DE3346999C2 - Bremsanlage für einen über einen Antrieb bewegbaren Teil - Google Patents
Bremsanlage für einen über einen Antrieb bewegbaren TeilInfo
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Abstract
Eine insbesondere hydraulische Bremsanlage für einen über einen Antrieb bewegbaren Teil, insbes. den Drehantrieb des Oberwagens einer Baumaschine, ist mit einem indirekt wirkenden Bremsventil (1) und einem nachgeschalteten Federspeicherbremszylinder (8) versehen, dessen abgegebene Kraft im Sinne einer Bremsung auf das bewegbare Teil (36) einwirkt. Zur Begrenzung des am Federspeicherbremszylinder (8) wirksamen Druckes ist ein in Abhängigkeit von dem Druck des Antriebs des bewegbaren Teils verschiebbarer Anschlag (17) vorgesehen, der gegen die Kraft einer Rückstell- und Wiegefeder bewegbar ist, um den Vestellbereich des Bremsventils (1) einzuschränken oder den Druckraum (9) des Federspeicherbremszylinders (8) abzusperren.
Description
lels des Federspeicherbremszylinder ausgesteuert,
dann wird der Antrieb des beweglichen Teils, also beispielsweise das Ritzel noch von einer weiteren Kraft
beaufschlagt. Diese Addition der dabei auftretenden Kräfte kann dazu führen, daß das schwächste Teil des
Antriebs des beweglichen Teils überbeansprucht wird, was zu einem Abbrechen der Zähne d-*s Ritzels führen
kann.
Die US-PS 39 76 333 zeigt eine hydraulische Bremsanlage
in Verbindung mit einer Steueranlage für einen über einen Antrieb bewegbaren Teil, insbesondere den
Drehantrieb des Oberwagens einer Baumaschine. Ein indirekt wirkendes Bremsventil ist nicht vorgesehen. Es
finden vielmehr eine Reihe von Wegeventilen Verwendung, von denen eines als handbetätigtes Vier/Dreiwegeventil
ausgebildet ist, dem innerhalb der hydraulischen Anlage verschiedene andere Drei/Zwei-Wegeventile
nachgeschaltet sind. Derartige Ventile sind bekanntlich nicht stufbar ausgebildet und erfüllen damit
nur eine Ja/Nein-Funktion, etwa im Gegensatz zu einem »indirekt arbeitenden Bremsventil«. Außerdem ist die
Schaltung dieser hydraulischen Anlage derart vorgenommen, daß zu dem Zeitpunkt, wenn der Oberwagen
durch einen Antrieb des Hydromoters verstellt werden soll, bei Erreichung bzw. Überschreitung einer Druckschwelle
in diesem Antrieb erst die Federspeicherbremse gelöst wird, damit z. B. infolge Schiefstehens der Baumaschine
einwirkende Massenkräfte sich nicht nachteilig auswirken können. Der vollen Antriebskraft ist somit
immer die gelöste Feststeilbremse zugeordnet, so daß
das Problem der Kraftaddition bei dieser Anlage nicht auftritt. Auch von einem Gegensteuern oder Kontern ist
an keiner Stelle dieser Druckschrift die Rede.
Die DE-OS 29 37 853 zeigt ein vergleichsweise kompliziert ausgebildetes Bremsensteuersystem mit einem
Zweikreisbremsventil zur Betätigung der Betriebsbremse und einem Wegeventil sowie einer Park-Bremseinrichtung
mit verschiedenen weiteren Ventilen, die der Hilfs- und Feststellbremse zugeordnet sind. Im Bereich
der Hinterachse finden kombinierte Federspeicherbremszylinder Verwendung. Durch die vergleichsweise
kompliziert und mit entsprechender Anzahl von Ventilen ausgebildete Park/Bremseinrichtung wird eine
Addition der Bremskräfte der Betriebsbremse und der Feststellbremse bei gleichzeitiger Betätigung vermieden.
