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Brennwertgerät für Kohlenwasserstoffe
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennwertgerät für Kohlenwasserstoffe
mit einem mit einer katalytischen Oberflächenbeschichtung versehenen, von einem
Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisch durchsetzten porösen Keramikkörper, insbesondere
in Form einer keramischen Lochplatte, sowie einem ausgangsseitig angeordneten Ausgangs-Wärmetauscher.
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Derartige katalytische Umsetzungen von flüssigen oder fluiden Kohlenwasserstoffen,
d.h. also öl oder beispielsweise Erdgas, ermöglichen die Herstellung geräuschlos
arbeitender Brenner, die darüber hinaus sehr viel kleiner als herkömmliche Brenner
sind, bei denen der Brennstoff in einer offenen Flamme verbrannt wird. Die katalytische
Umsetzung erfolgt dabei auch mit einer sehr viel größeren Geschwindigkeit als die
Verbrennung in der Flamme, was eine bessere Ausnutzung des Brennstoffgehaltes einerseits
ermöglicht und zum anderen dazu führt, daß weniger Schadstoffe bei der Verbrennung
produziert werden.
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Bei den bisher vorgeschlagenen Brennwertgeräten mit einer derartigen
katalytischen Umsetzung des Brennstoffs unter Verwendung von Wabenkeramiken oder
dergl. ergibt sich grundsätzlich
die Schwierigkeit, daß zwar im
Gegensatz zu der gelbbrennenden Flamme eine sehr viel günstigere, fast farblose
gelbe Verbrennung erzielt wird, daß aber nach wie vor die Verbrennung an der Oberfläche
des Keramikkörpers mit der katalytischen Oberflächenbeschichtung stattfindet, und
nicht - wie gewünscht - im Inneren der porösen Struktur des Keramikkörpers. Dadurch
ergeben sich nur graduelle Verbesserungen bei der Verbrennung, jedoch nicht die
an sich gewünschten Vorteile einer echten katalytischen Umsetzung im Inneren des
Keramikkörpers.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Brennwertgerät
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß ein Brennwertgerät mit einem flammenlosen
Brenner geschaffen wird, bei dem eine katalytische Umsetzung des Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisches
stattfindet, um unter Vermeidung einer Bildung schädlicher Verbrennungsbestandteile
eine vollständige Ausnutzung des Brennstoffs und damit die Erreichung des sog.
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oberen Heizwerts zu erzielen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen,
daß dem katalytisch beschichteten Keramikkörper eine Flammensperre vorgeschaltet
ist, die unter Verhinderung einer Verbrennung des Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisches
vor dem Keramikkörper eine Umsetzung des Gemisches im Inneren des Keramikkörpers
bewirkt.
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Eine derartige Flammensperre läßt sich in Weiterbildung der Erfindung
dadurch realisieren, daß unmittelbar vor der Einströmseite des Keramikkörpers ein
vom Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisch durchströmter Eingangs-Wärmetauscher angeordnet
ist.
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Dieser Wärmetauscher verhindert durch die Kühlung des Brenn-
stoff-Luft-Gemisches
einerseits und durch die Aufteilung des Gemisches, das ja die einzelnen Kanäle des
Eingangswärmetauschers durchströmen muß, eine Entzündung dieses Gemisches bzw. ein
etwaiges Zurückschlagen der Flamme.
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Die so bewirkte Flammensperre läßt sich noch weiter verbessern, wenn
vor beiden Stirnflächen des Eingangs-Wärmetauschers ein engmaschiges Metallgitter
angeordnet ist, das - wie es ja beispielsweise von Grubenlampen her bekannt ist
- ein Durchschlagen von Flammen verhindert.
