dann auf die Preßplatte abgebremst wird. Durch den er
findungsgemäßen Direktantrieb läßt sich der gewünschte Verlauf der Hub
geschwindigkeit mit reproduzierbaren Verdichtungsergebnissen erreichen.
Mit Vorteil wird das Druckgas nach dem Entspannen rückkomprimiert, so
daß daß Antriebsgas stets im Antriebssystem verbleibt. Gegenüber den
üblichen Druckgas-Verdichtungsverfahren ergibt sich der große wirtschaft
liche Vorteil, daß nicht bei jedem Verdichtungstakt neue Gasvolumina
zur Verfügung gstellt werden müssen, und gegenüber dem Explosions
verfahren entfällt die Notwendigkeit der Abgasbeseitigung und Belüftung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die maximale Hubge
schwindigkeit der Preßplatte durch die Höhe des Gasdrucks eingestellt und
der zeitliche Gasdruckabfall durch hydraulischen Gegendruck gesteuert.
Die Höhe des Gasdrucks bestimmt die maximale Hubgeschwindigkeit und
wird entsprechend der Formstoffhöhe und/oder der gewünschten Verdichtung
eingestellt. Dabei ist die Regel zu befolgen, daß der Gasdruck umso höher
liegen muß, je höher die gewünschte Verdichtung sein soll und je niedriger
die Formstoffhöhe ist. Der zeitliche Gadruckabfall, der den Verlauf der Be
schleunigung bzw. Verzögerung der Preßplatte bestimmt, läßt sich bei
geringstem maschinentechnischen und apparativem Aufwand durch den
hydraulischen Gegendruck steuern.
Eine weitere Steuerungsmöglichkeit für den Geschwindigkeitsverlauf er
gibt sich gemäß einem Ausführungsbeispiel dadurch, daß das Druckgas
volumen mit ein oder mehr abgeschlossenen, hochgespannten Gasvolumina
in Verbindung steht, die im Verlauf des Druckabfalls zugeschaltet werden.
Dadurch läßt sich beispielsweise bei gegebenem kleinem Druckgasvolumen
die maximale Hubgeschwindigkeit über einen längeren Zeitraum bzw. einen
längeren Hub aufrechterhalten, ohne daß hierfür große Druckspeicher er
forderlich sind. Eine solche Serienschaltung mehrerer Gasvolumina er
möglicht eine einfache Steuerung durch Zu- und Abschalten einzelner
Gasvolumina.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Preß
platte in der Auslaufphase der Hubbewegung von der Antriebskraft des
Gasvolumens abgekoppelt und allein aufgrund des ihrer Massenträgheit
entgegenwirkenden Widerstands des Formstoffs bis zu ihrer Endlage ver
zögert. Dadurch ergibt sich eine "weiche" Verzögerung in der Auslauf
phase, ohne daß hierfür besondere steuerungstechnische Maßnahmen er
forderlich wären.
Statt eines pneumatischen Antriebs kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch dadurch verwirklicht werden, daß die Preßplatte elektromagnetisch
angetrieben wird, da mit einem solchen Antrieb gleichfalls schnelle Be
schleunigungen und hohe Geschwindigkeiten möglich sind.
Zur Steuerung des Geschwindigkeitsverlaufs können entlang des Hubwegs
der Preßplatte Magnetfelder steuerbarer Intensität zur Wirkung gebracht
werden.
Zur Durchführung des Verfahrens geht die Erfindung aus von einer Vor
richtung, die in herkömmlicher Weise aus einer Modellplatte, einem
den Formstoff aufnehmenden Formkasten mit Füllrahmen und einer darüber
angeordneten Preßplatte mit einem Antrieb besteht, unter dessen Wirkung
die Preßplatte in den Füllrahmen unter Verdichtung des Formstoffs ein
taucht. Solche bekannten Vorrichtungen werden beispielsweise zum sta
tischen Pressen mit hydraulischem Antrieb verwendet.