Dabei wird eine gewisse begrenzte Überbeanspruchung im Vergleich zu der alleinigen Betätigung der
Hilfsbremse zugelassen. Die in der Park/Bremseinrichlung
eingesetzten Ventile sind direkt wirkende Ventile. So ist beispielsweise das die Parkbremse betätigende
Wegeventil schieberartig ausgebildet und gestattet die Einstellung von lediglich zwei verschiedenen Stellungen,
so daß eine gestufte Betätigung der Hilfsbremse nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überlastung der Teile des Antriebs des bewegbaren Teils zu
vermeiden. Beim Gegensteuern bzw. Kontern und bei gleichzeitigem Bremsen soll nur eine bestimmte reduzierte
Bremskraft über die Federspeicherbremse einwirken. Eine gewisse Restbremskraft soll von der Federspeicherbremsanlage
jedoch auch dann ausübbar sein, wenn der Antrieb des bewegbaren Teils gerade umgeschaltet wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zur Begrenzung des am Federspeicherbremszylinder wirksamen
Drucks ein in Abhängigkeit von dem Druck des Antriebs des bewegbaren Teils verschiebbarer Anschlag
vorgesehen ist, der gegen die Kraft einer Rückstell- und Wiegefeder bewegbar ist, um den Verstellbereich
des Bremsventils einzuschränken oder den Druckraum des Federspeicherbremszylinders abzusperren.
Dabei wird der Anschlag so angeordnet, daß er zunächst außerhalb des Wirkbereichi, also ohne Funktion
ist Der Anschlag kann erst nach Überschreiten einer gewissen Druckschwelle des Drucks des Antriebs des
bewegbaren Teils verschoben werden. Diese Druckschwelle wird durch die Kraft der Rückstell- und Wiegefeder
sowie die Größe der Wirkfläche des verschiebbaren Anschlags festgelegt Wird diese Kraft-bzw. Druckschwelle
überschritten, dann wird der Anschlag so verschoben, daß letztendlich der Druckraum des Federspeicherbremszylinders
nicht mehr voll entlüftet werden kann, sondern im Federspeicherbremszylinder auch
bei maximaler Betätigung der Trittplatte des Bremsventils ein Restdruck eingesperrt bleibt, durch den die über
den Federspeicherbremszylinder auszuübende Bremskraft beschränkt ist Dies führt dann zu einer kraftmäßigen
Entlastung bei der Addition der auf den Antrieb des bewegbaren Teils einwirkenden Kräfte.
Der Anschlag kann direkt als Kolben ausgebildet sein, dessen Zylinderraum an den Druck des Antriebs angeschlossen
ist. Es ist aber auch möglich, koaxial zu dem Kolben ein getrenntes Anschlagteil vorzusehen, welches
dann in Abhängigkeit von der Bewegung des Kolbens verschiebbar ist. Die Größe der Wirkfläche des
Zylinderraums an dem Kolben bestimmt in Verbindung mit den auftretenden Drücken die ausgeübte Kraft auf
dem Anschlag.
Der Anschlag kann zur Aufrechterhaltung einer Restbremskraft begrenzt verschiebbar angeordnet sein, d. h.
der Hub des Anschlags ist mittels zweier Endpositionen festgelegt, die auch einstellbar ausgebildet sein können.
Der als Kolben ausgebildete Anschlag kann in einem Gehäuse an der Befestigungsplatte des Bremsventils angeordnet
sein, wobei ein mit dem Kolben in Wirkverbindung stehender Stößel in den Betätigungsweg der Trittplatte
des Bremsventils einragend vorgesehen ist. Damit wird über den Anschlag der Betätigungswinkel der
Trittplatte beschränkt Der Anschlag kann gestuft und mit Zwischenstellungen versehen verstellbar sein, so
daß analog die Reduzierung der über die Federspeicherbremszylinder ausgeübten Bremskraft eintritt. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß die verminderte Addition der einwirkenden Kräfte am Antrieb des
bewegbaren Teils nicht nur dann erreicht wird, wenn der Antrieb zunächst gegengesteuert wird und sodann
die zusätzliche Bremsung über die Federspeicherbremsanlage erfolgt, sondern auch im umgekehrten Falle.
Im Zylinderraum des den Anschlag bildenden Kolbens kann eine als Kraftschwelle wirkende Feder vorgesehen
sein. Diese Feder erfüllt mehrere Funktionen. Sie zeigt dem Fahrer einer Baumaschine während einer
normalen Bremsung über die Federspeicherbremsanlage durch eine vermehrte Gegenkraft am Fuß an, daß
eine gewisse Höhe der Bremskraft erreicht ist.
