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Dichtring
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Dichtring für eine Muffe eines
Rohres oder Fittings, insbesondere aus Kunststoff, wobei die Muffe eine im wesentlichen
rechteckförmige Sicke zur Aufnahme des Dichtringes enthält, welcher eine radial
außen liegende Umfangsrinne aufweist.
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In der DE-OS 24 19 991 ist ein derartiger Dichtring beschrieben, dessen
Umfangsrinne einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt aufweist. Die Innenfläche
dieses Dichtringes ist zur Achse radial nach innen vorgewölbt, und zwar entsprechend
der Einwölbung der Umfangsrinne; Insgesamt ist der Querschnitt im wesentlichen mit
einem Gewölbe vergleichbar, welches bekanntlich eine vergleichsweise große Steifigkeit
aufweist, zumal eine solche im Hinblick auf die Dichtwirkung von Rohrdichtungen
mit hohen Innendrücken angestrebt wird. Beim Einschieben des Rohrendes entsteht
schon bei Beginn eine relativ große axiale Einschubkraft, welche beim Weiterschieben
in der Regel auch überproportional ansteigt. Ferner ist der bekannte Dichtring in
axialer Richtung in die Sicke der Muffe eingespannt, wodurch ein entsprechend hoher
Einschubwiderstand bedingt
ist; abgesehen von Fertigungstoleranzen
fehlt in der Sicke ein axiales Spiel. Der aus elastischem Material bestehende Dichtring
ist auf Verpressen oder Druckverformen dimensioniert, und ein entsprechender Einschubwiderstand
ist gegeben. Um das Einschieben des Rohrendes zu ermöglichen bzw. um die Einschubkräfte
zu reduzieren, ist daher das Rohrende mit einer Fase versehen, wodurch der Gleitwinkel
verringert wird.
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Hierdurch ergeben sich zusätzliche Herstellungskosten bei der Fertigung.
Ferner müssen in der Praxis auf der Baustelle die Rohrenden oftmals auf die notwendige
Länge gekürzt werden, wobei die genannte Fase abgetrennt wird. Die Herstellung einer
neuen Fase erfordert einen nicht unerheblichen Zeitaufwand.
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Daher wird in der Praxis oftmals die Fase nicht neu hergestellt oder
aber auch unter einem falschen Winkel oder einer falschen Länge angefertigt. Eine
fehlerhafte Montage ist hierbei keineswegs ausgeschlossen. Durch Gleitmittel kann
zwar der Einschubwiderstand reduziert werden, doch trocknen derartige Gleitmittel
innerhalb kurzer Zeit derart aus, daß sie nachfolgend als ein "Haftmittel" wirken
und eine ggfs. erforderliche Demontage der Rohrverbindung nur unter großen Schwierigkeiten
vorgenommen werden kann.
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Ferner ist in der FR-PS 13 88 105 ein Dichtring mit einem radial.
nach innen gewölbten Mittelteil und einer halbkreisförmigen Umfangsrinne beschrieben.
