DE3327645A1 - Vesikel aus dimersaeure-derivaten, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung - Google Patents

Vesikel aus dimersaeure-derivaten, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung

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DE3327645A1
DE3327645A1 DE19833327645 DE3327645A DE3327645A1 DE 3327645 A1 DE3327645 A1 DE 3327645A1 DE 19833327645 DE19833327645 DE 19833327645 DE 3327645 A DE3327645 A DE 3327645A DE 3327645 A1 DE3327645 A1 DE 3327645A1
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vesicle
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Jürgen-Hinrich Prof. Dr. Fuhrhop
Winfried 1000 Berlin Kaufmann
Fred Dr. 4019 Monheim Schambil
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Henkel AG and Co KGaA
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    • A61K9/10Dispersions; Emulsions
    • A61K9/127Liposomes
    • A61K9/1271Non-conventional liposomes, e.g. PEGylated liposomes, liposomes coated with polymers
    • A61K9/1272Non-conventional liposomes, e.g. PEGylated liposomes, liposomes coated with polymers with substantial amounts of non-phosphatidyl, i.e. non-acylglycerophosphate, surfactants as bilayer-forming substances, e.g. cationic lipids

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Description

  • Vesikel aus Dimersäure-Derivaten, Verfahren zu ihrer
  • Herstellung sowie ihre Verwendung Die Erfindung betrifft Vesikel, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
  • Vesikel sind kugelförmige oder ellipsoide synthetische Zellen aus mono- oder bimolekularen Schichten amphiphiler Urganischer Moleküle spezieller Struktur. Die aus Naturstoffen hergestellten Vesikel werden gewöhnlich Liposome genannt. Die amphiphilen organischen Moleküle, aus welchen sie sich bilden, bestehen aus einem hydrophoben Kohlenwasserstoffgerüst und einer, im Falle monomolekularer Schichten aus zwei, hydrophilen Kopfgruppen und sind in Wasser schwer löslich.
  • Man kann Vesikel herstellen, indem man konzentrierte Lösungen geeigneter amphiphiler Verbindungen in organischen Lösungsmitteln ( Ether, Chloroform, Ethanol durch Einspritzen in einer wäßrigen Phase dispergiert.
  • Auf diese Weise können sehr große Vesikel mit Wänden aus einer oder mehreren Lamellen gewonnen werden. Bei Behandlung wäßriger Suspensionen amphiphiler organischer Verbindungen mit Ultraschall werden ebenfalls sphärische bimolekulare oder monomolekulare Schichten gebildet, die in Wasser klare, mitunter opaleszente Lösungen ergeben. Elektronenmikroskopisch lassen sich Vesikel als kugelförmige oder ellipsoide Körper , die ein wäßriges Volumen einschlieBen, nachweisen.
  • Liposomen, also Vesikel aus Verbindungen natürlichen Ursprungs, werden z.B. auch durch Ultrabeschallung aus verschiedenen Phospholipiden, meist aus Lecithin pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, hergestellt.
  • Sojabohnen oder Hühnereiweiß stellen die natürlichen Quellen für Lecithin dar. Stellt man Vesikel aus diesem gut verträglichen Naturstoff her, so wird es ermöglicht, darin eingelagerte Substanzen in die Blutbahn zu bringen, ohne immunologische Abwehrreaktionen hervorzurufen.
  • So wurde von Rahman et al in J. Lab. Clin. Med. 83, 640 (1974) der Einschluß von Ethylendiamintetraacetat in Liposomen beschrieben, die sich zur Behandlung von Schwermetall-Vergiftungen injizieren ließen und zu deutlich besseren Behandlungsergebnissen führten als die Injektion nicht eingeschlossenen EDTAs. Insulin (FEBS letters 62, 60 (1976)), Radionuklide, Interferon, Hormone und andere die Körperfunktionen unterstützende Biomoleküle (EP-PS 0 009 842) lassen sich ebenfalls in Vesikel, die aus Lecithin und seinen Derivaten hergestellt wurden, einschließen und dem Körper zuführen.
  • Auch im kosmetischen Bereich wurde der Einsatz von Vesikeln beschrieben. So offenbart die US-PS 3 957 971 die äußere, lokale Anwendung von Feuchtigkeitsspendern für die Haut, in denen Liposomen aus Sojabohnen-Lecithin, Dicethylphosphat und Sterinen die aktiven Wirkstoffe enthalten. In der US-PS 4 217 344 wird die Herstellung von Vesikeln beschrieben, die hygroskopische Substanzen verkapseln und über ihr osmotisches Verhalten das Wasserrückhaltevermögen der Haut erhöhen.
