Sammelschienenanordnung
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Die Erfindung betrifft eine Sammelschienenanordnung zum Anschluß an aneinandergereihte Installationsteile, insbesondere an Leitungsschutzschaltern, deren Montagelänge ein Teilungsmaß bestimmt, mit mindestens zwei zu einer Einheit zusammengefaßten Flachleitern mit in eine gemeinsame Ebene abgebogenen Anschlußlaschen, von denen je zwei Anschlußlaschen jedes Flachleiters mit einem Mittelabstand angeordnet sind, der einem durch die Zahl der Flachleiter bedingten Vielfachen des Teilungsmaßes entspricht, und die weiters in einer Breite ausgebildet sind, die kleiner als das Teilungsmaß ist, wobei jeder Flachleiter in einem U-förmigen Isolierprofil angeordnet ist, und die Isolierprofile relativ zueinander längsverschiebbar sind.
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Sammelschienenanordnung können zwei bis fünf Flachleiter aufweisen und dienen vor allem der Stromversorgung von aneinandergereihten Leitungsschutzschaltern in Installationskästen. Aus der DE-OS 29 12 811 und AT-PS 3 66 854 sind derartige Sammelschienenanordnungen bekanntgeworden, deren einzelne Isolierprofile an den Außenflächen Nuten und korrespondierende Stege aufweisen. Auf diese Weise können Isolierprofile für verschiedenpolige Sammelschienenanordnungen ineinandergeschoben werden, so daß im Gegensatz zu Mehrkammerprofilen für eine beliebige Leiterzahl nur ein einziges Isolierprofil erforderlich ist.
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Der Mittelabstand zwischen benachbarten aus den Profilen vorstehenden Anschlußlaschen entspricht dem Teilungsmaß der aneinandergereihten Installationsteile. Werden nun derartige Sammelschienenanordnungen auf Montagelängen gekürzt, so besteht die Gefahr von Kurzschlüssen durch entstehende Metallgrate an den Schnittflächen. Des weiteren ergeben sich sehr kurze Kriechstromwege zwischen zwei Flachleitern. Es ist zwar auf Grund der sich in Längsrichtung erstreckenden Verbindungselemente möglich, die Isolierprofile nach dem Abschneiden geringfügig zu verschieben, um eventuelle Metallgrate zu entfernen. Da jedoch auf Grund des dem Teilungsmaß entsprechenden Abstandes der Anschlußlaschen anschließend die Rückführung in die Schnittlage notwenig ist, wird dies in der Praxis kaum ausgeführt, so daß die Metallgrate meist bestehen bleiben. Die Kriechstromwege bleiben dabei in jedem Fall unverändert, so daß die Wandstärken der Isolierprofile wesentlich größer sein müssen als für die bloße Isolierung erforderlich wäre.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Sammelschienenanordnung zu schaffen, die in der Montagestellung die Kurzschlußgefahr durch Metallgrate ausschließt und gleichzeitig trotz Materialeinsparung an den Isolierprofilen die Kriechstromwege ausreichend verlängert.
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Erfindungsgemäß wird dies nun dadurch erreicht, daß als Haltemittel die Isolierprofile verschiebbar umschließende, aus elastischem Kunststoff bestehende Bügel vorgesehen sind, und daß in der Vormontagestellung der abgelängten Einheit die Anschlußlaschen aller Flachleiter in beabstandeten, jeweils eine Anschlußlasche jedes Flachleiters umfassenden Gruppen einander berührend angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen zwei Gruppen gleich einem der Zahl der Flachleiter entsprechenden Vielfachen der Differenz zwischen dem Teilungsmaß und der Breite einer Anschlußlasche ist.
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Die Sammelschienenanordnung werden demzufolge so erzeugt und abgelängt, daß der Mittelabstand der Anschlußlaschen nicht dem Teilungsmaß der Installationsteile entspricht, so daß nach dem Trennschnitt die durch die losen Bügel nicht behinderte, auch bei großen Montagelängen leicht durchführbare Längsverschiebung der Isolierprofile, durch die die Entfernung der Metallgrate und die Verlängerung der Kriechstromwege erzielt wird, zwingend notwendig ist, um den Mittelabstand der Anschlußlaschen aus der Ausgangsstellung heraus an das Teilungsmaß anzupassen.
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Dabei ist in einer bevorzugten Ausführung vorgesehen, daß die Breite eines Bügels dem Teilungsmaß vermindert um die Breite einer Anschlußlasche entspricht.
