DE3337458A1

DE3337458A1 - Vorgefertigte nageldekorschicht oder -folie fuer die dekorative nagelkosmetik

Info

Publication number: DE3337458A1
Application number: DE19833337458
Authority: DE
Inventors: Werner Dr. 8156 Otterfing Raab
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-10-14
Filing date: 1983-10-14
Publication date: 1985-04-25

Description

Vorgefertigte Nageldekorschicht oder -folie
für die dekorative Nagelkosmetik Die Erfindung betrifft ein neues kosmetisches Produkt sowie eine neue kosmetische Prozedur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 Die einzig bisher in der dekorativen Nagelkosmetik verwendeten Materialien sind mit dem Pinsel aufzutragende Lacke, die zumeist auf der Basis von Cellulosederivaten aufgebaut sind.
Die Lacke müssen durch geeignete Maßnahmen bei der Rezeptur - den spezifischen Anforderungen und Vorgaben wie Ungiftigkeit, Umweltfreundlichkeit, Handhabungssicherheitt Haftfestigkeit, Stabilität, Elastizität usw. Rechnung tragend - optimiert werden.
Durch eine Reihe von Additiven sollen folgende Eigenschaften günstig beeinflußt werden: 1) Trockenzeit 2) Verträglichkeit mit der Hornschicht 3) Oberflächenbeschaffenheit 4) Stabilität der Suspension 5) Haft- und mechanische Festigkeit Bestimmte gewünschte Eigenschaften, wie z.Bj eine kurze Trockenzeit, lassen sich nur in engem Rahmen durch eine geeignete Rezeptierung verbessern, so daß oft Hilfsmaßnahmen empfohlen werden wie - Eintauchen der aufgetragenen Schicht in Wasser zur Beschleunigung der Trocknung - Anwendung von speziellen Chemikalien zur Beschleunigung der Trocknung - Anwendung weiterer Maßnahmen wie Infra- rotstrahlung oder Warmluft zur Trocknungsbeschleunigung - Verwendung von Grund- und Decklacken zur Verbesserung der Haftfestigkeit und der mechanischen Eigenschaften .
Aus den aufgezeigten Optimierungsbemühungen lassen sich bereits die wesentlichsten Nachteile der Pinseltechnik ableiten wie langsame Durchhärtung und Alterung der Schicht und daraus resultierend eine hohe mechanische Empfindlichkeit in der Trocknungsphase, eine zeitraubende Auftragetechnik und die bekannten Rezeptierungsprobleme bei der Fabrikation der Lacke.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile von Nagellacken zu umgehen, um der dekorativen Nagelkosmetik neue Möglichkeiten, z.B. die Abstimmung mit modischen Farben und Mustern, erschließen zu können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Konzept der stetigen Rezepturoptimierung zugunsten eines an sich bekannten Übertragungsprinzips verlassen wird, wodurch sich die wesentlichen Probleme bei der Nagellack-Formulierung umgehen lassen.
Eine oder mehrere auf ein geeignetes Trägermaterial aufgebrachte und vom Träger lösbare Lackschichten oder Folien werden mittels eines ebenfalls aufgebrachten Haftvermittlers direkt auf den Nagel übertragen. Verschiedene Nagelgrößen werden entweder beim Druck der Lackschichten berücksichtigt oder durch Ausstanzen erhaltene Dieses Verfahren zeichnet sich durch folgende Vorteile aus: 1) die Aushärtung der Farbschichten ist zum Zeitpunkt des Auftrags auf den Nagel in ausreichendem Maße erfolgt; 2). die Dicke des Schichtauftrags ist gleichmäßig, steuerbar und variabel; 3) die Oberflächenbeschaffenheit kann durch strukturierte Träger verändert werden; 4) die Methode erlaubt den Eindruck von Motiven, Mustern, Firmenemblemen usw.; 5) verschiedene Druckverfahren können kombiniert werden; 6) durch Verwendung von eingefärbten Polymerfolien kann die Farbpalette erweitert werden, da eine größere Zahl von Pigmenten zur Anwendung kommen kann; 7) die Trockenzeit bei der Applikation auf den Nagel entfällt; 8) durch die Zentralisierung der Verarbeitung von losemittelhaltigen Druckfarben wird die Umweltfreundlichkeit des Produktes erhöht; 9) aus den verschiedenen Verfahrensvarianten ergibt sich ein großes kreatives Potential z.B. mit der Verwendung von Effektfolien und Dekors.
Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
1) Auf einen doppelseitig silikonisiertem Transparentpapierstreifen wird eine auf das angewendete Druckverfahren (z.B. Siebdruck) eingestellte Nagellackformulierung in 2 Schichten (Grund- und Decklack) aufgebracht. Anschließend wird ein siebdruckfähiger Haftkleber aufgedruckt und die Klebstoffseite mit Silikonpapier abgedeckt.
Aus einem etwa 10 - 15 cm langen bedruckten Papierstreifen 11 wird mit nach Nagelform und -größe ausgesuchten Stanzmessern 10 -in einer Stanzvorrichtung die Schicht passend zugeschnitten.
Das Schutzpapier wird abgezogen, die Schicht auf dem Nagel positioniert, angedrückt und anschließend das Transparentpapier abgezogen. (Vgl. Bild 1 u. 3).
2) Durch Druck von den Nagelgrößen entsprechenden Lack flächen auf das Transparentpapier erübrigt sich das in Beispiel 1 beschriebene Ausstanzen.
3) Die Verwendung eines Schmelzklebstoffs bei einem Schichtaufbau im Sinne der Ausführungsbeispiele 1 und 2 ermöglicht die Übertragung der Dekorschicht mittels einer Prägepresse mit heizbarem Silikonkautschukstempel. Dieses Prinzip erlaubt auch die Übertragung von Metall- und Effektfolien, die durch Aufschmelzen des Schmelzklebstoffes wieder vom Nagel entfernt werden können. (Vgl. Bild 2).
1 Abdeckpapier 2 Klebstoff 3 Grundlack 4 Decklack 5 Trennmittel 6 Träger 7 heizbarer Silikonkautschukstempel 8 Federkontakt 9 Auflage für Finger 10 Stanzmesser 11 Papierstreifen mit Lackschicht - Leerseite -

Claims

Patentansprüche 1) Nageldekorschicht, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des flüssigen Lackes eine oder mehrere bereits vorgefertigte Lack-, Folien-, Vlies-, Gewebe- oder Klebstoffschichten oder eine Kombination aus diesen mittels eines geeigneten Haftvermittlers durch Anwendung von Druck und/oder Wärme und/oder Strahlung und/oder eine chemische Reaktion entweder von einem Trägermaterial oder direkt - gegebenenfalls mit geeigneten Hilfsgeräten - auf den Nagel übertragen werden.
2) Nageldekorschicht nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler ein Haftklebstoff verwendet wird.
3) Nageldekorschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler ein besonders niedrig und scharf schmelzender Schmelzklebstoff verwendet wird.
4) Nageldekorschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler ein Reaktionsklebstoff verwendet wird.
5) Nageldekorschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftvermittler nach Anspruch 2-4 vor der Übertragung der Dekorschicht separat auf den Nagel aufgebracht wird.
6) Nageldekorschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorschicht gleichzeitig auch die Funktion des Haftvermittlers beinhaltet, wie z.B.

eine eingefärbte niedrigschmelzende Schmelzklebstofffolie.
7) Nageldekorschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial imprägnierte und/oder transparente und/oder strukturierte Folien, Papiere, Vliese und/oder Gewebe verwendet werden.