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Wasserlösliche scherfeste Haftklebemasse
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und damit hergestellte Selbstklebeartikel Gegenstand der Erfindung
sind in Wasser dispergierbare bzw.
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lösliche druckempfindliche haftklebende Stoffe und damit hergestellte
haftklebende Artikel, die Verklebungen mit hoher Scherbelastbarkeit bei geringer
Durchfettung ermöglichen.
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Bei der Herstellung, Veredelung und Bedruckung von Papieren ist es
erforderlich, die Papierballen zu spleißen. Um herausgeschnittene Fehlstellen oder
ganze Fehlchargen problemlos erneut als Rohstoff in die Papierpulpe zurückführen
zu können, müssen die bei der Spleißung verwendeten einseitig oder beidseitig haftklebrig
ausgerüsteten Haftklebebänder in Wasser leicht dispergierbar oder löslich sein.
Dabei können die mechanischen-, chemischen- und Temperaturbelastungen der Verklebungsstelle
- abhängig von den einzelnen Bearbeitungsprozessen - stark differieren. So werden
zB. für den "fliegenden Ballenwechsel" (flying splice) bei den sehr rasch laufenden
Beschichtungsanlagen für Streichrohpapier beidseitig haftklebrig ausgerüstete Bänder
benötigt, deren Haftklebemassen einen sehr aggressiven 'Tack" besitzen, damit bei
der nahezu drucklosen Berührung zwischen den Bahnen des auslaufenden und einzuziehenden
Papierballens momentan eine sichere Verklebung gewährleistet winde Naturgemäß sind
derartige Haftklebemassen weich und wenig scherbelastbar. Sollen die Verklebungsstellen
hingegen längere Zeit dimensionsstabil unter hohem Wickelzug im Papierballen verbleiben,
dann werden derartige Verklebungen unter höherem Anpreßdruck erzeugt Die hierzu
verwendeten Haftklebemassen besitzen nur einen geringen "Tack", sind verhältnismäßig
hart und widerstehen hohen Scherbelastungen.
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Da durch den Wickelzug die Klebstelle im Ballen gleichzeitiz einer
dauernden hohen Druckbelastung ausgesetzt ist, muß die Haftklebemasse möglichst
resistent gegen das Ausquetschen niedermolekularer Anteile sein, weil diese die
umgebenden Papierwicklungen durchfetten würden.
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Neben diesen beiden extremen Anwendungs- bzw. Eigenschaftsprofilen
wasserlöslicher Haftkleblemassen gibt es eine Reihe von Übergangsfällen.
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In der Patentliteratur sind bereits eine größere Anzahl von wasserdispergierbaren
bzw. löslichen Haftklebemassen veröffentlicht In der US-PS 3 096 202 wird ein doppelseitin
beschichtetes Selbstklebeband beschrieben, dessen haftklebende Schichten aus einem
Gemisch von Polyvinylpyrrolidon mit Polyol- oder Polyätherweichmachern und monomeren
Vernetzungsmitteln bestehen.
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In den US-PS 3 441 430, 3 575 911 und 3 890 292 werden wasserlösliche
bzw. dispergierbare Haftklebemassen beschrieben, die durch Copolymerisation von
wasserlöslichen, ungesättigten Säuren, vorzugsweise Acrylsäure mit verschiedenen
Acrylsäurealkoxyalkylestern erzeugt werden, wobei die nicht klebenden Polymeren
durch wasserlösliche Weichmacher haftklebrig eingestellt werden und die Wasserlöslichkeit
durch Neutralisation mit Alkalien, Ammoniak bzw. speziellen Aminen erzeugt wird.
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In der DE-OS 2 360 441 wird eine wasserdispergierbare Selbstklebemasse
beschrieben, die aus einem Copolymer von Acrylsäure und Acrylsäureestern, klebrigmachenden
Kolophoniumharzen, weichmachenden Polyoxyalkylenglykolen und Alkanolaminen zusammengesetzt
ist.
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Die JP-PS 73/33973 vom 02.04.1970 beschreibt ein Copolymer aus Acrylsäure
und Acrylsäureäthylester, das mit Natriumhydroxid neutralisiert wird und als Klebrigmacher
Polyäther-Polyol oder mehrwertige Alkohole enthält.
