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Kronenaufbiegemeis sel
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kronenaufbiegemeissel gemäss
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Kronen und Brücken aus Edelmetallen mit oder ohne Kunststoffverblendung
oder auch in Metallkeramik mussten bis vor kurzem verschrottet werden, wenn Sie
wegen eines Defektes, Abnutzung der Kaufläche, Verlängerung des Mantels wegen Paradontose
oder zum Aufbau einer Brücke für einen Nachbarzahn von der Präparation abgenommen
wurden, weil eine Zerstörung mangels geeigneter Werkzeuge nicht zu umgehen war.
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Im Zuge der Sparmassnahmen bei der Krankenversicherung sowie der hohen
Preise der Edelmetalle mussten Verfahren gefunden werden, die es dem Zahnarzt ermöglichen,
die Krone oder eine ganze Brücke zu reparieren oder ändern und dem Patienten ein
weiteres Mal einzusetzen.
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Ein bekanntes Verfahren besteht darin, die Krone mit einem Fissurbohrer
von 0,8 mm Breite lingual, bei Vollgusskronen ist es möglich buccal und auf der
occlusalen Fläche
bis auf die Präparation dürchzuschleifen. Im Bereich
der Kronenkante (gingival) wird der auf diese Weise gebildete Spalt von ca. 0,5
bis 1,0 mm nicht durchgezogen, sodass die Krone entlang der Kante erhalten bleibt.
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Zum Loslösen der in beschriebener Weise aufgeschnittenen Krone ist
ein Werkzeugsatz, bestehend aus zwei Winkelschraubenziehern bekannt, mit denen der
Spalt verbreitert oder aufgespalten und damit von der Präparation abgelöst werden
kann.
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Je nach Lage des jeweiligen Spaltabschnittes, lingual-occlusal, buccal-occlusal
Fläche muss der behandelnde Zahnarzt einen Schraubenzieher mit einer parallel zur
Verlängerung des Handgriffes liegenden Klingenkante oder einen mit einer quer dazu
liegenden Klingenkante verwenden.
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Nebst dem offensichtlichsten Nachteil, dass der Arzt immer zwei Instrumente
benötigt, die bekanntlich nach jedem Gebrauch gereinigt und sterilisiert werden
müssen, ist es für ihn schwierig, mit den bekannten Instrumenten insbesondere die
lingualen Spalten an den hinteren Backenzähnen zu erreichen und aufzuweiten, weil
diese Spalten mit den bekannten Instrumenten nur mit Mühe zugänglich sind.
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Sowohl für den Zahnarzt, als auch für den Patienten wird dadurch die
Behandlung sehr unangenehm und dauert sehr lange. Zudem besteht häufig die Gefahr,
dass trotz aller Vorsicht die Krone für einen weiteren Gebrauch nicht mehr zu verwenden
ist.
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)ie Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Instrunent, einen
sogenannten Kronenaufbiegemeissel zu schaffen, 3er die Nachteile der bisher bekannten
vermeidet. Insbesonderte sollen alle Arbeitsgänge mit einem einzigen Werkzeug durchgeführt
werden können. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass sämtliche
Spalten an jeder möglichen Krone innerhalb des Gebisses leicht erreicht und sauber
aufgespalten werden können.
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Nach der Erfindung werden diese Aufgaben gemäss der kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die Vereinigung aller funktionellen Teile in ein einziges einfaches
Instrument, mit welchem auch die lingualen Spalten der hinteren Backenzähne ohne
Probleme auf spaltbar sind, befähigt den Zahnarzt, alte Brücken und Kronen rasch
und ohne weitere Beschädigung derselben und ohne Verletzung des Zahnfleisches von
der Präparation abzulösen.
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Mit den senkrecht zur Hauptklinge stehenden zusätzlichen Klingen können
die lingualen und buccalen Spalten leicht von aussen erreicht werden. Die im hinteren
Bereich bogenförmig verlaufende zusätzliche Klingenkante erlaubt das Arbeiten mit
dem Rücken des Instrumentes auf der Kaufläche (occlusal) und auch an den aussenliegenden
Spalten (buccal), Die seitlichen Arbeitskanten, insbesondere, wenn diese konkav
ausgebildet sind, ermöglichen ein bequemes Arbeiten an den
lingualen
und buccalen Spalten ohne dass der Patient seinen Mund zu stark öffnen muss. Der
parallele Verlauf der Flanken Ger Klingen bewirkt eine exakte Führung des Werkzeuges
in der Spalte. Als Vorteil erweist sich auch, dass die Arbeitskanten in den seitlichen
Bereichen ausgeschnitten sind und somit die Gefahr einer Verletzung des Zahnfleisches
ausgeschlossen wird. Der gegenüber dem bekannten Werkzeug grössere Winkel der Hauptklinge
zur Verlängerung des Handgriffes ergibt eine bessere Zugänglichkeit und eine bessere
Kraftführung mit dem Instrument.
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Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
näher beschrieben. Es zeigen: Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Kronenaufbiegemeissels
mit Handgriff und Griffverlängerung, Figur 2 eine Seitenansicht des Meissels nach
Figur 1 in vergrösserter Darstellung, Figur 3 eine Ansicht des Meissels von vorne
und Figuren 4 bis 9 je eine perspektivische Darstellung des Meissels im Eingriff
in der Spalte einer Krone.
