DE3339836C2 - Verwendung von verschiedener Copolyamiden als heißsiegelnde Oberflächenschichten von Mehrschichtfolien - Google Patents

Description

Vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von durch zufalls­ verteilte Copolymerisation aus Vorläufermonomeren von wenigstens zwei verschiedenen Polyamiden hergestellten Copolyamiden mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 120°C bis 240°C als heißsie­ gelnde Oberflächenschichten von heißschrumpfbaren laminierten Mehrschichtfolien, insbesondere von mehrschichtigen Verpackungs­ folien und aus ihnen hergestellten Artikeln, wie Beutel, Taschen usw., insbesondere zur Verpackung von Lebensmittelprodukten. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung zur Herstel­ lung von Folien und aus ihnen hergestellten Artikeln für Ver­ packungszwecke, die verbesserte Eigenschaften, insbesondere eine verbesserte Wärmebeständigkeit gegenüber unsachgemäßer Behand­ lung und Abnutzung aufweisen.

Im folgenden bezieht sich der allgemeine Ausdruck "Verpackungs­ materialien sowohl auf die Folien, die als solche verwendet werden, als auch auf Beutel oder vorgeformte Behälter, die aus solchen Folien gefertigt sind.

Amid-Homopolymerisate sind wegen ihrer guten mechanischen und optischen Eigenschaften sowie ihrer Tauglichkeit als zufrieden­ stellende Gassperrschicht bereits seit Jahren als Bestandteile verschiedener Typen von laminierten Verpackungsfolien eingesetzt worden. Allerdings haben solche Homopolymerisate nur mittel­ mäßige Heißschrumpfungs- und Schweißeigenschaften. Aus diesem Grunde sind Amid-Homopolymerisate hauptsächlich für nicht­ schrumpfbare laminierte Folien in Kombination mit verschiedenen Arten von Schweißschichten eingesetzt worden.

Ein Fortschritt auf dem Gebiet der Amidfolien wurde mit der kommerziellen Einführung einer neuen Familie von aus verschiede­ nen Arten und Mengen von Comonomeren hergestellten Polyamid- Copolymeren erzielt.

Die EP-A-0 062 822 offenbart schrumpffähige Verbundfolien, die neben einer Copolyamid-Struktur- bzw. -Trägerschicht eine Heiß­ siegelschicht aus Ethylencopolymerisat (sog. "Surlyn" Ionomer) enthalten. In der DE-OS 23 09 420 wird eine aus drei Schichten bestehende Verbundfolie offenbart, bei der eine Schicht aus Polyethylen, eine weitere aus Copolyamid und die Zwischenschicht aus einem Ionomer ("Surlyn") besteht. Der in dieser Druckschrift Offenbarten Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Copolyamide herzustellen, die sehr viel höhere Schmelzpunkte aufweisen als das als Heißsiegelschicht verwendete Polyethylen, um so negative Einflüsse auf die Heißsiegelfähigkeit des Polyethylens zu ver­ meiden. Von heißschrumpfbaren laminierten Mehrschichtfolien ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede.

Die Verwendung von Copolyamiden als heißsiegelnde Oberflächen­ schichten von heißschrumpfbaren laminierten Mehrschichtfolien war durch den Stand der Technik nicht nahegelegt, da die im allgemeinen verwendeten Polyolefine für die meisten Anwedungen zufriedenstellende Ergebnisse lieferten.

Die Verwendung der o.g. Polyamid-Copolymere, im folgenden kurz als Copolyamide bezeichnet, bei der Herstellung von Folien, die für Verpackungszwecke eingesetzt werden sollen, ist jedoch inso­ fern problematisch, als die Eigenschaften als Gassperrschicht, die bei Verwendung von Amid-Homopolymerisaten zufriedenstellend sind, bei den Copolyamiden so schwach ausgeprägt sind, daß man nicht länger von einer Gasundurchlässigkeit sprechen kann. Die Verwendung von Copolyamiden in der bisherigen Form als Rückseite oder " Struktur" -Schichten zur Erhaltung einer gewissen Festig­ keit erfordert daher zusätzlich zu dem Laminat weitere Gassperr­ schichten und Schweißschichten von verschiedener Art.