In einer anderen Ausführungsform kann der als Kolben ausgebildete Anschlag Bestandteil eines Sperrventils
sein, das in die Verbindungsleitung zwischen Bremsventil und Federspeicherbremszylinder eingeschaltet
ist. Das Sperrventil unterbricht im Betätigungsfalle die Verbindung zwischen dem Bremsventil und dem DruckrauiTi
des Federspeicherbremszylinders, so daß der dort gerade herrschende Druck eingesperrt wird und jede
weitere Betätigung durch Niedertreten der Trittplatte des Bremsventils nicht zu einer weiteren Entlüftung des
Druckraums führen kann. Ermäßigt sich während eines
Umsteuerns und einer Bremsbetätigung der auf dem beweglichen Teil des Antriebs einwirkende Druck, dann
öffnet auch das Sperrventil wieder kurzzeitig, so daß durch weitere Entlüftung des Druckraums des Federspeicherbremszylinders
der über die Bremskraft ausgeübte Anteil der Kraft ansteigen kann.
Der Kolben kann als Stufenkolben ausgebildet sein und auf seiner einen Seite vom Druck des Antriebs des
bewegbaren Teils und auf seiner anderen Seite vom ausgesteuerten Druck des Bremsventils beaufschlagbar
sein, so daß in Verbindung mit den jeweiligen Wirkflächen das Kräftegleichgewicht an dem Kolben festgelegt
ist Der Kolben kann auf seine vom Druck des Antriebs des bewegbaren Teils beaufschlagten Seite eine zweite
Wirkfläche aufweisen, die an die Atmosphäre oder an eine weitere Druckleitung angeschlossen ist, die der entgegengesetzten
Richtung des Drucks des Antriebs zugeordnet ist. Damit wird sichergestellt, daß beide am
Antrieb des bewegbaren Teils auftretende Drücke auf den als Kolben ausgebildeten Anschlag einwirken.
Das Sperrventil kann am Bremsventil integriert angeordnet sein, so daß sich eine sehr kurze Verbindung
zwischen den Teilen des Bremsventils und dem Sperrventil ergibt.
Dem Sperrventil kann ein Zweiwegeventil vorgeschaltet sein, wenn der Kolben des Sperrventils auf seiner
einen Seite nur eine Wirkfläche aufweist. Damit ist sichergestellt, daß jeweils der höhere von zwei Drücken
des Antriebs des bewegbaren Teils an das Sperrventil weitergegeben wird.
Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele weiter beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Schaltplan der wesentlichen Teile der Bremsanlage und des Antriebs des bewegten Teils,
F i g. 2 eine Schnittdarstellung durch das in F i g. 1 eingesetzte
Bremsventil,
Fig.3 ein Diagramm zur Verdeutlichung des reduzierbaren
Bremsdruckes,
F i g. 4 eine ähnliche Schaltung wie F i g. 1, jedoch mit einem Sperrventil am Bremsventil,
F i g. 5 einen Schnitt durch das Bremsventil gemäß der Anlage nach F i g. 4,
Fig.6 eine Schnittdarstellung durch ein separates
Sperrventil und
Fig./ eine Schniudarsteilung durch ein weiteres
Sperrventil.
In F i g. 1 ist ein Bremsventil I mit seiner Trittplatte 2 schematisch dargestellt An einen Anschluß 3 ist eine
Leitung 4 angeschlossen, die von einer Pumpe 5 für Hydraulikflüssigkeit herangeführt ist Von einem Anschluß
6 führt eine Leitung 7 zu einem Federspeicherbremszylinder 8, dessen Druckraum 9 über die Leitung 7
mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagbar ist Der Federspeicherbremszylinder 8 besitzt einen Kolben 10 und in
einem Federraum 11 eine Speicherfeder 12. Ober ein Gestänge 13 wird die Kraft des Kolbens 10 weitergeleitet
Vom Bremsventil 1 führt von einem Anschluß 14 eine Leitung 15 zu einem Aufnahmebehälter 16 für Hydraulikflüssigkeit
Das Bremsventil 1 ist mit einem verschiebbaren Anschlag 17 ausgestattet, der einen Kolben 18 aufweist der
in einem Gehäuse 19 einen Zylinderraum 20 abteilt der über einen Anschluß 21 mit einer Leitung 22 in Verbindungsteht
Von einer Vorsteuerpumpe 23 führt eine Leitung 24 zu einem manuell betätigbaren Steuerventil 25 und eine
Rückleitung 26 zu einem Behälter 27. Vom Steuerventil 25 führen Leitungen 28 und 29 zu einem Steuer-Wegeventil
30, welches mit einer eigenen Pumpe 31 und einem Rücklaufbehälter 32 ausgestattet sein kann. Von
dem Steuer-Wegeventil 30 führen zwei Leitungen 33 und 34 zu einem Hydromotor 35, der bei seiner Drehung
ein Drehmoment auf ein bewegbares Teil 36 ausübt, welches beispielsweise als Ritzel eines Drehantriebs für
einen Oberwagen auf einer Baumaschine ausgebildet und eingesetzt ist. Auf dieses Teil 36 wirkt gleichzeitig
das Gestänge 13 der Federspeicherbremse ein.
