DE3390316C2 - Verfahren und Kühlsystem zur Verdampfungskühlung von Verbrennungsmotoren - Google Patents
Verfahren und Kühlsystem zur Verdampfungskühlung von VerbrennungsmotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verdampfungskühlung
von Verbrennungsmotoren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und ein Kühlsystem für einen Verbrennungsmotor nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 9.
Es ist bekannt, daß der Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors
in hohem Maße temperaturabhängig ist. Aus diesem Grunde kann
eine größere Änderung der Motorkühlanlage eine bedeutende
Auswirkung auf die Motorleistung haben. Im allgemeinen sind
Verbrennungsmotoren, ob Dieselmotoren oder Motoren mit Fremd
zündung, "Wärmekraftmaschinen" und arbeiten in warmem Zustand
wirkungsvoller. Folglich wird nach üblichen Konstruktions
richtlinien angestrebt, für die Wände der Zylinderbohrungen
eine möglichst hohe Temperatur zu erreichen. Aus diesem Grun
de werden heutige Flüssigkeits-Kühlanlagen unter Druck betrie
ben. Durch Druck wird der Siedepunkt der Flüssigkeit angeho
ben, und folglich kann das Kühlmittel bei höheren Temperatu
ren verwendet werden, ohne daß es "überkocht".
Bei herkömmlichen Kühlanlagen werden jedoch höhere Bohrungs
temperaturen mit ebenfalls erhöhten Temperaturen am Zylinder
kopf erkauft. Dies ruft eine vorzeitige Entzündung der Kraft
stoffladung hervor, die von den meisten Fahrern als "Klopfen"
erkannt wird, und örtliche Wärmeschäden, wie z. B. Risse im
Metall. Eine weitere Einsicht in die Temperaturwirkung wird
aus der Überlegung gewonnen, was mit der Energie des dem Motor
eines Kraftfahrzeuges zugeführten Kraftstoffs geschieht. Dies
läßt sich ungefähr folgendermaßen darstellen:
Wärmeabführung an die Abgase|33% | |
Wärmeabführung an die Motorkühlung | 29% |
indizierte Motorleistung | 38% |
Die indizierte Motorleistung wird zum Teil aufgezehrt durch
Ein-, Durch- und Auspumpen von Gasen in den Verbrennungsräu
men und durch das Auspuffrohr (6% der gesamten Energiezufuhr),
Kolbenringreibung (3%) und sonstige Motorreibung (4%), so
daß eine Motorbremsleistung von 25% der zugeführten Energie
verbleibt. Bei Kraftfahrzeugen, welche das größte Anwendungs
gebiet für Verbrennungsmotoren darstellen, wird nur etwa die
Hälfte der Bremsleistung schließlich für die Fortbewegung
des Kraftfahrzeuges genutzt. Die andere Hälfte geht im Schub
betrieb, bei Leerlauf und Bremsen, durch Reibung und andere
Verluste im Fahrwerk und für das Betreiben von Hilfsaggrega
ten verloren. Etwa die Hälfte der Energie an den Rädern wird
gebraucht, um den Luftwiderstand, der Rest um die Reibung
und- Hysterese der Luftreifen zu überwinden.
Die Motortemperatur beeinträchtigt die Wärmeabführung zur
Zylinderkühlung und den Wirkungsgrad des thermodynamischen
Verfahrens auf verschiedene Weise. Die Motortemperatur hat
nachteiligen Einfluß auch auf die Reibungsverluste. Durch die
bei herkömmlichen Fahrzeugen notwendige Verwendung eines
durch einen Umgebungsluftstrom gekühlten Kühlers wird der Luft
widerstand größer als bei den wirkungsvolleren Karosserie
formen, die benutzt werden könnten, wenn der Kühllufteinlaß
für den Kühler wegfallen würde.
Der Hauptzweck einer Motorkühlanlage besteht darin, den Motor
bei sich ändernden Belastungen und Umgebungsbedingungen in
nerhalb maximaler und minimaler Temperaturgrenzen zu halten.
Der Verbrennungsvorgang in einem Motor erzeugt übermäßig hohe
Temperaturen in den Bereichen, in denen das Gemisch entzündet
wird, normalerweise im oberen Abschnitt des Verbrennungsraumes
bei Kolbenmotoren, und an den Flächen des Auslaßventilsitzes
und der Auslaßöffnung. Übermäßige Temperaturen in diesen Be
reichen rufen Glühzündung hervor, die zum Klopfen des Motors,
zu mechanischem Versagen der Motorwerkstoffe und zu erhöhten
HC- (Kohlenwasserstoff-) und NOx- (Stickoxid-)Emissionen füh
ren. Eine übermäßige Kühlung des Motors hat nachteilige Aus
wirkungen auf den Kraftstoffverbrauch, auf die Abgasemissio
nen von HC und CO, Ablagerungen und den Fahrkomfort des Fahr
zeuges. Temperaturunterschiede im Motor verursachen Wärmever
formung und Wärmespannungen, die zu Motorabnutzung, Undichtig
keiten und Versagen führen. Die ideale Kühlanlage stellt da
her ein Gleichgewicht zwischen diesen Faktoren her, um eine
Temperatur aufrechtzuerhalten, die hoch genug ist, um den
Kraftstoffverbrauch zu senken, die Emissionen so gering wie
möglich zu halten, den Fahrkomfort zu erhalten etc., niedrig
genug ist, um vorzeitige Entzündung und mechanisches Versagen
auszuschalten, und gleichmäßig genug ist, um Wärmeverformung
und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten zu vermeiden.
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Forderungen an
die Kühlung für einen unter stabilen Betriebsbedingungen be
triebenen Motor muß eine Kühlanlage weitere, komplizierende
Forderungen erfüllen. Die Temperatur des Motors steigt mit
zunehmender Motorbelastung. Diese erhöhte Belastung kann be
dingt sein durch erhöhte Geschwindigkeit, Wechsel der Fahr
bahnbeschaffenheit, zusätzliches Gewicht im Fahrzeug oder
durch viele andere Ursachen. Außerdem haben Erhöhungen der
Außentemperatur nachteilige Wirkungen auf Motortemperaturen,
weil der Temperaturunterschied zwischen dem Motor und der
Kühlluft verringert ist. Aus allen vorstehend angegebenen
Gründen ist das Konstruktionsziel eine Kühlanlage, die trotz
sich ändernder Motorbelastungen und Umgebungsbedingungen
eine gleichmäßige Temperatur aufrechterhalten kann.
Der Wärmeübergang durch Strahlung und Konvektion von Verbrennungs
gasen auf die Verbrennungsraumwände, die Wärmeübertragung
durch Leitung durch die Verbrennungsraumwände auf andere Tei
le des Motors und der Bereich, in dem der Wärmeübergang
zwischen dem Metall des Motors und der Kühlanlage stattfindet,
sind alle durch die Motorkonstruktion bestimmte Variablen.
Als solche liegen diese Faktoren außerhalb der Einflußnahme
durch die Auslegung der Kühlanlage und werden zum Zwecke des
Vergleichs zwischen verschiedenen Kühlanlagentypen als kon
stant angenommen.
Wegen der kleinen Größenordnung der Wärmeübertragungszahl von
Luft ist es zum Herabsetzen der Temperatur in einem Motor
erforderlich, daß ein großes Luftvolumen über den Wärmeüber
tragungsbereich strömt. Infolge der starken Veränderungen der
Umgebungsbedingungen, z. B. Umgebungstemperatur und Fahrzeug
geschwindigkeit und Motordrehzahlen, und wegen der Schwierig
keit, die Motortemperatur unter Kontrolle zu halten, ist die
ses Kühlverfahren bei einem Kraftfahrzeugmotor im allgemeinen
nicht zufriedenstellend. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit zu
nimmt, vergrößert sich auch das über den Motor strömende Luft
volumen, und wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit abnimmt oder
das Fahrzeug steht, nimmt das Luftvolumen ab, auch bei Unter
stützung durch einen großen Ventilator; folglich verringert
sich die Kühlwirkung. Außerdem erzeugen verrippte Bereiche
örtlich begrenzte überhitzte Stellen zwischen den Berührungs
stellen zwischen Rippe und Bohrung. Es ist schwierig, die
Motortemperatur zwischen geforderten Grenzwerten zu halten,
so daß dieses Kühlverfahren für Bodenfahrzeuge unwirksam ist.
Weil die Lufttemperaturen in großen Höhen sehr niedrig sind,
ist die Luftkühlung bei Luftfahrzeugen im allgemeinen zufrie
denstellend, wenngleich eine Flüssigkeitskühlung von Luft
fahrzeugmotoren Vorteile bietet.
Die üblichste Anlage zur Beeinflussung der Temperaturen in
Verbrennungsmotoren ist die Flüssigkeitskühlanlage. Herkömm
liche Flüssigkeitskühlanlagen arbeiten unter Druck, mit Zwangs
umwälzung eines flüssigen Kühlmittels mittels einer motorge
triebenen Pumpe. In der als geschlossener Kreis ausgelegten
Anlage wird das flüssige Kühlmittel zwischen dem Wassermantel
des Motors, in dem Wärme von den Verbrennungsräumen auf das
Kühlmittel übertragen wird, und einem Kühler umgewälzt, in
dem Wärme, die das Kühlmittel im Motor absorbiert hat, auf
durch den Kühler strömende Luft übertragen wird. Ein Über
druckventil im Kühlerverschlußdeckel ist auf einen ausreichend
hohen Druck eingestellt, um den Siedepunkt des Kühlmittels
anzuheben, wodurch verhindert wird, daß das flüssige Kühlmit
tel innerhalb des normalen Bereiches der Motorbetriebstempe
raturen entweicht.
Um die Warmlaufzeit des Motors zu verkürzen, ist am Auslaß
des Motorwassermantels ein Thermostatventil angeordnet. Dieses
öffnet nur dann, wenn die Temperatur einen im voraus fest
gelegten Wert übersteigt. Bei Kühlmitteltemperaturen unter
dem voreingestellten Wert des Thermostatventils kann nur
wenig oder kein Kühlmittel zum Motor hin oder von ihm weg
strömen, so daß die Temperatur des im Motorkühlmantel einge
schlossenen relativ kleinen Anteils am gesamten Kühlmittel
rasch ansteigt. Der Motor kann somit nach einem Kaltstart
rascher wirkungsvoller arbeiten.
Wenngleich herkömmliche unter Druck mit einer einphasigen
Flüssigkeit betriebene Kühlanlagen zuverlässig sind und re
lativ wenig Wartung verlangen, haben sie mehrere natürliche
Nachteile. Bei einem Fluid in der flüssigen Phase sind die
Wärmeübertragungszahlen für Oberflächenkonvektion relativ
niedrig und verändern sich mit der Strömungsgeschwindigkeit.
Bei der üblichen Kraftfahrzeug-Kühlanlage strömt gekühlte
Flüssigkeit vom Kühler her in den Motorwassermantel am vor
deren Motorabschnitt unten ein und erwärmte Flüssigkeit
tritt aus dem oberen Motorabschnitt aus. Die vorderen Zylin
der arbeiten damit kühler als die hinteren. Auch ist es
schwierig, eine gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit der
Kühlflüssigkeit in den komplexen Strömungskanälen im Innern
des Kühlmantels beizubehalten, so daß überall im Motor ört
lich überhitzte Stellen entstehen. Es wird angenommen, daß
diese überhitzten Stellen zur Erzeugung von Stickstoffoxiden
in den Motorabgasen beitragen.
Weil die höchsten Temperaturen in den Verbrennungsräumen an
den oberen Abschnitten der Zylinder erzeugt werden und der
Kühlmittelstrom im Motor im wesentlichen nach oben gerichtet
ist, ist der obere Abschnitt jedes Zylinders sehr viel heißer
als der untere Abschnitt. Dieser Temperaturunterschied zwi
schen oberem und unterem Zylinderabschnitt verursacht eine
Wärmeverformung des Motorblocks und des Zylinderkopfes mit,
als Folge, vermehrtem Übertritt von unverbranntem Gemisch in
das Kurbelgehäuse und erhöhtem Ölverbrauch. Die Temperatur
unterschiede zwischen oben und unten sind Ursache für eine
weitere Schwierigkeit, nämlich der Wandabschreckung, die an
den relativ kühleren unteren Zylinderwänden eine Schicht un
verbrannter Gase erzeugt. Dies ist eine Quelle übermäßiger
Mengen Kohlenmonoxids und unverbrannter Kohlenwasserstoffe
in den Abgasen. Sie führt auch zu einer geringeren Kraftstoff
ausnutzung. Außerdem reagieren Flüssigkeits-Anlagen in hohem
Maße und direkt proportional auf Änderungen der Umgebungs
temperatur.
