-
Antriebsvorrichtung für eine Be- und/oder Entladeeinrichtung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für eine Be-
und/oder Entladeeinrichtung, beispielsweise für eine Vorrichtunc zum Be- und Entladen
von Paletten mit Stückgütern, bei welcher die Stückgüter zum Zwecke des Palettierens
mittels einer Greifereinrichtung oder dgl. von einer Sammelstation auf die zu beladende
Palette transportiert werden und die Greifereinrichtung innerhalb eines bestimmten
Abschnittes vorzugsweise in horizontaler Ebene zwischen Ständern der Palettiervorrichtung
hin- und herverfahrbar ist.
-
Bei der Verwendung derartiger Maschinen als Be- oder Entpalettiermaschinen
ist es bekannt, die Be- oder Entladeeinrichtungen an einem Wagen anzuordnen, der
zwischen zwei Standsäulen in horizontale Ebene zwischen den Sammelplätzen bzw. Abgabestationen
verfahrbar ist. Der Wagen wird in Führungsschienen gehalten, die selbst bei entsprechend
hoher Lastaufnahme ein einwandfreies Umsetzen mit Stückgütern gestatten. Nachteilig
ist bei diesen Maschinen, daß durch die Eingliederung des in horizontaler Ebene
verfahrbaren Wagens nicht alle Projektierungswünsche erfüllt werden können, da immer
dann, wenn der Wagen im Bereich der Palettenbeladestation eine Stückgutlage abgesetzt
hat, dieser zunächst aus diesem Bereich
herausbewegt werden muß,
bevor eine beladene Palette beispielsweise quer zur Beladerichtung bzw. Verfahrrichtung
des Wagens entfernt werden kann. Hierdurch treten zeitliche Verzögerungen auf, die
die Gesamtdurchsatzleistung einer solchen Maschine entsprechend verringern.
-
Um eine möglichst variable Projektierungsmöglichkeit bei solchen Maschinen
anbieten zu können und andererseits weitere Einsparungen durch Verminderung der
eigentlichen Abstützsäulen zu erzielen, ist man dazu übergegangen, derartige Palettiermaschinen
als Einständermaschinen auszubilden. Eine der letzten Entwicklungen in dieser Richtung
ist beispielsweise in der DT-OS 2 740 519 niedergelegt. Hierbei handelt es sich
um eine Maschine zum fortlaufenden Aufsetzen oder Abnehmen von Lagen von z.B. kasten-
oder kistenartiger Gebinde, wobei zum horizontalen Bewegen des an einem Ausleger
sitzenden Greiferkopfes die eigentliche Säule um eine vertikale Drehachse mittels
eines Geradschubkurbelgetriebes um einen Drehwinkel in der Größenordnung von 900
hin- und herdrehbar ist. Bei einer solchen Maschine müssen zwangsläufig aufgrund
der drehbaren Lagerung der lastenaufnehmenden Säule erhebliche Anstrengungen bzgl.
der Standfestigkeit einer solchen Maschine vorgenommen werden.
-
Hinzu kommt, daß die notwendigen Antriebseinrichtungen entsprechend
großvolumig ausgelegt werden müssen, um die entsprechend hohen Lasten auch über
einen längeren Zeitraum bewegen zu können. Darüberhinaus muß bei dieser bekannten
Einständermaschine die Stückgutlage
entlang einer kreisförmigen
Bahn innerhalb eines Winkelbereiches von 900 verfahren werden, wodurch zusätzlich
zu den Beschleunigungs-und Verzögerungsmomenten weitere Zentrifugalmomente die Horizontalfahrt
einer jeden Stückgutlage nachteilig beeinflussen.
-
Die Erfindung hat sich unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile
die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß eine Drehung der eigentlichen Hauptsäule mit den gesamten Bewegungseinrichtungen
zur Horizontal-und Vertikalfahrt vermieden wird und bei ortsfester Hauptsäule eine
exakte Bewegung der jeweils aufzunehmenden Stückgüter von Endlage zu Endlage mit
einfachen Mitteln geschaffen wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Antriebsvorrichtung für
eine Be- und/oder Entladeeinrichtung dadurch gelöst, daß an dem Ständer bzw. einem
daran in vertikaler Richtung auf- und abverfahrbaren Hubgerüst mindestens ein in
horizontaler Ebene verschwenkbarer Ausleger zur Aufnahme der Greifereinrichtung
gelagert ist und der Greifereinrichtung und/oder deren mit dem Ausleger verbundenen
Haltetraverse eine Parallelführung zugeordnet ist und mit dieser Haltetraverse und/oder
dem Ausleger eine Antriebskurbel korrespondiert, deren jeweilige Endstellungen die
jeweiligen Endlagen der Greifereinrichtung bestimmen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergehen aus der nachfolgenden Beschreibung
sowie den Unteransprüchen.
