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Schreib- oder ähnliche Büromaschine mit einem Tintenschreibwerk
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Die Erfindung betrifft eine Schreib- oder ähnliche Büromaschine mit
einem längs eines Aufzeichnungsträgers verschiebbaren Schlitten mit einem Tintenschreibwerk
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Bei Schreib- oder ähnlichen Büromaschinen mit Tintenschreibwerken
ist von Zeit zu Zeit ein Austausch von Tintenvorratsbehältern erforderlich. Hierbei
wird ein leerer Tintenvorratsbehälter aus einer Aufnahmevorrichtung einer Schreib-
oder ähnlichen Büromaschine entnommen und durch einen neuen Wechselbehälter mit
einer vollen Tintenvorratskammer wieder ersetzt. Die Tintenvorratskammer weist jeweils
einen Anschlußstutzen für eine Tintenzuführungsleitung zum Tintenschreibkopf auf,
wobei die Kupplung bzw. Entkupplung der Tintenkammer mit der Tintenzuführungsleitung
automatisch erfolgt.
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Um die sofortige Bereitschaft der Tintenschreibwerke nach Austausch
der Wechselbehälter wieder zu gewährleisten, sind Kupplungen zum automatischen Verbinden
der Tintenzuführungsleitungen zum Tintenspritzkopf und der Tintenkammer bekannt
geworden, die jegliches Eindringen von Luft in die Tintenzulaufsleitung verhindern.
In dieser Tintenzulaufsleitung kann auch eine Förderpumpe angeordnet sein, die Tinte
von der Tintenvorratskammer zu der auf einem längs des Aufzeichnungsträgers bewegbaren
Schlitten angeordneten Tintenzwischenkammer fördert.
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Durch die DE-OS 26 17 730 ist es bereits bekannt, den jeweiligen Tintenvorrat
in den Vorratsbehältern von Tintenschreibeinrichtungen zu überwachen und das bevorstehende
Ende des Tintenvorrates anzukündigen.
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Die obige überwachungsvorrichtung gibt Signale, wenn der Tintenvorrat
zu Ende geht. Diese Vorrichtung reagiert aber nicht, wenn gefüllte Tintenbehälter
mit unterschiedlichen Farben bei eingeschaltetem Netzschalter der Maschine gegeneinander
ausgetauscht werden. Hierbei besteht nämlich die Gefahr, daß in der Zwischenzeit
nach der Herausnahme des Tintenvorratsbehälters und dem Wiedereinsetzen eines anderen
neuen Tintenbehälters das Tintenschreibwerk betätigt wird. Hierbei kann Luft über
eine Pumpe in die Tintenzuführungsleitung eingesaugt werden. Dieses führt zu einem
schnellen Versagen des Tintenschreibwerkes, was nur von einem Fachmann wieder behoben
werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schreib- oder ähnliche
Büromaschine mit einem Tintenschreibwerk zu schaffen, bei dem die oben genannten
Störungen, wie Einsaugen von Luft beim Wechseln des Tintenvorratsbehälters sicher
vermieden werden. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete
Erfindung gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Maschine ist ein Auswechseln des Tintenvorratsbehälters
nur möglich, wenn die Maschine abgeschaltet ist. Mit der Feststellung des Ein-Aus-Schalters
in Stellung "AUS" werden der Netzschalter ausgeschaltet, der Schlitten in seiner
außerhalb des Druckbereichs befindlichen Ruhestellung verriegelt und der Tintenvorratsbehälter
zur Entnahme aus der Aufnahmevorrichtung der Maschine freigegeben. Hierdurch wird
der Schlitten gleichzeitig für einen eventuell erforderlichen Transport transportsicher
gemacht. Andererseits ist ein Einschalten der Maschine nur möglich, wenn der Tintenvorratsbehälter
sich in der verriegelten Stellung in der Aufnahmevorrichtung befindet. Hierdurch
wird ein Einsaugen von Luft in den Tintenspritzkopf bei Nichtvorhandensein eines
Tintenvorratsbehälters in der Aufnahmevorrichtung sicher vermieden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind
den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen. Die Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine schematische Darstellung
eines Tintenschreibwerkes, Figur 2 ein Hebelgestänge mit dem Ein-Aus-Schalter, Figur
3 eine Einzelheit aus Figur 2 und Figur 4 einen Querschnitt durch die Aufnahmevorrichtung
mit einem Tintenvorratsbehälter aus Figur 1.
