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Industrieroboter
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Beschreibung, Industrie roboter Die Erfindung betrifft einen Industrieroboter
gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Industrieroboter bestehen im wesentlichen aus mindestens einem beweglichen,
mechanischen Gelenkarm mit mehreren beweglichen Armteilen und einem Handteil, sowie
den nötigen Mitteln zum Antrieb und zur Bewegungssteuerung dieser Teile. Die Roboter
werden verwendet als Automaten zur Ausführung von Arbeiten wie Punktschweissen,
Metall-Lackierung, Montage usw., speziell dort, wo die Arbeitsbedingungen für den
Menschen direkt gesundheitsschädlich oder zu monoton sind.
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Der Antrieb der bekannt gewordenen Industrieroboter erfolgt zum grössten
Teil mittels hydraulischer oder pneumatischer, elektrisch gesteuerter Antriebe,
welche Kolbenmotoren mit linear oder drehend bewegliche Kolben aufweisen. Weniger
häufig werden Antriebe mit Schrittmotoren oder elektrischen Servomotoren verwendet.
Die Motoren stehen nicht fest, sondern sind auf den einzelnen Armteilen montiert,
jeweils ein Motor pro Relativbewegung zwischen zwei benachbarten Armteilen. Die
hydraulischen oder pneumatischen Motoren weisen die Vorteile kleinen Gewichtes im
Verhältnis zur erzielten Leistung auf, haben aber die Nachteile, dass sie genau
gearbeitete Teile erfordern, ferner dass sie ein besonderes Hydraulik- bzw.
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Pneumatik-Drucksystem erfordern, was besonders für kleinere Anlagen,
wie sie z.B. in der Feinmechanik-Montage benötigt werden, wirtschaftlich ungünstig
ist. Elektrische Servo-Antriebe oder Schrittmotoren haben die Nachteile des relativ
grossen Gewichtes, welche Gewichte bei den Armteil-Bewegungen mitzubewegen sind,
ferner generell den Nachteil eines relativ schlechten Leistungs-Gewicht-Verhältnisses.
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Für Roboter rnt wenig, also z.B. höchstens zwei Armteilen sind auch
direkt zwischen den Armteilen wirkende Seilzüge verwendet worden, welche durch feststehende
Motoren angetrieben werden.
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Die Nachteile sind, dass die Seilzüge ausserhalb der Armteile angebracht
sind und stören können, dass ferner die Seil kräfte gross, die Seile dick und die
Krümmungsradien von Seil rollen ebenfalls gross sein müssen, und dass ferner die
Positioniergenauigkeit der Armteile relativ gering ist und schliesslich, dass die
mögliche relative Winkelbewegung zwischen zwei Armteilen relativ klein ist.
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Beim erfindungsgemässen Industrieroboter sind diese Nachteile vermieden.
Er besteht aus einem gegliederten Gelenkarm, bei welchem die einzelnen Armteile
ausgeprägte Längsachsen aufweisen, in Längsrichtung aneinandergereiht und über Gelenke
miteinander verbunden sind. Ein erster, schulterseitiger Armteil ist über ein Schultergelenk
bei der Schulter mit dem feststehenden Teil des Industrieroboters verbunden, und
der letzte der aneinandergereihten Armteile, mit handseitigem Armteil bezeichnet,
ein mit Handteil bezeichnetes Manipulierorgan trägt, wobei die einzelnen Armteile
sowie der Handteil durch Antriebsmittel und Steuermittel bewegbar und steuerbar
sind.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen einfachen, leichten und relativ wenig
aufwendigen Industrieroboter zu schaffen, der die vorstehend beschriebenen Nachteile
der bekannten Roboter vermeidet.
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Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die im Patentanspruch
1 beschriebenen Massnahmen und Merkmale gelöst.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren erläutert.
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Es zeigen: Fig 1 ein Beispiel des erfindungsgemässen Industrieroboters
in vereinfachter Blockschemaform Fig 2 einen vergrösserten Teilausschnitt TA aus
Fig 1 in einem Längsschnitt, bei gleichgerichteten und unverdrehten Armteilen bzw.
Schnitt EE von Fig 4 Fig 3 eine Ansicht des gleichen Teilausschnittes TA in gleicher
Projektion wie Fig 2 bzw. Ansicht F gemäss Fig 4 Fig 4 einen Längsschnitt des gleichen
Teilausschnittes TA mit Schnittlinie D - D von Fig 2 Fig 5 eine Ansicht G von Fig
2 Fig 6 einen Querschnitt, senkrecht zur Längsachse mit Schnittlinie A - A von Fig
2 Fig 7 einen Querschnitt B - B von Fig 2 Fig 8 einen Querschnitt C - C von Fig
2
Fig 9 einen vergrösserten Teilausschnitt TB von Fig 4 unter Weglassung
der äusseren Armteile als Schnitt I - I von Fig 10 Fig 10 den gleichen Teilausschnitt
wie Fig 9 in einem Schnitt H - H von Fig 9 Fig 11 einen Querschnitt K - K von Fig
10 Fig 12 einzelne Teile aus Fig 9, jedoch mit Verdrehung, in perspektivischer Darstellung
Fig 13 einen Grundriss der Verdrehungswinkel von Fig 12 Fig 14 schematisierte, perspektivische
Darstellungen des Hauptbis 17 teils von Fig 12 Fig 18a, vergrösserte Teil-Darstellung
aus Fig 12 18b Fig 19 das Detail einer Seilführung Fig 20, zwei verschiedene Ausführungsformen
einer Teilgruppe Fig 21 aus Fig 9 bis 11 in vergrösserter, perspektivischer Darstellung
Fig
22 die geometrisch relevanten Teile des Teilausschnittes Tt von Fig 4 in verschiedenen
Winkellagen von zwei benachbarten Armteilen Fig 23 Verlauf der Seil verlängerung
in Funktion der Winkellage von zwei benachbarten Armteilen gemäss Fig 22 Fig 24
einzelne funktionell wichtige Teile aus den Fig 2, 32 Fig 25 und 33 in perspektivischer,
schematisierter Darstellung Fig 26 einen schematis-ierten Plan der Seilführung des
Indus tri eroboters Fig 27 einige Details bis 31 Fig 32 einen Haupt-Blockteil aus
Fig l,und zwar Fig 32 im Grund-Fig 33 riss und Fig 33 in einem Schnitt N-O-P-Q von
Fig 32 Fig 34 ein weiteres Detail im Schnitt und Fig 35 im Grundriss Fig 36 zwei
weitere Ausführungsformen von Bestandteilen des Fig 37 Industrieroboters
Fig
38 eine Teil-Darstellung aus Fig 24 oder 25 zur Erläuterung der am Seil wirkenden
Kräfte Fig 39 zwei verschiedene Ausführungsformen des Handteils Fig 40 Fig 41 zwei
weitere Ausführungsformen von Teilen des Industrie-Fig 42 roboters in perspektivischer
Darstellung Es sollen vorerst anhand des Beispiels von Fig 1 die Hauptbestandteile
des Industrieroboters erläutert werden.
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Er besteht im wesentlichen einerseits aus dem gegliederten beweglichen
Gelenkarm mit den in Längsrichtung aneinandergereihten Armteilen A1 bis A7 sowie
dem Handteil H und andererseits aus dem in Fig 1 rechts der strichpunktierten Linie
gezeichneten feststehenden Teil 3.
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Der Uebergang vom beweglichen Gelenkarm auf den feststehenden Teil
erfolgt am mit Schulter bezeichneten Teil A,, welcher in der Wand W fixiert ist.
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Im Beispiel von Fig 1 sind zwei benachbarte Armteile abwechslungsweise
über ein mit Torsionsgelenk bezeichnetes Drehgelenk und über ein Biegegelenk mtteinander
verbunden. So ist von der Seite der Schulter Ao her der erste, schulterseitige Armteil
A1 über ein
Torsionsgelenk, markiert mit Pfeil T1, mit der Schulter
verbunden.
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Die gemeinsame Torsionsachse 6 liegt dabei in der Längsachse 2 des
Armteils A1 und der Schulter. Der nächste Armteil in Richtung der Handseite ist
Armteil A2, welcher durch ein Biegegelenk, markiert mit Pfeil B2, mit Armteil A1
verbunden ist. Die Biegegelenkachse 4 steht senkrecht auf den Längsachsen 2 der
beiden Armteile A1 und A2 und somit auch senkrecht auf der durch diese beiden Längsachsen
gebildeten Ebene. Anschliessend an den Armteil A2 folgt der Arm A3, welcher wiederum
über ein Torsionsgelenk, markiert mit Pfeil T3, mit dem Arm A2 verbunden ist, und
wobei wieder die gemeinsame Torsionsachse 6 in der Längsachse 2 der beiden Armteile
liegt. Armteil A4 ist wiederum über ein mit Pfeil B4 markiertes Biegegelenk, analog
wie Biegegelenk B2, mit Armteil A3 verbunden usw.
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Am letzten, also dem handseitigen Armteil A7,ist der Handteil H mit
seinen an mit Pfeilen B8 markierten Biegegelenken beweglichen Fingergliedern 973
fixiert. Jeder Armteil ist also entweder über ein Biegegelenk oder ein Torsionsgelenk
mit dem benachbarten Armteil verbunden. Die Relativbewegung zwischen zwei benachbarten
Armteilen wird durch, Üf das dazwischen liegende Gelenk einwirkende, Seilzüge bewirkt,
wobei jeweils pro Armteil mindestens ein Seil 1 vorhanden ist, welches vom Gelenk
der betreffenden Armteile in Richtung vom Handteil H zur Schulter A0 etwa parallel
und in der Nähe der Längsachsen 2 verlaufend durch alle Armteile und Gelenke hindurch
bis zur Schulter Ag geführt ist, von wo es über ein Seilrollenpaar 551, 561 in den
Seilantrieb 31 des feststehenden Teils 3 eintritt.
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Die Art der Einwirkung der Seile auf die Gelenke der Armteile wird
unten beschrieben.
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Zur Messung der Relativpositionen zweier benachbarter Armteile können
bei den Gelenken Positionssensoren 811 angebracht sein, welche die Relativposition
als Steuersignale S1 bis S in einen elektronischen 8 Steuer- und Rechenteil 32 des
feststehenden Teils 3 eingeben.
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Im in Fig 1 gezeichneten Ausführungsbeispiel wird ein punktiert gezeichnetes
Objekt 980 durch die Finger gehalten. Der Haltedruck kann mittels Tastsensoren 971
gemessen und als elektrisches Steuersignal S9 dem Steuer- und Rechenteil 32 eingegeben
werden.