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Die GB-PS 941 276 beschreibt eine wasserlösliche Haftklebemasse,
die aus dem Umsetzungsprodukt eines Copolymeren von Vinylmethyläther
und
Maleinsäureanhydrid mit einem Alkohol besteht und durch Zusatz eines flüssigen Polyvinylmethyläthers
klebrig gemacht wird.
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In der EP-OS 22 339 wird eine wasserlösliche Haftklebemasse beschrieben,
die durch Polymerisation eines wasserlöslichen Monomers (z.B. Acrylsäure) in Gegenwart
eines alkoholischen Weichmachers (z.B.
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Polyätherpolyolen) erzeugt wird, wobei das so erhaltene Pfropfpolymerisat
mit weiteren wasserlöslichen Weichmachern haftklebrig eingestellt wird.
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Häufig wird in den Patentschriften darauf hingewiesen, daß die Haftklebemassen,
soweit sie Carboxylgruppen enthalten, durch mehrwertige Kationen oder Amine ionisch
vernetzt werden können.
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Aufgabe der Erfindung war es, Haftklebemassen zu schaffen, die die
Nachteile des Standes der Technik nicht oder zumindest in erheblich vermindertem
Maße aufweisen.
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Demgemäß betrifft die Erfindung eine wasserlösliche Haftklebemasse
auf der Basis von Copolymeren aus Acrylsäure mit Fumarsäure-di-(alkoxy-alkyl)-estern
und Vinylestern, die mit wasserlöslichen Weichmachern, haftklebrig eingestellt und
durch 13-Strahlung gehärtet ist.
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Uberraschenderweise ist die erfindungsgemäße Haftklebemasse außerordentlich
gut geeignet als hochscherfeste und zugleich wasserlösliche Haftklebemasse. Nachdem
gezielte radikalische Vernetzungen mit den üblichen chemischen Methoden nicht zu
erreichen sind, war es weiterhin überraschend, daß mittels einer vorbestimmbaren
Menge ß-Strahlen eine radikalisch kovalerite, partielle Vernetzung erzielt wird,
wobei die Scherfestigkeit deutlich erhöht wird, die Wasserlöslichkeit aber nicht
verringert wird Zudem hat sich gezeiat, daß durch diese Vernetzung die Tendenz zur
Abgabe von Weichermachern an das verklebte Substrat so weit verringert wird, daß
selbst beim Verkleben saugfähiger Papiere kein "Durchfetten" auftritt, sogar dann
nicht, wenn über längere Zeit höhere Temperaturen und Druck angewandt werden. Schließlich
wird durch die regelnde Wirkung der Furmarsäure- und Vinylester-Anteile vermieden,
daß der Aufbau von zu langen Polymerketten die Anfaßkleb
rlgkeit
und die Wasserlöslichkeit verringert. Damit ergibt sich eine sinnvolle Abstimmung
der Komponenten aufeinander und auf die angestrebTen Eigenscnaften, die nicht vorherzusehen
war.
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Bevorzugt sind erfindungsgemäße Haftklebemassen bei denen der Anteil
an einpolymerisierter Acrylsäure 65 - 96 Gew.-%, die Menge an Fumarestereinheiten
5 - 20 Gew.-% beträgt, und die eingesetzten Anteile von Vinylestern mindestens dem
äquimolaren Anteil der copolymerisierten Fumarestermenge oder einem Vielfachen davon
entsprechen.
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Die nicht kieb-igen Copolymeren werden durch Zusatz von Weichmachern
haftklebrig eingesteilt. A0s Weichmacher können dazu verschiedene mehrwertige Alkohole,
Atheralkohole, wie äthoxylierte Alkylalkohole, z B. Triäthylenglycol-monobutyläther,
ferner auch äthoxylierte Phenole, einzeln oder im Gemi@ch verwendet werden wobei
auch der Einsatz entsprechender propoxylierte- Verbindunger möglich is Die Auswahl
richtet sich im wesentlichen nach der Verträglichkeit mit dem jeweiligen Copolymer.
In dieser Hinsichr haben sich Ätheralkohle z.B. Triäthylenglyko@-mono-butyläther
oder äthoxy@iertes Phenol mit 3 - 5 Äthylenoxideinheiten, am besten bewährt. Dabei
werden zur Erzielung einer ausreichenden Haftklebrigkeit auf 1 Gewichtsteil Copolymer
bevorzugt 0,8 - 1,8 Gewichtsteile We@chmacher benötigt.