Die Verdampfungskühlung (auch Siedeflüssigkeits- oder Ebul
lientkühlung genannt) von Verbrennungsmotoren ist seit wenig
stens siebzig Jahren bekannt und war seitdem Gegenstand zahl
reicher Bemühungen mit dem Ziel, eine Anlage zu entwickeln,
welche die an Motorkühlanlagen gestellten zahlreichen funk
tionsmäßigen Forderungen zuverlässig, wirkungsvoll, zu gerin
gen Kosten und praktisch erfüllt. Trotz dieser Bemühungen
fand die Siedeflüssigkeitskühlung praktisch keine Anwendung
im großtechnischen Maßstab. In den zwanziger Jahren dieses
Jahrhunderts wurden einige Kraftfahrzeuge mit Siedeflüssig
keitsanlagen gebaut, und innerhalb der letzten fünfundzwanzig
Jahren wurde die Siedeflüssigkeitskühlung bis zu einem gewis
sen Grade bei stationären Motoren angewandt, z. B. bei in der
Bohrindustrie eingesetzten stationären Motoren. Nichtsdesto
weniger hat die Siedeflüssigkeitskühlung einige allgemein an
erkannte Vorteile.
Einer der Vorteile einer Siedeflüssigkeits-Kühlanlage besteht
darin, daß die Wärmeübertragungszahlen bei Wärmeübertragung
durch Konvektion zum Verdampfen und Kondensieren des Kühlmit
tels um eine Größenordnung größer sind als der Koeffizient
zum Erhöhen der Temperatur einer umgewälzten Kühlflüssigkeit
ohne Sieden. Daher ist die Temperatur des Kühlmittels in
einer Verdampfungsanlage in allen Teilen des Motors praktisch
gleich.
Bei üblichen mit Siedekühlmittel betriebenen Anlagen wird eine
Kühlflüssigkeit im Kühlmantel des Motors zum Sieden gebracht,
und das verdampfte Kühlmittel wird aus dem oberen Abschnitt
des Kühlmantels abgeleitet und entweder direkt oder über ei
nen Dampf-Flüssigkeits-Trenntank zu einem luftgekühlten Küh
ler oder Kondensator geleitet. Das Kondensat sammelt sich in
einem an den Kondensatorboden angeschlossenen Sumpf und wird
zum Einlaß des Motorkühlmantels oder zu einem Vorratsbehälter
zurückgeleitet, aus dem es unter Ausnutzung der Schwerkraft
wirkung zum Motor fließt.
Weil das Sieden (unter der Annahme eines konstanten Druckes)
bei einer konstanten Temperatur stattfindet und die Wärme
übergangszahlen für den Wärmeübergang durch Oberflächen
konvektion bei Fluiden, die in den dampfförmigen Zustand
überführt werden, sehr viel höher sind als die Wärmeüber
gangszahlen für die gleichen, aber im flüssigen Zustand ge
haltenen Fluide, können Siedeflüssigkeits-Kühlanlagen die
Zylinderwandtemperaturen von oben bis unten noch mehr nahezu
konstant halten. Außerdem wird die gesamte Zylinderwand ge
wöhnlich heißer sein, wodurch die Erzeugung von Kohlenmon
oxid und unverbrannten Kohlenwasserstoffen in den Abgasen und
Reibung vermindert werden und der Kraftstoffverbrauch gesenkt
wird.
Jedoch weisen herkömmliche unter Druck betriebene Verdampfungs-
Kühlanlagen mehrere Nachteile auf. Ein größeres natürliches
Problem ist der Verlust an Kühlmittelmenge in diesen Anlagen,
bedingt durch Dampfverluste durch Entlüftungsöffnungen oder
Überdruckventile sowie eine größere Gefahr von Undichtigkeits
stellen in der Anlage, durch die der hohe Druck entweichen
kann. Viele Dampf-Kühlanlagen erzeugen ein Überschußvolumen
an Dampf, um den Motor auf dem gewünschten Temperaturniveau
(100-116°C, 212-240°F) zu halten. Bei einer Hochdruck
anlage kann es sein, daß der Kondensator, in dem der Dampf
in einen flüssigen Zustand zurückverdichtet wird, den Fluid
strom drosselt, wodurch ein Rückdruck erzeugt wird und sich
im Motorkühlmantel Dampf ansammelt. Dieser Rückdruck ver
drängt die Kühlflüssigkeit im Motorkühlmantel durch Dampf
und trägt zu Motorversagen durch Verlust an Kühlung in dem
Bereich bei, in dem Dampf das flüssige Kühlmittel verdrängt
hat. Eine weitere Schwierigkeit bei den meisten älteren An
lagen besteht darin, daß mechanisch oder elektrisch angetrie
bene Ventilatoren für die Kondensatoren und Umwälzpumpen be
nötigt werden. Aufgrund dieser und anderer Schwierigkeiten
sind bekannte Dampf-Kühlanlagen seit den frühen Tagen des
Kraftfahrzeuges nicht in großtechnischem Umfang in Kühlanlagen
für Kraftfahrzeugmotoren benutzt und wenig auf anderen Gebie
ten eingesetzt worden.
Über Siedeflüssigkeitskühlung für Verbrennungsmotoren liegen
selbstverständlich zahlreiche Patentschriften sowie umfangreiche
Literatur für den Fachmann und Nichtfachmann vor. Einige
dieser Unterlagen rechtfertigen eine kurze Besprechung an
dieser Stelle, weil bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
einige der in ihnen angegebenen Konzepte benutzen können.
Ein solches Konzept ist die Verwendung eines Kondensators
mit einer Kühlfläche, die von einer Außenhautplatte eines
Fahrzeuges gebildet ist. Dieser Gedanke wird zur Verwendung
bei Kraftfahrzeugen in der US-PS 1 806 382 (Barlow) vom 19.
Mai 1931 und zur Verwendung bei Luftfahrzeugen in der
US-PS 1 860 258 (Lynn et al.) vorgeschlagen. Die Barlow-Patent
schrift beschreibt auch den Vorteil eines solchen Kondensa
tors, der darin besteht, daß ein Ventilator zum Blasen von
Kühlluft durch einen Rohrkondensator entbehrlich ist, und daß
der Motorraum mit einer Haube abgedeckt werden kann, die das
Eindringen von Staub mindert und die Freisetzung von Rauch
gasen nach hinten zum Fahrgastraum hin verringert.
Ein anderes für die Erfindung nützliches Merkmal ist, daß
der Kondensator auf einem höheren Niveau als der Motorkühl
mantel angeordnet ist und daß kondensiertes Kühlmittel durch
Ausnutzen der Schwerkraftwirkung zum Kühlmantel zurückgelei
tet wird. Dies macht eine Pumpe entbehrlich. Obenangeordnete
Kondensatoren mit Kondensatrückleitung zum Motor durch Aus
nutzen der Schwerkraftwirkung sind in der Barlow-Patentschrift
und in der US-PS 3 082 753 (Bullard) vorgeschlagen.
Es ist die Meinung, daß alle früher vorgeschlagenen Siede
flüssigkeitsanlagen einen grundsätzlichen und entscheidenden
Mangel hatten, nämlich daß ein größerer Anteil des Kühlmittels im
Kühlmantel des Motor- bzw. Zylinderkopfes unter den meisten
Betriebsbedingungen des Motors, außer in der Warmlaufperiode,
in der Dampfphase ist. Allgemein gilt, daß das Kühlmittel im
Kühlmantel des Zylinderkopfes den Dampf erhält, der sich aus
dem Kühlmittel im Block entwickelt. Wenn Dampf aus dem Block
und die im Kopf entstandene große Dampfmenge zusammenkommen,
insbesondere im Bereich der Auslaßöffnungen und nahe des Doms
des Verbrennungsraumes, ist der Gesamtdampfanteil im Kopf-
Kühlmantel so groß, daß flüssiges Kühlmittel an den Stellen,
wo es am meisten benötigt wird, um Wärme durch Verdampfung
abzuführen, in ungenügender Menge zur Verfügung steht, und
es entwickeln sich im Verbrennungsraumdom überhitzte Stellen,
die bestehen bleiben. Der Dampf im Kopf kann wenig mehr Wärme
aufnehmen, und es entstehen Dampftaschen in der Nähe der hei
ßesten Bereiche, wo sie einem wirkungsvollen Wärmeübergang
am meisten abträglich sind.
Das Problem des Vorhandenseins von überschüssigem Kühlmittel
dampf im Kopf-Kühlmantel kann in engen Abschnitten des Kühl
mantels besonders schädlich sein, z. B. über den Auslaßöffnun
gen oder an den Öffnungen, über die der Block-Kühlmantel mit
dem Kopf-Kühlmantel in Verbindung steht. In diesen engen
Durchlässen können schon kleine Vorsprünge an den Kühlmantel
wänden den Strom flüssigen Kühlmittels ablenken und eine Stel
le für eine Dampftasche schaffen, an der eine Überhitzung
entstehen und bestehen bleiben kann. Diese Dampftaschen nei
gen selbst dazu, den Strom flüssigen Kühlmittels zu blockie
ren oder umzulenken. Folglich läuft der Motor während eines
großen Teils der Zeit mit einem beträchtlichen Dampfanteil
im Zylinderkopf-Kühlmantel und mit einer ungenügenden Menge
flüssigen Kühlmittels, die keinen angemessenen Wärmeübergang
ermöglicht.
Die Tatsache, daß die meisten der in der Vergangenheit vor
geschlagenen und benutzten Siedeflüssigkeits-Kühlanlagen
einen heftig siedenden Abgang aus dem Zylinderkopf erzeugt
haben, derart, daß zusammen mit dem Dampf eine große Menge
flüssiges Kühlmittel ausgestoßen wird und eine Dampf-Flüssig
keits-Trennung nötig ist, legt das Vorhandensein von über
schüssigem Dampf nachdrücklich nahe. Noch wichtiger ist, daß
vorzeitige Zündung (Klopfen), zweifellos hervorgerufen durch
überhitzte Stellen, ein ständiges Problem bei dampfgekühlten
Motoren war; vorzeitige Zündung setzt den Wirkungsgrad herab
und kann schwere Motorenschäden und schließlich Versagen ver
ursachen. Dies erfordert schließlich zur Korrektur eine Zu
rücknahme der Zündvorverstellung (früher Zündzeitpunkt), was
zu einem weniger sparsamen Kraftstoffverbrauch führt. Die
überhitzten Stellen verursachen auch hohe Wärmespannungen,
die zu Rißbildung im Zylinderkopf führen.
Aus der DE 25 58 194 A1 ist eine Verdampfungskühlung für
Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei der als Kühlmittel ein
azeotropes Gemisch aus Methylpropylenglykol und Wasser einge
setzt wird. Dieses Kühlmittel geht bei einem Einsatz in Ver
brennungs
motoren vorzugsweise bei 80 bis 85°C vom flüssigen in den
dampfförmigen Zustand über. Das bedeutet, daß aufgrund der im
Zylinderkopfbereich von Verbrennungsmotoren herrschenden,
wesentlich höheren Temperaturen das Kühlmittel nahezu aus
schließlich im dampfförmigen Zustand vorliegt, wodurch es auch
bei der in der DE 25 48 194 A1 beschriebenen Verdampfungsküh
lung zu den obenstehend beschriebenen Problemen kommt.
Aus der US PS 3 731 660 ist es bekannt, den bzw. die Zylin
derköpfe und den Zylinderblock mittels getrennter Kühlkreis
läufe zu kühlen. Aus der DE 29 40 814 A1 ist bekannt, bei einer
wassergekühlten Hubkolben-Brennkraftmaschine lediglich den
Zylinderkopf mit einer Wasserkühlung zu versehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
Kühlsystem zur Verdampfungskühlung von Verbrennungsmotoren
bereitzustellen, bei dem trotz der während des Betriebs eines
Verbrennungsmotors auftretenden, hohen Temperaturen insbeson
dere im Zylinderkopfbereich eine verbesserte Kühlung sicher
gestellt ist.
Erfindungsgemäß ist die Aufgabe durch ein Verfahren zur Ver
dampfungskühlung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch
ein Kühlsystem für einen Verbrennungsmotor mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst.
Erfindungsgemäß wird für das Problem des überschüssigen Kühl
mitteldampfes im Zylinderkopf eine Lösung vorgeschlagen, die
verschiedene Aspekte beinhaltet und auf zahlreiche Ausfüh
rungsformen anwendbar ist. Durch die Erfindung wird es außer
dem ermöglicht, nicht nur die anerkannten Vorteile der Siede
flüssigkeitskühlung zu erzielen, sondern auch zusätzliche
Vorteile und überraschende Ergebnisse.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf folgende Weisen
durchgeführt werden:
- 1. Das im Verfahren benutzte Kühlmittel hat eine Sättigungs temperatur, die über der höchsten von den Wänden des Kühl mantels des Motorblocks erreichten Temperatur liegt. Bei die ser Ausführungsform wird das Verfahren durch die dem Kühlmit tel innewohnende physikalische Eigenschaft durchgeführt. Das Kühlmittel kann nicht verdampfen, außer im Zylinderkopf; folglich kann es dem Kopf-Kühlmantel vom Block-Kühlmantel her zugeführt werden und strömt in den Kopf-Kühlmantel in flüssi gem Zustand ein. Zweckdienliche Kühlmittel sind hochmoleku lare nichtwäßrige organische Flüssigkeiten mit einer Sätti gungstemperatur, die beim Betriebsdruck des Verfahrens höher als etwa 132°C (270°F) ist; einige Beispiele sind Ethylen glykol, Propylenglykol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Dipropylen glykol und 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol-monoisobutyrat.
