DE3324045A1 - Lagestabilisierter raumflugkoerper - Google Patents

Lagestabilisierter raumflugkoerper

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DE3324045A1
DE3324045A1 DE19833324045 DE3324045A DE3324045A1 DE 3324045 A1 DE3324045 A1 DE 3324045A1 DE 19833324045 DE19833324045 DE 19833324045 DE 3324045 A DE3324045 A DE 3324045A DE 3324045 A1 DE3324045 A1 DE 3324045A1
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Ernst Dipl.-Math. 8012 Ottobrunn Brüderle
Norbert Dr.rer.nat. 8167 Irschenberg Hennen
Bernd Dipl.-Phys. 8011 Kirchheim Kunkel
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Airbus Defence and Space GmbH
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Messerschmitt Bolkow Blohm AG
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    • G05D1/08Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw
    • G05D1/0808Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description

  • Lagestabilisierter Raumflugkörper
  • Die E'rfindunq betrifft einen lagestabilisierten Raumflugkörper mit einer Einrichtung zur rasterartigen, zweidimensignalen Abtastung eines entfernten Beobachtungsobiektes mittels elektromagnetischer Strahlung.
  • Derartige Raumflugkörper sind bereits etwa als geostationäre Satelliten verwendet worden. Aufgrund ihrer zur Erdrotation synchronen Umlaufbahn scheinen sie über einem bestimmten Punkt der Erde stillzustehen, wobei letztere wegen der Entfernung von ca. 36 000 km zum Satelliten von diesem aus gesehen eine Winkelausdehnung von ca. 180 aufweist. Solche geostationären Satelliten haben oft die Aufgabe, die gesamte Erdoberfläche zur Aufnahme bestimmter Informationen zweidimensional abzutasten. Beispielsweise sollen Gesamtaufnahmen des sichtbaren Teils der Erde durch zeilen- und spaltenweise Aneinanderreihung von Einzelaufnahmen gebildet werden.
  • Die so verwendeten Satelliten sind zum Zwecke der Beibehaltung einer bestimmten Orientierung im Raum lagestabilisiert, wobei hier vor allem drei Konzepte von Bedeutung sind. Dabei handelt es sich einmal um die Spinstabilisierung, wobei der qesm Satellitenkörper ständig um eine senkrecht zu seiner Bahncb<n orientierte Drehachse rotiert. Weiterhin existiert die Möglichkeit der Dreiachsenstabilisierung, die mittels im Satelliten eingebauter rotierender Schwungräder oder mittels in unterschiedliche Raumrichtungen orientierter Schubdüsen erfolgt, und zwar derart, daß der Satellit bezüglich dreier aufeinander senkrecht stehender Raumrichtungen in seiner Lage stabilisiert wird. Als drittes Konzept ist schließlich die sogenannte Dual-Spin-Stabilisierung im Gebrauch, wobei der Satellit aus einem spinstabilisierten, um eine senkrecht zur Bahnebene orientierte Drehachse rotierenden Teil und einem entdrallten, d.h. von der Rotation des spinstabilisierten Teils entkoppelten Teil besteht. Zwischen beiden Teilen ist ein geregelter Entdrallmotor gelagert, der im Falle eines geostationären Erdsatelliten beispielsweise dafür sorgt, daß der entdrallte Teil mit den auf ihm montierten Antennen der Erde immer dieselbe Seite zukehrt.
