Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrzylindrige Brenn
kraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige mehrzylindrige Brennkraftmaschine ist
aus der DE-OS 28 38 681 bekannt. Derartige, mit mehreren
Einlaßventilen versehene Brennkraftmaschinen sind durch
Literleistungen gekennzeichnet, die höher als diejenigen
sind, die sich bei gleichen Bedingungen bei mit einzelnen
Einlaßventilen ausgestatteten Motoren erzielen lassen,
weil sie den Betrieb mit größeren wirksamen Einlaßquer
schnitten gestatten und sich die Zylinder, besonders in
den höheren Drehzahlbereichen, daher mit entsprechend
höherem Füllungsgrad, mehr füllen. Insbesondere kann man
im Fall von zwei Einlaßventilen je Zylinder die Profile
der beiden Steuernocken derselben so wählen, daß das
eine eine wirksame Zylinderfüllung bei den niedrigeren
Drehzahlen ermöglicht, während das andere in der Lage
ist, den Füllungsgrad bei den höheren Drehzahlen zu
optimieren.
Ein Nocken, der zum Beispiel eine längere Öffnungszeit als
der andere mit größeren Vor- und Nachverstellwinkeln beim
Öffnen und beim Schließen hat, verbessert den Füllungsgrad
in den höheren Drehzahlbereichen, weil dadurch während der
Überschneidung mit dem Auslaßventil die Zylinderspülung ge
fördert wird und die in der in den Zylinder eintretenden
Luft- bzw. Gemischsäule vorhandenen Trägheit- und Resonanz
erscheinungen ausgenützt werden.
Ein Nocken dagegen, der eine kürzere Öffnungszeit hat, ist
in den niedrigeren Drehzahlbereichen wirksam, weil dadurch
der Rückfluß der Verbrennungsgase beim Einlaß während der
Überschneidung mit dem Auslaßventil sowie eine Zurückwei
sung vom frischem Gemisch seitens des Zylinders beim Einlaß
im Verdichtungshub verhindert werden.
Jedoch können auch diese Motoren eine gewisse Verschlechte
rung des Füllungsgrades zeigen, wenn sie bei niedriger Dreh
zahl mit starken Öffnungen der Drossel bzw. Drosseln der
Luft oder des angesaugten Gemisches laufen.
Unter diesen Bedingungen kann nämlich durch das Einlaßven
til, das eine längere beim Öffnen vorverstellte und beim
Schließen nachverstellte Öffnungszeit hat, ein Teil der
Frischladung wegen des verzögerten Schließens des Ventils
in die Einlaßleitung zurückfließen, weil der den Verdich
tungshub beginnende Kolben in Ermangelung der Trägheitswir
kung einen gewissen Druck auf die Frischladung ausübt.
Aus der DE-PS 5 71 021 ist es im Zusammenhang mit einer
Zweitakt-Brennkraftmaschine bekannt, die oberen Einlaß-
und Auspuffschlitze mit derart ausgebildeten Abschluß
organen zu steuern, daß nicht nur die Periode der Luft
zufuhr und des Auspuffes während des Betriebes gegen
einander verschoben, sondern auch noch die Teilperioden
für sich verlängert oder verkürzt werden können. Durch
die oberen und unteren Schlitze werden in den Zylinder
eingeführte Luft durch getrennte Leitungen zugeleitet.