- 2. Das Kühlmittel wird dem Kopf-Kühlmantel ausschließlich und direkt von einem Dampfkondensator her zugeleitet, der vom Motor im dampfförmigen Zustand abgegebenes Kühlmittel erhält und kondensiert. Bei dieser Ausführungsform ist der Kopf-Kühlmantel entweder vom Block-Kühlmantel getrennt (steht mit ihm nicht in Verbindung) oder der Motor hat keinen Block- Kühlmantel.
- 3. Wie im vorstehend beschriebenen Fall 2 wird ein flüssiges Kühlmittel dem Kopf-Kühlmantel ausschließlich von einer Kon densatorkammer her zugeleitet. Der Block-Kühlmantel erhält getrennt flüssiges Kühlmittel, zu dem in den Block- und Kopf- Kühlmänteln entstandener Kühlmitteldampf in derselben Konden satorkammer kondensiert wurde.
- 4. Auch hier wird, wie in den vorstehend beschriebenen Fäl len 2 und 3, Ausgleichskühlmittel dem Kopf-Kühlmantel direkt zugeleitet, in diesem Falle jedoch als Kühlmittelkondensat von einer Kondensatorkammer, die Dampf nur aus dem Kopf-Kühl mantel erhält. Dampf vom Block-Kühlmantel wird zu einer zwei ten Kondensatorkammer geleitet, aus welcher das Kondensat zum Block-Kühlmantel zurückgeleitet wird. Es bestehen also zwei Dampfkühlkreise, einer für den Zylinderblock und einer für den Zylinderkopf.
Bei allen Ausführungsformen der Erfindung sollte die Sätti
gungstemperatur im allgemeinen so hoch wie praktisch durch
führbar sein, unter Berücksichtigung der Vermeidung uner
wünschter Bedingungen, die zu tun haben, beispielsweise, mit
der Haltbarkeit des Motors und von Bauteilen des Fahrzeuges
in der Nähe des Motors, mit der Wirksamkeit und Lebensdauer
des Motorschmiermittels, und mit der Motorleistung, wie z. B.
Instabilität der Flammenfront und Zündungsverzögerung, unver
nünftige Einstellungen des Zündzeitpunkts, vorzeitige Zündung
und Detonation ("Klopfen"), übermäßige Emissionen und ver
ringerter Wirkungsgrad. Je höher im allgemeinen die Sätti
gungstemperatur des Kühlmittels ist, bis zu dem durch die
vorstehend genannten und möglicherweise auch durch andere
Faktoren bestimmten Grenzwert, umso höher wird die Tempera
tur der Masse des Motors und umso niedriger das Niveau der
Wärmeabführung sein. Folglich wird der Wirkungsgrad des Mo
tors höher sein. Selbstverständlich werden Motoren verschie
dener Konstruktion auf verschiedene Kühlmittel auf verschie
dene Weise reagieren, und bei der Wahl eines Kühlmittels
sind verschiedene Kompromisse sicherlich möglich, wenn nicht
wahrscheinlich. Beispielsweise kommt es bei Dieselmotoren
nicht zu Frühzündungen, zu denen Motoren mit Fremdzündung fä
hig sind; folglich kann ein Dieselmotor, der mit einer Kühl
anlage entsprechend dem Verfahren gemäß der Erfindung ausge
stattet ist, ein Kühlmittel mit einer Sättigungstemperatur
verwenden, die höher ist als die von Kühlmitteln, welche bei
Motoren mit Fremdzündung zweckdienlich sind.
Wie oben kurz besprochen, wird angenommen, daß Siedeflüssig
keits-Kühlanlagen für Verbrennungsmotoren einen bisher nicht
erkannten grundsätzlichen und entscheidenden Mangel aufwei
sen, nämlich zu viel Kühlmitteldampf und nicht genügend Kühl
flüssigkeit im Kopf-Kühlmantel. Das für herkömmliche Anlagen
allgemein empfohlene und in ihnen verwendete Kühlmittel ist
Wasser. Selbst wenn dem Kühlwasser ein Gefrierschutzmittel
von hoher Siedetemperatur beigemischt ist, liegt die Sätti
gungstemperatur des Kühlmittels je nach Anlagendruck im Be
reich zwischen 104°C und 116°C (220°F bis 240°F). Es wur
de festgestellt, daß die Kühlmitteltemperaturen im Block um
16°C bis 28°C (30°F bis 50°F) über diesem Bereich lägen,
würde der Block nicht Wärme an das Kühlwasser im Kühlmantel
abgeben. Die in diesem Bereich abgeführte Wärme ist die Ur
sache für die ständige Umwandlung von flüssigem Kühlmittel
in Dampf. Der so entstehende Dampf steigt in dem vom Kühl
mantel eingeschlossenen Raum um den Block nach oben, tritt
in den Kopf-Kühlmantel ein, steigt weiter nach oben und
tritt schließlich oben aus dem Kopf-Kühlmantel aus. In dem
Maße, wie dieser Dampf ständig Raum im Kopf-Kühlmantel ein
nimmt, wird flüssiges Kühlmittel verdrängt. Unter einigen Be
triebsbedingungen ist das Flüssigkeits-Dampf-Verhältnis im
Kopf-Kühlmantel in wichtigen Bereichen ungenügend, und die
Kühlung in diesen Bereichen ist unzulänglich.
Bei der oben kurz beschriebenen ersten Ausführungsform der
Erfindung ist das dem Kopf-Kühlmantel zugeleitete Kühlmittel
in flüssigem Zustand, weil die Sättigungstemperatur höher ist
als die maximale Wandtemperatur des Block-Kühlmantels. Bei
Prototypen der Kühlanlage gemäß der Erfindung wurde festge
stellt, daß die Temperaturen in der Nähe einer Zylinderwand
bei Vollast 121°C (250°F) in der Mitte der Hublänge und
etwa 132°C (270°F) am oberen Totpunkt betragen, wenn der
Motor mit dem flüssigen Kühlmittel bei 149°C (300°F) be
trieben wird. Somit strömt das Kühlmittel im wesentlichen im
flüssigen Zustand aus dem Block-Kühlmantel aus und in den
Kopf-Kühlmantel ein.
Die Verwendung eines Kühlmittels mit einer Sättigungstempera
tur höher als die Kühlmanteltemperatur im Zylinderblock
schwächt nicht nur das Problem des Dampfüberschusses im Kopf
ab, einfach weil vom Block her kein Dampf in den Kopf ein
strömt, sondern bringt weitere wichtige vorteilhafte Auswir
kungen. Erstens sind die Zylinderwände heißer als bei Kühlung
mit Wasser (im flüssigen oder siedenden Zustand), wodurch es
zu einer vollständigeren Verbrennung des Kraftstoffes durch
Milderung der Abschreckung (Erlöschen der Flamme in der Nähe
der kühlen Wände des Zylinders während des Arbeitshubes) kommt.
Die heißeren Wände bedeuten auch weniger Wärmeabführung und
höheren thermischen Wirkungsgrad sowie eine Herabsetzung der
Reibung aufgrund verringerter Ölviskosität. Die Bohrung ist
von oben bis unten von gleichmäßigerem Durchmesser und gleich
mäßigerer Rundheit, wodurch weniger unverbranntes Gemisch in
das Kurbelgehäuse eintritt und die Ringnuten, die Zylinder
wände und die Ringe geringerer Abnutzung unterliegen. Die
Wandtemperatur bleibt beträchtlich über dem Taupunkt des Was
serdampfes in den Verbrennungsgasen, so daß an den Zylinder
wänden kein Wasser kondensiert, das in das Öl gelangen und
Schlamm und Säuren bilden kann.
Das Ergebnis der Erhöhung der Zylinderwandtemperatur hat meh
rere untereinander zusammenhängende Auswirkungen auf die Zünd
verstellung, die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flamme und
den Oktanzahlbedarf. Normalerweise ist bei einem herkömmli
chen Motor mit Flüssigkeits-Zwangsumlaufkühlung infolge der
erhöhten Motortemperaturen die Verwendung eines Kraftstoffs
von hoher Oktanzahl erforderlich. Auf die Erfindung trifft
jedoch der umgekehrte Fall zu. Die heißeren Zylinderwandober
flächen neigen dazu, den Zündverzug (ebenso wie die periodi
sche Schwankung des Zündverzugs) zu verringern, wodurch eine
deutliche Verkürzung der Zeit eintritt, die zum Erreichen
des Spitzenverbrennungsdruckes nach Zündung benötigt wird.
Hierzu tragen die kühleren Zylinderkopfflächen durch Verrin
gern der "überhitzten Stellen" ergänzend bei. Motoren mit
Kühlanlagen gemäß der Erfindung vertragen aus diesem Grunde
beträchtlich mehr Frühzündung im unteren Bereich, erfordern
aber bedeutend weniger Gesamtfrühzündung im oberen Bereich
als auf herkömmliche Weise gekühlte Motoren.
Bei richtiger Einstellung der Zündverstellung ist der Oktan
zahlbedarf eines gemäß der Erfindung gekühlten Motors tat
sächlich herabgesetzt. Obwohl das Zylinderendgas eine höhere
Temperatur hat, bewirkt die Kombination von größerer Flammen
ausbreitungsgeschwindigkeit mit der Beseitigung von Detona
tion hervorrufenden überhitzten Stellen an der Verbrennungs
raumfläche, daß die Flammenfront den Verbrennungsraum voll
ständig durchquert, bevor das Endgas eine Möglichkeit zur
Selbstentzündung hat. Außerdem ermöglicht es die deutlich
verringerte periodische Schwankung des Zündverzugs, den Motor
sehr viel näher an der Klopfgrenze zu betreiben, ohne daß es
zu gelegentlichem, durch langsame Verbrennung oder Zündverzug
induziertem Klopfen kommt.
Flüssiger Kraftstoff brennt nicht. Es leuchtet daher ein,
daß, weil Kraftstoff in Form von Flüssigkeitstropfen in den
Motor eingeleitet wird, er auf seinem Weg durch das Vergaser
mischrohr, die Einlaßöffnungen, Ventile, während des Ansaug-
und des Kompressionshubes und sogar während der Verbrennung
zerstäubt werden muß. Es ist üblich, daß ein großer Anteil
des Kraftstoffs im Zeitpunkt der Entzündung in flüssigem Zu
stand bleibt.
Daraus entstehen drei Schwierigkeiten. Erstens, das brennbare
Gemisch, in der gasförmigen Phase, ist magerer als das Gesamt-
Luft-Kraftstoff-Verhältnis, das die Kraftstoffanlage geliefert
hat, wodurch Ausbreitungsgeschwindigkeit und Temperatur der
Flamme herabgesetzt werden. Zweitens, die zum Zerstäuben die
ses flüssigen Kraftstoffs benötigte Wärme wird der Flamme
weggenommen, wodurch deren Ausbreitungsgeschwindigkeit und
Temperatur verringert werden. Drittens, von diesem flüssigen
Kraftstoff gelangt ein Teil in die Abschreckschicht, wodurch
die Menge an Kraftstoff, der nicht verbrannt wird, vergrößert
wird. Bei dem Kühlverfahren gemäß der Erfindung wird die Tem
peratur der Motorgesamtbohrung (des Hubraumes) und der Ansaug
kanäle erhöht, wodurch eine vollständigere Zerstäubung des
Kraftstoffes vor Entzünden der Flamme begünstigt wird. Dies
läßt mehr Verbrennungsenergie zur Umwandlung in Arbeit zur
Verfügung stehen und weniger Kraftstoff in der Abschreck
schicht. Eine vollständigere Zerstäubung des Kraftstoffs in
der Ansaugleitung führt zu einer größeren Gleichmäßigkeit
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses zwischen den Zylindern.
Dieses Merkmal ermöglicht seinerseits wirkungsvolleres Ein
stellen des Kraftstoff-Luft-Gemischs, eine zufriedenstellen
dere Leistung bei wechselnden Kraftstoffen, oder beides. Eine
wirkungsvollere Kraftstoffzerstäubung ermöglicht eine besse
re Ausnutzung fossiler Kraftstoffe und ist eine absolute Not
wendigkeit, wenn als Kraftstoff Alkohole oder Destillate mit
niedriger Oktanzahl verwendet werden.
Eine verbesserte Gemischaufbereitung führt zu größerem Fahr
komfort, der es dem Fahrer ermöglicht, das Gaspedal weniger
aggressiv zu betätigen, und ergibt sparsameren Kraftstoff
verbrauch. Kontrollierte Laborversuche haben bei mit der Er
findung ausgestatteten Motoren einen um 10% bis 13% sparsame
ren Kraftstoffverbrauch ergeben.