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Um die Anfaßklebrigkeit ("Tack") zu erhöhen, können außerdem Klebharze
wie Kolophoniumester oder äthoxylierte Kolophoniumharze und andere Klebrigmacher
in geringen Anteilen bis ca. 30 Gew.-% bezogen auf das Copolymer zugesetzt werden.
Diese Verbindungen müssen nicht wasserlöslich sein. Bei kleinen Anteilen werden
sie durch die wasserlöslichen Bestandteile der Haftklebemasse fein dispers im Wasser
verteilt Eine Neutralisation der Carboxylgruppen, kann mittels Basen z.B. Aminen
vorgenommen werden.
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Der Zusatz dieter Neutralisation,mittel zu den erfindungsgemäßen
Haftkleber-Lösungen bereitet @äung Schwierigkeiten, da bei der partie@@en Neutralisation
mittels Alkali oder Aminen starke Viskositätserhöhungen
und Gelbildung
in der Lösung auftreten; es sei denn, man entfernt zuvor das von der Polymerisation
herrührende Aceton und ersetzt es durch Wasser, was technisch schwierig und kostenaufwendig
ist Außerdem wird durch derartige Neutralisation die Verträglichkeit der Polymeren
mit dem Weichmacher verringert und die Klebkraft der Haftklebefilme gesenkt.
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Uberraschenderweise sind im Gegensatz zu den geschilderten Nachteilen
spezielle Di- und Triamine, die durch Additionsreaktion von 3-Hydroxy-1,2-epoxy-propan
(Glycid) an die prim. bzw. sec. Aminogruppen erhalten werden, ausgezeichnet als
Neutralisations- und ionisches Vernetzungsmittel geeignet. Sie ermöglichen eine
partielle ionische Vernetzung, ohne daß die Wasserlöslichkeit oder die Klebkräfte
beeinträchtigt werden. Die Verträglichkeit des teilneutralisierten Polymeren mit
dem Weichmacher wird gleichfalls nicht verringert. Auch das Einmischen dieser Amine
in die von der Polymerisation vorgegebenen Lösungsmittel-Polymer-Weichmacher-Mischung
ist problemlos.
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Die speziellen Amine sind aus den entsprechenden Grundkörpern leicht
herstellbar. ZB. kann geschmolzenes Hexamethylendiamin bei 500 unter Rühren in stark
exothermer Reaktion durch Zutropfen einer 4fach molaren Menge Glycid zu dem entsprechend
tertiären Diamin ohne Zusatz von Lösungsmittel oder Katalysatoren (Spuren H2O, die
katalytisch wirken, sind bereits in den Rohstoffen normalerweise vorhanden) reagieren.
Dieses Diamin trägt an beiden aminostickstoffatomen je 2 Propylreste mit je 2 vicinalen
OH-Gruppen. Analoge Reaktionen sind mit verschiedensten sekundären und primären
Di- bzw. Triaminen möglich. Durch die sehr starke Hydrophilie der vicinalen OH-Gruppe
übertreffen diese Amine bei dieser speziellen Anwendung die Qualität entsprechender
äthoxylierten Amine, die keine vicinalen OH-Gruppen enthalten. Abhängig vom Molekulargewicht
und der Anzahl Aminogruppen je Molekul ist ein Zusatz von ca 1 - 10 % bzw. auf das
Polymer-Weichmacher-Gemisch auszeichend. Geringe Mengen an Verunreinigungen, die
durch Nebenreaktionen bei der Synthese entstehen, stören nicht
Bevorzugt
wird der Haftkleber nach dem Beschichten auf repulpierbaren Trägermaterialien (nicht
geleimtes Cellulose Vlies oder wasserdispergierbare bzw. lösliche Folien etc.) und
Trocknen durch eine ß-Strahlung zur Erhöhung der Scherfestigkeit - und zur Verminderung
der Tendenz zum Ausschwitzen der Weichmacher - radikalisch anvernetzt. Dabei können
insbesondere Strahlendosen zwischen 10 und 100 KGY angewendet werden, wobei eine
Dosis zwischen 20-50 KGY im allgemeinen ausreichend ist. Bei Strahlen dosen ab ca.