Im Bereich des vorderen Muffenendes ist dieser Dichtring mittels eines zusätzlichen
Spannringes festgeklemmt, wobei das vom Muffenende abgewandte Teil des Dichtringes
in axialer -Richtung frei bewegbar ist. Beim Einschieben eines Rohrendes weicht
das freie Ende des Dichtringes in axialer Richtung aus, wodurch auch das Mittelteil
entsprechend aufgeweiteb wird. Das Mittelteil des Ringes ist auch hier im wesentlichen
mit einem Gewölbe vergleichbar, welches aufgrund eines fehlenden Widerlagers bei
Belastung auseinandergeschoben wird. Die Innenfläche ist etwa halbkreisförmig ausgebildet,
und der Auftreffwinkel beim Einschieben eines Rohrendes wird unter Berücksichtigung
von herstellungsbedingten Toleranzen variieren. Da die Rohre in der Regel aus Kunststoff
bestehen, sind nicht unerhebliche Toleranzen zu beachten, so daß die Einschubkräfte
und/oder die Dichtungskräfte im
breiten Rahmen streuen. Ferner ist
für den Dichtring ein vergleichsweise großer Materialaufwand erforderlich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dichtring der
genannten Art mit einem geringen Aufwand dahingehend zu verbessern, daß die Rohrleitungsteile
mit einem geringen Kraftaufwand miteinander verbunden werden können. Die Rohrleitungsteile
sollen extrem leicht sowie schnell in einander und ferner auch hin- und herschiebbar
sein, wobei auch eine leichte Drehbarkeit erreicht werden soll. Der Dichtring soll
vor allem in drucklosen Rohrleitungen, wie z.B. in Hausabwasser-Leitungen, bei denen
der Prüfdruck 0,5 bar beträgt, zum Einsatz gelangen. Nach der Montage soll auch
nach einer längeren Zeit die Leichtgängigkeit zwischen Rohrende und Muffe gegeben
sein. Der Einschubwiderstand soll auch bei Rohrenden ohne Fase gering sein, wobei
ferner spezielle Gleitmittel entbehrlich sein sollen. Bei der Montage soll darüberhinaus
der Dichtring zuverlässig in der Sicke verankert sein, welche einen kleinen Außendurchmesser
aufweisen soll. Ferner soll der Dichtring mit einem geringen Materialeinsatz gefertigt
werden können und darüberhinaus auch eine möglichst gleichmäßige Wandstärke im Hinblick
auf kurze Vulkanisationszeiten aufweisen.
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Zur Lösung. dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Umfangsrinne
axial zwischen zwei nach außen gerichteten Stützrippen angeordnet ist und einen
im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweist, und daß der Dichtring radial
innen eine sich zum Muffenende öffnende konische Vorderfläche aufweist, wobei der
halbe Öffnungswinkel zwischen 15 und 35 ° groß ist, wobei drei Bereiche zu unterscheiden
sind. Ein erster Bereich weist eine vergleichsweise große radiale Steifigkeit auf
und er befindet sich im wesentlichen im axialen Bereich der vorderen Stützrippe.
Am Übergang zu einem weiteren Bereich, welcher eine geringere radiale Steifigkeit
aufweist, besitzt der Dichtring einen Innendurchmesser, welcher im wesentlichen
gleich groß ist, wie der Durchmesser des einzuschiebenden Rohrendes am oberen zugelassenen
Toleranzbereich. Der letztgenannte Bereich, welcher radial gesehen der halben Durchmessertoleranz
des Rohrendes entspricht sowie ein in
axialer Richtung sich anschließender
Bereich, welcher für die minimale Verformung erforderlich ist, liegen im axialen
Bereich der Umfangsrinne, und beim Einschieben des Rohrendes wird ein mittlerer
Tragteil mit diesen Bereichen radial nach außen in den Bereich der Umfangsrinne
durchgebogen.
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Der erfindungsgemäße Dichtring erfordert einen vergleichweise geringen
Materialeinsatz und ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Herstellung von Rohrverbindungen.
Der Einschubwiderstand ist vergleichsweise gering und eine Fase am in die Muffe
einzuschiebenden Rohrende ist nicht erforderlich; selbstverständlich können auch
Rohrendem mit einer Fase zum Einsatz gelangen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Dimensionierung
des Dichtringes kann dieser bei eindimensionaler, und zwar radialer Betrachtungsweise
als ein Träger verstanden werden, welcher auf den zwei Stützrippen aufgelagert ist.