Eine solche Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß
als Antrieb ein Speicher mit hochgespanntem Druckgas dient, dessen eine
Begrenzung von einem Antriebkolben gebildet ist, an dem die Preßplatte
angeschlossen ist, und daß der Antriebskolben unter Wirkung einer hydrau
lischen Gegenlast steht. Die hydraulische Gegenlast ist durch die Abfluß
geschwindigkeit des Hydraulikmediums entsprechend dem gewünschten
Verlauf der Hubgeschwindigkeit der Preßplatte abbaubar. Dabei sollte die
Abflußgeschwindigkeit im Bereich <10 m/s liegen, um die maximale
Hubgeschwindigkeit von bis zu 20 m/s zu erreichen. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel ist die Abflußgeschwindigkeit des Hydrau
likmediums steuerbar.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Volumen des Druckgas
speichers vorstellbar, so daß der Gesamthub und die Druckhöhe an die
Formstoffhöhe angepaßt werden können. Der Druckverlauf über den Gesamt
hub läßt sich ferner dadurch beeinflussen, daß der Druckgasspeicher mit
wenigstens einem zuschaltbaren externen Druckgasspeicher verbunden ist.
Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele des Antriebssysstems und der
Steuerung ergeben sich aus den Ansprüchen 15 bis 17 und 20 bis 27.
Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Preß
platte an dem Antriebskolben begrenzt axial verschieblich geführt. Dies
gibt die Möglichkeit, die Preßplatte bei Entspannung des Gasvolumens
direkt anzutreiben und nach erfolgter Entspannung aufgrund ihrer kinetischen
Energie weiterzubewegen, um die Restverdichtung in der Auslaufphase zu
bewirken.
In weiterer vorteilhafter Ausführung ist die Preßplatte entsprechend der
Modellkontur profiliert. Sie kann insbesondere im Bereich tiefer Modell
konturen einzelne Erhöhungen aufweisen, um über die gesamte Formstoff
höhe unabhängig von der jeweiligen Modellhöhe eine gleichmäßige Ver
dichtung zu erreichen.
Mit Vorzug wird die Masse der Preßplatte umgekehrt proportional der Form
stoffhöhe bzw. der Formstoffmasse gewählt. Die für die durch Aufprallver
zögerung über der Modellkontur stattfindende Formstoffverdichtung mitent
scheidende Verzögerungsmasse wird durch die umgekehrte Massenproportionali
tät besser angepaßt. Bei geringer Formstoffhöhe wirkt die anteilig höhere Platten
masse ersatzweise anstelle der geringeren Formstoffmasse und führt zu
sammen mit der angestrebt höheren Hubgeschwindigkeit bei geringen Form
stoffhöhen zu vergleichbar hohem Verdichtungsimpuls mit entsprechend hoher
Verdichtungsintensität.
Im übrigen ist es von Vorteil, wenn die Preßplattenmasse und die Form
stoffmasse in einem Verhältnis zwischen 1 : 1 und 1 : 10 stehen. Auch durch
Wahl der Preßplattenmasse lassen sich die Hubgeschwindigkeit und der Ge
schwindigkeitsverlauf in einfacher Weise beeinflussen. Bei gleicher Antriebs
kraft wird mit einer kleineren Preßplattenmasse eine kürzere Anlaufphase
bei höherer Hubgeschwindigkeit erreicht.
Wird die Antriebskraft zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf elektromagnetischem Wege erzeugt, so zeichnet sich erfindungsgemäß
eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung dadurch aus, daß
der Antrieb aus mehreren axial hintereinander angeordneten elektromagne
tischen Spulen besteht und die Preßplatte einen in diesen eintauchenden
Spulenkörper aufweist. Damit läßt sich die Preßplatte entsprechend dem
gewünschten Geschwindigkeitsverlauf beschleunigen.
Gegebenenfalls kann die Stromstärke jeder Spule steuerbar sein, um die
Höhe der Hubgeschwindigkeit und ihren zeitlichen Verlauf zu beeinflussen.
Dies läßt sich zusätzlich durch getrenntes Zu- und Abschalten der Spulen
erreichen.
Mit Vorteil ist der Spulenkörper freifliegend innerhalb der Spulen ange
ordnet und in der angehobenen Ausgangslage von einer Zentrier- und Rück
haltespule gehalten.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Hub-Zeitdiagramm für das Verdichtungsverfahren gemäß
dem Stand der Technik und gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein aus dem Diagramm gemäß Fig. 1 abgeleitetes Diagramm
Hubgeschwindigkeit/Hubzeit;
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch eine Ausführungsform
der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens;
Fig. 4 einen der Fig. 3 ähnlichen Schnitt einer weiteren Aus
führungsform;
Fig. 5 ein Schaltbild für die hydraulische Steuerung;
Fig. 6 einen der Fig. 3 und 4 ähnlichen Schnitt einer weiteren
Ausführungsform der Vorrichtung und
Fig. 7 einen der Fig. 3 und 4 ähnlichen Schnitt einer Aus
führungsform mit elektromagnetischem Antrieb.
