-
-
Zwischenabzug für die Verlegung von Kabeln großer Länge
-
Die Erfindung betrifft einen Zwischenabzug für die Verlegung von Kabeln
großer Länge mit einer radförmigen Antriebs- und Führungseinrichtung.
-
Aus der DE-OS 30 19 667 ist ein derartiger Zwischenabzug bekannt,
bei dem ein durch Motorkraft angetriebenes Zwischenabzugsrad zwischen freilaufenden
Umlenkrädern zur Führung und Umlenkung des Kabels so angeordnet ist, daß die zur
Kraftübertragung benötigte Umschlingung durch das Kabel gegeben ist und daß die
vom Zwischenabzugsrad übertragene Zugkraft durch die am Kabel wirkende Zugkraft
steuerbar ist. Dieser Aufbau mit mehreren Umlenkrädern erfordert naturgemäß einen
relativ großen Raum, so daß der Einsatz in beengten Kabelschächten mitunter Probleme
aufwirft.
-
Die Handlichkeit und das Gewicht spielen nun bei derartigen Einsatzbedingungen
eine große Rolle, so daß sich für vorliegende Erfindung die Aufgabe ergibt, einen
Zwischenabzug zu schaffen, der sich durch geringes Gewicht, geringe Abmessungen,
bei möglichst vielen Freiheitsgraden bezüglich des Einsatzes in einenLKabelschacht
auszeichnet. Die gestellte Aufgabe wird nun mit einem Zwischenabzug der eingangs
erläuterten Art dadurch gelöst, daß ein einziges vom Kabel umschlungenes und durch
eine Steuerung geregeltes Antriebsrad sowohl als Führungs- als auch als Antriebseinrichtung
vorgesehen und an einem Spannstempel mit Hilfe einer Klemmvorrichtung angeordnet
ist und daß ein Signalgeber für
das Erkennen der Längsbewegung des
Kabels und zur Steuerung des Antriebs je nach Abzugsrichtung und Abzugswinkel schwenkbar
angeordnet ist.
-
Der Zwischenabzug gemäß der Erfindung ist besonders für das Verlegen
von stauchempfindlichen, dünnen und mäßig zugkraftbelastbaren Kabeln geeignet. Dabei
ist von großer Bedeutung, daß die auf das einzuziehende Kabel wirkende Zugkraft
den Jeweiligen Bedingungen während des Verlegevorganges anpaßbar sein muß. Der Zwischenabzug
gemäß der Erfindung ist nun besonders bei Einsatz in Kabelschächten und sonstigen
beengten Verhältnissen einsetzbar, da er infolge seines geringen Gewichtes, seiner
geringen Abmessungen und seiner variablen Einsatzmöglichkeiten handlich zu montieren
ist.
-
Dieser Zwischenabzug besteht nun aus einem einzigen Antriebsrad, das
vom zu verlegenden Kabel Je nach Verlegerichtung verschieden weit, Jedoch mehr als
1800 umschlungen wird. Das Antriebsrad, ueber welches die erforderliche Zugkraft
auf das Kabel übertragen wird, dient gleichzeitig als Führungselement und wird von
einem Signalgeber gesteuert. Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt auch darin,
daß der Signalgeber je nach Abzugsrichtung schwenkbar ist, und somit Jedem Abzugswinkel
angepaßt werden kann. Der Signalgeber liegt z.B. federnd am abgehenden Teil des
Kabels an, ermittelt die Laufgeschwindigkeit des Kabels und steuert in entsprechender
Weise den Lauf des Antriebes.
-
Durch die Schwenkbarkeit des Signalgebers kann auch ohne weiteren
Montagewechsel ein Kabel in Vor- und Rückl aufrichtung mit der gleichen Regeleinrichtung
bewegt werden. Der Antrieb sowie das Antriebsrad sind auf dem Spannstempel, der
dem Einspannen der gesamten Anordnung dient, in Längsrichtung wie in Drehrichtung
verschiebbar angeordnet, so daß große Freiheitsgrade für die Montage gegeben sind.
-
Die Erfindung wird nun anhand von zwei Figuren näher erläutert.
-
Figur 1 zeigt in einer Ansicht senkrecht zur Verlegerichtung den Zwischenabzug,
der in einem Kabelschacht verspannt ist.
-
Figur 2 zeigt die gleiche Anordnung, Jedoch aus der Verlegerichtung
gesehen.
-
In Figur 1 wird der Einsatz eines Zwischenabzuges gemäß der Erfindung
erläutert, wobei der Einfachheit halber zunächst zwei Fälle7 eine Geradeausverlegung
und eine Verlegung mit Änderung des Verlaufes von 900, dargestellt sind. Anhand
eines dritten Beispiels wird erläutert, daß mit Hilfe dieses Zwischenabzuges auch
ohne Zusatzmontage oder Positionswechsel des Zwischenabzuges ein Vor- und Rücklauf
des Kabels mit gleicher Regelung der zujübertragenden Zugkräfte möglich ist und
zwar unabhängig von der jeweils gewählten Abzugsrichtung bzw.
