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Verfahren zur Herstellung einer vieladrigen, flexiblen
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elektrischen Leitung Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fertigungstechnik
für elektrische Kabel und Leitungen und ist bei der Rationalisierung des Fertigungsablaufes
von vieladrigen Steuerleitungen, insbesondere Aufzugsteuerleitungen, anzuwenden.
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Der Fertigungsablauf mehradriger flexibler elektrischer Leitungen
ist im wesentlichen durch folgende Fertigungsschritte bestimmt: 1. Herstellung der
Litzenleiter durch ein- oder mehrstufiges Verseilen oder Verwürgen von feinen Kupferdrähten.
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2. Aufbringen der Aderisolierung auf die einzelnen Litzenleiter.
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3. Verseilung der Adern zur Leitungsseele, wobei mehr als fünf Adern
in aller Regel lagenweise verseilt werden.
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4. Aufbringen des Mantels einschließlich eventueller Bespinnungen
und Geflechte.
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Zur Rationalisierung des Fertigungsablaufes bei der Herstellung einer
mehradrigen Schlauchleitung, also einer flexiblen Leitung mit zwei bis fünf Adern,
ist es bekannt, die ersten beiden Fertigungsschritte dadurch zu kombinieren und
mit dem dritten Fertigungsschritt zu koppeln, daß man die feinen Kupferdrähte, aus
denen jeder Litzenleiter besteht, ohne vorhergehende Verseilung oder Verwürgung
in den Spritzkopf eines Extruders zum
Aufbringen der Aderisolierung
einlaufen läßt und daß man die so hergestellten Adern ohne Rückdrehung zur Leitungsseele
verseilt. In diesem Fall werden die einzelnen Adern durch den Verseilvorgang auch
in sich tordiert, woraus eine Verseilung der einzelnen Litzen leiter resultiert.
Die entsprechende Schlaglänge ist allerdings größer als die Schlaglänge der Leitungsseele
(DE-OS 28 31 493). Bei dieser bekannten Fertigungstechnik, die insbesondere zur
Herstellung von Schlauchleitungen mit PVC-Isolierung geeignet ist, ist die an sich
ungewöhnliche Maßnahme, den Litzenleiter zunächst nicht zu verseilen oder zu verwürgen,
unlösbar gekoppelt mit der ohne Rückdrehung erfolgenden Verseilung der Adern zur
Leitungsseele.
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Bei der Herstellung vieladriger flexibler Leitungen, die beispielsweise
19 und mehr Adern aufweisen und insbesondere als Steuerleitungen in Aufzug-, Krahn-und
Förderanlagen eingesetzt werden, ist es üblich, die Adern lagenweise zur Leitungsseele
zu verseilen (DE-AS 14 65 777, US-PS 3 155 769). Um hierbei Torsionsspannungen der
einzelnen Adern, die aus einer Verseilung ohne Rückdrehung resultieren.könnten,
auszuschalten, ist es weiterhin üblich, die Adern mittels Korbverseilmaschinen mit
Rückdrehung zur Leitungsseele zu verseilen. Damit ist es aber ausgeschlossen, für
derartige Leitungen Adern zu verwenden, deren Litzenleiter zunächst unverseilt oder
unverwürgt sind.
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Für vieladrige Steuerleitungen, die insbesondere als Aufzugsteuerleitungen
eingesetzt werden, ist auch ein bündelweiser Leitungsaufbau bekannt, der daraus
resultiert, daß im dritten Fertigungsschritt zunächst mehrere Adern jeweils zu einem
Bündel und anschließend mehrere
solcher Bündel mit kurzer Verseilsteigung
um das Tragorgan zur Leitungsseele verseilt werden. Eine derart aufgebaute Leitung
zeichnet sich durch Biegetüchtigkeit, hohe Flexibilität und absolute Stabilität
des Aderverbandes aus (DE-Z "Elektrodienst", 1983, Heft 1, Seite 26/27).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fertigungsablauf bei
der Herstellung vieladriger flexibler elektrischer Leitungen zu vereinfachen. Ausgehend
von einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches (DE-PS
28 31 493) ist zur Lösung dieser Aufgabe in Abänderung des bekannten Verfahrens
vorgesehen, daß anstelle der einstufigen Verseilung ohne Rückdrehung eine zweistufige
Verseilung von Adern zu mehreren Bündeln und mehrerer solcher Bündel zur Leitungsseele
mit Rückdrehung in jeder Verseilstufe erfolgt.