In dem Hub/Zeitdiagramm der Fig. 1 ist mit der Kurve a der Verlauf
einer durch Stoß beschleunigten Bewegung gemäß dem Stand der Technik,
das als sogenanntes "Hubgeschwindigkeitspressen" bekannt ist, wieder
gegeben. Aus dem Kurvenverlauf läßt sich erkennen, daß der Hub pro
Zeiteinheit zwar schnell anwächst, über den Gesamtverlauf jedoch stetig
abnimmt. Die Kurve b gibt den Verlauf beim erfindungsgemäßen Ver
fahren wieder, indem die Presse zunächst langsam anläuft und in der
Hauptphase mit einer annähernd gleichbleibenden Geschwindigkeit be
wegt wird, um schließlich in der Auslaufphase degressiv abgebremst zu
werden. Die Anlaufphase nimmt dabei etwa 10 bis 50% des Gesamthub
zeit ein, während die Auslaufphase bis maximal 30%, vorzugsweise
zwischen 10 und 20% der Gesamthubzeit beträgt.
Das Diagramm gemäß Fig. 2 gibt Auskunft über den bei dem bekannten
und dem erfindungsgemäßen Verfahren auftretenden Verlauf der Geschwindig
keit der Preßplatte. Bei dem bekannten Verfahren gemäß Kurve a) nimmt
die Hubgeschwindigkeit im Augenblick des Aufpralls des Stoßkolbens ihren
Höchstwert an und fällt danach kontinuierlich über einen größeren Bereich
linear und in der Auslaufphase degressiv ab. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren gemäß Kurve b nimmt die Geschwindigkeit demgegenüber langsam
und progressiv zu bis zum Erreichen der maximalen Hubgeschwindigkeit,
die dann über einen größeren Bereich, die Hauptphase, annähernd konstant
bleibt, um schließlich relativ schlagartig in eine degressive Verzögerung
in der Auslaufphase überzugehen. Dabei wird die maximale Hubgeschwindig
keit an die Formstoffhöhe und den gewünschten Verdichtungsgrad angepaßt.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform einer vorrichtungstechnischen Lösung.
Auf einer heb- und senkbaren Platte 1 sitzt ein Modell 2 und ein dieses
umgebender Formkasten 3, auf den ein Füllrahmen 4 aufgesetzt ist. Form
kasten 3 und Füllrahmen 4 werden in herkömmlicher Weise vor dem Ver
dichten mit Formstoff, z. B. bentonitgebundenem Formsand 5 gefüllt.
Oberhalb dieser Formeinheit ist eine insgesamt mit 6 bezeichnete Ver
dichtungseinheit angeordnet, die im wesentlichen aus einem Druckzylinder 7
und einer Preßplatte 8 besteht. Die Preßplatte 8 weist beim wiederge
gebenen Ausführungsbeispiel einen nach unten gezogenen Umfangsrand
auf und ist mittels Führungsstangen 9 in dem ortsfesten Teil des Ver
dichtungsaggregates 6 geführt. Die Preßplatte 8 ist weiterhin in ihrem
Zentrum an einem Zapfen 10 geführt und auf diesem begrenzt axial beweg
lich, wobei als Begrenzungsanschlag ein am Ende des Führungszapfens 10
angeordneter Bund 11 dient, der mit dem Boden 12 einer Ausnehmung in
der Preßplatte 8 zusammenwirkt.
Der Führungszapfen 10 sitzt an der Kolbenstange 13 eines Antriebskol
bens 15, der - ebenso wie die Kolbenstange 13 mit einem zylindrischen
Hohlraum 14 versehen ist. Die Kolbenstange 13 und der Kolben 15
stellen die untere Begrenzung eines Zylinderraums 16 dar, der als Gas
druckspeicher dient. Die obere Begrenzung des Volumens des Gasdruck
speichers 16 ist durch einen Stellkolben 17 gebildet, der mit einem An
satz 18 in den zylindrischen Raum 14 des Kolbens 15 hineinragt. Der
Stellkolben 17 begrenzt wiederum einen Druckraum 19, der über eine
Öffnung 20 hydraulisch beaufschlagt ist. An dem Kolben 17 greift ferner
eine Schaltstange 21 an, die den oberen Deckel des Druckzylinders 7
durchgreift.
