DE3305879A1 - Verfahren zur pulvermetallurgischen herstellung eines verbundformteils - Google Patents

Verfahren zur pulvermetallurgischen herstellung eines verbundformteils

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DE3305879A1 DE19833305879 DE3305879A DE3305879A1 DE 3305879 A1 DE3305879 A1 DE 3305879A1 DE 19833305879 DE19833305879 DE 19833305879 DE 3305879 A DE3305879 A DE 3305879A DE 3305879 A1 DE3305879 A1 DE 3305879A1
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
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    • B22F7/00Manufacture of composite layers, workpieces, or articles, comprising metallic powder, by sintering the powder, with or without compacting wherein at least one part is obtained by sintering or compression
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Description

  • Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur
  • pulvermetallurgischen Herstellung eines Verbundformteils, bei dem ein eine Funktionsfläche aufweisender Formteilbereich aus einem anderen Legierungspulver hergestellt wird als der aus einem Grundwerkstoffpulver aufgebaute Grundkörper des Verbundformteils, wobei das Legierungspulver sowie das Grundwerkstoffpulver gemeinsam und gleichzeitig mit Hilfe eines mehrteiligen Preßwerkzeuges mit Preßform und Preßstempel durch Anwendung eines vorgegebenen Verbundpreßdruckes zu einem Verbundrohling verdichtet sowie der so hergestellte Verbundrohling zum Verbundformteil gesintert wird. - Funktionsfläche meint eine Oberfläche besonderer Funktion (z. B. und insbes. eine Lagerfläche oder eine abrasiv beanspruchte Fläche), die regelmäßig den Einsatz einer besonderen Legierung verlangt, während der Grundkörper lediglich eine Hilfsfunktion, z. B. die eines Trägers, erfüllt. Es versteht sich, daß das Verbundformteil auf diese Weise aus den verschiedensten, in der Pulvermetallurgie üblichen Pulvern und Legierungen sowohl in bezug auf den eine Funktionsfläche aufweisenden Formteilbereich als auch in bezug auf den Grundkörper aufgebaut sein kann. Die pulvermetallurgische Herstellung von solchen Verbundformteilen steht vor dem folgenden Hintergrund: Durch pulvermetallurgische Verfahren können Werkstoffe und Werkstücke bekanntlich in vielen Fällen ihrem jeweiligen Einsatz in optimaler Weise angepaßt werden. In der Praxis erweisen sich diese optimal ausgewählten Werkstoffe bei teuren Basismaterialien oder Legierungselementen als zu teuer. Das gilt vor allem dann, wenn die entsprechende Werkstoffqualität nur an einer Funktionsfläche erforderlich ist, ein Einsatz des Werkstoffes im ganzen Bauteil in werkstoffmäßiger Hinsicht also als Verschwendung angesehen werden muß. Seit langem besteht die Forderung, Bauteile herzustellen, bei denen nur die Funktionsflächen aus dem aufwendigen Werkstoff bestehen, während für den Grundkörper ein billiger Grundwerkstoff Verwendung findet.
  • Handelt es sich dabei um pulvermetallurgisch hergestellte Bauteile, so ist es erforderlich, die beiden Pulver für die Funktionsfläche und für den Grundkörper gleichzeitig und gemeinsam in einem mehrteiligen Preßwerkzeug zu verdichten.