  • Je nach dem verwendeten Konzept der Lagestabilisierung wird die Abtastung des Beobachtungsobjektes, im Falle eines geostationären Satelliten aJso der Erde, auf unterschiedliche Weise vorgenommen. Bei einem spinstabilisierten Satelliten rotiert das Beobachtungsfenster bzw. im Fall optischer Aufnahmen das Objekt zusammen mit dem Satellitenkörper, so daß das Beobachtungsobjekt nur während eines Bruchteils einer Rotationsperiode ins Blickfeld gerät. Da die Erde von einem gesstetionären Satelliten aus winter einem Winkel von 18° erscheint, steht für die eigentliche Aufnahme demnach nur ein Zwanzigstel einer Rotationsperiode zur Verfügung. Als weiterer Nachteil dieses Stabilisierungskonzepts muß gelten, daß für eine kontinuierliche Funkverbindung zur Bodenstation entwede; Rundstrahlantennen mit verhältnismäßig geringem Gewinn oder aber stark indelnde entdrallte Antennen und Zwischenspeicher verwendet werden müssen. Bei dreiachsenstabilisierten Flugkörpern hingegen werden zur rasterartigen Abtastung des flächenhaft sich darbietenden Beobachtungsobjektes Schwenkspiegel verwendet, die wiederum starke Störmomente zur E'olge haben und damit die Regelung zur exakten Einhaltung einer stabilen Lage bedeutend erschwren. Das klassische Dual-Spin-Konzept mit den Experimenten im entdrallten Teil weist ähnliche Probleme auf.
  • Der i:rfi.ndunq liegt die Aufgabe zugrun1e, einen lagestabilisierten Raumflugkörper der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit dem e; möglich ist, die rastel-artige, zweidimensionale Abtastung eines entfernten Beobachtungsobjektes auf möglichst einfache Weise so durchzuführen, daß keine beweglichen Teiles zu 'it»(jrmomentcln Aiilaß geben, wobei das Beobachtungsobjekt zudem ständig im 5 ichtbereich der Abtasteinrichtung verbleiben soll.
  • Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Raumflugkörper oder der die Abtasteinrichtung tragende 'l'cXil des Raumfugkörpers bezüglich der Verbindungslinie zum Beobachtungsobjekt eine in periodischer Wiederholung hin- und zurücklaufende Schwenkbewegung vorbestimmbarer Amplitude um eine Drehachse ausführt, die senkrecht oder nahezu senkrecht auf der Verbindungslinie zwischen Raumflugkörper und Beobachtungsobjekt steht.
  • Die Erfindung ist anwendbar auf dreiachsenstabilisierte Raumflugkörper sowie solche des Dual-Spin-Typs. Vorgeschlagen wird, daß im ersteren Falle der gesamte Raumflugkörper, im zweiten Falle der entdrallte Teil desselben eine bez. der Verbindungslinie zum Beobachtungsobjekt periodisch hin- und zurücklaufende, quasi oszillierende Schwenkbewegung ausführt.
  • In Anwendung auf einen geostationären Satelliten ergibt sich hierbei, daß die Schwenkbewegung um eine Drehachse erfolgen soll, die senkrecht zur Bahnebene orientiert ist. Während einer Periode der Schwenkbewegung kann das Beobachtungsobjekt, etwa die Erde, zweimal abgetastet werden, nämlich je einmal während der hin- und der rücklaufenden Bewegungsphase. Die Amplitude der Schwenkbewegung wird demnach zweckmäßig so vorgegeben, daß der Winkel, unter dem das Beobachtungsobjekt vom Raumflugkörper aus erscheint, während einer Schwenkperiode jeweils zweimal voll überstrichen wird. In diesem Zusammenhang ist es weiterhin zweckmäßig, die Winkelgeschwindigkeit der Schwenkbewegung, abgesehen von dem Bereich der Umkehrpunkte, während jeder der beiden zu einer Schwenkperiode gehörigen Bewegungsphasen konstant zu halten. Da die Umkehrzeiten sehr klein gemacht werden können, ergibt sich eine quasi kontinuierliche Abtastung.
  • Zur optischen Abtastung beispielsweise der Erde genügt es, daß der Satellit eine fest montierte Optik mitführt, in deren bildseitiger Brennebene parallel zur Drehachse der Schwenkbewegung eine Reihe von für elektromagnetische, insbesondere optische Strahlung empfindlichen Sensorelementen angeordnet ist. Derartige reihenförmig angeordnete Sensorelemente, beispielsweise CCD-Elemente, stehen zur Verfügung und können mehrere tausend Einzelelemente enthalten. Daraus ergibt sich, daß eine hohe Auflösung in der Bildregistrierung erzielbar ist. Die Dauer einer Schwenkperiode ist in weiten Grenzen variabel.