Aufgrund sowohl der niedrigeren Kraftstoffkonzentration in
der Abschreckschicht als auch der geringeren Dicke der Ab
schreckschicht setzt die Siedeflüssigkeitskühlung die Emis
sionen von unverbrannten Kohlenwasserstoffen und Kohlenmon
oxid deutlich herab. Die Abschreckschicht ist in der Techno
logie der Verbrennungsmotoren bekannt und wird als eine
Schicht unverbrannten flüssigen Kraftstoffs mit einer Dicke
von etwa 0,18 bis 0,38 mm (0,007 bis 0,015 engl. Zoll) an der
Oberfläche der Zylinderwand beschrieben. Ihre Konzentration
und Dicke sind zum Wärmeniveau der Wandtemperatur umgekehrt
proportional und gehen bei Ansteigen der Wandtemperatur dra
stisch zurück. Dies geschieht deshalb, weil bei niedrigeren
Temperaturen, etwa 82°C bis 93°C (180°F bis 200°F), die
Zylinderwand ein Schmarotzer der Brennflamme ist, indem sie
ihr (durch Absorption) genügend Wärme entzieht, um sie am
Durchbrennen bis zur Wandoberfläche zu hindern. Die hohen
Wandtemperaturniveaus gemäß der Erfindung begrenzen dieses
schmarotzende Verhalten der Zylinderwand so weit wie möglich
dadurch, daß die Flamme näher an die Wand durchbrennen und
die Abschreckschicht verringern kann. Außerdem wird aufgrund
einer vollständigeren Verbrennung und einer verlängerten
Flammenbrenndauer eine Herabsetzung der Kohlenmonoxidemissio
nen beobachtet.
Da bei einem Motor, der mit einer herkömmlichen Flüssigkeits-
Kühlanlage ausgestattet ist, die Oberflächentemperaturen des
Zylinderkopfes auf übermäßige Höhen ansteigen, nehmen, bei
Konstanthaltung aller übrigen Variablen, die Stickstoffoxid
emissionen bei erhöhten Motorentemperaturen leicht zu. Die
Erfindung jedoch und die erhöhte Kühlgeschwindigkeit (Kühl
leistung) des Zylinderkopf-Kühlmantels hinter der Verbren
nungsraumfläche ermöglichen ein Absenken der Oberflächentem
peraturen in den Zylinderkopf-Verbrennungsräumen, obwohl die
Betriebstemperatur der Masse des Motors beträchtlich erhöht
worden ist, beispielsweise um 38°C (100°F) oder mehr. Dies
wird dadurch erreicht, daß die Dampfsättigung des Kühlmittels
in den Zylinderkopf-Kühlmänteln so weit herabgesetzt worden
ist, daß für die hinsichtlich der Wärme kritischen Bereiche
des Zylinderkopfes eine Menge dampffreien flüssigen Kühlmit
tels verfügbar ist, die ausreicht, damit die allein bei der
Siedeflüssigkeitskühlung vorhandene erhöhte Wärmeübertragungs
fähigkeit (hohe Wärmeübertragungszahl) diese kritischen Be
reiche genügend kühl halten kann, um das Entstehen von über
hitzten Stellen auf den Verbrennungsraumflächen des Zylinder
kopfes zu verhindern.
Um die Dampfmenge im Zylinderkopf-Kühlmantel so klein wie
möglich zu halten, ist es wichtig, den Dampf vom Kopf-Kühl
mantel mit einer (oder mehreren) Leitung(en) von ausreichend
großen Abmessungen wegzuführen, um den Druckunterschied zwi
schen dem Kühlmantel und der Kondensatorkammer klein, vorzugs
weise auf weniger als etwa 7 kPa (1 engl. Pfund/Quadratzoll),
zu halten. Ferner muß darauf geachtet werden, den möglichen
Einschluß von Dampf in einem höhergelegenen Abschnitt des
Kühlmantels in jedem Betriebszustand des Motors zu vermeiden.
Bei Fahrzeugen bedeutet dies, daß das Befahren von Steigungs-
und Gefällestrecken berücksichtigt werden muß. Bei einigen
Konstruktionen können zwei oder mehr Dampfabführleitungen
oder ein Sammler erforderlich sein.
Wenn einmal diese überhitzten Oberflächenstellen (die gele
gentlich rot glühen können) so weit wie möglich oder gänzlich
beseitigt sind, kann der Motor die größere Flammenausbreitungs
geschwindigkeit und die höheren Verbrennungstemperaturen und
-drücke ohne weiteres vertragen, ohne Selbstentzündung (Deto
nation) und höhere Anteile an NOx hervorzurufen und geringere
Zündvorverstellung im höheren Bereich nötig zu machen.
Weil die Dicke der Abschreckschicht und ihr natürlicher Ge
halt an unverbranntem bzw. flüssigem Kraftstoff so weit wie
möglich verkleinert worden und die Zylindertemperaturen höher
sind, wird außerdem ein größerer Teil des in der angesaugten
Ladung enthaltenen Kraftstoffs verbrannt, und es bleiben we
niger Kraftstoffrestteilchen zurück, die sich ablagern. Bei
mit der Erfindung ausgestatteten Motoren sind üblicherweise
nach einer Betriebsdauer von 40 000 km (25 000 Meilen) keine
Kohlenstoffablagerungen festzustellen. Durch die Ausschaltung
von Kohlenstoffablagerungen (die auch glühen) wird Frühzün
dung (vorzeitige Zündung) so gering wie möglich gehalten und
es werden günstigere Einstellungen des Zündzeitpunktes er
möglicht, gewöhnlich eine stärkere Vorverstellung im unteren
Bereich.
Durch die Einstellung des Zündzeitpunktes, des Luft-Kraftstoff-
Verhältnisses und der wiederumlaufenden Abgasmenge auf mög
lichst günstige Werte wird eine Reduzierung gleichzeitig bei
allen drei Abgasemissionen und des Kraftstoffverbrauchs er
reicht.
Bei Dieselmotoren wird die Zündung durch das Einspritzen von
Kraftstoff in die Verbrennungsräume gesteuert. Wenngleich
überhitzte Stellen auf Flächen der Verbrennungsräume bei
einem auf herkömmliche Weise gekühlten Dieselmotor bestehen,
verursachen sie, anders als bei einem Motor mit Funkenzündung,
keine vorzeitige Entzündung. Nichtsdestoweniger können durch
das Vorhandensein von überhitzten Stellen hervorgerufene Wär
mespannungen in den Zylinderköpfen von Dieselmotoren Schäden
dadurch verursachen, daß der Werkstoff arbeitet, Risse bekommt
und erodiert. Diese Wärmespannungen werden bei Anwendung des
Verfahrens gemäß der Erfindung durch Beseitigen von überhitz
ten Stellen gemildert.
Höhere Bohrungstemperaturen in Dieselmotoren verringern das
Entstehen von Feststoffteilchen in den Abgasen und erhöhen
gleichzeitig den Wirkungsgrad, mit dem die Kraftstoffenergie
in Nutzleistung umgesetzt wird. Sowohl bei Motoren mit Fremd
zündung als auch solchen mit Selbstzündung ergeben die erhöh
ten Bohrungstemperaturen als Folge der Anwendung des Verfah
rens gemäß der Erfindung größere Motorleistung, wobei die Mo
toren gleichzeitig sauberer arbeiten.
Die erfindungsgemäß verwendeten Kühlmittel mit hohem Siede
punkt haben eine höhere molare Verdampfungswärme als Wasser.
Folglich ist, bei sonst gleichen Bedingungen, die Menge des
im Zylinderkopf erzeugten Dampfes kleiner als bei Wasser.
Dies bedeutet weniger Mol Dampf im Kopf-Kühlmantel bei einer
gegebenen Wärmeabführgeschwindigkeit. Außerdem löst sich bei
hochmolekularen organischen Kühlmitteln Dampf von den heißen
Wänden des Kühlmantels rascher als bei Wasser. Bei diesen be
vorzugten Kühlmitteln ist die Oberflächenspannung sehr viel
kleiner. Somit trennen sich die Dampfblasen rascher von der
Wand und machen Platz für flüssiges Kühlmittel, das hinter
den entweichenden Blasen rasch nachdrängt und die Wand benetzt.
Ferner ist der Wärmeübergang von einer Fläche, die gekühlt
wird, auf eine Flüssigkeit, die in Dampf umgewandelt wird,
um ein Mehrfaches größer, wenn die Verdampfung direkt an der
Heizfläche (Blasensieden) statt durch einen abdeckenden Gas
film hindurch (Filmsieden) stattfindet. Beobachtungen legen
nahe, daß im Vergleich zu Wasser die Verwendung von organi
schen Kühlmitteln mit höherer Sättigungstemperatur die Voraus
setzungen für Blasensieden statt für Filmsieden begünstigt.
Die genannten Punkte ergeben zusammen aufgrund des Vorhanden
seins eines beträchtlich größeren Flüssigkeit-Dampf-Verhält
nisses im Zylinderkopf-Kühlmantel eine wirkungsvollere Kühlung
des Zylinderkopfes als bei herkömmlichen Siedeflüssigkeits-
Kühlverfahren.
Bei einer wünschenswerten Ausführungsform einer Anlage gemäß
der Erfindung ist die Kondensatorkammer für unbehindertes Ein- und Aus
strömen des Kühlmitteldampfes ausgelegt, um eine rasche und wirkungsvolle
Kondensation zu begünstigen und eine Anordnung oberhalb des
Motors zu ermöglichen, bei der ein Zuströmen des Kondensats
zum Motor unter Ausnutzung der Schwerkraftwirkung möglich
ist. Bei dieser Durchführungsweise des Verfahrens und bei
Ausführungsformen der Vorrichtung, in denen ein hochgelegener
Kondensator günstige Bedingungen für konvektive Dampfströmung
und eine Kondensatrückleitung unter Ausnutzung der Schwer
kraftwirkung schafft, weist die Kühlanlage keine beweglichen
Bauteile auf. Durch den Wegfall einer Kühlmittelpumpe, eines
Ventilators zum Kühlen des Kondensators, von Riemen mit An
trieben, aller Thermostate und eines teueren Rohrwärmetau
schers sind die Kosten der Anlage niedriger als bei heutigen
Flüssigkeitsanlagen mit Pumpe und den meisten bisher bekann
ten Siedekühlanlagen.
Die Kondensatorkammer kann auch unterhalb des Dampfauslasses
angeordnet sein, jedoch wird dann die Verwendung einer Kon
densatrückförderpumpe notwendig. Diese Konfiguration ermög
licht bei einer bestimmten Fahrzeugkonstruktion eine Anordnung
des Kondensators in der vorteilhaftesten Weise, z. B. hinter
der Stoßstange eines Kraftfahrzeuges oder neben der Motor
ölwanne. In solchen Anwendungsfällen kann der Nachteil, der
sich aus der Verwendung einer Kondensatrückförderpumpe ergibt,
als Kompromiß mehr als ausgeglichen werden durch, beispiels
weise, günstigste Ausnutzung von verfügbarem Raum im Fahrzeug
oder durch Verbesserung der Windschlüpfigkeit des Fahrzeuges.
Die Anordnung eines Kondensators auf geringerer Höhe als der
Bereich, in dem der Dampf erzeugt wird, bietet für das Kon
densieren von Dampf eines hochmolekularen Kühlmittels keine
Schwierigkeiten insofern, als niedermolekulare gasförmige
Verunreinigungen wie z. B. Luft oder Wasserdampf auf ein Ni
veau über dem schwereren Kühlmitteldampf verdrängt werden,
wogegen der Dampf unter Ausnutzung der Schwerkraftwirkung
ohne weiteres nach unten strömt. Dagegen besteht bei herkömm
lichen Dampfkühlanlagen die Schwierigkeit, daß Luft, die in
einer unterhalb des Dampfauslasses angeordneten Kondensator
kammer enthalten ist, sich der Verdrängung durch Wasserdampf
widersetzt, weil sie ein höheres Molekulargewicht als der
Wasserdampf hat.
Weil die Erfindung bei Atmosphärendruck oder, vorzugsweise,
geringen Überdrücken, von z. B. 35 kPa (5 engl. Pfund/Quadrat
zoll) betrieben wird, ist die Verwendung von weniger kost
spieligen und bequemer montierbaren Schläuchen und Schlauch
armaturen möglich. Bei einer mit Atmosphärendruck oder ge
ringem Überdruck betriebenen Anlage ist die Gefahr von Kühl
mittelleckage in hohem Maße verringert, und wenn eine Undich
tigkeitsstelle entsteht, sollte der Kühlmittelverlust in der
Zeit so gering sein, daß das Fahrzeug über viele Kilometer
zu einer Werkstatt gefahren werden kann, ohne daß die Motor
temperatur ansteigt oder Schaden entsteht. Undichtigkeits
stellen in den Schläuchen oder Kondensatoren lassen sich un
terwegs oder in einer Werkstatt bequem und wirkungsvoll mit
tels Klebeband provisorisch schließen, und eine dauerhafte
Reparatur kann auf einen für den Fahrzeugeigentümer passen
deren Zeitpunkt verschoben werden. Wegen des niedrigen Be
triebsdrucks des Kondensators lassen sich Unterwegsreparatu
ren an ihm mit einem einfachen Epoxidflicken oder mit hoch
festem Klebeband durchführen.