  • Im Rahmen der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen werden sowohl das Legierungspulver als auch das Grundwerkstoffpulver lose in das Preßwerkzeug eingefüllt. Das ist nachteilig. Bei Verwendung zweier loser Pulver ist es erforderlich, den Preßstempel des Preßwerkzeuges im Bereich der Grenze der beiden Pulver zu unterteilen. Die Fülleinrichtungen für die Pulver müssen doppelt vorhanden sein. Die Füllung des Werkzeuges erfordert komplizierte Maschinenbewegungen. Insbes. wenn der Formteilbereich, der aus dem Legierungspulver herzustellen ist, dünn ist, kommt es trotz aufwendiger werkzeugtechnischer Maßnahmen und Einfüllmaßnahmen zu störenden Durchmischungen beider Pulver. Darüber hinaus ist der Verbund des eine Funktionsfläche aufweisenden Formteilbereiches und des Grundkörpers häufig nicht befriedigend, was auf unterschiedliches Verdichtungsverhalten bei der Verdichtung der lose eingefüllten Pulver zum Verbundrohling zurückgeführt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß unter Verzicht auf aufwendige werkzeugtechnische Maßnahmen und Einfüllmaßnahmen Verbundrohlinge hergestellt werden können, die sich durch einwandfreien Verbund und definierte Legierungszusammensetzung auszeichnen, die auch in dünnen Formteilbereichen besonderer Funktion durch Pulververmischung nicht beeinträchtigt ist.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß aus einem der Pulver (d. h. dem Legierungspulver und/oder dem Grundwerkstoffpulver) mit Hilfe eines Kunstharzbinders und mechanischerVerdichtung auf weniger als 30 % gegenüber dem Ausgangspulver ein Vorformling hergestellt wird, der dem die Funktionsfläche aufweisenden Formteilbereich oder dem Grundkörper entspricht, daß der Vorformling in die Preßform eingelegt, der verbleibende Preßformbereich mit dem anderen Pulver ausgefüllt sowie danach durch Anwendung des Verbundpreßdruckes auf beide Bereiche die Gesamtheit zum Verbundrohling verdichtet wird. Der Kunstharzbinder ist vorzugsweise ein Phenolharzbinder. Die Menge des Kunstharzbinders kann 1 bis 20 Gew.% ausmachen. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der pulvermetallurgischen Herstellung eines Verbundformteils ein einwandfreier Verbund auch und gerade dann erreichbar ist, wenn aus einem der Pulver zunächst ein Vorformling hergestellt wird. Voraussetzung ist, daß dieser Vorformling sich unter der Einwirkung des Verbundpreßdruckes, wenn auch mit unterschiedlichem Verdichtungsgrad, annähernd so verdichten läßt, wie das Pulver in dem angrenzenden Bereich. Das ist sichergestellt, wenn bei der Herstellung des Vorformlings mit Hilfe eines Kunstharzbinders die mechanische Verdichtung auf unter 30 % gegenüber der Dichte des Ausgangspulvers beschränkt wird. Von Fall zu Fall läßt sich die erforderliche Abstimmung des Verdichtungsverhaltens unter Verbundpreßdruck durch Versuche leicht ermitteln. Das Pulver in dem anderen Bereich kann als Pulver lose eingeschüttet oder ebenfalls als entsprechend aufgebauter Vorformling eingebracht werden. Jedenfalls kann ein Preßwerkzeug ohne zusätzliche Stempelunterteilung eingesetzt werden. Zur Fertigung solcher Bauteile können die vorhandenen Pressen und Fülleinrichtungen Verwendung finden. Störende Durchmischung kann nicht mehr stattfinden.
  • Im allgemeinen wird im Rahmen der Erfindung nach Einlegen des Vorformlings in die Preßform der verbleibende Preßformbereich durch Einschütten eines losen Pulvers ausgefüllt. Diese Verfahrensweise zeichnet sich durch besondere Einfachheit aus. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Grundwerkstoffpulver der Vorformling hergestellt und das Legierungspulver in den verbleibenden Preßformbereich lose eingefüllt wird. Wenn es sich darum handelt ein Verbundformteil herzustellen, welches im fertigen Zustand überall im wesentlichen die gleiche Dichte aufweist, so lehrt die Erfindung, zunächst einen Vorformling herzustellen, dessen Dichte des in den verbleibenden Preßformbereich einzufüllenden Pulvers bis auf eine Abweichung von maximal plus/minus 20 % übereinstimmt.