Fig.2 verdeutlicht den Aufbau des Bremsventils I
mit seinem beweglichen Anschlag 17. Auf einer Befcstigungsplatte 37 ist um ein Lager 38 die Trittplatte 2
schwenkbar gelagert. An der Befestigungsplatte 37 befindet sich ein Gehäuse 39, in welchem ein Steuerkolben
40 dichtend geführt ist, der in seinem unteren Teil eine Längsbohrung 41 und eine Querbohrung 42 aufweist,
über die die Anschlüsse 3 und 6 miteinander verbunden sind. Im oberen Bereich des Gehäuses 39 ist als Auflager
für eine Vorspannfeder 43 eine Hülse 44 vorgesehen, die über einen Bolzen 45 mit einer Stange 46 verbunden ist,
die an der Trittplatte 2 angelenkt ist. Zwischen der Hülse 44 und dem Steuerkolben 40 ist eine Wiegefeder 47
vorgespannt. Der Steuerkolben 40 besitzt einen Fortsatz 48 mit einem Endteil 49, welches bei bestimmten
Betriebszuständen mit der Hülse 44 zusammenarbeitet. Das Gehäuse 19 des verschiebbaren Anschlags 17 ist
ebenfalls an der Befestigungsplatte 37 angeordnet. Im Druckraum 20 des Kolbens 18 ist eine Feder 50 untergebracht,
die als Kraftschwelle zur fühlbaren Erhöhung der Betätigungskraft der Trittplatte 2 dient. Koaxial zu
dem Kolben 18 oder auch einstückig mit diesem ist ein Stößel 51 vorgesehen, dessen freies Ende in den Bewegungsbereich
der Trittplatte 2 hineinragt und mit einem konterbaren Vorsprung 52 versehen ist, gegen den die
Trittplatte 2 nach Überschreiten eines entsprechenden Verschwenkwinkels anschlägt. Der Kolben 18 ist entgegen
einer auf ihn einwirkenden Druckkraft im Zylinderraum 20 mit der Kraft einer Rückstell- und Wiegefeder
53 beaufschlagt
Die Funktion des Bremsventils gemäß F i g. 2 in der Bremsanlage gemäß F i g. 1 ist folgende:
Das bewegbare Teil 36 möge beispielsweise ein Ritze!
eines drehbaren Oberwagens einer Baumaschine sein. Bei nichtbetätigtem Bremsventil 1 befindet sich der
Steuerkolben 40 in der in F i g. 2 dargestellten Stellung, so daß die Anschlüsse 3 und 6 miteinander verbunden
sind. Demzufolge steht der Druck der Hydraulikflüssigkeit der Pumpe 5 über die Leitung 4 am Anschluß 3 an
und von dort über die Querbohrung 42 und die Längsbohrung 41 am Anschluß 6. Über die Leitung 7 gelangt
der Druck in den Druckraum 9 des Federspeicherbremszylinders 8 und verschiebt den Kolben 10 gegen
die Kraft der Speicherfeder 12, so daß die Federspeicherbremse gelöst ist
Soll nun der Oberwagen und letztlich damit das bewegbare
Teil 36 nach der einen Drehrichtung verdreht werden, so wird das Steuerventil 25 beispielsweise so
verstellt, daß der Druck der Vorsteuerpumpe 23 über die Leitung 24 und die Leitung 28 an das Steuer-Wegeventil
30 weitergegeben wird. Dieses Steuer-Wegeventil 30 schickt nun seinerseits den Druck der Pumpe 31
über die Leitung 33 zu dem Hydromotor 35. Von dort fließt die Hydraulikflüssigkeil in den Rücklaufbchältcr
32. Das bewegbare Teil 36 wird somit in der einen Drehrichtung verdreht und der Oberwagen verdreht sich um
den Unterwagen. Zwecks Beendigung des Verdrehvorganges wird das Steuerventil 25 losgelassen, so daß es in
seine neutrale Stellung zurückgeführt wird. Zusätzlich
kann über das Niedertreten der Trittplatte 2 des Bremsventils 1 eine Bremsung auf das bewegbare Teil 36 ausgeübt
werden, indem der Druckraum 9 des Federspeieherbreniszylinders
8 je nach dem Grade des Niedertretens der Trittplatte 2 entlüftet wird, so daß die Speicherfeder
12 eine entsprechende Bremskraft ausüben kann. Beim Niedertreten der Trittplatte 2 wird über die Stange
46 die Hülse 44 mitgenommen, so daß die Wiegefeder 47 von der Kraft der Vorspannfeder 43 entlastet wird.
