-
Titel dor Brfindung
-
Medizinalfuttermittel Anwendungagebiete der Erfindung Die Erfindung
betrifft eine Antiseptikum-Futtermitteltombination zur protektiven bzw therapeutischen
Eagen-Darm-Antiseptik zugleich mit ergotroper Wirkung, um infektiösen Magen-Derm-Erkrankungen
und direkt bzw. indirekt daraus resultierenden Infektionen anderer Lokalisation,
insbesondere Pneumonien, vorzugsweise in der industriemäßigen Tierproduktion vorzubeugen.
Zur Anwendung kommen an sich übliche Futtermittel, die erfindungsgemäß mit antiseptischen
Wirkstoffen vom Typ Halogenalkylbenzylphenole kombiniert werden.
-
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Bekanntlich sind
Jungtiere ganz allgemein, besonders aber dann, wenn sie frühzeitig von ihren Muttertieren
abgesetzt werden, besonders anfällig gegenüber Krankheitserregern.
-
Dadurch kommt es zu erheblichen Verlusten durch Sterbefälle sowie
auch durch mehr oder weniger schwer verlauwende Einzel- oder Gruppenerkrankungen
ganzer Dierstapel.
-
Dabei hat die Besiedluch der Körperoberflächen, insbesondere des Magen-Darm-Traktes,
mit einer für das Nutztier qualitativ
und quantitativ angepaßte
Standortflora (Eubiose) eine wesentliche Schutzfunktion für die Gesundheit des Wirtsorganismus.
Hinzu kommt die Beeinflussung des Gedeihens der Tiere (verstärkte Massezunahme)
insgesamt durch eine physiologische Zusammensetzung der verschiedenen episomaischen
Biotopee Zum Beispiel verursacht die Diarrhoe bei Absetzferkeln in der industriemäßigen
Tierproduktion eineverlangsamte Massenunahme, unzursichende Futterverwertung, relativ
hohe Behandlungskosten und Tierverluste.
-
Das derzeit übliche Vorgehen bei auftretenden Durchfallgeschehen besteht
in einer drastischen Chemotherapie.
-
Bekanntlich bringt eine protektive Anwendung von Chemotherapeutika,
insbesondere von Antiviotika,, erhebliche Nachteile mit sich, abgesehen davon, daß
sia unphysiologisch und kostenaufwendig ist. Dazu gehören z.B. die Forderung der
Ausbreitung der infektiösen Chemotherapeutikaresistenz, der einsetzende Errsgerwandel
unter dem Selektionsdruck der Chemotherapie, systemische Nebenwirkungen beim Mutztier
und die Rückstendsprchlematik.
-
Das Vermeiden von auftretenden Krankheiten einerseits und das optimale
Funktionieren der Verdauungsprozesse unter dem Schutz einer für den Wirtsorganismus
vorteilhaften Flora der episomatischen Biotope durch geeignete antiseptische Maämahmen
andererseits führt in Verbindung mit einem verbesserten Gesundheitszustand zu einer
besseren Körpermassezunahme ohne die genannten Nachteile der Anwendung von Chemotherapeutika.
-
Ziel der Krfindung Ziel der Erfindung ist eine protektive bzw. therapeutische
Magen-Darm-Antiseptik zur Vorbsugung bzw. Behandlung infektiöser Durchfallerkrankungen
mit einer Antiseptikum-Futtermittel-Kombination, mit der bei minimaler systemiso
her und örtlicher Toxizität eine sichere protektive bzw.
-
therapeutische und zugleich ergotrope Wirkung erreichbar ist. Zugleich
soll direkt und indirekt von der optimalen
Zusammensetzung der episomatischen
Biotope abhängige infektiöse Erkrankungen anderer Lokalisation, insbesondere Pneumonie,
und deren Auswirkungen, z.B. notwendige Chemotherapie, retardierte Massezunahme,
Tierverluste vorgebeugt wird.
-
Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, durch Kombination von antiseptisch wirkenden Halogenalkylbenzylbenzylphenolen
mit an sich üblichen Futtermitteln ein protektiv bzw. therapeutisch und zugleich
ergotrop wirksames Liedizinalfuttermittel zu schafen und damit zugleich den Einsatz
von Chemotherapeutika für derartige Zwecke zu vermeiden.