Andererseits werden in herkömmlichen Laminaten, ganz gleich, ob sie eine Copolyamid-Strukturschicht aufweisen oder nicht, all­ gemein Polyolefine als Schweiß- oder Siegelschichten eingesetzt, die durch niedrige Schmelzpunkte und eine geringe Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen charakterisiert sind. Daher müssen bei Anwesenheit solcher Laminate Hochtemperaturbehandlungen, wie sie insbesondere im Falle von Lebensmittelprodukten erforderlich sind, wie Sterilisieren, Pasteurisieren oder Kochen, vor dem Verpacken durchgeführt werden, mit dem offensichtlichen Nach­ teil, daß das so behandelte Produkt einer weiteren Behandlung unterliegt, wobei das Risiko einer Verschmutzung nicht ausge­ schlossen ist.

Es ist daher sehr erwünscht, Verpackungsfolien zur Verfügung zu haben, die einer Behandlung bei hohen Temperaturen widerstehen können, so daß vorher verpack­ te Lebensmittelprodukte einer Wärmebehandlung unter­ worfen werden können. Mit den hierfür bisher eingesetz­ ten herkömmlichen Folien ist dies jedoch infolge der geringen Wärmebeständigkeit der angewandten Schweiß­ schichten nicht möglich.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungsmaterial zu schaffen, das insbesondere zum Verpacken von Lebensmittelprodukten geeignet ist, die oben angeführten Einschränkungen vermeidet und hohe mechanische Festigkeit in Verbindung mit überlegener Beständigkeit gegenüber Wärmebehandlun­ gen aufweist, selbst wenn die Behandlung längere Zeit bei hohen Temperaturen durchgeführt wird.

Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackungsfolie zur Verfügung zu stellen, die ausgezeichnete Schweißeigenschaften aufweist und gegen­ über den beim Schweißverfahren auftretenden thermischen und mechanischen Belastungen außerordentlich wider­ standsfähig ist. Ferner soll ein Verpackungsmaterial zur Verfügung gestellt werden, das hervorragende Ver­ schweißbarkeitseigenschaften mit guter Wärmebeständig­ keit und der gewünschten Heißschrumpfbarkeit verbindet.

Schließlich wird mit der Erfindung das Ziel verfolgt, eine Verpackungsfolie und/oder daraus hergestellte Artikel zu schaffen, die neben den bereits vorstehend erwähnten guten Eigenschaften zusätzlich noch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber unsachgemäßer Behandlung aufweisen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Verwendung von durch zufallsverteilte Copolymerisation aus Vorläufermonomeren von wenigstens zwei verschiedenen Polyamiden hergestellten Co­ polyamiden mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 120°C bis 240°C, gemessen mit einer Perkin Elmer-Vorrichtung DSC-2, als heißsiegelnde Oberflächenschichten von heißschrumpfbaren lami­ nierten Mehrschichtfolien.

Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung zur Herstellung von Artikeln für die Verpackung von Lebensmittelprodukten, die da­ durch gekennzeichnet sind, daß wenigstens ein Teil des Artikels durch Warmverschweißen von zwei Abschnitten einer erfindungs­ gemäßen laminierten Folie miteinander vermittels einer der Heiß­ siegelschichten aus Copolyamid gebildet wird, wobei man den Artikel einer Wärmebehandlung bei Temperaturen im Bereich von 70°C bis 120°C über eine Zeitspanne, die umgekehrt zur Höhe der Temperatur variiert und im Bereich von 10 Minuten bis 15 Stunden liegt, unterwerfen kann, ohne daß hierbei die Warmschweißung nachteilig beeinflußt wird.