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Die Art der Gewinnung der Steuersignale S1 bis 59 sowie deren Auswertung
im Steuer- und Rechenteil 32 wird unten beschrieben.
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Im feststehenden Teil 3 des Industrieroboters befindet sich der Seilantrieb
31, welcher über die Steuerleitungen S31' als Ausgangsleitungen des Steuer- und
Rechenteils 32, gesteuert wird.
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Im feststehenden Teil 3 des Industrieroboters kann sich eine Fernsehkamera
33 befinden, mit welcher die Position der Finger 973 und/oder des Objektes 980 abtastbar
und als Steuersignal S10 auf den Steuer- und Rechenteil eingebbar ist. An den Steuer-
und Rechenteil 32 kann auch ein Monitor 360 mit Tastatur angeschlossen sein, mittels
welchem Daten und Steuersignale S11 oder Programme usw.
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ein- und ausgebbar sind.
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Wie oben erwähnt, ist in Fig 1 ein Ausführungsbeispiel beschrieben
und die Erfindung beschränkt sich keineswegs auf dieses Beispiel.
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So könnte die Anzahl der Armteile auch grösser oder kleiner sein,
ferner könnten anstatt abwechslungsweise Torsionsgelenk-Biegegelenk auch zwei Biegegelenke
oder zwei Torsionsgelenke folgen. Im weiteren könnten die Positionssensoren 811
und/oder der Tastsensor 971 mit ihren Steuersignalen 51 bis Sg weggelassen sein.
Auch die Fernsehkamera 33 und/oder Monitor 360 könnten weggelassen sein. Der Handteil
H könnte anders, z.B. mit mehrgliedrigen Fingern, ausgebildet sein.
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Die weitere Beschreibung erfolgt nun anhand der übrigen Figuren.
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In den Fig 2 bis 8 sind vier Armteile, nämlich A4 und A5 vollständig
und A3 und A6 teilweise,
aufgezeichnet. Dabei ist eine Art Null-Lage gezeichnet, bei der die Biegegelenke
ungebogen und die Torsionsgelenke unverdreht sind.
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Wie unten gezeigt wird, ist dies die Lage, in der die Schwenkwinkel
i = O und die Torsionswinkel = O sind.
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Die Längsachsen 2 aller vier Armteile liegen auf einer Geraden und
sämtliche Seile 1 verlaufen in dieser ungebogenen und unverdrehten Null-Lage durch
alle vier Armteile auf Geraden. Die Konstruktion der übrigen, hier nicht gezeichneten
Armteile ist im Prinzip die gleiche.
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Zur besseren Verständlichkeit sind gewisse Teile aus den Fig 2 bis
8 in speziellen Figuren separat herausgezeichnet.
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Erfindungsgemäss sind die Seile nicht an den Armteilen direkt wirksam,
sondern wirken mittelbar über im einen Armteil beim Gelenk gelagerte Gelenk-Seil
trommeln 71 und Untersetzungsgetriebe 7 auf den benachbarten, mittels Gelenk verbundenen
Armteil ein.
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Das Zusammenwirken von Seil, Gelenk-Seil trommel, Untersetzungsgetriebe
und Armteile ist für ein Biegegelenk in einer Prinzipskizze der Fig 24 im oberen
Teil dargestellt. In diesem Beispiel sind pro Gelenkantrieb zwei Seile 1, zwei Gelenkseiltrommeln
71 und zwei Untersetzungsgetriebe 7 gezeichnet, welche links und rechts der Längsachse
2 angeordnet, beispielsweise im Armteil A5, angeordnet sind und links und rechts
der Längsachse 2 auf den Hohl körper gil des benachbarten und durch Gelenk verbundenen
Armteils1 beispielsweise Armteil A6, einwirken. Die Bedeutung der Anwendung von
zwei Seilen und zwei Getrieben für ein Gelenk wird unten erläutert.
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Gemäss Fig 24 links oben ist das vom Seilantrieb 31 kommende Seil
1 über eine Umlenk-Seilrolle 571 auf die Gelenkseiltrommel 71 geführt, und darauf
nach einigen Umschlingungen mittels Schraube 711 fixiert.
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An der Gelenkseiltrommel ist das erste Getrieberad 72 des zweistufigen
Untersetzungsgetriebes 7 fixiert, und die weiteren Getrieberäder sind Rad 73 mit
daran befestigtem Zahnritzel 74, welche alle im Armteil A5 gelagert sind. Das letzte
Getrieberad 75 ist, um die Biegegelenkachse 4 drehbar, am ebenfalls um diese Achse
drehbaren Hohl körper 911 des Armteils A6 fixiert. Eine Verdrehung der Gelenkseil
rolle um den Winkel 2% bewirkt eine Verdrehung des Armteils A6 um die Biegegelenkachse
4 relativ zum Armteil A5 um einen Winkel wenn wein UB das Untersetzungsverhältnis
des Untersetzungsgetriebes 7 für das Biegegelenk bedeutet. Es könte z.B. sein: Ug
= 16.
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In Fig 25 oben sind in analoger Weise Gelenkseiltrotinel 71 sowie
Untersetzungsgetriebe 7 dargestellt, jedoch hier wirksam für ein Torsionsgelenk
zwischen den Armteilen A4 und A5. Seilrolle und Getriebe sind im Armteil A4 gelagert
und wirken auf das letzte, zum Armteil A5 gehörige Getrieberad, welches der Zahnkranz
76 ist, der aus dem zu Arm A5 gehörigen Hohl zylinder 921 herausgearbeitet oder
daran befestigt ist.
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Beim Verdrehen der Gelenkseilrolle 71 um einen Winkel verdreht sich
Armteil A5 um die in der Längsachse 2 liegende Torsionsachse 6 um den Winkel >
wenn wenn 4 das Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes 7 des Torsionsgelenkes
ist.
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Es könnte z.B. ebenfalls » = 16 sein.
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Es ist jeweils mindestens ein Seil, das bei einem Gelenk die Relativbewegung
zwischen den Armteilen bewirkt,und die nötige Bewegungskraft wird durch das Seil
vermittelt. äre eine Gelenkseiltrommel,
z.B. eines Biegegelenkes
direkt auf der Biegeachse 4 gelagert und am zu bewegenden Armteil fixiert, also
ohne Untersetzungsgetriebe, so wäre die nötige Zugkraft des Seiles z.B. 16 Mal grösser,
und die ganze Arm-Konstruktion von diesem Gelenk bis zum Eintritt des Seils in den
feststehenden Teil müsste wesentlich stabiler sein.
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Ausserdem würde das Seil 4 Mal grösseren Durchmesser aufweisen müssen
und dies wiederum würde zur Folge haben, dass alle in den beweglichen Gelenken erdorderlichen
Umlenk-Seilrollen, über die das Seil bis zum Eintritt in den feststehenden Teil
geführt ist, ebenfalls 4 Mal grösseren Durchmesser aufweisen müssten, also beispielsweise
statt 2 cm Durchmesser mit Untersetzungsgetriebe 8 cm Durchmesser ohne Untersetzungsgetriebe,
und dadurch würde der Roboter-Gelenkarm zu gross und zu schwer. Durch das Untersetzungsgetriebe
ist dies vermieden.
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In Fig 2 sind die Untersetzungsgetriebe im Schnitt, die Seilrollen
in Ansicht gezeichnet, während in Fig 5 die Seitenansicht der Getriebe 7 punktiert
eingezeichnet ist.
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Die Armteile A1 bis A7 sind im wesentlichen als Hohlzylinder (912,
921) oder Hohlkörper (911, 922) mit ausgeprägter, zentraler Längsachse 2 ausgebildet.
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Wie unten gezeigt wird, ist es vorteilhaft, die Seile 1 in den Hohizylindern
bzw. Hohikörpern möglichst nahe der Längsachse zu führen, und die Gelenkseiltrommeln
71 weiter von der Längsachse entfernt in den Hohlkrperwandungen 911, 922 zu lagern.
Der Uebergang von den im Innern geführten Seilen 1 auf die aussen gelagerten Seilrollen
71 erfolgt über die Umlenkseilrollen 571, wie aus den Fig 7 und 8 sowie auch Fig
2, 24 und 25 ersichtlich ist.
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Die Relativbewegungen der Armteile in den Gelenken werden also durch
Seile über Getriebe und Seil trommeln vom feststehenden Antriebsteil
aus
vermittelt. Das Seil 1, welches z.B. dem Armteil A6 die Biegebewegung B6 vermitteln
soll, muss von hier gemäss Fig 1 durch verschiedene Armteile hindurch über verschiedene
Gelenke, nämlich T5, B4> T3> B2, T1 zum Seilantrieb 31 geführt sein. Es braucht
hierzu in den Gelenken geeignet ausgeführte Seil führungen sowie geeignet angeordnete
Seilrollen. Diese Anordnungen sind ur Biegegelenke und für Torsionsgelenke voneinander
verschieden.
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Sie sollen vorerst für die Biegegelenke beschrieben werden.
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Wie z.B. aus Fig 4 unten ersichtlich ist, sind nahe der Biegeachse
4 des Biegegelenkes zwischen den Armteilen A3 und A4 die beiden, ein Seilrollenpaar
bildenden, Biegegelenk-Seilrollen 411 und 421 mittels der Seilrollenachsen 412,
422 im Armteil A3 gelagert, wobei die beiden Seilrollenachsen in einer zur Längsachse
senkrecht stehenden Ebene liegen und parallel zur Biegeachse verlaufen und symmetrisch
zur Längsachse, mit Abstand des doppelten Rollenradius r vonzueinander, angeordnet
sind. Gemäss Fig 4 und 8 ist jeweils ein Seil in den Rillen der sich beinahe berührenden
Biegegelenk-Seilrollen eines Seilrollenpaares 411, 421 entgleisungssicher geführt,
und jedem Seil ist ein Seilrollenpaar zugeordnet.
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Beim Schwenken z.B. des Gelenkarms A4 legt sich das Seil um die eine
oder andere Seil rolle des Seil rollenpaares. Um zu erreichen, dass beim Schwenkvorgang
die Verlängerung bzw. Verkürzung des Seils minimal bleibt, ist die Ebene, in der
die Rollenachsen 412, 422 liegen, von der Biegeachse 4 um einen Abstand d distanziert.