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Eine weitere Verbesserung des Brennverhaltens, d.h. eine noch weitergehende
Sicherheit, die Umsetzung der Kohlenwasserstoffe mit Sauerstoff im Inneren des katalytisch
beschichteten Keramikkörpers stattfinden zu lassen, und nicht als Flamme auf der
Oberfläche oder vor dem Keramikkörper, läßt sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
dadurch erreichen, daß in geringem Abstand vor dem katalytisch beschichteten Keramikkörper
ein zweiter als einfache Lochplatte ohne katalytisch wirksame Oberflächenbeschichtung
ausgebildeter Keramikkörper angeordnet ist. Bei dieser Ausbildung ist es dann zweckmäßig,
die Zünd- oder Glühvorrichtung zum Starten der Verbrennung bei der Inbetriebsetzung
eines derartigen Brennwertgeräts zwischen den beiden Keramikkörpern anzuordnen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und die Erzwingung der Umsetzung des Brennstoffs
mit dem Sauerstoff im Inneren des katalytisch beschichteten Keramikkörpers nutzt
die Erfindung die Tatsache der ca. hundertmal so schnell erfolgenden katalytischen
Verbrennung gegenüber der Verbrennung in der offenen Flamme. Darüber hinaus ergibt
sich durch diese vollständige katalytische Umsetzung auch die Möglichkeit einer
sehr einfachen Ausschaltung der Bildung unerwünschter Verbrennungsbestandteile,
beispielsweise von Stickoxiden, die sich bei Temperaturen oberhalb etwa 13000C zwangsweise
bilden.
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Um diese Stickoxidbildung zu verhindern ist ein erfindungsgemäßes
Brennwertgerät weiter gekennzeichnet durch eine zweistufige Ausbildung, wobei jede
Stufe einen Eingangswäretauscher und einen Ausgangswärmetauscher mit dazwischen
angeordnetem katalytisch beschichteten Keramikkörper besitzt,. mit einer ersten
Primär-Luftzuführung, über die dem der ersten Stufe zugeführten Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisch
nur ein Teil der zur vollständigen Verbrennung notwendigen Luft beigemischt wird
und einer zwischen dem Ausgangswärmetauscher der ersten Stufe und dem Eingangswärmetauscher
der zweiten Stufe einmündenden zweiten Sekundär-Luftzuführung.
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Durch diese zunächst unvollständige Versetzung des Brennstoff-Luft-Gemisches
mit Sauerstoff kann in der ersten Stufe nur eine teilweise katalytische Verbrennung
des Kohlenwasserstoffs stattfindet, während der übrige Anteil durch die Wirkung
des Katalysators in Generatorgas, d. h. ein Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff
zerlegt wird. Der aus den Rauchgasen des teilweise verbrannten Kohlenwasserstoffanteils
und dem Generatorgas bestehende Anteil wird dann nach Kühlung der zweiten Stufe
des erfindungsgemäßen Brennwerts zugeleitet und dort im katalytisch beschichteten
Keramikkörper vollständig verbrannt. Bei dieser stufenweisen Verbrennung entstehen
aber im Gegensatz zur vollständigen einstufigen Verbrennung lediglich Temperaturen
im Bereich von ca. 800"C, wodurch die Bildung von Stickoxiden quantitativ ausgeschlossen
ist.
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Bevorzugt wird in der ersten Primär-Luftzuführung etwa 60 % der benötigten
Gesamtluftmenge zugeführt, während die Verbrennung in der zweiten Stufe mit den
restlichen 40 % Luftanteil erfolgt. Durch die Aufspaltung der unverbrannten Kohlenwasserstoffanteile
in Generatorgas ergibt sich trotz dieser ungleichen Luftanteile im wesentlichen
eine Wärmefreisetzung von 50 % in der ersten Stufe und 50 % in der zweiten Stufe.
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Ein derartiges zweistufiges Brennwertgerät läßt sich gemäß einem weiteren
Merkmal der vorliegenden Erfindung besonders einfach in der Weise realisieren, daß
das die beiden Stufen aufnehmende Gehäuse, wobei die erste Stufe vorzugsweise über
der zweiten Stufe angeordnet ist, d. h. die Führung des Brennstoffgemisches und
der Rauchgase von oben nach unten erfolgt, zwischen beiden Stufen mit einer Querwand
versehen ist, die eine Düse trägt, in welche ein Luftzuführrohr der zweiten Sekundär-Luftzuführung
im Gegenstrom einragt. Durch diese sehr einfache Ausbildung ergibt sich eine gute
Verwirbelung des Gemisches aus Rauchgas und Generatorgas, das aus dem Ausgangswärmetauscher
der ersten Stufe austritt mit dem stöchiometrisch für die vollständige Verbrennung
bemessenen Luftanteil, was gerade für die katalytische Umsetzung in den Kanälen
des beschichteten Keramikkörpers der zweiten Brennerstufe von wesentlicher Bedeutung
ist. Es versteht sich dabei von selbst, daß der Eingangswärmetauscher der zweiten
Stufe in gleicher Weise unmittelbar vor dem katalytisch beschichteten Keramikkörper
bzw. einem diesen vorgeschalteten nichtbeschichteten Keramikkörper angeordnet ist
und daß auch wieder die Drahtgitter zum Verhindern eines Durchschlagens von Flammen
vorgesehen sein sollten.