Die Erfindung ist mit großem Vorteil auf Kolben-Ottomotoren
mit Vergaser und Kraftstoffeinspritzung, Dieselmotoren und
Wankelmotoren anwendbar. Alle Motorentypen können bei allen
Fahrzeugtypen verwendet werden, einschließlich Kraftfahrzeugen,
Lastkraftwagen, Flugzeugen, selbstfahrenden Schienenbussen,
Eisenbahnlokomotiven und Wasserfahrzeugen, und als stationäre
Motoren. Stationäre Motoren könnten, bei beschränkten Raum
verhältnissen, eine Ventilatorkühlung für den Kondensator
oder, wenn es auf Raum nicht ankommt, einen großen Kondensa
tor ohne Luftzwangskühlung erfordern.
Mit der Erfindung ausgestattete Fahrzeuge können mit geringe
rem aerodynamischem Widerstand konstruiert werden, weil der
herkömmliche Kühler, der mit in ein Fahrzeugteil einströmen
der Luft gekühlt wird, durch eine außenliegende Karosserie
platte ersetzt werden kann. Beispielsweise kann die Front
partie eines Kraftfahrzeuges oder die Verkleidung eines Flug
zeugmotors zur Verringerung des Widerstandes geschlossen sein;
folglich wird eine bessere Leistung mit demselben Motor oder
die gleiche Leistung mit einem kleineren Motor erreicht. Bei
einem Flugzeug kann die Kondensatorkammer in die Oberfläche
des Flügels eingebaut werden; in diesem Falle kann sie die
Enteisungsfunktion ganz oder zum Teil wahrnehmen.
Bei flüssigkeitsgekühlten Flugzeugmotoren tritt häufig ein
Problem der Überhitzung auf, wenn das Flugzeug auf die Start
freigabe wartet. Der Kühler hat nicht die Kühlleistung für
die verhältnismäßig hohe Bodentemperatur und für den verhält
nismäßig schwachen Propellerluftstrom während des Stillstands
oder Rollens. Der Oberflächenkondensator kann ohne weiteres
so ausgelegt werden, daß er, praktisch ohne Gewichtserhöhung,
die Bedingungen am Boden ausgleicht, und eine konstante Motor
temperatur kann aufrechterhalten werden, wenn das Flugzeug
in kalte Luftschichten aufsteigt. Die Erfindung schafft also
einen Gewichtsvorteil, nicht nur bei Luftfahrzeugen, sondern
bei allen Fahrzeugen, weil die Kühlmittelfüllmenge sehr viel
kleiner ist als die, welche bei einer Flüssigkeits-Kühlanlage
vergleichbarer Leistung erforderlich ist.
Für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wer
den bestimmte Ausführungsformen bevorzugt. Wie oben erwähnt,
ist es vorteilhaft, wenn kondensiertes Kühlmittel zum Kühl
mantel des Zylinderkopfes unter Ausnutzung der Schwerkraft
wirkung von einer Dampfkondensatorkammer her zurückgeleitet
wird, die einen über dem oberen Abschnitt des Kopf-Kühlmantels
angeordneten Auslaß aufweist. Bei einer die Schwerkraftwir
kung ausnutzenden Anlage entfällt eine Pumpe und es ist außer
dem sichergestellt, daß kein Dampf zum Kühlmantel zurückge
leitet wird, vorausgesetzt natürlich, daß der Kondensator
genügend Kapazität zum Kondensieren von allem ihm zugeleiteten
Dampf hat. Bei vielen bisher vorgeschlagenen Anlagen war es
möglich, daß zusammen mit Kondensat Dampf zum Kühlmantel zu
rückgeleitet wurde.
Gemäß einem anderen Lösungsgedanken der Erfindung wird eine
Verbesserung bei Fahrzeugen erreicht, die von Verbrennungs
motoren angetrieben werden, welche mit Siedeflüssigkeit ge
kühlt werden und, wie aus dem Stand der Technik bekannt, eine
Oberflächenkondensatorkammer aufweisen, von der eine Kühl
fläche eine nach oben weisende Außenhautplatte des Fahrzeuges
ist, die mit zumindest annähernd waagerechter Ausrichtung in
allen normalen Lagen des in Betrieb befindlichen Fahrzeuges
oberhalb des Motors angeordnet ist. Die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Kühlmittel eine hochmolekulare orga
nische Flüssigkeit ist mit einer Sättigungstemperatur von
nicht weniger als etwa 132°C (270°F) bei atmosphärischem
Druck und einer Oberflächenspannung von weniger als etwa 70
dyn/cm bei einer Temperatur von 15°C (59°F). Beispiele sol
cher Kühlmittel sind weiter oben angegeben.
Bei einer Ausführungsform ist die Erfindung ferner dadurch
gekennzeichnet, daß getrennte Kühlmäntel für den Motorblock
und den Zylinderkopf und zwei Kühlmittelumlaufkreise vorge
sehen sind, von denen einer zwischen dem Block-Kühlmantel
und der Kondensatorkammer und einer zwischen dem Kopf-Kühl
mantel und der Kondensatorkammer angeordnet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweite Oberflächenkondensatorkammer
vorgesehen ist mit Kühlflächen, zu denen eine Außenhautplatte
eines Fahrzeuges gehört, die in allen normalen Lagen des in
Betrieb befindlichen Fahrzeuges oberhalb des Motors angeord
net ist. Es sind getrennte Kühlmäntel für den Zylinderblock
und den Zylinderkopf des Motors und getrennte Kühlmittelum
laufkreise vorgesehen, von denen einer zwischen der ersten
Kondensatorkammer und dem Block-Kühlmantel und einer zwischen
der zweiten Kondensatorkammer und dem Kopf-Kühlmantel ange
ordnet ist.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß
im Zylinderblock kein Kühlmantel vorgesehen ist und die Ein-
und Auslaßleitungen beide an die Kondensatorkammer und den
Kopf-Kühlmantel angeschlossen sind.
Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Endansicht im Schnitt eines Kolben-
Verbrennungsmotors, der mit einer Ausführungsform
der Kühlanlage gemäß der Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 2 eine vereinfachte Endansicht im Schnitt eines Kolben-
Verbrennungsmotors, der mit einer anderen Ausführungs
form der Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 3 eine vereinfachte Endansicht im Schnitt eines Kolben-
Verbrennungsmotors, der mit einer dritten Ausführungs
form der Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 4 eine vereinfachte Endansicht im Schnitt eines Kolben-
Verbrennungsmotors, der mit einer vierten Ausführungs
form der Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 5 eine vereinfachte Endansicht im Schnitt eines Wankel-
Motors mit einer Siedeflüssigkeits-Kühlanlage ent
sprechend der Erfindung,
Fig. 6 eine vereinfachte Seitenansicht der Frontpartie eines
mit der Kühlanlage ausgestatteten Kraftfahrzeuges
und
Fig. 7 eine vereinfachte Seitenansicht des Bugendes eines
mit der Kühlanlage ausgestatteten Flugzeuges.
Die schematischen Darstellungen in Fig. 1 bis 4 von Kolben-
Verbrennungsmotoren sollen repräsentativ für jeden Kolben-
Verbrennungsmotor nach dem Stand der Technik sein, gleich
gültig ob er ein benzinbetriebener Ottomotor oder ein Diesel
motor ist. In den Fig. 1 bis 4 sind die einander entsprechen
den Hauptbauteile des Motors mit denselben Bezugszeichen be
zeichnet. Zu diesen Hauptbauteilen gehören eine Ölwanne 10,
ein Block 12 mit einem oder mehr in ihm ausgebildeten Zylin
dern 14, in denen sich Kolben 16 über einem Hubweg hin- und
herbewegen, der von einer (nicht dargestellten) Kurbelwelle
und einer Pleuelstange 18 bestimmt wird. Jeder Zylinder 14
ist von einem Block-Kühlmantel 20 umgeben. Mit dem Block 12
ist ein Kopf 22 verschraubt, der gegen den Block mit einer
Kopfdichtung 24 abgedichtet ist. Der Motor- bzw. Zylinderkopf
22 hat einen Kopf-Kühlmantel 26. Aus Gründen der Vereinfachung
sind die in den Kopf eingebauten Ein- und Auslaßventile und
die Ansaug- und Auslaßöffnungen nicht dargestellt. Der Ventil
deckel ist mit 28 bezeichnet.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist der Block-Kühlmantel 20 mit dem Kopf-Kühlmantel 26 über
Durchlässe 30 verbunden. Eine Leitung 32 ist an den oberen
Abschnitt des Kopf-Kühlmantels 26 und an eine Kondensator
kammer 34 angeschlossen, deren obere Wand eine Platte 36
aus einem Werkstoff ist, der eine verhältnismäßig hohe Wärme
leitfähigkeit hat. Jedes Metall ist völlig zufriedenstellend,
und Kunststoffe, in die zur Verleihung von Wärmeleitfähigkeit
Metallpulver eingelagert ist, können ebenso verwendet werden.
Diese Form von Wärmetauscherkammer hat für die Verwendung in
Fahrzeugen wie z. B. Personenkraftfahrzeugen, Lastkraftwagen,
Luftfahrzeugen, Lokomotiven u. dgl. Vorteile, weil die Platte
36 eine Außenhautplatte des Fahrzeuges und somit, wenn
sich das Fahrzeug bewegt, einem Luftstrom zur verbesserten
Wärmeabfuhr ausgesetzt sein kann. Die Kammer 34 ist ferner
von einem wannenähnlichen Bauteil 38 begrenzt, das mit der
Platte 36 in zweckdienlicher Weise verbunden und gegen sie
abgedichtet ist. Das wannenähnliche Bauteil 38 kann mit der
Platte 36 beispielsweise mittels eines Klebstoffs und eines
gewalzten umgebogenen Randes fest verbunden sein. Um die Kon
densation des Dampfes zu begünstigen, sollte das Bauteil 38
eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Die Wanne 38 der Kam
mer 34 hat einen Kollektorabschnitt 40, von dem eine Konden
satrückleitung 42 zum unteren Abschnitt des Block-Kühlmantels
20 zurückgeführt ist.
Anstelle einer Dampfabführleitung und einer getrennten Kon
densatrückleitung kann eine einzige Leitung, die den oberen
Abschnitt des Zylinderkopfes mit einer tiefgelegenen Stelle
in einem oberhalb des Kopfes angeordneten Kondensator verbin
det, beide Funktionen der Dampfabführung und der Kondensat
rückführung erfüllen. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 6
dargestellt und wird weiter unten beschrieben.
Die Kühlmäntel 20 und 26 und die Leitungen 32 und 42 sind,
wie in Fig. 1 mit einer gestrichelten Linie A dargestellt,
mit Kühlmittel bis zu einem Niveau wenig oberhalb des oberen
Abschnitts vom Kopf-Kühlmantel 26 gefüllt. Wenn sich der Mo
tor erwärmt, dehnt sich das Kühlmittel aus, im allgemeinen
um etwa 2 bis 4 Prozent, so daß das Kühlmittelniveau im warm
gelaufenen Motor auf etwa das mit der gestrichelten Linie B
dargestellte Niveau ansteigt. Die für eine Kühlanlage ent
sprechend der Erfindung erforderliche Menge Kühlmittel ist
sehr viel kleiner als die Menge, die bei einer Kühlanlage mit
Flüssigkeits-Pumpenförderung benötigt wird, insofern als der
Kondensator sehr wenig Kühlmittel enthält. Bei einem ge
wöhnlichen Vierzylindermotor beträgt beispielsweise die Kühl
mittelfüllung etwa 3,3 Liter. Wegen
der kleinen Kühlmittelmenge nimmt eine kleine Kühlmittelmasse
Wärme vom Motor während des Warmlaufens auf und der Motor
läuft rasch warm. Außerdem ist das Warmlaufen weicher
als bei einer Kühlanlage mit durch eine Pumpe geförderter
flüssiger Phase, insofern als kein Thermostatventil oder ihm
äquivalentes Bauteil Veränderungen der Strömungsgeschwindig
keit und somit der Temperatur des vom Kühler zum Motor zurück
geleiteten Kühlmittels verursacht und folglich dazu neigt,
die Anwärmgeschwindigkeit zu verändern, wenn sich das Thermo
statventil während der Warmlaufphase des Betriebs öffnet. Es
ist bekannt, daß die Warmlaufzeit im Betrieb von Verbrennungs
motoren eine Periode niedrigen betrieblichen Wirkungsgrades
ist und den Motor mechanisch sehr beansprucht. Das mit dem
Kühlverfahren der Erfindung ermöglichte rasche und weiche
Warmlaufen des Motors verbessert den Motorwirkungsgrad, ins
besondere bei kalter Witterung, und führt zu geringerer Ab
nutzung.