Von dem Antriebskolben 15, der Kolbenstange 13, dem Druckzylinder 7
und dem unteren Zylinderdeckel wird ein Hydraulikraum 22 begrenzt, der
über einen Anschluß 23, der ferner als Abfluß dient, mit Hydrauliköl be
aufschlagt werden kann.
Der Gasdruckspeicher 16 kann über Anschlüsse 24 an ein oder mehr
weitere Gasdruckspeicher konstanten Volumens angeschlossen sein, die
zum Nachführen von Leckageluft oder aber als zu- und abschaltbare Gas
volumina zur Veränderung des Gesamthubs dienen können. Oberhalb des
Antriebskolbens 5 steht ein Gasdruck zwischen 50 und 200 bar an, während
der Hydraulikraum 22 an ein Hydrauliksystem mit Arbeitsdrücken zwischen
100 und 350 bar je nach Verhältnis der Kolbenflächen angeschlossen ist.
In Fig. 3 ist die Ausgangslage vor einem Verdichtungshub wiedergegeben.
Der Antriebskolben 15 steht unter einer Gasvorspannung, die durch die
Hydrauliksäule im Hydraulikraum 22 erzeugt wird. Die Preßplatte 8 ist
unter Auflage auf der Formstoff-Füllung 5 zusammen mit der Modellplatte 1,
dem Formkasten 3 und dem Füllrahmen 4 in ihre obere Lage angehoben
worden, wobei sie auf dem Führungszapfen 10 bis zum Anschlag der oberen
Stirnseite 25 ihres zentrischen Zapfens an einer Anschlagscheibe 26 der
Kolbenstange 13 geführt worden ist.
Bei Freigabe der im Hydraulikraum 22 eingespannten Hydrauliksäule wird
der Arbeitskolben 15 mit der Kolbenstange 13 sowie die Preßplatte 8 und
schließlich auch die Formstoff-Füllung 5 in Richtung auf das Modell 2
beschleunigt. Der Querschnitt des Abflusses 23 wird so ausgelegt, daß
die Abflußgeschwindigkeit bei über 10 m/s liegt. Hieraus ergeben sich Kolben
geschwindigkeiten zwischen 2 und 20 m/s. Der zeitliche Abbau des Gas
drucks im Gasdruckspeicher 16, die wirksame Fläche des Antriebskolbens 15,
die Kolbenmasse, die Masse der Preßplatte 8, die Hydraulik-Abflußleistung
sowie die Formkastenfläche und die Höhe des Verdichtungshubs bestimmen
die Verdichtungsgeschwindigkeit und damit das Verdichtungsergebnis. Mit
mehreren Abflüssen 23 in der Größenordnung bis ca. NW 100 lassen sich kurzzeitig
Rückölgeschwindigkeiten bis zu 40 m/s erreichen. Weitere Details dieser
Steuerung sind nachfolgend mit Bezug auf Fig. 5 beschrieben.
Das Volumen des Gasdruckspeichers 16, das auch das Volumen des zy
lindrischen Hohlraums 14, der aus Gründen der Gewichtsersparnis vorge
sehen ist, einschließt, kann über den Stellkolben 17 eingestellt werden.
Dadurch läßt sich der Ausgangsdruck und damit die Anfangsbeschleunigung
des Arbeitskolbens variieren. Der Enddruck bleibt unabhängig von der An
ordnung des Stellkolbens 17 bei konstantem Kolbenhub gleichfalls kon
stant. Der zeitliche Ablauf der Beschleunigung läßt sich aber, wie bereits
angedeutet, durch Zuschaltung externer Gasspeicher über die Anschlüsse 24
variieren. Auch diese zusätzlichen Gasspeicher werden bei der Rückstel
lung des Arbeitskolbens 15 mittels des Hydraulikmediums wieder auf ihren
Ausgangsdruck zurückkomprimiert.
Die begrenzte Verschieblichkeit der Preßplatte 8 auf dem Führungszapfen 10
führt zu einem Freihub, der in Fig. 3 mit 27 angedeutet ist. Damit können
schwankende Sandwerte und damit verbundene unterschiedliche Verdichtungs
hübe automatisch ausgeglichen werden. Hat nämlich der Arbeitskolben 15
seine im übrigen steuerbare Endlage erreicht, so wird die Preßplatte 8 sich
aufgrund ihrer Massenträgheit weiterbewegen und insbesondere auf dem Form
rücken eine zusätzliche Verdichtungswirkung erzeugen.