-
Es wurde gefunden, daß an sich übliche Futtermittel mit Halogenalkylbenzylphenolen
einzeln oder in Kombination eine ausgezeichnete protektive bzw. therapeutische und
zugleich ergotrope Wirkung entfalten. Mit dem Einsatz des LNedisinalfuttermittels
wird insbesondere unter industriemäßigen Haltungsbedingungen das Gedeihen der Tiere
wesentlich gefördert, das Aiftreten infektiöser lagen-Darm-Erkrankungen und direkt
oder indirekt hieraus resultierender infektiöser Erkrankungen anderer Lokalisation
weitgehend verhindert bzw. Erankheitsverläufe stark gemildert sowie das Auftreten
von Tierverlusten erheblich reduziert.
-
Gleichzeitig wird die Körpermasseentwicklung deutlich gefördert. Ein
weiterer Vorteil der Anwendung des erfindungsgemäßen Medizinalfuttermittels ist,
daß nach Absetzen seiner Appliketion der ergotrope Effekt und das gute Gedeihen
der Tiere über einen längeren Zeitraum anhalten.
-
Ausführungsbeispiele Ausführungsbeispiel 1 500 ml 2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenol
(CMB) werden in 2 1 96%igem Ethanol gelöst. Diese Lösung wird nach und nach in
20
kg Futtermittel durch Aufsprühen unter ständigem Rühren in gleichmäßige Verteilung
gebracht. Dieser Prmix wird dann mit weiterem Futtermittel unter gründlichem Vermischen
auf 1 t Futtermittel aufgefüllt.
-
Ausführungsbeispiel 2 162 Absetzferkel (Versuchsgruppe) erhielten
das erfindungsmäßige Medizinalfuttermittel beginnend unmittelbar nach dem Absetzen
21 d lang. Parallel wurde im gleichen Stall unter gleichen Bedingungen eine Kontrollgruppe
von 324 Tieren gehaltene, die dasselbe Futtermittel ohne den erfindungsgemäßen Wirkstoff
CMB erhielt.
-
Alle Ergebnisse müssen im Vergleich zur Kontrollgruppe und im Zusammenhang
mit den jahrelangen tierärztlichen und zootechnischen Erfahrungen, die in dieser
Anlage der industriemäßigen Tierproduktion vorliegen, bewertet werden. Als wichtigstes
Kriterium ist die Durchfellmorbidität in der Versuchsgruppe wesentlich geringer
als bei den Kontrolltieren (Tabelle). In der Versuchagruppe war keine Chemotherapeutikumgabe
motwendig, während in der Kontrollgruppe am 10., 11. und 12. Haltungstag alle Tiers
chemotherapeutisch versorgt werden mußten, wie se in disser Anlage seit Jahren die
Regel ist In der Versuchsgruppe war die tägliche Massezunahme un 50% höher als in
der Kontrollgruppe. Auch nach Absetzen des Medizinalfuttermittels entwickelten sich
die Versuchstiere deutlich besser als die Tiere der Kontrollgruppe.
-
Das gilt für die Massezunshme und den klinischen Allgemeinzustand.
-
Ausführungsbeispiel 3 Bei 40 Absetzferkeln, bei denen am 10. Tag
nach dem Absetzen starke Durchfallerkrankungen auftraten, wurde das nach Beispiel
1 hergestellte Medizinalfuttermittel 14 d lang verabreicht, wobei bereits am 3.
Tag das Durchfallgeschehen vollkommen beherrscht ware
Ausführungsbeispiel
4 In der gleichen Weise wie bei Beispiel 1 und 2 wurden günstige Ergebnisse mit
den Wirkstoffen 2-Brom-6-methyl-4-Menzylphenol, 2-Brom-6-ethyl-4-benzylphenol, 2-Chlor-6-methyl-4-(4'-tert.butyl)benzylphenol,
2-Chlor-6-methyl-4-(4'-isopropyl)benzylphenol, 4-Chlor-2-methyl-6-(4'-tert. butyl)benzylphenol,
4-Chlor-2-ethyl-6-(4'-isopropyl)benzylphenol sowie deren Salzen erzielt.
-
Tabelle : Protektive und ergotrope Pffektivität von 2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenol
bei Absetzferkeln Fatteranfazhue (g) Körperwasse (kg) Zunalune 1.W. 2.W. 3.W. x
n 1.MT n C1.MT (g/d) Versuchsgruppe 98 316 495 310 162 7.9 154 10,5 126 Kontrollgruppe
104 291 533 313 324 7.7 308 9,5 84 Durchfallgeschehen 1.W. 2.W. 3.W.
-
+ ++/+++ + ++/+++ + ++/+++ Vorsuchsgruppe 43 37 80 46 69 29 Kontrollgruppe
43 49 97 86 76 25 W. = Woche HT=Haltungstag + = schwach ++/+++=stark