Nach einem Kaltstart erwärmt sich das Kühlmittel im Kopf-
Kühlmantel 26 sehr rasch, z. B. innerhalb etwa einer oder zwei
Minuten, je nach äußeren Bedingungen. Wenn Wärme vom Motor
in die Kühlanlage abgeführt wird, kann die Temperatur des
Kühlmittels weiter ansteigen, bis sein Siedepunkt erreicht
ist. Auf diesem Niveau stabilisiert sich die Motortemperatur,
da die Kühlmitteltemperatur nicht weitersteigen kann. Zusätz
liche Motorwärme, die in die Kühlanlage abgeführt wird, be
wirkt, daß flüssiges Kühlmittel verdampft. Der Dampf wird
durch Mitnahme aus dem Bereich, in dem er entstanden ist,
weggeleitet, wodurch sein früherer Platz von flüssigem Kühl
mittel eingenommen werden kann. Die im Kühlmitteldampf ent
haltene Wärme wird durch die frei liegenden Wände 36 und 38
der Kondensatorkammer abgeführt, wenn der Dampf zu einer Flüs
sigkeit zurückkondensiert wird.
Mit den bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten
hochmolekularen Kühlmitteln von hoher Sättigungstemperatur
und niedriger Oberflächenspannung werden mehrere Nutzen er
zielt, die eine wirkungsvolle Kühlung des Zylinderkopfes
sicherstellen. Zum einen gewährleistet die niedrige Ober
flächenspannung des Kühlmittels, daß sich nur kleine Dampf
blasen bilden, und erleichtert das Sichablösen der kleinen
Dampfblasen von den Innenwänden des Kühlmantels 26. Je nie
driger die Oberflächenspannung des Kühlmittels, umso besser.
Mit einem Kühlmittel von hoher Sättigungstemperatur, das bei
15°C (59°F) eine niedrigere Oberflächenspannung als Wasser
hat, und in der Erkenntnis, daß die Oberflächenspannung mit
steigender Temperatur abnimmt, und daß die Sättigungstempera
tur des bevorzugten Kühlmittels wesentlich höher sein wird
als die von Wasser, ist sichergestellt, daß die Oberflächen
spannung des Kühlmittels beträchtlich unter der von Wasser
bei der Sättigungstemperatur liegt. Aufgrund der bedeutend
geringeren Oberflächenspannung wird ein größerer Teil der Me
tallfläche von Kühlmittel in der flüssigen Phase benetzt,
und der Wärmeübergang von den Wänden auf das Kühlmittel ist
wirkungsvoller.
Ein zweiter Vorteil dieser Kühlmittel ist der geringe Tempe
raturunterschied zwischen der Sättigungstemperatur des Kühl
mittels und der Temperatur des Metalls vom Zylinderkopf, der
zu stärkerem Blasensieden und geringerem Filmsieden des Kühl
mittels führt. Die Geschwindigkeit des Wärmeübergangs bei
Blasensieden ist beträchtlich größer als bei Filmsieden. Folg
lich ist mit dem hochmolekularen Kühlmittel von hohem Siede
punkt und niedriger Oberflächenspannung die Geschwindigkeit
der Wärmeabführung durch Verdampfen des Kühlmittels höher als
mit Wasser.
Versuche mit der in Fig. 1 dargestellten Anlage zum Kühlen
des Zylinderkopfes mit Ethylenglykol oder Propylenglykol und
einer herkömmlichen Flüssigkeits-Kühlanlage mit Pumpenförde
rung eines herkömmlichen flüssigen Wasser-Gefrierschutzmittel-
Kühlmittels in demselben Motor haben gezeigt, daß die Tempe
raturen von Außenflächen in der Nähe kritischer Wärmebereiche
des Zylinderkopfes bei Verwendung der erstgenannten Anlage
etwa 17°C (30°F) niedriger sind als bei Verwendung der her
kömmlichen Anlage. Es ist möglich, daß bei der praktischen
Ausführung der Erfindung und der herkömmlichen Anlage zwi
schen den Temperaturen an den Zylinderkopfinnenflächen ein
viel größerer Unterschied besteht. Es wird angenommen, daß
die geringere Temperatur das Ergebnis eines beträchtlich wir
kungsvolleren Wärmetauschs zwischen dem Metall des Zylinder
kopfes und dem Kühlmittel gemäß der Erfindung ist.
Möglicherweise findet im Kopf-Kühlmantel von auf herkömmliche
Weise mit Flüssigkeit gekühlten Motoren an einigen Berührungs
flächen zwischen dem Metall und dem flüssigen Kühlmittel in
beträchtlichem Umfang Sieden statt. An einigen dieser Stellen
wird der so entstandene Dampf eingeschlossen, und infolge
des Vorhandenseins einer Dampfsperre zwischen dem Metall und
der Flüssigkeit wird dadurch die Wärmeübergangsrate vom Me
tall auf die Flüssigkeit sehr ineffizient. Daher sind die
durchschnittlichen Temperaturbedingungen im gesamten Zylin
derkopf etwas höher als bei der Erfindung. Ein solches Sieden
im Zylinderkopf geht bei einem auf herkömmliche Weise flüssig
keitsgekühlten Motor insbesondere in den Bereichen um die
Auslaßkanäle und in der Nähe der Auslaßventilsitzbereiche
vor sich. Mit den erfindungsgemäß verwendeten Kühlmitteln
löst sich der Dampf leichter von den Wänden und wird zur
Verbesserung des Wärmeübergangs rascher durch Flüssigkeit
ersetzt.
Ein dritter Vorteil eines hochmolekularen Kühlmittels von
hoher Sättigungstemperatur bei dem Verfahren gemäß der Erfin
dung besteht darin, daß die bei einem gegebenen Niveau der
Wärmeabführung abgegebenen Mole Dampf beträchtlich weniger
sein können als die bei einem Motor mit Siedewasserkühlung
bei derselben Wärmeabfuhr beteiligten Mole Wasserdampf. Eine
Minderung der erzeugten Dampfmenge ist von Vorteil, weil sie
eine Herabsetzung des Verhältnisses zwischen in der gesamten
Anlage, also im Kühlmantel, den Leitungen und dem Kondensator
vorhandenem Dampf und Flüssigkeit bedeutet. Viele organische
Flüssigkeiten haben molare Verdampfungswärmen, welche die
von Wasser übersteigen. Beispielsweise hat Propylenglykol
eine um etwa 20 Prozent größere molare Verdampfungswärme als
Wasser. Beim Abführen derselben Wärmemenge erzeugt somit Pro
pylenglykol nur etwa 80 Prozent so viel Mol Dampf wie Wasser.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Kühlmittel haben Sätti
gungstemperaturen, welche die über den meisten Innenflächen
des Block-Kühlmantels 20 herrschenden Temperaturen überstei
gen. Dies bedeutet, daß im Block-Kühlmantel wenig oder kein
Dampf entsteht, doch entstandener Dampf rasch wieder konden
siert und das vom Block- zum Kopf-Kühlmantel geleitete Kühl
mittel nahezu dampffrei und daher in dem für einen wirkungs
vollen Wärmeübergang bei weitem bevorzugten Zustand ist. Mit
wenigen Worten, der Kopf-Kühlmantel braucht weder als Leitung
zum Wegleiten von Kühlmitteldampf vom Zylinderblock noch als
provisorischer Behälter für im Kopf-Kühlmantel selbst entstan
denen Dampf zu dienen, und daher wird angenommen, daß der
Dampfstand im Zylinderkopf beträchtlich niedriger ist als
bei einer mit einem wasserhaltigen Kühlmittel betriebenen
Siedeflüssigkeits-Kühlanlage.
Im Kopf-Kühlmantel 26 entstandener Kühlmitteldampf geht nach
oben zum oberen Abschnitt des Kühlmantels, tritt durch eine
oder mehrere der Dampfabführleitungen 32 aus, wird in den
Kondensator 38 abgegeben und steigt in ihm durch Mitnahme und
Bewegungsenergie auf zur wärmeleitfähigen oberen Wand 36. Bei
verhältnismäßig geringer Dampfentwicklung vom Kühlmantel 26
scheint nur ein kleiner Teil der Gesamtfläche des Kondensa
tors von Dampf berührt zu werden. Fahrzeuge, die mit einer
Kühlanlage ausgestattet sind, bei welcher der Kondensator
die gesamte Fahrzeughaube ist, zeigen eine bedeutende Erwär
mung der Haubenfläche nur in dem Ausmaß von etwa einem Vier
tel bis zur Hälfte der Gesamtfläche. Aus diesen Beobachtungen
wird geschlossen, daß eine Kondensatorkammer, bei der die ge
samten Flächen der Haubenplatte 36 und der Bodenwanne 38 als
Kühlflächen für den Dampf zur Verfügung stehen, in der Lage
ist, so viel Dampf zu kondensieren, wie der Motor unter allen
Temperaturbedingungen und Betriebslasten erzeugen kann, mit
der möglichen Ausnahme von extremen Umständen, unter denen
der Motor bei kleinen Fahrzeuggeschwindigkeiten über längere
Zeit bei Vollast unter heller, direkter Sonnenbestrahlung
arbeitet; dabei kann die Erwärmung der Haubenoberfläche durch
Sonnenwärme die Kondensationsfähigkeit der Fahrzeughaube be
trächtlich herabsetzen. Selbst für diese extreme Bedingung
sollte dadurch Vorsorge getroffen werden, daß auf die Haube
eine helle, reflektierende, in einer Richtung zurückstrahlen
de Sonnenschutz-Beschichtung aufgetragen wird, oder durch
Vermeidung der Verwendung von wärmeabsorbierenden dunklen
Farben für die Haube eines unter harten Bedingungen eingesetz
ten Fahrzeuges.
Nachdem der Kühlmitteldampf mit den Wänden des Kondensators
in Berührung gekommen ist, kondensiert er. Die Wanne 38 soll
te nach Konfiguration und Ausrichtung so ausgelegt sein, daß
sie eine angemessen rasche Strömung des kondensierten Kühl
mittels zum Kollektorabschnitt 40 und eine Rückleitung des
Kühlmittels durch die Rückleitung 42 zum Kühlmantel unter
Ausnutzung der Schwerkraftwirkung begünstigt. Ein rasches
Zurückleiten des Kühlmittels zum Motor ist bei niedrigen
Außentemperaturen besonders erwünscht, um eine wesentliche
Abkühlung des Kühlmittels vor Erreichen des Motorkühlmantels
zu vermeiden. Andernfalls besteht bei einem Teil des das Kon
densat erhaltenden Kühlmantels eine Neigung zu übermäßiger
Abkühlung, wodurch der Temperaturgradient in den Zylinder
wänden vergrößert und die Vorteile der Erfindung etwas ge
schwächt werden, die sich aus gleichmäßigeren Temperaturen
über die volle Höhe der Zylinderwände ergeben.
Eine Kühlanlage, die ausgebildet ist für den Betrieb entspre
chend dem Verfahren der Erfindung durch Verwendung eines hoch
molekularen, nichtwäßrigen Kühlmittels mit Hochtemperatur-
Siedepunkt, kann so ausgelegt sein, daß sie entweder mit ins
Freie entlüfteter Kondensatorkammer oder bei vollständig ge
schlossener Anlage arbeitet. Bei einer geschlossenen Anlage
ist der Druckunterschied zwischen Innen- und Außenseite des
Kondensators eine Funktion der bei einem gegebenen Umgebungs
druck durchschnittlichen Temperatur des eingeschlossenen Vo
lumens. Die durchschnittliche Temperatur des eingeschlossenen
Volumens hängt ab von der Menge und der Temperatur des ein
strömenden Dampfes, der Wirksamkeit der Wärmeübertragung
durch den Kondensator und vom eingeschlossenen Gesamtvolumen
des Kondensators. Über- und Unterdruck-Sicherheitsventile
werden in eine geschlossene Anlage eingebaut, um Höhenände
rungen auszugleichen oder die Anlage für den Fall zu schützen,
daß flüchtige Verunreinigungen, wie z. B. Wasser, im Kühlmit
tel enthalten sind oder in es eindringen.
Wenn die Anlage mit ins Freie entlüftetem Kondensator betrie
ben wird, sollte die Entlüftungsöffnung an einer vom Dampf
einlaß oder den Dampfeinlässen fernen und in einem oberen
Abschnitt der Kondensatorkammer gelegenen kühlen Stelle an
geordnet sein. Da die für die Verwendung bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung bevorzugten Kühlmittel solche von großem
Molekulargewicht (größer als 60) sind, und der Dampf gegen
über Luft (mw = 28) und Wasserdampf (mw = 18) schwer ist,
werden die hauptsächlichen Verunreinigungen (Luft und Wasser
dampf) von dem schwereren Kühlmitteldampf verdrängt und durch
die Entlüftungsöffnung hinausgeschoben.
Motoren, ausgestattet mit der in Fig. 1 dargestellten und mit
hochmolekularen Kühlmitteln von hohem Siedepunkt betriebenen
Anlage, zeigten in geringerem Maße überhitzte Stellen, Deto
nation und Frühzündung sowie eine beträchtliche Herabsetzung
des Temperaturgradienten von oben nach unten im Motor, einen
sparsameren spezifischen Kraftstoffverbrauch und geringere
Emissionen. Wegen der höheren, gleichmäßiger verteilten Boh
rungstemperatur ist die Motorschmierung wirkungsvoller, Ab
nutzung somit herabgesetzt und der Kraftstoffverbrauch spar
samer. Wegen der höheren Bohrungstemperaturen im Block sind
Wasserverunreinigung, Schlamm- und Säurenbildung im Schmieröl
geringer. Die Motoren waren frei von hörbarem Klopfen.
