DE3404495A1 - Polygonzug-vermessungsverfahren und vermessungseinrichtung - Google Patents
Polygonzug-vermessungsverfahren und vermessungseinrichtungInfo
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- DE3404495A1 DE3404495A1 DE19843404495 DE3404495A DE3404495A1 DE 3404495 A1 DE3404495 A1 DE 3404495A1 DE 19843404495 DE19843404495 DE 19843404495 DE 3404495 A DE3404495 A DE 3404495A DE 3404495 A1 DE3404495 A1 DE 3404495A1
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- G01C15/002—Active optical surveying means
Description
R»g.-Nr.
Anm.: Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia,
4670 Lünen
Titel: Polygonzug-Vermessungsverfahren und
Vermessungseinrichtung
Die Erfindung betrifft ein Polygonzug-Vermessungsverfahren zur Positionsbestimmung eines ortsveränderlichen Meßpunktes
sowie eine Vermessungseinrichtung zur Ausübung des Verfahrens .
Es sind bereits Verfahren bekannt, die mit Hilfe eines räumlich fixierten Laserstrahls, der als raumfester Leitstrahl
dient, arbeiten. Da der Laserstrahl räumlich fixiert ist und er demgemäß nur eine einzige Information
über eine Richtung liefert, ist eine Bestimmung der Raumkoordinaten
eines Meßpunkts nicht möglich. Insbesondere ist eine kontinuierliche Vermessung des Abstandes zwischen
dem Laser und dem Meßpunkt und demgemäß eine dreidimensionale Lokalisierung des Meßpunktes nicht erreichbar.
Ausgehend von dem für für geodätische Zwecke bekannten Polygonzug-Vermessungsverfahren liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zu dessen Ausübung geeignete Einrichtung zu schaffen, mit dem bzw. der
Sich auch auf automatische und, falls erwünscht, kontinuierliche Weise eine für viele technische Anwendungszwecke hinreichend genaue Ortsvermessung zuverlässig
durchführen läßt. Ferner ist die Erfindung auf Komponen-
340U95
ten gerichtet, die sich mit besonderem Vorteil bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren und dessen Einrichtung verwenden lassen.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Polygonzug-Messung mit Hilfe von die Polygonseiten darstellenden Lasermeßstrecken durchgeführt wird,
vorzugsweise rechnergesteuert auf automatischem Wege.
Dieses mit Lasermeßstrecken arbeitende Verfahren nach der Erfindung läßt sich mit besonderem Vorteil zur Bestimmung
der Raumkoordinaten eines räumlich bewegten Gerätes od.dgl, das eine Maschine, einen Maschinenteil oder eine maschinelle
Vorrichtung, wie z.B. eine Vortriebs- oder Abbaumaschine, ein Vortriebsschild für den Tunnel- oder Streckenvortrieb
u.dgl. sein kann, einsetzen. Das Verfahren ermöglicht eine einfache, zuverlässige, automatische sowie ggf. auch
kontinuierliche Positionsbestimmung mit Vermessung des Meßpunktes bzw. des Gerätes auch über große Entfernungen hinweg.
Dabei können im Betrieb laufend die Koordinaten des Meßpunktes im Bezug auf das Koordinatensystem eines in seiner
Lage bekannten Referenzpunktes bestimmt werden. Die Polygonzug-Messung
wird im allgemeinen über mindestens zwei die Polygonpunkte bildende Hilfspunkte durchgeführt,von denen
der erste Punkt des Polygonzuges den in seiner Raumlage bekannten Referenzpunkt bildet, der in größerem Abstand von
dem Meßpunkt angeordnet sein kann. Bei der Durchführung der Vermessung kann dann von dem Referenzpunkt ausgehend sukzes
sive die relative Lage der Koordinatensysteme der einzelnen Hilfspunkte rechnergesteuert unter Verwendung herkömmlicher
Meßgeräte, wie Winkelmeßgeräte, bestimmt werden und es wird aus den so erhaltenen Werten die jeweilige Ist-Position des
Meßpunktes mittels eines Rechners ermittelt. Die relative Lage der Koordinatensysteme zweier im Polygonzug aufeinanderfolgender
Punkte kann in bekannter Weise durch Koordinatentransformation in Abhängigkeit von sechs linear unab-
• ο ·
hängigen Variablen eindeutig bestimmt werden.
Die Lasermeßstrecken werden vorzugsweise in Reflexion der Laserstrahlen zum Ausgangspunkt betrieben. Ferner empfiehlt
es sich, die ermittelten Meßdaten über die Lasermeßstrecken durch Modulation der Laserstrahlen vom einen Hilfspunkt zum
nächsten zu übertragen. Die Bestimmung der Koordinaten der Hilfspunkte des Polygonzuges erfolgt zweckmäßig durch Winkelmessung
in Kombination mit einer Messung der Abstände der Hilfspunkte, d.h. der Längen der Polygonseiten. Die
Längenmessung kann in einfacher und zuverlässiger Weise mit Hilfe einer Laufzeitmessung der Laserstrahlen zwischen
den Hilfspunkten durchgeführt werden. Eine Zentraleinheit mit einem zentralen Rechner erhält sämtliche Informationen
über die Relativkoordinaten der Polygonzugteilstrecken und -richtungen zugeführt und errechnet aus diesen Informationen
die jeweilige Ist-Position des Meßpunktes.
zweckmäßig Bei automatischer Vermessung bildet/jeder Polygonpunkt des
Polygonzuges ein rechnergesteuertes Subsystem, d.h. eine Meßstation mit stationseigenem Rechner (Mikroprozessor)
für die Erfassung und Übertragung der gemessenen Raumdaten. Dabei werden, wie erwähnt, von einem am Ausgang des Polygonzuges
befindlichen Referenzpunkt ausgehend sukzessiv die relative Lage der Koordinatensysteme der Polygonpunkte rechnergesteuert
bestimmt und aus den so erhaltenen Werten die jeweilige Ist-Position des Meßpunktes mittels eines Zentralrechners
ermittelt.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren mit Reflexion der Laserstrahlen
betrieben wird, werden an den betreffenden Meßstationen Detektoren für die Ermittlung der reflektierten
Laserstrahlen vorgesehen.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit
Vorteil die im Anspruch 8 gekennzeichnete Einrichtung verwendet werden, vorzugsweise in der Ausführung nach Anspruch
9 und/oder 10. Dabei weist jede Meßstation einen eigenen Rechner (Mikroprozessor) auf, der die Meßdaten registriert
und sie entweder dem Rechner der im Polygonzug nachfolgenden Meßstation oder aber einem zentralen Rechner zuführt.
