DE3306909C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3306909C2 DE3306909C2 DE19833306909 DE3306909A DE3306909C2 DE 3306909 C2 DE3306909 C2 DE 3306909C2 DE 19833306909 DE19833306909 DE 19833306909 DE 3306909 A DE3306909 A DE 3306909A DE 3306909 C2 DE3306909 C2 DE 3306909C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- crosslinking
- parts
- semi
- finished
- silane
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/24—Crosslinking, e.g. vulcanising, of macromolecules
- C08J3/244—Stepwise homogeneous crosslinking of one polymer with one crosslinking system, e.g. partial curing
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/04—Oxygen-containing compounds
- C08K5/14—Peroxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/54—Silicon-containing compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J2323/00—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Derivatives of such polymers
- C08J2323/26—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Derivatives of such polymers modified by chemical after-treatment
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Es ist bekannt, die Vernetzung von Polyolefinen mit Hilfe
von organischen Peroxyden durchzuführen.
Weiterhin ist es bekannt, Polyolefine
unter Verwendung von Silanverbindungen zu vernetzen,
was ausführlich in der DE-AS 17 94 028 und der
DE-AS 19 63 571 beschrieben ist. Hierbei wird davon ausgegangen,
daß die Vernetzungsreaktion in zwei Stufen abläuft,
so daß das Polyolefin gewünschtenfalls in vernetzungsfähiger
Form gelagert werden kann, ehe nachträglich
die eigentliche Vernetzung durchgeführt wird.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vernetzungsreaktion
zum Herstellen vernetzter Formteile auf
Basis der im Patentanspruch 1 definierten Polymeren zu schaffen, bei der im ersten Verfahrensabschnitt
ein Halbzeug mit definierter beschränkter
Vernetzung geschaffen wird, das eine gewisse Zeit ohne
zusätzliche Maßnahmen lagerfähig und während dieser Zeit
unter Anwendung von Druck und/oder Wärme formbar ist, wobei
erst nach der endgültigen Formgebung die Endvernetzung erreicht
wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sollen vernetzte
Formteile hoher Wärmeformbeständigkeit hergestellt
werden, wie sie beispielsweise bei Kraftfahrzeugen als
Abdeckteile im Motor- und Abgasbereich erforderlich sind.
Weiterhin hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, mit
möglichst geringen Mengen an hochwertigen Stoffen wie
Silanen und Peroxyden ein Produkt mit den gewünschten
guten Eigenschaften herzustellen.
Ausgehend von dem Verfahren nach der DE-A-19 63 571 schlägt
die Erfindung zur Lösung der gestellten Aufgabe
das Verfahren gemäß Anspruch 1 und der
Unteransprüche vor.
Überraschend hat sich herausgestellt, daß mit dem erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Verfahren leicht anvernetztes
Halbzeug hergestellt werden kann, das in normaler Atmosphäre
bei Raumtemperatur wenigstens bis zu 10 Tagen gelagert
werden kann, ohne daß die Vernetzung bedeutend fortschreitet,
so daß innerhalb dieser Zeit die gute Verarbeitbarkeit,
Verformbarkeit und Verschweißbarkeit des nur geringfügig
vernetzten Halbzeuges erhalten bleibt. Dieses hat große
praktische Bedeutung, da das in einem ersten Verfahrensabschnitt
hergestellte leicht anvernetzte Halbzeug nicht
direkt weiterverarbeitet werden muß, sondern auch nach
einer kurzen unproblematischen Zwischenlagerung noch
einer weiteren Formgebung unter Anwendung von Druck und/
oder Wärme zugeführt werden kann, wobei die fertige Vernetzung
erst nach dieser endgültigen Formgebung stattfindet.
Die auf diese Weise hergestellten Formteile weisen
sowohl eine hohe Wärmeformbeständigkeit als auch die gewünschten
Eigenschaften eines vernetzten Polymeren auf.
Die erreichbare Wärmeformbeständigkeit des Fertigformteils
ist abhängig von dem Vernetzungsgrad des zu verformenden
Halbzeuges, je niedriger die Anfangsvernetzung ist, desto
besser die erreichbare Wärmeformbeständigkeit und Verformbarkeit
zu dem Fertigformteil. Es wurde gefunden, daß
das Herstellen von vernetzten Polymeren durch Silanverknüpfungen
ohne Einsatz von Silanolkondensations-
Katalysatoren möglich ist.