Da der Steuerkolben 40 auch von dem Druck des Hydraulikmediums beaufschlagt ist, bewegt sich der Steuerkolben
40 nach oben und'schließt die Verbindung zwischen den Anschlüssen 3 und 6, wobei nachfolgend die
Verbindung zwischen den Anschlüssen 14 und 6 hergestellt wird. Hierdurch nimmt der Druck am Anschluß 6
und damit im Federspeicherbremszylinder 8 ab und der Steuerkolben 40 wird entsprechend entlastet, so daß
dieser infolge der Kraft der Wiegefeder 47 eine Abschlußstellung einnimmt. Damit ist der im Federspeicherbremszylinder
8 wirkende Druck auf einen bestimmten Wert begrenzt und es erfolgt die Aussteuerung
einer entsprechenden Bremskraft. Wird die Trittplatte 2 um ein weiteres Stück niedergetreten und damit
um das Lager 38 verschwenkt, so stellt sich eine erneute Abschlußstellung ein, der eine erhöhte ausgesteuerte
Bremskraft zugeordnet ist. Wird schließlich die Trittplatte 2 völlig niedergetreten, dann nimmt die Hülse 44
über den Endteil 49 den Steuerkolben 40 so weit mit, daß die Anschlüsse 6 und 14 in Verbindung stehen, wodurch
der Druckraum 9 des Federspeicherbremszyiinders 8 drucklos wird. Es wird die maximale Bremskraft
von dem Federspeicherbremszylinder 8 an das Gestänge 13 abgegeben.
Wird nun während einer Betätigung des Bremsventils 1 über die Trittplatte 2 eine Umsteuerung an dem Steuerventil
25 derart vorgenommen, daß aus der Einschaltung der einen Drehrichtung des bewegbaren Teils 36
direkt in die entgegengesetzte Drehrichtung umgeschaltet wird — dieser Vorgang wird als Kontern bezeichnet
— dann wird beispielsweise der Druck in der Leitung 33, der wie zuvor beschrieben, entstanden ist,
abgebaut und stattdessen ein entsprechender Druck in der Leitung 34 entstehen, so daß der Hydromotor 35 die
entgegengesetzte Drehrichtung einnimmt und eine entsprechende Kraft auf das bewegbare Teil 36 überträgt.
Dabei kommt es in der Regel zu einer Addition der Kräfte über diesen Antrieb einerseits und über den Federspeicherbremszylinder
8 andererseits. Diese Addition der Kräfte wird bis zu einer gewissen Grenze zugelassen.
Oberhalb dieser Grenze wird die von dem Federspeicherbremszylinder 8 abzugebende Bremskraft gezielt
erniedrigt, um eine Überlastung und damit einen Bruch oder einen Defekt an dem bewegbaren Teil 36 zu
vermeiden. Dies geschieht mit Hilfe des beweglichen Anschlages 17, dessen Zylinderraum 20 über die Leitung
22 mit einem Zweiwegeventil 54 verbunden ist, welches seinerseits über die Leitungen 55 und 56 mit der Leitung
33 bzw. 34 verbunden ist Das Zweiwegeventil 54 gibt jeweils den höheren der beiden an ihm anstehenden
Eingangsdrücke über die Leitung 22 und den Anschluß 21 an den Zylinderraum 20 und damit auf den Kolben 18
weiter. Entsprechend der Wirkfläche des Kolbens 18 wird dieser und mit ihm der Stößel 51 und damit letztendlich der Vorsprung 52 so entgegen der Kraft der
Rückstell- und Wiegefeder 53 nach oben verschoben, daß der Vorsprung 52 eine bestimmte Höhenlage einnimmt
und dabei den noch möglichen Betätigungsweg der Trittplatte 2 begrenzL War die Trittplatte 2 zuvor
weiter niedergetreten, als es dieser Lage des Vorsprungs 52 entsprechend dem größten Druck in einer
der Leitungen 33 oder 34 entspricht, dann wird die Trittplatte 2 entsprechend zurückverschwenkt, und zwar gegen
die Kraft des die Trittplatte 2 betätigenden Fahrers. Durch die Dimensionierung der Rückstell- und Wiegefeder
53 kann Einfluß darauf genommen werden, ab welchem Druck eine Reduzierung der über die Federspeicherbremse
aussteuerbaren Kraft möglich ist. Es
to versteht sich, daß in den Leitungen 33 und 34 und damit auch in der Leitung 22 dann besonders hohe Drücke
auftreten werden, wenn am Steuerventil 25 aus einer Drehrichtungseinstellung heraus unmittelbar in die entgegengesetzte
Drehrichtungseinsteuerung umgeschaltetwird.