Die mit einem Laser ausgestatteten Meßstationen sind zur Durchführung des AnpeilVorganges rechnergesteuert verstellbar,
insbesondere um vertikale und horizontale Achsen drehbar gelagert. Ferner empfiehlt es sich, Vorrichtungen für
die Durchführung der Laufzeitmessungen der Laserstrahlen
und/oder für die Datenübertragung Vorrichtungen zur Modulierung und Demodulierung der Laserstrahlen vorzusehen.
Das genannte Anpeilglied besteht vorzugsweise aus einem Reflexionsglied,
insbesondere einem Tripelspiegel. Dieser erhält zweckmäßig in seiner Achse ein Fenster, wobei hinter
dem Fenster ein optoelektronischer Sensor, insbesondere ein CCD-Array zur Bestimmung der Richtung des auftreffenden Laserstrahls
angeordnet ist.
Mit besonderem Vorteil findet bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung an den die Laser aufweisenden Meßstationen (Polygonpunkten) ein Lasertastkopf der im Anspruch 15 gekennzeichneten
Ausbildung Verwendung, der sich vor allem durch einfache, zuverlässige und insbesondere kompakte Bauweise
auszeichnet und der sich mit den Merkmalen der Ansprüche 16 bis 18 in vorteilhafter Weise weiter ausgestalten
läßt. Das gleiche gilt für das in den Ansprüchen 19 bis 22 beanspruchte eindimensionale optische Auge, welches ebenfalls
mit Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Vermessungssystem
Verwendung finden kann, ohne hierauf aber beschränkt zu sein.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher er-
läutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Polygonzug-Vermessungsstrecke zur Bestimmung der Raumposition eines Meßpunktes;
Fig. 2, 2A und 2B jeweils eine erfindungsgemäße Einrichtung
in einem Blockbild;
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Lasermeßkopf;
Fig. 4 bis 8 verschiedene Ausführungsformen der einzelnen Meßstationen, welche die Polygonpunkte
des Polygonzuges repräsentieren;
Fig. 9 ein erfindungsgemäßes eindimensionales optisches
Auge.
Der in Fig. 1 gezeigte Polygonzug umfaßt die Polygonpunkte
A, B> B, ... B und C. Der Polygonpunkt A ist ein raumfester,
in seinen Raumkoordinaten bekannter Referenzpunkt, von dem ausgehend die Polygon-Vermessung des am Ende des
Polygonzuges befindlichen Meßpunktes C durchgeführt wird. Zwischen den Polygonpunkten A und C befindet sich mindestens ein weiterer Polygonpunkt B als Hilfspunkt. Bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Hilfspunkte B und
B, gezeigt, wobei der eine B sich im Sichtabstand zu dem Polygonpunkt A und der andere B, sich im Sichtabstand zu
den Polygonpunkten B und C befindet. Die Polygonpunkte B sind nur erforderlich, wenn keine Sichtverbindung zwischen
den Polygonpunkten A und C besteht.
Der Polygonpunkt C ist räumlich beweglich. Er wird von einem räumlich beweglichen Gerät gebildet oder befindet sich
an einem solchen Gerät, z.B. an einer Vortriebsmaschine, ei nem Vortriebsschild od.dgl. Die Koordinaten des raumfesten
Polygon- bzw. Refeisizpunktes A können durch Rückwärtsjustierung
auf mindestens einen in seiner Lage geodätisch bzw.
en
markscheiderisch vermessen/festen Hilfspunkt A1 bestimmt und bei Bedarf in zeitlichen Abständen überprüft werden.
markscheiderisch vermessen/festen Hilfspunkt A1 bestimmt und bei Bedarf in zeitlichen Abständen überprüft werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Vermessungsverfahren bilden die
einzelnen Polygonpunkte A, B und C Meßstationen, welche die verschiedenen Komponenten für die Durchführung der
Messungen und die Übertragungen der Meßdaten aufweisen. Die Polygonseiten A-B und B-C des dreidimensionalen vektoriellen
Polygonzugs werden jeweils durch eine Lasermeßstrecke realisiert, die zusätzlich eine unidirektionale
Datenübertragung von der einen Meßstation A bzw. B zur nächsten Meßstation B bzw. C bilden kann. Jede Meßstation,
A, B, B, und C bildet ein rechnergesteuertes Subsystem. Die Auswertung der letzten Daten erfolgt durch einen zentralen
Rechner D. Bei der Anordnung nach Fig. 2 werden die von den einzelnen Meßstationen A, B und C ermittelten
Daten unmittelbar über jeweils einen Datentransfer dem zentralen Rechner D zugeführt, der aus den ermittelten
Daten die Raumkoordinaten des Meßpunktes C ermittelt. Bei der Anordnung nach Fig. 2A werden die an den einzelnen
Meßstationen A, B ... C ermittelten Meßdaten jeweils über die Lasermeßstrecke der nächsten Meßstation zugeführt,
welche die Daten verarbeitet. Lediglich die letzte Meßstation C des Polygonzuges ist mit dem zentralen Rechner
D gekoppelt, der aus den über die verschiedenen Lasermeßstrecken übermittelten Daten die Raumkoordinaten
des Meßpunktes C ermittelt. Die Anordnung nach Fig. 2B ist eine Kombination der in den Fig. 2 und 2A gezeigten
Hierarchiestrukturen. Hier werden die an der Meßstation A ermittelten Meßdaten über die Laserstrecke der Meßstation
B und von dieser dem zentralen Rechner D zugeführt, der außerdem über einen Datentransfer mit der letzten Meßstation
C gekoppelt ist.
Die Informationen über die Anfangskoordinaten und die
Richtungen der einzelnen Teilstrecken (Polygonseiten) werden demgemäß ermittelt und mit Hilfe der Rechner so
verarbeitet, daß an jedem Punkt des Polygonzugs, d.h. an jeder Meßstation, die notwendigen Informationen zur
Berechnung der Raumkoordinaten dieses Punkts zur Verfügung stehen. Die einzelnen Lasermeßstrecken zwischen den
Meßstationen werden mit Hilfe eines Lasers am vorderen Ende der Meßstrecke und mit Hilfe eines Tripelspiegels
am hinteren Ende der Meßstrecke dargestellt. Das Anpeilen und Vermessen der als Anpeilglieder dienenden Tripelspiegel
erfolgt auf automatischem Wege, wie weiter unten noch näher erläutert wird.