Hierauf ist auch zurückzuführen, daß das
erfindungsgemäß hergestellte anvernetzte Halbzeug begrenzt
in der normalen Atmosphäre bei Raumtemperatur lagerfähig
ist, ohne daß es fertig vernetzt und somit die gute Verformbarkeit
und Bearbeitbarkeit behält.
Im ersten Verfahrensabschnitt laufen bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zwei Reaktionen nebeneinander
ab, da durch die Peroxydverbindung sowohl die übliche
über die freien Radikale verlaufende Vernetzung des Polymeren
abläuft als auch gleichzeitig die gewünschte
Pfropfung des aktivierten Polymeren mit der Silankomponente.
Die Anfangsvernetzung des Halbzeugs ist auf die durch das
Peroxyd bewirkte Vernetzung zurückzuführen. Infolge
der sehr geringen Mengen von Peroxyd
wird sie in solchen Grenzen gesteuert, daß eine problemlose
Zwischenlagerung möglich ist und spätere formgebende
Bearbeitung des Halbzeuges und die Erzielung
hoher Wärmeformbeständigkeiten der geformten Produkte durch
die Zwischenlagerung nicht beeinträchtigt wird. Erst nach
der Verformung während des zweiten Verfahrensabschnittes
wird in einer zweiten Reaktion das anvernetzte Polymere
fertig vernetzt durch Hydrolyse des auf das Polymere
gepfropften Silans. Diese Vernetzung ist zeitabhängig und
sie kann durch Lagerung in normaler Atmosphäre erzielt
werden, d. h. bei Raumtemperatur und normaler vorhandener
Luftfeuchtigkeit.
Der Vernetzungsgrad wird bestimmt durch die Prozentangabe
des Dekalinunlöslichen, d. h. durch 20 Stunden langes Erhitzen
in siedendem Dekalin. Unter Rückfluß wird der Gehalt
an unlöslichem Gel des vernetzten Materials bestimmt.
Zur Herstellung der vernetzten Formteile gemäß der Erfindung
sind für die Durchführung der Silanvernetzungsreaktion
keine besonderen Maßnahmen wie Wasser- oder Dampfbäder
erforderlich.
Unter der Bezeichnung Polymere ist nicht nur ein
Ethylenhomopolymeres zu verstehen, sondern auch ein
Ethylen-Copolymeres mit geringen Mengen eines mit
Ethylen copolymerisierbaren Monomeren wie z. B. Vinylacetat,
Propylen, Buten und Hexen. Auch ist es möglich, Polyethylen
in Mischungen mit überwiegend Polyethylen und einem
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren oder einem Ethylen-Propylen-Copolymeren
oder einem weiterem Polyolefin wie Polypropylen
oder Polybuten einzusetzen.
Bevorzugt wird ein Polyethylen mit einer Raumdichte über
0,94 g/cm³ eingesetzt, das jedoch Verarbeitungstemperaturen
von mindestens 150 bis 180°C benötigt. In diesem
Zusammenhang kommen Peroxyde
in Frage, die relativ stabil
sind und erst bei höheren Temperaturen zerfallen, so daß
während der Plastifizierung und Verformung des Polyethylens
nur eine geringe peroxydische Vernetzung des
Polyethylens stattfindet, jedoch kann die Reaktion
zwischen Silan und Polyethylen ablaufen.
Die im Rahmen der Erfindung angewandte Silanverbindung
ist ein zumindest eine ungesättigte Gruppe enthaltende
Organosiliciumverbindung, die zu einer chemischen Bindung
mit freien Radikalen befähigt ist, die in der Polymerkette
des Polyethylens durch Radikalreaktion erzeugt werden.
Hierzu gehören die Verbindungen der allgemeinen
Formel
RR′SiY₂
worin R, R′ und Y wie im Patentanspruch 1 definiert sind.