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Die geometrischen Zusammenhänge betreffend die Verlängerung bzw.
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Verkürzung des Seils 1 während des Schwenkens eines Armteils, hier
des Armteils A4 um die Biegeachse 4, seien anhand der Fig 22 und 23 erläutert.
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Die Seile 1 sind im hier feststehenden Armteil A3 durch das Seilrollenpaar
411,
421 mit Berührungspunkt PO geführt. Der Armteil A4 ist um den Schwenkwinkel o( ,
welcher der Winkel zwischen den Längsachsen 2 der beiden Armteile ist von α
= 0 bis α = α max schwenkbar. Im Armteil A4 ist das Seil im Seilrollenpaar
der Torsionsgelenkseilrollen Sll, 521 mit Berührungspunkt P1 geführt, welches Seilrollenpaar
natürlich mitgeschwenkt wird. In Fig 22 ist das Seilrollenpaar 511, 521 in zwei
verschwenkten Positionen mit Schwenkwinkel od und Berührungspunkt Pl« sowie Schwenkwinkel
und Berührungspunkt P», punktiert gezeichnet.
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Im unverschwenkten Zustand mit α = 0 beträgt die Distanz PO
bis P1, welche als Mass für die Seillänge dient.
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mit d als Abstand der Ebene, in der die Rollenachsen 412, 422 liegen,
von der Biegeachse 4, und a als Abstand von der Biegeachse 4 zum Berührungspunkt
P1.
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Bei um den Schwenkwinkel α verschwenkten Armteil A4 beträgt
die Seillänge zwischen Punkt PO und PloZ
wobei Bo die Bogenlänge der Seilumschlingung um die Rolle und die restliche Strecke
bis Ploc bedeutet.
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Die Seil längenänderung durch die Schwenkung um den Winkel b(
Beim Schwenken von α = 0 aus erfolgt zuerst eine Seilverkürzung und erst bei
grösseren Winkeln eine Seilverlängerung. Man kann durch Nullpunktverschiebung um-einen
Wert k diese positiven und negativen Seillängenveränderungen vom neuen Nullpunkt
positiv und negativ gleich gross machen, wodurch die neue Seillängenänderung wird
Die Seil längenänderung ist abhängig vom Radius r , dem Abstand
d bzw %erhältnis #/#, in geringerem Mass vom Abstand a, sowie dem maximalen Schwenkwinkel
α max . Das Verhältnis wird so gewählt, dass für den erforderlichen maximalen
Schwenkwinkel α max der Wert ## minimal wird.
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In Fig 23 ist als Beispiel der Verlauf der Seil längenänderung in
Funktion des Schwenkwinkels o( für die nachfolgend aufgeführten Werte aufgezeichnet:
a = 35 mm r = 10 mm # = 6 mm womit 2/ = 0,6 k = 0,6 mm und αmax = 90° Wie
ersichtlich, beträgt die Seillängenänderung maximal - 0,6 mm.
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Natürlich wurde das Verhältnis #/r so gewählt, dass im Bereich von
α = 90° die Längenänderung minimal wird.
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Gemäss Fig 8 sind zehn Seile 1 durch das Biegegelenk zwischen Armteil
A3 und A4 geführt.
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Jedes dieser Seile ist über ein separates Seilrollenpaar 411, 421
geführt, deren Seilrollen nebeneinander auf den Seilrollenachsen 412, 422 lose drehbar
gelagert sind. Da die Seilrollenachsen parallel zur
Biegeachse
4 verlaufen, sind die Seil verlängerungen bei der Schwenkbewegung für alle durch
das Biegegelenk geführten Seile gleich gross.
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Es soll nun die Anordnung der Seil führungen mit den nötigen Umlenkseilrollen
für die Torsionsgelenke beschrieben werden. Bei den Berührungspunkten PO der Seilrollenpaare
411, 422 der Biegegelenke (Fig 22) liegen alle, das Gelenk passierende Seile nebeneinander
auf einer zur Biegeachse 4 parallelen Berührungsgeraden, wie z.B.
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aus Fig 8 ersichtlich ist. Zwischen einem Biegegelenk, z.B. dem in
Fig 1 mit B6 markierten und dem in Richtung Schulter nächsten Biegegelenk, also
dem mit B4 markierten, liegt das mit T5 markierte Torsionsgelenk. Der Armteil A5
soll um die Längsachse 2, welche identisch ist mit der Torsionsachse 6, um einen
Torsionswinkel y, z.B. von <= = 0 bis §°= + 1800 gegen den Armteil A4 verdrehbar
sein, wodurch die Berührungsgerade in PO vom Biegegelenk B6 gegen über der Berührungsgerade
im Biegegelenk B4 um bis + 1800 verdreht sein kann, d.h. dass z.B. ein Seil, das
sich bei B6 ganz vorn befindet, bei B4 ganz hinten liegt.
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Die nötigen Seilführungen und Seilrollen, welche die Verdrehung der
das Torsionsgelenk passierenden Seile um den Torsionswinkel ermöglichen, werden
im folgenden beschrieben.
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Aus den Fig 2 bis 8 ist die konstruktive Gestaltung des Torsionsgelenkes
T5 zwischen den Armteilen A5 und A4 ersichtlich. Am Hohlkörper 922 ist der Hohizylinder
921 befestigt, welche beide zu Armteil A5 gehören. Hohl zylinder 921 ist mittels
der Kugellager 914 im Hohl zylinder 912 drehbar um die Längsachse 2 bzw. Torsionsachse
6 gelagert. Das obere Kugellager 914 ist durch den Haltering 913 fixiert. Der Hohl
zylinder 912 ist am Hohl körper 911 fixiert, und beide Teile zusammen gehören zum
Armteil A4.
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Im Hohl körper 911 sind die Gelenkseilrollen 71 und die Getrieberäder
72, 73, 74 des Untersetzungsgetriebes 7 sowie die Gelenkseiltrommel 71 des Torsionsgelenkes
T5 gelagert. Die Biegeachse 4 ist in zwei armformigen Ansätzen 9111 des Hohl körpers
911 gelagert. Am zum Armteil 5 gehörenden Hohl zylinder 921 ist der Zahnkranz 76
angebracht, welchem, wie oben beschrieben, über das Untersetzungsgetriebe die Torsionsbewegung
vermittelt wird. Im zum ArmteiT A5 gehörenden Hohikörper 922 ist S in zwei Ansätzen
9222 iegeachse 4, ferner die Getrieberäder 72, 73, 74, 75 des Untersetzungsgetriebes
7 sowie die Gelenkseiltrommel 71 des Torsionsgelenkes T5 gelagert. Weiter sind im
zum Armteil A5 gehörenden Hohl körper 922 die Seilrollenpaare der Biegegelenk-Seilrollen
411, 421 gelagert, sowie auch die Umlenkseilrollen 571. Die Drehachsen dieser Seil
rollen sind in einem am Hohl körper 922 fixierten Lagerkörper 955 montiert.
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Im zum Armteil A4 gehörenden Hohl körper sind, mittelbar im Lagerkörper
58l, die Seilrollenpaare der Torsionsgelenkseilrollen 511, 521 gelagert, ebenso
die Umlenkrollen 521.
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Zwischen den Seilrollenpaaren der Biegegelenkseilrollen 411, 421,
welche in Armteil A5 gelagert sind, und den Seilrollenpaaren der Torsionsgelenkseilrollen
511, 521, welche in Armteil A gelagert 4 sind, ist die Torsionsgelenkgruppe 650
angeordnet, welche den das Torsionsgelenk passierenden Seilen die Verdrehung ermöglicht.
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Dies ist in Fig 4 gut erkennbar.
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In Fig 9 ist diese Torsionsgelenkgruppe 650,vergrössert gezeichnet,
ersichtlich. Eine Torsionsgelenkgruppe 650 enthält, in Richtung der Längsachse 2
bzw. der Torsionsachse 6,übereinanderliegend eine Anzahl von Seilrollengruppen 651,
von denen eine in Fig 20 vergrössert und perspektivisch dargestellt ist. Die Seilrollengruppe
besteht aus dem Seilrollengruppenkörper 652, welcher hier ein ringförmiger Körper
mit Torsionsachse 6 als Ringachse darstellt.
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Im Inneren des Rings sind die beiden Seilrollenachsen 612, 622 zueinander
parallel in einer Ebene senkrecht zur Torsionsachse und symmetrisch zu dieser liegend
im Ring montiert. Auf der vorderen dieser Seilrollenachsen 612 sind die Drehkörper-Seilrollen
611, und auf der hinteren Seilrollenachse 622 die Drehkörper-Seilrollen 621 drehbar
angeordnet. Je eine Seilrolle 611 und 621 liegen in einer Ebene und bilden ein Seilrollenpaar,
das zur Führung eines der Seile dient. Das Seil passiert die Seil rollen eines Seilrollenpaares
beim Berührungspunkt und ist in den Rillen der beiden Seilrollen entgleisungssicher
geführt (Fig 11). Der Achsabstand zwischen den Seilrollenachsen 612 und 622 ist
etwa gleich dem Durchmesser der Drehkörper-Seilrollen 611, 622. Für jedes, das Torsionsgelenk
passierende Seil 1 ist ein Seilrollenpaar 611, 621 als Seilführung vorhanden. In
Fig 20 sind die Seil rollen längs ihrer Achse zur besseren Verständlichkeit auseinanderliegend
gezeichnet, während sie in Wirklichkeit, ähnlich Fig 10 oder 11, direkt nebeneinander
liegen.
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Die Drehkörper 652 sind in den Laufrollen 660 lose drehbar gelagert
und die Laufrollen ihrerseits auf den Laufrollenachsen 661.
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Die Laufrollenachsen sind unten in Achshaltern 671 fixiert, und oben
in Achshaltern 672, wobei Achshalter 671 am Hohlzylinder 921 und Achshalter 672
über Lagerkörper 955 am Hohl körper 922 fixiert ist, wobei Hohl zylinder 921 und
Hohl körper zum gleichen Armteil A5 gehören.