Da es bei hohen Verdichtungsgeschwindigkeiten zu Lufteinschlüssen inner
halb der Formstoffsäule und unterhalb der Preßplatte 8 kommen kann, ist
die Preßplatte 8 zur Vermeidung von Formfehlern mit Schlitzen, Löchern
oder Düsen 28 versehen.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform gezeigt, die eine Einstellung des Ver
dichtungshubs, z. B. zur Anpassung an unterschiedliche Modellgeometrien
ermöglicht, indem für den Arbeitskolben 15 eine verstellbare Dämpfungs
lage vorgesehen ist. Im unteren Bereich des Hydraulikraums 22 ist eine
Dämpfungshülse 29 angeordnet, die auf einem Teil ihrer Mantelfläche vom
Druckzylinder 7 durch einen Ringraum 30 abgesetzt ist. Die Dämpfungshülse 29
ist ferner mit mehreren Durchbrüchen 31 versehen, die die Verbindung zwischen
dem Hydraulikraum und den Anschlüssen 23 herstellen. Die Dämpfungs
hülse 29 kann über eine auf ihre Unterseite wirkende Hydraulik mit einem
Anschluß 32 axial voreingestellt werden. Das Anheben der Dämpfungs
hülse 29 erfolgt durch die genannte Hydraulik, während das Absenken
durch die Hydraulikflüssigkeit im Hydraulikraum 22 geschieht. Die Hub
länge der Dämpfungshülse 29 sollte dabei ca. 20 bis 30% des Ver
dichtungshubs betragen. Statt dieser Variation der Dämpfungslage des
Arbeitskolbens 15 ist es auch möglich, die Hublage der Modellplatte 1
mittels eines entsprechenden Hubaggregates einzustellen, so daß ein be
liebiger Teil des in Fig. 3 mit 27 bezeichneten Freihubs als freier Vor
lauf 33 der Preßplatte 8 zur Verfügung steht, so daß sich bei vollem Hub
des Arbeitskolbens 15 ein geringerer Hub der Preßplatte 8 ergibt. Vor
allem bei dieser Ausführungsform kann es vorteilhaft sein, an der Stirn
seite 25 des zentrischen Ansatzes der Preßplatte 8 einen elastischen Auf
schlagring 34 einzulegen, um Aufschlaggeräusche zu vermeiden.
Bei ausgefallenen Modellen mit stark unterschiedlicher Modellhöhe sind
bereichsweise unterschiedliche Verdichtungshübe notwendig. Dies läßt
sich durch zusätzliche Massen an der Preßplatte 8 verwirklichen, die
an die Modellkontur angepaßt sind. Dabei ist es besonders vorteilhaft,
auch diese zusätzlichen Massen an der Preßplatte 8 axial beweglich zu
führen, um ein selbsttätiges Nachlaufen dieser Massen bei formstoff
bedingten Schwankungen des Verdichtungshubs zu ermöglichen. In Fig. 4
ist eine solche zusätzliche Verdichtungsmasse 35 wiedergegeben, die
für eine großes Ballenmodell vorgesehen ist, dessen Grundfläche 36 bis
unterhalb der Trennebene 37 reicht. Die zusätzliche Preßplattenmasse 35
ist über Stehbolzen 38 an der Preßplatte 8 geführt. In der Ausgangslage
ist aufgrund der Hubbewegung der Modellplatte 1 die zusätzliche Preß
plattenmasse 35 zur Anlage an die Unterseite der Preßplatte 8 gebracht
worden. Beim nachfolgenden Verdichtungshub wird zunächst der Form
stoff unterhalb der zusätzlichen Preßplattenmasse 35 vorbeschleunigt,
bis schließlich die restliche Unterfläche der Preßplatte auf dem Form
stoffrücken aufläuft. Danach wird die gesamte Formstoffmasse weiterbe
schleunigt. Bei Erreichen der Dämpfungslage wird der Antriebskolben 15
verzögert, während die Preßplatte 8 und die zusätzliche Preßplatten
masse 35 infolge Massenträgheit jeweils unabhängig voneinander und ab
hängig von der bereichsweise erreichten Verdichtung des Formstoffs in ihre
jeweilige Endlage weiterlaufen.