  • Alle bisher beschriebenen Methoden zu Herstellung von Liposomen verwenden jedoch als Ausgangsstoffe Ei- oder Sojabohnen-Lecithin, das, in Abhängigkeit vom Reinheitsgrad, ein relativ teures Rohmaterial ist. Zudem ist die Einschlußkapazität von Liposomen klein, da ihre Herstellung in der Regel durch Ultrabeschallung wäßriger Suspensionen von Phosphorglyceriden erfolgt, wobei die wäßrige Phase gleichzeitig den zu verkapselnden Stoff enthält und die Diglycerid-Konzentration einen gewissen Grenzwert (ca. 0,5 Gew.%) nicht überschreiten kann.Außerdem läßt sich die Ladung der elektroneutralen Lecithinvesikel nicht ohne erheblichen Aufwand modifizieren.
  • Auch aus synthetischen, phospholipidanalogen Verbindungen wurden Vesikel zur Verkapselung von pharmazeutischen Wirkstoffen hergestellt, z.B. gemäß GB-PS 20 20 663. Von Nachteil ist dabei die schwere Zugänglichkeit solcher vesikelbildender Verbindungen.
  • Es ist auch bekannt, aus symmetrischen, amphiphilen Molekülen mit hydrophilen Endgruppen an einem lipophilen Kohlenwasserstoffgerüst Vesikel mit monomolekularen Schichten dadurch herzustellen, daß man durch Einführung von sogenannten Spacermolekülen, die im Sinne eines molekularen Keils in die Lipidmembranen eingebaut werden, dieser eine Kurvatur aufzwingt (vgl.
  • Y. Okahata und T. Kunnitake, J. Am. Chem. Soc. 101, 5231 (1979). Auch die hierfür bisher bekannten amphiphilen Verbindungen sind schwer zugänglich.
  • Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, Vesikel aus einem preiswert verfügbaren Material herzustellen, wobei die entstehenden Produkte eine verbesserte Einschlußkapazität aufweisen sollen. Wegen ihres denkbaren Einsatzes auch auf anderen Gebieten, z.B. bei der Verkapselung von Enzymen, Bleichaktivatoren oder antimikrobiellen Wirkstoffen im Bereich flüssiger Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel oder für das Verkapseln flüchtiger Duftstoffe in Parfums, ist auch eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Tensid-haltigen Medien und organischen Lösungsmitteln wünschenswert.
  • Gegenstand der Erfindung sind Vesikel aus wahrscheinlich monomolekularen Schichten amphiphiler Moleküle und die Kurvatur bedingenden Spacern, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie bestehen aus A I) ,G-Dicarbonsäuren und/oder ihren Derivaten -mit mindestens 14 C-Atomen als amphiphilen Molekülen und II) carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens 5 Ringatome aufweisenden Aminen als Spacern, wobei die Amine als Ammoniumgruppen vorliegen und salzartig an eine Carboxylatfunktion der ,C- Dicarbonsäure gebunden sind, oder B I) ,C-difunktionellen Verbindungen mit mindestens 14 C-Atomen als amphiphilen Molekülen und II) Verbindungen mit wenigstens zwei polaren funktionellen Gruppen und einem carbocyclischen oder heterocyclischen, aus mindestens 5 Atomen bestehenden Ring als Spacern, wobei eine polare funktionelle Gruppe des Spacers mit einer funktionellen Gruppe des amphiphilen Moleküls kovalent verknüpft ist.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Vesikeln aus monomolekularen Schichten amphiphiler Moleküle und die Kurvatur bedingenden Spacern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man entweder eine ol g <J-Dicarbonsäure in Wasser suspendiert, der wässrigen Suspension ein als Spacer dienendes Amin mit einem carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens fünfgliedrigen Ring im Überschuß zusetzt und die Suspension intensiv rührt oder ultrabeschallt, oder daß man einet ,4)-difunktionelle Verbindung mit mindestens 14 C-Atomen in an sich bekannter Weise mit 1 bis 2 Mol einer Verbindung mit wenigstens 2 polaren funktionellen Gruppen und einem carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens fünfgliedrigen Ring, in der mindestens eine polare funktionelle Gruppe mit einer der Endgruppen der, -difunktionellen Verbindung unter Ausbildung einer kovalenten Bindung zu reagieren vermag, umsetzt, das Umsetzungsprodukt in Wasser suspendiert und die Suspension intensiv rührt oder ultrabeschallt.
  • Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung von Vesikeln, die wie in den Beispielen beschrieben hergestellt werden, zur Bildung stabiler wäßriger Lösungen von wasserunlöslichen Verbindungen sowie zum Einschluß wasserlöslicher Substanzen im inneren Wasservolumen zum Schutz gegen eine reaktive äußere Phase.
  • Wird für die Herstellung erfindungsgemäßer Vesikel die wäßrige Suspension einer ,G)-Dicarbonsäure und eines salzartig zu bindenden Spacers verwendet, so hat sich insbesondere die Verwendung der sogenannten "Dimersäure" bewährt.
  • Dimersäure ist ein Gemisch von ,w- Dicarbonsäuren, das durch Diels-Alder-Reaktion zwischen ölsäure und einem thermisch erzeugten Dien aus Linolsäure entsteht, sowie das durch Hydrierung der Doppelbindungen daraus erhältliche gesättigte Produkt. Ein Beispiel einer im Handel erhältlichen Dimersäure ist das Produkt VersadymeR. Dimersäure ist die billigste kommerziell erhältliche langkettige i,C3-Dicarbonsäure. Es sind jedoch auch andere langkettige itc-Dicarbonsä ren als amphiphile Moleküle gemäß der Erfindung verwendbar, z.B. Hexadecan-,-dicarbonsäure oder Eicosan- dicarbonsäure.
  • Ultrabeschallung wäßriger Dimersäure-Suspensionen im pH-Bereich von 4 bis 10 ergibt milchähnliche Suspensionen. Auch der Zusatz von Micellenbildnern, wie z.B.
  • Laurylsulfat, führt nicht zu den erwarteten klaren Vesikel-Lösungen. Versetzt man die wäßrigen Suspensionen jedoch z.B. mit Cyclohexylamin, so klärt sich die Lösung beim Behandeln mit Ultraschall vollständig auf.
  • Elektronenmikroskopisch lassen sich Vesikel nachweisen.
  • Das Amin übernimmt offenbar die Funktion eines Spacers. Es bildet mit einer Carboxylgruppe der Dimersäure ein Ammoniumsalz, wobei sich das Cyclohexylammonium-Kation zwischen einem n-Alkylrest der Dimersäure und der verbliebenen Carboxylgruppe mit seinem Sechsring einlagert. Durch diese Ammoniumsalz-Bildung wird das ursprünglich annähernd symmetrische Molekül der Dimersäure unsymmetrisch, und es bildet sich beim Beschallen eine wahrscheinlich monomolekulare Vesikelmembran, deren Kurvatur auf der Innenseite durch das Fehlen, auf der Außenseite durch den Einschub des wie ein molekularer Keil wirkenden Spacermoleküls bestimmt wird.
  • Die so gebildeten, Vesikel enthaltenden wäßrigen Lösungen sind ohne Pufferzusatz über lange Zeit stabil, wenn die Dimersäurekonzentration 10 mg /mol nicht wesentlich überschreitet. Als am besten geeignetes Amin im Sinne der vorliegenden Erfindung erwies sich Cyclohexylamin. Es sind aber auch andere Amine brauchbar, wenn sie einen mindestens 5 C-Atome enthaltenden carbocyclischen oder heterocyclischen Rest enthalten, wie z.B. Anilin oder Naphthylamin.
  • Die Amine werden den wäßrigen Dimersäure-Suspensionen vor der Beschallung im Überschuß zugesetzt. Bevorzugt ist ein molare Verhältnis Amin zu Dimersäure von ungefähr 2 zu 1.
  • Wählt man wesentlich höhere Dimersäurekonzentrationen als 10 mg/ml, beispielsweise bis maximal 100 mg/ml, so bildet sich ein glasklares Gel aus. Beim Verdünnen mit destilliertem Wasser wird dieses Gel verflüssigt, und in der Lösung lassen sich wiederum Vesikel nachweisen.
  • Da die Stabilität des Gels beliebig zu sein scheint, stellen solche Gele eine bequeme Lagerform für Vesikel dar.