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In Fig 9 sind elf übereinanderliegende, lose drehbare Seil rollengruppen
651 gezeichnet, ebenso in Fig 10 in einem dazu senkrechten Längsschnitt, und zwar
in unverdrehtem Zustand, d.h. bei Torsionswinkel 5°= O
In Fig 12
ist die gleiche Torsionsgelenkgruppe 650 wie in den Fig 9 und 10 aufgezeichnet,
wobei jedoch die durch Torsionsgelenk T5 verbundenen Armteile A4 und A5 gegeneinander
um 90 ° verdreht sind. Die in Arm A5 verankerten Seilrollenachsen 412, 422 der Biegegelenkseilrollen
411, 421 sind in Projektion der Torsionsachse 6 um 90 ° gegen die Seilrollenachsen
512, 522 der Torsionsseilrollen 511, 521 verdreht. Zur Verdeutlichung der Zeichnung
sind gegenüber Fig 10 bzw. Fig 2 die vier mittleren Seile 1 und ihre zugehörigen
Seil rollen weggelassen und nur die beiden äussersten gezeichnet. Ebenso sind die
Drehkörper weggelassen. Von den elf Seilrollengruppen 651 sind hier also nur deren
Seilrollenachsen 612, 622 sowie die beiden äussersten Seilrollenpaare 611, 622 sichtbar.
Die Dreh-Orientierung dieser elf übereinander liegenden Seilrollengruppen ist durch
die Torsionswinkelrichtung Y4 bis 58 der Seilrollenachsen 612, 622 im Grundriss
Fig 13 angezeigt. Da die Seile in den Seilrillen der Seilrollenpaare gemäss Fig
11 entgleisungssicher geführt sind, verteilt sich 0 bei angespannten Seilen der
Total-Torsionswinkel von f = 90 homogen auf alle elf Seilrollengruppen, wobei die
relative Winkeldrehung zwischen zwei benachbarten Seilrollengruppen 90 ° = 7,5 beträgt.
So sind die Seilrollenachsen 412, 422 auf g - O > die Achsen 612, 622 der obersten
Seilrollengruppe auf ß = 7,5 , die Achsen der zweiten Seilrollengruppe auf 5g=f
, die Achsen der elften Seilrollengruppe auf ffi = 82,5 b und die Seilrollenachsen
512, 522 auf #12 = 90 ° ausgerichtet.
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Die beiden Seile liegen ungefähr auf zwei Schraubenlinien zwischen
den Punkten PO und PU sowie den Punkten PO ' und Pul.
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Da die Schraubenlinie die kürzeste Verbindung zwischen PO und Pü bzw.
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PO' und P ' ist, ist sie bei angespannten Seilen und leicht drehbaren
U Seilrollengruppen die einzig mögliche Form.
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In Fig 14 sind diese beiden durch die Seile gebildeten Schraubenlinien
schematisch als auf einen Zylinder der Torsionsgelenkgruppe 650 aufgezeichnet für
einen Torsionswinkel von # = 900, und in Fig 15 dasselbe für einen Torsionswinkel
von y = 1800, und für den Fall von Fig 15 ist die Zylinderabwicklung, bei der die
Schraubenlinie die Diagonale der Abwicklung ist, aufgezeichnet.
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Der Radius # ist der Abstand eines Seils von der Torsionsachse und
entspricht dem Wert Dp/2 in Fig 12, wobei Dp die Seildistanz der beiden Seile eines
Seilpaares bedeutet.
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Anhand der Fig 15 und 16 wird für ein Beispiel die Seil verlängerung
bei Drehung um den Torsionswinkel # = 180° errechnet. Bei 6 Seilrollenpaaren gemäss
Fig 11, d.h. 3 Seilrollenpaare zu einer Seite der Torsionsachse und bei Rollendicke
von z.B. 2 mm könnten die beiden äussersten Seile etwa 6 mm von der Torsionsachse
distanziert sein, d.h. 5) = 6mm.
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Bei einer Distanz von Seilrollengruppe zu Seilrollengruppe inRichtung
der Torsionsachse von 10 mm und elf Seilrollengruppen wird die Zylinderhöhe H =
120 mm.
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Die Seillänge L von PU bis PO bei Torsionswinkel t = 0, also unverdreht,
beträgt L6fO) = H = 120 mm.
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Die Seillänge L bei Torsionswinkel Cp = 180, also bei 1800 Drehung,
beträgt
wie aus Fig 16 leicht ersichtlich ist.
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Es wird
= 121,4 mm und die Seilverlängerung
1,4 mm.
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Bei den angenommenen Abmessungen tritt also bei Verdrehung um 1800
eine Seilverlängerung von 1,4 mm auf. Natürlich kann man, wie oben beim Biegegelenk
erläutert, durch Nullpunktverschiebung diese Seilverlängerung ausdrücken mit - 0,7
mn.
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Diese Seil verlängerung ist für die beiden mit gleicher Distanz Dp/2
von der Torsionsachse 6 gelegenen Seile der Fig 12 die gleiche, wie unten gezeigt
wird.
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Die in Fig 12 gezeichneten beiden Seile liegen symmetrisch zur Torsionsachse
6, haben also mit je Dp/2 = # dieselbe Distanz zur Torsionsachse, Sie weisen deshalb
auch bei einer Verdrehung die gleiche Seilverlängerung auf, in unserem Beispiel
also 1,4 mm für # = 180°. Zwei zur Torsionsachse symmetrisch gelegene und von dieser
gleich distanzierten Seile bilden zusammen ein Seil paar und erlauben dadurch, dass
die Seile eines Seilpaares gleiche Seilverlängerung bei Verdrehung Im Torsionsgelenk
und natürlich wie oben gezeigt wurde, ebenfalls gleiche Seil verlängerung beim Schwenken
im Biegegelenk aufweisen, eine besonders günstige Ausführungsform, wie unten gezeigt
wird.
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Jedes Seil eines Seil paares weist, wie unten gezeigt wird, einen
Seilzug von 20 N auf. Eine Seilverlängerung von 1,4 mm ergibt für zwei Seile eine
Arbeit von 2.20.1,4 = 56 N mm für einen Torsionswinkel von 180 ° t r, , Das dadurch
im Torsionsgelenk erzeugte Drehungsmoment ist(56 N nm)= 18 N mm = 1,8 Ncm, also
vernachlässigbar # klein. Beim Biegegelenk analog.
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In Fig 17 ist schematisiert aufgezeichnet die Verdrehung von 6 Seilen
bzw. 3 Seilpaaren SP1, SP2, SP3 um den Torsionswinkel t = 1800.
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Der Seilabstand von der Torsionsachse betrage als Beispiel:
für
Seilpaar SP1: = 6 mm für Seilpaar SP2: i = 4 mm für Seilpaar SP3: 3 = 2 mm Die Seildistanzen
der beiden Seile eines Seilpaares sind mit DP1, DP2> DP3 bezeichnet, wobei DPl
, DP2/2=#2 und DP3/2 = #3 ist.
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Ferner sei die Distanz H = 120 mm.
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Damit werden die Seil verlängerungen bei Verdrehung um 1800 für Seilpaar
SP1: #L1 = 1,4 mm für Seilpaar SP2: #L2 = 0,7 mm fur Seilpaar SP3: #L3 = 0,15 mm
Für die wünschbaren geringen Seil verlängerungen ist es erforderlich, dass die Distanz
H gross und die Seil distanz DP der Seile eines Seil paares klein ist, mit DP72
= f . Kleine Seil distanz ist möglich bei kleiner Rollendicke, und diese bei kleiner
Seildicke, und diese wiederum, wie oben gezeigt wurde, durch Anwendung des Untersetzungsgetriebes
7.
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Im Prinzip ist es wünschbar, dass ein Seil genau in der Seilrollen-Mittelebene
liegend auf eine Seilrolle aufläuft. Beim Auflaufen eines Seiles von einem Seilrollenpaar
611, 621 einer Seilrollengruppe 651 auf das Seilrollenpaar der benachbarten Seilrollengruppe
ist im verdrehten Zustand der oben erwähnte wünschbare Seil-Auflauf nicht ganz gewährleistet,
und das auflaufende Seil weist eine kleine Winkelabweichung p zur Seilrollen-Mittelebene
auf. Anhand eines Beispiels von Fig 18 wird gezeigt, dass diese Winkelabweichung
genügend klein gehalten werden kann. In Fig 18a sind die Rollenachsen 612, 622 mit
den Seilrollenpaaren 611, 621 von zwei mit Abstand d übereinander liegenden Seilrollengruppen
im Aufriss, und in Fig 18 b im Grundriss vergrössert aufgezeichnet. Die relative
Masstäblichkeit,
welche allein für die Ermittlung der Winkelabweichung
ß massgebend ist, ist gewahrt mit DP/2 = p = 6 mm, Abstand d = 10 mm, Rollen-Radius
R,? = 3mn und die relative Verdrehung zwischen den beiden Seilrollengruppen beträgt
6 = 150, was bei elf Seil rollengruppen einen Torsionswinkel von sg = 1800 ergibt.
ZO ist der Seilberührungspunkt im oberen, und Z1 der Seilberührungspunkt im unteren
Seilrollenpaar. Aus Fig 18a kann die Winkelabweichung / ersehen werden, welche mit
ca. 1° durchaus zulässig ist. Natürlich muss das Sellrillenprofil diesem Schräg-Auflauf
angepasst sein.
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Die Drehkörper-Seilrollen 611, 621 dürfen kleineren Rollenradius RR
aufweisen als für die Seil dicke ds bzw. dem Einzeldrahtdurchmesser eines Drahtseils
angemessen ist. Das Seil wird nicht um die Drehkörper-Seil rollen gelegt, sondern
diese dienen nur als Stützpunkte. Wie aus der schematisierten Zeichnung von Fig
19 ersichtlich ist, ist der Krümmungsradius Rc des Seiles 1, welcher etwa dem Krümmungsradius
der oben beschriebenen Schraubenlinie entspricht, viel grösser als der Rollenradlus
RR> und die Seil- bzw. Drahtdicke kann wesentlich grösser sein, als für einen
Krümnungsradius von RR zulässig wäre. Diese Art der Erzielung von grossen Seilkrümmungsradien
mit Rollen von geringerem Rollendurchmesser gemäss Fig 19 kann auch für die Biegegelenke
angewandt werden.
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In Fig 21 ist eine weitere Ausführungsform einer Seilrollengruppe
perspektivisch aufgezeichnet. Hier weisen die Drehkörper 652 im Zentrum ein Drehlager
670 auf, durch welche eine feststehende, in der Torsionsachse 6 liegende Welle 671
geführt ist. Auch hier sind längs der Welle 671 die einzelnen Seilrollengruppen
übereinander, lose drehbar, auf der Welle angeordnet. Ein gewisser Nachteil ist
die etwas grössere minimale Seil distanz Dp eines Seilpaares.