Fig. 6 zeigt eine Variante, die insbesondere für größere Formkästen ge
eignet ist. Hierbei sind auf einem gemeinsamen Träger 39 zwei Verdich
tungsaggregate 6 mit je einer Preßplatte 8 nebeneinander angeordnet, wo
bei jede Preßplatte 8 etwa den halben Querschnitt des Formkastens 3 bzw.
des Füllrahmens 4 überdeckt. Der Verdichtungshub der beiden Verdichtungs
aggregate 6 kann gemeinsam ausgelöst werden, erfordert jedoch keine exakte
Gleichlaufbewegung. Zweckmäßig sind jedoch die Schaltorgane, die den
Abfluß des Hydraulikmediums aus dem Hydraulikraum 22 des Druckzylinders 7
steuern, parallel angeordnet und vor den Schaltorganen eine Druckaus
gleichsleitung vorgesehen. Die Variante gemäß Fig. 6 kann auch in der
Weise abgewandelt werden, daß zugleich Ober- und Unterkasten einer kom
pletten Kastenform in einem einzigen Arbeitstakt hergestellt werden können.
In Fig. 5 ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der hydraulischen Steue
rung wiedergegeben. Die Anschlüsse 23 liegen in einem Hydraulik-Hoch
druckkreislauf, dessen Quelle, z. B. eine Hydraulikpumpe, mit 41 be
zeichnet ist. Sie wird aus einem Tank 46 gespeist. Von der Hochdruck
quelle 41 gelangt das Druckmittel über einen Steuerschieber 42 und ein
Rückschlagventil 43 in Zweigleitungen 44, die das Druckmittel zu den
beiden Anschlüssen 23 des Hydraulikraums 22 führen. Die Zweiglei
tungen 44 sind über ein aufsteuerbares Rückschlagventil 45 an einen
Ablauftank 47 angeschlossen, dessen Abfluß 48 in den Tank 46 mündet
und der ferner eine Entlüftung 50 aufweist. Das Rückschlagventil 45 liegt
über eine Steuerleitung 49 am Steuerschieber 42 und kann somit von der
Hydraulikpumpe 41 beaufschlagt werden. Gegebenenfalls kann der Hydraulik
raum 22 noch über eine Leitung 51 und eine Drossel 52 zur Feineinstel
lung mit den Zweigleitungen 44 verbunden sein.
In der Position "B" des Steuerschiebers 42 wird der Hydraulikraum 22
von der Hydraulikpumpe 41 beaufschlagt, so daß der Arbeitskolben 15
das Gasvolumen im Speicher 16 auf den gewünschte Enddruck bringt.
Das aufsteuerbare Rückschlagventil 45 befindet sich dabei in der Schließ
stellung. Die Preßplatte 8 ist durch Nachführen der Modellplatte 1 mit
Formkasten 3 und Füllrahmen 4 in ihre obere Ausgangslage bewegt worden.
Durch Umschalten des Steuerschiebers 42 in die Position "A" wird der
Hydraulikraum 22 über das Rückschlagventil 43 gegenüber der Hydraulik
pumpe 41 abgeschlossen, während zugleich die Pumpe über die Steuer
leitung 49 das Rückschlagventil 45 öffnet. Die Hydraulikflüssigkeit kann
über die Anschlüsse 23, die Zweigleitungen 44 und das offene Rückschlag
ventil 45 schlagartig in den Ablauftank 47 abfließen, dessen Volumen
groß genug ist, um die gesamte Hydraulikmenge des Systems aufzu
nehmen und den Druck schlagartig abzubauen. Dabei bewegen sich der
Arbeitskolben 15 und die Preßplatte 8 mit dem gewünschten Geschwindig
keitsverlauf nach unten, um die Formstoff-Füllung 5 zu verdichten.
Fig. 7 zeigt schließlich eine Ausführungsform eines Verdichtungsaggre
gates 6 mit einem induktiven Antrieb. In einem Maschinengestell 53
ist ein Spulenkörper 54 mit mehreren axial übereinander angeordneten,
getrennt erregbaren und steuerbaren Spulen 55, 56, 57 und 58 angeordnet.
Ferner ist eine Stabilisierungs- und Haltespule 59 oberhalb des Spulen
pakets 55 bis 58 vorhanden. Die Preßplatte 8 ist mittels Stangen 60 an
einem Spulenkern 61 befestigt, der von der Kolbenstange 62 mit end
ständigem Mitnehmer 63 eines Rückholzylinders 64 durchgriffen ist.