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Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die
bei dem bekannten Verfahren für den Spezialfall der mehradrigen Schlauchleitungen
unlösbare Kopplung zwischen dem Paralleleinlauf der Kupferdrähte in den Spritzkopf
des Extruders und der Verseilung der Adern ohne Rückdrehung es nicht ausschließt,
daß in einem anderen Spezialfall, nämlich der bündelverseilten, vieladrigen Steuerleitung
ebenfalls mit einem Paralleleinlauf der Kupferdrähte in den Spritzkopf des Extruders
für die Aderisolierung gearbeitet werden kann, obwohl die Adern und Bündel mit Rückdrehung
zur Leitungsseele verseilt werden. Bei der zweistufigen Bündelverseilung durchlaufen
nämlich die Adern im fertigen Verseilverband eine doppelte Schraubenlinie, die sich
hinsichtlich der mechanischen Biegebeanspruchungen der Litzen leiter in gleicher
Weise auswirkt wie eine Verseilung der Litzen-
leiter bei lagenweise
verseilten Adern. - Das gemäß der Erfindung ausgebildete Herstellungsverfahren stellt
also sicher, daß bei der Herstellung bündelverseilter, vieladriger Steuerleitungen
die Verseilung oder Verwürgung der Litzenleiter entfallen kann.
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Das neue Herstellverfahren und eine nach diesem Verfahren hergestellte
Steuerleitung sind in den Figuren 1 bis 4 dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die Zusammenfassung des ersten und zweiten Fertigungsschrittes,
bei dem ein Litzenleiter gebildet und durch Aufbringen einer Isolierung eine Ader
hergestellt wird. Hierzu laufen mehrere Strähnen 1, die beispielsweise aus jeweils
acht gefachten Kupferdrähten bestehen, jeweils von einer Vorratsspule 2 über Kopf
ab und werden dem Nippel 3 zugeführt. Der derart gebildete Litzenleiter 4 läuft
anschließend in den Spritzkopf des Extruders 5 ein und wird dort mit einer Isolierung
versehen. Die fertige Ader 6 wird anschließend auf die Spule 7 aufgewickelt.
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Gemäß Fig. 2 werden im nächsten Fertigungsschritt mehrere Adern 6,
die auf Spulen 7 angeordnet sind, mit Hilfe des Verseilkorbes 8 zu einem Bündel
verseilt. In der Mitte des Bündels wird ein zugfester Kern 9 angeordnet, der von
einer Spule 10 abläuft. Über den Verseilnippel 11 gelangt das hergestellte Bündel
12 auf die Aufwickelspule 13.
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Gemäß Fig. 3 ist eine zweite Verseilstufe vorgesehen, in der mehrere
Bündel 12, die von den Vorratsspulen 13 Ablo.ufen, mit Hilfe des Verseilkorbes 14
um das von der Spule 16 ablaufende Tragorgan 15 im Verseilnippel 17 zur Leitungsseele
18 verseilt und auf die Spule 19
aufgetrommelt werden. In einem
weiteren, hier nicht dargestellten Fertigungsschritt wird der Leitungsmantel aufgebracht.
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Ein Querschnitt durch die derart hergestellte Leitung 20 ist in Fig.
4 dargestellt. Um das zentrale Tragorgan 15 sind sechs Bündel 12 angeordnet, die
aus jeweils fünf Adern 6 und einem zugfesten Kern 9 bestehen. Die derart gebildete
Leitungsseele ist von dem Mantel 21 umgeben, in den ein Geflecht 22 eingebettet
ist.
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1 Anspruch 4 Figuren