Um den aussteuerbaren Bremsdruck etwas mehr zu
verdeutlichen, wird auf F i g. 3 hingewiesen. Dieses Diagramm zeigt auf der Ordinate den Bremsdruck am Federspeicher.
Die Bremskraft am Bremszylinder verläuft entgegengesetzt. Auf der Abszisse ist der Druck in der
Leitung 22 aufgetragen, der bis zu 250 bar betragen kann. Bei einem Druck von 0 bar in der Leitung 22
befindet sich der Kolben 18 und damit der verschiebbare Anschlag 17 in der in F i g. 2 dargestellten Ausgangs-
lage. Über die Federspeicherbremse ist der maximale Bremsdruck aussteuerbar, d. h. der im Druckraum 9
herrschende Druck kann beispielsweise von 16 bar auf 0 bar reduziert werden, wodurch der maximale Bremsdruck
ausgesteuert wird. Diese volle Nutzung der Federspeicherbremse bleibt so lange erhalten, wie in der
Leitung 22 ein Druck von beispielsweise 140 bar nicht überschritten wird. Erst bei Überschreiten dieses Drukkes
spricht der verstellbare Anschlag 17 an und die ansteigende Linienführung verdeutlicht, daß der Druck im
Druckraum 9 des Federspeicherbremszylinders 8 nicht mehr vollständig abgebaut werden kann, sondern ein
gewisser Restdruck im Druckraum verbleibt, der gleichbedeutend mit einer reduzierten maximal aussteuerbaren
Bremskraft ist. Überschreitet der Druck in der Leitung 22 und damit im Zylinderraum 20 einen zweiten
Wert, beispielsweise 210 bar, dann ist der Hub des Kolbens 18 beendet, indem beispielsweise ein Federauflager
der Rückstell- und Wiegefeder 53 an einen Gehäusedeckel des Gehäuses 19 anschlägt. Der Vorsprung 52
befindet sich in seiner obersten Stellung. Auch durch weiteres Ansteigen des Druckes in der Leitung 22 wird
diese oberste Stellung nicht verlassen, so daß darüber hinaus die Kurve wiederum waagerecht verläuft. Das
oberhalb der Kurve ersichtliche schraffierte Feld im Diagramm zeigt sämtliche jeweils aussteuerbaren
Bremsdrücke des Federspeicherbremszylinders 8.
Die Bremsanlage gemäß F i g. 4 ist zunächst ähnlich ausgebaut wie die Anlage gemäß F i g, 1. Von dem Anschluß
6 des Bremsventils 1 führt jedoch zunächst eine Leitung 57 zu einem Sperrventil 58, welches über die
Leitung 7 mit dem Bremszylinder 8 verbunden ist Andererseits ist die Leitung 22 an dieses Sperrventil 58 angeschlossen.
Das Sperrventil 58 kann im Bremsventil 1 integriert angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, das
Sperrventil 58 als gesondertes Ventil vorzusehen. Diese beiden Möglichkeiten sind in den F i g. 5 u. 6 im einzelnen
noch einmal dargestellt Gemäß Fig.5 ist das Sperrventil 58 an das Gehäuse 39 des Bremsventils angeflanscht
Der verschiebbare Anschlag 17 wird auch hier von einem Kolben 18 gebildet, der im Zylinderraum
20 vom Druck der Leitung 22 beaufschlagt ist und gegen die Kraft der Rückstell- und Wiegefeder 53 verschiebbar
ist Der Kolben 18 bildet mit einem vorspringenden
Gehäuserand 59 ein Absperrventil 18, 59 zwischen den Leitungen 57 und 7. Die Wirkfläche an dem Kolben 18
auf der Seite des Druckraums 20 wird von einer Dichtung 60 festgelegt, während die Wirkfläche auf der anderen
Seite des Kolbens 18 durch den Durchmesser einer Dichtung 61 bestimmt ist. Der Durchmesser des
Gehäuserandes 59 entspricht dem Durchmesser der Dichtung 61 und damit der Wirkfläche auf dieser Seite
des Kolbens 18. Die zwischen den Dichtungen 61 und 60 vorhandene Wirkfläche ist über eine Leitung 62 an die
Atmosphäre angeschlossen. Es ist aber auch möglich, auf das vorgeschaltete Zweiwegeventil 54 an dieser
Stelle zu verzichten und die Leitung 55 beispielsweise mit dem Druckraum und die Leitung 56 mit der Leitung
62 zu verbinden, wobei die beiden Wirkflächen auf der Anströmseite des Kolbens 18 dann zweckmäßig gleich
groß gestaltet werden.