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Durch die vorstehend genannte Führung der Gase von oben nach unten
ergibt sich die einfache Möglichkeit, den oberen Heizwert dadurch auszunutzen, daß
der Ausgangswärmetauscher jeweils der letzten Stufe, in der bevorzugten Ausführungsform
also der zweiten Stufe des zweistufigen Brennwertgeräts, als Hochleistungswärmetauscher
ausgebildet ist, derart, daß eine Kondensation des im Rauchgas enthaltenen Wasserdampfes
stattfindet. Das Rauchgas soll somit diesen Hochleistungswärmetauscher am Ende mit
einer Temperatur erheblich unter 50"C verlassen, um auch noch die sehr erhebliche
Kondensationswärme des Wasserdampfes nutzbringend verwerten zu können.
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Bei dieser Sachlage ist es dann erforderlich, dem Rauchgasausgang
nachgeschaltet einen Ventilator, insbesondere in Form eines Walzenlüfters, vorzusehen,
da bei diesen niedrigen Ausgangstemperaturen der Rauchgase ein selbsttätiger Abzug
durch den Kamin nicht mehr möglich wäre.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn
sowohl die Eingangswärmetauscher als auch die Ausgangswärmetauscher der verschiedenen
Stufen jeweils hintereinandergeschaltet sind, wobei jeweils der Wärmtauscher der
zweiten Stufe dem der ersten Stufe vorgeschaltet ist. Diese besondere Reihenfolge
beruht im Falle der Ausgangswärmetauscher darauf, daß der Ausgangswärmetauscher
der zweiten Stufe als Hochleistungswärmetauscher ja die Rauchgase möglichst stark.
d.h.
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unter 50°C herunterkühlen soll, so daß auch seine Ausgangstemperatur
logischerweise unter dieser Temperatur liegen muß.
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Diese Temperatur ist aber zu niedrig, um den Heizkreislauf zu versorgen.
Das Wärmemedium, insbesondere Wasser, aus dem Hochleistungswärmetauscher der zweiten
Stufe wird also ausgangsseitig abgenommen und der Eingangsseite des Ausgangswärmetauschers
der ersten Stufe zugeführt. Dort kann eine Erwärmung dann auf ca. 70 oder 800C erfolgen,
was der üblichen Betriebstemperatur des Wassers im Heizkreislauf einer Gebäudeheizung
entspricht. Die Einstellung des gewünschten Ausgangswertes erfolgt über eine Regelungsvorrichtung,
die weiter unten noch im einzelnen angesprochen wird. Die Ausgangstemperatur des
Wassers beim Verlassen des Ausgangswärmetauschers der ersten Stufe kann ruhig derartige
Beträge bis fast zu 1000C erreichen, da die Temperatur der diesen Wärmetauscher
durchsetzenden teilweise verbrannten und teilweise erst in Generatorgas verwandelten
Brennstoffe ja gerade nicht so niedrig liegen soll, daß ein Auskondensieren des
Wasserdampfgehalts stattfindet, sondern dort eine Temperatur
von
ca. 150°C angestrebt wird. Bei der Hintereinanderschaltung der vorteilhafterweise
getrennt im Brauchwasserkreis der Heizanlage liegenden Eingangswärmetauscher liegt
die Bedeutung dieser Reihenfolge, wonach der Eingangswärmetauscher der zweiten Stufe
vor dem der ersten Stufe geschaltet ist, darin, daß es beim Eingangswärmetauscher
der ersten Stufe besonders wichtig ist, eine gewisse Vorerwärmung des Kohlenwasserstoff-Brennstoffs
und der Luft vorzunehmen, insbesondere wenn flüssige Kohlenwasserstoffe, also öl,
zu Heizzwecken verwendet werden, um eine genügend niedrige Viskosität des öls zu
erhalten, so daß dieses durch die Kanäle des Wärmetauschers leicht hindurchtropft
und auch möglichst leicht zumindest teilweise vergast wird, um im katalytisch beschichteten
Keramikkörper teils verbrannt, teils zu Generatorgas umgesetzt zu werden.