  • Im Rahmen der Erfindung kann der Vorformling, können die Vorformlinge auf verschiedene Weise hergestellt werden. Insbes. besteht die Möglichkeit, durch Variation des Anteils des Kunstharzbinders die Dichte des Vorformlings in bezug auf den Pulveranteil einzustellen. Das kann soweit variierend geschehen, daß im fertiggesinterten Verbundformteil ein aus dem Vorformling gebildeter Bereich noch poröse Struktur aufweist, während der aus losem Pulver geformte praktisch porenfrei ist. Nichtsdestoweniger bereitet die Verpressung zum Verbundrohling keinerlei Schwierigkeiten und entsteht ein einwandfreier Verbund. Das gilt auch für die Umkehrung, bei der der aus dem Vorformling aufgebaute Bereich porenfrei und der aus dem losen Pulver aufgebaute Bereich nur soweit verdichtet ist, daß er gewollte Poren besitzt. Arbeitet man bei der Herstellung des Vorformlings mit einem hohen Gehalt an Kunstharzbinder, so empfiehlt die Erfindung, daß der Verbundrohling vor dem Sintern bei einer Temperatur von etwa 600 OC gebrannt und dadurch der Kunstharzbinder aus dem Verbundrohling entfernt wird. Insbes. bei geringeren Gehalten an Kunststoffbinder kann der Kunststoffbinder aber auch im Vorformling verbleiben, zur Steuerung des Verdichtungsverhaltens herangezogen und erst beim Sintern des Verbundrohlings herausgebrannt werden.
  • Handelt es sich im Rahmen der Erfindung um die Herstellung von Verbundformteilen, z. B. Massenartikeln, die mit engen Toleranzen in bezug auf die physikalischen Eigenschaften des eine Funktionsfläche aufweisenden Formteilbereichs sowie des Grundkörpers bei definiertem Verbund mit vorgegebener Übergangszone gefertigt werden müssen, so lehrt die Erfindung, nach einem besonderen Verfahren hergestellte Vorformlinge zu verwenden, nämlich Vorformlinge einzusetzen, die mit Hilfe einer Vorforinmaschine vom Typ der in der Gießereitechnik üblichen Kernschießmaschinen hergestellt worden sind. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Zusammenhang dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling aus dem Grundwerkstoffpulver mit Hilfe der Vorformmaschine vom Typ der Kernschießmaschinen hergestellt worden ist. Die vorgenannten Vorformmaschinen werden im folgenden kurz als Kernschießmaschinen bezeichnet. Mit Hilfe einer Kernschießmaschine zu sinternde Formlinge herzustellen, ist an sich in der Pulvermetallurgie bekannt (DE-PS 30 o4 209). Nicht erkannt wurde jedoch in der Vergangenheit, daß überraschenderweise mit Hilfe einer solchen Kernschießmaschine hergestellte Vorformlinge reproduzierbar zu dem angestrebten definierten Verbund und reproduzierbar zu genau definierten physikalischen Eigenschaften des eine Funktionsfläche aufweisenden Bereiches und des Grundkörpers führen. Überraschend ist fernerhin, daß gerade die so hergestellten Vorformlinge durch Variation des Kunstharzbinderanteils eine genaue Einstellung des gewünschten Verdichtungsverhaltens bei der Verdichtung zum Verbundrohling zulassen. Aus den vorgenannten Gründen kommt der beanspruchten Verwendung von mit Hilfe einer Kernschießmaschine hergestellten Vorformlingen besondere, selbständige Bedeutung zu. Die Vorformmaschinen, die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden, sind, wie bereits erwähnt, Maschinen des Typs, der im Gießereiwesen als Kernschießmaschine üblich ist. Bei einer Kernschießmaschine werden das Füllen einer sogenannten Kernbüchse und das Verdichten des mit dem Gießereiformsandbinder versetzten Kernsandes mit Hilfe eines Druckluftsandgemisches erreicht. Die Kernbüchse wird mit der