  • Insbesondere bei Anwendung auf dreiachsenstabiliserte Satelliten hat die Erfindung den Vorteil, daß zur Erzeugung der für die periodische Schwenkbewegung erforderlichen, wechselnden Drehmomente weitgehend von bereits im Satelliten vorhandenen Einrichtungen Gebrauch gemacht werden kann. Ist der Satellit beispielsweise mit Hilfe von Schwungrädern dreiachsenstabilisiert, so kann die Schwenkbewegung durch Drehzahlregelung dieser Schwungräder bewirkt werden. Dabei ist hervorzuheben, daß die hierfür bei den einzelnen Schwungrädern erforderlichen Drehimpulsanderungen lediglich im Bereich einiger Prozente liegen, bezogen auf die wegen der ständigen Rotation dieser Schwungräder sowieso vorhandenen Ausgangs-Drehimpulse. Es ist lediglich erforderlich, die Drehzahlen der Schwungräder um diese Ausgangswerte herum in geregelter Weise schwanken zu lassen. Diese Regelung ist mit äußerster Genauigkeit durchführbar, so daß auch die Schwenkbewegungen sehr exakt in vorbestimmter Weise ausgeführt werden können, mit entsprechend günstiger Auswirkung auf die erzielbare Auflösung.
  • Im Falle der Dreiachsenstabilisierung mit Hilfe von Schubdüsen, die in die verschiedenen Raumrichtungen orientiert sind, ist ebenfalls Ine sehr exak t e Fel. nreuiieruncj durch geregelte Betätigung dieser Schubdüsen mit kelinem Impuls bzw.
  • durch geregelten Fluidausstoß möglich.
  • Bei Raumflugkörpern des Dual-Spin-Typs soll der entdrallte Teil die peri od i sehe Schwenkbewegung aus führen, wobei der sowieso vorhandene Entdrallmotor zur Erzeugung der Schwenkbewegung herangezogen wird, der normalerweise dafür zu sorgen hat, daß etwa bei einem geostationären Satelliten eine relative Drehung des entdrallten Teils geyenüber dem rotierenden, spinstabilisierten Teil derart aufrechterhalten wird, daß der entdrallte Teil der Erde immer dieselbe Seite zukehrt. Dazu ist offenbar eine konstante relative Drehzahl erforderlich.
  • Die Erfindung verlangt nunmehr lediglich, daß eine geregelte Schwankung der relativen Drehzahl um diesen Ausgangswert herum zu bewirken ist. Dies geschieht durch entsprechende Regelung des Entdrallmotors.
  • Wie weiter oben schon angedeutet, besteht die Aufgabe eines Raumflugkörpers im allgemeinen nicht nur darin, Informationen aufzunehmen, vielmehr müssen diese Informationen auch an eine Boden- bzw. Empfangsstation zur weiteren Verarbeitung übermittelt werden. Bei spinstabilisierten Satelliten werden dazu gewöhnlich Rundstrahlantennen oder entdrallte Richtantennen sowie zusätzliche Zwischenspeicher verwendet. Dreiachsenstabilisierte Satelliten auf einer geostationären Bahn werden so geregelt, daß sie während eines Umlaufes eine Drehung um die zu ihrer Bahnebene senkrechte Achse vollführen, so daß die fest montierten Antennen immer auf die Bodenstation auf der Erde gerichtet sind. Bei Satelliten vom Dual-Spin-Typ geschieht dasselbe bezüglich des entdrallten Teils. Bei den hier infragestehenden Satelliten bzw. Raumflugkörpern wird zweckmäßigerweise von einem anderen Konzept Gebrauch gemacht: Die Ubertragungseinrichtung zur Übermittluny der durch die Abtastung gewonnenen Informationen an die Empfangsstation besteht im wesentlichen aus einer, insbesondere flächenhaften, Anordnung phasengesteuerter Strahlerelemente, die durch elektronische Strahlschwenkung die Kompensation der periodischen Schwenkbewegung, die der Raumflugkörper bzw. der entdrallte Teil desselben ausführt,bewirkt.
