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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Ventilanschlußstück für einen Wasserzählereinsatz
zum Anschließen an ein in einer Wasserleitung angeordnetes Ventilunterteil, mit
einem an das Ventilunterteil anschließbaren Mantelrohr, in dem ein Steigrohr axial
verschiebbar angeordnet ist; mit einem an das Mantelrohr angeschlossenen Meßwerk
mit einem Zulauf und einem Ablauf für die e zu messende Wassermenge; mit einem zwischem
dem Zulauf und dem Ablauf in dem Mantelrohr angeordneten Ventilsitz, in dem das
Steigrohr gehaltert ist; und mit einer auf den Ventilsitz bewegbaren Ventildichtung,
die an einem Ende einer durch ein Handrad betätigbaren Ventilspindel eines Absperrventils
angeordnet ist.
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Ein derartiges. Ventilanschlußstück wurde bereits von der Firma Kludi
unter der Bezeichnung "Controller" hergestellt und vertrieben.
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Ein ähnliches Ventilanschlußstück ist aus der DE-AS 25 16 717 bekannt,
wobei allerdings gegenüber dem Kludi-Controller Unterschiede hinsichtlich der Bedienbarkeit
des Absperrventils bestehen. Während beim Kludi-Controller ein von außen zugängliches
Handrad vorgesehen ist, ist bei dem Wasserzählereinsatz gemäß
DE-AS
25 16 717 das gesamte Absperrventil von einer Kappe abgedeckt. Um das Absperrventil
zu betätigen, muß diese Kappe abgenommen werden, worauf in einen in der Ventilspindel
des Absperrventils vorgesehener Schlitz ein Schraubendreher zum Betätigen des Absperrventils
vorgesehen ist. Im Notfall fehlt häufig ein passender Schraubendreher.
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Der zuerst genannte Kludi-Controller besitzt den Nachteil, daß die
Meßfehlerkurve des dort seitlich am Mantelrohr angebrachten Wasserzählereinsatzes
durch Verdrehen des Absperrventil-Handrades verändert werden kann, da diese Meßfehlerkurve
von dem Durchströmquerschnitt für das vom Steigrohr zum Wasserzähler-Zulauf strömende
Wasser abhängt. Die Ventilspindel des Absperrventils ist bei dem bekannten Ventilanschlußstück
durch ein Gewinde mit verhältnismäßig flacher Steigung in axialer Richtung verschiebbar
und kann durch beliebiges Drehen des Handrades eine beliebige Zwischenstellung zwischen
einer den Ventilsitz des Steigrohres vollständig absperrenden Schließstellung und
einer diesen vollständig freigebenden Öffnungsstellung einnehmen. Jede dieser Zwischenstellungen
bedingt aber einen unterschiedlichen Strömungsquerschnitt zum Zählwerk und damit
eine andere Meßfehlerkurve, so daß trotz Eichung des Meßwerks bei vollständig geöffnetem
Absperrventil ungeeichte Betriebszustände von Hand einstellbar sind.
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Man hat versucht, diese Schwierigkeiten dadurch auszuschalten, daß,
wie im Falle der DE-ns 25 16 717, das Absperrventil durch eine Abdeckkappe unzugänglich
gemacht ist. Diese Kappe läßt sich jedoch entweder ohne Schwierigkeiten entfernen,
so daß weiterhin eine Manipulation der Meßfehlerkurve möglich ist. Wird die Abdeckkappe
hingegen so aufgebracht, daß sie nicht ohne weitcres entfernt werden kann, so bringt
dies den Nachteil mit sich, daß
selbst in Notfällen die Wasserleitung
trotz Vorhandenseins eines Absperrventils nicht absperrbar ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Ventilanschlußstück der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die Meßfehlerkurve des Zählwerks nicht
manipulierbar ist und daß trotzdem eine Möglichkeit der schnellen Absperrung der
Wasserleitung an der Einbaustelle des Ventilanschlußstücks besteht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen bei einem Ventilanschlußstück der
eingangs genannten Art die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
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Dadurch wird erreicht, daß die Wasserleitung an der Einbaustelle des
Wasserzählers durch eine einfache Vierteldrehung eines Handrades schnell absperrbar
ist, also der gesamte Wasserfluß sofort unterbrochen werden kann. Wenn die Wasserströmung
wieder freigegeben werden soll, bewegt sich das Absperrventil des erfindungsgemäßen
Ventilanschlußstücks jedoch ohne die Möglichkeit der Einnahme von Zwischenstellungen
in seine die Wasserströmung vollständig freigebende Öffnungsstellung, in der der
Wasserzählereinsatz geeicht worden ist. Für diesen Zustand wurde nämlich die Meßfehlerkurve
ermittelt.