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Wegen des etwas wie oben beschriebenen um den Winkel g exzentrischen
Seil-Auflaufs auf die Drehkörper-Seilrollen 611, 621 könnten diese, gemäss Fig 27,
auf Kugeln 6220 gelagert und auch seitlich abgestützt sein, wobei die Wellenkugeln
durch Kunststoffscheiben 6221 gehalten sein können.
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In den Fig 24 und 25 ist dargestellt, dass für den Antrieb eines Armteils
sowohl in einem Biegegelenk als auch in einem Torsionsgelenk zwei Seile 1 eines
Seilpaares SP mit Seildistanz DP und je gleicher Distanz Dp/2 zur Längsachse 2 dienen.
Es sind auch zwei Gelenk-Seil rollen 71 und zwei Untersetzungsgetriebe 7 vorhanden.
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An den Biegegelenken sind am angetriebenen Armteil zwei Zahnräder
75 befestigt,und zwar koaxial zur Biegeachse 4 und symmetrisch zur Ebene der beiden
Längsachsen liegend, auf welche je eines der
getriebe 7 einwirkt. Beim Torsionsgelenk wirken beide Untersetzungsgetriebe 7 auf
den gleichen Zahnkranz 76 an diametral gelegenen Stellen ein. Wie unten dargestellt
wird, ist diese Ausführungsform besonders günstig.
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Von den Seiltrcßmeln 71 (Fig 24, Fig 25) sind die beiden Seile 1 des
Seilpaares SP über die Umlenk-Seilrollen 571 in Richtung der Schulter des Gelenkarms
durch alle Armteile in der Nähe von deren Längsachse 2 und durch alle Gelenke hindurch
über das in der Schulter Ao gelagerte Seilrollenpaar 551, 561 auf den Seilantrieb
31 geführt.
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D4eser ganze Weg der Seile ist in den Fig 24 und 25 punktiert gezeichnet.
Die beiden Seile des Seil paares SP dienen als auflaufendes und als ablaufendes
Seil dem gleichen Gelenkantrieb und liegen auf ihrem ganzen Weg im Gelenkarm diametral
und mit gleicher Distanz Dp/2 zu den Längsachsen 2 der Armteile. Im Seilantrieb
31 gelangen die beiden Seile des Seilpaares über den Spannrollenteil 35 auf je eine,
d.h. das eine Seil auf die momentan auflaufende, das andere Seil auf die momentan
ablaufende Antriebsseiltrommel 311, auf denen
die Seile nach entsprechender
Umschlingung fixiert sind. Die beiden Seil trommeln sind auf der gemeinsamen Trommelwelle
312 fixiert.
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Eine angenommene, momentane Drehrichtung der Trommelwelle, sowie die
Richtung der dadurch verursachten Bewegung der Seile und des angetriebenen Armteils
ist in den Fig 24 und 25 durch Pfeile markiert.
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Im Spannrollenteil 35 ist jedes Seil über eine zweischen zwei Umlenkrollen
352, 353 angeordnete Spannrolle 351 geführt. Die Achsen dieser beiden Spannrollen
351 sind in einem gemeinsamen Spannrollenträger 354 gelagert und mechanisch miteinander
gekoppelt. Wenn sich also z.B. in Fig 24 die eine Spannrolle 351 um den Weg //2
nach hinten bewegt, führt die andere Spannrolle zwangsläufig genau die gleiche Bewegung
aL/2 nach hinten aus. Durch die am Spannrollenträger 354 wirkende Spannfeder 355
werden beide Seile gespannt.
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Diese Spannfeder 355 weist vorzugsweise im Arbeitsbereich eine sehr
flache Federcharakteristik auf, derart, dass für alle vorkomnenden Verschiebungen
der Spannrollenachsen die Seilspannung konstant ist.
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Die beschriebene Anordnung unter Verwendung eines Seilpaares SP für
den Antrieb eines Gelenkes sowie des beschriebenen Spannrollenteils weist zwei wichtige
Vorteile auf; Erstens ist, wie aus den Fig 24 und 25 leicht ersichtlich ist, das
Zahnspiel in den beiden Untersetzungsgetrieben 71 aufgehoben, da durch Wirkung der,
durch die Spannrollen 351 vermittelten Seilspannung, die Getrieberäder der beiden
Getriebe gegeneinander verspannt sind. Durch die Verspannung kann auch das Lagerspiel
in den Biege- und Torsionsgelenken eliminiert sein.
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Zweitens werden die durch die Gelenkbewegungen sowohl der Biegegelenke
als auch des Torsionsgelenkes entstehenden Seil verlängerungen 1 völlig kompensiert.
Wie beschrieben, sind die Seilverlängerungen
AL für beide Seile
eines Seil paares identisch und gleichgerichtet und werden durch die Verschiebung
der beiden Spannrollen 351 um »0/2 kompensiert. Dadurch wird z.B. die relative Stellung
der Finger 973, welche das Objekt 980 halten (Fig 1), überhaupt nicht verändert,
auch wenn sämtliche Armteile um - 90 gebogen und um + 1800 verdreht würden. Die
einzige Wirkung von durch die Gelenkbewegung verursachten Seilverlängerungen bzw.
-Verkürzungen sind kleine, auf die Gelenke wirkende Drehmomente, wie unten noch
beschrieben wird Bei der Belastuna des Gelenkarms können allerdinqs.
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bedingt durch die
Seile, gewisse kleine Verschiebungen auftreten, was unten ebenfalls beschrieben
wird.
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In Fig 26 ist die Seil-Anordnung und der Seil verlauf von den Antriebstrommeln
311 über den Spannrollenteil 35, die in der Schulter Ao befindlichen Seilrollenpaare
551, 561, die Umlenkseilrollen 571 auf die Gelenkseiltrommeln 71 schematisiert aufgezeichnet.
Je zwei Seile mit gleicher Distanz Dp/2 von der Längsachse 2 bilden ein Seilrollenpaar
SP und fuhren zu je einer Gelenkseilrolle 71, welche den Antrieb des gleichen Gelenkes
bewirken. In Fig 26 ist in Richtung der Längsachse 2 des Gelenkarms oben die Handseite
und unten die Schulterseite.
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Die Seilpaare für den Antrieb des Handteils und der handseitigen Armteile
sind nahe der Längsachse 2 und sind in Richtung Schulterseite immer weiter von diesen
distanziert. Dies ergibt sich erstens daraus, dass die handseitigen Armteile kleineren
Durchmesser aufweisen als die schulterseitigen, wie aus Fig 1 ersichtlich ist, und
zweitens aus der Notwendigkeit, dass die Gelenkseiltrommeln 71 nahe bei der Aussenwand
der Armteile gelegen sein sollen. Diese Notwendigkeit ergibt sich dadurch, dass
die Seile im vollmontierten Zustand des Gelenkarms von aussen, durch die Aussparungen
714 mittels der Schrauben 711 fixierbar sein sollen. Die Art der Montage wird unten
beschrieben.
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Eine Gelenkseiltrommel 71 oder eine Antriebseiltrommel 311 könnte
z.B. gemäss Fig 28 und 29 ausgebildet und mit schraubenförmigen Seilrollen 712,
einer Nabe 713 und Seil-Fixierschrauben 711 versehen sein.
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Aus Fig 24 bis 26 ist ersichtlich, dass die Bewegung eines Armteils
relativ zum andern im sie verbindenden Gelenk dadurch zustande kommt, dass die diesem
Gelenk zugeordnete, im Seilantrieb 31 befindliche Trommelwelle 312 in Vorwärtsrichtung
oder Rückwärtsrichtung verdreht bzw. angetrieben wird. Ferner muss die Trommelwelle
für nicht bewegten Armteil auch fixierbar bzw. abbremsbar sein. Als Antriebsmittel
und Bremsmittel für die Trommelwelle werden vorzugsweise elektrisch steuerbare Magnetkupplungen«Cerwendet,
wobei für den Antrieb in Vorwärtsrichtung Com , den Antrieb in Rückwärtsrichtung
CJ und die Abbremsung je eine separate Magnetkupplung auf die Trommelwelle einwirkt.
Die Antriebsleistung wird durch mindestens einen Motor über die Magnetkupplungen
an die Trommelwelle vermittelt.
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Eine elektrisch steuerbare Magnetkupplung 315 bekannter Art könnte
beispielsweise gemäss Fig 30 ausgeführt sein, wo sie als Achsialschnitt dargestellt
ist,und deren Wirkungsweise wird hier kurz erläutert.
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Der Elektromagnet 3201 mit der Magnetspule 3202 ist an der Wand W
fest montiert und konzentrisch zur Trommelwelle 312 angeordnet und über die Stromzuleitungen
S31 ein- und ausschaltbar. Auf der Trommelwelle 312 drehbar gelagert und mittels
Stellringen 3205 und 3207 achsial gehalten ist der Antriebs- bzw. Bremsteil 321
mit den magnetisch leitenden Partien 3203 und dem nichtmagnetischen Teil 3204. Dieser
Teil kann entweder von aussen über ein Zahnrad angetrieben sein oder durch Verbindung
mit der Wand W zur Vermittlung der Abbremsung festgehalten sein.
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Die Ankerplatte 323 ist z.B. durch eine Zahnkupplung 3701 über Stellring
3207 mit der Trommelwelle 312 verbunden und vermittelt ihre Drehbewegung an die
Trommelwelle. Die Ankerplatte kann sich in Achsrichtung minimal bewegen, so dass
sie ganz an den Teil 321 anlegbar ist oder mit ihm einen kleinen Luftspalt bilden
kann. Sie kann auch durch eine Feder 3206 leicht an Teil 321 angepresst sein.
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Der magnetische Kreis 3700 ist punktiert eingezeichnet. Bei eingeschaltetem
Strom der Magnetkupplung wird die Ankerplatte gegen den Antriebs- bzw. Bremsteil
321 gezogen und vermittelt durch Reibungs-Kraftübertragung den Bewegungszustand
von Teil 321, also entweder Drehen in Vorwärtsrichtung oder Drehen in Rückwärtsrichtung
an die Trommelwelle. Bei festgehaltenem Antriebs- bzw. Bremsteil 321 wird die Trommelwelle
bei Einschalten der Magnetkupplung abgebremst.