Um das Eindringen von Auspuffgasen in die Luftzuleitung
zu verhindern, kann in der Luftzuleitung ein Sicherheits
ventil vorgesehen sein, durch das die Luftzuleitung bis
zur Öffnung der unteren Auspuffschlitze geschlossen
gehalten bleibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brenn
kraftmaschine zu schaffen, bei der möglichst geringe
Füllungsverluste in Kauf genommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Die Lösung kennzeichnet sich
aus durch die Anordnung von Rückschlagventilen im zu
einem Nebenventil führenden Nebenkanal der Haupteinlaß
leitung. Dabei ist das Rückschlagventil bevorzugt in
der Einlaßleitung vorgesehen, die zum Einlaßventil mit
der längeren Öffnungszeit führt. Die Rückschlagventile
gestatten den Luft- bzw. Gemischzufluß zum Zylinder,
verhindern jedoch den umgekehrten Fluß von der Einlaß
leitung nach außen.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung gelangt die Luft oder
das frische Gemisch, das durch das Einlaßventil in den
Zylinder eingeführt wird, in die Einlaßleitung durch
die Rückschlagventile, die sich während des Einlaßhubes
des Zylinders öffnen, wenn sie unter einem gewissen Druck
unterschied stehen. Das frische Gemisch, das in den
niedrigeren Drehzahlbereichen der Brennkraftmaschine
wegen des verzögerten Schließens des Einlaßventils
aus dem Zylinder in die Einlaßleitung zurückfließt, wird
dagegen in dieser Leitung durch die Rückschlagventile
zurückgehalten, die wegen des fehlenden Druckunter
schiedes geschlossen bleiben. So wird in der Einlaß
leitung zwischen den Rückschlagventilen und dem Ein
laßventil ein Rückstau von Gemisch bewirkt, das einen
gewissen Überdruck hat. Das Gemisch kann daher am Anfang
des anschließenden Einlaßhubes in den Zylinder zurück
fließen, um dadurch die Ladungsdichte im Zylinder zu
erhöhen. Außerdem wird das Austreten des Verbrennungs
gases während der Überschneidung mit dem Auslaßventil
gefördert. Daraus ergibt sich eine deutlich verbesserte
Füllung im niedrigeren Drehzahlbereich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend
an Hand der Zeichnung näher beschrieben,
die eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
darstellt. Es zeigt
Fig. 1 den Kopf eines mit einer erfindungsgemäßen Einlaß
anlage ausgestatteten Motors im Teilschnitt und
Fig. 2 eine Schnittansicht nach der Bezugsebene II-II von
Fig. 1.
In Fig. 1 sind mit 10, 11, 12 drei der Leitungen des Ansaug
krümmers 13 eines Vierzylinder-Reihenmotors und mit 14 ins
gesamt der Zylinderkopf bezeichnet. Durch die Leitungen 10,
11, 12 fließt das Luft- und Benzingemisch oder eventuell
nur die Luft, das oder die dem Motor zugeführt werden soll.
In der Figur ist bzw. sind die Drossel bzw. Drosseln nicht
dargestellt, die in der Regel vor oder in den Leitungen 10,
11, 12 zum Regeln der Kraftstoffzufuhr angeordnet sind.
In der Figur ist insgesamt mit 15 ein Anschlußblock bezeich
net, der mit den zu den Leitungen 10, 11, 12 koaxialen Lei
tungen 16, 17, 18 ausgestattet ist und Aufnahmen für
Körper 19, 20, 21 aufweist, in denen weitere, von ersten
Leitungen 22, 23, 24 und abzweigende Leitungen 25, 26 ausgebildet sind.
Mit 27, 28 sind Haltestifte der Körper 19, 20 im Block 15
und mit 31, 32, 33 die dazwischen angeordneten Dichtungsrin
ge bezeichnet.
Die ersten Leitungen 22, 23, 24 schließen sich an die im Zylinderkopf aus
gebildeten Leitungen 34, 35, 36 an, die mit den Einlaßven
tilen 37, 38, 39 versehen sind. Die Abzweigleitungen 25
und 26 münden durch Lamellen-Rückschlagventile 40 und
41 in Nebenkanäle 42 und 43 ein, die in
im Zylinderkopf ausgebildete und mit Nebenventilen
46 und 47 versehenen Nebenkanäle 44 und 45 übergehen.
Die Rückschlagventile 40 und 41 bestehen aus den vorgespann
ten Federlamellen, die an Wänden 48 und 49 der Körper
20 und 21 mit eingenieteten Bolzen 50, 51, 52, 53 und
dazwischen angeordneten Bogenkeilen 54 und 55 befestigt
sind, die für die Lamellen als Anschlag dienen.