Die Erfindung beruht auf einer überraschenden Feststellung, daß Copolyamide in laminierten Folien als Oberflächenschichten ein­ gesetzt werden können, und zwar als Schichten, die sich warm verschweißen lassen und die gegen unsachgemäße Behandlungen hochwiderstandsfähig sind, so daß sie auf diese Weise beträcht­ liche Vorteile bieten, die mit herkömmlichen heißschrumpfbaren Laminatfolien unter Verwendung von polyolefinischen Warmschweiß­ schichten bisher unerreichbar waren.

Versuche, die man mit verschiedenen Verpackungstypen durchführ­ te, wobei man die Dicke, Anzahl, Anordnung und Zusammensetzung der verschiedenen Schichten änderte, ergaben, daß das Vorhandensein einer Copolyamid- Heiß­ siegelschicht in der laminierten Folie Verpackungen er­ möglicht, die gegenüber einer längeren Wärmebehandlung bei hohen Temperaturen widerstandsfähig sind, und zwar ohne Nachteil für die Unversehrtheit sowohl der Schweiß­ nähte als auch der Folie selbst und ohne daß an den Folienschichten eine Schichtentrennung oder Faltenbil­ dung verursacht wird.

Die für den erfindungsgemäßen Zweck geeigneten Copoly­ amide werden durch zufallsverteilte Copolymerisation von Vorläufermonomeren aus wenigstens zwei verschie­ denen Polyamiden erhalten. Bekanntlich lassen sich die Polyamide entweder durch Polymerisation eines einzelnen monomeren Typs, der beide für Polyamide typischen funk­ tionellen chemischen Gruppen, d. h. Amino- und Säuregrup­ pen, wie beispielsweise Lactame, enthält, oder durch Polykondensation von zwei verschiedenen polyfunktionel­ len Monomertypen, d. h. von Polyaminen mit mehrbasischen Säuren, gewinnen.

Für die erfindungsgemäßen Zwecke können daher zur Her­ stellung der Copolyamide zwei verschiedene Lactame oder zwei Arten von Polyaminen und Polysäuren oder ein Lac­ tam einerseits und ein Polyamin und eine Polysäure andererseits verwendet werden.

So können die für den erfindungsgemäßen Zweck geeigne­ ten Copolyamide hergestellt werden aus Monomeren, ausgewählt aus der Gruppe Caprolactam, Lauryllactam, ω-Aminoundecansäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacin­ säure, Undecansäure, Therephthalsäure, Dodecansäure, Hexamethylendiamin, p-Xylylendiamin u. dgl. Entsprechen­ de im Handel erhältliche Copolyamide können verwendet werden, beispielsweise solche unter den Handelsnamen GRILON CA 6 und GRILON CR 9 (EMS-Chemie), ULTRAMID C 35 (BASF), DURETHAN C 38 F (Bayer), NOVAMID 2030 und NOVAMID 2020A (Mitsubishi).

Diese Copolyamide haben Schmelzpunkte in dem gewünsch­ ten Bereich zwischen 120°C und 240°C, gemessen mit einem Perkin Elmer DSC-2.

Zweckmäßigerweise werden die als Heißsiegelschicht wirkenden Copolyamide in den erfindungsgemäßen laminier­ ten Folien mit zusätzlichen Schichten von verschiede­ nem Charakter in variierender Anzahl verbunden, wobei die Wahl von den spezifischen gewünschten Erforder­ nissen, die an die fertigen Folien gestellt werden, abhängt.

Insbesondere bei Folien, die zum Verpacken von Lebens­ mittelprodukten wie Fleisch, Schinken usw. verwendet werden sollen, wird die aus Copolyamiden bestehende Heißsiegelschicht mit einer verstärkenden oder Struktur­ schicht (oder Zusatzschicht) verbunden, die in der Lage ist, der Folie die für den erfindungsgemäßen Zweck erforderliche Festigkeit zu verleihen, und ebenso mit einer Schicht versehen, die gut als Gassperrschicht wirkt.

Die Gassperrschicht kann aus irgendeinem Polymerisa­ tionsprodukt bestehen, das herkömmlich für diesen Zweck eingesetzt wird, beispielsweise aus Ethylen/Vi­ nylalkohol-Copolymeren (EVOH) und/oder Polyvinyliden­ chlorid (PVDC) oder dessen Copolymeren.