Die Subsysteme der einzelnen Meßstationen A, B, C sind demgemäß über die Lasermeßstrecken optisch gekoppelt,
wobei die Übertragung der Meßdaten entweder unmittelbar zum zentralen Rechner D oder aber über die Laserstrahlen
erfolgt. Bei der Ausführung nach Fig. 2B sind die beiden Meßstationen B und C jeweils über eine Kabelverbindung
an den zentralen Rechner D angeschlossen, der die ermittelten Meßdaten von den Meßstationen B und C
zugeführt erhält und dadurch in der Lage ist, die Raumposition des von der Meßstation C repräsentierten Meßpunktes
exakt zu bestimmen.
Die Bestimmung der Raumdaten erfolgt zweckmäßig im Polarkoordinatensystem.
Hierzu brauchen lediglich die Länge R, Rl, R2 usw. der Lasermeßstrecken (Fig. 1) sowie jeweils
zwei Winkel bestimmt zu werden. Die Koordinaten der ver-
schiedenen relativen Koordinatensysteme der einzelnen Polygonpunkte
können in bekannter Weise ineinander umgerechnet werden, wenn die relative Lage der Koordinatensysteme zueinander
in ihrer Art bekannt ist. Die relative Lage zweier Koordinatensysteme kann angegeben werden durch die Koordination
des Ursprungs eines der beiden Koordinatensysteme bezüglich des anderen (3 Variable) sowie durch drei Winkel,
die die Lage der Achsen der beiden Koordinatensysteme relativ zueinander beschreiben, die Transformation der Koordinaten
vom einen in das andere System kann dann in bekannter Weise durch Tensoroperation erfolgen. Eine Koordinatentransformation
im dreidimensionalen Raum ist damit durch sechs lineare unabhängige Variable eindeutig definiert. Bei der
Durchführung des Vermessungsverfahrens wird demgemäß die relative Lage der Koordinatensysteme der Polygonpunkte A,
B und C sukzessive bestimmt und es werden aus den relativen Koordinaten des Meßpunktes C die Koordinaten bezüglich des
A A'
Referenzsystems /,also die absoluten Raumkoordinaten bestimmt.
Die Messung der Koordinaten erfolgt dabei durch Winkelmeßgeräte einerseits sowie durch die Messung der Längen
der Teilstrecken des Polygonzuges, wie dies weiter unten noch näher erläutert wird. Während die Messung der Winkel
zwischen ein- und ausfallendem Laserstrahl durch Winkelkodierer und die Winkel bezüglich der Horizontalen durch
Inklinometer ermittelt werden, erfolgt die Vermessung der jeweiligen Längen R, Rl, R2 usw., wie erwähnt, durch Laserabstandsmessung.
Die Lasermeßstrecken werden dabei in Reflexion betrieben, d.h. der von dem Laser gelieferte Laserstrahl
wird am Ende der Lasermeßstrecke zum Ausgangspunkt reflektiert. An den Meßstationen A und B befindet sich zu
diesem Zweck jeweils ein rechnersteuerbarer Laser, während an den Meßstationen B und C jeweils als Anpeil- und Reflexionsglied
ein Tripelspiegel vorhanden ist. Die Laser sind Bestandteil eines Lasermeßkopfes, der nachfolgend im Zusammenhang
mit Fig. 3 näher beschrieben wird.
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Der Lasermeßkopf 1, dessen Aufgabe, wie erwähnt, darin besteht, die räumlichen Positionen des an der nächstfolgenden
Meßstation befindlichen Tripelspiegels 2 selbständig aufzufinden und zu vermessen, bildet gemäß Fig. 3 eine geschlossene
Baueinheit in Gestalt eines Zylinderkörpers. Bei Verwendung des Lasermeßkopfes 1 in Verbindung mit einem Tripelspiegel
2 wird davon ausgegangen, daß ein in einen Tripelspiegel fallender Laserstrahl parallel zum einfallenden
Strahl unter einem Abstand reflektiert wird, der eine eindeutige Funktion des Laserstrahlabstandes vom Tripelspiegel
Zentrum ist. Beim Überstreichen eines Tripelspiegels mit einem parallelen Lichtbündel nimmt daher der Parallelversatz
des reflektierten Strahls zunächst ab, bis die zentrumsnächste Position des Strahls erreicht wird, und wächst
dann wieder an. Dabei wird der Laserstrahl stets in die Richtung parallel versetzt, in der, vom ausgesandten Strahl
aus gesehen, das Zentrum des Tripelspiegels zu suchen ist. Um den Laserstrahl exakt auf das Zentrum des Tripelspiegels
zu richten, muß demgemäß der Laser so lange in die Richtung gedreht werden, in der der reflektierte Strahl zurückkommt,
bis der Laserstrahl exakt in sich selbst zurückläuft. Das Regelkriterium ist also Parallelversatz Null.
Mit der vorstehend beschriebenen Methode kann daher ein Tripelspiegel
2 einer Meßstation B oder C in einem größeren Raumbereich automatisch aufgefunden werden, wenn bekannt ist,
daß sich in diesem Raumbereich nur ein einziger Tripelspiegel befindet. Ist der Tripelspiegel 2 von dem Lasermeßkopf der
im Polygonzug davorliegenden Meßstation B oder A gefunden,
so kann er mit Hilfe desselben Kriteriums auf sein Zentrum geregelt werden. Der Abstand des Tripelspiegels von dem Laser,
d.h. also die Länge der jeweiligen Polygonseite läßt sich über eine Laufzeitmessung ermitteln. Die Richtung, d.h.
zwei Winkel, und der Abstand des Tripelspiegels 2 vom Laser aus geben die Polarkoordinaten des Tripelspiegels. Der Lasermeßkopf
1, von denen sich jeweils einer an den Meßstati-
.AS-
onen A und B befindet, ist eine gegenüber dem zugeordneten Tripelspiegel 2 der folgenden Meßstation bewegliche Baueinheit.
Der Lasermeßkopf 1 weist einen Laser 3 als Laserstrahlquelle auf. Der Laserstrahl wird vor einer Aufweitoptik 4
mit Hilfe einer Strahlteilerplatte 5 od.dgl. geknickt. Der Laser 3 ist demgemäß rechtwinklig zur Achse der Aufweitoptik
4 und der im Abstand davorliegenden Strahlteilerplatte
5 angeordnet, wodurch sich eine verhältnismäßig kleine Baugröße des Lasermeßkopfes 1 ergibt. Der Laserstrahl verläßt
den Lasermeßkopf durch ein Fenster 6 in einem Linsensystem 7. Der von dem Tripelspiegel 2 reflektierte Laserstrahl
läuft im Lasermeßkopf 1 verschiedene Wege: Der zentrisch, also innerhalb des Emissionsfensters 6 einfallende Teil des
Laserlichtes wird zuerst von der nun invers arbeitenden Aufweitoptik 4 konzentriert und nach dem Durchtritt durch die
aus einem halbdurchlässigen Spiegel bestehende Strahlteilerplatte 5 mit einer zusätzlichen (nicht dargestellten) Linse
auf eine schnelle Photodiode 8 fokussiert. Diese mißt die Laufzeit des Laserstrahls, um über die Laufzeit den Abstand
des Tripelspiegels von dem Lasermeßkopf, d.h. also die Länge
der jeweiligen Lasermeßstrecke (Polygonseite) zu bestimmen.