Zur Erzielung von Steifigkeit kann die Kondensatorkammer
selbst auf verschiedene Weise ausgebildet sein. Die Wanne
wird Versteifungsrippen aufweisen, sicherlich mit zahllosen
Öffnungen, die eine ungehinderte Bewegung von Dampf und Flüs
sigkeit in der ganzen Kammer ermöglichen. Die Wanne kann auf
beliebige zweckdienliche Weise mit der äußeren Karosserie
platte, welche die Kühlfläche bildet, verbunden sein. Heutige
Klebstoffe sind in idealer Weise zum Verbinden und Abdichten
der Wanne mit und gegen die Karosseriefläche mit gewalzten
und umgebogenen Rändern geeignet.
Für Fahrzeuge ausgelegte Anlagen müssen Dampf- und Kondensat
leitungssysteme und einen Kondensator aufweisen, die in allen
normalen Betriebslagen des Fahrzeuges dafür sorgen, daß Dampf
von der höchsten Stelle im Kopf-Kühlmantel abgeführt und das
Kondensat von der tiefsten Stelle im Kondensator zurückgelei
tet wird. In einigen Fällen kann dies zwei oder mehr Dampf
abführleitungen 32 zum Kondensator und zwei oder mehr Rück
leitungen vom Kondensator zurück zum Motor erfordern, so daß
die Anlage im Umlaufsystem Strömungswege enthält, die beim
Befahren sowohl von Steigungs- als auch Gefällestrecken für
eine gute Dampf- und Kondensatströmung sorgen. In anderen
Fällen mag es genügen, für das Wegleiten von Dampf vom Motor
zur Kondensatorkammer und das Rückleiten von Kondensat vom
Kondensator zum Motor dieselbe(n) Leitung(en) zu benutzen.
Beispielsweise kann eine einzige Leitung, die Dampf vom obe
ren Abschnitt des Kopf-Kühlmantels zum Kollektor im vorderen
unteren Abschnitt eines in eine geneigte Kraftfahrzeughaube
eingebauten Kondensators leitet, auch Kondensat in der ent
gegengesetzten Richtung leiten.
Die Geometrie der Anlage sollte auch so sein, daß der Füll
stand im Kopf-Kühlmantel, der unabhängig von der Lage des
Fahrzeuges im wesentlichen der Waagerechten entspricht, nie
mals unter den oberen Abschnitt des Kühlmantels 26 absinkt,
oder daß zumindest ein Flüssigkeitsfüllstand im gesamten
Kopf-Kühlmantel beibehalten wird, der die Auslaßöffnungen
bedeckt und den größten Teil des Kopf-Kühlmantels ausfüllt.
Es ist offensichtlich, daß ein Freilegen der Auslaßöffnungen
zu einem sehr unerwünschten Temperaturanstieg in der oder den
betreffenden Auslaßöffnungen führen würde.
Es ist bekannt, daß die Wärmeabführung in das Kühlmittel ei
nes Verbrennungsmotors hauptsächlich im Zylinderkopf ge
schieht. Folglich ist gemäß Fig. 2 die Erfindung auf einen
Motor anwendbar, bei dem der Motorblock 12′ durch Wärmeabfüh
rung durch die Metallwände der Zylinder an die Außenluft ge
kühlt wird und um die Zylinder keine Kühlmäntel vorgesehen
sind. Die Zylinder können keramische Zylinderbüchsen aufwei
sen, und der Block kann so ausgelegt sein, daß er Wärme in
den Zylinderwänden zurückhält, wobei durch möglichst geringe
Wärmeabführung vom Hubvolumen der thermodynamische Wirkungs
grad des Motorprozesses verbessert wird. Bei einem solchen
Motor ist mit dem Kühlmittel von hoher Siedetemperatur nur
der Kopf-Kühlmantel 26 gefüllt, und der Zylinderkopf 22 ist
gegen den Block durch eine kräftige Zylinderkopfdichtung 44
abgedichtet. Vom oberen Abschnitt oder von oberen Abschnitten
des Kopf-Kühlmantels 26 führen eine oder mehr Dampfabführ
leitungen 32 zur Kondensatorkammer 34, von der eine oder mehr
Kondensatrückleitungen 42 zum Kühlmantel 26 zurück führen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 kann die den Kopf-Kühl
mantel 26 mit der Kondensatorkammer 34 verbindende Leitung 32
die Doppelfunktion der Leitung von Dampf vom Zylinderkopf zur
Kondensatorkammer und der Rückleitung des Kondensats von der
Kammer zum Kühlmantel erfüllen. Bei allen Ausführungsformen
der Erfindung sollte(n) die zum Leiten von Dampf vom Kopf
Kühlmantel zur Kondensatorkammer benutzte(n) Leitung(en) von
relativ großem Durchmesser sein, um eine möglichst unbehin
derte Entwicklung der dampfförmigen Phase des Kühlmittels
vom Motor zur Kondensatorkammer sicherzustellen. Für Kraft
fahrzeugmotoren von kleinem Hubraum sind zur Dampfleitung
Schläuche oder Rohre von etwa
25 bis 50 mm Durchmesser üblich. Es leuchtet ein, daß bei An
lagen für größere Motoren stärkere Leitungen von Vorteil sind.
Üblicherweise haben Kondensatrückleitungen
etwa 13 bis 19 mm.
Die Arbeitsweise der in Fig. 2 dargestellten Anlage ist im
wesentlichen gleich mit der der Anlage gemäß Fig. 1, insofern
als alles in den Kopf eintretende Zusatzkühlmittel in flüssi
gem Zustand ist. Jedoch wird bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 2 kondensiertes Kühlmittel von der Kondensatorkammer
zum Kopf-Kühlmantel 26 direkt zurückgeleitet, statt über den
Block. Mit der Ausführungsform gemäß Fig. 2 werden die glei
chen Vorteile wie mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 er
zielt, nämlich weniger Dampf im Kopf und, daraus folgend,
bessere Wärmeübergangsbedingungen im Kopf-Kühlmantel.
Bei einigen Motorenkonstruktionen und mit einigen Kühlmitteln
kann es vorkommen, daß das Kühlmittel im Block-Kühlmantel die
Sättigungstemperatur erreicht. Statt den Kühlmitteldampf vom
Block zum Kopf-Kühlmantel strömen zu lassen, kann der Dampf
vom Block-Kühlmantel getrennt weggeführt und zum Kondensator
geleitet werden. Eine Ausführungsform einer solchen Anlage
ist in Fig. 3 dargestellt. Dampf vom Block-Kühlmantel 20
strömt durch eine oder mehr Zweigleitungen 46, die an den
oder die oberen Abschnitte des Block-Kühlmantels angeschlos
sen und mit der Hauptdampfabführleitung 32 verbunden sind.
Der Kopf-Kühlmantel 26 ist mit der Leitung 32 durch eine (oder
mehr) zweite Zweigleitung 48 verbunden. Folglich wird Dampf
vom Block-Kühlmantel 20 und Kopf-Kühlmantel 26 getrennt zur
Kondensatorkammer 34 geleitet. Das im Kondensator 34 konden
sierte Kondensat wird vom Kollektorabschnitt 40 durch die
Kondensatorenleitung 42 zurückgeleitet, die an eine an den Kopf-
Kühlmantel 26 angeschlossene Zweigleitung 50 und an eine mit
dem Block-Kühlmantel 20 verbundene Zweigleitung 52 abgibt.
Bei dem in der Anlage gemäß Fig. 3 durchgeführten Verfahren
ist das dem Kopf-Kühlmantel 26 über die Zweigleitung 50 zuge
führte Kondensat frei von Dampf; folglich wird die Dampfmenge
im Kopf-Kühlmantel stets so klein wie möglich gehalten, ins
besondere durch Nichtzuleiten von Dampf mitführendem Kühlmit
tel zum Kopf-Kühlmantel. Die in Fig. 3 dargestellte Anlage
vermag mit einem Kühlmittel zu arbeiten, das eine relativ
niedrige Sättigungstemperatur hat.
Die in Fig. 4 dargestellte Anlage ermöglicht die Verwendung
verschiedener Kühlmittel im Block- und Kopf-Kühlmantel. An
den oberen Abschnitt des Block-Kühlmantels 20 sind ein oder
mehr Dampfabführleitungen 54 angeschlossen und sorgen dafür,
daß Kühlmitteldampf vom Block-Kühlmantel 20 in einen ersten
Kondensator 56 geleitet wird. Kondensiertes Kühlmittel wird
zum Block über eine Leitung 58 bzw. Leitungen 58 zurückgelei
tet. Im Zylinderkopf-Kühlmantel 26 erzeugter Kühlmitteldampf
wird über eine Abführleitung 62 bzw. Abführleitungen 62 in
einen zweiten Kondensator 60 geleitet, und das Kondensat in
der Kammer 60 wird über eine Leitung 64 bzw. Leitungen 64 zum
Kopf-Kühlmantel 26 zurückgeleitet. Die in Fig. 4 dargestellte
Anlage ist zur Verwendung in einem Motor bestimmt, der so
ausgelegt ist, daß Motorblock und Zylinderkopf verschiedene
Betriebstemperaturen haben. Es kann beispielsweise zur Verbes
serung des thermodynamischen Wirkungsgrades wünschenswert
sein, daß der Block mit einer höheren Temperatur arbeitet als
der Zylinderkopf, der zur Verhinderung von Detonation, Früh
zündung oder anderer unerwünschter Auswirkungen einer über
mäßig hohen Temperatur im Zylinderkopf des Motors auf einer
niedrigeren Temperatur gehalten wird. Die höhere Temperatur
im Block gewährleistet wegen der geringeren Wärmeabführung
sowohl eine vollständigere Verbrennung des Kraftstoffs als
auch einen höheren Wirkungsgrad des Wärmeprozesses des Motors.
Die Zylinderwände können mit keramischen oder anderen hitze
beständigen Beschichtungen versehen sein, und der Block kann
isolierte Außenwände aufweisen. Da diese Anlage höchstwahr
scheinlich dort eingesetzt wird, wo der Zylinderkopf und der
Motorblock auf zwei verschiedenen Temperaturen zu halten sind,
werden getrennte Kühlmittel je mit der gewünschten Sättigungs
temperatur gewählt.
Die beiden Kondensatorkammern werden natürlich so ausgelegt
sein, daß die notwendige Kondensationsleistung für die zuge
hörigen Kühlmittelkreise zur Verfügung steht, nämlich für den
Kühlmittelkreis des Zylinderkopfes und den Kühlmittelkreis
des Motorblocks. Wie bei den vorstehend beschriebenen Aus
führungsformen sorgt die Ausführungsform gemäß Fig. 4 dafür,
daß dem Kopf-Kühlmantel 26 Kühlmittel in flüssigem Zustand
zugeführt wird, wodurch das Dampf-Flüssigkeits-Verhältnis im
Kopf-Kühlmantel so klein wie möglich gehalten wird und eine
wirkungsvolle Kühlung unter allen Umgebungs- und Betriebs
bedingungen sichergestellt ist.
Zusätzlich zur Benutzung des Verfahrens gemäß der Erfindung
in Kolben-Verbrennungsmotoren ist die Erfindung auch auf an
dere Verbrennungsmotoren anwendbar. Beispielsweise zeigt Fig.
5 eine schematische Darstellung eines Wankel-Motors mit einem
Gehäuse 60′, das drei getrennte Kühlmäntel 62′, 64′ und 66′ auf
weist. Das brennbare Gemisch für den Betrieb des Motors wird
über eine Einlaßöffnung 68 angesaugt und in der Innenkammer
70 verdichtet, wenn das Volumen in dem (entsprechend Fig. 5)
rechten Teil der Kammer von einer der Flächen des Rotors 72
durchlaufen wird. Der Bereich in der Nähe der Zündkerze oder
einer ähnlichen Zündvorrichtung 74 bildet den Kopfabschnitt
des Wankel-Motors, in dem das dem Motor zugeführte brennbare
Fluid entzündet und verbrannt wird. Ein zweites Hubvolumen
der Kammer, im wesentlichen vom Kühlmantel 66′ nach innen ge
legen, ist die Expansionskammer, in welcher der Arbeitshub
des Motors stattfindet. Die auszustoßenden Verbrennungsproduk
te werden bei Beendigung des Arbeitshubes jeder Fläche des
Rotors über eine Auslaßöffnung 75 ausgeschoben.
In jedem der Kühlmäntel 62′, 64′ und 66′ ist die höchstgelegene
Stelle durch eine zugehörige Dampfabführleitung 76, 78 bzw.
