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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Viehfutter,
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insbesondere Pferde-Alleinfutter Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung von Viehfutter, insbesondere Pferde-Alleinfutter,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw.
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des Anspruchs 7.
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Bei der Herstellung von Viehfutter-stellt sich insbesondere bei Pferde-Alleinfutter
das Problem, das sperrige Rauhfutter mit den übrigen Futterbestandteilen wie vor
allem Kraftfutter, Melasse und Zusatzstoffe zu vermischen und aus dieser Mischung
ein kompaktes Futterstück zu erzeugen, das sowohl die erforderliche Futterqualität
als auch günstige Transporteigenschaften aufweist.
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Zur Herstellung von Pferde-Alleinfutter der zuvor beschriebenen Art
werden bei dem gattungsgemäßen Verfahren zunächst die Ballen, in denen das Rauhfutter
in Form von Stroh oder Heu angeliefert wird, von Hand aufgeschnitten. Danach wird
das Rauhfutter einer Schneideinrichtung in Form eines Häckslers zugeführt, in der
es auf eine mittlere
Schnittlänge von ungefähr 5 cm vorgeschnitten
wird. Das derart vorbearbeitete Rauhfutter wird im nächsten Herstellungvorgang über
eine Zuführeinrichtung einer Mischeinrichtung in Form eines Zyklones zugeleitet,
in den auch die anderen Futterbestandteile eingebracht werden.
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Von dort wird die Futtermittelmischung mittels einer Stopfschnecke
in die Preßkammer einer Preßeinrichtung in Form einer Stößel- oder Kolbenpresse
gefördert, in der die Futtermittelmischung zusammengepreßtund über einen Düsen-Einzelausgang
in Form der gewünschten Cops oder Briketts herausgefördert wird.
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Hierbei ist jedoch zunächst nachteilig, daß das Vorschneiden des Rauhfutters
relativ aufwendig ist und zudem eine separate Schneideinrichtung erfordert. Weiterhin
besteht der Nachteil, daß die verwendeten Kolbenpressen störanfällig sind, da die
Zähigkeit und die ständig wechselnde Struktur des Rauhfutters zu derart unterschiedlichen
Belastungen führt, daß vorzeitige und einseitige Abnützungen bzw. sogar Zerstörungen
der Pressen auftreten können.
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Neben den weiteren im konstruktiven Bereich liegenden Nachteilen,
daß die hohe Beanspruchung weitere Verschleißteile wie z. B. im Bereich der Stopfschneckenkolben,
der Kolben und Düsen stark in Mitleidenschaft zieht und zudem ein hoher Energiebedarf
der gesamten Vorrichtung festzustellen ist, ist jedoch vor allem nachteilig, daß
das vorgeschnittene Rauhfutter im Bereich der Presse zu einem beträchtlichen Teil
weite zerkleinert wird, was die Futterqualität stark mindert. Dies deshalb, da insbesondere
Pferde Rauhfutter einer bestimmten Länge benötigen, um eine genügend lange Freßdauer
und das Wohlbefinden der Pferde zu gewährleisten, da dieses von der nur auf Rauhfutter
bestimmter Länge ansprechenden Magen-Darmtätigkeit abhängt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
von Viehfutter, insbesondere Pferde-Alleinfutter, der im Oberbegriff des Anspruchs
1 umrissenen Gattung zu
schaffen, mit dem es auf einfache und kostengünstige
Art und Weise möglich ist, kompakte Viehfutterstücke hoher Futterqualität herzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
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Dadurch wird zunächst erreicht, daß das Herstellungverfahren erheblich
vereinfacht wird, da eine Vorzerkleinerung und Vormischung der Futterbestandteile
entfällt. Vielmehr wird das Rauhfutter unzerkleinert mit den übrigen Futterbestandteilen
der Preßeinrichtung zugeführt, in der dann die kompakten Futterstücke gepreßt werden,
wobei das Rauhfutter auf die gewünschte Länge gekürzt wird. Somit ist es mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren möglich, kompakte Futter stücke in Form von Cops oder
Briketts herzustellen, die die Vorteile guter Transportierbarkeit und Lagerbarkeit
mit dem Vorteil eines Alleinfutters verbinden, wobei dessen Qualität insbesondere
als Pferdefutter aufgrund des Aufrechterhaltens einer geeigneten Rauhfutterlänge
besonders hoch ist.
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Die Unteranpsrüche 2 bis 6 haben vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Inhalt.
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Wird das Rauhfutter in losem Zustand gespeichert und werden verschiedene
lose gespeicherte Rauhfutterchargen vor der Zuführung zur Preßeinrichtung gemischt,
ergibt sich der Vorteile einer Vergleichmäßigung der Gesamtqualität der Rauhfutterbestandteile.
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Werden sämtliche Futterbestandteile einem Zulauf der Preßeinrichtung
zugeführt, ergibt sich der Vorteil, daß der Herstellungsvorgang des Vormischens
nicht erforderlich ist, was den Gesamtaufwand des erfindungsgemäßen Verfahrens erheblich
vermindert.