Der außerhalb des Sendestrahls zurückkommende Teil des reflektierten
Laserstrahls trifft auf das Linsensystem 7. Dieses besteht aus zwei oder, wie in Fig. 3 dargestellt, vier
Segmenten von Fresnel-Linsen 71, welche das Fenster 6 umschließen
und deren optische Achsen parallel zur zentralen Achse der Aufweitoptik 4 durch zwei bzw. vier Raumfilter 9a
bis 9d verlaufen. Die Raumfilter (Blenden) 9a bis 9d sind in der Fokalebene des jeweils vorgeschalteten Fresnel-Linsensegments
7' angeordnet und haben die Aufgabe, zur optischen Achse parallele Strahlen, insbesondere Tripelspiegelreflexe,
passieren zu lassen. Die Teilung der Fresnel-Linsen in Segmente ermöglicht eine sehr kurze Baulänge des Lasermeßkopfes
1, da der Strahlengang zwischen den Fresnel-
Linsen 71 und den Raumfiltern 9a bis 9d nicht von der Aufweitoptik
4 behindert wird. Im Abstand hinter den Raumfiltern 9a bis 9d ist jeweils ein geviertelter XY-Sensor 10a
bis 1Od untergebracht, welcher eine Aussage über die Parallelverschiebung des reflektierten Lichtes vom emittierten
Laserstrahl erlaubt. Jeder XY-Sensor besteht aus einem lichtempfindlichen Sensor. Aufgrund der Rotationssymmetrie
des Lasermeßkopfes 1 und der drehsymmetrischen Anordnung der Komponenten 9a bis 9d und 10a bis 1Od und der axialen
Anordnung der Komponenten 4, 5 und 8 ist der Lasermeßkopf exakt auf das Zentrum des Tripelspiegels 2 ausgerichtet,
wenn alle vier Einzelsensoren 10a bis 1Od dasselbe Ausgangssignal liefern.
Da im abgeglichenen Fall die Hauptintensität des reflektierten Laserlidhts zentrisch zurückkommt und in jedem Fall genügend
Lichtintensität zur Laufzeitmessung auf die Photodiode
8 fallen muß, ist eine zuverlässige Arbeitsweise gegeben. Da der empfangene Laserstrahl zunächst durch die Aufweitöptik
4 komprimiert (gebündelt) wird, kann die Fokussierung auf die Photodiode 8 mit einer Linse kürzerer Brennweite
und damit platzsparender geschehen. Die Justierung des Lasers 3 kann auf einfache Weise durch den Spiegel 2 geschehen.
Der Laserstrahl kann zusätzlich moduliert werden, um über dieselbe Laserrichtstrecke Informationen, z.B. über die Position
des Lasermeßkopfes 1 oder des Tripelspiegeis 2 zu übertragen. Die Datenaufnahme geschieht über eine Photodiode
11 (Fig. 6, 7 und 8), die hinter dem Zentrum des Tripelspiegels 2 angeordnet ist. Da der ausgerichtete Laserstrahl
stets in das Zentrum des Tripelspiegel 2 trifft und in sich selbst reflektiert wird, ist zum einen sichergestellt,
daß der Laserstrahl die Photodiode 11 trifft, zum anderen, daß der Sender merkt, wenn die Übertragungsstrecke
durch ein Hindernis unterbrochen wird. Damit ist eine siehe-
re Datenübertragung gewährleistet.
Im folgenden werden in Verbindung mit den Fig. 4 bis 8 Ausführungsbeispiele
der an den verschiedenen Polygonpunkten angeordneten Meßstationen A, B und C beschrieben. Die Meßstation
A gemäß Fig. 4 ist als Baueinheit um eine horizontale Achse H und eine vertikale Achse V gesteuert drehbar
aufgehängt. Die vertikale Achse V ist dabei ortsfest montiert. Das Suchen und Vermessen eines Tripelspiegeis 2 an
der angepeilten Meßstation B geschieht durch Drehen der gesamten Meßstation A um diese Achsen H und V mittels eines
geeigneten (nicht dargestellten) Drehantriebs. Die Koordinaten des angepeilten Tripelspiegels 2 der Meßstation
B werden dann über die Lasermeßstrecke unidirektional an die Meßstation B (Fig. 2A und 2B) oder zum zentralen Rechner
D (Fig. 2) weitergegeben.
Die Meßstation A gemäß Fig. 4 besteht aus einem hier schematisch angedeuteten
Lasermeßkopf 1, einem Querneigungsgeber 12, einem Präzisionsneigungsgeber
13 und einem nordsuchenden Navigationssystem (Kreiselkompaß). Diese Komponenten sind zu der um die Achsen
H und V räumlich bewegbaren Baueinheit 15 zusammengeschlossen. Die Meßstation A weist außerdem den (nicht dargestellten)
Drehantrieb sowie den (ebenfalls nicht dargestellten) stationseigenen Rechner (Mikroprozessor) auf.
Der vom Laser 1 gelieferte Laserstrahl der Lasermeßstrecke ist mit 16 bezeichnet. Die Neigungsgeber 12 und 13 legen
die Längsneigung des Systems bezüglich der Horizontalen fest. Das nordsuchende Navigationssystem 14 bestimmt den
Winkel zwischen der Nord-Süd-Achse der Erde und der Meßstation A. Die Koordinaten der Meßstation A können durch
Anpeilen eines Tr.ipelspiegels 2 bekannter Position, gemäß Fig. 1 des Tripelspiegels am Referenzpunkt A1, ermittelt
werden, wobei die zusätzlich notwendige Richtungsinformation durch die Neigungsgeber 12 und 13 und das nordsuchende
Navigationssystem 14 gele^fert werden.In entsprechender Wei
se wird von der Meßstation A aus ein Tripelspiegel 2 an der
zunächst unbekannten Position der Meßstation B vermessen.