Eine ganz ähnliche Ausbildungsmöglichkeit des Sperrventils 58 zeigt F i g. 7. In dem Kolben 18 ist ein
Ventilkörper 63 mit Hilfe einer Feder 64 beweglich aufgehängt, der mit dem Gehäuserand 59 das Absperrventil
zwischen den Leitungen 57 und 7 bildet. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß beim Auftreten eines
entsprechenden Druckes in der Leitung 55 und/oder 56 der Ventilkörper 63 auf den Gehäuserand 59 aufsetzt, so
daß das gerade herrschende Volumen mit dem entsprechenden Druck im Druckraum 9 abgeschlossen wird.
Ober das durch den Kolben 18 bei seiner Bewegung weiterhin verdrängte Volumen wird der Kolben 10 des
Federspeicherbremszylinders 8 weiter gegen die Kraft der Speicherfeder 12 unter Erhöhung des Druckes beaufschlagt,
so daß eine entsprechende Reduzierung der vom Federspeicherbremszylinder 8 ausgesteuerten
Bremskraft am Gestänge 13 auftritt.
35
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
40
45
50
55
eo
65
Claims (10)
1. Bremsanlage für einen über einen Antrieb bewegbaren Teil, insbesondere den Drehantrieb des
Oberwagens einer Baumaschine, mit einem indirekt arbeitenden Bremsventil und einem nachgeschalteten
Federspeicherbremszylinder, dessen abgegebene Kraft im Sinne einer Bremsung auf das bewegbare
Teil einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des am Federspeicherbremszylinder
(8) wirksamen Drucks ein in Abhängigkeit von dem Druck des Antriebs des bewegbaren Teils (36)
verschiebbarer Anschlag (17) vorgesehen ist, der gegen die Kraft einer Rückstell- und Wiegefeder (53)
bewegbar ist, um den Verstellbereich des Bremsventils (1) einzuschränken oder den Druckraum (9) des
Federspeicherbremszylinder (8) abzusperren.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (17) als Kolben (18) ausgebildet
ist, dessen Zylinderraum (20) an den Druck des Antriebs angeschlossen ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (17) zur Aufrechterhaltung
einer Restbremskraft begrenzt verschiebbar angeordnet ist.
4. Bremsanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Kolben (18) ausgebildete
Anschlag (17) in einem Gehäuse (19) an der Befestigungsplatte (37) des Bremsventils (1) angeordnet
ist, und daß ein mit dem Kolben (14) in Wirkverbindung stehender Stößel (51) in dem Betätigungsweg
der Trittplatte (2) des Bremsventils (1) einragend vorgesehen ist.
5. Bremsanlage nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinderraum (20) des den
Anschlag (17) bildenden Kolbens (18) eine als Kraftschwelle wirkende Feder (50) vorgesehen ist.
6. Bremsanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Kolben (18) ausgebildete
Anschlag (17) Bestandteil eines Sperrventils (58) ist, das in die Verbindungsleitung (57, 7) zwischen
Bremsventil (1) und Federspeicherbremszylinder (8) eingeschaltet ist.
7. Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (18) als Stufenkolben ausgebildet
ist und auf seiner einen Seite vom Druck des Antriebs des bewegbaren Teils (36) und auf seiner
anderen Seite vom ausgesteuerten Druck des Bremsventils (1) beaufschlagt ist.
8. Bremsanlage nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (18) auf seiner vom
Druck des Antriebs des bewegbaren Teils (36) beaufschlagten Seite eine zweite Wirkfläche aufweist,
die an die Atmosphäre oder an eine weitere Druckleitung (56) angeschlossen ist, die der entgegengesetzten
Richtung des Druckes des Antriebs zugeordnet ist.