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Mit einer solchen Magnetkupplung von z.B. 40 mm Durchmesser können
Drehmomente von z.B. 80 N cm erzeugt werden, was zum Seilantrieb bei Radius von
2 cm der Antriebseiltrommel 311 eine Kraft von 40 N ergibt, welche wie unten gezeigt
wird, genügt. Die Kupplungsleistung beträgt 5 Watt. Durch das Untersetzungsgetriebe
7 wird die Drehzahl auf der Trommelwelle relativ hoch und die Kupplungskräfte relativ
klein, was vorteilhaft ist. Die Magnetkupplung wirkt auch als Sicherheits rutschkuppl
ung.
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In Fig 31 sind drei Magnetkupplungen 315 auf einer gemeinsamen Trommelwelle
312 montiert, wobei der Antriebsteil 321 der linken über Antriebszahnrad permanent
in Vorwärtsrichtung W 1/ gedreht, der Antriebsteil 321 der mittleren Kupplung festgehalten
und der Antriebsteil 321 der rechten Magnetkupplung über Antriebszahnrad permanent
in Rückwärtsrichtung GJR gedreht wird. Die drei auf die gleiche Trommelwelle einwirkenden
Magnetkupplungen bilden zusammen den Kupplungsblock 320.
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Je nachdem, welche der drei Magnetkupplungen des Kupplungsblocks eingeschaltet
wird, wird die Trommelwelle in Vorwärtsrichtung C;Jv
oder Rückwärtsrichtung
hverdreht oder abgebremst. Auf der Trommelwelle sind die zwei Antriebstrommeln 311
fixiert, welche zum Rntrieb je eines Seiles 1 eines Seil paares SP dienen.
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Für jedes Gelenk des Gelenkarmes ist im Seilantrieb 31 eine Trommelwelle
312 mit zwei Seil trommeln 311 und einem Kupplungsblock 320 gemäss Fig 31 vorhanden.
Es ist vorteilhaft, die Kupplungsbläcke oder zumindest die dem Abrieb ausgesetzten
Teile der Kupplungen leicht auswechselbar zu machen.
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Eine günstige konstruktive Anordnung des Seilantriebs 31 mit allen
nötigen Trommelwellen und Kupplungsblöcken ist in den Fig 32 und 33 aufgezeichnet.
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Die Kupplungsblöcke aller Trommelwellen sind von einem einzigen Motor
334 aus antreibbar. Um dies auf einfache Art zu ermöglichen, sind alle Trommelwellen
312 auf einer Zylinderfläche 340 parallel zur Zylinderachse 328 angeordnet. Auf
dieser Achse 328 ist ein orwärtslaufendes Antriebszahnrad 326 und daneben ein rückwärtslaufendes
Antriebszahnrad 327 drehbar gelagert. Das vc tslaufende Zahnrad treibt die Zahnräder
aller vorwärtslaufenden Antriebsteile 321 der Kupplungsblöcke 320 an und das rückwärtslaufende
Zahnrad die Zahnräder aller rückwärtslaufenden ( G)R ) Antriebsteile 321 der Kupplungsblöcke
320. Die mittleren Antriebsteile 321 des Kupplungsblocks sind in Fig 32 schematisiert
festgehalten gezeichnet, sie dienen der Abbremsung der Trommelwellen.
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Von jeder der beiden Antriebstrommeln 311 einer Trommelwelle wird
je ein Seil 1, welche beiden Seile zusammen ein Seilpaar SP bilden, über die in
Wellen 325 gelagerten Umlenkrollen 324 dem Spannrollenteil 35 zugeführt.
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Die hier beschriebenen Teile des Seil antriebs sind in den Wandungen
335,
336, 337 gelagert bzw. verankert. Die Spannrollenträger 354 im Spannrollenteil 35
sind hier als U-förmige Blechteile ausgebildet, welche lose auf einer Welle 357
gelagert sind, wobei an ihren beiden beweglichen winden die beiden Spannrollen 351
gelagert sind zur Spannung der beiden Seile eines Seil paares SP.
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Der Antrieb der vorwärtslaufenden und der rückwärtslaufenden Zahnräder
326, 327 erfolgt über ein Umkehrgetriebe mit den Zahnrädern 331 und 329, welche
ihrerseits durch die Antriebswelle 332 angetrieben sind.
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Diese Antriebswelle 332 kann mittels zwei auf ihr wirkenden Magnetkupplungen
315 und eines Getriebes 333 mit zwei verschiedenen Drehzahlen, nämlich einer hohen
Drehzahl Glx und einer niedrigen Drehzahl G)w in gleichem Drehsinn durch einen Motor
334 angetrieben werden. Wie aus Fig 32 ersichtlich ist, werden der Antriebsteil
321 der unten gezeichneten Magnetkupplung 315 mit hoher Drehzahl ( GJv ) und der
Antriebsteil 321 der oben gezeichneten Magnetkupplung mit niedriger, durch das Getriebe
reduzierten Drehzahl W>i angetrieben.
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Je nachdem, ob die eine oder andere Kupplung eingeschaltet ist, läuft
die Antriebswelle 332, und dadurch mittelbar auch alle eingekuppelten Trommelwellen
mit hoher oder niedriger Drehzahl. Die Bedeutung dieser Drehzall-Umschaltung wird
unten erläutert.
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Aus Fig 33 ist ersichtlich, dass die eine der beiden im Spannrollenteil
35 vorhandenen Umlenkrollen 352 nicht eine feststehende Rollenachse aufweist, sondern
dass die mit Seilspannungsfühlerrolle 352 bezeichnete Rolle in einem auf einer Welle
358 schwenkbaren Hebel 356, an welchem eine Zugfeder 347 wirkt, gelagert ist. Im
Normalbetriebsfall liegt der Hebel 356 auf dem Anschlag 3563 auf und bewegt sich
nicht, da die Seilspannung wesentlich grösser als die Kraftwirkung der Feder 347
ist. Erst wenn die Seilspannung beinahe
null wird, bewegt sich
die Seilspannungsfühlerrolle 352 nach oben und verhindert ein Lockerwerden und allfällige
Entgleisung des Seils, sei es auf einer der Seilrollen, und ganz speziell auch auf
den Seiltrommeln. Der Fall, dass die Seilspannung in einem der Seile null wird,
könnte eintreten bei Ueberlastung eines der Armteile. Wird diese Ueberlastung noch
mehr vergrössert, d.h. dass ein Seil sehr locker wird, so wird der Hebel 356 so
stark bewegt, dass dessen Hebelende den als elektrischer Seilspannungssensor wirkenden
Kontakt 3562 schliesst. Dadurch wird dem Steuer- und Rechenteil 32 das elektrischelSeilspannungssignal
512 zugeführt, welches über den dem locker gewordenen Seil zugeordneten Kupplungsteil
die zugeordnete Trommelwelle so verdreht, dass das Seil wieder gespannt wird. Die
Wirkung ist so, dass bei Ueberlastung eines Gelenkes bzw. eines Armteils des Gelenkarmes
durch diese Seilspannungssensor-Steuerung der Armteil in Richtung der Ueberlastungskraft
bewegt wird. Dadurch wird einerseits das Lockerwerden der Seile und allfällige Entgleisen,
und anderseits das Ueberlasten vermieden.
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Bei der in den Fig 1 bis 5 gezeichneten Ausführungsform sind Positlonssensoren
811 vorhanden, mittels welchen die Relativposition zweier durch Gelenk verbundener
Armteile bzw. der Fingerteile im Handteil gemessen und als Steuersignal S1 bis S8
in den Steuer-und Rechenteil 32 eingebbar sind.
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Diese Relativposition in den Gelenken wird hier durch Messung der
Winkelposition der Gelenkseiltrommeln 71 bzw. der Räder der Untersetzungsgetriebe
7 bzw. der Zahnräder 75 und des zahnkranztragenden Hohl zylinders 921 ermittelt.
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Bei einem Untersetzungsverhältnis von 4 = 16 oder t/r =16 genügt es,
nur auf der Gelenkseiltrommel 71 und auf dem 16 mal untersetzten Zahnrad 75 beim
Biegegelenk bzw. auf dem Hohl zylinder 921
beim Torsionsgelenk
je eine Codierscheibe bzw. Strich-Incrementalscheibe 813 bzw. Strichzylinder 813
anzubringen, da das Zahnrad 75 bzw. der Hohlzylinder 921 für 1 Umdrehung 1/16 Umdrehung
ausführt.
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Als Positionssensoren 811 können Photozellen dienen, welche das mittels
Leuchtdioden auf die Incrementalscheibe bzw. den Strichzylinder aufgebrachte Licht
messen und in die elektrischen Steuersignale S1 bis S8 umwandeln.
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Die Strichscheiben 813 bzw. Strichzylinder 813 sind in Fig 5, zum
Teil punktiert gezeichnet, ersichtlich.
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Bei der in Fig 1 und Fig 39 gezeichneten Ausführungsform weisen die
Fingerglieder 973 an ihren Enden druckempfindliche Tastsensoren 971 auf, welche
den Tastdruck messen und in elektrische Signale umwandeln können, welche als Steuersignal
Sg in den Steuer- und Rechenteil eingebbar sind.
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In der Ausführungsform von Fig 1 ist eine Fernsehkamera 33 im feststehenden
Teil 3 vorhanden, mittels welcher die Position der Hand H bzw. der Finger 973 bzw.
des Objektes 980 photoelektrisch abtastbar ist, wobei die abgetastete Bildinformation
als Steuersignal S1O in den Steuer- und Rechenteil eingebbar ist. Statt der Fernsehkamera
können auch andere Bild-Detektoren,wie Photodioden-Arrays oder dergleichen ,verwendet
werden.
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Fig 39 zeigt schematisiert die Ausführungsform eines einfachen Handteils
H. Die Finger 973 sind in Biegegelenken mit Biegeachsen 4 gelagert und über ein
Seilpaar mit zwei Seilen 1 über Umlenkrollen, Seilrollen 71, Untersetzungsgetriebe
7 antreibbar. Dieser Handteil weist einen einzigen Bewegungsfreiheitsgrad auf.
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In Fig 40 ist, stark vereinfacht, ein weiterer Handteil mit vier unabhängigen
Fingergliedern 975, 976 gezeichnet, welche in Biegegelenken
mit
Biegeachsen 4 beweglich sind. Dieser Handteil weist vier Bewegungsfreiheitsgrade
auf.
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In Fig 34 und 35 ist eine weitere Ausführungsform der Drehkörper 652
aufgezeichnet als Bestandteil der Torsionsgelenkgruppe 650.