Die Meßstation A gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von derjenigen
nach Fig. 4 im wesentlichen nur dadurch, daß anstelle des nordsuchenden Navigationssystems 14 ein Inkrementalwinkelkodierer
17 und ein Prazisionswxnkelkodxerer 18 vorgesehen sind. Durch Anpeilen des am Referenzpunkt A' befindlichen
Tripelspiegels 2 wird hier der Nullpunkt der Inkrementalwinkelgeber
17 und 18 für die Achsen H und V festgelegt. Die zusätzlich benötigte dritte Winkelinformation
liefern die beiden Neigungsgeber 12 und 13.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Meßstation B, die in ihrem Aufbau ähnlich derjenigen nach Fig. 5 ist, jedoch
zusätzliche Komponenten enthält. Im einzelnen umfaßt die Meßstation B zusätzlich zu dem rechnergesteuerten Drehantrieb
(nicht dargestellt) einen Lasermeßkopf 1, einen Querneigungsgeber 12, einen Prazisionsneigungsgeber 13, einen
vertikalen Winkelgeber 17, einen horizontalen Winkelgeber 18 noch einen Tripelspiegel 2, die ihm zugeordnete
Photodiode 11 und ein sogenanntes eindimensionales optisches
Auge 19. Auch hier sind sämtliche Komponenten zu einer Baueinheit zusammengefaßt, die sich mit Hilfe des rechnergesteuerten
Drehantriebs um die horizontale und vertikale Drehachse drehen läßt. Die Photodiode 11 dient zur Laserdemodulation.
Zusätzlich kann zur Erhöhung der Genauigkeit bei großen Längs- oder Querneigungen je ein horizontaler
und vertikaler Winkelkodierer eingebaut werden. Die Neigungsgeber bestimmen dann den Nullpunkt der Winkelkodierer
(Horizontale). Größere Neigungen, bei denen die Neigungsgeber ungenauer arbeiten, können dann über die Winkelkodierer
bestimmt werden.
Die Meßstation B ist gemäß Fig. 6 um die beiden Achsen H und V gesteuert drehbar. Es wäre aber auch möglich, die Meßstation
B, wie in Fig. 8 gezeigt, in einem Drehpunkt vertikal
und horizontal verschwenkbar zu lagern, wobei im Abstand
von dem Drehpunkt zwei Verstellschrauben 20 oder sonstige
Verstellorgane zur Höhen- und Seitenverschwenkung der Meßstation B vorgesehen sind.
Die Koordinaten der Meßstation B können dem vom vorhergehenden Polygonpunkt des Polygonzugs ausgehenden Laserrichtstrahl
der Meßstation A entnommen werden (Fig. 2A und 2B) oder vom zentralen Rechner D verarbeitet werden (Fig. 2). Die Richtung
des von der Meßstation B ausgesandten Laserstrahls 16 wird über die beiden Neigungsgeber 12 und 13 und das eindimensionale
optische Auge 19 bestimmt. Die Meßstation B sucht und vermißt selbständig den nächsten Tripelspiegel 2 am Meßpunkt
C; sie sendet die Meß-Koordinaten sowie sämtliche Informationen, die über die einlaufende Lasermeßstrecke A-B
kommen, über die auslaufende Lasermeßstrecke B-C weiter (Fig. 2A und 2B). Gleichzeitig können diese Informationen
über eine externe Schnittstelle dem zentralen Rechner D ausgegeben werden (Fig. 2 und 2B).
Es versteht sich, daß auch eine größere Anzahl von Meßstationen B, ggf. variabler Bauweise, hintereinander geschaltet
werden können, um einen beliebig langen Polygonzug aus Lasermeßstrecken aufzubauen.
Die Meßstation C stellt das letzte Glied des Polygonzugs dar. Sie umfaßt einen Tripelspiegel 2, der von der Meßstation
B her angepeilt wird, ferner eine hinter dem Tripelspiegel angeodnete Photodiode 11 zur Demodulation des Laserstrahls,
ein eindimensionales optisches Auge 19 mit einem Sensor 22 sowie einem Querneigungsgeber 12 und einem
Längsneigungsgeber 13. Auch hier sind sämtliche Komponenten zu einer rechnergesteuerten Baueinheit zusammengefaßt, die
sich ortsfest an dem zu vermessenden Gerät od.dgl. befindet. Der Querneigungsgeber 12 kann ggf. auch entfallen. Die Richtung
zwischen einlaufendem Lasermeßstrahl 16 und der Verbindungslinie zur Meßstation C kann aus Neigungsgebern und ein-
dimensionalem optischen Auge 19 bestimmt werden. Die Richtungsinformation
sowie die über die einlaufende Lasermeßstrecke ankommende Information können über eine externe
Schnittstelle ausgegeben werden.
Gemäß den Fig. 2, 2A und 2B ist mindestens eine der B- und/
oder C-Meßstationen, im allgemeinen die letzte B-Meßstation und die C-Meßstation (Fig. 2B) über ihren stationseigenen Rechner (Mikroprozessor)
mit dem zentralen Rechner D verbunden. Dieser verfügt damit über alle Informationen (Relativkoordinaten
der Polygonzugteilstrecken und Richtung), die zur Berechnung des räumlichen Polygonzugverlaufs und damit zur Bestimmung der
Koordinaten des Punktes C notwendig sind. Der Zentralrechner D ist gemäß Fig. 2 außer mit einer Stromzuführung 24
mit einer Eingabe für Meßdaten, sei es in Form einer handeingabe oder eines Datenträgers, versehen. Die den Referenzpunkt
bildende Meßstation A, die so montiert ist, daß sowohl die Meßstation B als auch der fest vermessene Punkt
A' angepeilt werden kann, weist ebenfalls eine Befehlseinheit 26 (Zustandsanzeige, Tastatur) auf, um Start-, Stopp-
und Reset-Befehle geben zu können. Die vorgenannten stationseigenen
Rechner (Mikroprozessoren) dienen zur Nachführung des Lasers, zur Koordinatenberechnung sowie zur Datenübertragung,
wie dies im einzelnen erläutert worden ist. An der Meßstation C dient der Rechner zur Kommunikation mit
dem zentralen Rechner D, mit dem er über ein Kabel gekoppelt ist.
Im folgenden wird das eindimensionale optische Auge 19 unter Bezugnahme auf Fig. 9 näher erläutert. Diese Vorrichtung
dient zur Bestimmung des Neigungswinkels der betreffenden
Meßstation zur Horizontalen. Grundsätzlich kann das eindimensionale optische Auge 19 gemäß Fig. 9 zur Bestimmung
der Richtung bzw. der räumlichen Winkelverteilung eines aus beliebiger Richtung auf eine Fläche fallenden Lichtbündels
(Laserstrahls), mit hoher Auflösung für einen unabhängigen Winkel bestimmt werden. Grundsätzlich könnte diese Aufgabe
so gelöst werden, daß das einfallende Lichtbündel mittels eines Linsensystems auf ein zweidimensionales Lichtaufnahmesystem
(Vidikon, zweidimensionales CCD-Array u.dgl.) abgebildet wird. Das Lichtaufnahmesystem müßte dann eine Auflösung
von mindestens 4000 χ 4000 = 16 Millionen Punkten besitzen. Eine so hohe Auflösung ist zu wirtschaftlich tragbaren
Kosten nicht verfügbar.
