DE3344245C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein schallabsorbierendes Platten­ material nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Ein solches, aus der US-PS 39 54 540 bekanntes schallab­ sorbierendes Material für Deckenplatten weist eine Grund­ platte aus Fasermasse auf, welche von einer Deckschicht in Form eines Vinylfilms überzogen ist. In dieses Materi­ al werden Löcher mit einem Durchmesser von 2,5 und 1,2 mm eingestanzt. Der Durchmesser der Löcher in der Fasermasse bleibt erhalten, während sich die fluchtend dazu ausge­ richteten Löcher in dem Vinylfilm durch Strecken verklei­ nern. Die akustischen Eigenschaften dieses Produkts beru­ hen also auf der fluchtenden Ausrichtung der Löcher und der sich zu kleinen Öffnungen verkleinernden Löcher in dem Vinylfilm. Sichtseitig sind jedoch die eingestanzten Löcher erkennbar.

Aus der GB-PS 12 48 548 ist ferner ein schallabsorbieren­ des Plattenmaterial mit einer Grundplatte und einer Deck­ schicht bekannt. In der Grundplatte sind in gleichmäßiger Verteilung Löcher vorgesehen, die erheblich größer sind, als die in der Deckschicht. Die Grundplatte und die Deck­ schicht bestehen aus Kunststoff oder Metall. Die akusti­ schen Eigenschaften dieser bekannten Platte genügen nicht allen Anforderungen. Außerdem sind die sichtseitigen Öff­ nungen der Platte groß und auf Sichtdistanz ohne weiteres erkennbar.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, das gattungsgemäße schallabsorbierende Plattenma­ terial so auszubilden, daß gute schallabsorbierende Eigen­ schaften erreicht werden, ohne daß auf die übliche Sicht­ distanz die kleinen Öffnungen auf der Sichtseite des Plat­ tenmaterials erkennbar sind.

Diese Aufgabe wird ausgehend von dem schallabsorbierenden Plattenmaterial der gattungsgemäßen Art mit den im kenn­ zeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkma­ len gelöst.

Das erfindungsgemäße schallabsorbierende Plattenmaterial hat ausgezeichnete Schallabsorptionseigenschaften, ohne daß die kleinen Öffnungen auf Sichtdistanz erkennbar sind, was auf die Anpassung des aufgeschmolzenen Vinylfilms an die unregelmäßige äußere Oberflächenkontur der Gewebe­ schicht zurückzuführen ist.

Anhand einer Zeichnung, die perspektivisch einen Aus­ schnitt aus dem schallabsorbierenden Material zeigt, wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

Das in der Zeichnung gezeigte akustische schallabsorbie­ rende Plattenmaterial 2 besteht aus einer Grundplatte 4 und einer sichtbaren Deckschicht 6. Die Grundplatte 4 besteht aus einem herkömmlichen Deckenplattenfasermateri­ al. Die Grundplatte 4 hat normalerweise eine Stärke von etwa 20 mm und besteht aus Pflanzenfasermaterial oder Mi­ neralfasermaterial. Die Grundplatten 4 werden durch her­ kömmliche Naßablegeverfahren geformt und dann getrocknet und mit Löchern 10 versehen. Der primäre Zweck dieser Löcher 10 besteht darin, die Schallabsorptionsfähigkeit der Platte zu steigern. Die Löcher 10 sind in der Grund­ platte 4 gleichförmig verteilt und haben einen Durchmes­ ser von 2 mm oder 2,5 mm. Pro Quadratdezimeter Platten­ fläche sind etwa 160 Löcher vorgesehen, wobei pro Quadrat­ dezimeter etwa 60 Löcher mit einem Durchmesser von 2,5 mm und 100 Löcher mit einem Durchmesser von 2,0 mm vorgese­ hen sind. Auf der mit den Löchern 10 versehenen Oberflä­ che 8 ist eine die Sichtseite bildende Deckschicht 6 ange­ ordnet, die aus einer Gewebeschicht in Form eines geweb­ ten Textilmaterials mit einer unregelmäßigen Oberfläche besteht, auf die ein Vinylfilm durch Aufschmelzen aufge­ bracht ist. Für die Herstellung einer haftenden Verbin­ dung zwischen der sichtseitigen Deckschicht 6 und der Grundplatte 4 ist auf der Oberfläche 8 eine Beschichtung aus Klebstoff in einer Menge von 100 bis 150 g/m² aufge­ bracht. Diese Menge an Klebstoff reicht aus, um die Deck­ schicht 6 mit der Grundplatte 4 aus Fasermaterial zu ver­ binden.