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Hier sind zur Seilführung keine Rollen, sondern nur abgerundete Löcher
680 vorhanden, durch welche die Seile 1 geführt sind. Die Konstruktion ist einfacher,
jedoch sind hier wegen der in den Löchern auftretenden Seilreibung nur kleinere
Torsionswinkel Y zulässig.
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In der Ausführungsform von Fig 1 sind aufeinanderfolgende Armteile
abwechslungsweise durch Biegegelenke und Torsionsgelenke miteinander verbunden.
Gemäss Fig 36 können aber auch direkt zwei Biegegelenke, oder gemäss Fig 37 zwei
Torsionsgelenke aufeinander folgen.
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Die beiden in Fig 36 aufeinander folgenden Biegegelenke weisen in
Projektion der Längsachse 2 aufeinander senkrecht stehende Biegeachsen 4 auf, sie
wirken zusammen, bei genügend kleinem Abstand DB ähnlich wie ein Kreuzgelenk bzw.
Kardangelenk. Die Verdrehung der Seile um 90° erfolgt in einer Torsionsgelenkgruppe
650, wobei jedoch die einzelnen, übereinander liegenden Seilrollengruppen 651 feststehen,
und zwei benachbarte Seilrollengruppen relativ zueinan-90.
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der um einen Winkel ; verdreht sind, wenn N die Anzahl der Seilrollengruppen
651 ist. Eine Anzahl N = 5 wäre etwa angemessen, wodurch der Abstand DB z.B. 8 cm
sein könnte.
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In Fig 37 ist ein Armteil AN aufgezeichnet, welcher etwa in der Mitte
eine Knickstelle 970 aufweist, an welcher die Längsachse um 900 abgewinkelt ist.
Zu beiden Seiten der Knickstelle ist je ein Torsionsgelenk mit je einer Torsionsgelenkgruppe
650 angebracht, wobei die Seile von der einen zur anderen Torsionsgelenkgruppe über
in der Knickstelle angebrachte, im Armteil AN gelagerte
Umlenk-Seilrollen
971 geführt sind. Es folgen hier also zwei Torsionsgelenke unmittelbar aufeinander,
nämlich das Torsionsgelenk zwischen den Armteilen AN-l und AN und den Armteilen
AN und AN + 1 wobei die beiden Torsionsachsen aufeinander senkrecht stehen.
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In Fig 41 ist, stark vereinfacht, ausschnittsweise und perspektivisch
ein Biegegelenk, und in Fig 42 ein Torsionsgelenk dargestellt, als' weitere Ausführungsformen
der Gelenk-Antriebe.
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Zum Unterschied von den oben beschriebenen Ausführungsformen erfolgt
hier der Gelenkantrieb nicht durch zwei Seile eines Seilpaares, sondern durch ein
einziges Seil. Es sind hier auch keine Spannrollen vorhanden, sondern das Seil 1
führt von der Antriebseilrolle durch die Gelenke und Armteile direkt auf die Gelenkseilrolle
71, welche über das Untersetzungsgetriebe 7 das Zahnrad 75 beim Biegegelenk bzw.
den Zahnkranz 76 beim Torsionsgelenk antreibt. Die Seilspannung wird durch an den
Gelenken wirkende Gelenkfedern besorgt, und zwar beim Biegegelenk (Fig 41) durch
eine in der Biegegelenkachse 4 angeordnet, zwischen den beiden Armteilen wirkende
Spiral-Biegefeder 499, und beim Torsionsgelenk (Fig 42) durch eine zwischen den
beiden Hohlzylindern 912 und 921 untergebrachte und zwischen diesen beiden Hohlzylindern
wirkende Schrauben-Biegefeder 599, deren Schraubenachse in der Torsionsachse 6 liegt.
Auf der Trommelwelle könnte eine Feder wirksam sein, welche das auf sie durch die
Gelenkfeder ausgeübte Drehmoment kompensiert. Die Vorteile dieser Ausführungsform
sind, dass nur ein Seil pro Gelenk benötigt wird, ferner, dass das Zahnspiel ebenfalls
durch die Gelenkfeder aufgehoben ist.
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Die Nachteile sind, dass die durch die Gelenkbewegungen verursachten
Seil verlängerungen nicht kompensiert werden, ferner, dass die Gelenkfedern eine
recht grosse Energie zu speichern haben und recht schwer werden und das Armgewicht
wesentlich erhöhen.
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Wie eingangs enzähnt, soll der hier beschriebene Industrieroboter
eingesetzt werden für Arbeiten, bei denen einerseits nicht sehr grosse Kräfte bis
z.B. höchstens 50 N auftreten, und anderseits die Länge der Armteile nicht sehr
gross, z.B. 20 bis 30 cm ist, mit Armteil-Durchmesser von z.B. 4 bis 6 cm. Die Seil
rollen und Gelenkseiltrommeln sind innerhalb der Armteile unterzubringen und müssen
deshalb genügend kleinen Durchmesser, z.B. Seilrollen-Durchmesser 2 cm und Gelenkseiltrommel-Durchmesser
3,5 cm haben.
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Das Seil ist vorzugsweise ein Stahldrahtseil, dessen Durchmesser und
dessen Einzeldrahtdurchmesser die auf die Krümmungsradien der Seil rollen und Seil
trommeln abgestimmt sein müssen. Ein Stahl drahtseil, mit z.B. 50 Einzeldrähten
von 0,05 mm Durchmesser, in Kunststoff eingebettet, mit Aussendurchmesser von ca.
0,6 mm und Stahlquerschnitt von 0,1 mm2 wäre etwa angemessen. Solche Seile sind
heute erhältlich. Die maximale Zugkraft könnte bei 40 N liegen, mit 400 N/mm2.
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Für ein solches Seil werden anhand eines Beispiels die im Robotergelenkarm
auftretenden Kräfte kurz abgeschätzt, anhand des Ausführungsbeispiels, welches mit
den Fig 1 bis 33 beschrieben wurde.
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Der Spannrollenteil 35, wie er z.B. in Fig 24 gezeichnet wurde, ist
in Fig 38 zur Erläuterung der Seil kräfte etwas vereinfacht dargestellt, wobei die
Spannfeder 355 durch eine direkt in den Achsen der Spannrollen 351 wirksame Spannrollenkraft
PF> welche im ganzen Arbeitsbereich konstant sein soll, ersetzt ist. Der Spannrollenträger
354 vermittelt den beiden Spannrollen, durch die Parallelführung seines Teils 961
gleich grosse translatorische Bewegungen.
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Gemäss Fig 38 ist einfach zu erkennen, dass PF = 2P1 +2P2 = 2 (P1
+ P2) ist. Bei nicht belastetem Armteil wäre P1 = P2 und P1 = P2 = PF 4
Wählt
man z.B. .PF = 80 N, so wird, bei unbelastetem Armteil, P1 = P2 = 20 N.
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Jedes der beiden Seile des Seil paares SP ist also bei unbelastetem
Armteil mit 20 N vorgespannt. Bei Belastung des Armteils wird die Seilspannung des
einen Seils vergrössert und des andern Seils verkleiner, wobei die Summe der beiden
Seil spannungen konstant bleibt, da P1 + P2 = PFs und PF = 80 N = konstant ist.
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2 Es können z.B. die in folgender Tabelle aufgeführten Belastungsfälle
auftreten: Fall P1 P2 (N) (N) 1 0 40 2 10 30 3 20 20 unbelastet 4 30 10 5 40 0 Die
maximal auf die Gelenkseilrolle übertragbare Kraft beträgt 40 N, was bei einem Untersetzungsverhältnis
von UB = 16 auf den Umfang des am Armteil befestigten Zahnrades 75 eine Kraft von
640 N ausmacht. Zu jedem Belastungsfall steht die Differenz (P1 - P2) als Kraft
für den Antrieb eines Armteils zur Verfügung.
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Wäre der Radius des Zahnrades 75 z.B. 2,5 cm und die Armiänge 25 cm,
so würde am Arm-Ende eine Kraft von 64 N auftreten.
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Die Seil dehnung beim Uebergang vom unbelasteten Fall 3 auf Maximalbelastung
Fall 1 oder 5 entspricht einer Kraftänderung von 20 N.
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Bei einem Elastizitätsmodul von 2.105 N/mm², einem Seilquerschnitt
von 0,1 mm2 und einer Seilspannungsänderung von 20 N = 200 N/mm² 0,1 mm² wird die
relative Seil dehnung 200 N/mm2 = 10 -3 2.105 N/mm2 Bei Maximalbelastung ergäbe
sich durch die Seil dehnung bei einer Seillänge von 1 m eine Verdrehung am Umfang
der Gelenkseiltrommel von 1 mm, oder, entsprechend dem Untersetzungsverhältnis,
am Umfang des Biegegelenkzahnrades 75 eine Verdrehung von 0,06 mm.
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Die Biegegelenke sind relativ grossen Belastungen ausgesetzt. Wie
im Beispiel oben gezeigt ist, kann auf den Umfang des Zahnrades 75 eine Kraft von
bis 640 N wirksam sein, und die beiden Zahnräder sind, wie oben erwähnt, über den
Armteil 911 gegeneinander verspannt. Zur Aufnahme dieser Verspannung dient die in
den Fig 2 und Fig 4 oben am Armteil A6 bzw. 911 gezeichnete, starke Ringmuffe 9112,
welche die elastische Verformung dieses Armteils genügend klein hält. Eine ähnliche
Ringmuffe kann am Armteil A4 angebracht sein.
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Obwohl vorzugsweise Stahldrahtseile zur Anwendung gelangen,könnten
auch Glasfaser- bzw. Graphitfaser-Seile usw. zur Anwendung gelangen.
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Es ist wünschbar, dass die Seile im fertig montierten Zustand des
Gelenkarms
in diesen eingeführt und an den Gelenkseilrollen befestigt werden können. Um dies
zu ermöglichen, wird der Gelenkarm mit unverschwenkten und unverdrehten Armteilen,
d.h. bei «= = 0 und 5°= O für alle Gelenke, gerade ausgelegt und die Seile von der
Schulterseite her, beginnend bei den Seilrollenpaaren 551, 561, eingeführt. In den
Torsionsgelenkgruppen 650 ist das Einführen der Seile entgleisungsfrei möglich,
dagegen ist zwischen den Seilrollenpaaren der Biegegelenkseilrollen 411, 421 und
der Torsionsgelenkseilrollen 511, 521 eine spezielle Seilführung 940, vorzugsweise
aus Kunststoff, erforderlich, in welcher jedes Seil in einem separaten Kanal geführt
ist. Während der Einführung der Seile wird die Seilführung erst an die Seilrollen
411, 421 angelegt und danach samt den eingeführten Seilen an die Seilrollen 511,
521 angeschoben, in welchen sie auch für den Betrieb verbleibt. Die Umlenkseilführungen
950 lenken das eingeführte Seil um die Umlenkrollen 571 in die Gegend der Gelenkseiltrommeln
71, wo sie von aussen durch die Aussparungen 714 mittels der Schrauben 711 auf den
Gelenkselltrommeln fixierbar sind. Die Seil führungen 940 und 950 helfen mit, Seil-Entgleisungen
während dem Betrieb zu verhindern.