Läßt sich jedoch der nicht benötigte Winkel auf optischem Wege eliminieren, können existierende lineare Aufnehmer
diese Auflösung, z.B. lineare CCD-Arrays mit z.B. nur 4096 Photoelementen eingesetzt werden. Das Problem reduziert
sich damit auf die Aufgabe, ein aus beliebiger Richtung auf eine Fläche fallendes Lichtbündel auf lichtoptischem
Weg so vorzuverarbeiten, daß das resultierende Lichtbündel
nur noch von einem der beiden unabhängigen Einfallswinkel abhängt und von einem linearen Sensor, z.B. einem
linearen CCD-Array, weiterverarbeitet werden kann. Zur Lösung dieses Problems dient das eindimensionale optische
Auge 19, welches gemäß Fig. 9 aus einer dünnen, planparallen und optisch transparenten Glasplatte besteht, die eine
angenähert dreieckförmige oder trapezförmige Umrißform hat und an ihrer einen (schmalen) Stirnseite ein Eintrittsfenster
30 und an ihrer gegenüberliegenden breiteren Stirnseite ein Austrittsfenster 31 aufweist. Die Glasplatte leitet
das auf das Eintrittsfenster 30 fallende Lichtbündel auf die gegenüberliegende Seite weiter und wirkt damit als zweidimensionaler
Lichtleiter.
Die Glasplatte ist aus zwei Teilstücken 32 und 33 unterschiedlicher
Brechkraft zusammengesetzt. Die Grenzfläche E zwischen diesen beiden plattenförmigen Teilstücken 32 und
33 ist so berechnet, daß in das Eintrittsfenster 30 einfallende parallele Lichtstrahlen verschiedener Koordinaten Y
auf einer Fokallinie H zusammentreffen, die sich in Querrichtung über etwa die Breite des Ausgangsfensters 31 er-
3A04A95
streckt. Lichtstrahlen mit verschiedenen Koordinaten Z und verschiedenen Winkeln Θ1 werden durch Totalreflexionen zum
Austrittsfenster 31 transportiert. Das einfallende parallele Strahlenbündel wird somit entlang der Linie G auftreffen,
wobei der Ort der Linie G in Y-Richtung von θ und ¥ gemäß
dem Snellius'sehen Brechungsgesetz angewendet auf das Eintrittsfenster
abhängt. Für kleine θ hängt dieser Ort nur von y ab. Die Grenzfläche E kann, wie gezeigt, zumindest angenähert
durch eine Zylinderfläche gebildet werden. Die Fokallinie beschreibt dann einen Kreis F.
Ein entlang der Fokallinie H angebrachter linearer Photoaufnehmer
22 (Fig. 6 und 7) kann den Winkely eines parallelen
Lichtbündels messen. Bei Verwendung eines hochauflösenden Sensors, wie eines CCD-Arrays, kann eine Intensitätsverteilung
in Abhängigkeit vom Winkel ^erreicht werden. Der Sensor muß auf beiden Seiten der Symmetrieebene senkrecht zur
vertikalen Z-Achse empfindlich sein. Aus geometrischen Überlegungen ergibt sich, daß in Abhängigkeit vom Abstand
von Eintrittsfenster 30 zum Austrittsfenster D, dem Winkel
Θ1 und dem Winkel y aufgrund des optischen Weges im Glas
die Intensität jeweils auf der einen Seite dieser Ebene am Ort des Sensors 22 verschwinden kann. Besitzt also das eintretende
Lichtbündel des Laserstrahls einen Durchmesser in der Größenordnung der Dicke der Glasplatte 32, 33, so hängt
unter Beachtung der Grenzwinkel die Verteilung der wieder austretenden Lichtintensität nur vom Winkel if ab. Die
Lichtintensität kann demgemäß von dem in kleinem Abstand hinter der Glasplatte angebrachten schmalen linearen
Photosensor aufgenommen werden. Der Ort des Lichtmaximums am Photosensor hängt nur vom Winkel J"ab. Der Auftreffpunkt
des Lichtstrahls auf die Eintrittsfläche 30 wird bezüglich seiner Auswirkung auf den Ort des Lichtmaximums dadurch
eliminiert, daß im Strahlengang der planparallelen Glasplatte eine Zylinderlinse angeordnet ist, welche durch die
beiden Gläser 32 und 33 unterschiedlicher Brechkraft und entsprechender Formgebung erzeugt wird. Im Betrieb wird der
Photosensor vom jeweiligen stationseigenen Rechner ausgelesen,
der aus der Intensitätsverteilungskurve den Ort des Laserlichtpunktes (Maximum der Intensität) bestimmt- Für
die Teile 32, 33 der Glasplatte können unterschiedliche Kombinationen von Glassorten, z.B. Kronglas BKl und Schwerflint
SF6, Verwendung finden. Der Eintrittswinkel jP wird aus
y und dem aus anderen Messungen bekannten Winkel θ errechnet.
Wie vorstehend dargelegt wird, wird im Betrieb der geometrische Ort des Punktes C oder eines hierzu in fester Raum
anordnung liegenden Punktes von dem Referenzpunkt A aus über einen Polygonzug, dessen Vektoren durch Laserstrecken
aufgespannt werden, rechnergesteuert vermessen, indem die relative Lage der Koordinatensysteme der einzelnen Polygonpunkte
sukzessiv bestimmt und aus den relativen Koordinaten die Koordinaten des Punktes C bezüglich des Referenzsystems
mittels des zentralen Rechners D berechnet werden. Vom jeweiligen Ausgangspunkt einer Polygonseite des Polygonzuges
wird dabei der von dem stationseigenen Rechner gesteuerte Lasermeßkopf 1 so bewegt, daß er den Tripelspiegel
2 am Ende der Meßstrecke auffindet und anpeilt. Ein Teil des vom Lasermeßkopf ausgehenden Las_erstrahls wird mit Hilfe des
Tripelspiegel in sich parallelversetzt reflektiert, während
ein Teil des Laserstrahls zur Messung des Winkels J^des einfallenden
Strahls verwendet wird. Der Parallelversatz des am Tripelspiegel reflektierten Laserlichts dient als Regelkriterium
zur Nachführung des Laserstrahls, woraus sich die
Winkelposition des angepeilten Tripelspiegel entnehmen läßt. Die Länge der Meßstrecke erfolgt, wie erwähnt, über
eine Laufzeitmessung des Laserstrahls. Das eindimensionale optische Auge dient, wie erwähnt, zur Messung der Winkel
zwischen lokalem Koordinatensystem und einfallendem Laserstrahl an den Polygonpunkten B und C. Die ggf. mittels Modulation
dem Laserstrahl in der Meßstation A aufgeprägte Information über den Ort des Tripelspiegel der Meßstation B
(von A aus gesehen), wird dem Laserstrahl entnommen und an den stationseigenen Rechner der Meßstation B weitergegeben.