Beim Einführen eines Rohrendes gelangt dieses zunächst in den axialen Bereich der
vorderen Stützrippe. In diesem axialen Bereich ist der radiale Widerstand vergleichsweise
groß, wodurch eine Zentrierung des Rohrendes erreicht wird. Eine Verformung des
Stützringes tritt in diesem ersten axialen Bereich aufgrund der vorgeschlagenen
Dimensionierung des Durchmessers praktisch nicht auf; dies gilt auch und gerade
unter Berücksichtigung der zugelassenen Durchmessertoleranzen. Beim weiteren Einschieben
des Rohrendes gelangt dieses in den Bereich der Umfangsrinne, wobei die gesamte
Belastung in diesen axialen Bereich eingeleitet wird. Das mittlere Tragteil wird
nunmehr ähnlich einem auf zwei Stützen aufgelagerten Träger in radia-~ler Richtung
nach außen durchgebogen. Dieses elastische Durchbiegen ist mit einer nicht unerheblich
geringeren Einschubkraft zu erreichen, als bei einem Dichtring, der auf Verpressen
oder Druckverformen ausgelegt ist. Außer der genannten Durchbiegung, welche den
größten Faktor der Gesamtverformung des Dichtringes darstellt, treten noch zusätzliche
im Hinblick auf das Einführen äußerst günstige Verformungen auf. Genannt sei hier
das Stauchen, Verdicken sowie Verkürzen der vergleichsweise dünnen Stützrippen,
sowie deren Spreizung, wobei diese Stützrippen an Bauhöhe verlieren. Der Dichtring
ist praktisch mit sämtlichen Einzelteilchen an der erforderlichen
elastischen
Verformung beteiligt. Bei bisher bekannt gewordenen Dichtringen waren immer bestimmte
Bereiche des Dichtringes an einer elastischen Verformung nicht beteiligt, welche
also für die Dichtwirkung außer Acht bleiben mußten. Der erfindungsgemäße Dichtring
kann somit mit einem nicht unwesentlich verringerten Materialeinsatz hergestellt
werden. Der vorgeschlagene öffnungswinkel stellt einen optimalen Kompromiß zwischen
geringer Einschubkraft und geringem Materialeinsatz dar.
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Ein größerer Winkel würde eine zu hohe Einschubkraft erfordern, während
ein zu kleiner Winkel einen zu großen Materialeinsatz erfordern würde; im letzteren
Falle wäre eine vergleichsweise große axiale Länge des Dichtringes und auch der
Sicke erforderlich. Die konische Vorderfläche ergibt unter Berücksichtigung der
Durchmessertoleranzen einen weitgehend gleich großen Einschubwiderstand. Wesentlich
ist ferner, daß der vorgeschlagene Dichtring auch in hinlänglich bekannte Sicken,
die für einen O-Ring vorgesehen sind, paßt; der Dichtring kann daher in Verbindung
mit handelsüblichen Muffen zum Einsatz gelangen, ohne daß Spezialmuffen anzufertigen
sind.
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Darüberhinaus kann aber auch der Sickenaußendurchmesser bevorzugt
kleiner ausgebildet werden, wobei sich nicht unwesentliche Vorteile im Hinblick
auf eine Unterputz-Verlegung, beispielsweise bei Hausabflußleitungen, ergeben.
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In einer besonderen Ausführungsform ist zwischen einer Stirnwand der
Stützrippe und einer Anlagefläche der Sicke ein vorgegebener Abstand vorhanden.
Der Dichtring ist also mit einem vorgegebenen Spiel in die Sicke eingelegt, so daß
beim Einschieben eines Rohrendes die radial ausgerichteten Stützrippen aufgespreizt
und elastisch verformt werden können. Im Rahmen der Erfindung ist der Abstand derart
vorgegeben, daß einerseits das Ausweichen erfolgen kann und andererseits aber auch
eine hinreichende Abstützung des Dichtringes an der oder den Anlageflächen der Sicke
nach dem Einführen des Rohrendes gegeben ist.
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In einer wesentlichen Ausgestaltung ist die Innenfläche der Umfangsrinne
im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und/oder der Übergang von der Innenfläche
zur Seitenfläche im wesentlichen
rechtwinklig. Im Unterschied
zu den bekannt gewordenen, gewölbeähnlich ausgestalteten Dichtringen ist im Bereich
des genannten Überganges eine sehr starke Änderung der radialer Steifigkeit gegeben.
In dem axialen Bereich der vorderen Stützrippe erfolgt beim Einschieben eine Zentrierung,
während in dem axialen Bereich der Umfangsrinne erfindungsgemäß die Durchbiegung
stattfindet.