Die zylindrischen Spulen 54 bis 59 erzeugen ein homogenes, gerichtetes
elektromagnetisches Kraftfeld, das den Spulenkern 41 in der Ruhelage,
wie auch bei der Bewegung selbsttätig axial ausrichtet. Der Verdichtungs
hub läßt sich durch die Anzahl der zugeschalteten Spulen 55 bis 58 in
Stufen ändern. Der Beschleunigungsverlauf wird durch die auf den Spulen
kern 61 wirkende Feldstärke beeinflußt und hängt bei gegebener Dimensio
nierung innerhalb des Sättigungsbereichs des Materials des Spulenkerns
von der Stromstärke ab. Das Verdichtungsergebnis läßt sich somit nicht
nur durch die Variation des Verdichtungshubs, sondern auch durch Änderung
der Stromstärke der Spulen variieren.
Nach erfolgter Verdichtung wird die Preßplatte 8 mittels des Rückhol
zylinders 64 wieder in ihre Ausgangslage gebracht und durch Aktivieren
der Rückhaltespule 59 fixiert. Vor jedem Verdichtungshub wird die
Kolbenstange 62 wieder in ihre in Fig. 7 wiedergegebene Lage ausge
fahren.
Claims (37)
1. Verfahren zum Verdichten von Gießereiformstoff, insbesondere Form
sand, mittels einer der Formstoffoberfläche unmittelbar aufliegenden
Preßplatte, die auf eine Hubgeschwindigkeit bis zu 20 m/s beschleu
nigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßplatte in einer Anlaufphase mit bis zu 50% der Gesamt
hubzeit bis zur maximalen Hubgeschwindigkeit progressiv beschleunigt,
in der anschließenden Bewegungsphase mit nahezu konstanter Hubgeschwin
digkeit bewegt und in der Auslaufphase mit bis zu maximal 30% der
Gesamthubzeit degressiv verzögert wird.
2. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubgeschwindigkeit der Preßplatte umgekehrt proportinal zur Form
stoffhöhe gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubge
schwindigkeit bis zu 200 mm Formstoffhöhe zwischen und 20 und 12 m/s
von 200 bis 400 mm Formstoffhöhe zwischen 12 und 7 m/s und für Form
stoffhöhen größer 400 mm zwischen 7 und 2 m/s beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßplatte mittels eines vorgespannten Federantriebs, vorzugs
weise mittels eines abgeschlossenen hochgespannten Druckgasvolumens
angetrieben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Druck
gas nach dem Entspannen rückkomprimiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die maximale Hubgeschwindigkeit der Preßplatte durch die Höhe
des Gasdrucks eingestellt und der zeitliche Gasdruckabfall durch hydrau
lischen Gegendruck gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckgasvolumen mit ein oder mehr abgeschlossenen hochge
spannten Gasvolumina in Verbindung steht, die im Verlauf des Druck
abfalls zugeschaltet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßplatte in der Auslaufphase der Hubbewegung von der An
triebskraft des Gasvolumens abgekoppelt und allein aufgrund des ihrer
Massenträgheit entgegenwirkenden Widerstandes des Formstoffs bis
zu ihrer Endlage verzögert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßplatte elektromagnetisch angetrieben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß entlang des
Hubwegs der Preßplatte Magnetfelder steuerbarer Intensität zur Wirkung
gebracht werden.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 8, bestehend aus einer Modellplatte, einem den Formstoff auf
nehmenden Formkasten mit Füllrahmen und einer darüber angeordneten
Preßplatte mit einem Antrieb, unter dessen Wirkung die Preßplatte in
den Füllrahmen unter Verdichten des Formstoffs eintaucht, dadurch
gekennzeichnet, daß als Antrieb ein Speicher (16) mit hochgespanntem
Druckgas dient, dessen eine Begrenzung von einem Antriebskolben (15)
gebildet ist, an den die Preßplatte (8) angeschlossen ist, und daß
der Antriebskolben (15) unter Wirkung einer hydraulischen Gegenlast
steht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrau
lische Gegenlast durch die Abflußgeschwindigkeit des Hydraulikmediums
entsprechend dem gewünschten Verlauf der Hubgeschwindigkeit der
Preßplatte (8) abbaubar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abflußgeschwindigkeit des Hydraulikmediums steuerbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikraum (22) mit großen Abflußquerschnitten (23) ver
sehen ist und diesen ein verstellbares Steuerglied (29) zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abflußquerschnitte (23) des Hydraulikraums (22)
so ausgelegt sind, daß das Hydraulikmedium mit einer Geschwin
digkeit von mehr als 10 m/s ablaufen kann.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abfluß des Hydraulikraums (22) über Schaltele
mente (45) vom sonstigen Hydraulik-Kreislauf abgekoppelt und
über eine Leitung relativ großen Querschnitts an einen Ablauftank (47)
angeschlossen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druck der Hydraulikquelle zwischen 100 und 300 bar