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In Figur 1 ist eine über einen nicht dargestellten Antriebsmotor antreibbare
Schreibwalze 1 dargestellt, über die ein Aufzeichnungsträger 3 in bekannter Weise
antreibbar ist. Ein auf Führungschienen 5, 7 gelagerter Schlitten 9 ist mit den
Enden eines Treibriemens 11 fest verbunden, der einerseits über eine Antriebsrolle
13 antreib- und andererseits durch eine Spannrolle 15 spannbar ist.
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Die Antriebsrolle 13 ist durch einen Schrittmotor 17 in bekannter
Weise über ein Steuerelement, das z. B. aus einem Mikroprozessor besteht, antreibbar.
Außerhalb des Schreibbereiches des Aufzgichnungsträgers 3 ist an einer Seitenwand
21 einer Schreib- oder ähnlichen Büromaschine eine Aufnahmevorrichtung 19 für einen
Tintenvorratsbehälter 23 mit einer Tintenvorratskammer 25 für ein Tintenschreibwerk
angeordnet.
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Die Tintenvorratskammer 25 ist mit einem Dichtungsstopfen 27 versehen,
der von einer Hohlnadel 29 durchstechbar ist. Diese Hohlnadel 29 ist mit einer Tintenzuführungsleitung
31 fest verbunden und stellt eine Flleßvrbindung der Tinte in der Tintenkammer 25
zum Tintenspritzkopf 33 her, wobei in der-Tintenzuführungsleitung
31
eine Förderpumpe 35 angeordnet sein kann. Der Tintenvorratsbehälter 23 ist in eine
Aufnahmevorrichtung 37 an der Seitenwand 39 der Maschine derart einsteckbar, daß
d-ie Hohl nadel 29 den Dichtungsstopfen 27 sicher durchstochen hat, wenn der Tintenvorratsbehälter
in der Aufnahmevorrichtung 37 verriegelt ist.
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Im Bereich der Tastatur ist ein Hebelgestänge 41 mit einer Ein-Aus-Schalttaste
43 angeordnet, durch das der Schlitten 9 mit dem Tintenspritzkopf 33 in einer außerhalb
des Druckbereiches angeordneten Ruhestellung verrastbar ist. In dieser Raststellung
kann der Tintenspritzkopf 33 .in Außerbetriebsstellung durch eine nicht dargestellte
Abdeckvorrichtung abgedeckt oder auch durch eine Spülvorrichtung in bekannter Weise
gereinigt werden. Weiterhin ist der Tintenspritzkopf 33 für einen eventuell erforderlichen
Transport gleichzeitig gesichert. Das Hebelgestänge 41 weist einen um eine Achse
45 schwenkbaren Schwenkhebel 47 auf, der einerseits an einem Arm 49 durch die Ein-Aus-Schalttaste
43 beaufschlagbar ist und andererseits mit einem zweiten Arm 51 über eine Stift-Schlitz-Verbindung
53 mit einem zweiten Schwenkhebel 55 formschlüssig verbunden ist. Dieser zweite
Schwenkhebel 55 ist um eine Achse 57 schwenkbar, der an einem Arm 59 den Schlitz
61 der Stift-Schlitz-Verbindung 53 und andererseits an dem freien Ende eines zweiten
Armes 63 eine Abbiegung 65 zum Betätigen eines bekannten Netzschalters 67 für die
Maschine aufweist. Der Stift 69 der Stift-Schlitz-Verbindung 53 ist an dem freien
Ende des zweiten Armes '51 d&s ersten Schwenkhebels 47 angeordnet.
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Der erste Schwenkhebel 47 weist an seinem ersten Arm 49 eine Anschlagnase
71 zum Beaufschlagen eines Rastgliedes 73 für den Schlitten 9 auf, das gemäß Figur
3 ein gegen die Kraft einer Feder 75 verschwenkbarer Rasthebel 79 ist. Dieser Rasthebel
79 ist hierbei um eine Achse 77 schwenkbar und weist an seinem freien Ende eine
Rastnase 81 für eine Rastkante 83 des Schlittens 9 auf.