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In einer wesentlichen Ausgestaltung ist der halbe Öffnungswinkel zwischen
20 und 300, bevorzugt näherungsweise 250, groß.
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Ein derart ausgebildeter Dichtring stellt ein Optimum in Hinblick
auf die einander entgegengerichteten Forderungen betreffend geringe axiale Länge
und geringer Einschubwiderstand dar.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Tiefe der Umfangsrinne wenigstens
so groß wie die maximale Durchbiegung bzw. Aufweitung des Tragteiles. Beim Einschieben
des Rohrendes kann also das Tragteil ungehindert nach außen durchgebogen werden,
ohne daß hierbei infolge eines Anliegens an den Boden der Sicke eine nachteilige
Zunahme des Einschubwiderstandes eintritt.
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In einer weiteren Ausgestaltung weisen die axial beabstandeten Stützrippen
einen im wesentlichen rechteckförmigen oder quadratischen Querschnitt auf. Bei derart
ausgebildeten Stützrippen beteiligen sich praktisch sämtliche Einzelteilchen bei
der elastischen Verformung, so daß mit einem geringen Materialeinsatz eine gute
Dichtwirkung erreicht wird.
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In einer wesentlichen Ausführungsform schließt sich an die Vorderfläche
eine Hinterfläche mit zunehmendem Durchmesser an, wobei die Hinterfläche konisch
ausgebildet ist oder eine Aussparung aufweist. Mit anderen Worten, die Innenfläche
des Dichtringes weist am Übergang zwischen Vorderfläche zur Hinterfläche ihren geringsten
Innendurchmesser auf. Bei konisch ausgebildeter Hinterfläche kann der Dichtring
insgesamt einen symmetrischen Querschnitt aufweisen, wodurch beim Einlegen des Dichtringes
in die Sicke keine Fehler gemacht werden können.
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In der alternativen Ausführungsform, bei welcher im Bereich
der
Hinterfläche eine Aussparung vorhanden ist, kann entsprechend den Anforderungen
die radiale Steifigkeit beeinflußt werden.
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In einer besonderen Ausführungsform ist die dem Muffenende zugewandte
Stützrippe mit der Außenwand und/oder der Seitenwand der Sicke bevorzugt mittels
eines Klebemittels verbunden. Beim Einschieben des Rohrendes ist ein Herauslösen
des Dichtringes nicht zu befürchten. Andererseits kann beim Einschieben die andere
Stützrippe aufgrund des vorhandenen axialen Spieles in der Sicke vorgeschoben werden,
bis sie an der anderen Wand der Sicke zur Anlage kommt.
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In einer alternativen Ausführungsform ist mit der vorderen Stützrippe
ein Wulst verbunden, welcher mittels einer Krempe der Muffe eingeklemmt ist. Auch
hierdurch wird der Dichtring zuverlässig in der Sicke festgelegt.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist mit der genannten
vorderen Stützrippe ein Wulst verbunden, welcher mittels eines Verschlußringes eingeklemmt
ist, wobei der Verschlußring über die Außenfläche ' der Sicke aufgepresst ist und/oder
verklebt ist. Ferner kann die Festlegung des Dichtringes in der Sicke mittels eines
zusätzlichen Ringes erfolgen, welcher einen Wulst des Dichtringes gegen die Innenfläche
der Sicke drückt.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch einen axialen
Längsschnitt durch eine Muffe mit Sicke und eingelegtem Dichtring, wobei ein Rohrende
gerade eingeschoben wird, Fig. 2 schematisch einen axialen Schnitt durch einen Dichtring,
der als ein Träger auf zwei axial beabstandeten Stützrippen ausgebildet ist,
Fig.
3 schematisch die Verformung des Dichtringes gem. Fig.
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2, Fig. 4 vergrößert einen axialen Längsschnitt ähnlich Fig. 2, Fig.
5, 6 schematisch die Querschnitte von symmetrischen Dichtringen, Fig. 7 bis 9 schematisch
die Querschnitte von Dichtringen, deren der Hinterfläche zugeordnetes Tragteil mit
einer Aussparung versehen ist, Fig. 10 bis 15 axiale Längsschnitte durch Ausführungsformen,
bei welchen der Dichtring in der Sicke befestigt ist.