Für die verstärkende oder Strukturschicht kann jedes Material verwendet werden, das gute Festigkeitseigen­ schaften besitzt, z. B. Polyolefine oder deren Copoly­ mere.

Die erfindungsgemaße Mehrschichtenfolie kann beispiels­ weise einen sehr einfachen Aufbau aufweisen, z. B. wie folgt:

Copolyamid/EVOH/Copolyamid.

Wenn sehr hohe Temperaturen angewandt werden sollen, kann das Haftvermögen der Gassperrschicht auf den Poly­ olefinschichten unzureichend sein. In diesem Falle wer­ den Klebstoffe zwischen den verschiedenen Schichten, aus denen die laminierte Folie besteht, angebracht.

Beispiele für erfindungsgemäße laminierte Folien mit mehr als drei Schichten sind:

• (1) Copolyamid ( Innenseite ) /Klebstoff/Verstärkungsschicht/ PVDC/ Schutzschicht (Außenseite) oder
• (2) Copolyamid ( Innenseite ) /erste Klebstoffschicht/zweite Kleb­ stoffschicht/PVDC/dritte Klebstoffschicht/Schutzschicht- (Außenseite).

Die Innenseite ist dazu bestimmt, mit dem Lebensmittel­ produkt während des Verpackens in Berührung zu treten und heißgesiegelt zu werden.

Bei diesen beispielhaft genannten Mehrschichtenfolien können die Verstärkungs- und Schutz schichten aus preis­ werten olefinischen Materialien bestehen, die gute Bin­ dungseigenschaften gegenüber PVDC besitzen, z. B. ein Copolymeres aus Ethylen/Vinylacetat (EVA).

Die Klebstoffschichten können aus modifizierten olefinischen Copolymeren bestehen, beispielsweise aus modifiziertem EVA, das im Handel unter den Handelsnamen PLEXAR (von Chemplex), AIMER (von Mitsui), OREVAC (von Ato Chemie) erhältlich ist, oder Copo­ lymere aus Ethylen/Methylacrylat oder Ethylen/Acrylsäure.

Die vorstehend beispielsweise angegebene Folie (2) kann für sehr hohe Temperaturanwendungen eingesetzt werden, wo die Haftungen zwischen PVDC und der Verstärkerschicht auf der einen Seite und der Schutzschicht auf der anderen Seite unzureichend sein können und daher der Einsatz mehrerer Klebstoffschichten erforderlich ist.

Die erfindungsgemäß durch Verwendung von Copolyamiden als Heiß­ siegelschichten hergestellten laminierten Folien sind insbeson­ dere wärmebeständig. Dieselbe Wärmebeständigkeit zeigen auch die Schweißnähte, die mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen Heißsiegelschichten erzeugt werden, wenn aus den erfindungsge­ mäßen Folien Beutel, Taschen usw. gebildet werden, oder wenn die Folien als solche eingesetzt werden und damit ein zu verpacken­ des Produkt eingewickelt und anschließend die Folie auf ihm geschweißt wird.

Im Unterschied zu herkömmlichen Folien, die eine Heiß­ schrumpfungsbehandlung bis zu einer maximalen Temperatur von etwa 96°C nicht länger als 1 bis 2 Minuten überstehen können, halten die Beutel, die aus der erfindungsgemäß durch Verwendung von Copolyamiden als Heißsiegelschichten hergestellten Folie gebildet wurden, eine Pasteurisierungsbehandlung bei 95°C etwa 1 Stunde lang, eine Sterilisierungsbehandlung bei etwa 120°C bis zu 10 Minuten lang und eine Kochbehandlung in der vorgepackten Form bei 70°C bis zu 14 Stunden aus.