Einblasöffnung nach oben durch eine auf einem Tisch angeordnete, mechanisch oder pneumatisch betätigte Einspannvorrichtung festgeklemmt. Durch ein Anheben des Arbeitstisches mit Hilfe eines im Maschinenständer eingebauten Hubzylinders wird die Kernbüchse gegen die den Sandbehälter nach unten anschließende Düsenplatte mit einer oder mehreren Blasöffnungen gepreßt. Der Sandbehälter wird ständig durch seitliche Lufteintritte mit Druckluft von z. B. 5 bis 7 bar beaufschlagt. Ein Rührwerk sorgt für die Ausbildung eines Druckluft Sand-Gemisches, bei dem im Idealfall jedes einzelne Sandkorn von Druckluft umgeben ist. Im Augenblick des Ausblasens reißt die Druckluft den Sand durch die Blasöffnung in die Kernbüchse, wo er sich aufgrund seiner kinetischen Energie und unter dem Preßdruck verdichtet. Da beim Blasvorgang die Druckluft aus der Kernbüchse entweichen muß, sind in ihr besondere Entlüftungsöffnungen und Entlüftungskanäle angebracht. Arbeitet man mit einer Maschine dieses Typs im Rahmen der Erfindung als Vorformmaschine, so ist anstelle der Kernbüchse eine Form für den Vorformling einzusetzen bzw. die Kernbüchse entsprechend auszubilden - und die Mischung aus Kernsand und Kunstharzbinder wird durch die Mischung aus Ausgangsmetallpulver und Kunstharzbinder ersetzt. Maschinen, die wie vorstehend beschrieben arbeiten, werden auch als Kernblasmaschinen bezeichnet. Das Füllen der Vorformlingsform und das Verdichten des Pulvers zum Vorformling können auch auf andere Weise geschehen: Eine vorgegebene Preßluftmenge strömt mit einem Nenndruck von z. B. 6 bis 8 bar in einen mit dem Pul-;ver gefüllten geschlitzten Zylinder, entspannt sich darin und wirkt schußartig auf die Pulversäule. Das Pulver erhält dadurch eine hohe Geschwindigkeit, die ausreicht, es in die unter dem Pulver zylinder zwischen Maschinentisch und Düsenplatte eingespannte Vorformlingsform zu schießen. Der Vorformling erhält dadurch seine Festigkeit, ohne daß die Kernbüchse unter Preßluftdruck steht. Nach dem Schießvorgang strömt die überschüssige Luft durch den geschlitzten Zylinder, lockert die darin verbliebene Pulversäule selbständig ohne Rührwerk auf und entweicht anschließend durch ein Überströmventil. Aus der Vorformlingsform muß in diesem Fall die atmosphärische Luft beim Schießen abgeführt werden. So arbeiten Kernschießmaschinen im engeren Sinne.
  • Wie bereits erwähnt liegt es im Rahmen der Erfindung nach Einsetzen des Vorformlings in die Pulverform nicht loses Pulver einzufüllen, sondern vielmehr das Pulver in Form eines weiteren Vorformlings einzubringen. Dazu lehrt die Erfindung konkret, daß der verbleibende Preßformbereich mit einem weiteren, mit Hilfe eines Kunstharzbinders und mechanischer Verdichtung hergestellten Vorformling ausgefüllt wird. Eine bevorzugte Ausführungsform ist auch hier dadurch gekennzeichnet, daß Vorformlinge! verwendet werden, die mit Hilfe einer Vorformmaschine vom Typ der in der Gießereitechnik üblichen Kernschießmaschinen hergestellt worden sind. Im übrigen gilt auch bei dieser Verfahrensweise, was vorstehend in bezug auf den Kunstharzbinderanteil für ! die Einstellung der physikalischen Eigenschaften und das Verdichtungsverhalten bei der Verdichtung zum Verbundrohling gesagt worden ist. Es versteht sich, daß in Fortführung der Lehre der Erfindung auch mit mehr als zwei Vorformlingen gearbeitet werden kann, wenn das Verbundformteil aus mehr als zwei Werkstoffen auft gebaut sein soll. Gegenstand der Erfindung sind auch die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbundformteile.