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Fig. 1 zeigt schematisch einen axialen Längsschnitt durch eine Muffe
20, welche eine Sicke 21 aufweist. Die Sicke 21 weist einen im wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt auf, wobei eine im wesentlichen zylindrische Innenfläche 22 und zwei
im wesentlichen radial angeordnete Seitenwände 23, 24 vorhanden sind. Ein Rohrende
25, welches in die Muffe 20 eingeführt wird, berührt mit seiner Außenkante 26 gerade
einen Dichtring 1.
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Der Dichtring 1 weist eine außenliegende Umfangsrinne 2 mit im wesentlichen
rechteckförmigem Querschnitt auf. Es ist eine im wesentlichen zylindrische Innenfläche
3 vorhanden, die in den beiden Übergängen 5 auf im wesentlichen radial verlaufende
Seitenflächen 4 einer vorderen Stützrippe 6 sowie einer hinteren Stützrippe 7 stößt.
Die Stützrippen 6, 7 liegen mit ihren ringförmigen Auflageflächen 8 an der Innenfläche
22 der Sicke 21 an. In Radialebenen angeordnete Stirnwände 9 der genannten Stützrippen
6, 7 weisen zu den Seitenwänden 23, 24 der Sicke 21 jeweils einen vorgegebenen Abstand
auf. Die Stützrippen 6, 7 sind durch ein inneres Tragteil 10 miteinander verbunden.
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Fig. 2 zeigt zur Veranschaulichung der Funktionsweise einen schematischen
Schnitt durch den Dichtring 1, welcher aus einem einzigen Stück besteht, jedoch
zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Funktionsbereiche auch verschieden schraffiert
dargestellt ist. Es sind zum einen die radial nach außen gerichteten Stützrippen
6, 7 zu unterscheiden von dem Tragteil 10. Im axialen Bereich der Stützrippen 6,
7 ist in radialer Richtung eine vergleichsweise große Steifigkeit gegeben. Im Bereich
der Umfangsrinne 2 ist hingegen die Steifigkeit wesentlich geringer. Die Innenfläche
11 des Dichtringes 1 ist unterteilt in eine konische Vorderfläche 12, die dem Muffeneingang
zugeordnet ist, sowie in eine hier konische ausgebildete Hinterfläche 13. Mittels
der Pfeile 14 ist die radiale Belastung des Dichtringes beim Einschieben eines Rohrendes
dargestellt. Der erfindungsgemäße Dichtring verhält sich ähnlich einem auf zwei
Stützen aufgelagerten Träger oder Balken, so daß durch die genannten Kräfte eine
Verbiegung im Bereich der Umfangsrinne eintritt. Dieses elastische Durchbiegen erfordert
eine geringere Einschubkraft, als das Verpressen oder Druckverformen von herkömmlichen
Dichtringen.
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In Verbindung mit Fig. 3 ist ersichtlich, daß neben der erläuterten
Durchbiegung, die den-größten Anteil an der Gesamtverformung des Dichtringes darstellt,
noch zusätzliche, im Hinblick auf die Dichtwirkung günstige Verformungen auftreten.
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Mit A ist die Mindest-Verformung bezeichnet, welche für eine Abdichtung
erforderlich ist. Bei der Mindest-Verformung sind ggfs. auch die Durchmessertoleranzen
des Rohrendes zu beachten. Die Stützrippen 6, 7 werden in der dargestellten Weise
nach außen gespreizt. Da die Stützrippen 6, 7 mit ihren ringförmigen Auflageflächen
8 an der Innenfläche der Sicke anliegen, erfolgt zusätzlich auch ein Stauchen und-Verkürzen
der Stützrippen. Es ist ersichtlich, daß praktisch jedes einzelne Teilchen des Dichtringes
an den Verformungen beteiligt ist, so daß der Materialaufwand im Vergleich mit bisher
bekannt gewordenen Dichtringen wesentlich geringer ist.