Zu Beispielen für die
Gruppe R in der allgemeinen Formel gehören die
Vinylgruppe, Allylgruppe, Butenylgruppe, Cyclohexenylgruppe
und Cyclopentadienylgruppe. Zu den Beispielen für die
Gruppe Y gehören Alkoxygruppen, wie die Methoxygruppe,
Ethoxygruppe und Butoxygruppe, Acyloxygruppen, wie die Formyloxygruppe,
Acetoxygruppe und Propionoxygruppe, Oximgruppen,
Alkylaminogruppen und Arylaminogruppen. Die bevorzugten
Silanverbindungen sind die sehr gebräuchlichen
Vinyltrimethoxysilan und Vinyltriethoxysilane, sowie
Vinyltriacetoxysilan, Vinyl-tri-(beta-methoxyethoxy)silan.
Die Menge des zugesetzten Silans kann in Abhängigkeit von
dem gewünschten Pfropfungsgrad und Vernetzungsgrad variiert
werden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß im
Sinne der Erfindung zum Herstellen vernetzter Formteile
nur relativ geringe Mengen von Silan benötigt werden,
wobei bevorzugt nur 0,5 bis 3 Gew.-Teile Silan, bezogen auf
100 Gew.-Teile der Polymeren, verwendet werden.
Es wurde gefunden, daß die Menge des zugesetzten Silans
überwiegend den Umfang der anfänglichen Vernetzung geringfügig
beeinflußt, d. h. größere Mengen an Silan bewirken
nur eine geringfügig höhere anfängliche Vernetzung. Der
erzielbare Endvernetzungsgrad ist jedoch nahezu unabhängig
von der zugesetzten Menge an Silan, so daß auch mit sehr
geringen zugesetzten Silanmengen entsprechend dem Vorschlag
der Erfindung hohe Endvernetzungsgrade von über 70% und mehr
erzielt werden.
Das Pfropfen der Silanverbindung auf das Polymere erfolgt
in dem ersten Verfahrensabschnitt, wobei die Reaktionstemperatur
über 140°C, jedoch unterhalb der Abbautemperatur
des Polymeren bis 250°C liegen soll, wobei
als mechanische Reaktoren beispielsweise Strangpressen,
Extruder, Banburymischer, Walzen
einzeln oder gemeinsam eingesetzt werden können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist mit wasserfreien
Mischungen zu arbeiten, d. h. alle Komponenten der
Mischungen sind wasserfrei einzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen der vernetzten
Formteile ermöglicht für die produktionstechnische
Durchführung, die normalerweise in der Atmosphäre enthaltene
Feuchtigkeit zu benutzen, um die Vernetzungsreaktion
durch Silanverknüpfung
nach der Formgebung zu bewirken. Hierbei kann durchaus eine
Fertigvernetzungsdauer von einigen Wochen des Fertigformteils
vorgesehen werden, sofern nicht direkt nach der Herstellung
unmittelbar der Einsatz des Produktes vorgesehen
ist. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht
notwendig, Vorrichtungen vorzusehen, um die Vernetzungsreaktion
des Silans in Heißwasser oder Dampfatmosphäre,
denen die Formteile ausgesetzt werden, zu bewirken.
Bevorzugte Zusammensetzungen der Mischungen zum Herstellen
von vernetzten Formteilen gemäß der Erfindung sind die
nach dem Anspruch 3 vorgesehenen Mischungen. Bei
der Mischung nach Anspruch 3 ist kein Silanolkondensations-Katalysator
vorgesehen, jedoch wird ein hoher Endvernetzungsgrad
des Produktes bereits durch die ausgewählten
Mengen an organischem Peroxyd und Silan bewirkt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können den Mischungen
auch andere an sich bekannte Zusätze zugefügt werden,
beispielsweise Ruß, Talkum, Calziumcarbonat, Treibmittel,
Gleitmittel, Antioxidationsmittel, UV-Stabilisatoren,
andere Stabilisatoren, Farbmittel und Mittel zum Verhindern
der elektrostatischen Aufladung. Darüber hinaus können
in die Mischung verstärkende Fasern, insbesondere Glasfasern
und/oder Glasfasermatten oder Vliese eingearbeitet
werden, bevorzugt 10 bis 50 Gew.-%, insbesondere 25 bis
40 Gew.-% Glasfasern als Kurzglasfasern und/oder als Glasfasermatte.
Hierbei können die Glasfasern entweder direkt
in die Mischung gegeben werden und/oder die Mischung kann
beim Herstellen des Halbzeugs mit einer Glasfasermatte zusammengeführt,
d. h. penetriert oder diese in die Mischung
eingebettet werden, einseitig oder beidseitig.