Entsprechend einer weiteren erfindungsgemäßen Ausfüh­ rungsform der Erfindung werden bei Verwen­ dung einer Copolyamidschicht von geeigneter Dicke im Bereich von 3 bis 50 µm Folien erhalten, die nicht nur außerordentlich beständig gegenüber Hitzebehandlung sind, sondern auch sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen­ über unsachgemäßer Behandlung und Abnutzung besitzen.

Es wurde tatsächlich gefunden, daß die in Übereinstim­ mung mit der Erfindung verwendete Copolyamidschicht zu­ sätzlich zu ihren ausgezeichneten Eigenschaften als heißsiegelnde Innenseitenschicht auch eine gute Wider­ standsfähigkeit gegenüber unsachgemäßer Behandlung, Ab­ nutzung und gegenüber Einstichen besitzt.

Als gegenüber unsachgemäßer Behandlung hochwiderstands­ fähige Schichten können wahlweise auch zusätzliche Copolyamidschichten verwendet werden, insbesondere als gegenüberliegende Außenschichten. In diesem Falle wird die heißsiegelnde Copolyamidschicht in ihrer Dicke auf 3 µm reduziert und die Verschleißfestigkeit durch mindestens eine weitere äußere Copolyamidschicht mit einer Dicke von 10 bis 100 µm gewährleistet. Es können natürlich auch noch mehr Copolyamidschichten zusätzlich zu den beiden oben erwähnten vorgesehen werden, da, wie erläutert, die erfindungsgemäßen laminierten Folien in einer praktisch unbegrenzten Zahl von Variationen und mit einer Anzahl von Schichten hergestellt werden kön­ nen, die nur beschränkt wird durch Überlegungen hin­ sichtlich einer angemessenen, günstigen Herstellungswei­ se und durch den praktischen Nutzen. Durch Orientierung der erfindungsgemäßen laminierten Folien oder der einzelnen Schichten, die anschließend zu den erfindungs­ gemäßen Folien laminiert werden, erhält man Folien mit ausgezeichneten Heißschrumpfungseigenschaften.

Die erfindungsgemäß durch Verwendung der Copolyamide erhaltenen Mehrschichtenfolien werden mit Hilfe herkömmlicher Verfahren hergestellt, z. B. durch Extrudieren der Schichten, aus denen sich die Folien zusammensetzen, worauf die Schichten so behan­ delt werden, daß sie aneinander haften, und/oder durch ihre schlauchförmige Coextrusion mit anschließendem Strecken und Orientieren, d. h. in einer aufgeblassenen Blase, so daß eine heißschrumpfbare Folie erhalten wird.

Aus den erfindungsgemäß durch Verwendung der Copolyamide erhal­ tenen Mehrschichtenfolien können Artikel, wie z. B. Beutel, mit Hilfe geeigneter Verfahren hergestellt werden. So kann bei­ spielsweise eine schlauchförmige coextrudierte Folie gemäß vor­ liegender Erfindung flachgedrückt, in Querrichtung heißgesiegelt und abgetrennt werden, wobei man am Ende verschlossene Beutel erhält. Beutel können auch als an der Seite verschlossene Beutel hergestellt werden, z. B. dadurch, daß die schlauchförmige Folie flachgedrückt und dann an einer Seite aufgeschlitzt wird, worauf paarweise in Querrichtung Heißsiegelungen vorgenommen werden und der Beutel getrennt und zwischen den paarweisen Siegelungen abgeteilt wird.

Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß durch Verwendung der Copolyamide erhaltenen Mehrschichtfolien eine sehr zufrie­ denstellende Heißschrumpfung aufweisen, wie oben dargelegt, und daß diese Folien allen erforderlichen Anforderungen, die an ein Verpackungsmaterial für den beabsichtigten Zweck gestellt wer­ den, gerecht werden.

Die infolge des kristallinen Zustandes der Copolyamide vorhande­ ne Transparenz der Copolyamidschichten macht die erfahrungsgemäß durch Verwendung der Copolyamide erhaltenen Mehrschichtenfolien zu einem ideal geeigneten Verpackungsmaterial für Produkte, die auch in der Verpackung voll sichtbar bleiben sollen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen weiter erläutert, ohne auf diese Beispiele beschränkt zu sein.