oder es wird die Information unmittelbar dem zentralen Rech ner aufgegeben. Für die Laser, die zur Längenmessung (über
Laufzeit- oder Phasendifferenz-Messungen) sowie ggf. zur Da tenübertragung modulierbar sein müssen, wird zweckmäßig ein
Halbleiterlaser verwendet. Die im Lasermeßkopf angeordnete Aufweitoptik besteht zweckmäßig aus einem Mehrlinsensystem
mit oder ohne Zwischenfokus und mit oder ohne Raumfilter (Verringerung der Divergenz). Der Strahlteiler wird für den
emittierten Strahl in Reflexion betrieben. Der vom Tripelspiegel reflektierte Strahl wird zwar im Strahlteiler parallel
verschoben, jedoch ist aufgrund der räumlichen Anordnung von Photodiode und Laserfokus eine zusätzliche Justierung
nicht notwendig. Es ist sichergestellt, daß nach Null-Regelung des Tripelspiegels die Datenübertragung über die
Laserstrecke funktioniert, da dann der Laserstrahl das Fenster im Zentrum des Tripelspiegels trifft. Mit dem beschriebenen
Lasermeßkopf 1 in rotationssymmetrischer Ausführung wird die gestellte Aufgabe bei kompakter Bauweise des Geräts
zuverlässig gelöst. Für die Rechner an den Meßstationen A, B, C und für den zentralen Rechner D werden zweckmäßig
Mikrocomputer eingesetzt. Der Rechner der Meßstation A richtet den Α-Laser auf den Tripelspiegel der Meßstation
B aus und regelt eventuelle Abweichungen, verursacht durch Bewegungen der Meßstation B, nach. Außerdem liest der Rechner
in A die Inklinometer aus. Auf Anforderung kann der Rechner einen gegebenen Punkt fixieren und als Bezugspunkt
für weitere Rechnungen nehmen. Der Rechner der Meßstation A gibt seine Meßwerte über die Laserstrecke A-B an den Rechner
der Meßstation B weiter.
Der Rechner der Meßstation B hat die Aufgabe, den hier befindlichen
Laser auf den Tripelspiegel der Meßstation C auszurichten und zu justieren sowie den Ort des aus der
Meßstation ankommenden Laserstrahls im optischen eindimensionalen Auge zu bestimmen. Ferner liest der Rechner der
Meßstation B die Inklinometer aus. Er überträgt ggf. die
von der Meßstation A über die Laserkommunikationsstrecke übermittelten Daten sowie die in der Meßstation B gesammelten
Daten an den Zentralrechner D (Fig. 2B).
In der Meßstation C übernimmt ein aus einem kleineren Mikrocomputer
bestehender Rechner die Aufbereitung der Daten und deren Transfer zum zentralen Rechner D. Die Aufbereitung
der Daten besteht in der Lokalisierung des Lichtpunktes im optischen Auge und der Auswertung des bzw. der Winkelmeßgeräte.
Der zentrale Rechner D übernimmt die zentrale Datenauswertung zur Berechnung der Koordinaten des Meßpunktes C bezüglich
eines fest vorgegebenen Fixpunktes.
Die Meßstation A weist eine Befehlseinheit mit einer Tastatur
und einem Anzeigenfeld auf, in dem der momentane Status des Α-Rechners sichtbar ist. Mit Hilfe der Tastatur
kann die Meßstation A veranlaßt werden, einen Fixpunkt (Tripelspiegel) anzupeilen und die dazugehörigen Koordinaten
dem zentralen Rechner D über den Rechner der Meßstation B mitzuteilen. Ferner kann mit Hilfe der Tastatur eine
Wiederholung des Anpeil- und Meßvorgangs ausgelöst, die Meßstation A in einen definierten Zustand (Reset) gebracht
sowie der Laserstrahl ein- und ausgeschaltet werden. Das Anzeigenfeld gibt dem Benutzer Informationen darüber,
ob die Meßstation A normal funktioniert und ob sie den Tripelspiegel der Meßstation B angepeilt hat.
Das vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 9 beschriebene eindimensionale
optische Auge könnte auch ohne Brechzahländerung im Strahlengang mit einem Paar parallel montierter
Spiegel verwirklicht werden, deren verspiegelte Flächen einander zugekehrt sind, wobei zwischen den beiden Spiegeln ein
kleiner Luftspalt von z.B. 2 mm vorgesehen wird. Am Eintrittsort des Lichtstrahls wird eine fest montierte Schlitzblende
vorgesehen, deren Schlitz parallel zur Oberflächennormalen
der Spiegel verläuft. Bei dieser Anordnung wird der horizontale Ort des eintretenden, ausgedehnten Lichtbündels
durch die Schlitzblende definiert. Der zwischen den Spiegeln laufende Lichtstrahl wird von den beiden parallelen
Spiegeln auf den linearen Fotoaufnehmer gelenkt. Da an keiner Stelle des Strahlengangs Brechung auftritt, kann
eine Änderung des Winkels ψ sich auch nicht auf den Meßort
auswirken.
Das erfindungsgemäße optische Auge beruht demgemäß auf dem
Grundgedanken, ein optisches System, das die Abhängigkeit des einfallenden Lichtstrahls vom Ort in einer Richtung
eliminiert (Schlitzblende oder Zylinderlinse) mit einer zweidimensionalen Lichtleiterkomponente zu kombinieren,
die den Ort des Strahls in einer Richtung fixiert und in der senkrecht dazu liegenden Richtung variieren läßt
(parallele Spiegel oder planparallele Glasplatte). Dabei ist hinter dieser zweidimensionalen Lichtleiterkomponente
im Strahlengang der lineare Fotoaufnehmer zur Messung des Winkels des einfallenden Lichtstrahls in der gewünschten
Richtung vorgesehen.
Für den erfindungsgemäßen Lasermeßkopf und das erfindungsgemäße
eindimensionale Auge wird selbständiger Schutz beansprucht, da sich diese Vorrichtungen auch bei Meßsystemen
anderer Ausgestaltung mit Vorteil verwenden lassen.