Zur Herstellung glasfaserverstärkter vernetzter
Formteile wird erfindungsgemäß eine Verfahrensweise vorgeschlagen,
bei der eine Lösung enthaltend das Peroxyd und das
Silan auf Polyethylengranulat
durch Mischen bei Raumtemperatur aufgebracht
wird, die dabei erhaltene vernetzbare Mischung danach
bei Temperaturen von 160 bis 220°C plastifiziert
und zu einer Bahn geformt wird und anschließend eine Glasfasermattenbahn
ein- oder beidseitig mit der Bahn zu einem
luftblasenfreien verstärkten bahnförmigen Halbzeug mit
einem Vernetzungsgrad von 2 bis 20% verpreßt und
hieraus innerhalb 10 Tagen Fertigformteile durch Aufheizen
auf Temperaturen von 130 bis 150°C und Preßformen bzw.
Tiefziehen hergestellt werden, die zur Erzielung eines
Vernetzungsgrads von mindestens 60%, vorzugsweise 70%
noch etwa einen Monat gelagert werden. Als Glasfasermatten
können sowohl leichte als auch schwere mit Flächengewichten
von 20 bis 800 g/m² und mehr vorgesehen werden.
Unter Glasfasermatten werden textile Flächengebilde verstanden,
deren Glasfasern 10 mm bis endlos lang sind. Die
Glasfasern können mit Bindern auf Basis Kunstharz beschichtet
sein und zudem Haftvermittler auf Basis Silan
oder Chrom oder Titan enthalten. Es ist auch möglich, mehrschichtiges
Halbzeug mit zwei oder mehr Glasfasermatten
und/oder textilen Vliesen herzustellen. Die Glasfasermatten
können etwas vorgewärmt mit dem beispielsweise
durch Extrusion oder Walzen hergestellten anvernetzten
Polyethylenbahnen verpreßt werden. Um ein möglichst vollständiges
luftblasenfreies Einketten der Glasfasermatten
in die Polyethylenbahn zu erreichen, wird bevorzugt ein
linienförmiges Einpressen z. B. mittels Walzen vorgenommen,
wobei die Polyethylenbahn in die Glasfasermatte penetriert.
Das erfindungsgemäß hergestellte vernetzte Polyethylen-Formteil
hat ausgezeichnete Eigenschaften, wie hohe Steifigkeit,
eine verminderte prozentuale bleibende Dehnung gegenüber
unvernetzten Polyethylen-Formteilen, hoher Spannungsrißbeständigkeit,
eine gute Wärmeformbeständigkeit im Gegensatz
zu unvernetzten Polyethylen-Formteilen und zugleich noch
eine gute Verformbarkeit während des Herstellverfahrens.
Bevorzugt wird erfindungsgemäß ein bahnenförmiges Halbzeug
hergestellt, das nachfolgend mittels Druck und/oder Wärme
im beispielsweise Tiefziehverfahren oder Preßverfahren
mit Patrize und Matrize zu gewünschten Formteilen verformt
wird. Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
vernetzte Formteil ist insbesondere
als Karosserieteil bzw. Bodenabdeckungen für Kraftfahrzeuge
einsetzbar, da hier sowohl die mechanischen
physikalischen Eigenschaften der hohen Kältefestigkeit
als auch der Wärmeformbeständigkeit gegenüber Motor- und
Abgaswärme zum Tragen kommen. Vorteilhaft können erfindungsgemäß
erhaltene Formteile auch für chemische Apparate, für
Maschinengehäuse, für alle Verkleidungsteile und Bauteile,
die erhöhter Temperatureinwirkung ausgesetzt sind, eingesetzt
werden.
Es ist auch möglich, die vernetzbaren Mischungen gemäß
der Erfindung direkt in einem Plastifiziervorgang zu einem
Fertigprodukt zu formen, beispielsweise einem Spritzgußteil,
das bei Fertigstellung erst anvernetzt ist wie das
Halbzeug und nach einer Lagerzeit unter normalen Bedingungen
nachvernetzt und nach 6 bis 8 Wochen den
gewünschten Endvernetzungsgrad erreicht.