  • Bei Versuchen, den Spacer kovalent mit der amphiphilen Verbindung zu verknüpfen, werden Moleküle erhalten, die unter geeigneten Bedingungen ebenfalls Vesikel bilden. In diesem Fall eignen sich monofunktionale Verbindungen nicht als Spacer, weil bei der Ausbildung einer kovalenten Bindung zwischen dem amphiphilen Molekül und dem Spacer eine ungeladene Kopfgruppe entsteht, die keine Vesikelbildung des Moleküls mehr zulassen würde.
  • Als amphiphile Verbindungen, die mit den Spacern unter Ausbildung einer kovalenten Bindung reagieren können, sind insbesondere α,w-Dicarbonsäuren, i, g -Diole und i,2 -Diamine als Reinsubstanzen oder auch in beliebigen Mischungen miteinander verwendbar. Die Kettenlänge zwischen den beiden endständigen funktionellen Gruppen muß mindestens 14 C-Atome betragen.
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendet wird als α,w-Dicarbonsäure Dimersäure, als ,%-Diol der aus Dimersäure leicht erhältiche Dimerfettalkohol und als «,rs-Diamin das ebenfalls aus Dimersäure zugängliche Dimerfettamin sowie Mischungen dieser Verbindungen.
  • Geeignete Spacer sollten stabile kovalente Bindungen mit den genannten amphiphilen Molekülen eingehen und die erforderliche polare Kopfgruppe zur Ausbildung einer hydrophilen Membranoberfläche in das Molekül einbringen. Es hat sich gezeigt, daß zu diesem Zweck für die Reaktion mit einer α,w-Dicarbonsäure Amine und Alkohole geeignet-sind, die einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring mit mindestens 5 Ringatomen und eine weitere geladene Gruppe, z.B. eine Sulfonat-, Carboxylat-, Phosphat- oder quartäre Ammoniumgruppe im Molkül aufweisen. Diese Amine oder Alkohole werden mit einer der Carboxylgruppen der d,w-Dicarbonsäure zum entsprechenden Amid bzw. Ester umgesetzt. Auf diese Weise entsteht eine amphiphile Verbindung mit geladenen Endgruppen, in welcher das Spacermolekül kovalent gebunden ist. Als kovalent gebundene Spacer sind also z.B. Aminosulfonsäuren und Aminocarbonsäuren, die sich amidartig an eine Carboxylgruppe der o&,-Dicarbonsäure binden lassen, und Hydroxysulfonsäuren und Hydroxycarbonsäuren, die esterartig an eine Carboxylgruppe der- -,Co-Dicarbonsäure gebunden werden können und einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring mit mindestens 5 Ringatomen enthalten, sowie auch deren Mischungen geeignet. Bevorzugt sind Anilinsulfonsäuren, Anilincarbonsäuren und/oder Hydroxymethylbenzolsulfonsäuren und Hydroxymethylbenzolcarbonsäuren. Ein besonders bevorzugtes Spacermolekül zur kovalenten Bindung an die &,s-Dicarbonsäure ist die Anilin-2-sulfonsäure.
  • Für die Reaktion mit einem , -Diol lassen sich in entsprechender Weise Carbonsäuren oder Sulfonsäuren mit mindestens zwei funktionellen Gruppen und einem carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens fünfgliedrigen Ring als Spacermoleküle verwenden, die sich in an sich bekannter Weise mit einer Hydroxy-Gruppe des «,2 -Diols zu Estern mit polaren Kopfgruppen umsetzen lassen. Als kovalent gebundene Spacer sind also in diesem Falle Aminosulfonsäuren, Aminocarbonsäuren, Polycarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren und Hydroxysulfonsäuren oder deren Mischungen geeignet, die sich esterartig an eine Hydroxy-Gruppe des g C1)-Diois binden lassen.
  • Ohne weiteres eigenen sich auch tri- und höher-funktionelle Verbindungen. Bevorzugt geeignet im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Pyromellitsäure sowie ihr Anhydrid.
  • Für die Reaktion mit einemd,cS-Diamin als amphiphilem-Molekül lassen sich als Spacer Carbonsäuren oder Sulfonsäuren mit mindestens zwei funktionellen Gruppen und einem carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens'fünfgliedrigen Ring verwenden, die unter Ausbildung eines Säureamids mit polarer Kopfgruppe mit einer Aminogruppe des ;, -Diamins reagieren. Als kovalent gebundene Spacer sind also in diesem Falle die gleichen Verbindungen geeignet, die auch im Falle eines 9,; -Diols als amphiphiles Molekül verwendet werden können, sowie auch deren Mischungen.