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Vorzugsweise umfaßt die Verstelleinrichtung für die Ventilspindel
des Absperrventils eine Betätigungskurve, entlang der ein die Ventilspindel radial
durchsetzender und in Führungsschlitzen des Ventilkörpers axial verschiebbarer Stift
gleitet.
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Durch geeignete Wahl der Steigung der Betätigungskurve wird erreicht,
daß die Ventilspindel des Absperrventils zwischen den Endstellungen "Schließstellung"
und "Öffnungsstellung" keine Zwischenstellungen annehmen kann.
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Vorzugsweise beträgt die Steigung der Betätigungskurve 400 bis 600,
insbesondere etwa 450.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
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In der ein Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung ist ein Ventilanschlußstück
30 im Schnitt dargestellt, wobei im unteren Teil der Zeichnung zwei unterschiedlich
lange Steigrohre 14 für unterschiedliche Montageverhältnisse erkennbar sind. Das
Steigrohr 14 ist an seinem in der Zeichnung oberen Ende in einem Ventilsitz 1 verschiebbar
gelagert und weist an seinem unteren Ende eine Dichtung 21 auf, die auf den Ventilsitz
eines nicht dargestellten Wasserleitungsventils drückbar ist. Hierzu wird ein das
Steigrohr 14 umgebendes Mantelrohr 15 entweder direkt (gemäß unterem Teil der Zeichnung)
oder über eine Mantelrohrverlängerung 17 in ein nicht dargestelltes Wasserleitungsventil,
in der Regel ein Unterputzventil nach DIN 3512, eingeschraubt. Eine das Steigrohr
14 umgebende Steigrohrfeder 13, die sich mit einem Ende an der Unterseite des Ventilsitzes
1 abstützt, liegt mit ihrem anderen Ende gegen einen auf dem Steigrohr 14 angebrachten
Stützring 24 und drückt dadurch das Steigrohr 14 mit dessen Dichtung 21 auf den
nicht dargestellten Unterputzventilsitz. Zum Ausgleich von Bauhöhendifferenzen des
Unterputzventils ist das der Dichtung 21 abgewandte Ende des Steigrohrs 14 in dem
Ventilsitz 1 verschiebbar gehaltert und gegenüber dem Ventilsitz 1 durch eine O-Ringdichtung
26 abgedichtet. Auf dem Mantelrohr 15 ist außerdem eine Abdeckrosette 11 verschiebbar
angeordnet, die nach der Montage des Ventilanschlußstücks 30 zur Abdeckung der Montagestelle
an die Wand geschoben wird.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Mantelrohr 15 unterteilt,
und zwar in ein erstes Mantelrohr 15 und ein zweites Mantelrohr 15', welches ein
Ventilzählergehäuse bildet. Beide Teile sind durch eine an sich bekannte Überwurfmutter
27 miteinander verschraubt und durch einen dazwischen liegenden O-Ring 28 abgedichtet.
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Die Unterteilung des Mantelrohrs 15 in ein Mantelrohr 15 bringt den
Vorteil der leichteren Montage des Steigrohrs 14 und das Ausrichten des Zählwerkgehäuses
10 mit sich. In einer anderen Ausführung kann das Mantelrohr 15 ungeteilt sein.
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Seitlich an das Mantelrohr 15 ist ein Zählwerksgehäuse 10 angeformt,
welches einen Zulauf 20 und einen Ablauf 22 aufweist. Zwischen dem Zulauf 20 und
dem Ablauf 22 ist im Mantelrohr 15 der Ventilsitz 1 angeordnet. In das Zählwerksgehäuse
10 ist ein Meßwerk 12 eingesetzt, das im wesentlichen in radialer Richtung von der
Wasserströmung durchsetzt wird. Das an sich bekannte Meßwerk 12 weist ein Flügelrad
42 auf, welches über eine Magnetkupplung ein Zählwerk 16 betreibt. Das Zählwerk
16 ist vorzugsweise durch eine durchsichtige Kappe 41 abgedeckt, so daß der jeweilige
Zählerstand visuell ablesbar ist.
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In das dem Steigrohr 14 abgewandte Ende des Mantelrohrs 15 ist ein
Ventilkörper 5 eines Absperrventils 25 eingesetzt, und zwar vorzugsweise eingeschraubt.
Der Ventilkörper 5 besitzt eine axiale Bohrung, in der eine Ventilspindel 3 in axialer
Richtung verschiebbar ist. Die Ventilspindel 3 weist an ihrem freien Ende eine Ventildichtung
2 auf, die zur Absperrung des im Mantelrohr 15 liegenden Ventilsitzes 1 dient. Bei
auf dem Ventilsitz 1 liegender Ventildichtung 2 ist das Steigrohr 14 abgesperrt
und die Wasserzufuhr zum Zulauf 20 des Meßwerks 12 unterbrochen. Die Ventilspindel
3 ist gegenüber dem Ventilkörper 5 durch einen O-Ring 31 abgedichtet.