50 KGY wird zwar durch die kovalente Vernetzung die Wasserlöslichkeit nicht beseitigt,
der Lösungsvorgang aber deutlich verlangsamt.
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Zusätze von vernetzungsfördernden Verbindungen mit zwei oder mehr
polymerisierbaren Doppelbindungen, wie sie bei derartigen Strahlenvernetzungen üblich
sind, sind erfindungsgemäß nicht notwendig und sollten nur in Ausnahmefällen eingesetzt
werden Ihre Anwesenheit (Diacrylate etc) kann in den erfindungsgemäßen Haftklebebeschichtungen
zu verminderter Wasserlöslichkeit führen. In den erfindungsgemäßen Haftklebemassen
wird die durch ß-Strahlung hervorgerufene partielle Vernetzung im wesentlichen durch
die aktivierten Äthergruppen im Polymer und Weichmacher aufgebaut.
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Falls besonders hochscherfeste, wasserlösliche Haftklebemassen hergestellt
werden sollen, die aufgrund ihrer sehr hohen Zähigkeit entsprechend langsam in Wasser
in Lösung gehen, kann ein Teil der beschriebenen Copolymeren durch Polyacrylsäure
mit besonders hohem Molekulargewicht (MG ca 5 000 000) ersetzt werden. Die partielle
Vernetzung mittels 13-Strahlen wird entsprechend diesem Anteil vorteilhaft reduziert,
da sonst die Lösungsgeschwindigkeit in Wasser zu sehr vermindert bzw.
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aufgehoben wird. Bei einem Anteil von ca 50 Gew.-% hochmolekularer
Polyacrylsäure bezogen auf das Copolymer empfiehlt sich eine Strahlendosis von 2
- 10 KGY. Eingeschränkt ist die Höhe dieses Anteils hochmolekularer Polyacrylsäure,
außerdem wegen der verminderten Verträglichkeit mit den notwendigen wasserlöslichen
Weichmachern und Verarbeitungsschwierigkeiten, die aus der hohen Viskosität der
Haftkleberlösungen resultieren können.
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Die Herstellung des Copolymeren erfolgt nach gängigen Polymerisationsverfahren,
bevorzugt in Aceton/-Wasser-Gemischen als Lösungsmittel nach dem radikalischen Polymerisationsmechanismus.
Der Aufbau von zu langen Polymerketten, der die Anfaßklebrigkeit und Wasserlöslichkeit
verringern würde, wird durch die regelnde Wirkung der Fumar- und Vinylester vermieden.
Neben diesen Monomeren können auch kleinere Mengen anderer copolymerisierbarer Verbindungen
z.B. Methacrylsäure, (Meth)acrylsäureester, Maleinsäure-mono-ester bzw. -amide,
Vinylpyrrolidon u.a. einpolymerisiert werden. Wichtig ist bei der erfindungsgemäßen
Ausführung der radikalischen Polymerisation die Wahl geeigneter Initiatoren Für
den beschriebenen Zweck gut geeignete Copolymere werden überraschenderweise nur
bei Einsatz wasserlöslicher Initiatoren wie z.B. Ammoniumperoxodisulfat erhalten.
Zwar können im Reaktionsgemisch auch wasserunlösliche radikalische Initiatoren z.B.
Azoisobuttersäure-di-nitril oder Dibenzoylperoxid gelöst werden. Die hiermit initiierten
Polymerisationen liefern aber weniger gut geeignete Copolymere, obwohl die Reaktionsgeschwindig
keit der Polymerisation und das erzielte Durchschnittsmolekulargewicht der Copolymeren
keine drastischen Unterschiede aufweisen. Wasserunlösliche Initiatoren können aber
erfindungsgemäß im Gemisch mit wasserlöslichen radikalischen Initiatoren eingesetzt
werden Die Durchführung der Polymerisation wird weiter unten anhand einiger Beispiele
verdeutlicht Die beschriebenen Haftklebemassen können aus Lösung oder Dispersion
auf ein beidseitig klebstoffabweisendes Trägermaterial (Trennpapier) aufgestrichen
und getrocknet werden. Auf diese Haftklebeschicht kann z.B. ein repulpierbares Vlies
oder Papier kaschiert werden. Anschließend wird auf das kaschierte Material eine
zweite Haftklebeschicht aufgebracht und getrocknet.