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Wie oben erwähnt, werden die elektrischen Signale S 31 zur Steuerung
der Seile 1 im Seilantrieb 31 über die Kupplungsblöcke 320 und die Trommelwellen
312 im Steuer- und Rechenteil 32 erzeugt. Es sind dabei mindestens drei verschiedene
Hauptmethoden der Steuerung möglich.
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Bei einer ersten Methode wird die Ist-Position der Arm- und Handteile
nicht gemessen, es sind keine Positionssensoren 811 vorhanden, ebenso keine Tastsensoren
und keine Fernsehkamera 33, und es werden keine Steuersignale S1 bis S10 auf den
Steuer- und Rechenteil eingegeben. Die Steuerung des Gelenkarms erfolgt z.B. durch
ein Programm, welches im Steuer- und Rechenteil gespeichert ist oder direkt durch
die über die Steuerleitung Sll ab Monitor 360 eingegebenen Daten. Die Genauigkeit
der Armteil-Positionierung bei dieser Methode ist natürlich begrenzt.
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Bei einer zweiten Methode werden mittels der Positions-Sensoren 811
die Relativ-Positionen, d.h. die Ist-Positionen sowie all fällig mit den Tast-Sensoren
auch der Tastdruck gemessen und als Steuersignale S1 bis S8, event. auch S91 auf
den Steuer- und Rechenteil 32 eingegeben. Diese Ist-Positionsmessung ist recht genau,
da sie der Auflösung der auf dem schnellstlaufenden Getrieberades, d.h. auf der
Gelenkseiltromnel 71 angebrachten Incrementalscheibe 813 entspricht"da Zahnspiel
und Lagerspiel in den Gelenken durch die zwei gegeneinander verspannten Untersetzungsgetriebe
unwirksam gemacht sind. Auch die, durch die Armteilbelastung entstehende6 Seil dehnung
verursacht natürlich keine Positionsfehler.
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Die laufend gemessenen Ist-Positionen werden mit dem im Steuer und
Rechenteil 32 gespeicherten Programn, welches auch die Soll-Positionen enthält,
verglichen, wonach die Armteile in die Soll-Positionen gesteurt werden. Im Programm
sind die ganzen Bewegungsabläufe von z.B. Fassen eines Objektes 980 an einem bestimmten
Ort, Transport und Ablage an einem andern Ort usw. gespeichert.
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Bei einer dritten Methode, welche am meisten "anthropomorph", d.h.
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menschenähnlich wirkt und welche in Zukunft die wichtigste sein wird,
wird, z.B, mittels Fernsehkamera 33, welche auch eine Kamera mit Photodiodenarrays
sein könnte, die Position des Handteils H bzw. der Finger 973 bzw. der Objekte 980
ermittelt und allfällig auch, mittels Tastsensor 971 der Tastdruck gemessen. Die
Relativpositionen der Armteile in den Gelenken ist im Prinzip gar nicht wichtig,
und die Positionssensoren 811 und die Strichmarkierungen 813 können weggelassen
sein, wodurch auch die Steuersignale S1 bis S8 wegfallen. Die Armteile brauchen
nicht genau positioniert zu werden, einzig die Finger- und Objektposition, eventuell
der Tastdruck ist relevant. Mittels Fernsehkamera 33 und einem geeigneten, im Steuer-
und Rechenteil 32 gespeicherten Programm werden die Finger durch laufende Bildabtastung
in eine gewünschte
Soll-Position gesteuert. Diese Sollposition
kann z.B. ein irgendwo gelegenes Objekt sein, dessen Bild durch die Fernsehkamera
ebenfalls abgetastet wird. Eine Wegsteuerung des Gelenkarmes mit absoluter Genauigkeit
ist dabei völlig überflüssig, da ja nur die Relativlage der Finger zum Objekt, durch
die Fernsehkamera abgetastet, von Bedeutung ist. Mit dem Tastdruck kann das Festhalten
eines Objektes bzw. das Ankoppeln an ein zweites Objekt mitgesteuert werden.
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Zum Unterschied von der zweiten Methode werden hier nur die Fingerposition
und Objektpositionen überprüft und nur deren Relativlagen, und keine absoluten Positionen
sind relevant. Die Spitzen der Finger könnten mit optisch markanten Stellen versehen
sein. Im Steuer-und Rechenteil 32 sind Programme gespeichert, welche für eine bestimmte
Verschiebung der Hand bzw. der Finger von einer Ist- in eine Soll-Position automatisch
alle Armgelenke steuert, ohne dass deren Einzelposition relevant ist. Diese Methode
entspricht recht genau dem menschlichen Verhalten, bei welchem mittels Auge, Tastsinn
und Gehirn die Hand und die Finger "gesteuert" werden, wobei z.B. die Lage des Ellbogens
primär beliebig ist. Natürlich kann es bei dieser Methode erforderlich sein, zwei
Fernsehkameras oder bewegliche Kameras einzusetzen.
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Es kann vorteilhaft sein, dass die Arm- bzw. Hand- bzw. Finger-Bewegung
verlangsamt wird, sobald z.B. die Finger sicteiner Sollposition angenähert haben.
Die letzte Restbewegung zum Einfahren in eine genaue Sollposition wird mit kleiner
Geschwindigkeit durchgeführt. Hierzu ist die oben anhand von Fig 32 beschriebene
Drehzahl-Umschaltvorrichtung vorgesehen, bei welcher nach Annäherung an die Ist-Position
bis unter einen kritischen Abstand die Antriebswelle 332 von der hohen Drehzahl
4)H auf die niedrige Drehzahl # umgeschaltet wird. Natürlich könnte diese Geschwindigkeitsumschaltung
z.B. auch in drei Stufen mit hoher, mittlerer und niedriger Drehzahl WH 1 J/ ZJ"
unter Verwendung von zwei Getrieben
und drei Magnetkupplungen
durchgeführt werden. Es sei hiefür kurz ein numerisches Beispiel gegeben: Es wird
angenommen, dass bei der hohen Drehzahl S# der Antriebswelle 332 die Seile sich
mit der Geschwindigkeit 1 m/sec bewegen. Dies würde bei einem Untersetzungsverhältnis
von z.B.
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UB = UT = 12 am Umfang des Zahnkranzes 76 bzw. des Zahnrades 75,
mit z.B. 2,5 cm Radius eine Geschwindigkeit von ca. 8 cm/sec und am Ende eines Armteils
von 30 cm Länge z.B. die Handgeschwindigkeit von wiederum Va = 1 m/sec bedeuten.
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Die drei Drehzahlen seien im Verhältnis #H : #M = 5 und #M : #N =
5 untersetzt, und die Handgeschwindigkeiten W"= 1000 mm/sec. VM = 200 mm/sec und
VN = 40 mm/sec. Wenn sich
die Finger bis auf 50 mm des Istposition genähert haben, wird VM = 200 mm/sec, und
wenn sie sich auf 5 mm genähert haben auf VN = 40 mm/sec umgeschaltet. Ein Kupplungsimpuls
von 2,5 m sec Dauer, welcher durchaus möglich ist, ergibt bei dieser Geschwindigkeit
einen Weg von 0,1 mm, wodurch gezeigt ist, dass die Positioniergenauigkeit genügend
ist.
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Im Ruhezustand ist automatisch auf die kleine Geschwindigkeit umgeschaltet.
Belastungsänderungen der Hand ohne Bewegung, welche wegen der Seil dehnung kleine
Verschiebungen bewirken würden, werden automatisch korrigiert.
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Natürlich ist die Geschwindigkeitsumschaltung zur Erreichung einer
genügenden Positioniergenauigkeit für alle drei Methoden anwendbar.
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Würde das Abbremsen von 4 auf 4 in 40 m sec erfolgen, so würde eine
Bremsbeschleunigung von ca 2 g auftreten.
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Die Seil trommeln 71 und 311 können z.B. vorgesehen sein für die
Aufnahme von 10 bis 15 Seilumschlingungen. Vor Ueberschreiten des Arbeß sbereiches
werden die Seil antriebe durch den Steuer- und Rechenteil 32 automatisch abgeschaltet.
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Die dynamischen Kräfte im Antrieb sind relativ klein, da die Seiltrommeln
sehr leicht ausgeführt sein können und ein Seil von 0,1 mm² Querschnitt gar nicht
ins Gewicht fällt.
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Die Gelenkbreite beim Schultergelenk könnte, mit 16 Seilrollen zu
1,5 mm Breite und zwei Gelenkseiltrommeln 71 zu 10 mm Breite, z.B.
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60 mm sein. Natürlich weisen die handseitigen Gelenke wesentlich
geringere Breite auf.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen weisen die Biegegelenke Schwenkwinkel
von +- 90 °, also total 180 0 und Torsionswinkel von 180 °, also total 360 ° auf.
Diese Werte könnten natürlich auch vergrössert oder verkleinert sein. Auch die Anzahl
der Armteile und der Freiheitsgrade könnte verschieden sein.
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Die Untersetzungsgetriebe brauchen nicht zweistufig zu sein und können
Getriebe irgendwelcher Art sein.
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Die Umlenkseilrolle 571 könnte auch mit beweglicher Achse ausgeführt
sein, um einen optimalen Seil-Auflauf auf die Gelenkseiltrommel 71 zu gewährleisten.
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Anstelle des Seilantriebes durch Steuerung mittels magnetischer Kupplungen
könnten im Prinzip auch andere steuerbare Antriebsmotoren, pneumatische, hydraulische
usw. angewandt werden.
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Ein Hauptvorteil des erfindungsgemässen Roboters ist, dass die Motoren
nicht in den Armteilen montiert sind und diese gewichtsmässig nicht belasten, und
die Armteile1 bedingt durch die mittels der Untersetzungsgetriebe reduzierten Seil
kräfte, relativ gewichtsarm ausgeführt werden können.