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Belag für Antriebs- und Umlenktrommeln in Gurt-Förderanlagen
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Die Erfindung bezieht sich auf aus Gummi oder gummiahnlichem elastischen
Kunststoff mit Verstärkungseinlagen hergestellte Beläge für Antriebs- und Umlenktrommeln
in Gurt-Förderanlagen.
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Es ist in der Fordertechnik allgemein geübte Praxis, die metallischen
Antriebs- und auch die Umlenktrommeln mit Belägen aus einem elastomeren Werkstoff
wie Gummi oder Kunststoff zu versehen, um einmal gleichbleibende Reibwerte auch
unter wechselnden Antriebsverhältnissen zu gewährleisten und zum anderen die Lage
des umlaufenden Föärdergurtes zu stabilisieren und weiterhin Verschmutzungen der
Trommeloberflächen durch anhaftende Fördergutreste vorzubeugen. Gegenüber dem zwar
zuverlässig haltbaren und dauerhaften, in der Herstellung aber umstAndlichen und
schwierigen Aufvulkanisieren oder Aufkleben hat es nicht an Versuchen zu einem abnehmbaren
Anbringen der Beläge mit der Möglichkeit des vereinfachten Auswechselns im Bedarfsfalle
gefehlt. Als besondere Schwierigkeit stellte sich dabei die zuverlässige Befestigung
der Belagsenden gegen die ständige Gefahr des Loswalkens unter der Wirkung der auf
den umschlingenden Gurt übertragenen Antriebsschubkraft heraus. Nach einem bekannten
Vorschlag (deutsche Offenlegungsschrift 2 726 585) wird der durch Gewebeeinlagen
verstärkte Gummibelag mit Hilfe von ihrerseits an dem Trommelmantel verschraubten
Federstahl schienen mit der Antriebstrommel verbunden. Diese Verbindungsart mißt
den Federstahlschienen und ihrer Befestigung die gesamte Bela-
stung
aus dem Obergang der Antriebskrafte auf den Fördergurt zu. Begünstigt durch den
vergleichsweise biegeweichen Mehrschichtenaufbau des Belages kann es infolgedessen
unter Fliehkrafteinwirkung zu ortlichem Abheben des Belages und daraus resultierenden
nachteiligen Walkbewegungen kommen. Eine gewisse Einschränkung in den Einsatzmöglichkeiten
der bekannten Belage liegt außerdem auch noch darin, daß die Anordnung der Belagsenden
innerhalb der Verbindung besonders auf die Drehrichtung der Antriebstrommel abzustimmen
ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, mit einer neuartigen
Aufbauanordnung des Belages seine ganzflachige, gegen jede Neigung zu Walkbewegungen
sichere Befestigung auf der Trommel mit einem gleichmäßigen und ausgeglichenen Kraftübergang
auf den umlaufenden Fördergurt zu ermöglichen und in weiterer Folge die Führung
des Gurtes über den gesamten Umschlingungsbogen ohne Rücksicht auf die Verteilung
des aufgegebenen Fördergutes zu stabilisieren. Diese Aufgabe wird für Trommelbeläge
der eingangs genannten Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß sie mit unter
Einhalten von Zugspannungen in die VerstArkungseinlagen in Umfangsrichtung gegeneinander
gezogenen Enden reibschlüssig haftend abnehmbar auf dem Trommelmantel angebracht
sind, wobei die Beläge gemäß einem wichtigen Teilmerkmal aus einem beidseitig mit
Gummi oder Kunststoff in haftender Bindung beschichteten Stahl-oder ähnlichen Metallblech
hergestellt sind. Zweckmäßig weist die dem umschlingenden Fördergurt zugekehrte
äußere Gummi- bzw. Kunststoffschicht auf dem Verstärkungsblech eine einem Mehrfachen
der dem Trommelmantel zugekehrten inneren Schicht entsprechende Schichtdicke auf,
während die Schichtstärke des Bleches selbst in einer höchstens der aufliegenden
inneren Gummi- bzw. Kunststoffschicht entsprechenden Größenordnung bemessen ist.
Unterschiede sollten auch in der Härteeinstellung der Beschichtungen auf beiden
Seiten der Verstärkungseinlagen bestehen, und zwar in der Weise, daß die äußere
Schicht mit einer höheren Werkstoffhärte als die innere Schicht eingestellt ist.
Schließlich kann der Belag im ganzen auch aus mehreren in Axialrichtung der Trommel
aufeinanderfolgenden Abschnitten zusammengesetzt sein, damit er sich der ungleichmäßigen
Zugkraftverteilung Uber den Gurtquerschnitt durch Verformen der Gummischichten anpassen
und damit er bei ungleich-
mäßigem Verschleiß sektionsweise erneuert
werden kann.