Vor dem Befestigen der Deckschicht 6 an der Grundplatte 4 wird die Deckschicht 6 in Form eines Vinylfilms mit ei­ ner Anzahl von kleinen Öffnungen versehen. Dabei werden sehr kleine Stahlstifte in einer Anzahl von 50 bis 85 pro 100 mm verwendet, die einen insgesamt dreieckigen Quer­ schnitt haben und gleichförmig verteilte Löcher in den Vinylfilm stanzen. Die Größe der Löcher liegt im Bereich von 0,06×0,075 mm bis 0,3×0,35 mm. Die dreieckigen Stifte neigen dazu, den Gewebeaufbau in geringem Ausmaß aufzureißen, so daß keine Gleichförmigkeit der Öffnungen hinsichtlich einer einzigen eingestellten Größe besteht, sondern daß die Öffnungen innerhalb des oben angegebenen Größenbereichs liegen. Bei einem üblichen Lochungsvorgang werden in dem Vinylfilm etwa 30 bis 65 Löcher pro Quadrat­ zentimeter ausgebildet. Die Öffnungen in dem Vinylfilm sind wesentlich kleiner als die Löcher 10 in der Grund­ platte 4. Die kleinste Öffnung in der Grundplatte 4 hat einen Durchmesser von 2 mm, die größte Öffnung in dem Vinylfilm hat eine Querschnittsfläche von etwa 0,33 mm ×0,36 mm. Es besteht deshalb eine Größenbeziehung zwi­ schen den Löchern 10 und der Grundplatte 4 und den Öff­ nungen in dem Vinylfilm derart, daß die Öffnungen in dem Vinylfilm etwa 1/4 oder weniger kleiner in der Quer­ schnittsfläche sind, als die Löcher 10 in der Grundplatte 4. Die Anzahl der Löcher 10 in der Grundplatte 4 ist etwa 160 pro Quadratzentimeter, während die Anzahl der Öff­ nungen in dem Vinylfilm bei 30 bis 65 pro Quadratzentime­ ter liegt. Dies ergibt, daß die Anzahl der Öffnungen in dem Vinylfilm pro Flächeneinheit das Zwanzigfache oder mehr bezogen auf die Anzahl der Löcher in der gleichen Flächeneinheit der Grundplatte 4 beträgt. Da die Löcher 10 und die Öffnungen gleichförmig über die Grundplatte 4 bzw. den Vinylfilm ausgebreitet sind, kommt, wenn der Vinylfilm auf der Grundplatte 4 angeordnet ist, eine we­ sentliche Anzahl der Öffnungen in dem Vinylfilm nicht in fluchtende Ausrichtung zu den Löchern 10 in der Grund­ platte 4 aufgrund der Größen- und Verteilungsbeziehungen der beiden Lochungen. Ferner sind die Löcher 10 in der Grundplatte 4 mit einer wesentlichen Anzahl fluchtend zu einer stark gesteigerten Anzahl von Öffnungen in dem Vinylfilm ausgerichtet. Die gewünschten akustischen Werte für die Grundplatte 4 ergeben sich einerseits aufgrund der Löcher 10 in der Grundplatte 4, die alle wegen der großen Anzahl von Öffnungen in dem Vinylfilm der Deck­ schicht 6 genutzt werden können, welche den Schall in nahezu alle Löcher 10 in der Grundplatte 4 hindurchlassen.

Der Klebstoff wird auf die Oberfläche 8 der mit Löchern 10 versehenen Grundplatte 4 gewöhnlich durch Walzenbe­ schichtung aufgebracht, wobei die offene Querschnitts­ fläche der Löcher 10 nicht mit Klebstoff überzogen wird und die Öffnungnen nicht mit Klebstoff gefüllt werden, d.h. die Öffnungen bleiben im wesentlichen frei von Kleb­ stoff. Da die Deckschicht 6 mit ihrer Gewebeschicht an der Klebstoffschicht haftend befestigt wird, bleiben auch die kleinen Öffnungen in dem auf die Gewebeschicht aufge­ schmolzenen Vinylfilm frei von Klebstoff, so daß die Schallabsorption vom Klebstoff nicht beeinträchtigt wird.

Claims (1)

1. Schallabsorbierendes Plattenmaterial, insbesondere für Wand­ verkleidungen, bestehend aus einer Grundplatte aus einer Fasermasse, die auf einer Seite mit gleichförmig verteilten Löchern versehen ist, und aus einer einen Vinylfilm auf­ weisenden Deckschicht, die auf der die Löcher aufweisenden Seite der Grundplatte haftend befestigt und mit durchgehenden akustischen Öffnungen mit einer Querschnittsfläche im Be­ reich von 0,06×0,075 mm bis 0,33×0,36 mm versehen ist, von denen ein Teil mit den Löchern in der Grundplatte fluchtet und deren Querschnittsfläche um 1/4 oder weniger kleiner ist als die der Löcher in der Grundplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (6) aus einer Gewebeschicht mit unregelmäßiger äußerer Oberflächen­ kontur besteht, an die der aufgeschmolzene Vinylfilm ange­ paßt ist, daß die Anzahl der Öffnungen um das 20fache pro Flächeneinheit oder mehr größer ist als die der Löcher (10) in der Grundplatte (4) und daß der Rest der Öffnungen nicht mit den Löchern (10) in der Grundplatte (4) fluchtet.