Nach den Beispielen hergestellte
Flachstäbe zeigten als sogenanntes anvernetztes
Halbzeug direkt nach der Herstellung einen Vernetzungsgrad
von 5%, gemessen nach der Dekalin-Unlöslichkeitsmethode,
und nach 7 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur von
23% und nach 28 Tagen von 74%.
Für einen Vergleich der Spannungsrißbeständigkeit wurden
unvernetzte Flachstäbe unter gleichen Bedingungen nur aus
HDPE gespritzt.
Nach 28 Tagen wurden die gespritzten Flachstäbe auf
Spannungsrißbeständigkeit im Igepaltest untersucht.
Dazu wurden die Flachstäbe unter Biegespannung erzeugt
durch Einklemmen in eine U-Schiene, 6,2 h und 48 h in eine
10% wäßrige Antarox Co 630 Lösung bei 65°C eingetaucht
und anschließend der Flachstab auf Spannungsrisse untersucht.
Durch Verwendung einer breiten und einer schmalen
U-Schiene wurden unterschiedliche Biegespannungen an den
Flachstäben erzeugt. Der Versuch wurde analog auch bei
Raumtemperatur durchgeführt.
Der unvernetzte Flachstab zeigte schon nach 6,2 h bei 65°C
Spannungsrisse, die zum Bruch führten.
Der vernetzte Flachstab hingegen zeigte bei 65°C nach
6,2 h sowie 48 h keine Spannungsrisse.
Der unvernetzte Flachstab zeigte bei dem bei Raumtemperatur
durchgeführten Igepaltest nach 30 Tagen Spannungsrisse,
der vernetzte Flachstab zeigte nach 30 Tagen und
nach 100 Tagen keine Spannungsrisse.
Aus HDPE mit einer Dichte von 0,95 g/cm³ und MFI (190/5) < 0,1 g/10 min,
VTMO und DCP wurden bei einer
Massetemperatur von 210°C anvernetzte Platten einer
Dicke von 1,5 mm unterschiedlicher Zusammensetzung extrudiert,
deren Anfangs-Vernetzungsgrad am 1. Tag nach Herstellung
und Endvernetzungsgrad nach 56 Tagen Lagerung
bei normaler Atmosphäre und Raumtemperatur gemessen wurden.
Die Ausführungsbeispiele sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefaßt. Es zeigt sich, daß die gewünschte
geringe Anfangsvernetzung bei den Beispielen 1 und 2
eingehalten wird. Der gewünschte hohe Endvernetzungsgrad
wird zeitabhängig erreicht.
Noch günstiger gestalten sich die erreichbaren niedrigen
Anfangs-Vernetzungsgrade für Halbzeuge mit größeren Dicken
als die hier an den Beispielen exerzierten 1,5 mm, da der
Anvernetzungsgrad dickenabhängig ist.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von vernetzten Formteilen auf Basis
von Ethylenhomopolymeren und/oder von Ethylen-Copolymeren mit geringen Mengen eines
mit Ethylen copolymerisierbaren Monomeren oder
von einer Mischung mit überwiegend Polyethylen und einem
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren oder einem Ethylen-Propylen-Copolymeren
oder einem weiteren Polyolefin,
bei dem in einem ersten Verfahrensabschnitt aus einer
vernetzbaren Mischung enthaltend das Polymere, ein zumindest eine
ungesättigte Gruppe enthaltendes Silan, ein organisches Peroxyd,
das imstande ist, freie Radikalstellen im Polymeren zu erzeugen,
sowie ggf. übliche Füllstoffe,
Pigmente, Stabilisatoren, Gleitmittel und Verarbeitungshilfsmittel,
bei Temperaturen über 140°C und unterhalb der Abbautemperatur
des Polymeren durch mechanische Bearbeitung während
höchstens 15 min ein anvernetztes Halbzeug in Gestalt von
Granulat, Chips, Bahnen, Platten, Rohren hergestellt wird
und in einem zweiten Verfahrensabschnitt aus dem anvernetzten
Halbzeug ein Fertigformteil unter Anwendung von Druck und/oder
Wärme geformt wird, wobei das Halbzeug während und/oder nach der
Formung fertig vernetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß aus einer vernetzbaren Mischung enthaltend aus
100 Gew.-Teile des bzw. der Polymeren
0,005 bis 0,15 Gew.-Teile organisches Peroxyd, das bei Reaktionstemperaturen von 130°C oder höher eine Halbwertszeit von weniger als 10 min aufweist,
0,3 bis 5 Gew.-Teile eines Silans der allgemeinen Formel RR′SiY₂in der R für einen einwertigen olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoffoxyrest steht, jedes der Symbole Y Alkoxy-, Acyloxy, Oxim- oder substituierten Aminorest darstellt und R′ einen Rest R oder einen Rest Y oder Methyl bedeutet,
in Abwesenheit eines Silanolkondensations-Katalysators, ein anvernetztes Halbzeug mit einem Anfangs-Vernetzungsgrad von 1 bis 30%, vorzugsweise 1 bis 20%, hergestellt wird und hieraus innerhalb von 10 Tagen das Fertigformteil geformt wird, das anschließend zur weiteren Vernetzung noch 6 bis 8 Wochen bis zu einem um mindestens 40% gegenüber dem Anfangs-Vernetzungsgrad höheren Vernetzungsgrad gelagert wird.