-
Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen,
daß praktisch mit nur einem schwenkbaren Ausleger bei ortsfester Hauptsäule bzw.
einem ortsfesten Ständer mit in vertikaler Ebene bewegbarem Hubgerüst ei-ne exakte
Endlagenbestimmung mit äußerst geringem Aufwand sichergestellt ist. Zur Bewegung
der kompletten Last ist lediglich ein Hauptausleger notwendig, der durch Hilfsausleger
oder anderweitige Getriebezuordnungen eine Parallelverschiebung der eigentlichen
Haltetraverse und damit der aufgenommenen Last sicherstellt. Anstelle der im Oberbegriff
benannten Be- und/oder Entladeeinrichtung für Stückgüter kann diese Vorrichtung
selbstverständlich auch zum Ein- oder Auspacken von Stückgütern wie Kisten und dgl.
mit den gleichen Vorteilen Verwendung finden.
-
Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
In der Zeichnung ist eine Draufsicht der Antriebsvorrichtung vereinfacht
dargestellt. Mit 1 ist die Hauptsäule bzw. der Ständer bezeichnet, an welchem ein
in vertikaler Richtung auf- und abverfahrbares Hubgerüst 2 gehalten ist. Zu diesem
Zwecke sind Vertikalführungen 3 auf gegenüberliegenden Seiten des Ständers 1 vorgesehen.
Anstelle der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist es aber auch denkbar,
das Hubgerüst unmittelbar
an Vertikalführungsachsen auf- und abverfahrbar
zu halten, wobei ein nicht dargestellter Hubmotor über Zugketten und dgl. mit dem
Hubgerüst 2 verbunden ist. An dem Hubgerüst 2 ist vorzugsweise seitlich ein Ausleger
4 in horizontaler Ebene verschwenkbar gelager An seinem von der Lagerstelle 5 abweisenden
Ende trägt der Ausleger 4 eine Haltetraverse 6, an welcher die nicht weiter dargestellte
Greifereinrichtung befestigt ist, Mit dem Ausleger 4 bzw. der Halte traverse 6 korrespondiert
ein zweiter Ausleger 7, dessen Aufgabe es ist, eine Parallelführung der Haltetraverse
6 sicherzustellen.
-
Anstelle dieses zusätzlichen Auslegers 7 ist es aber auch denkbar,
im Bereich der Lagerstelle 5 auf Abstand und aufeinander gegenüberliegenden Seiten
Parallelführungsgestänge zu lagern, die mit ihren freien Enden auf entsprechendem
Abstand an der Haltetraverse befestigt ist, wodurch ebenfalls eine ausreichende
Parallelführung gegeben ist. An der Haltetraverse 6 befindet sich zusätzlich eine
Führung 8, die mit dem Ende einer Antriebskurbel9korrespondiert, die ihrerseits
wiederum etwa mittig des Hubgerüstes 2 gelagert und antreibbar ist. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß. bei Verschwenken der Kurbel9um etwa 1800 die jeweiligen Endlagen
des Auslegers 4 und damit eine exakte Positionierung der damit verbundenen Greifereinrichtung
sichergestellt ist. In gleicher Weise wird eine entsprechend vorteilhafte Beschleunigungs-
und Verzögerungsphase, die ein schonendes Umsetzen der jeweiligen Güter zuläßt,
erreicht.
-
Es ist vorstellbar, anstelle des gezeigten Schwenkgetriebes mit Antriebskurbel
anderweitige Getriebe anzuordnen, die beispielsweise über Zahnkurbeln unmittelbar
an der Lagerstelle des Auslegers 4 angreifen. Es können aber auch die Parallelführungsgestänge,
beispielsweise der Ausleger 7 oder unmittelbar im Bereich der Lagerstelle 5 angeordnete
Parallelführungsgestänge für den Angriff der nicht weiter dargestellten Antriebsvariante
benutzt werden. Schlielich ist es denkbar, im Bereich der Antriebskurbellagerung
eine Schwenkkurbel vorzusehen, die in entsprechend ausgebildeten Führungen, die
unmittelbar mit dem Ausleger 4 bzw. 7 befestigt sind, eingreifen.
-
Seitlich des Hubgerüstes sind in der Zeichnung StellplätzelO und 11
vorgesehen, die einerseits zur Bereitstellung der Stückgüter oder deren Auflösung
dienen können und andererseits eine Leergut- oder Vollgutpalette aufnehmen. Bei
der Verwendung der vorgeschlagenen Antriebsvorrichtung für eine Ein- oder Auspackmaschine
ftir Kästen können diese Stationen als Kastenzulauf bzw. Flaschenzu- odcr ablauf
vorgesehen sein.