  • Bevorzugt geeignet zur Herstellung von Vesikellösungen sind die Umsetzungsprodukte, die aus der Reaktion eines Mols der amphiphilen Verbindung mit einem Mol des mindestens difunktionalen Spacers entstehen, da hierbei jeweils die monosubstituierten Derivate entstehen.
  • Es ist aber im allgemeinen auch möglich, aus den technisch leichter zugänglichen Gemischen der mono- und disubstituierten Derivate Vesikellösungen zu erzeugen.
  • Amidiert man Dimersäure (Versadyme R) mit Orthoanilinsulfonsäure in Pyridin als Lösungsmittel in Gegenwart von Triphenylphosphit, so entsteht ein Gemisch aus Monoamid und Diamid der Dimersäure. Nach Trennung des Gemischs erhält man ein Monoamid, dessen wäßrige Suspensionen bei Dimersäure-Konzentrationen von 5 mg / 10 ml klare Lösungen ergeben. Elektronenmikroskopisch sind ebenfalls Vesikel nachzuweisen. Ein Gel bildet dieses Produkt bei höheren Konzentrationen nicht.
  • Verestert man-- Pyromellitsäure bzw. ihr Anhydrid mit Dimeralkohol in Pyridin als Lösungsmittel, so entsteht ein Gemisch aus dem Monoester und dem Diester der Pyromellitsäure. Nach Trennung des Gemischs erhält man den Monoester, dessen wäßrige Lösung ebenfalls Vesikel ergibt.
  • Setzt man wäßrigen Suspensionen von Dimersäurevesikeln mit ionisch oder kovalent gebundenen Spacermolekülen eine wasserunlösliche Verbindung, z.B. den Farbstoff Magnesium-octaethylporphyrin, zu, so bilden sich nach intensivem Rühren oder Ultrabeschallung stabile wäßrige Lösungen dieses Farbstoffs, die sich chromatographieren lassen.
  • Desgleichen lassen sich im Inneren der erfindungsgemäßen Vesikel auch wasserlösliche Substanzen einschließen. Wird z.B. der wäßrigen Suspension vor der Beschallung Glucose zugesetzt, so werden Vesikel gebildet, die in ihrem inneren Wasservolumen Glucose enthalten. Nach chromatographischer Abtrennung der Glucose in der äußeren Wasserphase bildet die Glucose im Inneren der Vesikel kein Berliner Blau mit Gemischen aus Eisen(III)-Salzen und K3 / Fe(CN)6~7. Auch nach Zusatz eines Detergens (Triton X) bleibt die Reaktion einen Tag lang aus. Dies zeigt, daß die gebildeten Vesikel außergewöhnlich stabil sind.
  • Lecithinvesikel werden unter gleichen Bedingungen innerhalb von Sekunden zerstört.
  • In gleicher Form lassen sich auch andere hydrophile oder lipophile Substanzen einkapseln, um die Moleküle vor dem chemischen Angriff anderer Lösungskomponenten zu schützen.
  • Der Einsatzbereich derartiger, in Vesikeln verkapselter Substanzen beschränkt sich nicht nur auf den medizinischen Sektor. Vielmehr ist der Einsatz der erfindungsgemäßen systhetischen Vesikel auch im kosmetischen Bereich, bei flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln oder auf anderen Sektoren möglich. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vesikel aus amphiphilen Molekülen und geeigneten Spacern gegenüber den nach dem Stand der Technik bekannten Liposomen aus Lecithin sind nicht nur darin zu sehen, daß die Ausgangsmaterialien preiswert und in großtechnischem Maßstab zugänglich sind. Vielmehr lassen sich durch Modifizierung der als molekularer Keil wirkenden Kopfgruppen die Tendenz zur Vesikelbildung, die Oberflächenladung und Vesikelgröße variieren. Zudem sind die Dimersäure-Vesikel monolamellar und bestehen wahrscheinlich nur aus einer monomolekularen Schicht. Ihre Fusion und ihre Auflösung durch Tenside wird damit erschwert, was den Dimersäurevesikel-Lösungen Langzeitstabilität verleiht. Ebenso ist die Lagerfähigkeit der bei hohen Konzentrationen entstehenden Gele, die beim Lecithin nicht bekannt sind, zu erwähnen.
  • Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel 1 R Vesikel-Lösung aus Dimersäure (Versadyme ) und Cyclohexylamin 500 mg Dimersäure und 500 mg Cyclohexylamin wurden in 10 ml dest. Wasser suspendiert und 10 Minuten bei 600C ultrabeschallt. Beim Stehenlassen gelierte die entstandene leicht opaleszente Lösung. Verdünnen mit destilliertem Wasser oder Pufferlösungen ergab Vesikellösungen.
  • Beispiel 2 R Vesikel-Lösung aus Dimersäure (Versadyme ) und Anilin Analog Beispiel 1 wurde aus 500 mg Dimersäure und 500 mg Anilin in 10 ml dest. Wasser eine Vesikellösung hergestellt.
  • Bemerkung: Anstelle von dest. Wasser konnten auch 0,1 molare Pufferlösungen im pH-Bereich von 4 - 9 verwendet werden.
  • Beispiel 3 Vesikellösung aus Dimersäure-Orthanilsäureamid a) Herstellung eines Dimersäure-monoamid-diamid-Gemisches R 8,46 g Versadyme (0,015M), 5,19 g Orthanilsäure und 9,3 g Triphenylphosphit wurden in 45 ml Pyridin gelöst und unter Stickstoff 9 Stunden lang auf 1000C erhitzt.
  • 40 ml des Lösungsmittels wurden im Vakuum abdestilliert, der Rückstand mit 100 ml Wasser gewaschen (mehrere Portionen) und in 200 ml Chloroform aufgenommen. Das Chloroform wurde abgezogen, der Rückstand in 100 ml Aceton gelöst, filtriert und wiederum abgezogen. Das übrigbleibende, bräunliche ö1 war in Wasser unlöslich.
  • Die Dünnschichtchromatographie (Kieselgel: Laufmittel CHCl3 + 20% CH3OH) zeigte zwei Flecken etwa gleicher Intensität, die dem Monoamid und dem Diamid entsprachen b) Herstellung der Vesikellösung Das Monoamid-Diamid-Gemisch (10 mg/10 ml H2O) nach 2 Beispiel 3a wurde ultrabeschallt oder längere Zeit heftig gerührt. Dabei entstand eine opaleszente Vesikellösung.
  • Beispiel 4 Vesikellösung aus Dimeralkohol und Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäuredianhydrid (Pyromellitsäuredianhydrid) a) Lösungsmittel: Pyridin, Umsetzung bei RT 6 g Benzol-1,2,4, 5-tetracarbonsäuredianhydrid wurden mit 2 g Dimeralkohol in 50 ml trockenem Pyridin gelöst und unter Argon 72 h bei RT stehengelassen. Die Lösung wurde auf 0 bis 50C abgekühlt und 50 ml Eiswasser unter Rühren langsam zugetropft.
  • Nach Zugabe einer geringen Menge bildete sich ein schleimiger, weiß-grauer Niederschlag, der sich nach vollständiger Zugabe wieder löste. Die gelb-braune Lösung wurde auf ca. 1 1 Eiswasser gegossen und mit HC1 auf einen pH-Wert von ca. 1 bis 2 angesäuert. Es fiel ein weißer schleimiger Niederschlag aus, der durch Filtration abgetrennt, mit Wasser gewaschen und mit Chloroform ausgeschüttelt wurde. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels wurden 1,4 g eines gelblichen, kristallinen Rückstandes erhalten; Smp: 163 bis 1660C.
  • Wäßrige Lösungen des Reaktionsproduktes wurden bei Beschallen mit Ultraschall innerhalb kurzer Zeit klar.
  • Elektronenmikroskopisch konnten Vesikel nachgewiesen werden.
  • b) Lösungsmittel: Toluol, Reaktionstemperatur: 1100C 7 g Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäuredianhydrid und 1,75 g Dimeralkohol wurden in absolutem Toluol gelöst und cy. 12 h unter Rückfluß gerührt. Die Lösung wurde abgekühlt und nicht umgesetztes Pyromellitsäuredianhydrid durch Filtration abgetrennt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum abdestilliert und der Rückstand in trockenem Aceton aufgenommen; nicht gelöste Rückstände wurden durch Filtration abgetrennt. Das Aceton wurde im Vakuum abdestilliert und der Rückstand in Chloroform gelöst; nicht gelöste Rückstände wurden wiederum durch Filtration abgetrennt. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels wurden 1,8 g einer wachsartigen Masse erhalten.