80 mit einer Kondensatorkammer 82 verbunden, die an zweck
dienlicher Stelle oberhalb des Motors angeordnet ist. In je
dem der Kühlmäntel entstandener Dampf wird durch die zugehö
rige(n) Abführleitung(en) geleitet, in die Kondensatorkammer
abgegeben, steigt durch Mitnahme und Bewegungsenergie nach
oben zur Berührung mit der wärmeleitfähigen oberen Wand 84
der Kammer und kondensiert durch Wärmetausch mit der Wand 84.
Das Kondensat fällt auf die. Wanne 86 der Kondensatorkammer,
fließt zum Kollektorabschnitt 88 und wird über eine gemein
same Rückleitung 90 und Zweigrückleitungen 92, 94 und 96
zu jedem der zugehörigen Kühlmäntel 62′, 64′ und 66′ zurückge
leitet.
In den allgemeinen Beschreibungen der Erfindung wurde stets
auf den Block-Kühlmantel und den Kopf-Kühlmantel des Motors
Bezug genommen. Insofern als die Konfiguration eines Wankel-
Motors von der eines Kolbenmotors verschieden ist, wird vor
stehend auf die Hubvolumen der Kammer 70 Bezug genommen. In
bezug auf die Hubvolumen im großen und ganzen außen gelegene
Abschnitte des Gehäuses 60 des Wankel-Motors sind funktions
mäßige Äquivalente des Zylinderblocks eines Kolbenmotors.
Alle Bezugnahmen hierin auf den Block-Kühlmantel sollen auf
die Kühlmäntel 62′ und 66′ anwendbar sein, die den Hubvolumen
des Wankel-Motors zugeordnet sind. In ähnlicher Weise soll
der Kühlmantel 64′, welcher der Verbrennungszone der Kammer 70
benachbart ist, als der Kopf-Kühlmantel des Wankel-Motors ver
standen werden. Folglich wird das Verfahren gemäß der Erfin
dung bei dem in Fig. 5 dargestellten Wankel-Motor aufgrund
des Sachverhalts durchgeführt, daß flüssiges Kühlmittel vom
Kondensator 82 im flüssigen Zustand dem der Verbrennungszone
benachbarten Kopf-Kühlmantel 64′ zugeführt wird, wodurch in
diesem ein günstiges Dampfphase-Flüssigphase-Verhältnis für
das Kühlmittel im Kopf-Kühlmantel 64′ hergestellt wird.
Eine einem Fachmann im Lichte des Vorstehenden ohne weiteres
zugängliche Abwandlung der in Fig. 5 dargestellten Ausfüh
rungsform sieht analog der Ausführungsform gemäß Fig. 4 für
jeden Kühlmantel getrennte Kondensatorkammern vor. Bei einer
solchen Abwandlung kann jeder Kühlmantel des Motors mit einem
verschiedenen Kühlmittel beschickt werden, wodurch eine Opti
mierung der Temperaturen in den verschiedenen Motorbereichen
im Hinblick auf höchstmöglichen thermodynamischen Wirkungs
grad und zur Erreichung anderer wünschenswerter mechanischer
Eigenschaften, wie z. B. geringere Wärmespannungen im Gehäuse,
gute Schmierung, wirkungsvollere Wärmeübergangsgeschwindig
keiten und andere Zielsetzungen, ermöglicht wird.
Bei einem Wankel-Motor ist die Auslaßöffnung an einer der
Verbrennungszone fernen Motorstelle angeordnet, anders als
bei Otto- und Diesel-Kolbenmotoren, bei denen der Verbrennungs
raum und die Auslaßöffnung beide im Zylinderkopf angeordnet
sind. Beim Wankel-Motor ist eine wirkungsvolle Kühlung des
Gehäusebereiches um die Auslaßöffnung dadurch sichergestellt,
daß flüssiges Kühlmittel sowohl dem Kühlmantel 66′ als auch
dem Kühlmantel 62 zugeführt wird, von denen jeder mit einem
Kühlmantelabschnitt 98 verbunden sein kann, der zwischen der
Einlaßöffnung 68 und der Auslaßöffnung 75 angeordnet ist.
Folglich enthält der die Auslaßöffnung umgebende Bereich we
nig Dampf, wodurch eine wirkungsvolle Kühlung der Auslaßöff
nung erreicht wird.
Fig. 6 veranschaulicht die Benutzung der Erfindung bei einem
Kraftfahrzeug mit einem querangeordneten Motor 102 in einem
mit einer Haube 104 abgedeckten Motorraum. Die Haube 104 und
eine Wanne 110 begrenzen eine Kondensatorkammer 106, die
durch eine Leitung 108 vom oberen Abschnitt des Kopf-Kühl
mantels weggeleiteten Dampf erhält. Der Dampf kondensiert in
der Kammer, und das Kondensat fließt über dieselbe Leitung 108
zum Kopf-Kühlmantel zurück. Die Leitung 108 ist ein flexi
bler Schlauch, in zweckdienlicher Weise verlegt, um zum Öff
nen des Motorraums die Haube hochstellen zu können. Die Front
partie 114 des Fahrzeuges kann vollständig oder weitgehend
geschlossen sein, wodurch der Luftwiderstand verringert wird.
Zum Kühlen des Motorraumes und der Ölwanne kann ein kleiner
Lufteinlaß vorgesehen sein.
Bei einer Anlage für ein Luftfahrzeug, das von einem oder
mehreren Kolben- oder Wankel-Motoren angetrieben wird, kann
die Kondensatorkammer im Rumpfdach oder im oberen Teil des
Flügels eines Flugzeuges oder im oberen Zellenteil eines Hub
schraubers angeordnet sein. Fig. 7 zeigt ein Flugzeug 120
mit Motoren 122, die in Motorgondeln 124 unter den Flügeln
126 angeordnet sind. Die Kondensatorkammern 128 sind in die
oberen Flügelflächen etwa über dem Motor so eingebaut, daß,
wenn sich das Flugzeug am Boden befindet, der Propellerluft
strom eine die äußere Kühlplatte überstreichende Kühlluft-
Strömung erzeugt. Kühlanlagen gemäß der Erfindung für Luft
fahrzeuge werden im allgemeinen mit kleinen Pumpen ausgestat
tet sein, die aus den Kondensatkollektoren an den vier Ecken
der Kondensatorkammern Kondensat zum Motor zurückfördern,
insofern als die Anlage beträchtliche Stampf- und Rollbewe
gungen ausgleichen muß. Aus der Anordnung der Kondensatoren
in der Flügeloberfläche ergibt sich als Nebenfunktion die
Enteisung.
In der allgemeinen Beschreibung der Erfindung wurde häufig
auf "die Sättigungstemperatur" und den "Siedepunkt" Bezug
genommen. Diese Bezeichnungen sind korrekt angewandt, wenn
sie auf Eigenschaften reiner Kühlstoffe oder azeotroper Ge
mische bezogen sind, weil bei nichtazeotropen Gemischen das
Sieden über einem Temperaturbereich stattfindet, der die nie
drigste Temperatur, den Blasenpunkt, und die höchste Tempe
ratur, den Taupunkt, einschließt. In der Praxis können Flüs
sigkeiten, die für Kühlmittel gemäß der Erfindung verwendet
werden, nicht völlig reine Stoffe oder azeotrope Gemische
sein, insofern als sie Zusätze, wie z. B. Stabilisatoren, In
hibitoren und Färbemittel, und Verunreinigungen, wie z. B.
Wasser, oder andere ungewollte Bestandteile enthalten können.
Ferner kann ein zur Verwendung mit dieser Anlage angesetztes
Kühlmittel aus einem Stoffgemisch bestehen, das bewirkt, daß
die Flüssigkeit einen Siedebereich und folglich einen Sätti
gungstemperaturbereich hat.
Claims (14)
1. Verfahren zur Verdampfungskühlung von Verbren
nungsmotoren durch ein Kühlmittel mit den Schritten:
- - Leiten des Kühlmitteldampfes vom im wesentlichen höchstgelegenen Bereich des Motorkühlmantels zu einem Kondensator,
- - Kondensieren des Kühlmitteldampfes im Kondensator, und
- - Zurückleiten des erhaltenen Kühlmittelkondensats zum Motorkühlmantel,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmit
tel dem Zylinderkopfkühlmantel unter allen Betriebs
bedingungen des Verbrennungsmotors in einem zumindest
annähernd dampffreien flüssigen Zustand zugeführt wird, so
daß der Zylinderkopfkühlmantel stets zum größten Teil mit
flüssigem Kühlmittel gefüllt ist, wobei das Kühlmittel
eine nichtwäßrige siedefähige organische Flüssigkeit ist,
die einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck von zumindest
etwa 132°C, eine molare Verdampfungswärme bei Atmosphä
rendruck von zumindest etwa 41 kJ/mol und eine Oberflä
chenspannung bei 15°C von weniger als 70 mN/m hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühl
mittel zu einem größeren Teil einen Stoff aus der Gruppe
Ethylenglykol, Propylenglykol, Tetrahydrofurfurylalkohol,
Dipropylenglykol und 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol-mono
isobutyrat enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dif
ferenzdruck zwischen einem zum Kondensator führenden
Kühlmitteldampfauslaß des Zylinderkopfkühlmantels und
einem Flüssigkeitsauslaß des Kondensators auf einem Wert
nicht größer als etwa 7 kPa gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motor
miteinander in Verbindung stehende Zylinderkopf- und
Zylinderblockkühlmäntel aufweist, wobei das Kühlmittel
kondensat zum Zylinderblockkühlmantel zurückgeleitet wird
und als Flüssigkeit dem Zylinderkopfkühlmantel vom Zylin
derblockkühlmantel her zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmit
telkondensat vom Kondensator her direkt zum Zylinderkopf
kühlmantel des Motors zurückgeleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motor
einen vom Zylinderkopfkühlmantel getrennten Zylinderblock
kühlmantel hat, wobei Kühlmitteldampf aus dem Zylinderkopf
kühlmantel zu einem ersten Kondensator geführt und das
entstehende Kühlmittelkondensat zum Zylinderkopfkühlmantel
zurückgeleitet wird, und wobei Kühlmitteldampf aus dem
Zylinderblockkühlmantel zu einem zweiten Kondensator
geführt und das entstehende Kühlmittelkondensat zum
Zylinderblockkühlmantel zurückgeleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motor
einen vom Zylinderkopfkühlmantel getrennten Zylinder
blockkühlmantel hat und Kühlmitteldampf sowohl aus dem
Zylinderkopf- als auch aus dem Zylinderblockkühlmantel zum
Kondensator geleitet und entstehendes Kühlmittelkondensat
von diesem sowohl zum Zylinderkopf als auch zum Zylinder
blockkühlmantel zurückgeleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Kühlmittel dem Zylinderkopfkühlmantel unter Ausnutzung der
Schwerkraftwirkung vom Kondensator her zugeleitet wird,
wobei der Kondensator einen Kondensatkollektor und einen
Kondensatauslaß aufweist, die höher als der obere Bereich
des Zylinderkopfkühlmantels angeordnet sind, und daß eine
Kühlmittelrückführleitung vom Kondensatauslaß zum Zylin
derkopfkühlmantel stets bis zu einem über diesem liegenden
Niveau mit Kühlmittel gefüllt ist.
9. Kühlsystem für einen Verbrennungsmotor mit einem Motor
kühlmantel (20, 26), das einen Kondensator (34) und Leitungen
(32 und 42) für Kühlmitteldampf vom höchstgelegenen Bereich des
Motorkühlmantels zum Kondensator und für Kühlmittelkondensat
vom Kondensator zum Motorkühlmantel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel
eine nichtwäßrige hochmolekulare organische Flüssigkeit ist,
die einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck von zumindest etwa
132°C, eine molare Verdampfungswärme bei Atmosphärendruck von
zumindest etwa 41 kJ/mol und eine Oberflächenspannung bei 15°C
von weniger als etwa 70 mN/m hat, und die im Zylinderkopfkühl
mantel (26) unter allen Betriebsbedingungen des Verbrennungs
motors zum größten Teil in flüssigem Zustand bleibt.
10. Kühlsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel im
wesentlichen aus einem Stoff aus der Gruppe Ethylenglykol,
Propylenglykol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Dipropylenglykol und
2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol-mono-isobutyrat besteht.
11. Kühlsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderblock
(12) und der Zylinderkopf (22) voneinander getrennte Kühlmäntel
(20 bzw. 26) mit eigenen Leitungen (46 und 52 bzw. 48 und 50)
für Kühlmitteldampf und Kühlmittelkondensat aufweisen.
12. Kühlsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter
Kondensator (60) sowie getrennte Kühlmäntel (20 bzw. 26) für
Zylinderblock (12) und Zylinderkopf (22) zur Bildung zweier
voneinander getrennter Kühlmittelumlaufkreise für den Zylin
derblock (12) und den Zylinderkopf (22) vorhanden sind.
13. Kühlsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß kein Zylinder
blockkühlmantel (20) vorhanden ist und die Leitungen (32 und
42) für Kühlmitteldampf und Kühlmittelkondensat beide an den
Zylinderkopfkühlmantel (26) angeschlossen sind.
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