  • Wie bereits erwähnt, kann im Rahmen der Erfindung mit jedem in der Pulvermetallurgie üblichen Pulver gearbeitet werden. Zu besonders vorteilhaften Ergebnissen kommt man dadurch, daß als Pulver für den Vorformling unreduziertes Eisenpulver verwendet wird und der genannte Vorformling bei Temperaturen über 800 0C reduziert wird.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 einen Vorformling, wie er für das erfindungsgemäße Verfahren benötigt wird, im Vertikalschnitt, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch ein mehrteiliges Preßwerkzeug mit eingesetztem Vorformling und eingefülltem Pulver und Fig. 3 einen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Verbundrohling und Fig. 4 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 3.
  • Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 3 entnimmt man zunächst, daß es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um die Herstellung eines Verbundformteils handelt, bei dem ein eine Funktionsfläche 1 aufweisender Formteilbereich 2 aus einem anderen Legierungspulver hergestellt worden ist als der aus dem ' Grundwerkstoffpulver aufgebaute Grundkörper 3 des Verbundformteils. Das Legierungspulver sowie das Grundwerkstoffpulver werden gemeinsam und gleichzeitig mit Hilfe eines mehrteiligen Preßwerkzeuges mit Preßform F und Preßstempel S durch Anwendung eines vorgegebenen Verbundpreßdruckes zu dem Verbundrohling 2, 3 verdichtet, der in Fig. 3 dargestellt wurde. In Fig. 4 erkennt man, daß ein einwandfreier Verbund erzielt wurde. Der so hergestellte Verbundrohling 2, 3 wird, wie zeichnerisch nicht dargestellt wurde, zum Verbundformteil gesintert.
  • Im Ausführungsbeispiel wurde zunächst aus dem Grundwerkstoffpulver mit Hilfe eines Kunstharzbinders und mechanische Verdichtung auf weniger als 30 % gegenüber dem Ausgangspulver der Vorformling 4 hergestellt, der in Fig. 1 erkennbar ist. Er entspricht dem Grundkörper 3 des Verbundrohlings 2, 3. Der Vorformling 4 wurde in die Preßform F eingelegt. Der verbleibende Preßformbereich wurde mit dem Legierungspulver 5 ausgefüllt. Das ist die Situation, die in Fig. 2 dargestellt wurde. Im Anschluß daran erfolgt ine Verdichtung der Gesamtheit durch Anwendung des Verbundpreßdruckes bis zu dem Verbundrohling 2, 3, der, aus der Preßform F ausgestoßen, in der Fig. 3 dargestellt wurde. Es wurde so gearbeitet, daß der Vorformling 4 eine Dichte aufweist, dessen Dichte mit der Dichte des in den verbleibenden Preßformbereich eingefüllten Pulvers 5 ohne wesentliche Abweichung übereinstimmte. Folglich entstand auch ein Verbundrohling 2, 3 überall praktisch gleicher Dichte bei gutem Verbund und definierter Trennung der Werkstoffe in der Verbundzone.
  • Ausführungsbeispiel: Fig. 3 zeigt das Beispiel eines hochbelasteten Sintergleitlagers, das als Verbundteil aus zwei unterschiedlichen Werkstoffen ausgeführt wurde. Für die Lauffläche wurde als spezieller Lagerwerkstoff eine Mischung aus Eisenpulver mit 40 Gew.% einer verschleißfesten Kobaltlegierung gewählt, während für den Grundkörper reines Eisen ausreichte.
  • Für den Grundkörper wurde ein Vorformling hergestellt, wofür ein Gemisch aus 98,5 % Eisenpulver und 1,5 % Phenolharz auf einer Kernschießmaschine verarbeitet wurde. Der Vorformling war so beschaffen, daß sein Innendurchmesser 1,6 mm größer war als der Innendurchmesser des fertigen Lagers. Der so erhaltene Vorformling wurde in ein konventionelles Pulverpreßwerkzeug eingelegt und der verbleibende Ringspalt zwischen dem Preßdorn und dem~ Vorformling wurde anschließend mit einer Mischung aus 60 Gew.% Eisenpulver und 40 Gew.% Kobaltlegierung gefüllt. Die beiden Pulver wurden anschließend gemeinsam verdichtet und als Verbundpreßling aus dem Werkzeug entnommen.