  • Die Beschallung wäßriger Lösungen dieser Masse, die mit einem Tropfen 0,2 N NaOH versetzt wurden, ergab innerhalb kurzer Zeit klare Lösungen, in denen elektronenmikroskopisch Vesikel nachqewiesen wurden.
  • Beispiel 5 Einschluß von Magnesiumoctaethylporphyrin in eine Vesikellösung 3 mg Magnesiumoctaethylporphyrin und 100 mg Monoamid-Diamid-Gemisch nach Beispiel 3a wurden in 100 ml Wasser gemeinsam ultrabeschallt. Dabei entstand eine intensiv rot gefärbte Lösung mit zwei Banden (570, 550nm) im sichtbaren Spektralbereich. Diese Lösung war tagelang stabil. Zusatz von Salzsäure bewirkte keine Entmetallierung des Magnesiumporphyrins, das z.B. in Methanollösung extrem empfindlich gegen Säuren ist.
  • Die Vesikellösung war dementsprechend gegenüber dem Einfluß von wassergelösten Ionen (Protonen, Schwermetallsalze, geladene Oxidations- und Reduktionsmittel) stabilisiert. Der Einschluß des Magnesiumoctaethylporphyrins kann auch durch Zugabe einer methanolischen Lösung (0,1 ml) zur fertigen Vesikellösung (3 ml) erfolgen.
  • Beispiel 6 Einschluß von Glucose in eine Vesikellösung Das Monoamid-Diamid-Gemisch nach Beispiel 3a (10 mg) wurde in 30 ml l-molarer Glucoselösung beschallt. Die in der äußeren Wasserphase gelöste Glucose wurde durch Sephadex G25-Gelfiltration oder Dialyse durch Ultrafilter (Ausschlußgrenze 104 Dalton) abgetrennt. Zusatz von K3/ Fe(CH)6~/und FeC13 zur äußeren Wasserphase ergab keine Bildung von Berliner Blau. Zerstörte man die Vesikel mittels Zugabe von 10 ml Methanol, so erfolgte sofortige Bildung von Berliner Blau. Die Zugabe von Tensiden (Laurylsulfat, TritonR X, jeweils 3 %) zu der beschriebenen Mischung von glucosehaltigen Vesikeln und FeCl3 K3 / Fe(CN)6~/ führte innnerhalb 24 Stunden nur zu etwa 10 % des erwarteten Berliner Blau.
  • Die vollständige Freisetzung erfolgte innerhalb einer Woche. Lecithinvesikel wurden von TritonR X unter gleichen Bedingungen innerhalb von 5 Minuten vollständig zerstört.

Claims (15)

  1. patentansprüche Vesikel Vesikel aus wahrscheinlich monomolekularen Schichten amphiphiler Moleküle und die Kurvatur bedingenden Spacern, bestehend aus: A I) α,α-Dicarbonsäuren und/oder ihren Derivaten mit mindestens 14 C-Atomen als amphiphilen Molekülen und II) carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens 5 Ringatome aufweisenden Aminen als Spacern, wobei die Amine als Ammoniumgruppen vorliegen und salzartig an eine Carboxylatfunktion der , CJ- Dicarbonsäure gebunden sind, oder B I) α-α-difunktionellen Verbindungen mit mindestens 14 C-Atomen als amphiphilen Molekülen und II) Verbindungen mit wenigstens zwei polaren funktionellen Gruppen und einem carbocyclischen oder heterocyclischen, aus mindestens 5 Atomen bestehenden Ring als Spacern, wobei eine polare funktionelle Gruppe des Spacers mit einer funktionellen Gruppe des amphiphilen Moleküls kovalent verknüpft ist.
  2. 2. Vesikel nach Anspruch 1B, dadurch gekennzeichnet, daß die α,w- ,W-difunktionelle Verbindung eine α, w-Dicarbonsäure, ein α,w-Diol oder ein α, w α,w-Diamin oder auch ein Gemisch dieser Verbindungen ist.