100 Gew.-Teile des bzw. der Polymeren
0,005 bis 0,15 Gew.-Teile organisches Peroxyd, das bei Reaktionstemperaturen von 130°C oder höher eine Halbwertszeit von weniger als 10 min aufweist,
0,3 bis 5 Gew.-Teile eines Silans der allgemeinen Formel RR′SiY₂in der R für einen einwertigen olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoffoxyrest steht, jedes der Symbole Y Alkoxy-, Acyloxy, Oxim- oder substituierten Aminorest darstellt und R′ einen Rest R oder einen Rest Y oder Methyl bedeutet,
in Abwesenheit eines Silanolkondensations-Katalysators, ein anvernetztes Halbzeug mit einem Anfangs-Vernetzungsgrad von 1 bis 30%, vorzugsweise 1 bis 20%, hergestellt wird und hieraus innerhalb von 10 Tagen das Fertigformteil geformt wird, das anschließend zur weiteren Vernetzung noch 6 bis 8 Wochen bis zu einem um mindestens 40% gegenüber dem Anfangs-Vernetzungsgrad höheren Vernetzungsgrad gelagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Polyethylen mit einer Raumdichte über 0,94 g/cm³ eingesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
auf 100 Gew.-Teile Polyethylen
0,05 bis 0,15 Gew.-Teile organisches Peroxyd und
0,5 bis 3 Gew.-Teile Silan
eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines verstärkten
Halbzeuges der Mischung 10 bis 50 Gew.-%, insbesondere
25 bis 40 Gew.-% Glasfasern zugegeben und/oder als
Glasfasermatte eingearbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Lösung enthaltend das Peroxyd und das Silan
auf Polyethylengranulat
durch Mischen bei Raumtemperatur aufgebracht wird, die
dabei erhaltene vernetzbare Mischung danach bei Temperaturen
von 160 bis 220°C plastifiziert und zu
einer Bahn geformt wird und anschließend eine Glasfasermattenbahn
ein- oder beidseitig mit der vernetzbaren
Bahn zu einem luftblasenfreien verstärkten bahnförmigen
Halbzeug mit einem Vernetzungsgrad von 2 bis 20%
verpreßt und hieraus innerhalb 10 Tagen Fertigformteile
durch Aufheizen auf Temperaturen von 130 bis 150°C
und Preßformen bzw. Tiefziehen hergestellt werden, die
zur Erzielung eines Vernetzungsgrads von mindestens
60%, vorzugsweise 70% noch einen Monat gelagert
werden.