  • Der Preßling wurde anschließend bei 1200 OC in reduzierender Atmosphäre zum Verbundlager gesintert, wobei gleichzeitig das im Verbundpreßling noch enthaltene Phenolharz ausgebrannt wurde.

Claims (11)

  1. Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Verbundformteils Patentansprüche: -f I W Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Verbundformteils, bei dem ein eine Funktionsfläche aufweisender Formteilbereich aus einem anderen Legierungspulver hergestellt wird als der aus einem Grundwerkstoffpulver aufgebaute Grundkörper des Verbundformteils, wobei das Legierungspulver sowie das Grundwerkstoffpulver gemeinsam und gleichzeitig mit Hilfe eines mehrteiligen Preßwerkzeuges mit Preßform und Preßstempel durch Anwendung eines vorgegebenen Verbundpreßdruckes zu einem Verbundrohling verdichtet sowie der so hergestellte Verbundrohling zum Verbundformteil gesintert wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß aus einem der Pulver (d. h. dem Legierungspulver und/oder dem Grundwerkstoffpulver) mit Hilfe eines Kunstharzbinders und mechanische Verdichtung auf weniger als 30 % gegenüber dem Ausgangspulver ein Vorformling hergestellt wird, welcher Vorformling dem die Funktionsfläche aufweisenden Formteilbereich oder dem Grundkörper entspricht, daß der Vorformling in die Preßform eingelegt und der verbleibende Preßformbereich mit dem anderen Pulver ausgefüllt sowie danach durch Anwendung des Verbundpreßdruckes auf beide Bereiche die Gesamtheit zum Verbundrohling verdichtet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling mit einem Kunstharzbinder, vorzugsweise Phenolharzbinder, in einer Menge von 1 bis 20 Gew.% geformt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verbleibende Preßformbereich durch Einschütten eines losen Pulvers ausgefüllt wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Grundwerkstoffpulver der Vorformling hergestellt und das Legierungspulver in den verbleibenden Preßformbereich lose eingefüllt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorformling hergestellt wird, dessen Dichte mit der Dichte des in den verbleibenden Preßformbereich einzufüllenden Pulvers bis auf eine Abweichung von maximal plus/minus 20 % übereinstimmt.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbundrohling vor dem Sintern bei einer Temperatur von etwa 600 OC gebrannt und dadurch der Kunstharzbinder aus dem Verbundrohling entfernt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorformling verwendet wird, der mit Hilfe einer Vorformmaschine vom Typ der in der Gießereitechnik üblichen Kernschießmaschinen hergestellt worden ist.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling aus dem Grundwerkstoffpulver mit Hilfe der Vorformmaschine vom Typ der in der Gießereitechnik üblichen Kernschießmaschinen hergestellt worden ist.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verbleibende Preßformbereich mit einem weiteren, mit Hilfe eines Kunstharzbinders und mechanischer Verdichtung hergestellten Vorformling ausgefüllt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Vorformlinge verwendet werden, die gemäß Anspruch 7 oder 8 hergestellt worden sind.
  11. 11. Verbundformteil, bei dem ein eine Funktionsfläche aufweisender Formteilbereich aus einem anderen Legierungspulver hergestellt worden ist als der aus dem Grundwerkstoffpulver aufgebaute Grundkörper des Verbundformteils, wobei das Legierungspulver sowie das Grundwerkstoffpulver gemeinsam und gleichzeitig mit Hilfe eines mehrteiligen Preßwerkzeuges mit Preßform und Preßstempel durch Anwendung eines vorgegebenen Verbundpreßdruckes zu einem Verbundrohling verdichtet sowie der so hergestellte Verbundrohling zum Verbundformteil gesintert wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß es nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellt worden ist.
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