  3. 3. Vesikel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die α,w w-difunktionelle Verbindung Dimersäure, Dimeralkohol oder Dimeramin oder auch eine Mischung dieser Verbindungen ist.
  4. 4. Vesikel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die amphiphile Verbindung Dimersäure aus einer Diels-Alder-Reaktion zwischen ölsäure und einem thermisch erzeugten Isomeren der Linolsäure ist.
  5. 5. Vesikel nach Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die amphiphile Verbindung die gesättigte Dimersäure bzw. eines ihrer Derivate ist.
  6. 6. Vesikel nach Anspruch 1A, dadurch gekennzeichnet, daß sie als salzartig gebundene Spacer Cyclohexylammonium-Guppen, Phenylammonium-Gruppen oder Naphthylammonium-Gruppen oder auch Gemische dieser Gruppen enthalten. -
  7. 7. Vesikel nach Anspruch 1B, dadurch gekennzeichnet, daß das amphiphile Molekül eine , Cj-Dicarbonsäure und der Spacer eine Aminosulfonsäure oder Aminocarbonsäure ist, wobei die Aminogruppe des Spacers mit der Carboxylgruppe des amphiphilen Moleküls amidartig verknüpft ist, oder eine Hydroxysulfonsäure oder Hydroxycarbonsäure ist, wobei die Hydroxygruppe des Spacers mit der Carboxygruppe des amphiphilen Moleküls esterartig verknüpft ist, oder auch ein Gemisch dieser Spacer.
  8. 8. Vesikel nach Anspruch 1B, dadurch gekennzeichnet, daß das amphiphile Molekül ein , C-Diol oder ein ,J~ Diamin oder auch ein Gemisch dieser Verbindungen und der Spacer eine Carbonsäure mit wenigstens einer weiteren polaren funktionellen Gruppe und einem carbo- cyclischen oder heterocyclischen, aus mindestens 5 Ringatomen bestehenden Ring ist, wobei die Carboxygruppe bzw. Sulfonsäuregruppe des Spacers mit einer funktionellen Gruppe des amphiphilen Moleküls ester-bzw. amidartig mit einer Hydroxy- bzw. Aminogruppe der =,Co-difunktionellen Verbindung verknüpft ist.
  9. 9. Vesikel nach Ansprüchen 1B, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spacermoleküle carbocyclische oder heterocyclische sechsgliedrige, vorzugsweise aromatische Ringe enthalten.
  10. 10. Vesikel nach Ansprüchen 1B und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Spacermoleküle Anilin-2-sulfonsäure, Hydroxymethylbenzoesäure und/oder Pyromellitsäure enthalten.
  11. 11. Verfahren zur Herstellung von Vesikeln gemäß Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder eine <,2 -Dicarbonsäure in Wasser suspendiert, der wässrigen Suspension ein als Spacer dienendes Amin mit einem carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens fünfgliedrigen Ring im Überschuß zusetzt und die Suspension intensiv rührt oder ultrabeschallt, oder daß man eine , -difunktionelle Verbindung mit mindestens 14 C-Atomen in an sich bekannter Weise mit 1 bis 2 Mol einer Verbindung mit wenigstens 2 polaren funktionellen Gruppen und einem carbocyclischen oder heterocyclischen, mindestens fünfgliedrigen Ring, in der mindestens eine polare funktionelle Gruppe mit einer der Endgruppen der L, -difunktionellen Verbindung unter Ausbildung einer kovalenten Bindung zu reagieren vermag, umsetzt, das Umsetzungsprodukt in Wasser suspendiert und die Suspension intensiv rührt oder ultrabeschallt.
  12. 12. Verfahren zur Herstellung von Vesikeln nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vesikelbildenden Komponenten in einer Menge bis zu 10 mg/ml in Wasser suspendiert werden.
  13. 13. Verfahren zur Herstellung von Vesikeln nach Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die vesikelbildenden Komponenten in einer Menge von 10 bis 100 mg/ml in Wasser suspendiert, die Suspension intensiv rührt oder ultrabeschallt und das sich danach bildende klare Gel mit Wasser verdünnt.
  14. 14. Verwendung von Vesikeln nach Ansprüchen 1 bis 10 zu Bildung stabiler wäßriger Lösungen von wasserunlöslichen Verbindungen.
  15. 15. Verwendung von Vesikeln nach Ansprüchen 1 bis 10 zum Einschluß wasserlöslicher Substanzen im Inneren der Vesikel.
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