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Da das Rauhfutter nicht vorgeschnitten wird, ist es bei
dem
erfindungsgemäßen Verfahren möglich, das Rauhfutter über eine geeignete Schwergutabscheidung
wie z. B. eine steigende Fibrationsbahn zu reinigen, was einerseits die Entfernung
von Verunreinigungen ermöglicht, anderseits jedoch wertvolle Futterbestandteile
wie Pflanzenpollen oder Pflanzensporen nicht mitentfernt werden, wie dies beispielsweise
beim gattungsgemäßen Verfahren der Fall ist, bei dem das Rauhfutter mit Saugluft
gereinigt wird.
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Werden die Futterpreßlinge tor dem Abpacken weiter abgekühlt, ergibt
sich der Vorteil, daß die komplette Struktur des Fertig-Pferdefutters nach der Preßeinrichtung
erhalten bleibt Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Herstellung
von Viehfutter, insbesondere Pferde-Alleinfutter, der im Oberbegriff des Anspruchs
7 umrissenen Gattung zu schaffen, die die Herstellung eines hochwertigen Viehfutters
bei relativ geringen Investitions-, Instandhaltungs- und Energiekosten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
7 erreicht.
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Dadurch wird erreicht, daß ledigliche eine Einrichtung in Form eines
einzigen Aggregates, das das Rauhfutter schneidet,die Futterbestandteile mischt
und zu den kompakten Futterstücken zusammenpreßt, erforderlich ist. Dadurch reduziert
sich der Gesamtaufwand für die Herstellungsanlage und darüber hinaus entfallen die
besonders störanfälligen Teileinrichtungen, was zum einen den Investitionsaufwand
vermindert und zum anderen die Zuverlässigkeit der Anlage erheblich erhöht.
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Die Unteransprüche 8 bis 15 haben vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Inhalt.
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Ist das Aggregat als Extruderpresse ausgebildet, ergibt
sich
als Vorteil die Möglichkeit einer kontinuierlichen Herstellung, bei der ein Preßstrang
erzeugt wird, der aufgrund seines Eigengewichtes in gewissen gewünschten Abständen
von alleine abbricht, so daß zusätzlich Schneideinrichtungen nicht erforderlich
sind.
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Weist die Extruderpresse zwei Schnecken auf, die ineinandergreifen,
ergibt sich der Vorteil, daß das Maß, in dem die Schnecken ineinandergreifen, der
gewünschten Rauhfutterlänge angepaßt werden kann. Somit kann auf einfache Art und
Weise die gewünschte Rauhfutterlänge eingestellt werden, ohne daß dazu zusätzliche
Schneideinrichtungen erforderlich wären.
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Ein bevorzugtes Maß für das Ineinandergreifen der Schnecken beträgt
im Falle der Herstellung von Pferde-Alleinfutter 5 cm.
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Ist vor der Preßeinrichtung eine Schwergutabscheidung in Form von
steigenden Fibrationsbahnen vorgesehen, ergibt sich der Vorteil, daß das Rauhfutter
auf schonende und doch gründliche Art und Weise gereinigt werden kann, ohne daß
wertvolle Futterbestandteile hierbei entfernt werden.
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Das Vorsehen einer Kühleinrichtung nach der Preßeinrichtung ermöglicht
die Kühlung der fertig gepreßten Futterstücke, um Qualitätsminderungen vor dem Abpacken
vermeiden zu können. Hierzu sollten Temperaturen zwischen 35° und l50C eingehalten
und Temperaturen von ungefähr 45"C nicht überschritten werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 eine stark vereinfachte Darstellung einer Drauf-
sicht
auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und Fig. 2 eine der
Fig. 1 entsprechende Darstellung einer Draufsicht auf die Einfüllöffnung einer als
Extruderpresse ausgebildeten Preßeinrichtung der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
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In Fig. 1 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 zur Herstellung von Viehfutter, insbesondere Pferde-Alleinfutter, dargestellt,
die auch besonders zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
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Die Vorrichtung 1 weist im Beispielsfalle zwei Speicherbunker 2 und
3 auf, in denen Rauhfutter gespeichert werden kann, wobei der Speicherbunker 2 beispielsweise
für Stroh und der Speicherbunker 3 beispielsweise für Heu vorgesehen sein kann.
Die Speicherbunker 2 und 3 stehen mit einer Fördereinrichtung 4 zur Dosierung des
Rauhfutters in Verbindung. Die Fördereinrichtung 4 verbindet die Speicherbunker
2 und 3 mit einer Preßeinrichtung 5, die einen Antrieb 6 und ein Preßaggregat 7
aufweist.
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Die Zuführeinrichtung 4 weist weiterhin eine Siebeinrichtung 8 auf,
die beispielsweise als Rüttelsieb ausgebildet sein kann und die zur Reinigung des
Rauhfutters vorgesehen ist.
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Weiterhin ist ein weiterer Futterbehälter 9 vorgesehen, in dem sämtliche
andere Futterbestandteile wie beispielsweise Kraftfutter in Form von Hafer bespeichert
werden kann. Der Futterbehälter 9 ist mit einer weiteren Zuführeinrichtung 10 verbunden,
die diesen wiederum mit dem Preßaggregat 7 der Preßeinrichtung 5 verbindet.