  • Derartige Anordnungen oder Arrays aus einer Vielzahl phasengesteuerter Strahlerelemente, bei denen es sich beispielsweise um Dipolelemente handeln kann, stehen in technisch ausgereifter Form zur Verfügung. Ihre Anwendung im vorliegenden Zusammenhang stellt eine besonders elegante Lösung des Problems dar. Die Strahlerelemente sind so an der Außenseite des Raumflugkörpers anzubringen, daß die Empfangsstation ständig in dem Winkelbereich liegt, der von der schwenkbaren Strahlungskeule überstrichen werden kann, was eine kontinuierliche Datenübertragung ermöglicht.
  • Wenn bisher auch meist auf geostationäre Satelliten Bezug genommen Erde, so ist die Erfindung doch keineswegs auf diese beschränkt. Selbstverständlich kann sie auch bei Raumflugkörpern zum Einsatz kommen, welche für Missionen im interplanetaren Raum bestimmt sind und beispielsweise während des Vorbeifluges an einem Planeten Aufnahmen, möglicherweise in verschiedenen Spektralbereichen, von diesem machen sollen.
  • Schließlich kommen für die Anwendung alle Satelliten und Raumsonden infrage, deren Aufgabe es ist, von vorbestimuten flächenhaften Beobachtungsobjekten bzw. Raumgebieten durch Abtastung in den gewünschten Spektralbereichen wiederholt Aufnahmen zu gewinnen.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Es zeigen in schematischer Weise: Figur 1 einen geostationären Satelliten in seiner Umlaufbahn; Figur 2 eine interplanetare Raumsonde heim Vorbei flug an einem Planeten; Figur 3 ein Diagramm der Winkelgeschwindigkeit der periodischen Schwenkbewegung in Abhängigkeit von der Zeit; Figur 4 eine Anordnung von Schwungrädern zur Lagestabilisierung und Erzeugung der periodischen Schwenkbewegung in einem (nicht dargestellten) dreiachsenstabilisierten Raumflugkörper.
  • Gemäß Fig.1 befindet sich ein als geostationärer Satellit eingesetzter Raumflugkörper 1 auf seiner nahezu kreisförmigen Umlaufbahn 2 um die Erde 3. Die Größen- und Abstandsverhältnisse sind hierbei selbstverständlich nicht maßstäblich wiedergegeben. Die Umlaufbahn 2 fällt in etwa mit der Äquatorebene zusammen. Dcr geostationäre Satellit 1 ist in der Weise dreiachsenstabilisiert, daß er während eines ganzen Umlaufes eine volle Drehung um eine auf der Bahnebene der Umlaufbahn 2 senkrecht stehende Drehachse 4 vollführt. Die Erde 3 erscheint vom Satelliten 1 aus ständig unter einem Winkel Ä . Gemäß der Erfindung soll der Satellit 1 nun bezglich seiner Verbindungslinie 5 zum Erdmittelpunkt, welche die Nullage darstellt, eine periodische, hin- und zurücklaufende Schwenkbewegung ausführen, die zumindest den Winkel g überstreicht und nur in den Umkehrbereichen zu beiden Seiten um kleine Zusatzwinkel über diesen hinausreicht. Wenn sich der Satellit 1 bezüglich dieser Schwenkbewegung gerade in seiner Nullage befindet, weist das nicht dargestellte Beobachtungsfenster, in dem beispielsweise ein Objektiv angeordnet ist, in Richtung der Verbindungslinie 5. In der bildseitigen Brennebene dieses Objektivs kann sich eine (nicht dargestellte) parallel zur Drehachse 4 orientierte Reihe von optischen Sensorelementen befinden. Dabei enthält diese Reihe zweckmäßig gerade so viele Sensorelemente, daß die Erde in ihrer vollen Nord-Süd-Ausdehnung, ebenfalls in etwa einem Winkelbereich J entsprechend, überstrichen werden kann.