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Hierdurch ist der Verschiebeweg automatisch auf das erforderliche Ausmaß begrenzt. Aus der Ausgangsstellung, in der die Ablängung erfolgt und in der die Anschlußlaschen gruppenweise angeordnet sind, werden die Isolierprofile bis zu dem durch die Bügel erzeugten Anschlag verschoben, womit die Montagestellung der Anschlußlasche ohne weitere Maßnahmen sichergestellt ist. Die Bügel weisen vorzugsweise die Form eines an einer Stelle offenen rechtwinkligen Vierecks auf, um die Bügel auseinanderzubiegen und auf die Sammelschienenanordnung aufschnappen zu können. Weiters kann vorgesehen sein, daß jede Anschlußlasche in Ansatzbereich eine Bruchkerbe aufweist, so daß nicht benötigte Anschlußlasche jedes Flachleiters ausgebrochen werden können.
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Nachstehend wird nun die Erfindung anhand der Figuren der Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Fig. 1 zeigt eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen dreipoligen Sammelschienenanordnung zur Versorgung von sechs Installationsteilen in der abgelängten Ausgangsstellung.
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Fig. 2 dasselbe Ausführungsbeispiel in der Montagestellung,
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Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweipolige Sammelschienenanordnung in der abgelängten Ausgangsstellung und
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Fig. 4 eine Draufsicht auf die Ausführung nach Fig. 3 in der Montagestellung.
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Die erfindungsgemäße Sammelschienenanordnung weist mehrere einzelne Isolierprofile 2 aus Kunststoff auf, die jeweils einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, und in die je ein Flachleiter 3 eingesetzt ist. Die Flachleiter 3 sind mit aus den Isolierprofilen 2 vorstehenden Anschlußlaschen 4 versehen, die in eine gemeinsame Ebene abgebogen sind und am freien Ende beispielsweise eine Gabelung zum Anschluß an eine Schraubklemme einen Installationsteiles aufzuweisen. Die Isolierprofile 2 werden durch zumindest zwei Bügel 5 in einer lose verbundenen Einheit 1 zusammengehalten. Dabei ist der lose Halt der Isolierprofile 2 so, daß sie auch bei größeren Montagelängen der Einheit 1 leicht in Längsrichtung verschoben werden können. Die freien Enden der Anschlußlaschen 4 fluchten, so daß also die Anschlußlaschen 4 verschiedener Flachleiter 3 verschiedene Längen aufweisen, da im allgemeinen die nicht gezeigten Installationsteile, insbesondere Leitungsschutzschalter auf einer gemeinsamen Tragschiene aufgereiht sind. Diese weisen weiters eine bestimmte Montagebreite auf, durch die ein gleichbleibendes Teilungsmaß a festgelegt ist. Der Mittelabstand zwischen je zwei Anschlußlaschen 4 eines Flachleiters 3 beträgt ein Vielfaches dieses Teilungsmaßes a und richtet sich nach der Zahl der in der Einheit 1 zusammengefaßten Flachleiter 3. In der Ausführung gemäß Fig. 1 und 2 ist eine zweipolige Sammelschienenanordnung gezeigt, bei der die Anschlußlaschen 4 jedes Flachleiters 3 untereinander einen dem dreifachen Teilungsmaß a entsprechenden Abstand aufweisen. Bei zweipoligen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4 ist der Abstand zwischen den Anschlußlaschen 4 eines Flachleiters 3 hingegen nur das doppelte Teilungsmaß a. In der aus den Fig. 1 und 3 ersichtlichen Ausgangsstellung, die der Anordnung der Einheit nach der Ablängung auf die Montagelänge entspricht, wird je eine Anschlußlasche 4 aller Flachleiter 3 in Gruppen 6 zusammengefaßt. Innerhalb einer Gruppe 6 berühren die Anschlußlaschen 4 einander, so daß der Mittelabstand zweier benachbarter Anschlußlaschen kleiner als das Teilungsmaß a ist und der Breite b einer Anschlußlasche 4 entspricht.
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Zwischen den einzelnen Gruppen 6 ist der Abstand jedoch wesentlich größer als das Teilungsmaß a; er beträgt im Falle einer dreipoligen Ausführung gemäß 1 den Betrag 3 a - 3 b und im Falle der zweipoligen Ausführung gemäß Fig. 3 den Betrag 2 a - 2 b. In zumindest zwei dieser größeren Abstände sind die die Isolierprofile verbindenden Bügel 5 eingesetzt.