Beispiel 1

Durch Warmverschweißen wurden aus erfindungsgemäßen Mehrschichtenfolien Beutel hergestellt, die anschließend geprüft wurden. Der Aufbau der für die entsprechenden Beutel verwendeten Folien und die Prüfergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.

Zum Vergleich sei angeführt, daß die Heißberstdrucke von herkömmlichen im Handel befindlichen heißschrumpf­ baren Beute im Werte im Bereich von 25 bis 50 mbar aufweisen.

In Spalte 1 der Tabelle werden zum Vergleich die Eigen­ schaften einer einschichtigen Copolyamidfolie angege­ ben, die zusammen mit den Mehrschichtenfolien gemäß vorliegender Erfindung verwendet werden kann.

Aus Tabelle I ist zu ersehen, daß die aus erfindungsge­ mäßen Folien gebildeten Beutel (Spalten 2 und 3) eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit besitzen. Darüber hinaus zeigen sie gute Heißschrumpfungs- und Gassperr­ eigenschaften,

Beispiel 2

Verschleiß- und Abriebfestigkeitsprüfungen wurden mit heißschrumpfbaren Versuchsbeuteln, z. B. solchen aus GRILON CA 6/SURLYN 1652/BB-1 mit einer Gesamtdicke von 130 µm, in die Keramik-Terrinen eingepackt waren, durchgeführt. Diese Prüfungen ergaben, daß nach einem Transport auf einem Lastwagen über eine Entfernung von 1000 km oder mehr etwa 50% weniger an Ausschußtei­ len erhalten wurden als bei der Verpackung in Beuteln aus D-BB-1 von gleicher Dicke.

Claims (13)

1. Verwendung von durch zufallsverteilte Copolymerisation aus Vorläufermonomeren von wenigstens zwei verschiedenen Poly­ amiden hergestellten Copolyamiden mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 120°C bis 240°C als heißsiegelnde Oberflächen­ schichten von heißschrumpfbaren laminierten Mehrschichtfo­ lien.

2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamid-Vorläufermonomere Caprolactam, ω-Aminoundecansäure, Lauryllactam, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Unde­ cansäure, Terephthalsäure, Dodecansäure, Hexamethylendiamin und/oder p-Xylylendiamin sind.

3. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Copolyamide wenigstens eine Oberflächen­ schicht Copolyamide bilden.

4. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Mehrschichtfolie zusätzlich zu der heiß­ siegelnden Schicht aus Copolyamiden wenigstens eine Gas­ sperrschicht aufweist.

5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gassperrschicht aus Ethylen/Vinylalkohol-Copolymeren (EVOH) und/oder Polyvinylidenchlorid besteht.

6. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Copolyamidschicht eine Schichtdicke im Bereich von 3 bis 50 µm besitzt und sowohl als Heißsiegel­ schicht als auch gegen unsachgemäße Behandlung als hochwi­ derstandsfähige Schutzschicht dient.

7. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie eine weitere Schicht aus den Copolyamiden mit einer Schichtdicke im Bereich von 10 bis 100 µm auf­ weisen, die als eine gegen unsachgemäße Behandlung hochwi­ derstandsfähige Schicht wirkt.

8. Verwendung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Copolyamidschicht biorientiert und dadurch heiß­ schrumpfbar ist.

9. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie wenigstens eine Polyolefinschutzschicht aufweisen.

10. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die mehrfachen Schichten wenigstens zum Teil durch Coextrudieren miteinander vereinigt sind.

11. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Mehrfachschichten wenigstens zum Teil durch zwischen ihnen liegende Klebstoffschichten miteinander verbunden sind.

12. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 11 als Verpackungs­ material für Lebensmittelprodukte.

13. Verwendung gemäß den Ansprüchen 1 bis 11 in Form eines Beu­ tels, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmverschweißung ver­ mittels einer der Heißsiegelschichten aus Copolyamid gebil­ det wird.