9. Bremsanlage nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrventil (58) am Bremsventil
(1) integriert angeordnet ist.
10. Bremsanlage nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sperrventil (58) ein Zweiwegeventil
(54) vorgeschaltet ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage für einen über einen Antrieb bewegbaren Teil, insbesondere
dem Drehantrieb des Oberwagens einer Baumaschi ne, mit einem indirekt arbeitenden Bremsventil und einem
nachgeschalteten Federspeicherbremszylinder, dessen abgegebene Kraft im Sinne einer Bremsung auf
das bewegbare Teil einwirkt Die Erfindung läßt sich sowohl bei einer pneumatischen als auch einer hydraulischen
Bremsanlage verwirklichen. Sie wird insbesondere dann angewendet, wenn der Antrieb beispielsweise
als Drehantrieb des Oberwagens einer Baumaschine gegenüber dem Unterwagen ausgebildet ist und der Oberwagen
mit einer Steuereinrichtung zum Drehen versehen ist, der je nach Betätigungsrichtung links- oder
rechtsdrehend verschwenkt Die Erfindung kann aber auch bei jeder anderen Antriebseinrichtung eines bewegbaren
Teils eingesetzt werden, bei der zwei verschiedene Drehrichtungen für den Antrieb vorgesehen
sind, also beispielsweise bei Vorwärtsfahrt und bei Rückwärtsfahrt.
Es ist eine derartige pneumatische Bremsaniage aus
der DE-OS 28 34 021 bekannt bei der ein Bremsventil mit Trittplatte Verwendung findet, die über einen begrenzten
Winkel verschwenkbar auf einer Befestigungsplatte gelagert ist. Das Gehäuse des Bremsventils nimmt
einen Doppelventilkörper mit Wiegekolben und Regelfeder auf, wobei an der Befestigungsplatie über eine
Stößelverbindung eine Gegenfeder vorgesehen ist, die mit der Regelfeder zusammenarbeitet. An das Bremsventil
ist der Federspeicherbremszylinder angeschlossen. Die Versorgung erfolgt aus einem Druckluftbehälter
heraus. In der nichtbetätigten Stellung des Bremsventils ist das Einlaßventil geöffnet, so daß der Kolben
des Federspeicherbremszylinders vom vollen Vorratsdruck beaufschlagt ist und damit der Federspeicherbremszylinder
in Lösestellung gehalten ist. Durch Niedertreten der Trittplatte wird der Druckraum des Federspeicherbremszylinders
gestuft entlüftet, wobei sich jeweils Abschlußstellungen ergeben. Die Kraft der Speicherfeder bewirkt dann die Bremsung. Es handelt
sich also um ein indirekt arbeitendes Bremsventil. Bei völlig niedergetretener Trittplatte schließlich bleibt das
Auslaßventil geöffnet, so daß der Druckraum des Federspeicherbremszylinders an die Atmosphäre angeschlossen
ist und damit der Federspeicherbremszylinder seine maximale Bremskraft ausübt.
Wird eine solche Bremsanlage z. B. an einer Baumaschine eingesetzt um den gegenüber dem Unterwagen
drehbaren Oberwagen mit dem Feststellbremszylinder nach einer Drehung abzubremsen und ggf. festzubremsen,
dann wirken auf den Antrieb des bewegbaren Teils, also des Oberwagens u. U. mehrere Kräfte gleichzeitig
ein. Beispielsweise ist es üblich, die Drehung des Oberwagens über ein von Hand betätigbares Ventil einzusteuern,
welches je nach der gewünschten Drehrichtung den Hydraulikstrom einer Pumpe im rechten Drehsinne
oder im Linksdrehsinne auf den Hydraulikmotor für den Drehantrieb des Oberwagens einwirken läßt. Dabei ist
es üblich, zur Beendigung einer Drehbewegung des Oberwagens das manuell betätigbare Ventil umzusteuern,
also z. B. von einem Signal für Rechtsdrehung in ein Signal für Linksdrehung zu verschwenken, um den
Oberwagen abzubremsen und zu kontern. Dabei wirken beachtliche Kräfte auf den Drehantrieb ein, insbesondere
auf das den Drehantrieb übertragende Ritzel. Wird nun während eines solchen Umschaltens zum Zwecke
der Beendigung eines Drehantriebs des Oberwagens zusätzlich über das Bremsventil eine Bremsung vermit-
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