-
dem Abzugswinkel. Der Zwischenabzug selbst besteht aus einem einzigen,
durch eine Steuerung' geregelten AntriebsFad 1, einem Spannstempel 2 mit uielen
Freiheitsgraden zur Befestigung bzw. Verankerung und aus einem Signalgeber 3, der
in verschiedene Richtungen zur Abtastung des abgehenden Kabelstückes 4 schwenkbar
angeordnet ist. Über diesen Signalgeber erfolgt die Steuerung des Antriebes. Der
Spannstempel 2, der in seiner Länge veränderbar ist, ist hier zwischen zwei Seitenwänden
10 eines Kabelschachtes eingespannt. Auf diesem Spannstempel 2 ist der Antrieb mit
seinem Antriebsrad 1 in Posnition gebracht und auf seinem Umfang von einem Kabel
h" -4, bzw. 4" -4' umschlungen. Das ankommende Kabel ;4n umgibt also das Antriebsrad
1 und verläßt es nach einer Umschlingung in gleicher Richtung. Der Jeweils am abgehenden
Stück des Kabels 4 federnd angeleg-
te Signalgeber 3 fühlt die Geschwindigkeit
des abgehenden Kabels 4 ab und gibt ein entsprechendes Signal an die Steuerung des
Antriebs weiter. Dieser Antrieb wird je nach Signal beschleunigt oder gebremst,
so daß dementsprechend das umschlungene Kabel beschleunigt oder gebremst wird. Bei
dem soeben beschriebenen Fall der Geradeausverlegung des Kabels 4'1 -4 beträgt der
Abzugs-bzw. Umschlingungswinkel(9) 3600.
-
In der Figur 1 ist nun als zweiter Fallen gestrichelter Weise angedeutet,
wie das Kabel 4n -4' im Zwischenabzug geführt wird, wenn die Abzugsrichtung des
Kabels 4' um 900 von der Richtung des ankommenden Kabels 4 abweicht. Für die nötige
Kraftübertragung vom Antriebsrad 1 auf das Kabel 4"-4' reicht es jedoch nicht aus,
wenn das Kabel praktisch nur mit einer Umschlingung von 900 am Antriebsrad 1 eingeführt
wird. So wird das Kabel 4"-4' nun um das Antriebsrad 1 soweit herumgeschlungen,
bis die geforderte Richtungsänderung wieder erreicht wird. Bei diesem Beispiel ergibt
sich somit ein Abzugswinkel von 450° (3600 + 90°). Erfindungsgemäß läßt sich der
Signalgeber 3' in der Position des abgehenden Teils des Kabels 4' einschwenken.
Weitere Vorkehrungen sind nicht mehr zu treffen.
-
Der Rücklauf des Kabels mit gleichen Bedingungen, gleich aus welcher
Winkelposition heraus, läßt sich in einfacher Weise lediglich durch Umschwenken
des Signal gebers D" durchführen. Der Signalgeber ist in der Figur 1 jeweils stellvertretend
für andere Möglichkeiten als Rad oder Rolle mit angekoppeltem Drehimpulsgeber dargestellt.
Nach dem Anlauf des Kabels wird vom Signalgeber die Geschwindigkeit ermittelt und
der Drehimpulsgeber gibt an die Regelung des Antriebs entsprechende Signale, so
daß nun das Antriebsrad 1 in Bewegung gesetzt wird. Durch das Anziehen des Kabels
am
Ende wird es in der Nut des Antriebsrades 1 schlUssig angezogen, so daß die erforderliche
Abzugskraft übertragen werden kann. Bei Stillstand des Kabels wird das Antriebsrad
1 sofort angehalten. Der Vorgang vollzi-eht sich schließlich beim nächsten Einzugsschritt
selbständig in der gleichen Weise.
-
Die Art des Kabelabtastens bezüglich der Längsbewegung beim Verlegevorgang
ist prinzipiell nicht ausschlaggebend. So kann beispielsweise auch eine berührungslose
Abtastung, z.B. mit einem optischen System, erfolgen.
-
Die Figur 2 zeigt den Zwischenabzug in Verlegerichtung des Kabels
und läßt erkennen, daß das Antriebsrad 1 eine umlaufende Nut 12 aufweist, in der
das Kabel 4n-4 geführt wird. Die Nut 12, die u.U. mit einem griffigen Material belegt
werden kann, ist so breit, daß das Kabel nebeneinander geführt werden kann, wie
es bei dem vorher erläuterten Einsatzfall bereits beschrieben wurde. Weiterhin ist
die Klemmvorrichtung 5 dargestellt, mit deren Hilfe der Antrieb 11 und damit das
Antriebsrad 1 beliebig festlegbar ist, da die Anordnung sowohl entlang des Spannstempels
2 in Richtung des Doppelpfeiles 6 oder in Drehrichtung nach dem Doppelpfeil-8 bewegt
und arretiert werden kann. Außerdem ist der Spannstempel 2 in seiner Länge in Richtung
der Pfeile 7 veränderbar, so daß er-sich den Gegebenheiten der Kabelschächte anpassen
läßt, wobei sowohl ein senkrechter, als auch ein waagrechter Einbau möglich ist.
Durch diese vielfältigen Montagestellungen läßt sich der handliche Zwischenabzug
gemäß der Erfindung in äußerst beengten und ungünstigen Verhältnissen einsetzen.
-
12 Patentansprüche 2 Figuren
- Leerseite -