Claims (22)
- Ansprücheί 1/ Polygonzug-Vermessungsverfahren zur Positionsbestimmung eines ortsveränderlichen Meßpunktes, dadurch gekennzeichnet , daß die Polygonzug-Messung mit Hilfe von die Polygonseiten darstellenden Lasermeßstrecken durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Polygonzug-Messung rechnergesteuert automatisch durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet , daß die Lasermeßstrekken in Reflexion der Laserstrahlen betrieben werden. - 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Referenzpunkt (A) ausgehend sukzessiv die relative Lage der Koordinatensysteme der Polygonpunkte (B, C) von den dort befindlichen Rechnern bestimmt und/oder aus den erhaltenen Werten die jeweilige Ist-Position des zu vermessenden Punktes mittels eines Zentralrechners (D) ermittelt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ermittelten Meßdaten über die Lasermeßstrecken durch Modulation der Laserstrahlen von einem Polygonpunkt zum nächsten übertragen werden.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dieLangenbestimmung der Polygonseiten durch Laufzeitmessung der Laserstrahlen zwischen den Polygonpunkten erfolgt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ortsbestimmung des Anfangspunktes (A) des Polygonzuges von diesem aus mindestens ein in seiner Lage bestimmter Referenzpunkt (A1) vermessen wird.
- 8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:zur Erzeugung eines Laserstrahl-Polygonzuges sind die Polygonpunkte durch Meßstationen (A, B, C) gebildet, die einen Laser (3) und/oder ein Laserstrahl-Anpeilglied (2) zusammen mit Winkelmeßgeräten (12 bis 14; 17, 18) aufweisen;es ist mindestens ein die Meßdaten verarbeitender Rechner mit zugeordnetem Meßdatentransfer vorgesehen.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß jede Meßstation (A, B, C) mit einem stationseigenen Rechner versehen ist,
- 10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch einen zentralen Rechner (D).
- 11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpeilglied aus einem Reflexionsglied, vorzugsweise einem Tripelspiegel (2), besteht.
- 12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, gekennzeichnet durch Vorrichtungen zur Modulierung und Demodulierung der Laserstrahlen.
- 13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Laser ausgestatteten Meßstationen (A, B) rechnergesteuert verstellbar, insbesondere um vertikale und horizontale Achsen drehbar gelagert sind.
- 14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Tripelspiegel (2) in ihrer Achse ein Fenster (21) aufweisen, und daß hinter diesem Fenster (21) ein optoelektronischer Sensor, insbesondere ein CCD-Array zur Bestimmung der Richtung des auftreffenden Laserstrahls angeordnet ist.
- 15. Lasermeßkopf, insbesondere zur Verwendung bei einer Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastkopf (1) in einer Baueinheit vereinigt einen winklig zur Lasermeßstrecke angeordneten Laser (3), eine halbdurchlässige Strahlteilerplatte od.dgl. (5), eine Aufweitoptik (4) und ein Linsensystem (7) mit einem Fenster (6) aufweist, das mit der Aufweitoptik und der Strahlteilerplatte od.dgl. auf der gemeinsamen Achse der Laserstrahlmeßstrecke liegt, und daß das Linsensystem (7) aus mehreren, insbesondere zwei oder vier Segmenten (71) von Fresnel-Linsen besteht, deren optische Achsen parallel zur zentralen Achse der Aufweitoptik (4) und des Fensters (6) durch optische Sensoren (10a bis lOd) zur Bestimmung der Parallelverschiebung des reflektierten Lichtes des emittierten Laserstrahls laufen.
- 16. Lasermeßkopf nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen den Linsen-Segmenten (71) und den optischen Sensoren (10a bis lOd) Raumfilter (9a bis 9d) angeordnet sind.
- 17. Lasermeßkopf nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet , daß hinter der Strahlteilerplatte (5) od.dgl. eine schnelle Photodiode (8) zur Messung der Länge der Lasermeßstrecke angeordnet ist.
- 18. Lasermeßkopf nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem rotationssymmetrischen zylindrischen Körper besteht, der an seiner einen Stirnseite das Fenster (6) und das es umgebende Linsensystem (7) aufweist, und daß das Fenster (6), die Aufweitoptik (4) und die Strahlteilerplatte (5) in der Achse des Zylinderkörpers und die Sensoren (10a bis lOd) nebst ihren Raumblenden (9a bis 9d) in gleichen Winkelabständen zueinander außerhalb der Achse des Zylinderkörpers liegen.
- 19. Eindimensionales optisches Auge zur Bestimmung des einen der beiden Einfallswinkel eines auf eine Fläche fallenden Lichtstrahls, insbesondere zur Verwendung bei einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das eindimensionale optische Auge <19) aus einem optischen System, insbesondere einer Zylinderlinse, einer Schlitzblende od.dgl., das die Abhängigkeit des einfallenden Lichtstrahls vom Einfallsort in einer Richtung eliminiert, und aus einer zweidimensionalen Lichtleiterkomponente, wie insbesondere einer planparallelen Glasplatte oder parallelen Spiegeln, besteht, die den Einfallsort des Lichtstrahls in der einen Richtung fixiert und in der senkrecht dazu verlaufenden Richtung vari-. •frieren läßt, wobei im Strahlengang hinter der zweidimensionalen Lichtleiterkomponente ein linearer Fotoaufnehmer (22), insbesonder ein CCD-Array, vorgesehen ist.
- 20. Eindimensionales optisches Auge nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer dünnen, planparallen und optisch transparenten Glasplatte mit integrierter Linse besteht, wobei die Glasplatte mit gegenüberliegenden schmalen Stirnflächen als Eintritts- und breitem Austrittsfenster (30, 31) für das Licht versehen ist und aus zwei Plattenstücken (32, 33) mit unterschiedlicher Brechkraft zusammengesetzt ist, deren Grenzfläche (E) so bestimmt ist, daß an der das Eintrittsfenster (30) bildenden Stirnfläche einfallende parallele Lichtstrahlen auf der ausgangsseitig liegenden Fokallinie in Nähe der Meßlinie (H) zusammentreffen, wobei entlang der Meßlinie (H) der optoelektronische Aufnehmer (22) angeordnet ist.
- 21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet , daß die Grenzfläche (E) zumindest angenähert eine Zylinderfläche ist, deren Mittelpunkt auf der Seite des Eintrittsfensters (30) liegt.
- 22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet , daß die Dicke der Glasplatte kleiner als das Fenster (21) im Tripelspiegel (2) und dieses wesentlich kleine^ist als die Dicke des Laserstrahls.
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