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In an sich bekannter Weise kann dem Hochleistungswärmetauscher in
der letzten Stufe ein Abscheider und/oder Filter für schädliche Bestandteile des
Rauchgases, insbesondere für Schwefeloxide, nachgeschaltet sein. Dies kann im einfachsten
Fall ein Kugelfilter mit Calziumoarbonatkugeln sein, die sich mit den Schwefeloxiden
zu Gips umsetzen, der mit dem Kondensationswasser bzw. einem zusätzlich zugeführten
Waschwasser ausgeschwemmt werden kann.
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Die Kleinräumigkeit eines erfindungsgemäßen Brennwertgeräts mit katalytischer
Umsetzung des Kohlenwasserstoffs im Inneren einer beschichteten keramischen Lochplatte
führt dazu, daß eine sehr schnell ansprechende exakte Regelung in Abhängigkeit von
der Ausgangstemperatur des Warmwasserkreises, d.h.
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also am Ausgang des hinter dem Hochleistungswärmetauscher angeordneten
Ausgangswärmetauschers der ersten Stufe vorgesehen ist. Durch diese Regelungsvorrichtung
wird die Brennstoffzufuhr und die Steuerung der Luftzuführung ebenso vorgenommen
wie die Einschaltung des Walzenlüfters, um das
Rauchgas durch den
Kamin nach oben zu drücken. Dabei ist es zweckmäßig, dem Walzenlüfter eine überwachungsvorrichtung
zuzuordnen, die bei einem Ausfall des Walzenlüfters sofort die Heizungsanlage stillegt,
da ja ohne diese Ventilatorwirkung eine Abfuhr der Brenngase nicht möglich ist.
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Schließlich liegt es noch im Rahmen der Erfindung, einen verbesserten
Keramikkörper mit katalytischer Oberflächenbeschichtung für ein solches Brennwertgerät
zu schaffen. Zur Herstellung solcher Keramikkörper wird eine keramische Lochplatte
bisher in eine wässrige Lösung eines Gemisches von Kobalt- und Lanthansalzen eingetaucht
und anschließend durch Erhitzung in einem Brennofen aktiviert. Wir verweisen in
diesem Zusammenhang beispielsweise auf die Deutsche Patentschrift 22 61 222. Ein
für die vorliegenden Zwecke der katalytischen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen
zur Schaffung eines Brennwertgeräts besonders günstige Katalysatorausbildung ergibt
sich, wenn die wässrige Lösung aus ca. einem Gewichtsteil Kobaltnitrat, ca. zwei
Gewichtsteilen Lanthannitrat und ca. eins bis zwei Gewichtsteilen Wasser gebildet
ist und die Aktivierung des in die Lösung getauchten keramischen Trägerkörpers bei
ca. 7O00C, vorzugsweise in einer reduzierenden Schutzgasatmosphäre erfolgt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der schematischen
Zeichnung.