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Die Erfindung macht ein einfaches und schnelles Aufbringen der Belage
auf die Trommeln möglich, so daß die unvermeidbaren Ausfallzeiten der Förderanlage
für die Dauer der Montage wesentlich gekürzt werden können. Da auch keine besonderen
vorbereitenden Maßnahmen getroffen zu werden brauchen, fällt der gesamte Arbeitsaufwand
nur vergleichsweise gering aus. Die gebrauchsfertig aufgebrachten und verspannten
Beläge umschließen den Trommelmantel unter Ausübung radial gerichteter Druckkräfte
mit reibschlüssiger Haftung in allen Umfangsbereichen gleichmäßig anliegend. Es
ist daher nicht nur die Verbindungsstelle zwischen den aneinanderstoßenden Belagsendkanten
von zusätzlichen Umfangszugspannungen aus dem Drehmoment der angetriebenen Trommel
praktisch vollständig entlastet, sondern es werden auch die Schubkräfte auf den
Gurt über die gesamte Fläche des umschlungenen Bogenabsthnittes schonend und ohne
örtlich auftretende Spannungsspitzen übertragen. Der Gurt erhält dadurch beim Umlauf
um die Trommel eine in sich zwar elastisch nachgiebiege, in ihrer Ausrichtung zu
dem Trommelkörper aber von äußeren Einwirkungen unbeeinflußte festliegende Unterlage,
die ihrerseits wiederum stabilisierend auf den Gurtumlauf zurückwirkt.
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Das für den einwandfreien Sitz der neuartigen Beläge wichtige Zusammenziehen
ihrer Enden gegeneinander wird wesentlich gefördert, wenn nach weiteren Teilmerkmalen
der Erfindung an den Belagsenden jeweils die Absch-lußkante bildende Versteifungsleisten
fest angebracht oder aber stattdessen die Enden falzartig gefaltet sind.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung ist: Fig. 1 die Seitenansicht einer
mit einem neuartigen Belag bekleideten Antriebstrommel einer Fördergurtanlage in
Teilschnittdarstellung und Fig. 2 bis 4 Querschnitte durch die Endverbindung des
Trommelbelages nach Fig. 1 in verschiedenen Ausführungsformen in vergrößertem Maßstab.
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Die in Fig. 1 isoliert von der zugehörigen Gurt-Förderanlage gezeichnete
Trommel 4 ist in an sich bekannter Weise als zylindrischer Drehkörper z.B. aus Stahlguß
oder Stahlblech mit Lagerzapfen 14 hergestellt und über die ganze Breite ihres von
dem nicht weiter dargestellten Fördergurt umschlungenen Mantels mit einem elastisch
verformbaren Belag 5 umkleidet.
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Der Belag 5 ist dreischichtig aus eine die Verstarkungseinlage bildenden
Stahlblech 15 und beiderseits auf dieses aufgebrachten und haftend damit verbundenen
Gummischichten, einer der Trommel 4 zugekehrten Innenschicht 25 und einer dem Fördergurt
zugekehrten Außenschicht 35, aufgebaut. Die Außenschicht 35, die in bekannter Weise
mit einer eingeformten oder nachtriglich eingeschnittenen Profilierung zum besseren
Abführen von Wasser versehen sein kann, ist mit deutlich größerer, etwa dem Drei-
bis Zehnfachen der Schlchtstärke der Innenschicht 25 ausgebildet, während diese
wiederum nur höchstens das Dreifache der Schichtstärke des Stahlbleches 15-aufweist.
Die verhältnismäßig geringe Material stärke des Stahlbleches 15, die in der Größenordnung
von 1 mm bis 2 mm bemessen sein kann, beläßt dem fertig aufgebauten Belag 5 angesichts
der üblichen Trommeldurchmesser ausreichende Biegsamkeit, um sich ohne Schwierigkeiten
dem gekrümmten Trommelmantel anzupassen. Mit der Trennungslinie 8 ist die Möglichkeit
der axialen Unterteilung des Belages 5 angedeutet.
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Gemäß der Darstellung in Fig. 2 sind auf das Stahlblech 15 in den
Endbereichen des Belages 5 die Abschlußkanten bildende und gleichzeitig versteifende
Stahl leisten 6 aufgesetzt und beispielsweise durch Schweißung fest damit verbunden.
In der Gegenüberstellung beider Enden werden in Gewindelöcher 16 in den Stahl leisten
6 Spannelemente 7 mit Rechts- und Linksgewinde eingesetzt. mit deren Hilfe die Belagsenden
zum Spannen des Belages zusammengezogen werden können. Die noch verbleibende offene
Fuge zwischen den Enden stört beim Umlaufen des Fördergurtes nicht.
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Die perspektivisch erweitere Darstellung in Fig. 3 veranschaulicht
eine andere Möglichkeit zum Verspannen der Belagsenden. Die auf das
Stahlblech
15 aufgesetzten Versteifungsleisten 6 ergänzen einander in diesem Falle zu einem
Schwalbenschwanz-Querschnitt, der nach Zusammenziehen beider Enden mit Hilfe einer
nicht gezeichneten Spannklaue oder einer zweckdienlichen anderen Vorrichtung von
einem in Radialrichtung aufgeschobenen Klemmstück 9 mit Gummiauflage 19 übergriffen
und zusammengehalten wird. Eine ähnliche Befestigungsart zeigt die Darstellung in
Fig. 4, wobei im Unterschied zu Fig. 3 aber von falzartig zurückgefalteten Stahlblechenden
ausgegangen wird. Die in Radialrichtung angehobene Anordnung des wiederum mit einer
Gummiauflage 19 abgedeckten Klemmstückes 9 macht dessen Abstützung nach innen gegen
den Trommelmantel 4 mit Hilfe einer Gummifußleiste 29 notwendig. Die Querschnittszeichnung
läßt die Ausbildung der inneren Schicht 25 mit eingeformten Axialriefen 26 erkennen.
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- L e e r s e i t e -