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Das freie Ende 85 des Rasthebels 79 hebt beim Verschieben des Schlittens
9 in die Ruhestellung gegen die Kraft der Feder 75
von der Anschlagnase
71 des ersten Schwenkhebels 47 ab. Die Feder. 75 ist als eine Druckfeder ausgebildet,
die zwischen dem ersten Schwenkhebel 47 und dem freien Ende 85 des Rasthebels 79
ausgespannt angeordnet ist.
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Die Schwenkbewegung des in die beiden bistabilen Lagen verschwenkbaren
Hebelgestänges 41 ist durch ein an der Aufnahmevorrichtung 37 des Tintenvorratsbehälters
23 angeordnetes Sperrglied 87 sperrbar. Dieses zweiarmig ausgebildete Sperrglied
87 ist gemäß Figur 4 um eine Achse 89 schwenkbar gelagert und weist an einem Arm
91 eine Rastnase 93 und eine Anschlagfläche 95 für einen Entriegelungshebel 97 an
dem Tintenvorratsbehälter 23 auf.
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Dieser Entriegelungshebel 97 ist einstückig mit dem aus Kunststoff
bestehenden Gehäuseteil des Tintenvorratsbehälters 23 ausgebildet und über eine
Querschnittsminderung 99 drehelastisch mit diesem (23) verbunden. Zum Entriegeln
wird der Entriegelungshebel 97 aus der strichpunktierten in die ausgezogene Darstellung
gemäß Figur 4 verschwenkt, wobei der Betätigungsgriff 101 durch eine Griffmulde
103 in der Außenfläche des Tintenvorratsbehälters 23 ergreifbar ist. Das Sperrglied
87 weist an seinem zweiten Arm 105 eine Sperrnase 107 für den ersten Schwenkhebel
47 auf. Diese Sperrnase 107 ist mit einer Rastausnehmung 109 zur Freigabe des ersten
Schwenkhebels 47 versehen, wenn der Sperrhebel 87 mit seiner Rastnase 93 in der
Rastausnehmung 94 des Tintenvorratsbehälters 23 eingerastet ist, siehe strichpunktierte
Darstellung gemäß Figur 4. Ist der Tintenvorratsbehälter 23 noch nicht ganz in seine
Verriegelungsstellung geschoben und die Rastnase 93 noch nicht in die Rastausnehmung
94 eingefallen, dann nimmt die Sperrnase 107 die ausgezogene Darstellung gemäß Figur
4 ein, wobei der Schwenkhebel 47 durch die Sperrkante 111 an der Sperrnase 107 gesperrt
wird. Ein Einschalten des Netzschalters 67 ist nicht möglich, da das Hebelgestänge
41 nicht verschwenkt werden kann.
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Wenn kein Tintenvorratsbehälter 23 in der Aufnahmevorrichtung 37 vorhanden
ist, dann sperrt die Sperrnase 107 mit ihrer Sperrkante
113 ebenfalls
den Schwenkhebel 47,-siehe gestrichelte Darstellung gemäß Figur 4. Auch hierbei
ist ein Einschalten der Maschine nicht möglich, wodurch Störungen im Tintenspritzkopf
vermieden werden.
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Die Ein-Aus-Schalttaste 43 ist an einem Schieber 44 angeordnet, der
gegen die Kraft einer Rückstellfeder 72 verschiebbar ist und über einen Führungsschlitz
44 mit einer Anschlagkante 48 mit dem freien Ende des Armes 49 des ersten Schwenkhebels
47 derart verbunden ist, daß der Schieber 44 unabhängig von der bistabilen Lage
des Hebelgestänges 41 in seine Ausgangslage zurückkehren kann.
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Der erste Schwenkhebel 47 steht übrigens mit einem bistabile Kippstufen
aufweisenden mechanischen Flip-Flop in Wirkverbindung. Zu diesem Zweck ist der erste
Schwenkhebel 47 über eine Stift-Schlitz-Verbindung 50, 54 mit einem Schieber 52
formschlüssig verbunden, dessen freies Ende mit einem Stift 56 in einen Kurvenzug
58 mit zwei stabilen Lagen an einem Schwenkhebel 60 eingreift. Dieser Schwenkhebel
60 ist in beiden Schwenkrichtungen durch Federn 66, 68 abgefedert. Der Stift 50
ist an dem Schieber 52 und der als Langloch ausgebildete Schlitz 54 an dem Schwenkhebel
47 angeordnet.