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Die Figur zeigt schematisch ein Brennwertgerät mit zwei Stufen I und
II, die übereinander angeordnet sind, wobei die Durchsetzrichtung von oben nach
unten verläuft. Bei 1 ist die Brennstoffzuführleitung, beispielsweise ein Dosierventil
zur Zuführung von Erdgas angedeutet, während 2 eine erste Primär-
luftzuführung
beschreibt. Im oberen Teil 3 des Gehäuses 4 ergibt sich durch im einzelnen nicht
dargestellte Mischeinrichtungen eine homogene Erdgas-Luft-Mischung, die den Eingangswärmetauscher
5 der ersten Stufe durchsetzt. Dieser Eingangswärmetauscher, der in unterschiedlichster
Ausgestaltung, beispielsweise ähnlich wie ein Kühler eines Kraftfahrzeugs, realisiert
sein kann, ist vor beiden Stirnflächen mit einem engmaschigen Metallgitter 6 versehen,
welches ebenso wie die engen Bohrungen, durch die das Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisch
den Eingangskühler 5 durchsetzen muß und die dort erfolgende Kühlung dieses Gemisches
eine Verbrennung des Gemisches in diesem Bereich bzw. ein Zurückschlagen der Flammen
aus dem eigentlichen Verbrennungsteil verhindern soll. In gleicher Weise wirkt auch
eine keramische Lochplatte 7, die mit Ausnahme der bei ihr fehlenden katalytischen
Oberflächenbeschichtung in gleicher Weise ausgebildet sein kann, wie der poröse
Keramikkörper 8 mit einer Kobaltlanthanit-Oberflächenbeschichtung, in dessen Innerem
die katalytische Umsetzung des Brennstoffs erfolgt. Durch die genannten Maßnahmen
der Vorschaltung des Eingangswärmetauschers, der zusätzlichen keramischen Lochplatte
7 und der als Flammensperren wirkenden Metallgitter 6 läßt sich tatsächlich erreichen,
daß die Umsetzung des Brennstoffs, also des Erdgases oder des öls, ausschließlich
im Innern des katalytisch beschichteten Keramikkörpers 8 und damit mit einer Umsetzgeschwindigkeit
erfolgt, die ca. hundertmal größer ist als die Umsetzgeschwindigkeit in einer offenen
Flamme. Darüber hinaus ergibt sich dadurch ersichtlich nur ein extrem geringer Raumbedarf
im Gegensatz zu dem für einen Brennraum notwendigen Volumen, so daß ein erfindungsgemäßes
Brennwertgerät außerordentlich kompakt und kleinräumig aufgebaut sein kann.
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Ober die Primär-Luftzuführung 2 wird lediglich etwa 60 % derjenigen
Luftmenge zugeführt, die notwendig wäre, um den zugeführten Brennstoff vollständig
zu verbrennen. Auf diese Art und Weise kann im Inneren des katalytisch beschichteten
Keramikkörpers 8 nur ein Teil der vorhandenen Kohlenwasserstoffe katalytisch verbrannt
werden, während der andere Teil zu Generatorgas umgesetzt wird. Das Gemisch durchströmt
einen unmittelbar hinter dem Keramikkörper 8 angeordneten Ausgangswärmetauscher
9 und verläßt diesen mit einer Temperatur von ca. 1500C, um - nach Zumischung der
fehlenden ca. 40 % Luft über die Sekundär-Luftzuführung 10 - der zweiten Stufe II
des Brennwertgeräts zugeführt zu werden. Bei 11 ist schematisch eine Zünd- oder
bevorzugt Glühvorrichtung dargestellt, um beim Starten des erfindungsgemäßen Brennwertgeräts
die Verbrennung in Gang zu setzen, die aber trotz der Ingangsetzung vor der Oberfläche
des katalytisch beschichteten Keramikkörpers 8 dann sofort in dessen Inneres hineingezogen
wird.
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Die zweite Stufe des Brennwertgeräts ist vom Prinzip her in genau
der gleichen Weise aufgebaut wie die erste Stufe. Sie besteht also aus einem Eingangswärmetauscher
5a und den ihn flankierenden Metalldrahtgitter 6a, dem katalytisch beschichteten
Keramikkörper 8a und dem ihm unmittelbar vorgeschalteten nur der Verhinderung einer
offenen Verbrennung vor dem Keramikkörper 8a dienenden katalytisch nicht beschichteten
Keramikkörper 7a und einem Ausgangswärmetauscher 9a.