6. Verwendung der nach dem Verfahren nach Anspruch 5 hergestellten
Fertigformteile als Karosserieteile.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833306909 DE3306909A1 (de) | 1983-02-26 | 1983-02-26 | Verfahren zum herstellen von vernetzten formteilen auf basis von polyethylen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833306909 DE3306909A1 (de) | 1983-02-26 | 1983-02-26 | Verfahren zum herstellen von vernetzten formteilen auf basis von polyethylen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3306909A1 DE3306909A1 (de) | 1985-01-10 |
DE3306909C2 true DE3306909C2 (de) | 1990-04-19 |
Family
ID=6192001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833306909 Granted DE3306909A1 (de) | 1983-02-26 | 1983-02-26 | Verfahren zum herstellen von vernetzten formteilen auf basis von polyethylen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3306909A1 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4707520A (en) * | 1985-08-21 | 1987-11-17 | Union Carbide Corporation | Composition based on water-curable thermoplastic polymers and metal carboxylate silanol condensation catalysts |
DE3530364C1 (en) * | 1985-08-24 | 1987-01-02 | Dynamit Nobel Ag | Moulding composition based on polyolefins |
DE4106264A1 (de) * | 1991-02-28 | 1992-09-03 | Licentia Gmbh | Glasfaserverstaerkter kunststoff |
EP2138538A1 (de) * | 2008-06-27 | 2009-12-30 | Borealis AG | Füllerverstärkte Polyolefin-Zusammensetzung und Rohr mit der Polyolefin-Zusammensetzung |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1234034A (de) * | 1967-08-31 | 1971-06-03 | ||
BE794718Q (fr) * | 1968-12-20 | 1973-05-16 | Dow Corning Ltd | Procede de reticulation d'olefines |
DE2517256A1 (de) * | 1975-04-18 | 1976-10-28 | Kabel Metallwerke Ghh | Verfahren zur herstellung von durch aufpfropfen einer silanverbindung in anwesenheit von feuchtigkeit vernetzbaren thermoplasten oder elastomeren |
GB1579446A (en) * | 1976-12-14 | 1980-11-19 | Fujikura Ltd | Method for producing crosslinked polyethylenes |
-
1983
- 1983-02-26 DE DE19833306909 patent/DE3306909A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3306909A1 (de) | 1985-01-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2926830C2 (de) | ||
DE3300681C2 (de) | Polymerzusammensetzung auf der Basis von Polypropylen | |
DE2755485C2 (de) | ||
DE69937690T2 (de) | Tpe-zusammensetzung mit hervorragender haftung auf textilfasern | |
DE3021776C2 (de) | Formmasse aus einem oder mehreren Polyolefinharz(en) und deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern | |
DE102017214080B4 (de) | Zusammensetzung von Verbindungen als Innenausstattungsmaterial für Fahrzeuge durch Verwendung von Naturfasern | |
EP0134941B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Halbzeugen bzw. Formteilen aus Polypropylen | |
EP1149858B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von genarbten Polyolefinfolien und deren Verwendung | |
DE1902828A1 (de) | Verfahren zur Vereinigung normalerweise unvertraeglicher Materialien und nach dem Verfahren erhaltene Gemische sowie Anwendung des Verfahrens | |
DE4211416C2 (de) | Folie oder Formkörper aus einem thermoplastischen Kunststoff mit einem Terpolymergehalt sowie deren Verwendung | |
DE2640850A1 (de) | Thermoplastisches, elastomeres polymergemisch | |
DE2310040A1 (de) | Schaeumbare polymermassen | |
DE60118218T2 (de) | Heterophasische propylenpolymere mit kontrollierten rheologischen werten | |
EP0211154B1 (de) | Vernetzte Formkörper mit erhöhter Schlagzähigkeit aus ternären Polyolefin-Formmassen und deren Herstellung | |
DE1644820A1 (de) | UEberzugs- und Klebmasse | |
DE4191066C2 (de) | Polypropylenharzzusammensetzung | |
DE3306909C2 (de) | ||
DE3248392C2 (de) | ||
EP0413912A1 (de) | Ein-oder mehrschichtige Kunststoffolie, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung derselben | |
DE3530364C1 (en) | Moulding composition based on polyolefins | |
DE3520106C2 (de) | Verfahren zur Herstellung vernetzter Formkörper mit erhöhter Schlagzähigkeit aus ternären Polyolefin-Formmassen | |
DE2711271A1 (de) | Entflammungshemmende, thermoplastische elastomere | |
DE3719151A1 (de) | Verfahren zur herstellung von vernetzbaren halogenkohlenwasserstoffpolymerisaten | |
DE2020478A1 (de) | Thermoplastische Formmassen mit verbesserten dielektrischen Eigenschaften | |
DE3520151A1 (de) | Witterungsbestaendiges, stossfestes spritzguss-formteil, besonders stossfaenger von kraftfahrzeugen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HUELS TROISDORF AG, 5210 TROISDORF, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DYNAMIT NOBEL AG, 5210 TROISDORF, DE |