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Ferner können weitere Behälter beispielsweise für Melasse und andere
Zusatzstoffe vorgesehen sein, die dann jeweils ebenfalls über Zuführeinrichtungen
zum Dosieren mit der Preßeinrichtung 5 verbunden sind.
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Das Preßaggregat 7 der Preßeinrichtung 5 ist im Beispielsfalle als
Extruderpresse ausgebildet, die gemäß Fig. 2 zwei Schnecken 11 und 12 aufweist.
Im Beispielsfalle beträgt ein bevorzugtes Maß für die Steigung der Schnecken 11
und 12 30 bis 35°, während der Gewindeabstand 15 bis 20 cm beträgt. Wie weiterhin
aus Fig. 2 ersichtlich ist, greifen die Schnecken 11 und 12 ineinander, wobei das
Maß des Ineinandergreifens in Fig. 2 mit A bezeichnet ist und bevorzugt ca. 5 cm
beträgt.
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Wie weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist dasPreßaggregat eine
Einfüllöffnung 13 auf, in die sämtliche Futterbestandteile der herzustellenden Futterpreßlinge
eingefüllt werden. Somit bildet das Preßaggregat 7 ein Kombinationsaggregat, das
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 sowohl eine Mischeinrichtung, eine Schneideinrichtung
als auch die eigentliche Preßeinrichtung bildet. Daraus ergibt sich der Vorteil
einer äußerst kompakten Bauweise und zum anderen ermöglicht diese Bauweise den Wegfall
weiterer zusätzlicher Aggregate für die einzelnen Herstellungsvorgänge, was die
gesamten Investitionskosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erheblich vermindert
und zudem deren Zuverlässigkeit erhöht, da bisher-verwendete für die einzelnen Herstellungsvorgänge
erforderliche weitere Aggregate entbehrlich sind.
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Im Anschluß an die Preßeinrichtung 5 ist weiterhin eine Kühleinrichtung
14 beispielsweise in Form einer Kühlstrecke vorgesehen, in der mittels geeigneter
Kühlverfahren das hergestellte Viehfutter auf die gewünschte Temperatur abgekühlt
werden kann. Im Anschluß an die Kühleinrichtung 14 ist eine weitere Fördereinrichtung
15 vorgesehen, die die fertigen und gekühlten Futterstücke einem weiteren Lager-
und Kühlbehälter 16 zuführt, von dem aus die Futterstücke über eine weitere Fördereinrichtung
17 zu den nicht näher dargestellten Verpackungsstationen gefördert werden können.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das nachfolgend
am Beispiel der in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erläutert
wird, wird das Rauhfutter aus den Futterbunkern 2 und 3 der Zuführeinrichtung 4
zugeführt, die das Rauhfutter der Preßeinrichtung 5 in der gewünschten Menge zuleitet,
wobei das Rauhfutter im Zuge des Zuleitens mittels der Reinigungseinrichtung 8 auf
schonende Weise gereinigt wird. Die übrigen Futterbestandteile, die beispielsweise
im Futterbehälter 9 und weiteren Behältern für andere Futterbestandteile wie Melasse,
Vitamine, Spurenelemente usw. enthalten sind, werden ebenfalls der Preßeinrichtung
5 in den gewünschten Mengen zugeführt, in deren Einfüllöffnung 13 sämtliche Futterbestandteile
eingebracht werden. Die im Zuge des Einbringens gemischten Futterbestandteile werden
nunmehr mittels der Exzenterschnecken 11 und 12 zu den gewünschten Futterstücken
verarbeitet, wobei die Rauhfutterbestandteile im Zuge des Verpressens auf die gewünschte
Länge geschnitten werden. Hierbei wird die gewünschte Länge durch das Maß, in dem
die Schnecken 11 und 12 ineinander eingreifen, bestimmt. Für das Beispiel von Pferde-Alleinfutter
beträgt dieses Maß 5 cm, auf das dann die Rauhfutterbestandteile im Zuge des Verpressens
geschnitten werden.
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Das verpreßte Viehfutter verläßt das Preßaggregat 7 über eine düsenartige
Öffnung, wodurch ein Futterstrang entsteht, der in bestimmten Abständen abbricht,
wodurch die gewünschte Herstellung von leicht zu transportierenden Futter stücken
in Form von Futtercops bzw. Futterbriketts entsteht. Diese werden dann in der Kühleinrichtung
14 auf die gewünschte Temperatur abgekühlt und über die Lagereinrichtung 16 und
die Fördereinrichtung 17 den Verpackungsstationen zugeführt.
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Das Preßaggregat 7 wird vorzugsweise derart gekühlt, daß beim Pressen
keine höheren Temperaturen als 450C entstehen, um Zerstörungen von für die Futterqualität
wichtigen Geruchsstoffen und vor allem Vitaminen zu vermeiden. Je nach Art der zu
erhaltenden Stoffe werden bei der Reinigung des Futters Schwergutabscheidungen in
Form
von steigenden Fibrationsbahnen und/oder Siebvorrichtungen
vorgesehen.
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