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In Figur 1 ist ein Kronenaufbiegemeissel 1 mit einem Handgriff 2 und
einer Griffverlängerung 3 als Ganzes dargestellt. Die Ausbildung des Griffes 2 wie
auch der Verlängerung
3 sind nicht Gegenstand der Erfindung und
können von beliebiger Gestalt und Oberflächenbeschaffenheit sein.
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Diese beiden Teile werden deshalb in den restlichen Darstellungen
weggelassen, bzw. nur soweit gezeigt, als dass sie für das Verständnis der Figuren
notwendig sind.
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In der Seitenansicht nach Figur 2 und der Vorderansicht nach Figur
3 ist die gegenseitige Lage der Klingen 4,5 und 6 deutlich erkennbar. Die Hauptklinge
4 liegt zur Längsachse A der Verlängerung 3 in einem stumpfen Winkel Die Arbeitskante
7 am Ende der Klinge 4 steht zur Achse A senkrecht wie bei einem Winkelschraubenzieher
und wie beim einen der beiden Instrumente des bekannten Instrumentensatzes. Quer
zur Hauptklinge 4 und im wesentlichen in der Mitte von deren Flanken 8 und 9 ist
auf einer, vorzugsweise auf beiden Flanken 8,9 eine weitere Klinge 5 und 6 augebracht.
Die beiden Klingen 5 und 6 liegen sowohl rechtwinklig zur zur Arbeitskante 7 als
auch zu den Flanken der Klinge 4. Die vorneliegenden Kanten 15 und 16 enden gegenüber
der Arbeitskante 7 etwas zurückversetzt und treffen in spitzen Winkel auf die Flanken
8,9, Im Gegensatz zur im wesentlichen geraden Arbeitskante 7 der Klinge 4 geht die
aussenliegende Arbeitskante 10 der Klinge 6 im hinteren Bereich in eine Krümmung
über und endet übergangsfrei in der Verlängerung 3.
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Nebst der Arbeitskante 7 weist die Klinge 4 zwei weitere, seitlich
liegende Arbeitskanten 11 und 12 auf. Diese können gerade sein, vorzugsweise sind
sie jedoch konkav, z.B.
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halbelliptisch, geformt. Günstig erweist sich eine Scheitelhöhe der
gebogenen Kanten 11,12 von 0,5 mm. Die Ecken, gebildet durch die Schnittpunkte der
Arbeitskanten 11 und 12 mit der Kante 7 können weggeschnitten sein, um beim Arbeiten
das Zahnfleisch nicht zu verletzen.
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Der Arbeitskante 10 gegenüber, d.h. auf der Flanke 8 liegt eine weitere,
zur Kante 10 im wesentlichen parallelliegende Kante 5' an der Klinge 5. Gesamthaft
weist der Meissel 1 damit fünf Arbeitskanten auf, vier davon kreuzweise und zueinander
versetzt angeordnet, die fünfte liegt in einer senkrechten Ebene zu den anderen.
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In einer bevorzugten Ausführung weist der Kronenaufbiegemeissel 1
folgende Masse auf: Der Kröpfungswinkelo( beträgt ca. 1050, die Dicke d der Klingen
4,5,6,8,9 ca. 0,8 mm, die Länge der Arbeitskanten 5',7,10,11,12 ca. 5 bis 6 mm und
die Scheitelhöhe des Bogens der Arbeitskanten 11,12 ca.
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o,5 mm. Die vorneliegenden Ecken der Kanten 11,4,12 sind mit Ausnehmungen
von 1 bis 2 mm Seitenlänge versehen.
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Anhand von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten wird die Funktionsweise
des Kronenaufbiegemeissels 1 in den Figuren 4 bis 9 beschrieben. Da das Aufschneiden
der Krone 13 nicht Teil der Erfindung ist, wird in den Beispielen von bereits fertig
vorbereiteten, einen Spalt 14 mit den Abschnitten 14',14'',14'' aufweisenden Krone
13 ausgegangen. Des weiteren wird vorausgesetzt, dass in den Figuren der vorneliegende
Spalt 14' auf der buccualen, der hintere 14'' auf der lingualen und der obere 14'''
auf
der occlusalen Seite des Zahnes, bzw. der Krone 13 liegt.
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In Figur 4 wird der buccuale Spalt 14' von vorne mit der Arbeitskante
7 durch Auf- und Niederwippen aufgespreizt.
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Nach Figur 5 greift die vorneliegende Arbeitskante 10 der Klinge 6
in den Spalt 14' ein, wobei der Meissel 1 zum Spalten leicht um die Achse A gedreht
wird.
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An den hinteren Backenzähnen wird vorzugsweise mit der seitlichen
Arbeitskante 11, bzw. 12 der Klinge 6, bzw.7 gearbeitet (Figur 6 mit Kante 11) und
lingual mit Kante 12 (Figur 7). Lingual kann aber auch die innere Kante 5' der Klinge
5 verwendet werden (Figur 8).
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Insbesondere das Aufweiten der lingualen Spalten 14" ist mit dem erfindungsgemässen
Meissel 1 problemlos und von vorne möglich. Beim Gebrauch der seitlichen Arbeitskanten
11 und 12 greifen diese wegen ihrer konkaven Ausbildung auf der gesamten Länge in
den Spalt 14', bzw. 14" ein, weil sie der Zahnkrümmung ziemlich genau folgen.
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Das Zahnfleisch im unteren Bereich der Krone wird durch lingual und
buccal verwendeten Arbeitskanten nicht im Mitleidenschaft gezogen, weil diese in
diesem Bereich ausgeschnitten sind.
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