In Fig. 1 ist der Umfang der im Zylinderkopf 14 ausgebildeten Ver
brennungskammern 56, 57, 58 gestrichelt dargestellt. Mit 59,
60, 61 sind Auslaßventile der Zylinder und mit 62, 63,
64, 65 Zündkerzen, jeweils zwei für jeden Zylinder, be
zeichnet. Dann sind mit 66, 67, 68 im Zylinderkopf aus
gebildete Auslaßleitungen bezeichnet, die in Leitun
gen 69, 70, 71 des Auspuffkrümmers münden. Schließlich
sind in Fig. 1 mit 73 und 74 Hohlräume für das Kühl
wasser des Zylinderkopfes bezeichnet.
Insbesondere wird jeder Zylinder durch zwei Einlaßventile
unterschiedlicher Abmessungen, und zwar ein kleineres, wie
46 und 47, und ein größeres Einlaßventil, wie 37 und 38,
gespeist, um die Geschwindigkeit des durch ein Ventil, und
zwar durch das kleinere Ventil, fließenden Stromes zu er
höhen und eine Turbulenz zu bewirken, die das in den Zylin
der eintretende Luft- und Bezingemisch inniger vermischt
und die Verbrennung verbessert.
Außerdem sind zur Steuerung der größeren Ventile 37, 38,
39 Nocken vorgesehen, die engere Öffnungswinkel als die Noc
ken aufweisen, die die kleineren Ventile 46 und 47 betätigen.
Letztere arbeiten daher mit größeren Vor- und Nachverstell
winkeln beim Öffnen und beim Schließen, um die Füllung im
höheren Drehzahlbereich zu verbessern, während die ersten
mit engeren Vor- und Nachverstellwinkeln beim Öffnen und
beim Schließen arbeiten, um im niedrigeren Drehzahlbereich
Füllungsverluste zu verhindern.
Die Lamellen-Rückschlagventile
40 und 41 gestatten während der Einlaßhübe den Eintritt von Luft oder Gemisch
in die Leitungen 44 und 45,
wenn im Bereich der Lamellen-Rückschlagventile
40 und 41 ein Druckunterschied erzeugt wird, der ihre Vor
spannung überwinden und sie bis zum Anschlag gegen Bo
genkeile 54 und 55 anheben kann.
Sinkt dagegen dieser Druckunterschied unterhalb des zum
Überwinden der Vorspannung erforderlichen Wertes, so schließen
die Lamellen-Rückschlagventile 40 und 41 die Leitungen 44 und 45 und das Ge
misch, das wegen der großen Schließverzögerungswinkel der
Ventile 46 und 47 bei im niedrigeren Drehzahlbereich mit
starken Öffnungen der Drossel oder Drosseln laufendem Motor
aus den Zylindern in die Einlaßleitungen 44 und 45 zurück
strömen kann, wird in diesen Leitungen 44 und 45 zurückgehal
ten und daran gehindert, nach den Einlaßleitungen 10, 11,
12 zurückzufließen. Dadurch wird in den Leitungen 44 und 45
ein Rückstau an Gemisch bewirkt, das einen gewissen Überdruck
aufweist und daher in der Lage ist, am Anfang des anschließen
den Einlaßhubes in den entsprechenden Zylinder zurückzu
fließen, wodurch die Frischladungsdichte erhöht und der
Austritt der Verbrennungsgase mit Spülwirkung während der
Überschneidung mit den Auslaßventilen 59, 60, 61 gefördert
wird. Damit läßt sich eine beträchtliche Verbesserung der
Motorfüllung in den niedrigeren Drehzahlbereichen erzielen.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die Lamellen-Rückschlagventile 40 und
41 vor den im Zylinderkopf 14 ausgebildeten Einlaßleitun
gen angeordnet und ihr Abstand von den Einlaßventilen ist
daher ausreichend, um sie vor den Wärmebeanspruchungen zu
schützen, die wegen eines eventuellen Rückflusses der Ver
brennungsgase in die Einlaßleitungen entstehen können.