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An Hand von Fig. 4 soll die erfindungsgemäße Dimensionierung des Dichtringes
näher erläutert werden. Das Rohrende 25 weist einen Außendurchmesser 28 auf; aufgrund
von herstellungsbedingten Toleranzen kann der Durchmesser 28 von Rohrende zu Rohrende
#m T im Toleranzbereich unterschiedlich groß sein. Der halbe Toleranzbereich des
Außendurchmessers 28 ist mit 29 bezeichnet. Es ist ein Umfangs spalt P angegeben,
welcher zwischen der- Innenfläche der Muffe und der Außenfläche des Rohrendes 25
und zwar unter Berücksichtigung der maximalen Toleranz vorhanden ist. Beim Einschieben
des Rohrendes 25 trifft die Außenkante 26 zunächst auf einen Bereich 15 auf. Der
Bereich 15 der konischen Vorderfläche 12 liegt in dem axialen Bereich der vorderen
Stützrippe 6. In diesem Bereich ist eine vergleichsweise große Steifigkeit gegeben,
so daß beim Einführen das Rohrende 25 zentriert wird. Wird das Rohrende 25 weiter
in die Muffe geschoben, so gelangt die Außenkante 26 auf den konischen Bereich 16,
welcher von der Durchmessertoleranz des Rohrendes 25 abhängig ist. Ein weiterEr
Bereich 17 schließt sich an. Die genannten Kegelbereiche 16 und 17 liegen im axialen
Bereich der Umfangsrinne 2, also dort, wo das Tragteil 10 frei liegt und beim Einschieben
des Rohrendes nach außen gebogen werden kann. Die Mindest-Verformung A, die für
eine zuverlässige Abdichtung erforderlich ist, ergibt sich bei Einschieben eines
Rohres mit einem minimalen Außendurchmesser.
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Eine maximale Verformung B ergibt sich, wenn das Rohrende 25 einen
unter Berücksichtigung der Toleranzen maximal zulässigen Außendurchmesser aufweist.
Die außenliegende Umfangsrinne 2 weist eine Tiefe 18 auf, welche wenigstens gleich
oder größer als die maximale Verformung B ist, damit eine zu hohe Steifigkeit infolge
des Anliegens der Innenfläche 3 der Umfangsrinne 2 an der Innenfläche 22 der Sicke
21 vermieden wird. Die Stützringe 6, 7 sind in axialer Richtung relativ schmal ausgebildet
und sie weisen einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt auf. Die kegelige
Vorderfläche 12 öffnet sich zum Muffenende mit einem Winkel 19, welcher den halben
öffnungswinkel eines Kegels mit Spitze auf der Längsachse darstellt, Dieser Winkel
19 liegt im Rahmen der Erfindung im Bereich zwischen 15 und 35 Grad und ist bevorzugt
näherungsweise 25 Grad groß. Ein Optimum zwischen geringer Einschubkraft einerseits
und
geringer axialer Länge des Dichtringes ist hierdurch gegeben. Auch die Hinterfläche
13 ist in entsprechender Weise kegelig ausgebildet, so daß insgesamt der Dichtring
1 einen symmetrischen Querschnitt aufweist.
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Fig. 5 und 6 zeigen Ausführungsformen, bei welchen die Innenfläche
3 radial nach innen bzw. radial nach außen kegelförmig ausgebildet ist. Die Steifigkeit
des. Tragteiles 10 kann auf diese Weise den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden.
Gemäß Fig. 5 sind die Stirnwände 9 gekrümmt, so daß beim Aufspreizen eine im wesentlichen
gleichmäßige Flächenpressung zwischen den Stirnwänden 9 und den zugeordneten Seitenwänden
der Sicke gegeben ist. Gemäß Fig. 6 sind die Stützrippen 6, 7 im Bereich ihrer radial
außen liegenden Kanten 34 abgerundet, um eine Anpassung an die Kontur der Sicke
zu erhalten. Die Seitenflächen 4 sind leicht konisch ausgebildet.