liegt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Arbeitsdruck des Druckgasspeichers (16) durch Volumen
veränderung voreinstellbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß der Druckgasspeicher mit wenigstens einem zuschaltbaren
externen Druckgasspeicher verbunden ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckgasspeicher (16) von einem den Antriebskolben (15) führenden
Druckzylinder (7) gebildet ist, dessen Volumen mittels eines Stell
kolbens (17) veränderbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß der Antriebskolben (15) doppeltwirkend ausgebildet ist und
einerseits den beweglichen Abschluß des Gasdruckspeichers (16) an
dererseits den beweglichen Abschluß des Hydraulikraums (22) bildet.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Antriebskolben (15) mit einer hohlen, zum Druck
gasspeicher (16) offenen Kolbenstange (13) auf die Preßplatte (8)
wirkt, und daß der Stellkolben (17) mit einem zylindrischen Ansatz
(18) in die Kolbenstange (13) mit Spiel hineinragt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch gekennzeich
net, daß der Druckgasspeicher (16) in der Ausgangslage der Preß
platte (8) unter einem Gasdruck zwischen 50 und 200 bar steht.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verhältnis von Druckgasspeichervolumen und
Verdrängungsvolumen des Antriebskolbens mindestens 5 : 1 beträgt.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 24, dadurch gekennzeich
net, daß die Zu- und Ablauföffnung (23) des Hydraulikraums (22)
in wenigstens zwei Zu- und Ablaufkanäle (44) mündet.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hydraulikquelle (41) über einen Steuerschieber (42),
ein Rückschlagventil (43) und eine Ringleitung (44) mit den beiden
Kanälen (23) des Hydraulikraums (22) verbunden ist, und daß die
Ringleitungen (44) über ein aufsteuerbares Rückschlagventil (45)
an den Ablauftank (47) angeschlossen ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 26, dadurch gekennzeich
net, daß der Steuerschieber (42) in einer ersten Stellung des Hydrau
likraum (22) mit der Hydraulikquelle (41) verbindet und die Steuer
leitung (49) des aufsteuerbaren Rückschlagventils (45) druckent
lastet, so daß dieses schließt und in einer zweiten Stellung die
Steuerleitung (49) mit der Hydraulikquelle (41) verbindet, so daß
das Rückschlagventil (45) gegen den Druck in der Ringleitung (44)
öffnet und den Hydraulikraum (22) mit dem Ablauftank (47) verbindet.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 27, dadurch gekennzeich
net, daß die Preßplatte (8) an dem Antriebskolben (15) begrenzt
axial verschieblich geführt ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (15) an seinem freien Ende mit einer
Führungsstange (10) versehen ist, auf der die Preßplatte (8) axial
beweglich angeordnet ist, und daß die Führungsstange (10) mit
einem die axiale Beweglichkeit der Preßplatte (8) begrenzenden An
schlag (11) versehen ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Preßplatte (8) entsprechend der Modellkontur
profiliert ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 30, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Masse der Preßplatte (8) umgekehrt
proportional der Formstoffhöhe bzw. der Formstoffmasse ge
wählt wird.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 31, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verhältnis von Preßplattenmasse und
Formstoffmasse zwischen 1 : 1 und 1 : 10 beträgt.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 32, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Preßplatte (8) axial verschiebbare
Zusatzmassen (35) anbringbar sind.
34. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, bestehend aus einer Modellplatte, einem
den Formstoff aufnehmenden Formkasten mit Füllrahmen und
einer darüber angeordneten Preßplatte mit einem Antrieb, unter
dessen Wirkung die Preßplatte in den Füllrahmen unter Ver
dichten des Formstoffs eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb (6) aus mehreren axial hintereinander angeordneten
elektromagnetischen Spulen (55 bis 58) besteht und daß die
Preßplatte (8) einen in diese eintauchenden Spulenkern (61)
aufweist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stromstärke jeder Spule (55 bis 58) steuerbar ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulen (55 bis 58) jeweils getrennt zu- und abstellbar
sind.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 34 bis 36, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spulenkern (61) freiliegend innerhalb der
Spulen (55 bis 58) angeordnet und in der angehobenen Ausgangslage
von einer Zentrier- und Rückhaltespule (59) gehalten ist.
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