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Nach dem Bestrahlen mit ß-Strahlen kann das Haftklebematerial zu
Ballen gerollt und zu entsprechenden Haftklebebändern geschnitten werden.
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Nach Verkleben auf einer Papierbahn und Abziehen des Trennpapiers
kann auf die nunmehr frei gegebene zweite Haftklebeschicht eine
weitere
Papierbahn scherfest aufgeklebt werden. Auch einseitig klebende Bänder können entsprechend
hergestellt werden. Schließlich können die Haftklebemassen durch Untermischen kurzer
Fasern (ca. 2-5 Gew.-%) z.B. Cellulosefasern beim Beschichten und anschließendem
Trocknen soweit verfestigt werden, daß ein Kaschieren von Stützmaterial entfallen
kann. In besonderen Fällen kann die Haftklebemasse auch als Lösung auf das zu verklebende
Substrat aufgebracht werden und dort zu einem Haftklebefilm trocknen. Die partielle
Vernetzung durch ß-Strahlen wird an den fertig ausgerüsteten Ballen durchgeführt,
wobei die Bahnen in einer N2-Atmosphäre unter einem Elektronenstrahl entsprechender
Intensität hindurchgeführt werden. Dabei kann z.B. ein Curtain- oder Scannersystem
verwendet werden. Die Eindringtiefe der Strahlung reicht aus, um auch höhere Beschichtungsstärken
gleichmäßig partiell zu vernetzen.
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Die Strahlendosis kann vorzugsweise zwischen 20 - 50 KGY betragen.
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Abhängig vom Polymerisationsgrad (MG des Polymeren) kann bei höheren
Dosen das Haftklebematerial wasserunlöslich vernetzen.
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Geringe übliche Schwankungen in der Strahlendosis haben keinen spürbaren
Einfluß auf die Qualität der Vernetzung.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger Beispiele verdeutlicht,
ohne damit die Erfindung einzuschränken.
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Beispiel 1 In eine 2 l-Polymerisationsapparatur, ausgerüstet mit
Ankerrührer, Rückflußkühler, Thermometer und N2-Einleitrohr, werden 225 g (83,33
Gew.-% bezogen auf Monomere) Acrylsäure, 27 g (10 Gew.-% bezogen auf Monomere) Vinylacetat
und 18 g (6,66 Gew.-% bezogen auf Monomere) Furmarsäure-di(2-methoxy-butylester)
sowie 121 g vollentsalztes Wasser und 383 g Aceton gegeben. Nach Verdrängung des
Luftsauerstoffs durch Spülen mit N2 wird das Reaktionsgemisch unter Rühren auf 68"C
(Sieden unter Rückfluß) erhitzt und mit 3,6 g einer 10%gen wäßrigen Lösung von Ammoniumperoxodisulfat
initiiert. Die Badtemperatur wird so geregelt, daß das Gemisch während der gesamten
Polymerisationsdauer unter schwachem Rückfluß siedet. Nach 30 Min. Reaktionszeit
werden weitere 3,6 g der Initiatorlösung nachdosiert. Zur Vermeidung von Gelbildung
und um das Reaktionsgut rührfähig zu halten, werden bei fortschreitender Polymerisation
innerhalb ca. 6 h 576 g eines Lösungsmittelgemisches Aceton/Wasser Gew.-Verhältn.
1 0,4 aufgeteilt in 4 Anteile zugegeben.
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Bei Durchführung der letzten Verdünnung werden gleichzeitig 3,6 g
der Initiatorlösung und 0,3 g Azoisobuttersäuredinitril eingemischt Nach einer Gesamtreaktionszeit
von ca. 20 h wird die Polymerisation beendet Feststoffgehalt der Polymerlösung:
