DE3400521C2 - Verfahren zur Herstellung eines einschaligen Tunnelausbaus - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines einschaligen TunnelausbausInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
einschaligen Tunnelausbaus von mit Schildvortriebsmaschinen
aufgefahrenen Tunnels, bei dem stählerne Schalungselemente
eingebracht werden, die durch Verschweißung oder unter Zwi
schenschaltung von Dichtungen zu einer dichten Schalhaut
zusammengefügt werden, wobei die Schalhaut durch hinterein
ander eingebrachte, wiederausbaubare Stützringe ausgesteift
und der Hohlraum zwischen der Schalhaut und dem Gebirge mit
Beton hinterfüllt wird.
Die einschalige Bauweise zeichnet sich gegenüber der bisher
üblichen zweischaligen Bauweise durch größere Wirtschaft
lichkeit aus. Insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von
Spritzbeton hat man bereits an eine einschalige Bauweise
gedacht (Glückauf-Forschungshefte 39, 1978, Heft 6, Seite
257-262). Ein Problem bei der einschaligen Bauweise aus
Beton ist jedoch die Dichtigkeit. Es gibt zwar Betonarten,
wie z. B. Stahlfaserbeton, der weniger zu Rißbildung neigt,
weil aber nicht ausgeschlossen werden kann, daß auch eine
Auskleidung aus Stahlfaserbeton Zugspannungen erfährt und
Risse bildet, müssen aus Sicherheitsgründen zusätzliche
Dichtungsmaßnahmen vorgesehen werden. Dazu wird meistens auf
der Außenseite der Betonauskleidung eine Dichtungshaut aus
Kunststoff oder eine Drainageschicht angeordnet.
Das hat, abgesehen von dem sich damit ergebenden herstel
lungstechnischen Problem, auch deswegen Nachteile, weil die
die Betonauskleidung außen umgebende Dichtungshaut nicht
mehr zugänglich ist und nicht repariert werden kann.
Bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung (DE-
OS 32 18 643) bestehen die Schalungselemente aus Stahlblech
profiltafeln, die in Tunnellängsrichtung gewellt sind. Die
Stahlblechprofiltafeln werden zu Ringen zusammengesetzt und
bleiben zunächst unverbunden. Deswegen müssen sie abgestützt
werden. Sie werden erst wasserdicht miteinander verbunden,
wenn der zwischen die Stahlblechprofiltafeln und das Gebirge
eingebrachte Beton abgebunden hat. Das ist nicht nur kon
struktiv, sondern auch herstellungstechnisch aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß ein einfach
herstellbarer und zuverlässig abgedichteter Tunnelausbau
verwirklichbar ist und daß auch das sichere Abtragen der
Vorschubpressenkräfte gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Schalhaut eine
membranartige, als Ring ausgebildete Schaldichtungshaut ein
gebaut wird, daß die Schaldichtungshaut durch die Stützringe
in der gewünschten Querschnittsform abgestützt wird und daß
die Stützringe sich mit ihren Stirnflächen aneinander ab
stützend eingebaut werden. Nach bevorzugter Ausführung wird
die Schaldichtungshaut aus Membranringen aufgebaut.
Eine Membran kann bekanntlich nur Zugspannungen in ihrer
Ebene aufnehmen, nicht jedoch Druckspannungen in ihrer Ebene
oder orthogonal zu ihrer Ebene. Bei einem nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellten Tunnelausbau liefert
deshalb die Schaldichtungshaut keinen Beitrag zur Tragfähig
keit der Betonauskleidung. Alle Kräfte, die zu Druckspannun
gen im Tunnelausbau führen, werden von der Betonauskleidung
Übernommen. Kräfte, die Zugspannungen erzeugen, können von
der Betonauskleidung nur in begrenztem Maße aufgenommen
werden, wobei sich in der Betonauskleidung gegebenenfalls
Risse bilden. Die Schaldichtungshaut ist demgegenüber aber
in der Lage, diese Zugspannungen aufzunehmen, so daß die
Dichtigkeit des Tunnels auch dann erhalten bleibt. Sollte
jedoch aus irgendwelchen Gründen die Schaldichtungshaut
reparaturbedürftig werden, so ist eine Reparatur ohne
Schwierigkeiten möglich, weil die Schaldichtungshaut ohne
weiteres zugänglich ist.
Obgleich die Schaldichtungshaut eine Stahlmembran ist, liegt
sie bei im wesentlichen kreisförmigem Innenquerschnitt an
der Betonauskleidung dicht an, ohne daß die Gefahr einer Ab
lösung besteht. Zusätzlich kann die Schaldichtungshaut auch
in der Betonauskleidung verankert sein. Das alles gilt, wenn
die Schaldichtungshaut in Tunnellängsrichtung einen Zylinder
mit im wesentlichen gleichen Querschnitten bildet, aber auch
dann, wenn die Schaldichtungshaut z. B. in Tunnellängsrich
tung gewellt ist.