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In Fig. 7 bis 9 sind unsymmetrische Ausführungsformen des Dichtringes
dargestellt, wobei der Tragteil 10 im axialen Bereich der Hinterfläche 13 eine Aussparung
43 aufweist. Entsprechend deren Ausgestaltung dieser Aussparung 43 kann die Steifigkeit
des Dichtringes an die jeweiligen Anforderungen angepaßt werden.
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Fig. 10 und 11 zeigen eine Ausführungsform, gemäß welcher der Dichtring
1 mit seiner vorderen Stützrippe 6 mittels Klebemittel 35 an die Innenfläche 22
und die Seitenwand 23 angeklebt ist. Die Befestigung bzw. Festlegung der vorderen
Stützrippe 6 kann im Rahmen dieser Erfindung auch auf eine andere Weise geschehen.
In allen Fällen weist zunächst die hintere Stützrippe 7 zur hinteren Seitenwand
24 der Sicke 21 vorzugsweise einen vorgegebenen Abstand auf. Beim Einschieben des
Rohrendes 25 entsteht ein weiches Gleiten Zwischen Dichtring 1 und Rohrende 25,
da infolge der festgehaltenen vorderen Stützrippe 6 der Dichtring über die Außenkante
26 hinweggezogen wird. Ein Stauchen wird hierbei vollständig vermieden.
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Gemäß Fig. 12 ist mit der vorderen Stützrippe 6 ein ringförmiger Wulst
30 verbunden, welcher mittels einer Krempe 31 eingeklemmt ist.
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Fig. 13 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der ringförmige Wulst
32 und auch die Krempe 33 radial nach außen verlegt sind. Zwischen den Kanten 38
und 39 ist somit ein Klemmspalt vorhanden, mittels welchem in überraschend zuverlässiger
Weise der ringförmige Wulst 32 eingeklemmt werden kann.
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Fig. 14 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher mit der vorderen Stützrippe
6 ein sich zum Ende konisch erweiternder Wulst 37 verbunden ist. Es ist ein Verschlußring
36 zum Festklemmen des Wulstes 37 und somit des Dichtringes 1 vorhanden.
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Der Verschlußring 36 wird zusammen mit dem Dichtring 1 mit Preßsitz
auf die Außenfläche der Sicke 21 geschoben und/oder dort verklebt.
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Gemäß Fig. 15 ist sowohl mit dem vorderen Stützring 6 als auch mit
dem hinteren Stützring 7 jeweils ein Wulst 41 verbunden.
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Im Rahmen der Erfindung wird der vordere Wulst 41 mittels eines Spannringes
40 in der Sicke 21 festgelegt. Die Wulste 41 liegen auch an den Seitenwänden 23,
24 ohne Spalt an, so daß ein zuverlässiges Festlegen mittels des Ringes 40 durchgeführt
werden kann; der Ring 40 kann also nur auf einem Wulst 41. auflagern. Dennoch kann
der Dichtring 1 beim Einschieben eines Rohrendes 25 in axialer Richtung gestreckt
werden, da nach wie vor ein freier Raum 42 zwischen der hinteren Stirnwand 9 und
der Seitenwand 24 vorhanden ist. In diesen Bereich kann der Dichtring 1 verformend
ausweichen.
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Bezugszeichenliste 1 Dichtring 2 Umfangsrinne 3 Innenfläche 4 Seitenfläche
5 übergang 6 vordere Stützrippe 7 hintere Stützrippe 8 Auflagefläche 9 Stirnwand
10 Tragteil 11 Innenfläche 12 Vorderfläche 13 Hinterfläche 14 Pfeil 15, 16, 17 Bereich
von 12 18 Tiefe von 2 19 Winkel 20 Muffe 21 Sicke 22 Innenfläche 23, 24 Seitenwand
25 Rohrende 26 Außenkante 27 blase 26 Außendurchmesser 29 nalber Toleranzbereich
30 Wulst 31 Krempe 32 Wulst 33 Krempe 34 Kante 35 Klebemittel
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Verschlußring 37 Wulst 38, 39 Kante 40 Ring 41 Wulst 42 freier Raum 43 Aussparung
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