  • In Fig.2 ist in stark schematisierter Weise und unter erheblicher Verzerrung der Größen- und Entfernungsverhältnisse eine Raumsonde 6 dargestellt, die auf ihrer Flugbahn 7 in einiger Entfernung an einem Planeten 8 vorbeizieht. Dieser erscheint von der Sonde aus unter einem Winkel ß', ', der allerdings mit zunehmender Annäherung ebenfalls zunimmt, ein Maximum durchläuft, um danach wieder abzunehmen. Hier wäre es eventuell zweckmäßig, und zwar dann, wenn der Planet über eine längere Zeitspanne hinweg beobachtet werden soll, den Schwenkbereich der Sonde in Abhängigkeit von der zeitlichen Veränderung des Winkels ' variabel zu gestalten. Analog zum Fall der Fig. 1 ist hier gemäß der Erfindung ebenfalls vorgesehen, daß die Sonde 6 bezüglich der Verbindungslinie 9 zum Planetenmittelpunkt eine periodisch hin- und zurücklaufende Schwenkbewegung um eine Drehachse 6 ausführt, die auf der durch die Bahntangente und den Planetenmittelpunkt gegebenen Ebene senkrecht steht. Die Orientierung der beispielsweise dreiachsenstabilisierten Sonde 6 ist auf bekannte Weise so zu regeln, daß die als Referenz dienende Null- bzw. Mittellage der Schwenkbewegung stets mit der Verbindungslinie 9 zwischen Sonde 6 und Mittelpunkt des Planeten 8 zusammenfällt. Auch hier ist das Beobachtungsfenster bzw. das zur Abbildung benötigte Objektiv in der Nullage in Richtung der Verbindungslinie 9 orientiert.
  • In Fig.3 ist ein möglicher Verlauf der Winkelgeschwindigkeit # der Schwenkbewegung über der Zeit t dargestellt. Dabei ist die Winkelgeschwindigkeit # während eines beträchtlichen Teils, nämlich 2 # t, der Schwenkperiode T konstant (z.B, bis 10-7 grd/sec), und zwar während einer Zeit # t bei einem positiven Wert und anschließend nach Durchlaufen einer Umkehrphase bei einem gleich großen negativen Wert. Dic Zeit # t entspricht dabei dem Schwenkwinkel ß, der gerade zum Erfassen der gesamten Breite des Beobachtungsobjektes ausreicht. Hieran schließt sich zu beiden Seitne eine Umkehrphase an, innerhalb der die Winkelgeschwindigkeit sehr schnell auf Null gebracht und die Schwenkrichtung umgekehrt wird. Der in ii <J (Jt 7<' c-jt ( te V@ Ver f tt< ç (i(1' W@ tlkF 1 <j<:etw 1 wlrl i rjkeit # über der Zeit t ist jedoch nicht zwingend, alle@d ist es durchaus zweckmäßig, das gesamter Beobachtunngsobjekt nilt konstanter Winkelgeschwindigkeit zu überstreichen, auch W(jnn (s eine gewölbte, etwa kugelförmige Oberfläche aufweist.
  • In Fig.4 ist eine Anordnung von zwei hinsichtlich ihrer Drehachsen 14, 15 V-förmig orientierten Schwungrädern 10, 11 darcgestcllt. Als Bezugssystem sind noch drei senkrecht aufeinanderstehende Achsen, nämlich die Rollachse 12, die Gierachse 13 sowie die mit der Drehachse 4 der Schwenkbewegung identische Nickachse dargestellt. Die Drehachsen 14, 15 der beiden Schwungräder 10, 11 liegen in einer Ebene 16, die die Nick- bzw. Drehachse 4 enthält und um diese um einen Winkel CX gegenüber der Rollachse 12 verdreht ist. Gegenüber der Nick- bzw. Drehachse 4 sind die Drehachse 14, 15 jeweils um einen Winkel X in entgegengesetzter Richtung geneigt. Mit diesen beiden Schwungrädern 10, 11 in der gegebenen Anordnung ist es zunächst möylich, auf bekanntem Wege eine Dreiachsenstabiliserung um die Roll-, Gier- sowie Nickachse zu erreichen. Ein geostationärer Satellit, dessen Flugbahn in Richtung der Rollachse 12 orientiert ist, ist normalerweise in einer Lage stabilisiert, in der er, abgesehen von einer sehr langsamen Drehung um die Nick- bzw. Drehachse 4 innerhalb eines Tages sowie von Korrekturdrehungen zur Aus regelung von Störungen, keine weiteren Drehungen ausführt. Mit der dargestellten Anordnung zweier Schwungräder 10, 11 ist es nun ohne weiteres möglich, den Satelliten zu einer sehr exakt reegulierbaren periodischen Schwenkbewegung zu veranlassen.