Aus herstellungstechnischen Gründen kann es zweckmäßig sein,
wenn die Schaldichtungshaut aus in Reihe angeordneten Mem
branringen besteht, die an ihren Stoßstellen miteinander
verschweißt oder unter Zwischenschaltung von Dichtungen mit
einander verschraubt sind.
Weil die membranartige Schaldichtungshaut zusätzlich auch
als Schalung eingesetzt wird, ist es lediglich erforderlich,
den oder die zuletzt gesetzten Membranringe so abzustützen,
daß sie die gewünschte Querschnittsform annehmen und diese
beibehalten, bis der hinterfüllte Beton ausgehärtet ist.
Anschließend können die Stutzen entfernt werden. Die Mem
branringe werden dann aus geometrischen Gründen, aber auch
aufgrund der vorhandenen Haftkräfte zwischen Betonausklei
dung und Membranring in ihrer Lage gehalten.
Die Stützringe können aus Beton oder auch aus Stahl be
stehen. Weil die Stützringe in axialer Richtung an ihren
benachbarten Stützringen abgestützt sind, kann die Reihe der
Stützringe auch als Widerlager für die Vorschubkraft der
Schildvortriebsmaschine dienen.
Im folgenden werden in der Zeichnung dargestellte Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung erläutert; es zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung und teilweise einen
Längsschnitt durch einen Verkehrstunnel im Be
reich des Schildschwanzes einer Schildvortriebs
maschine,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die fertige Tunnelaus
kleidung.
Der in der Zeichnung dargestellte Tunnel wird mit einer
Schildvortriebsmaschine aufgefahren, von der lediglich ein
Schildschwanz 1 sowie ein Füllrohr 2 und eine im Schild
schwanz 1 ringförmig umlaufende Dichtlippe 3 dargestellt
sind. Der Tunnel soll in einschaliger Bauweise erstellt
werden. Dazu werden unter dem Schildschwanz 1 ein oder
mehrere Stahlmembranringe 4 gesetzt, deren Länge in Tunnel
längsrichtung etwa 1 Meter betragen kann. Die Membranringe 4
werden an ihren Stoßstellen miteinander verschweißt oder
unter Zwischenschaltung von Dichtungen miteinander ver
schraubt. Das ist im einzelnen nicht dargestellt. Außerdem
werden die Membranringe 4 so gestützt, daß sie die ge
wünschte Querschnittsform des Tunnels annehmen. Das wird
später erläutert.
Ein zwischen den Membranringen 4 und dem Tunnelausbruch
gebildeter Ringraum 5 wird nach dem weiteren Vorrücken der
Schildvortriebsmaschine mit Beton hinterfüllt, der nach dem
Aushärten mit der bereits vorhandenen Hinterfüllung eine
einschalige Betonauskleidung 6 bildet. Nach dem Entfernen
der Abstützung bilden dann die Membranringe 4 eine innere
Schaldichtungshaut 7, die die Betonauskleidung 6 zuverlässig
abdichtet und die gegebenenfalls mit einfachen Mitteln repa
riert werden kann.
Zur Abstützung der Membranringe 4 dienen bei der Ausführung
nach Fig. 1 Stützringe 9 aus Beton. Es sind jeweils mehrere
Stützringe 8 hintereinander angeordnet, die sich mit ihren
Stirnflächen an den benachbarten Stützringen 8 abstützen, so
daß der jeweils vordere Stützring 8 auch als Widerlager für
die Vortriebskraft der Schildvortriebsmaschine eingesetzt
werden kann. Beim weiteren Vortrieb wird der von der Schild
vortriebsmaschine jeweils am weitesten entfernte Stützring 8
entfernt und unter den Schildschwanz 1 gebracht sowie dort
eingebaut.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines einschaligen Tunnelausbaus
von mit Schildvortriebsmaschinen aufgefahrenen Tunnels,
bei dem stählerne Schalungselemente eingebracht werden,
die durch Verschweißung oder unter Zwischenschaltung von
Dichtungen zu einer dichten Schalhaut zusammengefügt
werden, wobei die Schalhaut durch hintereinander einge
brachte, wieder ausbaubare Stützringe ausgesteift und der
Hohlraum zwischen der Schalhaut und dem Gebirge mit Beton
hinterfüllt wird, dadurch gekennzeich
net, daß als Schalhaut eine membranartige, als Ring
ausgebildete Schaldichtungshaut (7) eingebaut wird, daß
die Schaldichtungshaut (7) durch die Stützringe (8) in
der gewünschten Querschnittsform abgestützt wird, und daß
die Stützringe (8) sich mit ihren Stirnflächen aneinander
ab stützend eingebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schaldichtungshaut (7) aus
Membranringen (4) aufgebaut wird.
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