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In der Nähe seines freien, äußeren Endes weist der Ventilkörper 5
eine radiale Umfangsnut 35 auf, in die ein Sprengring 8 eingesetzt ist. Der über
den Umfang des Ventilkörpers 5 in radialer Richtung vorstehende Teil des Sprengrings
8 greift außerdem in eine Umfangsnut eines Handrades 9, das bei der Montage über
den Ventilkörper 5 geschoben wird und über den Sprengring 8 schnappt. Dadurch ist
das Handrad 9 des Absperrventils 25 drehbar mit dessen Ventilkörper 5 verbunden.
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Das Handrad 9 weist ferner eine Betätigungskurve 9a auf, die an der
Unterseite eines in das freie Ende des Ventilkörpers 5 greifenden Hohlzylinderabschnitts
19 gebildet ist. Das Handrad 9 besitzt somit eine Außenwand 36 und eine Innenwand
37, die konzentrisch zueinander verlaufen und zwischeneinander einen Ringraum 38
bilden, in den das freie Ende des Ventilkörpers 5 hineinragt. Der Unterrand der
Innenwand 37 liegt jedoch nicht in einer Radialebene zur Achse der Ventilspindel
3, sondern hat den Verlauf der erwähnten Betätigungskurve 9a, welche zwischen zwei
begrenzten horizontalen Endabschnitten eine Steigung von 400 bis 600, vorzugsweise
von 450 hat. Dabei wird unter horizontalem Endabschnitt ein Abschnitt des der Ventilspindel
3 zugewandten Unterr-andes der Innenwand 37 verstanden, der in einer Normalebene
zur Längsachse der Ventilspindel 3 liegt. Durch die Begrenzung der horizontalen
Endabschnitte wird sichergestellt, daß kein Übergang in einen benachbarten Abschnitt
der Betätigungskurve 9a erfolgen kann. Zur Verdeutlichung dieser Begrenzung ist
die Betätigungskurve 9a im rechten Teil der Zeichnung strichpunktiert über 3600
abgewickelt dargestellt. Der Stift 7 ist dabei in seinen beiden Endstellungen angedeutet,
und zwar im linken Teil der Betätigungskurve 9a mit seinem linken Ende in Schließ-
und Öffnungsstellung und im rechten Teil mit seinem rechten Ende ebenfalls in
Schließ-
und Öffnungsstellung.
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Das der Ventildichtung 2 abgewandte Ende der Ventilspindel 3 weist
eine radiale Durchgangsbohrung 39 auf, durch die ein Stift 7 gesteckt ist. Die Länge
des Stiftes 7 entspricht etwa dem Außendurchmesser des Ventilkörpers 5, d. h. sie
ist geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der Außenwand 36 des Handrades
9. Der Stift 7 wird von einer Rückholfeder 6 von der Ventildichtung 2 weggedrückt,
wozu sich die Rückholfeder 6 an einer Innenschulter 23 des Ventilkörpers 5 abstützt.
Dadurch wird bereits nach einer geringfügigen Drehung des Hand rades 9 in Richtung
Öffnungsstellung der Stift 7 von der Rückholfeder 6 gegen die Betätigungskurve 9a
gedrückt und das Handrad 9 aufgrund der gewählten großen Steigung der Betätigungskurve
9a in die den Ventilsitz 1 vollständig freigebende Öffnungsstellung gedreht. Ein
gleichzeitiges Verdrehen des Stiftes 7 wird durch axiale Schlitze 5a verhindert,
die im freien Ende des Ventilkörpers 5 an radial gegenüberliegenden Stellungen vorgesehen
sind und eine Verdrehung des Stiftes 7 verhindern, seine axiale Verschiebung im'
Absperrventil 25 jedoch zulassen. Dadurch wird die Ventildichtung 2 ohne Zwischenstellung
sofort in die Öffnungsstellung bewegt.
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Die Ventilspindel 3 weist außerdem eine Axialbohrung 40 auf, in die
eine Ausgleichsfeder 4 eingesetzt wird. Die Ausgleichsfeder 4 stützt sich am Boden
der Axialbohrung 40 ab und drückt den Stift 7 immer an die Betätigungskurve 9a,
wodurch bei der Fertigung auftretende Toleranzen auf einfache und zuverlässige Weise
ausgeglichen werden. Dies hat zur Folge, daß die Ventildichtung 2 immer unter einem
definierten Anpreßdruck auf den Ventilsitz 1 gedrückt wird.
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- Leerselte -