22 Gew¢% Polymerisatausbeute 98 % reL visc. 4,871 (Äthanol 25ob).
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Zu 1000 g der Polymerlösung werden 100 Aceton und 300 g eines äthoxylierten
Phenols mit durchschnittlich 4 Mol Athoxyleinheiten pro Mol Phenol zugemischt. Die
erhaltene streichfähige Haftklebelösung wird auf ein beidseitig dehäsiv ausgerüstetes
Trennpapier gestrichen und bei 60 - 700C getrocknet, so daß eine Schichtstärke von
40 g / m2 Haftkleber auf dem Trennpapier resultiert. Auf diese Beschichtung wird
ein ungeleimtes Cellulosevlies (12 g/m2) kaschiert. Anschließend wird die freie
Oberseite des Vlies ebenfalls mit 40 g/m2 Haftkleber beschichtet Der Verbund wird
mit einer ß-Strahlen.Dosis von 30 KGY bestrahlt und das so erhaltene beidseitig
klebende Haftklebeband mit dem Trennpapier zum Ballen gewickelt und zu Rollen geschnitten.
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Wasserlöslichkeit: Nach Ablösen des Trennpapiers wird ein Teststreifen
des Klebebandes in ruhendes destilliertes Wasser eingetaucht und die Zeit gemessen,
die zum vollständigen Auflösen der Klebemasse benötigt wird. Der Test wird mit destilliertem
Wasser, das mittels Zusatz weniger Tropfen von stark verd. HCl auf pH2-3 bzw. KOH
auf pH 9-10 eingestellt wurde, wiederholt.
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Auflösungszeit: pH 2 - 3 25 Min.
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pH 7 20 Min.
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pH 9 - 10 20 Min.
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Scherfestigkeit: Eine glatte Metallfläche wird mit Streichrohpapier
überklebt. Auf das Papier wird der Teststreifen geklebt und das Trennpapier abgezogen.
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Die freiliegende Klebfläche beträgt 20 x 12 mm. Auf diese Fläche wird
ein Streifen Streichrohpapier mit einer Stahlwalze von 500 g aufgepreßt (2maliges
Überrollen) und anschließend mit 1 kg Zugkraft parallel zur Verklebungsfläche belastet.
Rel. Luftfeuchte 53 % Temp.: 25"C.
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Zeitstandwert: 15 000 Min.
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Tack-Test: Ein Teststreifen von 250 mm Länge und 20 mm Breite wird
nach Ablösen des Trennpapiers zu einer Schlaufe geformt In die senkrecht gehaltene
Schlaufe wird am tiefsten Punkt ein walzenförmiges Gewicht von 20 g und 21 mm Durchmesser
gestellt. Danach wird die Schlaufe auf Streichrohpapier gesenkt, so daß der Gewichtsdruck
vollflächig 1 sec auf der Berührungsstelle lastet. Anschließend wird die Schlaufe
vom Papier abgehoben und die Menge an ausgerissenen Papierfasern visuell beurteilt
Es wird ein nahezu vollständiges Aufreißen der Papieroberfläche beobachtet
Temperaturfestigkeit:
Eine Verklebung auf Schreibmaschinendurchschlagpapier wird 30 Min.
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auf 1600C erhitzt. Es wird keine Abgabe von Weichmachern in das Papier
beobachtet.
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Beispiel 2 Zu 100 g der im Beispiel 1 beschriebenen Polymerlösung
werden 200 g Aceton und 180 g Äthylentriglykol-monobutyläther zugemischt Das mit
dieser Lösung wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellte Haftklebeband zeigte folgende
Testergebnisse.
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Auflösungszeit: pH 2 - 3 20 Min.
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pH 7 12 Min.
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pH 9 - 10 15 Min.
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Scherfestigkeit: Zeitstandwert: 5 000 Min.
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Tack-Test: Vollständiges Aufreißen der Papieroberfläche.
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Temperaturfestigkeit: Keine Abgabe von Weichmacher.
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Beispiel 3 In eine 21-Glasapparatur, die wie im Beispiel 1 beschrieben
ausgerüstet ist, werden 232 g (77,3 Gew.-% bezogen auf Monomere) Acrylsäure, 30
g (10 Gew.-% bezogen auf Monomere) Vinylacetat und 38 g (12,7 Gew.-%
bezogen
auf Monomere) Fumarsäure-di(2methoxybutylesWr) gegeben, mit einem Lösungsmittelgemisch
von 650 g Aceton und 150 g vollentsalztem Wasser verdünnt und unter Durchleiten
von N2 und Rühren auf 68"C erhitzt. Die Polymerisation wird mit 2 ml einer wäßrigen
10 %igen Ammoniumperoxodisulfatlösung initiiert. 1 h nach Polymerisationsbeginn
werden 3 ml Initatorlösung nachdosiert, nach einer weiteren Stunde 0,3 g Azoisobuttersäuredinitril
zugesetzt und nach einer Reaktionszeit von 4 h bei 60"C 100 ml Aceton zusammen mit
5 ml Initiatorlösung eingemischt.