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Nach dem Abschneiden einer Einheit 1 der Sammelschienenanordnung in Montagelänge werden nun die Isolierprofile 2 in Längsrichtung verschoben, so daß ihre Enden versetzt werden. Die Anschlußlaschen 4 bewegen sich dabei aus ihrer ungleichen gruppenweisen Verteilung der Ausgangsstellung in die Montagestellung, die in den Fig. 2 und 4 dargestellt ist. Sie werden so weit verschoben, bis der Mittelabstand zwischen je zwei verschiedenen Flachleitern 3 zugehörigen Anschlußlaschen 4 dem Teilungsmaß a entspricht, wodurch alle Anschlußlaschen 4 gleichmäßig über die Montagelänge verteilt sind. Die Breite c jedes Bügels 5 ist bevorzugt so gewählt, daß jeder Bügel 5 beim Verschieben einen Endanschlag bildet, wodurch die Montagestellung automatisch festgelegt ist. Die Breite c jedes Bügels 5 ergibt sich dabei aus der Differenz zwischen dem Teilungsmaß a und der Breite b der Anschlußlasche 4. Die Breite c des Bügels 5 entspricht in diesem Fall auch gleichzeitig dem Ausmaß der Versetzung der Schnittflächen zwischen je zwei Isolierprofilen 2. Bei der Verschiebung der Isolierprofile werden Metallgrate entfernt bzw. einwandfrei unschädlich gemacht und ebenso wird der Kriechstromweg zwischen zwei Flachleitern 3 um den Betrag c verlängert, so daß Kriechströme sicher ausgeschlossen sind, da nicht verschobene Sammelschienenanordnungen nicht montiert werden können.
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Die Anschlußlaschen 4 weisen im Ansatzbereich bevorzugt Bruchkerben 7 auf, die das einfache Abbrechen jeder nicht benötigten Anschlußlasche 4 ermöglichen. Die Ausbildung von Bruchkerben 7 erbringt aber noch einen zusätzlichen wesentlichen Vorteil. Im Vergleich der beiden gezeigten Ausführungsbeispiele sind, wie erwähnt, die Abstände der Anschlußlaschen 4 jedes Flachleiters 3 unterschiedlich, d. h. bei der zweipoligen Sammelschienenanordnung ist die Distanz zwischen zwei Anschlußlaschen 4 jedes Flachleiters 3 gleich dem doppelten, bei der dreipoligen hingegen gleich dem dreifachen Teilungsmaß a. Jede Sammelschienenanordnung mit verschiedener Flachleiterzahl benötigt daher pro Anschußlaschenlänge einen eigenen Flachleiter 3, da beispielsweise der in Fig. 3, 4 gezeigte Flachleiter 3 mit kurzen Anschlußlaschen 4 nicht in die dreipolige Ausführung gemäß Fig. 1, 2 eingesetzt werden kann. Dort muß nämlich als dritte Anschlußlasche 4 die längste des dritten Flachleiters 3 angeordnet sein.
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Die Ausbildung von Bruchkerben 7 gestattet es nun, an jedem Flachleiter 3 Anschlußlaschen 4 mit einem dem einfachen Teilungsmaß a entsprechenden Mittelabstand vorzusehen, und bei der Komplettierung zu den verschiedenpoligen Einheiten jene nicht benötigte Anschlußlasche 4 abzubrechen. Da die Flachleiter 3 in flachem Zustand gestanzt und anschließend gebogen werden, fällt das zwischen zwei Laschen 4 vorhandene Material bei der Stanzung ohnedies weg. Die Belassung zusätzlicher Laschen bringt daher keinen zusätzlichen Materialaufwand, da sie ja aus den Abfallbereichen ausgestanzt werden. Die Einspannung an Stanzformen überwiegt jedoch den Nachteil des zusätzlichen Arbeitsaufwandes durch das Ausbrechen der überschüssigen Anschlußlaschen bei der Komplettierung der Sammelschienenanordnung beträchtlich, wobei diese Vorteile insbesondere für zwei- und dreipolige Einheiten in Erscheinung treten.
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Die Bügel 5 sind im wesentlichen zu einem dem Querschnitt der jeweiligen Einheit angepaßten, an einer Stelle offenen Rechteck geformt. Beispielsweise können daher die Bügel 5 etwa C-förmig ausgebildet sein. Sie bestehen insbesondere aus einem elastischem Kunststoff, so daß sie bei der Komplettierung der Einheit an beliebiger Stelle zwischen den Gruppen 6 der Anschlußlaschen 4 aufgeschnappt werden können. Die offene Stelle kann sich auch über einen Endbereich erstrecken. Die leichte Auf-und Abnahmemöglichkeit der Bügel 5 erlaubt es weiters gegebenenfalls die Montagestellung vorübergehend dadurch zu fixieren, daß nach dem Verschieben beispielsweise in einem Bereich zwischen je zwei Anschlußlaschen 4 ein Bügel 5 eingeschnappt wird, wodurch jeder Flachleiter 3 unverschiebbar festgelegt ist. Sobald die erste Gruppe 6 von Anschlußlaschen 4 an den Installationsteilen befestigt ist, erübrigen sich die Bügel 5 ohnedies.
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Die große Versetzung der Enden der Isolierprofile erlaubt es auch minimale Wandstärken vorzusehen, so daß hier eine Materialeinsparung gegeben ist.