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Dieser Ausgangswärmetauscher 9a der zweiten Stufe ist als Hochleistungswärmetauscher
ausgebildet, so daß die ihn durchsetzenden Rauchgase unter 50"C abgekühlt werden,
um auf diese Weise ein Auskondensieren des Wasserdampfgehalts des Rauchgases zu
erzwingen und damit auch die erhebliche Verdampfungswärme noch nutzbringend im Hochleistungswärmetauscher
9a au-snutzen zu können. Mit 12 ist ein Abscheider bezeichnet,
der
beispielsweise auch einen Kugelfilter mit Calziumcarbonatkugeln enthalten kann,
um etwa noch vorhandene SO2-Anteile herauszufiltern, die sich mit dem Calziumcarbonat
zu unschädlichem Gips umsetzen. Das Vorsehen eines derartigen Filters ist jedoch
normalerweise gar nicht erforderlich, da die Zweistufigkeit des Brennwertgeräts
und damit die nur teilweise Verbrennung des Brennstoffanteils in jeder der Stufen
nur etwa Temperaturen von ca. 800"C auftreten, während sich Stickoxide im allgemeinen
erst oberhalb von 1300"C bilden. Im Rauchgasausgang 13 ist ein Ventilator, insbesondere
in Form eines Walzenlüfters 14 angeordnet, um das Rauchgas durch den Kamin herausdrücken
zu können, da die niedrige Temperatur unter 400C selbstverständlich einen selbständigen
Zug des Kamins verhindern würde. Die Ausgangswärmetauscher 9a und 9 sowie die Eingangswärmetauscher
5a und 5 sind jeweils hintereinandergeschaltet, wobei die Ausgangswärmetauscher
den Heizkreis versorgen und die Eingangswärmetauscher den Brauchwasserkreis. Dabei
ist die Anordnung so getroffen, daß jeweils die Wärmetaucher der zweiten Stufe denen
der ersten Stufe vorgeschaltet sind. Am Ausgang 15 des Ausgangswärmetauscher 9 der
ersten Stufe, also an der Einspeisungsstelle in den Heizkreislauf der Gebäudeheizung,
ist ein Fühler 16 angeordnet, der die Temperatur des Wassers an eine Regelungsvorrichtung
17 weitermeldet, die in Abhängigkeit von dieser Wassertemperatur die Steuerung der
Brennstoffzuführung 1 der Luftzuführungen 2 und 10 und des Walzenlüfters 14 regelt.
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Fällt die Temperatur am Fühler 16 unter einen eingestellten Wert ab,
d. h. wird Wasser zu Heizzwecken entnommen, so muß - wegen des geringen Volumens
der Anlage und damit auch des geringen darin umlaufenden Wasseranteils - sofort
der Verbrennungsvorgang anlaufen, d. h. es muß sofort sichergestellt
werden,
daß in den katalytisch beschichteten Keramikkörpern 8 und 8a eine erhöhte Verbrennung
einsetzt. Es wird also das Zuführventil 1 für das Erdgas oder das o1 geöffnet, in
entsprechender Weise auch die Luftzuführung 2 (Primärluft) (allerdings selbstverständlich
so, daß sie nur einen Teil des zur vollständigen Verbrennung notwendigen Luftanteils
beisteuert, vorzugsweise etwa 60 %). In gleicher Weise ist auch die Luftzuführung
2 geöffnet und - falls er nicht bereits läuft - der Walzenlüfter 14 eingeschaltet
und hochgeregelt bzw. in schnellere Umdrehung versetzt. In entsprechender Weise
erfolgt natürlich auch die Regelung nach unten.
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Da ohne den Walzenlüfter in der Rauchgasleitung 13 ein Abziehen der
Rauchgase nicht möglich ist, sollte aus Sicherheitsgründen eine Abschalteinrichtung
im Regelungsbereich vorgesehen sein, die mit einem Oberwachungsorgan 18 hinter dem
Walzenlüfter 14 verbunden ist, der signalisiert, ob der Walzenlüfter in Funktion
ist oder nicht. Die Mischvorrichtung zum vollständigen Vermischen der über die Sekundär-Luftzuführung
10 zugeführten Luftmenge mit dem teilweise aus Rauchgas und teilweise aus dem Generatorgas
bestehenden Gasgemisch am Ausgang des Ausgangswärmetauchers 9 der ersten Stufe besteht
im dargestellten sehr einfachen Fall aus einer Trennwand 20 mit einer mittigen öffnung
21 und aufgesetztem eine Düse bildenden Leitblech 22, wobei in diese Düse ein Luftzuführungsrohr
23 von der Sekundär-Luftzuführung 10 von unten einragt. Durch dieses Gegenstromprinzip
ergibt sich eine starke Verwirbelung und damit gleichmäßige Durchmischung.
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