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Die Polymerisation ist nach ca 20 h beendet.
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Feststoffgehalt der Polymerlösung: 25,8 % Polymerisatausbeute 99,6
% re. visc.: 2,661 (Äthanol 25ob).
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Zu 1000 g der erhaltenen Polymerlösung werden 250 g eines äthoxylierten
Phenols mit durchschnittlich 4 Mol Äthoxyeinheiten pro Mol. Phenolrest und 40 g
eines tert. äthoxylierten Stearylamins mit durchschnittlich 10 Äthoxyeinheiten pro
Mol Stearylaminrest zugemischt Mit der so erhaltenen Haftkleberlösung wird ein beidseitig
haftklebriges Band wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und mit einer ß-Strahlen-Dosis
von 50 KGY bestrahlt.
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Testergebnis: Auflösungszeit: pH 2 - 3 30 Min.
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pH 7 25 Min.
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pH 9 - 10 25 Min.
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Schertest: Zeitstandwert 10 000 Min.
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Tack-Test: Teilweises Aufreißen der Papieroberfläche Temperaturfestigkeit:
Keine Abgabe von Weichmacher
Beispiel 4 100 g Polyacrylsäure mit
durchschnittlichem MG 5 000 000 werden mit 100 g eines äthoxylierten Phenols mit
durchschnittlich 4 Äthoxyein heiten und 500 g Äthynol zu einer homogenen Masse verrührt.
500 g der erhaltenen Mischung werden mit 500 g der Polymerisatlösung aus Beispiel
1 unter Zusatz von 100 g Äthanol und 180 g des oben beschriebenen Weichmachers zu
einer streichfähigen Lösung vermischt, gemäß Beispiel 1 zu einem Klebeband verarbeitet
und nach der ß-Bestrahlung mit einer Dosis von 10 KGY zu Rollen geschnitten.
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Auflösungszeit: pH 2 - 3 40 Min.
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pH 7 35 Min.
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pH 9 - 10 30 Min.
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Scherfestigkeit: Zeitstandwert: 15 000 Min.
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Tack-Test Vollständiges Aufreißen der Papierfläche Temperaturfestigkeit:
Keine Abgabe von Weichmacher Beispiel 5 A In einer 500 ml Dreihalsapparatur mit
Thermometer, Rührer und Eintroftrichter werden unter Rühren 72 g (0,62 Mol) Hexamethylendiamin
auf 80"C erhitzt. In die Schmelze werden innerhalb von 2 Stunden 183,6 g (2,48 Mol)
frisches 3-Hydroxy-1,2-epoxy-propan (Glycid) unter Rühren eingetropft. Die Badtemperatur
wird so geregelt, daß die Reaktionstemperatur der exothermen Reaktion zwischen 800-90"C
liegt. Nach 2,5 Stunden Gesamtreaktionszeit wird das Reaktionsgut mit entionisiertem
Wasser verdünnt, so daß eine 50 Gew.-%ige Lösung entsteht
B 210
g einer nach Beispiel 1 hergestellten Polymerlösung werden 56,6 g eines äthoxylierten
Phenols mit durchschnittlich 4 Mol Äthoxyeinheiten zugemischt. Die erhaltene Lösung
wird mit 40 g entionisiertem Wasser verdünnt Anschließend werden 7 g der unter A
erhaltenen Aminlösung langsam in das Gemisch eingerührt.
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Das mit dieser Mischung wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellte
Haftklebeband zeigt folgende Testergebnisse: Auflösungszeit pH 2 - 3 (Schwefelsäure)
15 Min.
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pH 7 12 Min.
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pH 9 - 10 10 Min.
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Zeitstandwert bei Temperaturen zwischen 20 - 1500C 15 000 Min.
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Tack-Test: Vollständiges Aufreißen der Papieroberfläche Temperaturfestigkeit:
Keine Abgabe von Weichmacher