  • hierzu ist davon auszugehen, daß die Schwungräder 10, 11 im dreiachsenstabilisierten Zustand mit jeweils der gleichen Winkelgeschwindigkeit in den durch die Pfeile gegebenen Drehricl-ltungen uni die Achsen 14, 15 rotieren. Es ergibt sich dann ein resultierender Drehimpulsvektor, der in der Drehachse 4 liegt, mit gegenüber der dargestellten Achsenorientierung umgekehrter Richtung. Dieser Drehimpulsvektor kann nun um entsprechende Beträge vergrößert oder verkleinert werden, und zwar dadurch, daß die Drehzahl der beiden Schwungräder 10, 11 jeweils um dieselben Beträge entweder erhöht oder vermindert werden. Die dadurch erzeugten zusätzlichen Drehimpuls-Differenzvektoren wirken sich in entsprechend umgekehrten Schwenkbewegungen des Satelliten um die Drehachse 4 aus.
  • - L e e r s e i t e -

Claims (8)

  1. Lagestabilisierter Raumflugkörper Patentansprüche 1. Lagestabilisierter Raumflugkörper mit einer Einrichtung zur-rasterartigen, zweidimensionalen Abtastung eines entfernten Beohachtungsobjektes mittels elektromagnetischer Strahlung, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Raumflugkörper (1, 6) oder der die Abtasteinrichtung tragende Teil des Raumflugkörpers bezüglich der Verbindungslinie (9) zum Beobachtungsobjekt (3, 8) eine in periodischer Wiederholung hin- und zurücklaufende Schwenkbewegung vorbestimmbarer Amplitude um eine Drehachse (4) ausführt, die senkrecht oder nahezu senkrecht auf der Verbindungslinie zwischen Raumflugkörper (1, 6) und Beobachtungsobjekt (3, 8) steht.
  2. 2. Raumflugkörper nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Schwenkbewegung außer im Bereich der Umkehrpunkte mit möglichst konstanter Winkelgeschwindigkeit W erfolgt.
  3. 3. Raumflugkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Amplitude der Schwenkbewcßgung nach Maßgabe des Winkels (ß, ß') einstellbar ist, unter dem das Beobachtungsobjekt (3, 8) vom Raumflugkörper (1, 6) aus erscheint.
  4. 4. Raumflugkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Abtasteinrichtung eine parallel zur Drehachse (4) angeordnete Reihe von für elektromagnetische Strahlung empfindlichen Sensorelementen enthält.
  5. 5. Raumflugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Schwenkbewegung bei einem durch Schwungräder (10, 11) dreiachsenstabilisierten Raumflugkörper durch Drehzahlregelung der Schwungräder bewirkt wird.
  6. 6. Raumflugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Schwenkbewegung bei einem durch Schubdüsen dreiachsenstabilisierten Raumflugkörper durch geregelte Betätigung der Schubdüsen bewirkt wird.
  7. 7. Raumflugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß bei einem aus einem spinstabilisierten und einem entdrallten Teil bestehenden Raumflugkörper (Dual Spin-Stabilisierung) der entdrallte Teil die Schwenkbewegung mittels Regelung eines die beiden Teile verbindenden Entdrallmotors ausführt.
  8. 8. Raumflugkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Raumflugkörper nehen der Abtasteinrichtung eine Ubertragungse nrichtunq zur Übermittlung tlcr durch cii e Abtastung gewonnenen Informationen an ei nu Empfangsstation mitführt, dadurch g e k e n ri z e i c h n e t , daß die Übertragungseinrichtung eine Anordnung phasengesteuerter Strahlerelemente enthält, die durch elektronische Strahlschwenkung die Kompensation der Schwenkbewegugn bewirkt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0245714A2 (de) * 1986-05-09 1987-11-19 Richard Arthur Halavais Einzelpunkt-Ortungssystem
CN106324829A (zh) * 2016-10-13 2017-01-11 中国科学院上海技术物理研究所 一种集成化空间精密两维扫描机构

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