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Der Flip-Flop-Mechanismus ist in der Figur 5A in der Stellung "AUS"
und in der Figur 5B in der Stellung "EIN" dargestellt, wobei der Stift 56 durch
eine Rückstellfeder 64 in den Rastlagen gehalten wird. Diese Rückstellfeder 64 ist
zwischen dem ersten Schwenkhebel 47 und einem gestellfesten Anschlag 74 als Zugfeder
ausgespannt angeordnet. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, daß der Flip-Flop-Mechanismus
mit dem zweiten Schwenkhebel 55 in Wirkverbindung steht. Auch kann der Netzschalter
67 selbst als ein bistabile Kippstufen aufweisendes Flip-Flop-Element ausgebildet
sein. Auch kann der Netzschalter 67 aus einem Relaisschalter oder einem lichtempfindlichen
Element bestehen.
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Die Funktion des Erfindungsgegenstandes ist folgende: Ein die Betätigung
der Ein-Aus-Schalttaste 43 und damit des in bistabile Kippstufen bewegbaren Hebelgestänges
41 ist nur möglich, wenn der Tintenvorratsbehälter 23 sich in der eingerasteten
Stellung in der Aufnahmevorrichtung 37 befindet. In diesem Fall kann der erste Schwenkhebel
47 in die Rastausnehmung 109 an dem Sperrglied 87 eingeschwenkt werden. Mit dem
Verschieben des Schiebers 44 durch die Ein-Aus-Schalttaste 43 in Pfeilrichtung 74
wird der erste Schwenkhebel 47 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 45 verschwenkt,
wobei der zweite Schwenkhebel 55 um die Achse 57 im Uhrzeigersinn gedreht wird.
Mit dem Verschwenken des ersten Schwenkhebels 47 in die gerastete Stellung gemäß
Figur 3 wird der Rasthebel 79 im Uhrzeigersinn um die Achse 77 verschwenkt, wobei
die Rastnase 81 aus dem Wirkbereich der Rastkante 83 an dem Schlitten 9 gebracht
wird. Hierdurch wird der Schlitten 9 mit dem Tintenspritzkopf 33 für den Schreibvorgang
freigegeben, wonach der Schlitten 9 nach Betätigung des Netzschalters 67 in bekannter
Weise in Schreibrichtung längs des Aufzeichnungsträgers 3 bewegt werden kann. Wenn
der erste Schwenkhebel 47 die Raststellung gemäß Figur 5B erreicht hat, kann der
Schieber 44 mit der Ein-Aus-Schalttaste 43 in seine Ausgangslage zurückkehren, wobei
der Netzschalter 67 eingeschaltet bleibt und ein Herausziehen des Tintenvorratsbehälters
23 aus der Aufnahmevorrichtung 37 nicht möglich ist.
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Ein Wechse'ln de's Tintenvorratsbehälters 23 ist nur möglich, wenn
das Hebelgestänge 41 und der Flip-Flop-Mechanismus die in den Figure 2 und 5A dargestellte
Lagen wieder einnimmt. Das Zurückstellen des Hebelgestänges 41 aus der Raststellung
erfolgt dadurch, daß die Ein-Aus-Schalttaste 43 nochmals in Pfeilrichtung 74 betätigt
wird, wobei der Stift 56 die Raststellung 74 mittels der Feder 66 verläßt und in
die Ausgangslage zurückkehrt. Hierbei wird auch der Netzschalter 67 ausgeschaltet.
In dieser Stellung kann gemäß Figur 4 der Sperrhebel 87 in.der oben beschriebenen
Weise über den Druckhebel 97 aus seiner Raststellung verschwenkt
werden.
Ein Wechseln des Tintenvorratsbehälters 23 kann nun vorgenommen werden. In der AusgangsstelLung
des Hebelgestänges 41 wird der Schlitten 9 beim Verschieben in die Ruhestellung
außerhalb des Druckbereichs wieder selbsttätig durch den Rasthebel 79 verrastet.
Der Schlitten 9 mit dem Tintenspritzkopf 33 braucht also für einen eventuell erforderlichen
Transport nicht mehr gesondert gesichert werden.
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Durch die erfindungsgemäße Ent- und Verriegelung des Schreibschlittens
und des Tintenbehälters in Abhängigkeit von dem Ein-Aus-Schalter für die Maschine
werden den Tintenspritzvorgang betreffende Störungen, die durch Wechseln des Tintenvorratsbehälters
oder beim Transport entstehen könnten vermieden.